DE10340858B4

DE10340858B4 - Blutdruckmessgerät

Info

Publication number: DE10340858B4
Application number: DE2003140858
Authority: DE
Inventors: Helmut M. Heine; Frank Hoffmann; Nicolas Stanforth
Original assignee: Heine Optotechnik GmbH and Co KG; Heine Optotechnik KG
Current assignee: Heine Optotechnik GmbH and Co KG; Heine Optotechnik KG
Priority date: 2003-09-04
Filing date: 2003-09-04
Publication date: 2006-07-06
Anticipated expiration: 2023-09-05
Also published as: DE10340858A1

Abstract

Blutdruckmessgerät, mit einer Pumpeinrichtung (32), die mit einem Luftführungskanal (36) verbunden ist, der mit einer aufpumpbaren Manschette (38) in Verbindung steht, wobei in den Luftführungskanal (36) ein Ende einer Zweigleitung (40) mündet, deren anderes Ende mit einer Druckmesseinrichtung (42) in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenquerschnittsfläche der Zweigleitung (40) 5 bis 40% der Innenquerschnittsfläche des Luftzuführungskanals (36) beträgt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Blutdruckmessgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Es ist ein Blutdruckmessgerät bekannt, wie es in 1 gezeigt ist. Das Blutdruckmessgerät 10 weist einen Pumpbalg 12 auf, der über einen Rohrabschnitt 14 mit einem Luftzuführungskanal 16 in Verbindung steht. Der Luftzuführungskanal 16 steht mit einem Ende mit einer Einschlauchmanschette 18 in Verbindung. An dem anderen Ende des Luftzuführungskanals 16 ist ein Ventil 24 für ein Entlüften des Luftzuführungskanals 16 angebracht. Zwischen dem Rohrabschnitt 14 und der Manschette 18 mündet eine Zweigleitung 20 in den Luftzuführungskanal 16. An die Zweigleitung 20 ist eine Druckmesseinrichtung 22 angeschlossen. Als Druckmesseinrichtung 22 wird beispielsweise ein Manometer verwendet, das über eine Druckmembran und ein Getriebe eine Zeigernadel auf einer Skala bewegt. Bei dem bekannten Blutdruckmessgerät 10 entspricht die Innenquerschnittsfläche der rohrförmigen Zweigleitung 20 im Wesentlichen der Innenquerschnittsfläche des rohrförmigen Luftzuführungskanals 16, d.h der Rohrinnendurchmesser ist im Wesentlichen gleich. Die Luftzuführung zur Manschette 18 über den Luftzuführungskanal 16 und die Luftzuführung zu der Messeinrichtung 22 über die Zweigleitung 20 haben daher ähnliche Strömungswiderstände bei Druckwechseln. Deswegen führen Druckstöße beim Aufpumpen auch zu einer starken Überschwingung der Zeigernadel. Hierdurch wird die Mechanik der Messeinrichtung unnötig mechanisch beansprucht. Darüber hinaus führt das Überschwingen der Zeigernadel bei ungeübten Personen zu einer Unsicherheit bei der Bestimmung des gemessenen Blutdrucks.

Um dieses Problem zu verringern, werden häufig Zweischlauchmanschetten verwendet, die den Druckstoß dämpfen. Diese Zweischlauchmanschetten sind jedoch relativ teuer.

In der DE 195 42 398 A1 ist ein Blutdruckmessgerät beschrieben, bei dem Gas von einer Pumpvorrichtung über ein Wegeelement und ein Verbindungselement einer Speichereinheit zugeführt wird. Das Gas aus der Speichereinheit wird dann über einen Kapillarschlauch und das Wegeelement einer Messeinheit zugeführt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit konstruktiv einfachen Mitteln ein Blutdruckmessgerät zu schaffen, dessen Messeinrichtung geringen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Blutdruckmessgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Blutdruckmessgeräts sind Gegenstand der Patentansprüche 2 und 3.

Da die Zweigleitung eine erheblich niedrigere Innenquerschnittsfläche aufweist, ist der Strömungswiderstand zur Messeinrichtung deutlich höher als zur Manschette. Die durch die Pumpeinrichtung verursachte Druckwelle wird daher nur in geringem Maße zu der Messeinrichtung geleitet. Hierdurch wird ein Überschwingen der Zeigernadel der Messeinrichtung vermieden und der Druckwert schneller angezeigt. Darüber hinaus wird die Messeinrichtung nur in geringem Maße dauerbelastet. Eine dynamische Beanspruchung findet kaum statt.

