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Die
Erfindung betrifft eine mehrstufige Differenzverstärkerschaltung.
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Differenzverstärker gehören zu den
wichtigsten Grundschaltungen in analogen integrierten Schaltungen.
Ein Differenzverstärker
weist zwei Eingänge
und zwei Ausgänge
auf, wobei die Ausgangsspannung weitgehend proportional zu der zwischen den
beiden Eingangsanschlüssen
anliegenden Differenzspannung ist. Ein voll differenzieller Differenzverstärker benötigt in
der Regel einen so genannten CMFB-Schaltkreis (CMFB = Common-Mode
Feedback Circuit) zur Einstellung der Gleichtaktspannung, die üblicherweise
in der Mitte zwischen der positiven und der negativen Versorgungsspannung
((VDD + VSS)/2) liegt. Dies Spannung wird nachfolgend als Mittelwertgleichspannung
oder als Ausgangs-Common-Mode-Pegel bezeichnet.
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1 zeigt anhand eines Schaltbildes
den prinzipiellen Aufbau eines allgemein bekannten Differenzverstärkers DV
mit einem CMFB-Schaltkreis CMFB. Der Differenzverstärker DV
weist zwei Eingänge
auf, an denen eine differenzielle Eingangsspannung Vindiff anliegt,
und zwei Ausgänge,
an denen eine differenzielle, verstärkte Ausgangsspannung Voutdiff
abgreifbar ist. Der Differenzverstärker DV weist ferner einen
Steuereingang auf, in den ein Steuersignal Incntrl einkoppelbar
ist. Der CMFB-Schaltkreis CMFB ist hier parallel zwischen den Ausgängen des
Differenzverstärkers
DV und dessen Steueranschluss angeordnet. Der CMFB-Schaltkreis CMFB
dient dem Zweck, eine vom Differenzverstärker DV ausgangsseitig erzeugte Gleichtaktspannung
auf einen Sollwert zwischen der Versorgungsspannung zu regeln. Zu
diesem Zweck erzeugt der CMFB-Schaltkreis CMFB ein von der Ausgangsspannung
Voutdiff abgeleitetes Regelsignal Incntrl, welches in den Steuereingang
des Differenzverstärkers
DV rückgekoppelt
wird. Bei voll differenziel len Differenzverstärkern DV ist die am Ausgang
anliegende Mittelwertgleichspannung ((VDD + VSS)/2) (Common-Mode
Voltage) nicht durch die Differenzspannung Vindiff am Eingang bestimmt,
sondern wird auch durch die Regelgröße Incntrl bestimmt.
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Differenzverstärker können einstufig,
zweistufig oder mehrstufig ausgebildet sein. Für höhere Verstärkungen werden daher meist
zwei- oder mehrstufige Differenzverstärker eingesetzt.
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2 zeigt anhand eines Schaltbildes
einen allgemein bekannten Differenzverstärker mit zeitkontinuierlicher
Common-Mode Regelung.
Dieser zweistufige Differenzverstärker weist eine Eingangsstufe A
und eine Ausgangsstufe B auf. Zur Ansteuerung der Last der Eingangsstufe
A ist ein zeitkontinuierlicher Common-Mode Regler C vorgesehen,
dem ein vom Ausgangssignal des Differenzverstärkers abgegriffenes Ausgangssignal
als Regelgröße zugeführt wird.
Ein Differenzverstärker
mit einer solchen zeitkontinuierlichen CMFB-Regelung weist zwar
eine hohe Stabilität
des zu verstärkenden
Signals auf, allerdings führt
dies, um eine sehr schnelle Regelung im Common-Mode Regler C zu
realisieren, zu einem sehr hohen Strom und damit zu einer großen Energieaufnahme
in dem Common-Mode Regelverstärker
C. Ein hoher Energieverbrauch ist für viele Anwendungen allerdings
nicht wünschenswert
bzw. häufig
auch nicht akzeptabel. Eine schnelle Regelung ist aber unverzichtbar,
um zu verhindern, dass es zu Schwingungen in der Regelschaltung
kommt.
