DE1033764B - Einrichtung zur Steuerung der Frequenz, der Lastverteilung und der synchronen Uhrzeit in einem elektrischen Verbundnetz - Google Patents

Einrichtung zur Steuerung der Frequenz, der Lastverteilung und der synchronen Uhrzeit in einem elektrischen Verbundnetz

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DE1033764B
DE1033764B DES40595A DES0040595A DE1033764B DE 1033764 B DE1033764 B DE 1033764B DE S40595 A DES40595 A DE S40595A DE S0040595 A DES0040595 A DE S0040595A DE 1033764 B DE1033764 B DE 1033764B
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Germany
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time
network
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power
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DES40595A
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Dr-Ing Ilija Obradovic
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Siemens Corp
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02JCIRCUIT ARRANGEMENTS OR SYSTEMS FOR SUPPLYING OR DISTRIBUTING ELECTRIC POWER; SYSTEMS FOR STORING ELECTRIC ENERGY
    • H02J3/00Circuit arrangements for AC mains or AC distribution networks
    • H02J3/04Circuit arrangements for AC mains or AC distribution networks for connecting networks of the same frequency but supplied from different sources
    • H02J3/08Synchronising of networks
    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02JCIRCUIT ARRANGEMENTS OR SYSTEMS FOR SUPPLYING OR DISTRIBUTING ELECTRIC POWER; SYSTEMS FOR STORING ELECTRIC ENERGY
    • H02J3/00Circuit arrangements for AC mains or AC distribution networks
    • H02J3/04Circuit arrangements for AC mains or AC distribution networks for connecting networks of the same frequency but supplied from different sources
    • H02J3/06Controlling transfer of power between connected networks; Controlling sharing of load between connected networks

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Supply And Distribution Of Alternating Current (AREA)
  • Control Of Eletrric Generators (AREA)

Description

  • Einrichtung zur Steuerung der Frequenz, der Lastverteilung und der synchronen Uhrzeit in einem elektrischen Verbundnetz Die bekannten Einrichtungen für die Steuerung von Frequenz und Lastverteilung in großen elektrischen Netzen sind in der Hauptsache die folgenden.: Die einfachste Einrichtung der Frequenz- und Leitungssteuerung erfolgt mit Hilfe der gewöhnlichen Geschwindigkeitsregler der Primärmaschinen (Wasser- oder Dampfturbinen). Infolge der Neigung der Regelkennlinien übernimmt jeder Maschinensatz einen bestimmten Teil der Netzlast, d. h. durch entsprechende Regelkennlinieneinstellung kann eine gewünschte Lastverteilung erzielt werden. Bei dieser Einrichtung hat jede Änderung .der Gesamtbelastung eine Frequenzänderung zur Folge, die unerwünscht ist. Durch eine zusätzliche sekundäre Steuerung wird daher die Frequenz korrigiert. Diese Korrektur übernehmen die stärksten Kraftwerke im Verbundnetz, die durch Steuerung der Frequenz damit alle Belastungsschwankungen auf sich ziehen. Der Nachteil dieser Einrichtung besteht darin, da,ß nur ein. Kraftwerk oder nur eine Gruppe von Kraftwerken alle Belastungsänderungen übernimmt, während die übrigen Kraftwerke praktisch konstant belastet sind.
  • Eine weitere bekannte Einrichtung beseitigt den vorerwähnten Nachteil, indem die sekundäre Frequcnzkorrektur durch die Geschwindigkeitsregler der Kraftmaschinen erfolgt. Die Korrektur erfolgt in Abli:iiigigkeit von der zeitlichen Verspätung der rotierende» Systeme der Generatoren gegenüber der genauen Zeit. Diese Art der Regelung erfordert genaue Uhren, gestattet aber, alle Kraftwerke des Verbundnetzes ai; der Steuerung der Frequenz zu beteiligen. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß sich jede Laständerung im Netzgebiet eines Kraftwerkes auch auf die Kraftwerke in anderen auswirkt, wodurch unnötigerweise elektrische Energie einem Netzgebiet zum anderen Netzgebiet transportiert wird.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden. die Lastverteilung zwischen den Maschinen oder zwischen den geregelten Systemen in Abhängigkeit von der Frequenzänderung vorzunehmen. Eine Erweiterung dieses Verfahrens besteht darin. die Netzkennlinien gleichzeitig anzuheben oder zu senken, um einen synchronen Lauf des Netzes mit genauen Uhren zu erhalten.
