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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von Werkstücken in
einem Kreislaufsystem, insbesondere zur chemischen oder galvanischen
Beschichtung, mit mindestens einer geschlossenen Prozesskammer zur
Aufnahme einer zu behandelnden Oberfläche, der Prozessflüssigkeit aus
einem Behälter
mit Unterstützung
einer Pumpe zugeführt
wird und nach deren Durchströmung
die Prozessflüssigkeit
in einen Behälter
zurückgeführt wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken,
bei dem Prozessflüssigkeit
aus einem Behälter
durch eine geschlossene Prozesskammer, die eine zu behandelnde Oberfläche enthält, geleitet
wird und in einen Behälter
zurückgeführt wird.
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Bei
der galvanischen Oberflächenbehandlung
von Werkstücken
innerhalb von geschlossenen Prozesskammern, durch die eine Prozessflüssigkeit hindurchgeleitet
wird, wird, wie aus der
EP
0 445 120 B1 bekannt, in der Regel mit einem Unterdruck
innerhalb der Prozesskammer gearbeitet, um ein Austreten von Prozessflüssigkeit
im Falle eines Defektes zu vermeiden. Aus diesem Grund befindet
sich die Pumpe zur Umwälzung
der Prozessflüssigkeit
hinter dem Ausgang der Prozesskammer, so dass die Pumpe als selbstansaugende
Pumpe ausgebildet sein muss. Die Prozessflüssigkeit wird dann – ggf. nach
Regeneration – über geeignete
Ventile wieder in die Prozesskammer zurückgeführt.
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Da
derartige Galvanikbehandlungen zur galvanischen Behandlung von Teilen
mit möglichst
kurzen Prozesszeiten bei hoher Durchlaufgeschwindigkeit der Prozessflüssigkeit
durch die Prozesskammer erfolgen, muss die hierzu notwendige Pumpe
eine erhebliche Förderleistung
besitzen. Da solche selbstansaugenden Pumpen daneben auch unempfindlich gegenüber aggressiven
Medien und ggf. einer Feststoffbeladung sein müssen, werden an derartige Pumpen
besondere Anforderungen gestellt. Bspw. können hierzu Membranpumpen eingesetzt
werden. Jedoch besitzen Membranpumpen für derartige Fördermengen
eine erhebliche Baugröße und sind
entsprechend teuer. Andere selbstansaugende Pumpen, wie etwa Kolbenpumpen,
haben Nachteile wegen ihrer Anfälligkeit
gegenüber
Verunreinigungen der zu fördernden
Flüssigkeit,
wenn etwa mit einer gewissen Feststoffbeladung zu rechnen ist. Da
außerdem
solche Galvanikbehandlungen oder auch andere chemische Behandlungen
in der Regel nacheinander mit einer ganzen Reihe von verschiedenen Prozessflüssigkeiten
durchgeführt
werden, müssen ferner
die Depotverluste in den Pumpen vermieden werden, um eine Kontamination
bei einem nachfolgenden Prozessschritt zu vermeiden. Auch aus diesem
Grund sind Kolbenpumpen für
einen derartigen Einsatzzweck kaum geeignet, da hierin immer gewisse
Rückstände verbleiben.
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Um
einen zuverlässigen
Ablauf der Oberflächenbehandlung
in einer geschlossenen Prozesskammer zu gewährleisten, muss ferner sichergestellt werden,
dass die verschiedenen Prozessflüssigkeiten,
die nacheinander durch die Prozesskammer geleitet werden, möglichst
zuverlässig
aus den jeweiligen Behältern
in die Prozesskammer geleitet werden und nach Durchströmen der
Prozesskammer wieder zurückgeführt werden.
Hierbei sollen beim Wechsel der Prozessflüssigkeit bei aufeinander folgenden Prozessschritten
möglichst
geringe Kontaminationen auftreten. Außerdem sollen die anfallenden
Abwässer
möglichst
minimiert werden.
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Es
sind hierzu bereits Verteilereinrichtungen mit Ventilen bekannt,
um eine möglichst
schnelle Umschaltung zwischen verschiedenen Prozessflüssigkeiten
zu ermöglichen.
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So
offenbart die
DE 35
45 681 C2 ein Verteilerventil aus zwei um eine gemeinsame
Achse gegeneinander verdrehbaren Körpern mit Durchbrüche umschließenden Partien.
Durch Drehung der Körper können die
Durchbrüche
zur Deckung gebracht werden, so dass das jeweilige Medium durchfließen kann.
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Aus
der
DE 35 09 764 C2 ist
eine Verteilervorrichtung bekannt, bei der ein Gehäuse mit
einer Durchgangsbohrung und Radialbohrungen vorgesehen ist. Ein
Schieber mit Öffnungen
ist in der Durchgangsbohrung verschiebbar angeordnet, so dass die Radialbohrungen
verschließbar
oder über
eine der Öffnungen
im Schieber mit der Durchgangsbohrung verbindbar sind.
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In
beiden bekannten Verteilervorrichtungen, die beide nach dem Revolver-
oder Schieberprinzip arbeiten, ergeben sich im Wesentlichen zwei
Probleme: Zum einen müssen
bei solchen Durchflussanordnungen die Dichtungen zuverlässig und
fehlerfrei funktionieren, um Leckagen und damit Materialverluste,
sowie eine vorzeitige, unerwünschte
Michung der jeweiligen Medien zu vermeiden. Da Dichtungen im Laufe
der Zeit aber immer Verschleißerscheinungen
zeigen, ist dies praktisch unmöglich.
Zum anderen ist bei beiden Anordnungen immer mit gewissen Depotverschleppungen
zu rechnen.
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Aus
der
US 4 091 840 ist
ferner ein Verteilersystem bekannt, das aus einer Mehrzahl von miteinander
in Gruppen verkoppelten Ventilen aufgebaut ist, so dass eine transportable
Einheit aus mehreren jeweils miteinander verkoppelten Ventilen gebildet ist.
Diese können
wahlweise mit entsprechenden Anschlüssen an ein Rohrleitungssystem
oder an verschiedene Behälter
angeschlossen werden, um entsprechende Steuerungsaufgaben zu übernehmen.