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In
der
US 5,955,922 ist
ein Differenzverstärker
mit CMFB-Schaltkreis
beschrieben, bei der im Unterschied zu der eben beschriebenen zeitkontinuierliche
Common-Mode Regelung der Common-Mode Wert durch geschaltete Kapazitäten (Switched Capacitor)
eingestellt wird. Solche Differenzverstärker mit geschalteten Kapazitäten haben
den besonderen Vorteil, dass die Einstellung eines Common-Mode Wertes
durch die geschalteten Kapazitäten
erfolgt, so dass damit die Regelung durch Kapazitäten erfolgt,
so dass damit die Regelung des Differenzverstärkers kaum Strom verbraucht.
Die Einstellung des Common-Mode Wertes mittels geschalteter Kapazitäten ist
daher insbesondere für
einstufige Differenzverstärker
besonders vorteilhaft.
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In
der
US 5,955,922 ist
neben einem einstufigen Differenzverstärker auch ein zwei- bzw. mehrstufiger
Differenzverstärker
mit geschalteten Kapazitäten
beschrieben. Problematisch bei solchen mehrstufigen Differenzverstärkern mit
geschalteten Kapazitäten
ist allerdings, dass diese mit zunehmender Anzahl der Verstärkerstufen
zu Instabilitäten
in der Regelung neigen. Insbesondere fängt mit zunehmender Anzahl
der Differenzverstärkerstufen
der Common-Mode Wert an zu schwingen. Um dies zu beheben, sieht
der in der
US 5,955,922 beschriebene
Differenzverstärker
zusätzliche
Verstärkerstufen
im Signalpfad vor. Dadurch wird zwar die Regelung stabiler, allerdings
wird dadurch einerseits die Geschwindigkeit der Differenzverstärkers negativ
beeinflusst. Andererseits weist der Differenzverstärker einen
höheren
Stromverbrauch auf, den es insbesondere in Bezug auf einen niedrigen
Energieverbrauch möglichst zu
vermeiden gilt.
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In
der
DE 101 42 707
A1 ist eine mehrstufige Differenzverstärkerschaltung beschrieben bei
der die CMFB-Schaltung geschaltete Kapazitäten aufweist. Hier ist ein
eingangsseitiger Common-Mode Regler vorgesehen. Um eine ausreichende
Stabilität
der Common-Mode Regelung zu gewährleisten,
weist der Differenzverstärker
eine Stromquelle auf, die für den
Fall, dass in der Rückkopplungsschleife
ein zu geringer Strom fließt,
einen zusätzlichen
Strom in die Rückkopplungsschleife
einspeist. Zwar weist die dort beschriebene Differenzverstärkerschaltung
damit eine ausreichend hohe Stabilität auf. Allerdings stellt der
von dieser Stromquelle gelieferte Strom gewissermaßen einen
Regelanschlag für
die Common-Mode Regelung dar. Problematisch dabei ist, dass für den Fall,
dass der Common-Mode Wert größere Abweichungen
aufweist – was
sehr häufig
vorkommt –, die
Regelung dieser Schaltung sehr schnell in einen Regelanschlag geht,
wodurch allerdings die Regelung nicht oder nicht mehr zufriedenstellend
funktioniert. Die in der
DE
101 42 707 A1 beschriebene CMFB-Schaltung hat daher den Nachteil eines
sehr eingeschränkten
Eingangsbereichs des verwendbaren Common-Mode Wertes.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine mehrstufige
Differenzverstärkerschaltung
anzugeben, die einen möglichst niedrigen
Energieverbrauch und dennoch ein möglichst hohe Stabilität der Common-Mode
Regelung aufweist. Die erfindungsgemäße Differenzverstärkerschaltung
sollte ferner einen möglichst
großen
Regelbereich aufweisen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Differenzverstärkerschaltung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Demgemäß ist eine
mehrstufige Differenzverstärkerschaltung
vorgesehen, mit einem mehrstufigen Differenzverstärker, der
eine Eingangsstufe und zumindest eine der Eingangsstufe nachgeschaltete
Ausgangsstufe aufweist, mit einem CMFB-Schaltkreis, der eingangsseitig
mit Ausgängen
der Ausgangsstufe verbunden ist, mit einer ersten Regelschleife, über die
mittels eines ersten Regelsignals des CMFB-Schaltkreises eine Last der Eingangsstufe
einstellbar ist, mit zumindest einer zweiten Regelschleife, die
zwischen den Ausgängen
der Ausgangsstufe und einem Regeleingang des CMFB-Schaltkreises angeordnet
ist und die aus einem an der Ausgangsstufe abgreifbaren Ausgangs-Common-Mode-Pegel
ein zeitkontinuierliches, zweites Regelsignal zum Einstellen eines
Arbeitspunktes des CMFB-Schaltkreises erzeugt.