  • Zur Beschleunigung der normalen Netzkennlinienregelung hat man auch schon vorgesehen, den normalen sekundären Regler durch die erste Ableitung der Geschwindigkeit nach der Zeit zu beeinflussen. Da. die Resultierende der Einflußgrößen aber auf einen Verstellmotor einwirkt, beeinflußt die erste Ableitung der Frequenz nach der Zeit nicht direkt die Geschwindigkeit der Regelung, sondern hat im wesentlichen eine Stabilisierung des Regelkreises zur Folge. Treten Belastungsänderungen auf, so setzen sich bei dieser Regelart alle Geschwindigkeitsregler in Bewegung oder öffnen die Regelventile. Die Lastverteilung erfolgt in der nachträglichen Sekundärregelung. Demgegenüber wirken bei der neuen Einrichtung die Einflußgrößen direkt auf das Steuerventil, wodurch erreicht wird, daß schon bei den ersten Bewegungen des Reglers die Lastverteilung berücksichtigt wird. Die Belastungsänderungen werden sofort und allein durch das Kraftwerk aufgenommen, in dessen Netzgebiet die Belastungsänderung aufgetreten ist, d. h. die Belastung wird selbsttätig auf diejenäge Maschine gegeben, die die Leistung aufnehmen soll ohne irgendwelche Eingriffe eines Lastverteilers. Die Regelung nach der Kennliniensteuerung erfordert, daß zunächst eire Frequenzänderung vorhanden ist und ebenso eine unerwünschte Lastverteilung, damit festgestellt werden kann, in welcher Richtung geregelt werden muß, um die richtige Lastverteilung zu erhalten.
  • Die bisher beste Art der Leistungsfrequenzsteuerung beseitigt die Hauptnachteile der vorerwähnten Einrichtungen. Bei ihr wird an der Verbindungsstelle zwischen den verschiedenen Netzgebieten neben der Frequenz auch die Übergabeleistung gemessen. Hierdurch kann festgestellt werden, ob die Leistungsänderung, die eine Frequenzänderung hervorgerufen hat, inner- oder auerhalb des betrachteten Netzgebietes aufgetreten ist. Erst nach dieser Feststellung werden Impulse für die endgültige Lastverteilung g&-geben. Die Belastungsänderung wird dann von den Kraftwerken desjenigen Netzgebietes übernommen, in dem die Belastungsänderung eintrat, bzw. die Kraftwerke der anderen Netzgebiete warten ab, bis die Belastungsänderung durch das Kraftwerk, in dessen Netzgebiet diese eintrat, übernommen wurde.
  • Das zuletzt beschriebene Prinzip der Steuerung von Verbundnetzen ist für die Verständlichkeit der erfindungsgemäßen Einrichtung von Bedeutung und wird deshalb an einem Zahlenbeispiel und an Hand der Fig. 1 der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung eines aus zwei Kraftwerken bestehenden Verbundnetzes, Fig. 2 die Diagramme für die Änderung der Einflußgrößen als Funktion der Zeit (Übergangsfunktionen), Fig@3 eine Verstärkerschaltung zur elektrischen Nachbildung der Steuergrößen.
  • In Fig. 1 sind mit .1 und B zwei Kraftwerke bezeichnet, in deren Zuleitungen zum eigenen Netzgebiet jeweils die Freque-nzmeßeinrich.tungen fA und f$ angeordnet sind. Durch die Verbundleitung C sind. die Kraftwerke des Netzgebietes A und des Netzgebietes B miteinander elektrisch verbunden. An den Leistun.gs-Übergabestellen. PA und P$ sind Meßeinrichtungen zur Erfassung der Übergabeleistungen, angeordnet. Mit t sind Zeitmeßeinrichtungen bezeichnet. Wirkpfeile, die von den Meßeinrichungen fA, PA t und fB, P$, t ausgehen, deuten die Einwirkung auf die Regleranordnungen R_4 und RB an.