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Diese
Anordnung ist relativ komplex aufgebaut und ist auf Grund der zahlreichen
Depotrückstände in den
verschiedenen Leitungen und Ventilen nicht zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken geeignet.
Sie ist vielmehr für
den Einsatz in der Erdölindustrie
vorgesehen.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken
in einem Kreislaufsystem, insbesondere zur chemischen oder galvanischen
Beschichtung, anzugeben, womit gegenüber den im Stand der Technik
bekannten Lösungen ein
einfacherer und kostengünstigerer
Aufbau erreicht wird. Hiermit soll ein möglichst zuverlässiger Betrieb
gewährleistet
werden. Auch sollen Kontaminationen und Depotverluste möglichst
gering gehalten werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken
in einem Kreislaufsystem, insbesondere zur chemischen oder galvanischen
Beschichtung, gelöst,
mit
- – mindestens
einer geschlossenen Prozesskammer zur Aufnahme einer zu behandelnden
Oberfläche;
- – mindestens
einer Zuführleitung, über die
ein Behälter
mit Prozessflüssigkeit
mit einem Eingang der Prozesskammer koppelbar ist;
- – mindestens
einer Pumpe, über
die ein Ausgang der Prozesskammer über eine Abführleitung
mit einem Behälter
koppelbar ist;
wobei die Pumpe eine nicht selbstansaugende
Pumpe ist, die mit einer selbstansaugenden Zusatzpumpe gekoppelt
ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
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Erfindungsgemäß wird zum
Ansaugen der Prozessflüssigkeit
bis in die nicht selbstansaugende Pumpe eine selbstansaugende Zusatzpumpe
verwendet. Wenn Prozessflüssigkeit
mittels der Zusatzpumpe bis in die Pumpe angesaugt ist, kann die Pumpe
eingeschaltet werden, um dann die Prozessflüssigkeit in der gewünschten
Weise zu fördern.
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Dies
erlaubt es, eine besonders robuste und leistungsfähige Pumpe
zur Förderung
der Prozessflüssigkeit
durch die Prozesskammer zu verwenden. Insbesondere kann bspw. eine
Kreiselpumpe verwendet werden.
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Damit
wird eine besonders robuste und preiswerte Ausführung erreicht. Grundsätzlich können für die Pumpe
jedoch beliebige Bauarten verwendet werden, sofern diese die notwendige
Förderleistung
aufweisen und ausreichend widerstandsfähig gegen die verwendeten Prozessflüssigkeiten sind.
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Zweckmäßigerweise
sollte die verwendet Pumpe eine bei Stillstand selbstentleerende
Pumpe sein, um so Kontaminationen beim Wechsel zwischen verschiedenen
Prozessflüssigkeiten
zu vermeiden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ein Sensor vorgesehen, über den
eine Einschaltung der Pumpe und vorzugsweise eine Abschaltung der
Zusatzpumpe gesteuert wird, wenn der Sensor eine Ansaugung von Prozessflüssigkeit
bis zur Pumpe registriert.
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Auf
diese Weise kann das Einschalten der Pumpe automatisch erfolgen,
sobald die Pumpe ausreichend mit Flüssigkeit gefüllt ist.
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Indem
die Zusatzpumpe abgeschaltet wird, sobald der Sensor eine Ansaugung
von Prozessflüssigkeit
bis zur Pumpe registriert, wird es vermieden, dass eine selbstansaugende
Zusatzpumpe nur geringer Leistung durch das bei Einschalten der
Pumpe geförderte
Medium überlastet
wird.
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In
vorteilhafter Weiterbildung dieser Ausführung ist ein Ventil vorgesehen, über das
die Verbindung zwischen Zusatzpumpe und Pumpe trennbar ist, sobald
der Sensor eine Ansaugung von Flüssigkeit
registriert.
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Auf
diese Weise wird durch Unterbrechung der Verbindung zur Zusatzpumpe
eine Leckage über die
Zusatzpumpe vermieden und im Normalbetrieb die von der Pumpe geförderte Flüssigkeit
nur in der daran angeschlossenen Leitung gefördert, nicht jedoch zur Zusatzpumpe.
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Der
Sensor zur Überwachung
von Ansaugung von Flüssigkeit
bis zur Pumpe ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung als
Feuchtesensor oder als Drucksensor ausgebildet.
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Hierbei
kann insbesondere mit einem Drucksensor ein sehr robuster Aufbau
erreicht werden.
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Der
Sensor kann grundsätzlich
an beliebiger Stelle auf der Druckseite der Pumpe angeordnet sein.
Er kann also bspw. auch mit der Pumpe oder der Zusatzpumpe kombiniert
sein.
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Die
Zusatzpumpe ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung mit
der Druckseite der Pumpe verbunden.
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Auf
diese Weise kann eine Vakuumpumpe als Zusatzpumpe genutzt werden,
um die Ansaugung von Fluid bis zur Pumpe zu gewährleisten.
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In
weiter vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Zusatzpumpe über eine
Stichleitung an die Druckseite der Pumpe angeschlossen.
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Auf
diese Weise kann erreicht werden, dass die Zusatzpumpe nicht vom
Flüssigkeitsstrom
durchflossen wird, der von der Pumpe gefördert wird, die in der Regel
eine deutlich größere Förderleistung
als die Zusatzpumpe besitzt.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Zusatzpumpe als
Venturi-Pumpe oder als Membranpumpe ausgebildet.
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Besonders
mit einer Venturi-Pumpe, etwa in Form einer herkömmlichen Wasserstrahlpumpe
wird ein einfacher und zuverlässiger
Aufbau erreicht. Ggf. kann hierbei die Venturi-Pumpe im Kreislauf
unter Verwendung eines Reservoirs und einer weiteren Pumpe betrieben
werden, über
die die Venturi-Düse gespeist
wird. Auch könnte
ein Hohlraum der nicht selbstansaugenden Pumpe als Reservoir für die Venturi-Pumpe
genutzt werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist eine Mehrzahl von
Behältern über eine
Verteileranordnung mit dem Eingang der Prozesskammer und mit dem
Ausgang der Prozesskammer selektiv koppelbar.
