DE10339422A1

DE10339422A1 - Lenkrad für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE10339422A1
Application number: DE10339422A
Authority: DE
Inventors: Wolf Dr. Boll
Original assignee: DaimlerChrysler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2003-08-27
Filing date: 2003-08-27
Publication date: 2005-03-31

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Lenkrad (1) für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Omnibus, mit einem Lenkradkranz (6), der über Lenkradspeichen (5) mit einer Lenksäule verbunden ist, mit einem Bedienelement (2, 3, 4, 5), vorzugsweise einem elektrischen Schalter, das an dem Lenkradkranz (6) oder an der Lenkradspeiche (5) angeordnet ist, und mit einer mit dem Bedienelement verbundenen Steuervorrichtung (7). DOLLAR A Um ein Lenkrad (1) mit einer leicht erreichbaren und gegen versehentliche Betätigung gesicherten Bedieneinheit für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, weist die Steuervorrichtung (7) ein Mittel zur Erkennung eines Bewegungszustandes des Kraftfahrzeuges auf und löst abhängig von dem Bewegungszustand bei Betätigung des Bedienelementes (2, 3, 4, 5) eine vordefinierte Funktion aus.

Description

Die Erfindung betrifft ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Omnibus, mit einem Lenkradkranz, der über Lenkradspeichen mit einer Lenksäule verbunden ist,
mit einem Bedienelement, vorzugsweise einem elektrischen Schalter, das an dem Lenkradkranz oder an der Lenkradspeiche angeordnet ist,
und mit einer mit dem Bedienelement verbundenen Steuervorrichtung.

Ein solches Lenkrad ist bereits aus der DE 1 904 622 bekannt. Das dort gezeigte Lenkrad weist an den Lenkradspeichen beispielsweise einen Abblendschalter, einen Winkerschalter und einen Schnellgangschalter auf. Die Schalter sind auf einem Basiskörper befestigt und schließen in einer gedrückten Position einen Stromkreis. Bei einem Drücken kann es zu einer versehentlichen Fehlauslösung kommen. Insbesondere bei der Anordnung der Bedienelemente am Lenkrad ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlauslösung relativ hoch, da die Bedienelement mit einer Drehbewegung des Lenkrades ihre Position verändern.

Auch aus der DE 298 06 461 U1 ist ein Lenkrad mit einen Multifunktions-Bedienerfeld im Bereich des Pralltopfes des Lenkrades bekannt. Das Multifunktions-Bedienerfeld besteht aus einer kapazitiven Bedienerfolie, wie beispielsweise Touch-Screens, und ermöglich eine Steuerung einer Vielzahl von Funktionen. Auch hier besteht die Gefahr einer versehentlichen Fehlbedienung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Lenkrad mit einer leicht erreichbaren und gegen versehentliche Betätigung gesicherten Bedieneinheit für ein Kraftfahrzeug zu schaffen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Das Lenkrad für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Omnibus, besteht aus einem Lenkradkranz, der über Lenkradspeichen mit der Lenksäule verbunden ist. Es weist ein Bedienelement, vorzugsweise einen elektrischen Schalter, das an dem Lenkradkranz oder an der Lenkradspeiche angeordnet ist, auf. Das Bedienelement kann auch, soweit das Lenkrad einen Pralltopf aufweist, an diesem befestigt sein. Der Schalter kann beispielsweise als berührungsempfindlicher Taster, als rastender Taster, als monostabiler Taster, als Drehknopf oder als Kombination dieser oder anderer Vorrichtungen ausgeführt sein. Der Schalter ist mit einer Steuereinrichtung verbunden. Die Steuereinrichtung weist einen Sensor zur Feststellung eines Bewegungszustandes des Kraftfahrzeuges, wie beispielsweise einen Geschwindigkeits- oder einen Beschleunigungssensor, auf. Die Steuereinrichtung kann aber auch mit einer Motorsteuerung oder mit einem Getriebe verbunden sein. Hierbei kann die Steuervorrichtung am Lenkrad oder zentral im Fahrzeug angeordnet und als elektrische Schaltung, vorzugsweise mit einem Mikroprozessor, ausgeführt sein.

Vorzugsweise löst die Steuereinrichtung bei Betätigung des Bedienelementes, abhängig von dem Bewegungszustand des Kraft fahrzeuges, eine vordefinierte Funktion aus. Diese vordefinierte Funktion kann vom Hersteller oder vom Fahrer voreingestellt und gespeichert werden. Es kann sich beispielsweise um eine Ansteuerung einer Türöffnung oder -schließung, einer Feststellbremse oder einer Warnblinkanlage handeln.

Die erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, dass das Bedienelement leicht erreichbar ist und ein versehentliches Auslösen der vordefinierten Funktion, insbesondere während der Fahrt, nicht möglich ist. Auch wenn bei Lenkbewegungen das Bedienelement betätigt wird, ist ein versehentliches Auslösen der Funktion ausgeschlossen. Die Türöffnungsfunktion oder die Feststellbremse werden beispielsweise erst freigegeben, wenn sich das Kraftfahrzeug nicht mehr bewegt. Eine Kopplung einer Funktionsauslösung an den Bewegungszustand ist insbesondere bei Stadtbussen, die im Linienverkehr mit vielen Haltestellen eingesetzt werden von Vorteil. Beim Anfahren einer Haltestelle wird so verhindert, dass eine Türe versehentlich zu früh geöffnet wird und Fahrgäste hierdurch verletzt werden könnten. Ebenso wird durch die Verhinderung einer versehentlichen Betätigung der Feststellbremse die Unfallgefahr verringert.