  • Es wird nun angenommen, daß z. B. die Regler des Kraftwerkes A solche Regelkenn:linien, besitzen, daß beim Sinken der Frequenz um 1 Hz (z. B. von 50 auf 49 Hz) das Kraftwerk B eine zusätzliche Leistung von 100 MW übernimmt. Für das Kraftwerk B ergebe sich bei den gleichen Bedingungen eine zusätzliche Leistungsübernahme von 200 MW. Die hinsichtlich der Lastübernahme charakteristischen Kennwerte (Konstanten) sind damit KA = 100 MW/Hz, KB = 200 MW/Hz bzw. für das ganze Verbundnetz K = 300 MMT/Hz.
  • Die Einrichtungen für die Frequenzmessung und die Messung der lYbergabeleistungen sind. so eingestellt, daß sie- den Konstantem KA und KB entsprechen. Das bedeutet, daß der von der Belastungsänderung hervorgerufene Einfluß größenmäßig immer gleich dem Einfluß der Frequenzänderung ist.
  • Bei einer außerhalb des eigenen Netzgebietes auftretenden Lasterhöhung steigt die Übergabeleistung in das andere Netzgebiet zunächst an, wobei die Einflüsse der beiden Mcßgrößen gleich groß, jedoch entgegengesetzt gerichtet sind, so daß die Sekundärregler des eigenen Netzes keinen Befehl zum Eingreifen erhalten. Zum Beispiel werden. sich bei der zusätzlichen Belastung des Netzgebietes B mit einer Last QB = 150 MW alle Regleranordnungen in Bewegung setzen, um bei einer Frequenzänderung von 0,5 Hz einen neuen Gleichgewichtszustand herzustellen. Die Lastverteilung auf die beiden Kraftwerke A und B entspricht im neuen Zustand ihren Frequenzkennlinien. Es entfallen beim gewählten Beispiel auf das Kraftwerk A 50 MW und auf das Kraftwerk B 100 MW der zusätzlichen Belastung. Das bedeutet aber, daß aus dem Netzgebiet des Kraftwerkes A dem Netzgebiet des Kraftwerkes B zusätzlich 50 MW zufließen müssen. Für den sekundären Leistungsfrequenzregler des Netzgebietes A bedeutet dies weiterhin einen Gleichgewichtszustand, da, sich die Auswirkungen der Frequenzänd,erung und der Übergabeleistungsänderun:g aufheben. Die Sekundärregler des Netzgebietes A greifen daher nicht ein,, sie geben weder Befehle zur Lastübernahme noch zur La.streduzierung. Bei den sekundären Reglern des Netzgebietes B dagegen wirken die von der Frequenz- und Belastungsänderung ausgehenden Einflüsse im gleichen Sinne, so daß für das Kraftwerk des Netzgebietes B der Befehl zur Übernahme der Belastungsänderung gegeben wird. Endgültig wird also erst dann eine Gleichgewichtslage hergestellt, wenn das Kraftwerk des Netzgebietes B die gesamte zusätzliche' Last Q$ = 150 MW übernommen hat. In dieser neuen: Gleichgewichtslage stellt sich die gleiche Frequenz wie vor der Belastungsänderung ein.
  • Für den Fall, da.ß sich in dem Netzgebiet A die Last um den gleichen Betrag (150 MW) ändert, ergeben sich in diesem Netzgebiet ähnliche Verhältnisse, jedoch mit dem Unterschied, d.aß vor Eingreifen der sekundären Regler eine zusätzliche Leistung von 100 MW vom Netzgebiet B zum Netzgebiet A fließt. Die sekundären Leistungsfrequenzregler des Netzgebietes A greifen ein, und der endgültige Gleichgewichtszustand wird erst dann wieder erreicht, wenn das Kraftwerk des Netzgebietes A die angefallener 150, MW übernommen hat.