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Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin,
die Vorteile einer Common-Mode Regelung unter Verwendung von geschalteten
Kapazitäten
mit den Vorteilen einer zeitkontinuierlichen Common-Mode Regelung
zu verbinden. Erfindungsgemäß wird dazu
eine zweigeteilte Common-Mode Regelung bereit gestellt. Die eigentliche
Common-Mode Regelung erfolgt mittels der geschalteten Kapazitäten und
die Einstellung der Vorspannung für den Common-Mode Wert erfolgt
mittels zeitkontinuierlicher Regelung. Mittels der geschalteten
Kapazitäten
ist somit eine sehr schnelle Regelung realisierbar, wohingegen die
zeitkontinuierliche Regelung relativ langsam stattfindet, was aber
auch völlig
ausreicht.
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Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis besteht
darin, dass die eigentliche Common-Mode Regelung insbesondere aus
Stabilitätsgründen relativ
schnell erfolgen muss. Für
diese schnelle Regelung wird die erfindungsgemäße Regeleinrichtung mit geschalteten
Kapazitäten
ausgestattet, denen die ausgangsseitige Differenzspannung des Differenzverstärkers zugeführt wird.
Mittels der geschalteten Kapazitäten
wird die eigentliche geschaltene Regelung des Common-Mode Wertes
vorgenommen, so dass hier eine sehr schnelle Regelung realisierbar
ist. Die Erzeugung des Regelsignals erfolgt hier durch einen Ladungstransfer
bei den geschalteten Kapazitäten.
Der besondere Vorteil besteht nun darin, dass dieser Ladungstransfer
nahezu stromlos und damit nahezu ohne Energieaufnahme vollzogen
werden kann. Es wird hier also nicht nur eine insbesondere aus Stabilitätsgründen sehr
vorteilhafte hoch dynamische, sondern auch eine energetisch sehr
vorteilhafte Regelung bereit gestellt.
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Um
die gewünschte
Dynamik der Regelung zu ermöglichen,
sollten zumindest diejenigen Kondensatoren der geschalteten Kapazitäten, die
mit den Ausgängen
des Differenzverstärkers
verbunden sind und die somit mit der ausgangsseitigen Differenzspannung
beaufschlagt werden, möglichst
auf eine Referenzspannung bzw. ein Referenzpotenzial vorgespannt
werden. Diese Referenz-Vorspannung (Bias-Spannung) wird erfindungsgemäß durch
die zeitkontinuierliche Regeleinrichtung zur Verfügung gestellt.
Der dafür
erforderliche zeitkontinuierliche Regler ist insbesondere aus energetischen
Gründen relativ
langsam und damit stromsparend ausgebildet. Allerdings ist die Geschwindigkeit
hier auch nicht relevant, da hier Zeit unkri tisch lediglich die
Kondensatoren der geschalteten Kapazitäten mit einer Vorspannung aufgeladen
werden müssen.
Für dieses Aufladen
sind relativ niedrige Ströme
erforderlich, so dass der zeitkontinuierliche Regler einen relativ
niedrigen Stromverbrauch und somit eine sehr niedrige Energieaufnahme
aufweist. Infolgedessen können die
Transistoren des zeitkontinuierlichen Reglers auch entsprechend
klein dimensioniert werden.
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Im
Ergebnis führt
dies dazu, dass die Transistoren des zeitkontinuierlichen Reglers
eine vergleichsweise geringe Chip-Fläche
benötigen.