In einer weiteren Ausführungsform ist das Bedienelement als Taster und/oder als Drehknopf ausgestaltet. Es kann beispielsweise als berührungsempfindlicher Taster, als rastender Taster, als monostabiler Taster oder als Drehknopf oder als Kombination dieser oder anderer Vorrichtungen ausgeführt sein. Dies hat den Vorteil, dass das Bedienelement hierdurch an die gewünschte Funktion und Bedienhaptik angepasst sein kann.

Vorzugsweise ist der Taster versenkt und/oder an die Oberflächenkontur des Lenkrades angepasst angeordnet. Hierdurch wird zusätzlich zur Steuervorrichtung eine versehentliche Bedienung verhindert. Weiterhin ist vorteilhaft wenn der Taster erst nach Überwindung einer Druckschwelle auslöst.

Vorteilhaft ist das Lenkrad so auszugestalten, dass die Steuervorrichtung die vordefinierte Funktion erst nach einer voreinstellbaren Zeitdauer der Betätigung des Bedienelements auslöst. Hierdurch wird ebenfalls eine versehentliche Betätigung vermieden. Der Druckknopf löst somit erst eine Funktion aus, sobald er beispielsweise mindestens eine Sekunde lang gedrückt wurde.

In der Figur und der dazugehörigen Beschreibung ist eine Ausführung der Erfindung dargestellt und erläutert.
Die 1 zeigt ein Lenkrad 1 mit Bedienelementen 2, 3, 4, 5 für einen Omnibus, insbesondere einen Stadtbus für den Linienverkehr. Die Bedienelemente 2, 3, 4, 5 sind an einer Lenkradspeiche 6 angebracht. Das Bedienelement 2 ist als Taster für eine Feststellbremse 2 ausgebildet und mit einer Steuervorrichtung 7 verbunden. Die Steuervorrichtung 7 ist zentral im Fahrzeug angeordnet und als elektrische Schaltung, vorzugsweise mit einem Mikroprozessor, ausgeführt. In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Omnibusses, die über einen mit der Steuervorrichtung 7 verbundenen Geschwindigkeitssensor gemessen wird, ermöglicht die Steuervorrichtung 7 ein Betätigen oder Lösen der Feststellbremse. Die Steuervorrichtung 7 verhindert, dass die Feststellbremse während der Fahrt durch ein versehentliches Drücken des Bedienelementes 2 betätigt wird.
Ein Ein- und Ausschalten von Funktionen, die ständig verfügbar sein müssen, wie z.B. einer Warnblinkanlage, ist unabhän gig von der Geschwindigkeit des Omnibusses über das Bedienelement 3 möglich. Das Bedienelement 3 ist an die Oberflächenkontur des Lenkrades angepasst, um eine versehentliche Betätigung zu verhindern.
Ein Öffnen der Türe durch das Bedienelement 4 ist nur im Stillstand des Omnibusses möglich. Während der Fahrt verhindert die Steuereinrichtung 7, dass durch ein versehentliches Drücken des Bedienelementes 4 die Türen beöffnet werden. Ein Öffnen der Türe während der Fahrt würde eine Verletzungsgefahr für die Fahrgäste darstellen.
Das Bedienelement 5 für die Türschließung löst unabhängig vom Bewegungszustand des Omnibusses ein Schließen der Türen aus, um das Schließen der Türen unbedingt sicherzustellen.
Unabhängig von den dem Lenkrad zugeordneten Schaltern können Schaltelemente zusätzlich redundant in der Schalttafel angeordnet sein, wo sie nicht der Gefahr der versehentlichen Betätigung unterliegen und auch nicht an die Geschwindigkeitsfunktion gekoppelt sein müssen.

Claims

Lenkrad (1) für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Omnibus, mit einem Lenkradkranz (6), der über Lenkradspeichen (5) mit einer Lenksäule verbunden ist, mit einem Bedienelement (2, 3, 4, 5), vorzugsweise einem elektrischen Schalter, das an dem Lenkradkranz (6) oder an der Lenkradspeiche (5) angeordnet ist, und mit einer mit dem Bedienelement (2, 3, 4, 5) verbundenen Steuervorrichtung (7) dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (7) ein Mittel zur Erkennung eines Bewegungszustandes des Kraftfahrzeuges aufweist und dass abhängig von dem Bewegungszustand die Steuervorrichtung (7) bei Betätigung des Bedienelementes(2, 3, 4, 5) eine vordefinierte Funktion auslöst.
Lenkrad für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (2, 3, 4, 5) als Taster und/oder Drehknopf ausgestaltet ist.
Lenkrad für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (7) die vordefinierte Funktion erst nach einer voreinstellbaren Zeitdauer der Betätigung des Bedienelementes (2, 3, 4, 5) auslöst.
Lenkrad für ein Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Taster versenkt und/oder an die Oberflächenkontur des Lenkrades (1) angepasst angeordnet ist.