-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport eines Krankenrollstuhls
auf einer Fluggasttreppe.
-
Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Transport eines Krankenrollstuhls
auf einer Fluggasttreppe nach der Gattung des Hauptanspruchs.
-
Ein
an Flugplätzen
bekanntes, aber noch nicht befriedigend gelöstes Problem ist, eine Person, die
in einem Krankenrollstuhl sitzt, möglichst einfach zusammen mit
dem Krankenrollstuhl vom Rollfeld in die Flugzeugkabine zu transportieren.
-
Bislang
ist es üblich,
den Rollstuhlfahrer auf dem Rollfeld um das Flugzeug herum zu fahren,
um ihn dann von der Steuerbordseite des Flugzeuges aus, von der
aus die Versorgung mit Kraftstoff, Frischwasser und Verpflegung,
sowie die Entsorgung von Abfall und Fäkalien erfolgt, und von der
aus der Laderaum des Flugzeuges mit dem Gepäck der Fluggäste und
der Luftfracht be- und entladen wird, mittels einer Hebebühne von
der Rollbahn auf das Niveau der Flugzeugkabine zu heben und durch
eine Versorgungsluke, durch die üblicherweise
die Verpflegung an Bord gebracht wird, in die Flugzeugkabine zu
befördern,
während
die anderen Fluggäste
von der Backbordseite über
Fluggasttreppen in das Flugzeug einsteigen.
-
Da
Standzeiten auf einem Flugplatz bei einem Flugzeug sehr hohe Kosten
verursachen, muss bei der Ver- und Entsorgung und beim Be- und Entladen
des Flugzeuges auf dem Rollfeld sehr schnell gearbeitet werden.
Für den
Rollstuhlfahrer besteht dabei die Gefahr, dass er zwischen den auf
der Steuerbordseite zum Flugzeug hin und vom Flugzeug weg fahrenden
Versorgungsfahrzeugen übersehen und
möglicherweise
verletzt wird. Darüber
hinaus besteht die Gefahr einer Verletzung durch herabfallende Gepäckstücke oder
Luftfracht. Die Verwendung einer Hebebühne für das Anheben des Rollstuhlfahrers
birgt zusätzlich
die Gefahr, dass der Rollstuhlfahrer von der Hebebühne abrutscht
und zu Boden stürzt.
Für die
Flugsicherheit bedeutet ein Rollstuhlfahrer, der Zugang zu den Versorgungsluken
eines Flugzeuges hat, eine zusätzliche
Gefahrenquelle.
-
Aus
der
DE 202 19 336
U1 ist bekannt, einen entlang der Treppe verlaufenden Rollstuhllift
seitlich an einer Fluggasttreppe anzuordnen. Nachteilig an dieser
Lösung
ist, dass jede Fluggasttreppe auf dem Rollfeld mit einem solchen
Lift ausgestattet sein muss, wodurch hohe Investitions- und Instandhaltungskosten
entstehen, da die Fluggasttreppen ständig im Einsatz sind und so
die Rollstuhllifte dauernd schädlichen
Witterungseinflüssen
ausgesetzt sind.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Transport eines Krankenrollstuhls von dem Rollfeld auf das Niveau
einer Flugzeugkabine zu schaffen, welche die vorhandenen Fluggasttreppen
ohne aufwendige Anpassung nutzen kann.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
-
Man
erkennt, dass die Erfindung jedenfalls dann verwirklicht ist, wenn
es sich um eine Vorrichtung handelt, bei der die Laufräder sich
dem Abstand der Handläufe
ohne weiteres anpassen können
und daher in der Regel axial frei verstellbar sind. Der Abstand
der Handläufe
zueinander ist gewöhnlich
nicht konstant. Insbesondere im oberen Bereich der Fluggasttreppe
nimmt dieser Abstand regelmäßig sprunghaft
zu. Durch die freie axiale Bewegung der Laufräder zueinander ist der problemlose Übergang auf
die Handläufe
mit größerem bzw.
kleinerem Abstand zueinander gewährleistet.
Grundsätzlich
ist es möglich,
die Vorrichtung auch ohne zusätzliche
Antriebsmittel oder Zugvorrichtung zu benutzen, indem sie zusammen
mit der Person und Krankenrollstuhl auf den Handläufen verschoben
wird. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn eine zusätzliche mechanisch oder elektrisch
angetriebene Einrichtung verwendet wird, die den Transport auf der
Fluggasttreppe erleichtert.
