DE10334016A1 - Verfahren zur Herstellung von verschlossenen, essbaren Verpackungen und essbare Verpackung für Lebensmittel - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen mit Deckel verschlossenen Behälter für Nahrungsmittel. In diesem werden dosierbare Produkte wie Butter, Käse u. a. als Portionen abgefüllt. Zur Vermeidung von Abfall sind Behälter und Deckel essbar und kompostierbar. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, Deckel und Behälter aus einer essbaren Masse sicher zu verbinden. Die Verbindung soll dabei kurzzeitig, kostengünstig und nur mit essbaren Bestandteilen erfolgen. Weiterhin soll der Deckel einfach zu fertigen und der verschlossene Behälter auch stapelbar sein. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird ein Deckel aus einer Masse aus Cerealienstärke und Cerealienmehl vorgebacken. Die zu verbindenden Flächen des Behälters und Deckels werden von gegebenenfalls aufzubringenden Beschichtungen ausgenommen. Anschließend wird der Behälter unter Freilassung eines oberen Raumes gefüllt, auf einer oder beiden zu verbindenden Flächen wird eine wässrige Flüssigkeit aufgebracht und der Deckel auf den Behälter aufgesetzt und kurzzeitig angedrückt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen mit Deckel verschlossenen Behälter für Nahrungsmittel. In diesem werden dosierbare Produkte wie Butter, Käse u. a. als Portionen abgefüllt. Zur Vermeidung von Abfall sind Behälter und Deckel essbar und kompostierbar.
- Kompostierbare, bzw. bioabbaubare Behälter bzw. Verpackungen sind seit längerem bekannt. Sie bestehen aus Papier, Stärke, Cellulose oder anderen organischen Bestandteilen. Essbare Behälter werden ebenfalls bereits benutzt. Diese sind überwiegend aus gebackenem Teig hergestellt, z. B. Waffeln für Speiseeis. Die Materialgruppen sind nicht beständig gegen Feuchtigkeit und lassen Fett durchtreten. Deshalb werden diese Materialien häufig beschichtet. Üblich sind Beschichtungen aus Kunststoff. Diese sogenannten Verbundmaterialien sind sehr beständig und ermöglichen auch eine Befestigung des Deckels durch Heißversiegelung (DE OS 4 025 524 und andere). Als Nachteil wird die Kompostierbarkeit beschränkt, essbar sind diese Behälter nicht.
- Gemäß der DE AS 1221 585 wird die Verpackung mit einer Fettgrundierung imprägniert und anschließend eine Schokoladendispersion aufgebracht. Diese Verpackung ist essbar. Ein festverbundener Deckel ist nicht vorgesehen. Das Aufsetzen eines Deckels auf die Füllmasse hält diesen relativ fest. Das Verfahren ergibt aber keine sichere und dichte Befestigung. Der Deckel verformt sich häufig während der Lagerung und beim Transport durch Temperaturveränderungen und Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Füllmasse. Eine Kontaktierung mit Mikroorganismen und Luftsauerstoff ist damit nicht zu vermeiden.
- In der DE OS 36 43 199 wird vorgeschlagen, einen Behälter und Deckel aus Waffelgebäck mit verschiedenen Imprägnierungen auf Fettbasis zu beschichten. Eine Beschichtung ist frei von Saccharose. Die Deckglasur wird auch zum befestigen des Deckels am Behälter genutzt. Dazu wird die Glasur durch erhitzen angeschmolzen und der Deckel aufgesetzt. Die Beschichtung ist relativ aufwendig und enthält zusätzliche Nährstoffe, was unerwünscht ist. Die Festigkeit der Deckelverbindung ist dagegen gering. Die erforderliche zusätzliche Erwärmung kann auch die Oberfläche der Füllmasse ungünstig beeinflussen.
- Die praktische Anwendung kompostierbarer und insbesondere essbarer Behälter beschränkt sich gegenwärtig auf einstückig fertigbare Gegenstände, wie offene Behälter, Becher, Geschirr, Trinkhalme, Folien usw. Wenn ein dichter Verschluss dieser Behälter erforderlich ist, erfolgt dieses durch zusätzliches Einwickeln mit Folien, wie z. B. abgepacktes Speiseeis in Waffeltüten.
- Die Herstellung und sichere, dichte Befestigung eines essbaren Deckels auf einem essbaren Behälter ist somit gegenwärtig ein nicht zufriedenstellend gelöstes Problem.