Da die Kondensatoren der geschalteten Kapazitäten ohnehin eine geringe Chip-Fläche benötigen, kann
die gesamte Regelschaltung bestehend aus zeitkontinuierlichem Regler
und Regler mit geschalteten Kapazitäten mit im Vergleich zu den
eingangs beschriebenen Common-Mode Regelschaltungen sehr viel geringerer
Chip-Fläche
realisiert werden.
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Die
erfindungsgemäße Differenzverstärkerschaltung
eignet sich für
alle solche Anwendungen, bei denen eine Differenzspannung verstärkt werden soll
und mittels einer Common-Mode Regelung eine schnelle, dynamische
Regelung erfolgen soll, die eine möglichst geringe Stromaufnahme
und damit einen möglichst
geringen Energieverbrauch benötigt. Die
erfindungsgemäße Differenzverstärkerschaltung eignet
sich somit insbesondere für
Anwendungen mit lokaler Energieversorgung, wie zum Beispiel Mobilfunk-Anwendungen
oder Breitband-Telefonanwendungen (Wireless Base Station). Darüber hinaus
eignet sich die erfindungsgemäße Differenzverstärkerschaltung
vor allem für
Schaltungsanordnungen mit geschalteten Kapazitäten, wie zum Beispiel Sigma-Delta-AD/Wandler
und so genannte Pipeline-AD/Wandler.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche
sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren der Zeichnung
angegebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigt dabei:
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1 ein Prinzipschaltbild
eines allgemein bekannten Differenzverstärkers mit CMFB-Schaltkreis;
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2 einen allgemein bekannten
Differenzverstärker
mit zeitkontinuierlicher Common-Mode Regelung;
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3 eine erfindungsgemäße mehrstufige Differenzverstärkerschaltung
mit geschalteten Kapazitäten
für die
Common-Mode Regelung.
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In 3 ist mit Bezugszeichen 1 die
erfindungsgemäße Differenzverstärkerschaltung
mit Common-Mode Regelung bezeichnet. Die Differenzverstärkerschaltung 1 weist
einen zweistufig ausgebildeten Differenzverstärker 2 auf. Der Differenzverstärker 2 ist
zwischen einem ersten Versorgungsanschluss 3 mit einem
ersten Versorgungspotenzial VDD, beispielsweise einem positiven
Versorgungspotenzial, und einem zweiten Versorgungsanschluss 4 mit
einem zweiten Versorgungspotenzial, beispielsweise einem negativen
Versorgungspotenzial VSS, angeordnet. Der Differenzverstärker 2 weist
ferner zwei Eingangsanschlüsse 5, 6 und
zwei Ausgangsanschlüsse 7, 8 auf.
In den ersten Eingangsanschluss 5 ist ein erstes Eingangspotenzial
VINP und in den zweiten Eingangsanschluss 6 ist ein zweites Eingangspotenzial
VINN einkoppelbar. Am ersten Ausgangsanschluss 7 ist ein
erstes Ausgangspotenzial VOUTN und am zweiten Ausgangsanschluss 8 ist
ein zweites Ausgangspotenzial VOUTP abgreifbar.
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Der
Differenzverstärker 2 enthält eine
Eingangsstufe 5 sowie eine Ausgangsstufe 6. Die
Eingangsstufe 10 besteht in an sich bekannter Weise aus
zwei Transistoren 12, 13, deren Steueranschlüsse mit
den Eingangsanschlüssen 5, 6 verbunden sind.
Die gesteuerten Strecken dieser beiden Transistoren 12, 13,
sind versorgungsseitig miteinander kurzgeschlossen und über eine
Stromquelle 14 mit dem ersten Versorgungsanschluss 3 verbunden.
Die beiden Transistoren 12, 13, sind lastseitig über jeweils
einen als Last fungierenden Transistor 15, 16, deren
gesteuerte Strecken mit denen der Transistoren 12, 13 in
Reihe angeordnet sind, mit dem zweiten Versorgungsanschluss 4 verbunden.