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Hierbei
besteht die Verteilereinrichtung vorzugsweise mindestens aus einer
ersten Gruppe von Ventilmodulen mit Ventilen, die eine selektive
Kopplung verschiedener Behälter
mit dem Eingang der Prozesskammer erlauben, sowie aus einer zweiten Gruppe
von Ventilmodulen mit Ventilen, die eine selektive Kopplung des
Ausgangs der Prozesskammer mit denselben Behälter oder mit einem Abwasserbehälter erlauben.
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Auf
diese Weise kann sowohl die Eingangsseite der Prozesskammer selektiv
mit Prozessflüssigkeit
aus den verschiedenen Behältern
angesteuert werden als auch nach Durchströmen der Prozesskammer auf der
Ausgangsseite die Prozessflüssigkeit
entweder wieder in den jeweiligen Behälter zurückgeführt werden, so dass sich ein
Kreislaufbetrieb ergibt, oder aber in einen anderen Behälter umgeleitet
werden, bspw. einen Abwasserbehälter.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird ferner durch eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken
in einem Kreislaufsystem gelöst,
mit
- – mindestens
einer Prozesskammer zur Aufnahme einer zu behandelnden Oberfläche;
- – einer
Mehrzahl von Behältern
mit Prozessflüssigkeit
zur Speisung der Prozesskammer mit Prozessflüssigkeit und zum Auffangen
von Prozessflüssigkeit
nach Durchströmen
der Prozesskammer;
- – einer
Verteilereinrichtung bestehend aus einer Mehrzahl von miteinander
gekoppelten Ventilmodulen, wobei jedes Ventilmodul eine erste Stirnfläche und
eine zweite davon beabstandete Stirnfläche aufweist, zwischen denen
sich einen Hauptflusskanal erstreckt, der in den Stirnflächen mit
einer Eingangsöffnung
und einer Ausgangsöffnung mündet, wobei
jeweils ein über
ein Ventil verschließbarer
Seitenkanal in den Hauptflusskanal einmündet;
- – wobei
die Vorratsbehälter
und der Auffangbehälter über die
Verteilereinrichtung selektiv mit der Prozesskammer koppelbar sind,
um eine wahlweise Zuführung
von Prozessflüssigkeit
aus einem der Behälter
in die Prozesskammer zu ermöglichen
und eine wahlweise Abführung
von Prozessflüssigkeit
aus der Prozesskammer in einen der Behälter zu ermöglichen; und
- – mindestens
einer Pumpe zur Förderung
der Prozessflüssigkeit
durch die Prozesskammer.
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Auch
auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollkommen gelöst. Durch
die Verwendung einer derartigen Verteilereinrichtung, die aus einer Mehrzahl
von miteinander gekoppelten Ventilmodulen aufgebaut ist, können die
einzelnen Ventilmodule unmittelbar mit ihren Stirnflächen in
der gewünschten Anzahl
miteinander verbunden werden, so dass der Hauptflusskanal je nach
der notwendigen Anzahl von Ventilmodulen nur die notwendige durch
die Anzahl der Ventilmodule vorgegebene Länge aufweist und somit das
Gesamtvolumen der Verteileranordnung minimiert wird. Auf diese Weise
lässt sich
eine Verteileranordnung aufbauen, deren Größe optimal auf die Anzahl der
Behälter
mit verschiedenen Prozessflüssigkeiten
abgestimmt ist, wobei die Depotverluste und Kontaminationen bei
Umschaltung zwischen verschiedenen Prozessflüssigkeiten so gering wie möglich gehalten
werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung dieser Ausführung sind die beiden Stirnflächen eines
jeden Ventilmoduls zueinander parallel.
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Auf
diese Weise können
Verteilereinheiten mit beliebig vielen Ventilmodulen erstellt werden,
indem die Ventilmodule einfach an ihren Stirnflächen miteinander dichtend verbunden
werden, wobei der Hauptflusskanal, der sich bei jedem Ventilmodul
von einer Stirnfläche
bis zur gegenüberliegenden
Stirnfläche
erstreckt, jeweils durch den nachfolgenden Hauptflusskanal des nachfolgenden
Ventilmoduls entsprechend verlängert
wird.
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Die
Ventilmodule können
gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung durch Verschlusselemente an
ihren Stirnflächen
gegenüber
dem Hauptflusskanal abgedichtet sein. Hierbei kann das Verschlusselement
bspw. als Abdeckplatte ausgebildet sein, die auf die Stirnfläche eines
Ventilmoduls aufgeschraubt wird, um so den Hauptflusskanal an diesem Ende
abzudichten.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest ein Ventilmodul
eine senkrecht zu den beiden Stirnflächen angeordnete Seitenfläche auf,
in die der Seitenkanal mit einer Anschlussöffnung ausmündet.
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Durch
diese zueinander senkrechte Anordnung zwischen Hauptflusskanal einerseits
und Anschlussöffnung
andererseits wird ein modularer Aufbau einer Verteilereinrichtung
aus einer größeren Anzahl
von Ventilmodulen erleichtert.
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In
weiter vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Ventil
einen quer zur Anschlussöffnung
bewegbaren Ventilstößel auf,
der gegen einen Ventilsitz an einer in den Hauptflusskanal mündenden Überströmöffnung bewegbar
ist.
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Auf
diese Weise ergibt sich eine besonders einfache und platzsparende
Integration des Ventils zur Kopplung der Anschlussöffnung mit
dem Hauptflusskanal.
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Zum
Antrieb des Ventilstößels ist
grundsätzlich
jede geeignete Antriebseinrichtung denkbar, also ein pneumatischer,
hydraulischer, elektromagnetischer oder mechanischer Antrieb. Da
für den
Einsatz in einem Kreislaufsystem zur Oberflächenbehandlung von Werkstücken nur
relativ geringe Ventilkräfte notwendig
sind, ist ein pneumatischer Antrieb jedoch bevorzugt.
