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Auswechselbarer Abstimmsatz für Abstimmeinrichtungen in Funkgeräten
Für die Abstimmung, vorzugsweise die Grob-".ibstimmung, in Funkgeräten ist es nötig,
beim Übergang von einem Bereich auf einen anderen, beispielsweise bei Kanalwechsel
bei Fernsehempfang, jeweils entsprechend bemessene Schaltelemente, Spulen und Kondensatoren
einzuschalten, Für diese Ein- bzw. Umschaltung sind verschiedene Anordnungen und
Bauweisen bekanntgeworden. Es ist weiterhin bereits bekannt, Kapazitäten und Induktivitäten
in Form von gedruckten Schaltungen zu realisieren. Dabei wird die erwünschte Induktivität
bzw. die erwünschte induktive Kopplung zwischen zwei Induktivitäten beispielsweise
durch konzentrische oder parallele Linienführung von Leiterelementen auf der gleichen
Seite einer Trägerplatte erreicht, während die Kapazitäten durch größere Flächen
dargestellt werden, welche mit Hilfe von Zwischenlagen oder durch Übereinanderlegen
zweier gedruckter Schaltungen gekoppelt sind.
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Eine bekannte Ausführung der obengenannten Abstimmeinrichtungen besteht
aus einem trommelartigen Träger, in welchen Elemente tangential eingeschoben werden
können, welche die entsprechenden Kapazitäten und Induktivitäten für einen bestimmten
Bereich oder Kanal nach Art der gedruckten Schaltungen als ebene Flächen oder Streifen
auf eitler Isolierstoffträgerplatte tragen.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf derartige Abstimmeinrichtungen
und bezweckt eine Verbesserung und Vereinfachung der bekannten Anordnungen.
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Bei einem auswechselbaren Abstimmsatz für Abstimmeinrichtungen in
Funkgeräten, vorzugsweise Kanalwähler in Fernsehempfängern, bei dem zur (Grob-)
Abstimmung für einen Bereich oder Kanal je ein besonders bemessener Satz dient,
wobei die Abstimmittel nach Art der gedruckten Schaltungen als ebene Flächen oder
Streifen einseitig jeweils auf einer Isolierstoffträgerplatte angebracht sind, werden
erfindungsgemäß diese Trägerplatten radial in die Abstimmeinrichtung einfuhrbar
ausgebildet und die Breite der Leitungen sowie ihr gegenseitiger Abstand und die
Linienführung derartig gewählt, daß die jeweils nötige Kreisinduktivität sowie die
erwünschte induktive und/oder kapazitive Kopplung zwischen zwei oder mehr Kreisen
realisiert ist.
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Durch die bekannte Ausbildung der Abstimmsätze für die Trommelabstimmeinrichtungen
als gedruckte Schaltungen ergeben sich viele Vorteile. So ist es möglich, mit größter
Gleichmäßigkeit große Serien von Abstimmsätzen zu fertigen. Es entfällt dabei der
individuelle Abgleich der einzelnen Abstimmsätze. Da diese Sätze auswechselbar sind,
ist es möglich, die Bereiche oder Kanäle in beliebiger Reihenfolge in der Abstimmeinrichtung
anzuordnen. Auch ein nachträglicher Ersatz von einzelnen Abstimmsätzen für einen
bestimmten Bereich oder Kanal ist ohne zusätzlichen Abgleich möglich. Die entsprechende
Abstimmeinrichtung wird nach ihrer Bestückung in der jeweiligen Schaltung, beispielsweise
in einem Fernsehempfänger, für das der höchsten Kanalfrequenz entsprechende Band
sowie für das der niedrigsten Kanalfrequenz entsprechende Band einmal abgeglichen.
Ein weiterer Abgleich ist nicht erforderlich. Es ist also dadurch möglich, die Abstimmeinrichtungen
vollautomatisch herzustellen. Dieses Herstellungsverfahren bedeutet einen großen
wirtschaftlichen Fortschritt sowohl in bezug auf die Herstellungskosten als auch
auf die möglichen Stückzahlen. Es bleiben dabei sämtliche Vorteile der Trommelabstimmeinrichtungen
erhalten. Die bisher bekannte Anwendung der Technik der gedruckten Schaltung auf
die Trommelabstimmeinrichtungen bedingt jedoch gleichzeitig auch gewisse Nachteile.