- Aufgabe der Erfindung ist es somit, Deckel und Behälter aus einer essbaren Masse sicher zu verbinden. Die Verbindung soll dabei kurzzeitig, kostengünstig und nur mit essbaren Bestandteilen erfolgen. Weiterhin soll der Deckel einfach zu fertigen und der verschlossene Behälter auch stapelbar sein.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe entsprechend den Merkmalen des Anspruchs eins gelöst.
- Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Deckel aus einer Masse aus Cerealienstärke und Cerealienmehl vorgebacken. Die zu verbindenden Flächen des Behälters und Deckels werden von gegebenenfalls aufzubringenden Beschichtungen ausgenommen. Anschließend wird der Behälter unter Freilassung eines oberen Raumes gefüllt, auf einer oder beiden zu verbindenden Flächen wird eine wässerige Flüssigkeit aufgebracht und der Deckel auf den Behälter aufgesetzt und kurzzeitig angedrückt.
- Es ist seit langem bekannt, dass bestimmte Backwaren aus Cerealienstärke und Cerealienmehl, wie z. B. Oblaten, durch Wasser angequollen eine gewisse Klebkraft entwickeln. Versuche haben gezeigt, dass der Vorgang des Anquellens und Verklebens relativ schnell verläuft und durch einige Substanzen noch verbessert werden kann. Die Erfindung nutzt erstmalig diese Erkenntnis, um Behälter und Deckel aus entsprechenden Massen zu verbinden. Das Verfahren ist dadurch überraschend einfach und erfordert nur übliche essbare Stoffe. Die wässerige Flüssigkeit ist problemlos zu handhaben und aufzutragen. Behälter und Deckel können durch herkömmliche Backtechnologien hergestellt werden.
- Neben der Aufgabe einen essbaren, einfachen und schnell wirkenden Klebers zu entwickeln gibt es das Problem der unebenen Oberfläche bzw. Behälterwandung. Die Struktur von aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellten Massen ist unregelmäßig. Durch eine Wärmebehandlung, Feuchtigkeitsaufnahme usw. entstehen ungleichmäßige Formen und Oberflächen im Gegensatz zu Behältern aus Kunststoff. Durch die gezielte Dosierung der wässerigen Flüssigkeit kann eine größere Erweichung der Wandung und eine anschließende Anformung beim Aufpressen des Deckels bewirkt werden.
- In den Ansprüchen 2 bis 4 sind als in Wasser lösbare, essbare Zusätzen zur Beschleunigung, bzw. Verbesserung der Klebkraft Zucker und/oder Salz, Gelantine oder modifizierte Stärke vorgeschlagen.
- Spezielle, bevorzugte Verfahrensschritte zum Verbinden von Behälter und Deckel sind in den Ansprüchen 5 bis 7 enthalten.
- Als besonders einfacher Deckel wir in Anspruch 8 eine Oblate vorgeschlagen.
- Anspruch 9 enthält die Herstellung einer besonders günstigen Behälterform. Diese ermöglicht eine großflächige Verbindung und schützt diese gleichzeitig vor mechanischen Einwirkungen.
- Die Ansprüche 10 und 11 beschreiben die Bestandteile und Gestaltung der verschlossenen, essbaren Verpackungen.
- Nachfolgend sollen das Verfahren und die essbare Verpackung an einem Beispiel erläutert werden.
- Es wird die Herstellung einer Kleinpackung für Brotaufstrich aus essbaren Materialien beschrieben.
- Als Behälter wird ein Becher aus Waffelmasse genutzt. Dieser hat zweckmäßig eine Form mit flachem Boden und zur Öffnung erweitertem Durchmesser. Dadurch ist dieser stapelbar. Der Rand der Öffnung ist abgesetzt. Das heißt, dieser ist als waagerechte Ringfläche mit äußerem, zusätzlichem Steg ausgebildet. Die Waffelmasse entspricht der einer bekannten Eiswaffel. Um ein durchschlagen von Fett durch die Wandung zu verhindern, sind diese innen mit einem heißen Hartfett beschichtet. Der obere Becherrand ist davon ausgenommen.
- Die Becher werden in einer bekannten Füllanlage taktweise mit leicht erwärmter, halbflüssiger Brotaufstrichmasse gefüllt. Die Füllung erfolgt bis zur beschichteten Höhe. Es verbleibt damit ein kleiner freier Raum, so dass der Deckel nicht berührt wird. Während der Befüllung wird auf dem abgesetzten Becherrand eine wässerige Flüssigkeit aufgetragen. Diese besteht aus etwa 98 % Wasser und 2 % Cerealienstärke.
