DE1033375B - Verfahren zum Entfaerben von animalischen und pflanzlichen Fasern, die mit indigoiden Farbstoffen, gegebenenfalls im Gemisch mit 2-Oxy-1, 4-naphthochinon, gefaerbt sind - Google Patents

Verfahren zum Entfaerben von animalischen und pflanzlichen Fasern, die mit indigoiden Farbstoffen, gegebenenfalls im Gemisch mit 2-Oxy-1, 4-naphthochinon, gefaerbt sind

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DE1033375B
DE1033375B DEW18607A DEW0018607A DE1033375B DE 1033375 B DE1033375 B DE 1033375B DE W18607 A DEW18607 A DE W18607A DE W0018607 A DEW0018607 A DE W0018607A DE 1033375 B DE1033375 B DE 1033375B
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Description

  • Verfahren zum Entfärben von animalischen und pflanzlichen Fasern, die mit indigoiden Farbstoffen, gegebenenfalls im Gemisch mit 2-Oxy-1,4-naphthodhinon, gefärbt sind Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfärben von animalischen und pflanzlichen Fasern, die mit indigoiden Farbstoffen, insbesondere Reng oder Indigo, oder mit einem Gemisch eines indigoiden Farbstoffes mit Henna (2-Oxy-1,4-naphthochinon) gefärbt sind.
  • Die mit Zweigstücken gemengten, getrockneten und zerkleinerten Blätter des Henna-Strauches (Lawsonia inermis L.) bilden das in der Kosmetik als Färbemittel verwendete Henna-Pulver. Die kleinen Blätter enthalten außer Gerbstoffen und Harzen einen in Wasser löslichen gelbroten Farbstoff, der von G. Tommasi in Gazz. chim., 50, I, S. 263 (1920), genauer untersucht und als »Lawson« bezeichnet wurde. In den Stengeln ist dieser wirksame rote Farbstoff nämlich 2-Oxy-1,4-napXhthochinon, in größerer Menge als in den Blättern vorhanden. Es wird ihm folgende Strukturformel zugeschrieben: Die Blätter der Indigo-Pflanze (Indigofera tinctoria) finden gepulvert, oft zusammen mit Henna, in Haarfärbemitteln als »Reng« Verwendung.
  • Reng enthält den blauen Farbstoff »Indigo« von der Summenformel C16H10N202 und der Strukturformel: wobei die Gruppe O=C-C=C-C=O die chromophore Gruppe darstellt, die ebenfalls in anders gebauten Farbstoffen enthalten sein kann, die deshalb »Indigoide« genannt werden.
  • Mit indigoiden Farbstoffen, z. B. Indigo dem Farbstoff des Reng, bzw. mit einem Gemisch von Reng und 2-Oxy-1,4-naphthochinon, dem Farbstoff des Henna, gefärbte tierische Fasern, z. B. auch menschliche Haare, lassen sich mit Reduktionsmitteln, z. B. einer 150/obigen Natriumdithionitlösung, deren p-Wert mit Natronlauge auf etwa 11 eingestellt ist, entfärben, obwohl beide Färbemittel chemisch verschieden sind. Natriumdithionit (Na2 2 04) löst viele wasserunlösliche organische Farbstoffe, z. B. Indigo, Indanthrenfarbstoffe und Flavanthren, in alkalischer Flüssigkeit unter Ent- oder Verfärbung auf. An der Luft wird der Farbstoff jedoch zum Teil wieder zurückgebildet. Der p-Wert des Entfärbungsmittels, der während der Behandlungszeit rasch absinkt, muß immer wieder auf seinen ursprünglichen Wert gebracht werden, da sonst die Entfärbung nicht vollständig erfolgt. Die Einwirkungszeit muß etwa 15 Minuten bei 400 C betragen.
  • Während bei diesem Prozeß der Farbstoff des Henna zerstört wird, wird der farblos gewordene Farbstoff des Reng durch den Luftsauerstoff wieder oxydiert und erhält damit seine blaue Farhe zurück.
  • I)er Vorgang geht folgendermaßen vor sich: Unter der Einwirkung von Reduktionsmitteln, z. B.
  • Natriumdithionit, geht der Farbstoff des Reng, nämlich Indigo, in alkalischer Lösung in das gelbliche Indigoweiß = Cl«Ht2N2O2 über; hierbei werden an die beiden Sauerstoffatome (s. obige Strukturformel) unter Verschiebung der Doppelbindung je 1 Wasserstoffatom angelagert, so daß Hydroxylgruppen entstehen. Dieses Indigoweiß hat sauren Charakter und ist in Alkalien leicht löslich. Die so entfärbten Haare, Woll- oder Baumwollgewebe, färben sich jedoch von selbst an der Luft wieder tiefblau, weil sich der Luftsauerstoff mit den beiden angelagerten Wasserstoffatomen des Indigoweiß zu Wasser verbindet, weites abgespalten wird, so daß wieder blauer Indigo entsteht. Während Henna vollkommen zerstört wird, tritt nunmehr nach einem anfänglichen Abzieheffekt wieder eine neue, eventuell unerwünschte Färbung auf, und die erzielte Aufhellung ist im Endeffekt nur geringfügig. Herauswaschen lassen sich die Farb stoffe nicht, auch nicht mit alkalischen Waschmitteln.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese Reoxydation vermieden werden kann, wenn nach der Anwendung des Entfärbungsmittels mit Formamid weiterbehandelt wird. Der Aufhellungs effekt bleibt in diesem Falle erhalten. Mit Henna Reng gefärbtes menschliches Haar z. B. macht aber nach dieser Behandlung einen strohigen Eindruck.