Die jeweiligen Mittelabgriffe 17, 18 zwischen
den Transistoren 12, 13 und 15, 16 bilden
die Ausgänge 17, 18 der
Eingangsstufe 10.
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Die
Ausgangsstufe 11 enthält
zwei Transistoren 20, 21, deren gesteuerte Strecken
einerseits mit dem zweiten Versorgungsanschluss 4 und andererseits über jeweils
eine Stromquelle 22, 23 mit dem ersten Versorgungsanschluss 3 verbunden
sind. Die Steueranschlüsse
der Transistoren 20, 21 sind jeweils mit einem
der Ausgänge 17, 18 der
Eingangsstufe 10 verbunden. Parallel zu den Steueranschlüssen und
ausgangsseitigen Lastanschlüssen
der Transistoren 20, 21, dass heißt parallel
zu deren Drain-Source-Strecke, ist jeweils ein Kompensationskondensator 24, 25 angeordnet,
der zum Beispiel als Millerkapazität ausgebildet sein kann. Ein
jeweiliger Abgriff 26, 27 zwischen den gesteuerten
Strecken der Transistoren 20, 21 und den jeweils
in Reihe dazu angeordneten Stromquellen 22, 23 bildet
die beiden Ausgänge 7, 8 des
Differenzverstärkers 2.
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Eine über die
Eingänge 5, 6 eingekoppelte Differenzspannung
VDIFF1 = VINP – VINN
steuert die jeweiligen Transistoren 12, 13 entsprechend
auf, so dass ein von der Stromquelle 14 erzeugter Strom durch
den Lastpfad der Transistoren 12, 13 fließt. Mittels
der Lasttransistoren 15, 16, die als I/U-Wandler wirken, wird
dieser Strom I1 jeweils in ein Potenzial umgewandelt, welches an
den Ausgängen 17, 18 abgreifbar
ist und über
welches die Gate-Anschlüsse der
Transistoren 20, 21 der Ausgangsstufe 11 ansteuerbar
sind. Die Transistoren 20, 21 werden nun entsprechend
dem Spannungsabfall über
den Millerkapazitäten 24, 25 zwischen
Drainanschluss und Sourceanschluss dieser Transistoren aufgesteuert. Über die
Strom quellen 22, 23 kommt es somit zu einem Stromfluss,
so dass an den Ausgängen 7, 8 eine verstärkte Ausgangsspannung
VDIFF2 = VOUTN – VOUTP
abgreifbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Differenzverstärkerschaltung
weist ferner eine Common-Mode Regelschaltung 30, 40 auf.
Diese Common-Mode
Regelschaltung ist zweigeteilt ausgebildet und enthält eine geschaltene
Regelschaltung 30 sowie eine zeitkontinuierliche Regelschaltung 40.
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Die
geschaltene Regelschaltung 30 besteht im Wesentlichen aus
einem Netzwerk mit geschalteten Kapazitäten 30, welches nachfolgend
auch als Switched-Capacitor-Schaltung bezeichnet wird. Die geschaltene
Regelschaltung 30 weist zwei Eingänge 31, 32 auf,
in die die Ausgangssignale VOUTN, VOUTP an den Ausgängen 7, 8 des
Differenzverstärkers 2 eingekoppelt
werden. Die geschaltene Regelschaltung 30 enthält ferner
einen Common-Mode Eingang 33, über den ein extern eingestellter
Common-Mode Wert VCM in die geschaltene Regelschaltung 30 einkoppelbar
ist. Die geschaltene Regelschaltung 30 enthält ferner
einen Ausgang 34, an dem ein von der Regelschaltung 30 bereitgestelltes Regelsignal 35 abgreifbar
ist. Zwischen den Eingängen 31, 32 und
dem Ausgang 34 ist jeweils ein kapazitives Element 36, 37 vorgesehen.
