DE1033246B - Schaltung zur Zentrierung des Abtastelektronenstrahles von Super-Orthikonroehren - Google Patents

Description

DEUTSCHES

In einer Super-Orthikon-Kamera sind nahe dem Strahlsystem der Bildaufnahmeröhre zwei Spulen angeordnet, deren Achsen aufeinander und auf der Röhrenachse senkrecht stehen. Der Zweck dieser Spulen besteht darin, eine Ausrichtung des Elektronen-Strahles durch ein magnetisches Querfeld zu ermöglichen, so daß der Mittelpunkt des Rasters bei einer Strahllage erhalten wird, bei der der Elektronenstrahl nach seiner Rückkehr von der Speicherelektrode möglichst genau auf die Blendenöffnung zurückfällt, durch die er in den Ablenkraum eingetreten ist. Im anderen Fall, d. h. wenn eine derartige Ausrichtung nicht in dem erforderlichen Maß vorhanden ist, wird eine Abschattierung des Bildes bemerkbar. Im Kontrollbild der Kamera kann man eine Fehljustierung dadurch erkennbar machen, daß man an Stelle des Rasters das Bild des Dynodenflecks, d. h. das Abbild der erwähnten Blendenöffnung, scharf einstellt; bei einer Änderung der Spannung des Wandbelages der Röhre (welche die Strahlgeschwindigkeit im Fokussierfeld und damit die Brennweite desselben bestimmt) führt der Dynodenfieck eine unsymmetrische Bewegung aus und verändert zugleich seine Gestalt. Durch eine Änderung der Spulenströme in den eingangs erwähnten Justierspulen bei gleichzeitiger Änderung der Spannung des Wandbelages kann man nun eine Justierung des Abtaststrahles auf die geometrische Mittellage durchführen. Man erhält die richtige Einstellung der Justierspulen, wenn der Dynodenfieck im Sucherbild bei Verändern der Spannung der Wandelektrode seine Lage und Gestalt beibehält, während das Umfeld nur noch eine schwache Drehbewegung um den Punkt ausführt.

Die obigen Darlegungen zeigen, daß die Einstellung oder Neujustierung eier Super-Orthikon-Röhre von dem Kameratechniker eine verhältnismäßig schwierige Einstellbarkeit verlangt; denn es müssen mehrere Größen gleichzeitig verändert werden, von denen wenigstens eine normalerweise stabilisiert ist. Bisher mußten daher für die Justierung einer neu eingesetzten Röhre zwei Personen beschäftigt werden, von denen eine an der Kamera und die andere am Kamerakontrollgerät tätig war. Die erfmdungsgemäßen Schaltmaßnahmen dienen dem Zweck, die Justierung so zu vereinfachen, daß sie von einer Person am Kamerakopf in kürzester Zeit durchgeführt werden kann.

Gemäß der Erfindung wird in der Kamera ein Generator für eine Frequenz von der Größenordnung von 1 Hz und darunter vorgesehen, durch dessen Spannung das Wandelektrodenpotential variiert wird, so daß die Justierung des Strahles nach der Bewegung des Dynodenfleckes im Sucherbild allein durch Einregeln des Stromes der Justierspulen ermöglicht wird.

Schaltung zur Zentrierung

des Abtastelektronenstrahles

von Super-Orthikonröhren

Anmelder:

Fernseh G.m.b.H.,

Darmstadt, Am Alten Bahnhof 6

Otto Friedrich Herber,

Dipl.-Ing. Klaus Ringer, Darmstadt,

und Wilhelm Kreutzmann, Roßdorf über Darmstadt,

sind als Erfinder genannt worden

Die Ausführung der Schaltung gestaltet sich gemäß der weiteren Erfindung besonders vorteilhaft, wenn zur Nachfokussierung eine Generatorschaltung zur Erzeugung von parabelförmigen Hilfsspannungen für die Wandelektrode vorgesehen ist. In diesem Fall kann nämlich für den Zweck der Strahljustierung eine solche Umschaltung der Funktion der Röhren dieser Generatorschaltung vorgenommen werden, daß der Parabelgenerator vorübergehend als Multivibrator für eine Art Sägezahnspannung mit einer Frequenz von etwa 1 Hz arbeitet, so daß sich der Einbau eines besonderen Wobbeigenerators in die Kamera erübrigt.

Einzelheiten der erfindungsgemäßen Schaltung werden an Hand der Fig. 1 und 2 näher erläutert.

In Fig. 1 ist eine Super-Orthikon-Röhre 1 dargestellt, deren Wandbelag 2 für den Zweck der Justierung des Abtaststrahles mit einer langsamen Wechselspannung von dem Hilfsgenerator 3 beaufschlagt wird. Zur Einstellung der Strahllage werden die Ströme in den Spulen 4, 4' und 5 mit den Potentiometern 4 α und 5 α so geregelt, daß im Sucherbild eine Invarianz der Lage des Dynodenfleckes bezüglich des Potentials der Wandelektrode 2 erreicht wird, mit anderen Worten, daß der Dynodenfleck trotz des Pulsierens des Potentials der Wandelektrode seine Gestalt und Lage nicht mehr nennenswert verändert.