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Die
Prozesskammer kann von einem Werkstück selbst gebildet sein, dessen
Innenoberfläche die
zu behandelnde Oberfläche
darstellt. In der Regel wird die Prozesskammer jedoch von einem
flüssigkeitsdichten
Gehäuse
mit einem Eingang und einem Ausgang umschlossen und ist zur Aufnahme
mindestens eines Werkstückes
mit einer zu behandelnden Oberfläche
ausbildet.
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Im
ersteren Falle könnte
es sich bei den Werkstücken
bspw. um Heizkörper,
Kühler
oder dergleichen handeln, deren Innenoberfläche galvanisch zu behandeln
ist, bspw. zu vernickeln ist. In diesem Fall wird die Prozessflüssigkeit
unmittelbar durch eine Zuleitung in den Eingang geführt und
beim Ausgang über
eine Ableitung abgeführt,
so dass der Hohlraum des Werkstückes
von der Prozessflüssigkeit
durchströmt
wird.
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Im
zweiten Fall ist die Prozesskammer in der Regel mit geeigneten Dichtungen
versehen, um eine druckdichte Ausführung zu gewährleisten
und um ggf. eine selektive Behandlung von Werkstückoberflächen zu erlauben.
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Die
Erfindung wird ferner durch ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken
gelöst, bei
dem Prozessflüssigkeit
aus einem Behälter
mittels einer nicht selbstansaugenden Pumpe über eine geschlossene Prozesskammer,
die eine zu behandelnde Oberfläche
enthält,
angesaugt und in einen Behälter
zurückgeführt wird,
wobei zum Ansaugen der Prozessflüssigkeit
bis in die Pumpe zunächst
mittels einer selbstansaugenden Zusatzpumpe ein Unterdruck in der
Pumpe erzeugt wird, bis die Pumpe mit Prozessflüssigkeit gefüllt ist
und die Pumpe dann zur Förderung
der Prozessflüssigkeit
betrieben wird.
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Wie
bereits erwähnt
ergibt sich hiermit eine besonders einfache und zuverlässige Ausführung, wobei
bspw. unter Verwendung einer Kreiselpumpe als Pumpe auch gleich
mehrere Prozesskammern parallel geschaltet und von Prozessflüssigkeit
durchströmt
werden können.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird hierbei die Ansaugung
von Prozessflüssigkeit bis
in die Pumpe überwacht
und Pumpe eingeschaltet, sobald eine Ansaugung von Prozessflüssigkeit registriert
wird.
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Ferner
wird die Zusatzpumpe vorzugsweise abgeschaltet; wenn eine Ansaugung
von Prozessflüssigkeit
bis zur Pumpe festgestellt wird.
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Weiterhin
wird die Verbindung zwischen Pumpe und Zusatzpumpe vorzugsweise
unterbrochen, sobald eine Ansaugung von Prozessflüssigkeit bis
zur Pumpe registriert wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken
gelöst,
bei dem Prozessflüssigkeit
aus einem von mehreren Behältern
einer geschlossenen Prozesskammer zugeführt wird, die eine zu behandelnde
Oberfläche
enthält,
und nach Durchströmen der
Prozesskammer in einen der Behälter
zurückgeführt wird,
mit einem ersten Betriebszustand, in dem Prozessflüssigkeit
im Kreislaufbetrieb aus einem ersten der Behälter zugeführt und nach Durchströmen der
Prozesskammer in den ersten Behälter
zurückgeführt wird,
mit einem zweiten Betriebszustand, in dem Prozessflüssigkeit
im Kreislaufbetrieb aus einem zweiten der Behälter zugeführt und nach Durchströmen der
Prozesskammer in den zweiten Behälter zurückgeführt wird,
wobei bei einem Übergang
zwischen dem erster. und dem zweiten. Betriebszustand oder umgekehrt
zunächst
ein Teil der Prozessflüssigkeit
in einen separaten Abwasserbehälter
geleitet wird, bevor ein nachfolgender Teil der Prozessflüssigkeit
im Kreislaufbetrieb in den ersten oder zweiten Behälter zurückgeführt wird.
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Auf
diese Weise wird ein Verfahren mit einer besonders geringen Kontamination
der verwendeten Prozessflüssigkeiten
gewährleistet
und gleichzeitig eine Abfallminimierung erreicht.
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So
kann nämlich
in Abhängigkeit
von den bekannten Gegebenheiten der Leitungen bei der Umschaltung
zwischen zwei aufeinander folgenden Betriebszuständen, in denen die Prozesskammer
von unterschiedlichen Prozessflüssigkeiten
im Kreislauf durchströmt
wird, nur der kontaminierte Anteil der Prozessflüssigkeit in einen Abfallbehälter umgeleitet werden,
so dass die Prozessflüssigkeit
selbst nicht durch das Umschalten kontaminiert wird. Auf diese Weise
wird die Verwendung von Spülkaskaden,
die im Stand der Technik üblich
ist, vollständig
vermieden und eine Abfallminimierung erreicht.
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Hierbei
kann einer oder mehrere der Behälter
Spülflüssigkeit
enthalten und mindestens zwei weitere Behälter unterschiedliche Prozessflüssigkeiten
enthalten.
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In
zusätzlicher
Weiterbildung dieser Ausführung
kann hierbei zwischen einem ersten Betriebszustand im Kreislaufbetrieb
mit einer ersten Prozessflüssigkeit
und einem zweiten Betriebszustand im Kreislaufbetrieb mit einer
zweiten Prozessflüssigkeit zunächst ein
Spülbetrieb
mit einer Spülflüssigkeit durchgeführt werden.
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Auf
diese Weise kann eine besonders hochwertige Oberflächenbehandlung
durch besonders reine Prozessflüssigkeiten
erreicht werden.