-
Die
mit dem Handlauf der Fluggasttreppe korrespondierenden Laufflächen der
Laufräder
erlauben das Aufsetzen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Transport
eines Krankenrollstuhls auf die beidseitig der Fluggasttreppe ange ordneten
Handläufe,
wobei durch die mit dem Querschnitt der Handläufe korrespondierenden Laufflächen der
Laufräder ein
seitliches Abrutschen verhindert wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Transport eines Krankenrollstuhls auf einer Fluggasttreppe ermöglicht nach
dem Einhängen
oder Einsetzen des Krankenrollstuhles in die Einhängevorrichtung
des Aufnahmerahmens das Anheben eines Krankenrollstuhls mit darauf
sitzender Person von dem Rollfeld auf das Niveau der Flugzeugkabine,
ohne dass eine spezielle Fluggasttreppe oder ein zusätzliches
Habegerät,
welches von der Steuerbordseite an eine Versorgungsluke des Flugzeugs
herangefahren werden müsste,
benötigt
wird.
-
Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mindestens
die an einer Längsseite
angeordneten Laufräder
entlang ihrer jeweils senkrecht zu der Längsseite des Aufnahmerahmens verlaufenden
Drehachse axial verschiebbar angeordnet sind, so dass eine Anpassung
der Spurweite der Transportvorrichtung an verschieden breite Fluggasttreppen
möglich
ist.
-
Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch
eine voneinander unabhängige
Axialverschiebung der Laufräder,
so dass die Spurweite der Transportvorrichtung kontinuierlich an
eine Zu- oder Abnahme des Abstandes zwischen den beidseitig der
Fluggasttreppe angeordneten Handläufe möglich ist, beispielsweise bei
einer sich verjüngenden
oder erweiternden Fluggasttreppe, insbesondere bei einer ausfahrbaren
Fluggasttreppe.
-
Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Laufräder einzeln
oder jeweils zwei einander an den Längsseiten axial fluchtend gegenüberliegend
angeordnete Laufräder
paarweise senkrecht zu der von dem Aufnahmerahmen gebildeten Ebene
verschiebbar angeordnet sind, so dass bei einer Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Transport eines Krankenrollstuhls auf einer ausfahrbaren Fluggasttreppe,
bei der der an dem feststehenden Teil angeordnete Handlauf und der
an dem ausfahrbaren Teil angeordnete Handlauf gegeneinander in etwa
um die Breite des Handlaufes parallel versetzt angeordnet sind,
die nacheinander an den Versatz heranfahrenden Laufräder angehoben,
zur Anpassung an den veränderten
Abstand zwischen den Handläufen
axial verschoben und anschließend
auf den an dem ausfahrbaren Teil der Fluggasttreppe angeordneten
Handlauf aufgesetzt werden können.
Die senkrecht zu der von dem Aufnahmerahmen gebildeten Ebene verschiebbare
Anordnung dient insbesondere bei ausfahrbaren Fluggasttreppen, bei
denen zwischen dem festen und dem ausfahrbaren Teil ein Zwischenpodest
angeordnet ist, dazu, um beim Heranfahren an den horizontalen Teil,
in dessen Bereich gleichzeitig ein Wechsel des Handlaufes notwendig
ist, durch das Absenken der unbelasteten Laufräder und ein Anheben der belasteten
Laufräder
ein unerwünschtes
Absacken der Transportvorrichtung zu vermeiden.
-
Eine
andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Laufräder
eine beschichtete Lauffläche
beispielsweise aus Gummi oder dergleichen aufweisen, um einerseits
die Traktion zwischen Laufrad und Handlauf und andererseits den
Abrollkomfort zu verbessern.
-
Eine
andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Einhängevorrichtung gegenüber dem
Aufnahmerahmen mindestens um eine parallel zu der von dem Aufnahmerahmen
gebildeten Ebene angeordnete Querachse kardanisch aufgehängt ist,
so dass während
des Transports des Krankenrollstuhls von der Rollbahn in die Flugzeugkabine
die Sitzfläche
des in die Einhängevorrichtung eingehängten Krankenrollstuhls
immer parallel zur Horizontalen ausgerichtet ist.
-
Eine
zusätzliche,
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zusätzlich mindestens drei
Rollräder
zur Abstützung
gegenüber
dem Boden an dem Aufnahmerahmen angeordnet sind, wobei die Rollräder vorzugsweise
derart angeordnet sind, dass die Laufräder gegenüber dem Boden um einen der
Höhe des
Handlaufes an dem unteren, rollfeldseitigen Ende der Fluggasttreppe
entsprechenden Abstand beabstandet sind, so dass die Transportvorrichtung
beim Heranfahren bis zu der Fluggasttreppe auf den Rädern rollend
bewegt werden kann.