  • Der Nachteil dieser Einrichtung zur Steuerung der Frequenz und der Lastverteilung in Verbundnetzen ist seine langsame Arbeitsweise. Nach dem Entstehen. der Belastungsänderung, die sich entsprechend den. Regelkennlinien der Regleranordnungen auf alle Kraftwerke verteilt, folgt eine langsame und träge Steuerung auf die gewünschte Lastverteilung zwischen den Kraftwerken der Netzgebiete A und B. Der Vorteil dieser Steuereinrichtung gegenüber dein vorher beschriebenen Einrichtungen besteht darin, daß beliebig viele Kraftwerke an der Konstanthaltung der Frequenz beteiligt werden können, Es hat sich jedoch in der Praxis gezeigt, d,aß die sekundären Regleranordnungen die neue Lastverteilu,ng bis zum Eintritt einer erneuten Belastungsänderung infolge ihrer trägen Arbeitsweise noch nicht eingestellt haben. Die sekundären Regleranordnungen sind daher praktisch dauernd in Tätigkeit.
  • Die neue Einrichtung zur Steuerung der Frequenz, der Lastverteilung und der synchronen Uhrzeit in einem elektrischen Verbundnetz beseitigt die vorher beschriebenen Nachteile und unterscheidet sich wesentlich von den bekannten Steuereinrichtungen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Regleranordnungen. jedes Kraftwerkes des Verbundnetzes in Abhängigkeit von je zwei Gruppen von Steuergrößen stehen, nämlich von einer ersten Gruppe, die zwei oder mehrere der folgenden Größen umfaßt: a) die Generatorgeschwindigkeit, h) die erste Ableitung der Generatorgeschwindigkeit nach der Zeit, c) die zweite Ableitung der Generatorgeschwind.igkeit nach der Zeit, d) das Zeitintegral der Abweichung der Generatorgeschwindigkeit vom Sollwert, e) die Übergabeleistung des Kraftwerkes, f) die erste Ableitung dieser Übergabeleistung nach der Zeit, g) das Zeitintegral der Übergabeleistung.
  • derart, daß die Einflußgrößen sich in ihrer Wirkung auf die Regleranordnungen desjenigen Kraftwerkes verstärken, in dessen Netzgebiet eine Belastungsänderung auftritt, sich aber in ihrer Wirkung auf die Regleranordnunge-n der übrigen Kraftwerke aufheben, so daß die: Belastungsänderung sofort und allein durch das Kraftwerk des vorgenannten Netzgebietes aufgenommen wird, ferner von einer zweiten Gruppe, die h) die bei einer Belastungsänderung hervorgerufene zeitliche Differenz des Generatorsystems gegenüber der genauen: Zeit und i) die Übergabeleistung umfaßt und auf die Kennlinienverstellglieder der Regleranordnungen im Sinne einer Korrektur der Restfehler bezüglich der Lastverteilung des Verbundnetzes und, des Netzbetriebes einwirkt, die als Folge der Stoßwirkung bei einer Belastungsänderung durch, den Eingriff der ersten Gruppe nicht erfaßt werden.
  • Die neue Einrichtung arbeitet in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Schritten. Dabei ist es nicht notwendig, daß alle der genannten. Größen für die Steuerung benutzt werden. Während des ersten schnellen Schrittes kann z. B. nur ein: Vergleich der Änderung der Schwungmassengeschwindiglceit mit der Änderung der Übergabeleistung vorgenommen und. nachher während des zweiten Schrittes eine langsamere Korrektur der Restfehler durch Vergleich der zeitlichen Verspätung der mit dem Generatorsystem synchronisierten Uhren gegenüber der genauen Zeit durchgeführt werden.
  • Zur näheren Erläuterung betrachten wir wieder die schematische Darstellung eines aus zwei Kraftwerken bestehenden Verbundnetzes nach Fig. 1 und die Diagramme der Fig.2, aber vorläufig nur den Übergangszustand kurz nach dem Auftreffen einer Belastungsänderung in einem Netzgebiet.
  • Gegenüber der zuletzt beschriebenen Einrichtung werden die Konstanten für die Lastaufnahme im Beharrungszustand mit LA und L8 bzw. für das ganze Verbundnetz mit L bezeichnet. Die für die Lastverteilung maßgebenden Größen, werden nicht mehr in MW/Hz, sondern in MW/s für den Beharrungszustand. und in MW/s2 für den. Übergangszustand ausgedrückt. Für den Beharrungszustand bedeutet dies. daß das Wechselstromnetzsystem um so. mehr Sekunden gegenüber der genauen Zeit nacheilt, je stärker das Netz belastet wird. Weiter werden die Konstanten für die Lastaufnahme im Übergangszustand eingeführt. Sie gehen die Leistungen an, die sich hei einer Geschwindigkeitsänderung- der Schwungmassen ergeben, und sind mit 117A und MB bzw. für das ganze Verbundnetz mit llT (Dimension MW/s22) bezeichnet. Die Konstanten MA undMB sind nur von den rotierenden Massen abhängig, dagegen können die Konstanten LA und L8 durch entsprechende Einstellung der Regleranordnungen beliebig gewählt werden.