Fig. 2 zeigt eine Verbesserung der Schaltung der Fig. 1 unter der Voraussetzung, daß zur Nachfokussierung ein Parabelspannungsgenerator verwendet wird, welcher das Potential der Wandelektrode während des Normalbetriebes der Kamera so verändert, daß eine optimale Schärfe des Bildes auf der gesamten Fläche erhalten wird.

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Eine solche Schaltung besteht gemäß Fig. 2 aus den Röhren 6, 7 und 8, denen über verformende Schaltelemente Rechteckimpulse von Bild- und Zeilenfrequenz zugeführt werden. Die Schaltelemente sind so bemessen und angeordnet, daß am Ausgang der Röhre 8 die Summe zweier Parabelspannungen von Bild- und Zeilenfrequenz auftritt. Es wird hier bemerkt, daß die exakte Nachfokussierung bei Super-Orthikon-Röhren theoretisch von der Parabelform etwas abweichende Funktionen erfordert. Jedoch reicht die hier verwendete Kurvenform für den praktischen Betrieb aus.

Die zur Verformung der Rechteckimpulse in parabelförmige Spannungen dienenden Schaltelemente sind im wesentlichen die Elemente 9, 10, 11 und 12 für die Horizontalfrequenz und 13, 14, 15, 16 für die Vertikalfrequenz. An diesen Schaltelementen erfolgt durch zweimalige Integration eine Verformung der rechteckförtnigen Impulse in parabelförmige.

Diese an sich bekannte Schaltung kann erfindungsgemäß für die Zwecke der Strahl justierung mitverwendet werden, indem man mit Hilfe des Schalters 17 eine solche Umschaltmöglichkeit schafft, daß die Röhren 7 und 8 mit ihren Schaltelementen einen selbstschwingenden Multivibrator bilden. Dabei ergibt sich durch die gewählte Bemessung der Schaltelemente eine Impulsfrequenz von der erwünschten Größe von etwa 1 Hz. Der mit dem Schalter 17 gekoppelte Schalter 18 und die Spannungsteilerschaltung 19, 20 dienen dazu, die Amplitude der Schwingung so weit herabzusetzen, wie dies für eine bequeme Justierung erwünscht ist.

Bei der gezeigten Stellung der Schalter 17 und 18 ergibt sich für eine Strahljustierung im Sucherfeld folgendes Erscheinungsbild: Bei Scharfeinstellung auf den Dynodenfleck pulsiert dieser nach Form und Lage im Rhythmus der Hilfsfrequenz hin und her, wobei der linearen Bewegung eine Drehung überlagert ist. Regelt man nun den Strom in den beiden Justierspulen, so findet man verhältnismäßig leicht eine Einstellung, bei der die Form und Lageveränderung des Dynodenfleckes ein Minimum wird und schließlich nur eine schwache Drehbewegung des Bildes um den Dynodenfleck übrigbleibt. Nunmehr kann man die Schalter 17 und 18 in die nicht gezeichnete Nachfokussierungsstellung zurückführen und die Fokussierung auf das Rasterbild und nicht mehr auf das Dynodenbild einstellen. Damit ist die Kamera bei symmetrischer Strahllage und größter Schärfe einsatzbereit.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Zentrieren des Abtastelektronenstrahles von Super-Orthikon-Röhren mit Hilfe von zwei Justierspulen, welche dazu dienen, den Strahl in die Achse des Röhrensystems zu lenken, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks leichterer Erkennung der besten Einstellung der Justierspulen im Kontrollbild das Potential der Wandelektrode mittels einer Wechselspannungsquelle von weniger als Bildwechselfrequenz, vorzugsweise etwa 1 Hz und darunter, während der Zentrierung variiert wird.

2. Schaltung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannungsquelle zum Variieren des Potentials des Wandbelages eine Schaltung vorgesehen ist, die während des betriebsmäßigen Einsatzes der Kamera zur Erzeugung von parabelförmigen Spannungen für eine dynamische Nachfokussierung des Elektronenstrahles dient und die für den Zweck der Zentrierung des Strahles so umgeschaltet wird, daß sie als Multivibrator arbeitet.

3. Schaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine im betriebsmäßigen Zustand der Kamera zur Erzeugung der Vertikalparabel dienende Röhre (7) und eine zur Addition der Vertikal- und der Horizontalparabel dienende Röhre (8) derart gegeneinandergeschaltet werden, daß ein selbsterregter Multivibrator entsteht, dessen Spannung über einen Spannungsteiler dem Wandbelag der Super-Orthikon-Röhre zugeführt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
»Elektronische Rundschau«, 1956, insbesondere S. 195 und 196 und Fig. 19.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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