  • Es wurde aber weiterhin gefunden, daß durch einen Zusatz von 2- und bzw. oder 3wertigen Alkoholen, z. B. Äthylenglykol oder Propylenglykol und bzw. oder Glycerin, zu dem Entfärbungsmittel dieser Nachteil beseitigt werden kann, das Haar gepflegt und die Aufhellung nur geringfügig beeinträchtigt wird.
  • Beispiele 1. Zur Entfärbung einer mit Reng bzw. einem Gemisch von Henna und Reng gefärbten Versuchssträhne aus menschlichem Haar wird diese etwa 15 Minuten mit 50 ml einer 150/obigen Natriumdithionitlösung, deren pl-Wert mit insgesamt 35 ml normaler Natronlauge auf pH 11 eingestellt ist, wobei zu Beginn 20 ml, nach 5 Minuten weitere 10 ml und nach weiteren 5 Minuten nochmals 5 ml zugesetzt werden, behandelt.
  • Anschließend läßt man auf die so vorbehandelte Strähne 40 ml einer alkalischen Formamid-Propylenglykol-Lösung, die aus 17 ml Formamid, 20 ml Propylenglykol sowie 30ml normaler Natronlauge hergestellt ist, ebenfalls etwa 15 Minuten bei 400 C einwirken.
  • 2. Zur Entfärbung eines mit einem indigoiden Farbstoff bzw. einem Gemisch eines indigoiden Farbstoffes und 2-Oxy-1 ,4-naphthochinon, gefärbten Stückes Woll- oder Baumwollgewebes von etwa 2 g wird dieses etwa 25 Minuten mit 50 ml einer 150/oigen Natriumdithionitlösung, deren pH-Wert mit insgesamt 35 ml Natronlauge auf 11 eingestellt ist, wobei zu Beginn 20 ml, nach 5 Minuten weitere 10 ml und nach weiteren 5 Minuten nochmals 5 ml zugesetzt werden, behandelt.
  • Anschließend läßt man auf das so vorbehandelte Gewebe 40 ml einer alkalischen Formamid-Äthylenglykol-Lösung, die aus 17 ml Formamid, 20 ml itthylenglykol sowie 30rnl normaler Natronlauge hergestellt ist, ebenfalls etwa 25 Minuten bei 500 C einwirken. An Stelle von 20 ml Äthylenglykol können auch 20 ml Glycerin verwendet werden.
  • PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zum Entfärben von animalischen und pflanzlichen Fasern, die mit indigoiden Farbstoffen, insbesondere Indigo oder Reng, oder mit einem Gemisch eines indigoiden Farbstoffes mit 2-Oxy-1,4-naphthochinon, z. B. Henna, gefärbt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern nach der Behandlung mit einem alkalisch eingestelIten Reduktionsmittel mit einer alkalischen Lösung aus einem 2- und bzw. oder 3wertigen Alkohol behandelt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern nach der Behandlung mit einer auf den p-Wert von 11 eingestellten Lösung aus Natriumdithionit mit einer alkalischen Lösung aus Formamid und einem 2- und bzw. oder 3wertigen Alkohol behandelt werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern nach der Behandlung mit einer alkalischen Lösung aus Natriumdithionit mit einer alkalischen Lösung aus Formamid und Äthylenglykol und bzw. oder Propylenglykol und bzw. oder Glycerin behandelt werden.
DEW18607A 1956-03-07 1956-03-07 Verfahren zum Entfaerben von animalischen und pflanzlichen Fasern, die mit indigoiden Farbstoffen, gegebenenfalls im Gemisch mit 2-Oxy-1, 4-naphthochinon, gefaerbt sind Pending DE1033375B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1300136A2 (de) * 2001-10-04 2003-04-09 Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien Farbveränderndes Verfahren zur Haarbehandlung auf Basis von Dithionitsalzen
WO2003030849A1 (de) * 2001-10-04 2003-04-17 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Verfahren zum färben und späterem entfärben von haaren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1300136A2 (de) * 2001-10-04 2003-04-09 Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien Farbveränderndes Verfahren zur Haarbehandlung auf Basis von Dithionitsalzen
WO2003030849A1 (de) * 2001-10-04 2003-04-17 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Verfahren zum färben und späterem entfärben von haaren
EP1300136A3 (de) * 2001-10-04 2003-05-14 Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien Farbveränderndes Verfahren zur Haarbehandlung auf Basis von Dithionitsalzen

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