Diese werden durch die Erfindung behoben.
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Gegenüber den bekannten tangentialen Anordnungen der Abstimmsätze,
welche bei den erwünschten möglichst kleinen Abmessungen der Abstimmeinrichtungen
nur relativ wenig Platz für die Anbringung der gedruckten Schaltungen bieten, bedingt
die erfindungsgemäße radiale Anbringung wesentliche Vorteile. Die radiale Anordnung
der Trägerplatten hat beispielsweise den Vorteil, daß bei relativ gedrängter Bauweise
des Kanalwählers für die einzelnen Abstimmplatten größere Flächen zur Verfügung
stehen. Dies wirkt sich insbesondere bei den Abstimmplatten für die niedrigen Frequenzbereiche
besonders günstig aus, da die dort nötigen größeren Induktivitäten leichter unterzubringen
sind. Es besteht außerdem der Vorteil, daß die Kontakte selbst in gedruckter Schaltung
ausgeführt werden können und nicht, wie bei der bekannten Anordnung, zusätzliche
Bolzen, Schrauben
od. dgl., zur Kontaktgabe nötig sind. Diese Möglichkeit
wirkt sich auf eine Vereinfachung und Verbilligung der Herstellung vorteilhaft aus.
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Auf der Trägerplatte können vorteilhaft noch Aussparungen bzw. Bohrungen
vorgesehen werden, um zusätzliche Induktivitäten, vorzugsweise die Oszillatorspule,
anzubringen. Dabei ist die Spule bzw. der Spulenkörper und die Befestigung an dem
Abstimmsatz derart angeordnet, daß die Spulenachse parallel zur Ebene der Schaltung
und parallel zu der Kontaktreihe läuft, an welche die einzelnen Elemente angeschlossen
sind. Durch geeignete Öffnungen in den Halteelementen der Abstimmeinrichtung wird
ein Abgleich der zusätzlichen Spule auch im zusammengebauten Zustand ermöglicht.
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Die gewünschte Kopplungskapazität wird gemäß der weiteren Ausbildung
der Erfindung dadurch erhalten, daß Leitungsstücke von geeigneten Abmessungen (Länge,
Breite und gegenseitigem Abstand) kammartig ineinandergreifen. Diese Art der Realisierung
von Kapazitäten bedeutet einen erheblichen Vorteil, da keine Zwischenlagen oder
doppelte Trägerplatten od. dgl. nötig sind.
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Bei der Wahl der Leitungen und ihres gegenseitigen Abstandes ist besonders
darauf Rücksicht zu nehmen, daß die notwendige Überschlagsfestigkeit gewahrt bleibt
und andererseits die Abmessungen derart gewählt werden, daß drucktechnisch noch
einwandfrei beherrschbare Formen und Leitungsführungen erzielt sind.
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Zweckmäßig werden auch die Schaltungen für den \'orkreis und die Antennenanpassung
für jeweils einen bestimmten Kanal oder Bereich auf einer Trägerplatte gemeinsam
angebracht. Dabei können wieder die Anpassungs- und Symmetriebedingungen (Symmetrierung)
durch geeignete Leitungsführung und Leitungsabmessungen optimal erfüllt werden.
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Eine besondere Ausführungsform der Erfindung und ihre Vorteile wird
an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt die Fig. 1 eine Trommelabstimmeinrichtung
mit den erfindungsgemäßen, auswechselbaren Abstimmsätzen. Die zur Drehung der Trommel
und zur Lagerung dienende Achse ist mit 1 bezeichnet. Darauf befinden sich die Scheiben
2, welche in radialer Richtung Führungen, Nute, Schlitze 3 od. dgl. aufweisen, in
welche die auswechselbaren Abstimmsätze 4 eingeschoben werden können. Die Durchbohrungen
5 dienen zur Abstimmung der Spulen 13 auf den Abstimmsätzen 4.
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Fig. 2 a zeigt einen Äbstimmsatz gemäß der Erfindung. Auf der Trägerplatte
6 aus Kunststoff, Hartpapier od. dgl. sind die Leitungszüge 7 bzw. 8 in an sich
bekannter Weise als gedruckte Schaltung aufgebracht. Die Aufbringung kann durch
Ätzen oder ähnliche Verfahren erzielt werden. Dabei bedeutet 7 eine Induktivität,
ebenso B. Die einzelnen Leitungszüge sind jeweils an die Kontakte 9 herangeführt.