- Die scheibenförmigen Deckel aus einer Oblatenmasse sind in einem Magazin gestapelt. Der unterste Deckel wird in einem größeren Randbereich mit der wässerigen Flüssigkeit besprüht und anschließend auf dem Becherrand aufgesetzt. Dabei wird dieser kurzzeitig leicht angedrückt. Die angeweichten Bestandteile vom Becher und der Oblatenmasse verbinden sich dadurch. Durch die Verteilung des Wassers in den Wandungen erfolgen eine zügige Trocknung und Verfestigung. Die gefüllten Behälter sind dadurch sicher verschlossen.
- Ein Öffnen erfolgt durch Anheben oder Aufbrechen des Deckels. Der Behälter und Deckel kann nach der Entleerung als Beilage (Waffel) verzehrt, verfüttert oder kompostiert werden.
Claims (11)
- Verfahren zur Herstellung von verschlossenen, essbaren Verpackungen, in dem ein Behälter aus essbarem Teig oder Stärke hergestellt wird, wobei diesem essbare Zusätze zur Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und/oder Fett untergemischt oder auf der Oberfläche aufgebracht werden und nach dem Befüllen ein Deckel aus essbarem Material aufgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, – dass ein Deckel aus einer Masse aus Cerealienstärke und Cerealienmehl vorgebacken wird, – mindestens die zu verbindenden Flächen des Behälters und Deckels von gegebenenfalls aufzubringenden Beschichtungen ausgenommen werden, – der Behälter unter Freilassung eines oberen Raumes gefüllt wird, – auf einer oder beiden zu verbindenden Flächen eine wässerige Flüssigkeit aufgebracht und – der Deckel auf den Behälter aufgesetzt und kurzzeitig angedrückt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wässerige Flüssigkeit im wesentlichen aus Wasser und löslichen, klebenden, essbaren Zusätzen besteht.
- Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass Wasser Zucker und/oder Salz zugesetzt werden.
- Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, das Wasser Gelantine oder modifizierte Stärke zugesetzt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wässerige Flüssigkeit vor oder während der Befüllung auf den zu verbindenden Flächen aufgetragen wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die wässerige Flüssigkeit auf einen größeren Bereich des Deckels aufgetragen wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelrand nach dem Aufsetzen längere Zeit durch Stapeln der Verpackungen angedrückt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus essbarem Teig als Waffel gebacken und der Deckel aus Oblatenteig hergestellt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter mit an der Öffnung waagerechten, umlaufenden verbreiterten Seitenrand und einem daran anschließenden äußerem Steg und der Deckel mit einem Durchmesser kleiner als der Steg hergestellt wird, und der Deckelrand nach dem Füllen und Auftragen der wässerigen Flüssigkeit auf dem verbreiterten Seitenrand aufgelegt wird.
- Essbare, verschlossene Verpackung für Lebensmittel, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese aus einem gebackenen Behälter aus essbarer Teigmasse und einem mit einer wässerigen Lösung aufgeklebten Deckel aus Oblatenteig besteht.
- Essbare, verschlossene Verpackung für Lebensmittel, nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter einen an der Öffnung waagerechten, umlaufenden verbreiterten Seitenrand und einem daran anschließenden äußerem Steg mit einem Innendurchmesser größer als der äußere Durchmesser des Behälterbodens besitzt und der Deckel innerhalb des äußeren Stegs angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10334016A DE10334016A1 (de) | 2003-07-25 | 2003-07-25 | Verfahren zur Herstellung von verschlossenen, essbaren Verpackungen und essbare Verpackung für Lebensmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10334016A DE10334016A1 (de) | 2003-07-25 | 2003-07-25 | Verfahren zur Herstellung von verschlossenen, essbaren Verpackungen und essbare Verpackung für Lebensmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10334016A1 true DE10334016A1 (de) | 2005-02-10 |
Family
ID=34042110
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10334016A Withdrawn DE10334016A1 (de) | 2003-07-25 | 2003-07-25 | Verfahren zur Herstellung von verschlossenen, essbaren Verpackungen und essbare Verpackung für Lebensmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10334016A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102019127556A1 (de) * | 2019-10-14 | 2021-04-15 | Kiefel Gmbh | Portionierbehältnis aus umweltverträglich abbaubarem fasermaterial |
EP3942936A1 (de) * | 2020-07-23 | 2022-01-26 | Zhen Yi Xuan Food Enterprises Co. | Essbare kappe |
-
2003
- 2003-07-25 DE DE10334016A patent/DE10334016A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102019127556A1 (de) * | 2019-10-14 | 2021-04-15 | Kiefel Gmbh | Portionierbehältnis aus umweltverträglich abbaubarem fasermaterial |
EP3942936A1 (de) * | 2020-07-23 | 2022-01-26 | Zhen Yi Xuan Food Enterprises Co. | Essbare kappe |
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