Parallel zu jedem dieser kapazitiven Elemente 36, 37 ist
jeweils ein weiteres kapazitives Element 38, 39 vorgesehen, welches
gesteuert über
geeignete Umschaltvorrichtungen, zum Beispiel gesteuerte Schalter,
den kapazitiven Elementen 36, 37 parallel zuschaltbar
ist. Die Steuerung dieser Schalter ist allgemein bekannt, so dass
darauf nicht näher
eingegangen wird. In einem anderen Schaltzustand sind diese kapazitiven
Elemente 38, 39 zwischen dem Common-Mode Anschluss 33 und
einem Eingangsanschluss 40 angeordnet. Über den Eingangsanschluss 41,
der mit einem Regelausgang 41 der zeitkontinuierliche Regelschaltung 40 verbunden
ist, ist ein geregeltes Bias-Potenzial 42 der zeitkontinuierliche
Regelschaltung 40 abgreifbar.
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Im
eingeschwungenen Zustand entspricht die am Common-Mode Anschluss 33 anliegende Common-Mode
Spannung VCM der Mittelwertgleichspannung, d.h. es gilt hier VCM
= ((VOUTN + VOUTP)/2). Die Kondensatoren 36, 37 werden
damit lediglich über
die Kondensatoren 38, 39 aufgeladen, nicht aber über das
Potenzial an den Ausgängen 7, 8.
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Der
Aufbau und die Funktionsweise eines solchen kapazitiven Netzwerkes
30 mit
geschalteten Kapazitäten
ist aus den bereits eingangs erwähnten Druckschriften
US 5,955,922 und
DE 101 42 707 A1 bekannt.
Diese Druckschriften werden hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionsweise
eines solchen Netzwerkes mit geschalteten Kapazitäten vollinhaltlich
in die vorliegende Patentanmeldung miteinbezogen.
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Die
zeitkontinuierliche Regelschaltung 40 enthält eine
Verstärkerstufe 43.
Die Verstärkerstufe 43 bildet
den eigentlichen Regler der Regelschaltung 40. Die Verstärkerstufe 43 ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen wie die Eingangsstufe 10 des Differenzverstärkers 2 aufgebaut.
Eine von der Differenzspannung VDIFF2, die von dem Differenzverstärker 2 ausgangsseitig
bereit gestellt wird, abgeleitetes Signal 52 (Ausgangs-Common-Mode-Pegel
((VDD + VSS)/2)) wird in einen ersten Eingang 51 der Verstärkerstufe 43 eingekoppelt. Dieses
Signal 52 wird aus einem kapazitiven und resistiven Spannungsteiler 53,
der zwischen den Ausgängen 26, 27 der
Ausgangsstufe 11 angeordnet ist, abgegriffen. Der zweite
Eingang 50 der Verstärkerstufe 43 ist
mit dem Common-Mode
Eingang 33 verbunden, so dass der Transistor 44 über ein
Common-Mode Potenzial VCM angesteuert wird.
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Die
Verstärkerstufe 43 fungiert
somit als Differenzverstärker
und vergleicht das Common-Mode Potenzial 54 mit dem von
der Differenzspannung VDIFF2 (Ausgangs-Common-Mode-Pegel ((VDD + VSS)/2))
abgeleiteten Signal 52. Ein abhängig von dieser Differenz abgeleiteter
Strom I1 fließt
durch den Transistor 48. Der Transistor 48 bildet
zusammen mit dem Transistor 55 einen Stromspiegel, so dass
der Strom I1 – bei
gleichem Übersetzungs-
und Flächenverhältnis – auch durch
den Transistor 55 fließt.
Versorgungsseitig ist eine Transistordiode 56 zwischen dem
Transistor 55 und dem Anschluss 3 angeordnet. Damit
wird ein Biaspotenzial 42 bereit gestellt, welches Signal
am Ausgang 41 anliegt. Dieses Biaspotenzial bildet somit
das Regelsignal 42 und dient dem Zweck, bei geeigneter
Verschaltung die Kondensatoren 38, 39 aufzuladen.