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Auch
hierbei kann zunächst
ein Teil der Spülflüssigkeit
in einen separaten Abwasserbehälter
geleitet werden, bevor eine Spülung
im Kreislaufbetrieb erfolgt, um so den Abwasseranfall zu minimieren
und die Verwendung von Spülkaskaden überflüssig zu machen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
am Beispiel eines Systems zur galvanischen Oberflächenbehandlung von
Werkstücken
innerhalb einer Prozesskammer mit verschiedenen Prozessflüssigkeiten;
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2 eine vergrößerte Ansicht
einer erfindungsgemäßen Verteileranordnung
bestehend aus fünf
miteinander kombinierten Ventilmodulen; und
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3 einen Schnitt durch ein
Ventilmodul gemäß 2 in vergrößerter Darstellung.
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In 1 ist eine Vorrichtung zur
galvanischen Oberflächenbehandlung
von Werkstücken äußerst schematisch
dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
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Die
Vorrichtung 10 weist eine geschlossene Prozesskammer 28 auf,
in der ein Hohlraum 29 gebildet ist, in dem ein oder mehrere
Werkstücke 30 aufgenommen
sein können.
Die Werkstücke 30 werden in
die Prozesskammer eingesetzt und können durch die vorbeiströmende Prozessflüssigkeit,
bei der es sich etwa um einen Elektrolyten handeln kann, behandelt
werden.
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Hierzu
sind die Werkstücke
entweder als Katode oder als Anode geschaltet und eine Gegenelektrode,
die in Kontakt mit dem Elektrolyten ist, im Abstand vom Werkstück mit einem
entgegen gesetzten Pol einer Gleichspannungsquelle 31 verbunden.
Die Prozessflüssigkeit
wird für
die Galvanikbehandlung der Oberfläche des Werkstückes 30 mit
hoher Geschwindigkeit durch die Prozesskammer 28 hindurchgeführt.
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Die
Prozessflüssigkeit
wird aus insgesamt vier Behältern 13, 14, 15, 16 über eine
insgesamt mit 17 bezeichnete Verteilereinrichtung durch
die Prozesskammer 28 geleitet und nach Durchströmen der Prozesskammer
wieder in einem der Behälter 13, 14, 15, 16 aufgefangen.
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Hierbei
könnte
bspw. der Behälter 13 lediglich
zur Aufnahme von Abwasser vorgesehen sein, während der Behälter 15 zur
Aufnahme von Spülflüssigkeit
ausgebildet ist und die Behälter 14 und 16 unterschiedliche
Prozessflüssigkeiten
enthalten. Die selektive Ansteuerung der einzelnen Behälter 13, 14, 15, 16 mit
Hilfe der Verteilereinrichtung 17 wird nachfolgend noch
näher beschrieben.
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Zur
Förderung
der Prozessflüssigkeit
durch die Prozesskammer ist eine nicht selbstansaugende Pumpe vorgesehen,
die über
eine Leitung 33 mit dem Ausgang der Prozesskammer 28 verbunden
ist. Die Pumpe 12 ist als Kreiselpumpe ausgeführt, womit
ein besonders robuster und kostengünstiger Aufbau erreicht wird
und gleichzeitig eine hohe Durchflussleistung ermöglicht wird.
Um trotz des nicht selbstansaugenden Charakters der Kreiselpumpe
eine Ansaugung von Flüssigkeit
durch die Prozesskammer 28 bis in die Pumpe 12 zu
ermöglichen,
ist eine insgesamt mit der Ziffer 34 bezeichnete Zusatzpumpe
vorgesehen, die selbstansaugend ausgeführt ist. Im dargestellten Fall
handelt es sich bei der Zusatzpumpe 34 um eine Venturi-Pumpe
in Form einer Wasser strahlpumpe, deren Strahlrohr 42 in
ein Flüssigkeitsreservoir 36 mündet. Aus
dem Flüssigkeitsreservoir 36 wird
die Venturi-Pumpe über eine
Leitung 40 mittels einer weiteren Pumpe 38 gespeist.
Im Eintrittsbereich des Strahlrohrs 42, durch das die Flüssigkeit
in Richtung des Pfeils 44 hindurchströmt, bildet sich ein Unterdruck
aus, der über
eine Stichleitung 48 und ein Ventil 50 auf die
Leitung 35 übertragen
wird, die druckseitig an die Pumpe 12 angeschlossen ist.
Diese Leitung 35 ist über
eine Rückführleitung 37 mit
der Verteilereinrichtung 17 gekoppelt, von der sie aus
selektiv mit einem der Behälter 13 bis 16 verbunden werden
kann.
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Um
zu vermeiden, dass Prozessflüssigkeit über die
Stichleitung 48 in die Zusatzpumpe 34 gelangt,
was in Folge der hohen Förderleistung
der Pumpe 12 im Vergleich zur Zusatzpumpe 34 zu
einer Überlastung
der Zusatzpumpe 34 führen
würde,
ist in der Verbindung zwischen der Druckseite der Pumpe 12 über die
Leitung 35 mit der Stichleitung 48 ein Sensor 52 sowie
ein Ventil 50 vorgesehen, mittels dessen die Stichleitung 48 von
der Leitung 30 abgetrennt werden kann. Der Sensor 52,
der bspw. als Feuchtesensor oder auch als Drucksensor ausgeführt sein
kann, registriert den Durchtritt von Flüssigkeit und gibt ein Signal
an eine Steuereinrichtung 54. Über die Steuereinrichtung 54 wird
dann über
eine Steuerleitung 58 der Motor 32 der Pumpe 12 eingeschaltet,
womit die Förderung
der Flüssigkeit
im Kreislauf beginnen kann. Gleichzeitig wird von der Steuereinrichtung 54 über die
Leitung 50 das als Magnetventil ausgebildete Ventil 50 geschlossen
und über
eine weitere Steuerleitung 60 die Pumpe 38 zum
Betrieb der Zusatzpumpe 34 ausgeschaltet.
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Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass die Pumpe 12 einerseits
erst dann eingeschaltet wird, wenn diese ausreichend mit Flüssigkeit
gefüllt
ist, so dass ein Trockenlauf vermieden wird. Andererseits wird gewährleistet,
dass keinerlei Fluid aus der Leitung 35 in das System der
Zusatzpumpe 34 übertritt, so
dass auch keinerlei Leckagen auftreten.