In der Trägerplatte 6 sind weitere Bohrungen oder Aussparungen 10 vorgesehen, in
welche zusätzliche Induktivitäten, vorzugsweise die Oszillatorspule, eingesteckt
bzw. befestigt werden können. Die Leitungszüge 7 und 8 sind in ihren Anfangsteilen
nahe den Kontakten 9 mit kammartigen Stücken 11 bzw. 12 versehen. Die einzelnen
Stücke greifen abwechselnd ineinander. Durch diese Art der Ausgestaltung wird eine
Kapazität erzielt. Dabei sind die Abstände zwischen den Leitungszügen 11 und 12
sowie die Leitungszüge selbst geeignet bemessen. Unter geeigneter Bemessung ist
zu- verstehen, daß die Breite der Leitungen 11 und 12 noch drucktechnisch bzw. fertigungstechnisch
beherrschbar sein muß, daß andererseits die Abstände zwischen den Leitungen 11 und
12 bzw. innerhalb der Leitungszüge 7 und 8 ausreichend sein müssen, um Kriechströme
oder überschlägg zu verhindern. Weiter müssen die Leiterstücke 7 und 8 bzw. 11 und
12 derartige Abstände gegeneinander aufweisen, daß die erwünschte Kopp-Jung bzw.
Kapazität tatsächlich realisiert wird. Wenn einmal durch geeignete Bemessung die
Linienführung und Leitungsausdehnung für einen bestimmten Bereich festgelegt sind,
lassen sich auf bekanntem Wege nahezu unbegrenzt viele, vollkommen gleiche Kopien
herstellen.
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Fig.2b zeigt eine Oszillatorspule, wie sie vorteilhaft auf den erfindungsgemäßen
Abstimmsätzen angebracht werden kann. Dabei ist mit 13 der Spulenkörper und mit
14 die Windung bezeichnet. Durch die Öffnung 15 kann ein an sich bekannter beliebiger,
vorzugsweise ferromagnetischer Kern in der Längsachse der Spule verschoben werden.
Die Lage der Öffnung 15 ist derart gewählt, daß sie nach Einschieben der Trägerplatte
6 bzw. der Abstimmsätze 4
in die Aussparungen, Führungen 3 od. dgl. der radialen
Scheiben 2 den Durchbohrungen 5 gegenüberliegen. Dadurch ist es möglich, eine erfindungsgemäße
Abstimmeinrichtung auch im vollkommen zusammengestellten und bestückten Zustand
abzugleichen.
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Die Fig. 3 a zeigt einen erfindungsgemäßen Abstimmsatz,wobei die Leitungszüge
den Vorkreis bzw. die Antennenanpassung realisieren. Entsprechend dein Schaltbild
der Fig. 3 b wird die Induktivität 16 durch die Verbindung der Kontakte
a und e durch den Leitungszug 17 realisiert. An den Punkten 18 bzw.
19 sind die Abzweigungen angeschlossen, welche über die Kontakte b und
d zu den Kondensatoren 20 bzw. 21 führen, an welche die Antenne bzw. der
Antenneneingang angeschlossen wird. Der Mittelabgriff der Spule 16 mit Hilfe der
Masseleitung 22 ist durch die Leitung 23 vom Kontakt c zur Leitung 17 dargestellt.
Zur Erzielung einer einwandfreien Symmetrie kann der Verbindungspunkt 24 entsprechend
gewählt werden, d. h. so, daß er genau an der elektrischen Mitte der Spule 16 angreift,
wobei elektrische Mitte und geometrische Mitte der Leitung 17 durchaus nicht zusammenfallen
müssen. Der Kontakt a ist geeignet mit dem Gitter 25 der Vorröhre 26 verbunden,
während der Kontakt e an einen Kondensator führt, dessen andere Belegung geerdet
ist. Durch die gleichzeitige Mitumschaltung der Abstimmsätze für den Vorkreis und
die Antennenanpassung mit den Bereichsabstimmsätzen ist es möglich, bei jedem Bereich
bzw. in jedem Kanal optimale Verhältnisse in bezug auf Anpassung und Symmetrie zu
erzielen.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern läßt sich in entsprechender fachmännischer Abwandlung bei den
verschiedensten Abstimmeinrichtungen in Funkgeräten mit gleichem Vorteil verwenden.