Werden nun die Kondensatoren 38, 39 den Kondensatoren 36, 37 parallel
zugeschaltet, dann werden diese über
die Ladung der Kondensatoren 38, 39 umgeladen,
dass heißt
auf- und entladen. Es erfolgt hier also ein Ladungstransfer. Die
Ladung in den Kondensatoren 36, 37 führt dann
zu einem Ansteuerpotenzial 35, welches den Gate-Anschluss des Transistors 57 ansteuert
und dort dessen Kapazität
solange auflädt,
bis der Transistor 57 durchschaltet. Über die gesteuerte Strecke des
als Verstärker
fungierenden Transistors 57 fließt damit ein Laststrom I1.
Die Transistoren 56, 57 bilden somit einen Stromspiegel.
Bei geeigneter Dimensionierung der Übertragungsverhältnisse
und Flächenverhältnisse
der jeweiligen Transistoren 48, 55, 56, 57 weist
der laststromseitig vom Transistor erzeugte Strom ebenfalls den
Wert des Stromes I1 auf. Lastseitig zum Transistor 57 ist
eine Transistordiode 58 angeordnet, über die die Gate-Anschlüsse der
Transistoren 15, 16 der Eingangsstufe 16 angesteuert werden. Über den
Strom I1 werden deren Gate-Kapazitäten solange
umgeladen, bis diese Transistoren 15, 16 durchschalten.
Diese Transistoren 15, 16 bilden die Last der
ersten Differenzverstärkerstufe 10 und
bestimmen damit den Wert des an den Ausgängen 17, 18 abgreifbaren
Potenzial.
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Im
Ergebnis bedeutet dies, dass eine in der Verstärkerstufe 43 gemessene
Spannungsdifferenz, die aus der Common-Mode Spannung VCM und der Mittelwertgleichspannung
((VOUTP + VOUTN)/2) gewonnen wird, über die Transistoren 48, 55, 56, 57, 58 den
Gate-Anschlüssen
der Transistoren 15, 16 zugeführt wird. Es erfolgt somit
hier ein Potenzialübertrag dieser
Differenzspannung. Wesentlich ist hier lediglich ein geeignetes Übersetzungsverhältnis durch
die entsprechende Dimensionierung der genannten Transistoren 48, 55, 56, 57, 58.
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Mittels
der geschaltenen Regelschaltung unter Verwendung der geschalteten
Kapazitäten
ist damit eine sehr schnelle, geschaltene Regelung möglich. Da
das Umladen der Kapazitäten 36, 37 über die Kapazitäten 38, 39 sehr
schnell und nahezu stromlos erfolgen kann, wird durch diese Regelung
auch nahezu kein Strom verbraucht. Durch die geschalteten Kapazitäten wird
somit nahezu keine Energieaufnahme realisiert. Wesentlich dabei
ist, dass die Kapazitäten 38, 39 über die
zeitkontinuierliche Regelschaltung 40 auf eine geeignete
Bias-Spannung vorgeladen
werden.
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Da
die entsprechenden Ströme
zum Vorladen der Kondensatoren 38, 39 relativ
gering sind, können
die Transistoren der zeitkontinuierlichen Regelschaltung relativ
klein dimensioniert werden, so dass hier Chip-Fläche gespart werden kann. Darüber hinaus
ist diese zeitkontinuierliche Regelung relativ Zeit unkritisch,
so dass hier auch keine schnellen Schaltvorgänge vorgenommen werden müssen. Im Ergebnis
bedeutet dies, dass dadurch auch ein geringerer schaltungsbedingter
Energieverlust realisiert wird. Lediglich der Transistor 57 sollte
relativ schnelle Schaltvorgänge
bereit stellen, um das entsprechende Regelsignal aus der geschaltenen
Regelschaltung 30 mit ausreichender Schnelligkeit der Eingangsstufe 10 zuzuführen. Da
allerdings die Amplitude dieser Ströme I1 relativ gering ist, ist
die Energieaufnahme vorteilhafterweise relativ niedrig.
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Obgleich
die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
vorstehend detailliert beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern
auf vielfältige
Art und Weise veränderbar
und modifizierbar.
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So
sei die Erfindung insbesondere nicht auf einen zweistufigen Differenzverstärker beschränkt. Vielmehr
kann dieser Dif ferenzverstärker
applikationsbedingt und je nach der gewünschten Verstärkung eine
beliebige Anzahl von Verstärkerstufen
aufweisen.