  • Bei einer plötzlichen Laständerung im Netzgebiet h um die Last Q8 (MW) wird zunächst aus den rotierenden Schwungmassen Energie entnommen, wodurch die Geschwindigkeit sinkt, da infolge der Trägheit der Regler die treibenden Momente der Kraftmaschinen nicht plötzlich dem Belastungsmoment a,ngepaßt werden können.
  • In Fig.2, die die Diagramme der Änderung der Einflußgrößen als Funktion der Zeit zeigt, sind die Übergangsfunktionen idealisiert dargestellt, d. h. sie ergehen sich unter der Voraussetzung, daß eine starre Verbindung zwischen den Schwungmassen der Kraftwerke bzw. der Generatoren vorhanden ist. Diese Voraussetzung vereinfacht die Betrachtungsweise und entspricht allen Anforderungen mit genügender Genauigkeit.
  • Durch eine zusätzliche Belastung sinke die Frequenz bzw. die Geschwindigkeit der Kraftmaschinen gleichmäßig ab, wie die Diagramme 1 a und 1 b der Fig. 2 zeigen. Die erste Ableitung der Geschwindigkeit ist konstant mit negativem Vorzeichen. wie die: in der zweiten Zeile der Übergangsfunktionen in den Diagrammen 2a und 2 b dargestellt ist. Die zweite Ableitung der Geschwindigkeit nach der Zeit ist theoretisch unendlich groß; in der dritten Zeile der Fig. 2 sind die Diagramme 3 a. und 3 b der entsprechenden Übergangsfunktionen dargestellt, wie sie sich bei der Messung praktisch ergeben. In Wirklichkeit wäre dies nämlich ein unendlich kurzer, aber hinsichtlich der Amplitude unendlich großer Impuls. Auch die zweite Ableitung der Geschwindigkeit ist in den beiden Kraftwerken gleich. Die nächste Zeile der Übergangsfunktionen mit dem Diagramm 4 b stellt die Belastungsänderung dar, und zwar die Belastungsänderung Q8 im Netzgebiet B, die das Absinken, der Geschwindigkeit hervorgerufen hat. Diese Belastungsänderung wird sofort auf leide Kraftwerke übertragen, und zwar im Verhältnis ihrer Konstanten. MA und .,1ß für den Übergangszustand. Dies bedeutet, wie aus der fünften Zeile der Übergangsfunktionen mit den Diagrammen 5 a und 5 b hervorgeht, eine Zunahme der aus dem Netzgebiet des Kraftwerkes A in das Netzgebiet des Kraftwerkes B fließenden übergabeleistung. An den Meßstellen. wird also für das Kraftwerk A eine Zunahme der vom Netzgebiet A zum Netzgebiet B fließenden Übergabeleistung und für das Kraftwerk B eine Abnahme der vom Netzgebiet B zum Netzgebiet A fließenden. Übergabeleistung festgestellt. Die Vorzeichen. der Übergangsfunktionen, wie sie in der fünften Zeile der Fig. 2 in den Diagrammen: 5 a und 5 b dargestellt sind und auch ihre ersten Ableitungen, dargestellt in den, Diagrammen 6a und 6b, sind verschieden. Der Unterschied der Vorzeichen der diesen Übergangsfunktionen entsprechenden Einflußgrößen an den Übergabemeßstellen wird - bei gleichen Vorzeichen der Geschwindigkeitsänderungen an beiden Stellen - dazu benutzt, um vom ersten Augenblick an festzustellen, ob die Laständerung im eigenen Netzgebiet oder außerhalb des eigenen Netzgebietes eingetreten ist. Durch die Verwendung der zweiten Ableitung der Geschwindigkeit als Einflußgröße wird die Regelung stark stabilisiert. Die Regleranordnungen führen stark gedämpfte und schnelle Bewegungen aus. In derselben Weise wirkt auch die erste Ableitung der Leistung an der Übergabestelle auf die Regleranordnungen ein.