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Falls
gewünscht,
könnte
natürlich
auf ein separates Reservoir für
die Zusatzpumpe 34 verzichtet werden und die Zusatzpumpe 34 unmittelbar
in einen Hohlraum der Pumpe 12 münden. Die Pumpe 38 zum
Betrieb der Venturi-Pumpe würde
dann unmittelbar aus dem Hohlraum der Pumpe 12 ansaugen. Ggf.
könnte
auch auf einen Kreislaufbetrieb der Venturi-Pumpe gänzlich verzichtet
werden.
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Des
Weiteren versteht es sich, dass anstelle einer Ausführung der
Zusatzpumpe 34 als Venturi-Pumpe jede beliebige andere
selbstansaugende Pumpe verwendet werden kann, um Fluid durch die Prozesskammer 28 hindurch
bis zur Pumpe 12 zu führen,
bis diese ausreichend gefüllt
ist, um eingeschaltet zu werden. Bspw. könnte die Pumpe 34 als Membranpumpe
ausgebildet sein.
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Es
versteht sich ferner, dass die Pumpe 12 selbst grundsätzlich beliebiger
Ausführung
sein kann, sofern sie ausreichend beständig gegenüber den verwendeten Flüssigkeiten
ist und die notwendige Förderleistung
erbringen kann.
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Der
Aufbau der Ventileinrichtung und der zugehörigen Ventilmodule wird nachfolgend
an Hand der 2 und 3 näher erläutert.
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In 2 ist eine Verteilereinrichtung,
die im Wesentlichen der Verteilereinrichtung 17 gemäß 1 entspricht, schematisch
dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 70 bezeichnet.
Während
die Verteilereinrichtung 17 gemäß 1 aus insgesamt sieben Ventilmodulen 20 besteht,
die in einer ersten Gruppe 18 und einer zweiten Gruppe 19 angeordnet sind,
besteht die Verteilereinrichtung 70 gemäß 2 zum Zwecke der Erläuterung lediglich aus einer
einzigen Gruppe von Ventilmodulen 71, 72, 73, 74, 75,
die miteinander verbunden sind.
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Jedes
Ventilmodul 71 bis 75 besitzt ein etwa quaderförmiges Volumen,
mit einer ersten Stirnfläche 91 und
einer zweiten, dazu parallelen Stirnfläche 92, zwischen denen
sich ein Hauptflusskanal 76 erstreckt. Der Hauptflusskanal 76 mündet an
den beiden Stirnflächen 91, 92,
so dass sich an den jeweiligen Stirnflächen 91, 92 Öffnungen 95, 99 ergeben, mit
denen der Hauptflusskanal 76 ausmündet.
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Jedes
Ventilmodul 71 bis 75 weist einen Seitenkanal 77 auf,
der mit dem Hauptflusskanal 76 über ein Ventil 86 bis 90 gekoppelt
ist und über
eine Anschlussöffnung 81 bis 85 in
einer zu den beiden Seitenflächen 91, 92 senkrechten
Seitenfläche 109 ausmündet (3). Jeder Seitenkanal 77 ist
somit winklig zum Hauptflusskanal 76 angeordnet und mündet in
der zu den Seitenflächen 91, 92 senkrechten
Seitenfläche 109.
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Die
einzelnen Ventilmodule 71 bis 75 können, wie
aus 2 unmittelbar ersichtlich,
in beliebiger Anzahl miteinander gekoppelt werden, indem sie an
ihren Seitenflächen
miteinander verbunden werden, vorzugsweise verschraubt werden. Der
Hauptflusskanal 76 eines ersten Ventilmoduls 71 wird
so durch die benachbarten Ventilmodule 72, 73, 74, 75 entsprechend
verlängert.
Durch die Verbindung von Ventilmodulen 71 bis 75 an
ihren gegenüberliegenden
Seitenflächen 91, 92 ergibt
sich somit eine Gruppe von Ventilmodulen in Form eines Blockes,
der in einer Richtung von einem Hauptflusskanal 76 durchsetzt
ist und der entsprechend der Anzahl der verwendeten Ventilmodule 71 bis 75 eine
Anzahl von dazu rechtwinklig ausmündenden Seitenkanälen 77 aufweist.
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Grundsätzlich könnte die
so entstehende Verteilereinrichtung 70 an beiden Enden
des Hauptflusskanals 76 mit entsprechenden Anschlüssen versehen
werden, um Zu- bzw. Abführleitungen
zu befestigen.
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Im
vorliegenden Fall ist es allerdings bevorzugt, den Hauptflusskanal 76 an
einem Ende der Verteilereinrichtung durch eine Abschlussplatte 78 zu verschließen, so
dass das andere Ende für
einen Zu- oder Abfluss zur Verfügung
steht. Dazu wird vorzugsweise eine Anschlussplatte 79 auf
die betreffende Seitenfläche 91 aufgeschraubt,
um die dichtende Befestigung einer Anschlussleitung, eines Anschlussflansches
oder dergleichen zu erleichtern. In der Anschlussplatte 79 gemäß 2 ist somit eine geeignete
Anschlussöffnung 80 vorgesehen,
die in der Verlängerung
des Hauptflusskanals 76 liegt und die zur dichtenden Aufnahme
einer Anschlussleitung ausgebildet ist (der Übersichtlichkeit halber sind
in 2 die Details, wie
Verschraubungen, Anschlusselemente, Dichtungen und dergleichen nicht
dargestellt).
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Durch
die Kopplung einer Mehrzahl von Ventilmodulen entsteht jeweils ein
Hauptflusskanal, der vorzugsweise an einem Ende abgedichtet ist
und an dem anderen Ende als Zu- oder Abfluss dient und der über die
Ventile der verwendeten Ventilmodule mit seitlichen Anschlusskanälen koppelbar
ist, die dann entweder als Abflussöffnungen oder als Zuflussöffnungen
dienen, je nach Ausgestaltung des Anschlusses des Hauptflusskanals.
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Der
Aufbau der einzelnen Ventilmodule wird nunmehr an Hand von 3 näher beschrieben, die einen
Schnitt durch das Ventilmodul 71 längs der Linie III-III gemäß 2 in vergrößerter Darstellung zeigt.