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Darüber hinaus
wurde im Ausführungsbeispiel
in 3 lediglich beispielhaft
ein konkreter schaltungstechnischer Aufbau des Differenzverstärkers, dessen
geschaltene Regelschaltung und dessen zeitkontinuierliche Regelschaltung
beschrieben. Es versteht sich von selbst, dass diese Schaltungseinheiten
selbstverständlich
in geeigneter Weise verändert
oder erweitert werden können,
ohne dass von deren grundsätzlichen
Funktionsweise sowie vom Grundprinzip der zweigeteilten Regelung
abgewichen wird. Auch kann insbesondere das kapazitive Netzwerk
mit den geschalteten Kapazitäten
beliebig komplex ausgebildet sein.
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Im
vorstehenden Ausführungsbeispiel
wurden jeweils NMOS- und PMOS-Transistoren, die selbstleitend bzw.
selbstsperrend ausgebildet sind, verwendet. Es versteht sich, dass
durch Variation dieser Transistortypen und durch Austauschen der Leitfähigkeitstypen
N gegen P und umgekehrt beliebige Schaltungsvarianten bereit gestellt
werden können.
Auch können
selbstverständlich
die verwendeten MOS-Transistoren sehr einfach durch andere gesteuerte
Schalter, zum Beispiel Bipolartransistoren, IGBTs, Thyristoren,
JFETs und dergleichen, ersetzt werden. Hier müsste lediglich eine geeignete
schaltungstechnische Anpassung des Differenzverstärkers vorgenommen
werden.
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- 1
- Differenzverstärkerschaltung
- 2
- Differenzverstärker
- 3
- erster
Versorgungsanschluss
- 4
- zweiter
Versorgungsanschluss
- 5,
6
- Eingänge, Eingangsanschlüsse
- 7,
8
- Ausgänge, Ausgangsanschlüsse
- 10
- Eingangsstufe
- 11
- Ausgangsstufe
- 12,
13
- Transistoren
der Eingangsstufe
- 14
- Stromquelle
- 15,
16
- Transistoren
der Eingangsstufe, Last
- 17,
18
- Ausgänge der
Eingangsstufe
- 20,
21
- Transistoren
der Ausgangsstufe
- 22,
23
- Stromquellen
- 24,
25
- Kompensationskondensatoren,
Millerkapazitäten
- 26,
27
- Ausgänge der
Ausgangsstufe
- 30
- geschaltene
Regelschaltung
- 31,
32
- Eingänge
- 33
- Common-Mode
Eingang
- 34
- Ausgang
für das
Regelsignal
- 35
- Regelsignal
- 36,
37
- Kondensatoren
- 38,
39
- schaltbare
Kondensatoren
- 40
- zeitkontinuierliche
Regelschaltung
- 41
- Regelausgang,
Eingangsanschluss
- 42
- geregelter
Ausgangsstrom, Bias-Strom
- 43
- Verstärkerstufe,
zeitkontinuierlicher Regler
- 44,
45
- Transistoren
der Verstärkerstufe
- 47,
48
- Transistoren
der Verstärkerstufe
- 49
- Stromquelle
- 50,
51
- Eingänge der
Verstärkerstufe
- 52
- Spannungsteilersignal,
Regelsignal
- 53
- Spannungsteiler
- 54
- Common-Mode
Potenzial
- 55
- Transistor
- 56
- Transistordiode
- 57
- Transistor
- 58
- Transistordiode
- 60
- erste
Regelschleife
- 61
- zweite
Regelschleife
- I1
- Strom
- VCM
- Common-Mode-Spannung,
Common-Mode Wert
- VDD
- (erstes,
positives) Versorgungspotenzial
- VSS
- (zweites,
negatives) Versorgungspotenzial
- VINP
- (erstes,
positives) Eingangspotenzial
- VINN
- (zweites,
negatives) Eingangspotenzial
- VOUTP
- (erstes,
positives) Ausgangspotenzial
- VOUTN
- (zweites,
negatives) Ausgangspotenzial