  • Beim richtigen Abgleich der Einflußgröße der Leistungsänderung, ihrer ersten Ableitung sowie der Einflußgröße der Beschleunigung und der Ein.flußgröße der zweiten Ableitung der Geschwindigkeit kann erreicht «erden, daß sich die Einflußgrößen beim Kraftwerk A aufheben, wenn die Belastungsänderung außerhalb des Netzgebietes A liegt. Somit werden die Regleranordnungen des Netzgebietes A überhaupt nicht in Tätigkeit treten,. Dies entspricht der Forderung, daß das Kraftwerk A die aufgetretene Belastungsänderung nicht übernehmen soll.
  • Im Kraftwerk B sind die Verhältnisse umgekehrt, weil die Vorzeichen der den Übergangsfunktionen 5a und 5 b entsprechenden Einflußgrößen - bei gleichen Vorzeichen der Geschwindigkeitsänderungen - entgegengesetzt sind. Deshalb wird die Einwirkung auf die Regleranordnungen. des Kraftwerkes B verstärkt, so daß dessen Kraftmaschinen die Last allein schnell übernehmen. Die Verstärkung der Einwirkung auf die Regleranordnungen ergibt sich daraus, daß die Leistungsänderung in der Verbindungsleitung C und auch die Geschwindigkeitsänderung mit ihren höheren Ableitungen in gleichem Sinne auf die Regleranordnungen einwirkt. Der Einfluß der zweiten Alleitung der Geschwindigkeit und der ersten Ableitung der Leistung an der Übergabestelle bewirkt, daß die Regleranordnungen immer stabil arbeiten.
  • Nachdem der Vorgang der schnellen Lastübernahme beendet ist, nehmen die Kraftmaschinenregler schon annähernd ihre endgültige Lage ein. Die Last wird im weiteren Verlauf entsprechend den Konstanten LA und L8 aufgeteilt. Zu diesem Zweck wird das Integral der Geschwindigkeitsänderung bzw. die zeitliche Verspätung des Wechselstromzeitsystems gegenüber der genauen Zeit gemessen. Falls eine integrale Leistungsregelung auf der Verbindungsleitung gewünscht wird, muß noch das Integral der Leistungsänderung (der Energieaustausch) gemessen werden.
  • Diese nachträgliche Steuerung der Lastverteilung entspricht der üblichen Steuerung, jedoch mit dein Unterschied, daß bei der Beendigung des ersten Steuervorganges schon die richtige Lastverteilung erreicht wurde mit Ausnahme kleiner, durch die Belastungsänderung hervorgerufener Restfehler bezüglich der Lastverteilung des Verbundnetzes und des Netzbetriebes.
  • Diese Korrektur der Restfehler erfolgt mit Hilfe einer Verschiebung der statischen Kennlinien, (proportionalisierten Kennlinien) der Regleranordnungen, nachdem der Übergangszustand beendet ist. Es wird hierfür die zeitliche Differenz zwischen dem Generatorsystem und der genauen Zeit benutzt, ähnlich wie bei bekannten Einrichtungen, jedoch mit dem Unterschied, daß nicht mehr die Frequenzunterschiede, sondern die zeitlichen Abweichungen der Generatorsysteine von der genauen Zeit mit eventuell noch vorhandenen Leistungsdifferenzen an der Übergabestelle verglichen werden.
  • Nachdem die Regleranordnungen ihre Ruhestellung eingenommen haben, bestehen bei einer integralen Leistungsregelung der Übergabeleistung keine zeitlichen. Unterschiede zwischen der dem Generatorsystein entsprechenden und der genauen Zeit. Somit kann man mit Hilfe der Lage der Korrektionseinrichtung für die zeitliche Verspätung und der Gesamtbelastung der Kraftwerksmaschinen in jedem Augenblick die mit dein Generatorsystem synchronisierten Uhren nachprüfen, ohne genaue Zeitsignale benutzen zu müssen. Dabei reicht es aus, wenn nur in einem einzigen Netzgebiet die Uhrgenauigkeit in gewissen Zeitabständen nachgeprüft wird.