Es ist deshalb möglich, eine Einschlauchmanschette zur Blutdruckmessung zu verwenden, wobei die Qualität und die Messgenauigkeit der Verwendung einer konstruktiv aufwendigeren Zweischlauchmanschette entspricht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
1 schematisch den Aufbau eines bekannten Blutdruckmessgerätes,
2 schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Blutdruckmessgerätes.
Wie es in 2 gezeigt ist, weist das erfindungsgemäße Blutdruckmessgerät 30 einen Pumpbalg 32 auf, an dessen mit einem Rückschlagventil (nicht gezeigt) versehenen Luftauslass ein Rohrabschnitt 34 angeschlossen ist, der in die Seitenwandung eines rohrförmigen Luftzuführungskanals 36 mündet. Der Luftzuführungskanal 36 ist mit seinem in 2 rechten Ende mit einer Einschlauchmanschette 38 verbunden. An dem anderen Ende des Luftzuführungskanals 36 ist ein Ventil 44 angebracht, das bei einer Blutdruckmessung den Luftzuführungskanal 36 verschließt. Das Ventil 44 kann in eine Entlüftungsstellung verstellt werden, in der der Luftzuführungskanal 36 mit der Außenumgebung in Verbindung steht.
Zwischen dem Anschluss des Rohrabschnitts 34 an den Luftzuführungskanal 36 und der Verbindung des Luftzuführungskanals 36 mit der Manschette 38 mündet eine rohrförmige Zweigleitung 40 in den Luftzuführungskanal 36. Die Innenquerschnittsfläche der Zweigleitung 40 entspricht 5 bis 40%, vorzugsweise 15 bis 30% der Innenquerschnittsfläche des Luftzuführungskanals 36.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Innenquerschnittsfläche des Luftzuführungskanal 9,83 mm² und die Innenquerschnittsfläche der Zweigleitung 1,77 mm². Die Innenquerschnittsfläche der Zweigleitung 40 entspricht in diesem Fall 18% der Innenquerschnittsfläche des Luftzuführungskanals 36.
Die Zweigleitung 40 wird von einem kurzen Rohrabschnitt gebildet, auf den ein elastischer Schlauch 46, vorzugsweise aus Silikon luftdicht mit einem Ende aufgesetzt ist. In das andere Ende des Schlauches 46 ist ein Rohrabschnitt 48 einer Messeinrichtung 42 luftdicht eingesetzt. Die Innenquerschnittsfläche des Rohrabschnitts 48 entspricht im Wesentlichen der Innenquerschnittsfläche der Zweigleitung 40.
Die Messeinrichtung 42 wird beispielsweise von einem Messwerk gebildet, das eine Druckmembran umfasst, die bei Druckbeaufschlagung über ein Getriebe eine Zeigernadel 50 über einer Skala bewegt.
Zur Blutdruckmessung wird der Pumpbalg 32 betätigt, wodurch Luft mit Druck über den Luftzufuhrkanal 36 der Manschette 38 zugeführt wird. Gleichzeitig wird die Messeinrichtung 42 mit dem Luftdruck beaufschlagt und zeigt durch die Zeigernadel 50 den jeweiligen Druckwert an.
Da die Innenquerschnittsfläche in der Zweigleitung 40 deutlich geringer ist, als die Innenquerschnittsfläche des Luftzuführungskanals 36, ist der Strömungswiderstand zur Messeinrichtung 42 deutlich höher als zur Manschette 38. Die bei Betätigung des Pumpbalgs 32 auftretende dynamische Druckwelle wird daher nur in geringem Maße zu der Messeinrichtung 42 geleitet. Der Einfluss der Druckwelle wird durch den elas tischen Schlauch 46 weiter vermindert, da dieser kurzfristig durch Dehnung die dynamische Belastung aufnehmen kann. Hierdurch wird ein Überschwingen der Zeigernadel 50 der Messeinrichtung 42 wirksam verhindert.

Claims

Blutdruckmessgerät, mit einer Pumpeinrichtung (32), die mit einem Luftführungskanal (36) verbunden ist, der mit einer aufpumpbaren Manschette (38) in Verbindung steht, wobei in den Luftführungskanal (36) ein Ende einer Zweigleitung (40) mündet, deren anderes Ende mit einer Druckmesseinrichtung (42) in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenquerschnittsfläche der Zweigleitung (40) 5 bis 40% der Innenquerschnittsfläche des Luftzuführungskanals (36) beträgt.
Blutdruckmessgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenquerschnittsfläche der Zweigleitung (40) 15 bis 30% der Innenquerschnittsfläche des Luftzuführungskanals (36) beträgt.
Blutdruckmessgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zweigleitung (40) über einen elastischen Schlauch (46), vorzugsweise aus Silikon, mit der Druckmesseinrichtung (42) in Verbindung steht.