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Jedes
Ventilmodul 71 besteht aus einem ersten Block 93 und
aus einem zweiten Block 94, die in nicht näher dargestellter
Weise miteinander verschraubt sind.
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Der
Hauptflusskanal 76 steht über eine kreisförmige Überströmöffnung 100 mit
dem Seitenkanal 77 in Verbindung, der rechtwinklig zum
Hauptflusskanal in einer rechtwinklig zu den beiden Seitenflächen 91, 93 ausgerichteten
Seitenfläche 109 in
einer Anschlussöffnung 81 ausmündet. An
der Überströmöffnung 100 ist
ein kegelförmiger
Ventilsitz 101 gebildet, der mittels des Ventils 86 verschließbar ist.
Hierbei ist das Ventil 86 als Tellerventil mit einem Ventilteller 97 ausgebildet,
der an einem Ventilstößel 96 befestigt ist.
Der Ventilstößel 96 ist
in einer durch das Zentrum des Hauptflusskanals 76 verlaufenden
und dazu senkrechten Richtung mittels eines Ventilkolbens 105 beweglich,
um die Überströmöffnung 100 zu
verschließen
oder freizugeben. Im dargestellten Fall ist der Ventilstößel 96 pneumatisch
angetrieben, wozu der Ventilkolben 105 innerhalb einer
Bohrung 108 beweglich geführt ist. Der Ventilstößel 96 ist
dabei durch eine Dichtungspackung 102 geführt, die
den Seitenkanal 77 gegenüber der Bohrung 108 abdichtet.
Zwischen dem Ventilkolben 105 und der Dichtungspackung 102 mündet am
oberen Ende ein Druckkanal 106 in die Bohrung 108 ein,
während
am unteren Ende der Bohrung 108 ein weiterer Druckkanal 107 einmündet.
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In
der Darstellung gemäß 3 befindet sich der Ventilkolben
105 am oberen Ende der Bohrung 108, wozu der Druckkanal 106 entlüftet ist
und der Druckkanal 107 mit einem Druckmedium, etwa mit Luft,
beaufschlagt ist. In dieser Stellung liegt der Ventilteller 97 auf
dem Ventilsitz 101 auf und dichtet mittels seines zusätzlichen
Dichtungsrings 98 gegen den Ventilsitz 101 ab.
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Soll
dagegen die Verbindung zwischen dem Seitenkanal 77 und
dem Hauptflusskanal 76 geöffnet werden, so wird der Druckkanal 107 entlüftet und
der Druckkanal 106 mit Druck beaufschlagt, so dass sich der
Ventilstößel 96 mit
dem Ventilteller 97 vom Hauptflusskanal 76 wegbewegt
und so den vollen Querschnitt der Überströmöffnung zum Seitenkanal 77 hin
freigibt.
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Es
versteht sich, dass anstelle eines pneumatischen Antriebs des Ventilstößels 96 auch
ein hydraulischer oder etwa ein elektromagnetischer Antrieb möglich ist.
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Die
erfindungsgemäßen Ventilmodule
ermöglichen
ein äußerst schnelles
Schalten der Ventile bei nur minimalem Volumen der Ventilmodule
und insbesondere des Gesamtvolumens von Hauptflusskanal und Seitenkanal.
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Durch
die modulare Kombinationsmöglichkeit
einzelner Ventilmodule zur Herstellung einer Ventilgruppe, die einen
gemeinsamen Hauptflusskanal und Seitenkanäle gemäß der Anzahl der verwendeten
Ventilmodule aufweist, kann so eine besonders geeignete Verteilereinrichtung
für die
Oberflächenbehandlung
von Werkstücken
im Kreislaufsystem gemäß 1 aufgebaut werden.
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Während in 2 lediglich eine aus fünf Ventilmodulen 71 bis 75 miteinander
kombinierte Gruppe von Ventilmodulen beschrieben wurde, besteht
die Verteilereinrichtung 17 gemäß 1 aus einer ersten Gruppe 18 von
Ventilmodulen 20 und aus einer zweiten Gruppe 19 von
Ventilmodulen, die miteinander verbunden, beispielsweise verschraubt, sind.
Obwohl die erste Gruppe 18 von Ventilmodulen und die zweite
Gruppe 19 von Ventilmodulen räumlich miteinander gekoppelt
sind, also die einzelnen Ventilmodule bspw. miteinander verschraubt
sind, sind beide Gruppen 18, 19 von Ventilmodulen
fluidmäßig vollständig voneinander
getrennt. So wird die erste Gruppe 18 von Ventilmodulen
durch drei miteinander gekoppelte Ventilmodule 20 gebildet,
und die zweite Gruppe 19 von Ventilmodulen wird durch vier miteinander
gekoppelte Ventilmodule gebildet. Beide Gruppen 18, 19 von
Ventilmodulen sind an einem Ende durch aufgeschraubte Abdeckplatten 78 (vgl. 2) verschlossen, während am
anderen Ende Anschlussplatten 79 (vgl. 2) zum Anschluss von Rohrleitungen angeschraubt
sind.
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So
weist die erste Gruppe 18 von Ventilmodulen einen Hauptflusskanal 21 auf,
der an einem Ende verschlossen ist und am anderen Ende über einen
Anschluss 23 mit einer Leitung 27 verbunden ist, die
an die Prozesskammer 28 angeschlossen ist. Die über die
in 1 nicht dargestellten
Ventile verschließbaren Seitenkanäle, die
in die Hauptflusskammer 21 münden, stehen über geeignete
Leitungen 25 mit den Behältern 14 bzw. 15 bzw.
16 in Verbindung. Somit kann aus den Behältern 14, 15, 16 bei
jeweils geöffnetem
Ventilmodul Prozessflüssigkeit
angesaugt werden und über
den Hauptflusskanal 21 und die Anschlussöffnung 23 in
die zur Prozesskammer 28 führende Leitung 27 ausgegeben
werden.