  • Als Grundelement für die neue Steuereinrichtung dient ein elektrischer oder magnetischer Verstärker nach Fig. 3 mit großem Verstärkungsfaktor, der am Eingang einen Kondensator und in einem Rückführungskreis eine Drosselspule und einen ohmschen Widerstand aufweist. Durch Änderung des ohinschen NViderstandes und der Drosselspule im Kreise der negativen Rückführung kann man die Einflüsse der ersten und zweiten Ableitung der Geschwindigkeit der Größe nach einstellen, und damit die Regleranordnungen den vorher angegebenen Bedingungen anpassen. Die Messung der Leistung und ihre ersten Ableitungen nach der Zeit kann mit der gleichen Schaltung erfolgen, wobei die eigentliche Messung durch Fernmessung erfolgt, die nicht verzögerungsfrei ist. Der zeitliche Ablauf der Verzögerung entspricht angenähert einem exponentiellen Verlauf. Damit wird eine zweifache Differenzierung in Wirklichkeit nur die Leistung und ihre Ableitung nachbilden. Die Messung des Zeitintegrals erfolgt durch den Vergleich einer mit dem Gen,eratorsystem synchronisierten Uhr und einer Präzisionsuhr, da, die ganze Steuerung eine Steuerung auf Gleichlauf mit der genauen Zeit ist.

Claims (1)

  1. PATE NTANSPR UCH: Einrichtung zur Steuerung der Frequenz, der Lastverteilung und der synchronen Uhrzeit in einem elektrischen Verbundnetz, dadurch gekennzeichnet, daß die Regleranordnungen jedes Kraftwerkes des Verbundnetzes in Abhängigkeit von je zwei Gruppen von Steuergrößen stehen, nämlich von einer ersten Gruppe, die zwei oder mehrere der folgenden Größen umfaßt: a) die Generatorgeschwindigkeit, b) die erste Ableitung der Generatorgeschwindigkeit nach der Zeit, c) die zweite Ableitung der Generatorgeschwindigkeit nach der Zeit, d) das Zeitintegral der Abweichung der Generatorgeschwindigkeit vom Sollwert, e) die Übergabeleistung des Kraftwerkes, f) die erste Ableitung dieser Übergabeleistung nach der Zeit, g) das Zeitintegral der Übergabeleistung, derart, daß die Steuergrößen sich in ihrer Wirkung auf die Regleranordnungen desjenigen Kraftwerkes verstärken, in dessen Netzgebiet eine Belastungsänderung auftritt, sich aber in ihrer Wirkung auf die Regleranordnungen der übrigen Kraftwerke aufheben, so (laß die Belastungsänderung sofort und allein durch das Kraftwerk des vorgenannten Netzgebietes aufgenommen wird, ferner von einer zweiten. Gruppe, die h) die bei einer Belastungsänderung hervorgerufene zeitliche Differenz de: Generatorsystems gegenüber der genauen Zeit und i) clie Ü bergabeleistung umfaßt und auf die Kennlinienverstellglieder der Regleranordnungen im Sinne einer Korrektur der Restfehler bezüglich der Lastverteilung des Verbundnetzes und des Netzbetriebes einwirkt, die als Folge der Stoßwirkung bei einer Belastungsänderung durch den Eingriff der ersten Gruppe nicht erfaßt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 246 537: ETZ (1934), S. 1069 ff.
DES40595A 1953-08-29 1954-08-27 Einrichtung zur Steuerung der Frequenz, der Lastverteilung und der synchronen Uhrzeit in einem elektrischen Verbundnetz Pending DE1033764B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1244926B (de) * 1963-05-02 1967-07-20 Allg Elek Citaets Ges Aeg Tele Verfahren zur Erfassung mehrerer sich staendig aendernder Einzelwerte der UEbergabearbeit zur Ermittlung einer Leistungs-Fuehrungsgroesse fuer die nachgeschalteten Leistung-Frequenz-Regeleinrichtungen elektrischer Verbundnetze

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH246537A (de) * 1945-07-13 1947-01-15 Bbc Brown Boveri & Cie Einrichtung zur Frequenz-Leistungsregelung von Verbundnetzen.

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