-
Eine
zusätzliche,
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch
mindestens ein mit einer Antriebsvorrichtung verbundenes Rollrad.
-
Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Rollräder
auf den gleichen Achsen wie die Laufräder angeordnet sind, wobei
das Rollrad einen größeren Durchmesser
als das Laufrad aufweist.
-
Eine
andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet
durch mindestens eine an dem Aufnahmerahmen angeordnete, absenkbare Stützvorrichtung,
beispielsweise ein Stützrad,
welche die Transportvorrichtung während der axialen Verschiebung
der Laufräder
gegenüber
dem Umkippen sichert.
-
Eine
andere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, dass die Einhängevorrichtung
eine absenkbare Rampe ist, auf die der Krankenrollstuhl gerollt
und anschließend
gesichert wird.
-
Eine
zusätzliche,
besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Energieversorgung für
die Antriebsvorrichtung, für
das Anheben und Absenken und die Axialverschiebung der Laufräder und
für das
Anheben und Absenken der Stützvorrichtung
und der Einhängevorrichtung vom
Flugzeug oder von der Rollfeld-Fluggasttreppe aus erfolgt, so dass
keine Energiespeicher in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Transport
eines Krankenrollstuhls untergebracht werden müssen.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird
im Folgenden näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Transport
eines Krankenrollstuhls auf einer Fluggasttreppe,
-
2 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Transport
eines Krankenrollstuhls auf einer Fluggasttreppe,
-
3 eine
Draufsicht einer efindungsgemäßen Vorrichtung
und
-
4 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
Die
in 1 dargestellte Vorrichtung 1 zum Transport
eines Krankenrollstuhls 2 auf einer Fluggasttreppe 3 weist
jeweils zwei an den Längsseiten 4 eines
Aufnahmerahmens 5 angeordnete Laufräder 6 auf, die auf
dem über
der gesamten Länge
der Fluggasttreppe 3 angeordneten Handlauf 7 aufgesetzt
ist.
-
In
der in 2 dargestellten Draufsicht auf die auf den beidseitig
der Fluggasttreppe 3 angeordneten Handläufen 7 aufgesetzte
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist
zu erkennen, dass die Laufräder 6 auf
den Handläufen 7 wie
auf Schienen laufen. In der zentralen Öffnung 8 des Aufnahmerahmens 5 ist
eine Einhängevorrichtung 9,
welche einen Krankenrollstuhl 2 trägt, um eine orthogonal zu den
Längsseiten 4 des
Aufnahmerahmens 5 angeordnete Querachse 11 kardanisch
aufgehängt.
-
In 3 ist
zu erkennen, dass die Laufräder 6 eine
mit dem Querschnitt des Handlaufs 7 korrespondierende Lauffläche 12 aufweisen.
Jedes Laufrad 6 ist mit einer an dem Aufnahmerahmen 5 angeordneten
Antriebsvorrichtung 13 verbunden.
-
In 4 ist
zu erkennen, wie die Einhängevorrichtung 9 um
die Querachse 11 kardanisch aufgehängt ist. Die Sitzfläche eines
auf der Einhängevorrichtung 9 stehenden
Krankenrollstuhls 2 bleibt während des Transports von dem
Rollfeld 14 auf das Niveau der Flugzeugkabine 15 entlang
den Handläufen 7 einer
Fluggasttreppe 3 immer horizontal ausgerichtet.
-
Gewerbliche Anwendbarkeit:
-
Die
Erfindung ist insbesondere im Bereich des Flughafenbetriebs und
der Passagierluftfahrt gewerblich anwendbar.
-
- 1
- Vorrichtung
zum Transport eines Krankenrollstuhls auf einer
-
- Fluggasttreppe
- 2
- Krankenrollstuhl
- 3
- Fluggasttreppe
- 4
- Längsseite
- 5
- Aufnahmerahmen
- 6
- Laufrad
- 7
- Handlauf
- 8
- zentrale Öffnung des
Aufnahmerahmens
- 9
- Einhängevorrichtung
- 11
- Querachse
- 12
- Lauffläche eines
Laufrads
- 13
- Antriebsvorrichtung
- 14
- Rollfeld
- 15
- Flugzeugkabine