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In
der zweiten Gruppe 19 von Ventilmodulen ist der hierdurch
gebildete Hauptflusskanal 22 gleichfalls an einem Ende
durch eine Abdeckplatte 78 abgeschlossen, während das
andere Ende des Hauptflusskanals über eine Eingangsöffnung 24 mit
der Leitung 37 verbunden ist, die über die Leitung 35 mit dem
Ausgang der Pump 12 gekoppelt ist. Die Anschlussöffnungen
der vier Seitenkanäle
der Ventilmodule, die über
die integrierten Ventile verschließbar sind, sind über geeignete
Leitungen 26 mit dem Abwasserbehälter 13 bzw. den drei
Behältern
für Spülflüssigkeit
bzw. Prozessflüssigkeit 14, 15, 16 gekoppelt.
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Auf
diese Weise kann eine besonders vorteilhafte Prozessführung bei
der Oberflächenbehandlung
von Werkstücken 30 erreicht
werden, die sich in der Prozesskammer 28 befinden.
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Zum
Zwecke der Erläuterung
sei angenommen, dass im Behälter 14 eine
Prozessflüssigkeit zum
Entfetten des Werkstückes 30 vorgesehen
ist, während
der Behälter 15 deionisiertes
Wasser als Spülflüssigkeit
enthält
und der Behälter 16 eine
Prozessflüssigkeit
für eine
bestimmte galvanische Beschichtung enthält. Der Behälter 13 dient dagegen als
Abwasserbehälter.
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Zu
Beginn des Verfahrens soll beispielsweise zunächst eine Entfettung des Werkstückes 30 durchgeführt werden,
wozu aus dem Behälter 14 Prozessflüssigkeit
durch die Prozesskammer 28 gesaugt werden muss.
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Hierzu
wird zunächst
die Zusatzpumpe 34 nach Einschalten der Pumpe 38 in
Betrieb genommen und das Ventil 50 geöffnet. Gleichzeitig sind die beiden
Ventilmodule, die mit dem Behälter 14 gekoppelt
sind, geöffnet,
während
alle anderen Ventilmodule geschlossen sind. Es kann somit in Folge
des von der Zusatzpumpe 34 erzeugten Unterdruckes Prozessflüssigkeit über die
Verteilereinrichtung 17 durch die Leitung 27 durch
die Prozesskammer 28 bzw. deren Hohlraum 29 und über die
Leitung 33 bis in die Pumpe 12 angesaugt werden.
Sobald der Sensor 52 den Zufluss von Flüssigkeit anzeigt, wird die
Pumpe 12 in Betrieb gesetzt, das Ventil 50 geschlossen
und die Zusatzpumpe 34 bzw. die Pumpe 38 abgeschaltet.
Es kann nunmehr Prozessflüssigkeit
aus dem Behälter 14 mittels
der Pumpe 12 angesaugt und im Kreislaufbetrieb wieder in
den Behälter 14 zurückgeführt werden.
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Nach
ausreichender Behandlungszeit soll etwa zunächst eine Spülung mit
Spülflüssigkeit
aus dem Behälter 15 durchgeführt werden.
Hierzu wird zunächst
das Ventilmodul für
den Zutritt von Prozessflüssigkeit
aus dem Behälter 14 geschlossen
und gleichzeitig das Ventilmodul für den Zutritt von Spülflüssigkeit
aus dem Behälter 15 geöffnet. Für eine bestimmte
Zeit wird die aus der Leitung 37 austretende Flüssigkeit
in den Abwasserbehälter 13 umgeleitet, während kurz
danach die rückfließende Spülflüssigkeit
in den Spülbehälter 15 zurückgeführt wird.
Auf diese Weise kann zunächst
der von der Prozessflüssigkeit 14 verunreinigte
Teil in den Abwasserbehälter 13 geführt werden, während der
spätere,
weniger verunreinigte Teil wieder in den Behälter 15 zurückgeführt wird.
Nach ausreichender Spüldauer
erfolgt wiederum eine Umschaltung auf den Behälter 16. Dabei wird
wieder zunächst
der erste Teil der Prozessflüssigkeit 16 in
den Abwasserbehälter 13 umgeleitet,
bevor im Kreislaufbetrieb Prozessflüssigkeit aus dem Behälter 16 durch
die Prozesskammer 28 geführt wird und auch wieder in
den Behälter 16 zurückgeführt wird.
Während
dieser eigentlichen Galvanikbehandlung, die die größte Zeit
des gesamten Verfahrens in Anspruch nimmt, wird natürlich die Spannungsquelle 31 zugeschaltet,
um die galvanische Abscheidung aus der Prozessflüssigkeit (dem Elektrolyten)
zu bewirken.
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Es
versteht sich, dass die vorstehende Beschreibung lediglich das Grundprinzip
erläutern
soll, mittels dessen bei der Umschaltung zwischen Prozessflüssigkeiten
aufeinander folgender Behandlungsschritte die Kontamination minimiert
werden soll, um so eine besonders hochwertige Behandlung bei gleichzeitiger
Abfallminimierung zu gewährleisten.
Es versteht sich somit, dass natürlich
beliebige Varianten der Verfahrensführung möglich sind, insbesondere, dass
natürlich
beliebig viele verschiedene Prozessflüssigkeiten nacheinander verwendet
werden können,
mit oder ohne Zwischenspülschritt
und mit oder ohne Umleitung des Teils der Prozessflüssigkeit
beim Umschalten zunächst
in den Abwasserbehälter 13.
Des Weiteren kann natürlich
auch beim Umschalten von einer Prozessflüssigkeit auf die nächste Prozessflüssigkeit
zunächst
die Leitung in den bisherigen Behälter entleert werden und anschließend wieder
neu angesaugt werden, wozu dann allerdings zunächst wieder die zusatzpumpe zum
Ansaugen der Prozessflüssigkeit
in Betrieb genommen werden muss. Ferner können natürlich mehrere Abwasserbehälter vorgesehen
sein, um auf verschiedene Prozessflüssigkeiten abgestimmte Abfälle zu erzeugen,
die wiederum getrennt entsorgt bzw. rezykliert werden können.