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Die
Erfindung betrifft eine orofaciale Gebissschiene mit einer auf Zähne der
Oberkieferzahnreihe aufsetzbaren Oberkieferschiene und einer auf
Zähne der
Unterkieferzahnreihe aufsetzbaren Unterkieferschiene, die bei einem
die Gebissschiene tragenden Patienten eine Unterkiefervorverlagerung
(Unterkieferprotrusion) vorbestimmten Ausmaßes gegenüber dem Oberkiefer und/oder
eine Mindestmundöffnung vorbestimmten
Ausmaßes
bewirkt.
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Außerdem betrifft
die Erfindung eine Bissgabel, mittels welcher von dem mit der Gebissschiene zu
versorgenden Patienten ein Ober- und Unterkieferzahnreihenabdruck
hergestellt werden kann, mit dessen Hilfe die Oberkieferschiene
und die Unterkieferschiene angefertigt werden können.
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Das
Problem des primären
Schnarchens, d.h. Schnarchens ohne relevante Atemaussetzer, und
des obstruktiven Schlafapnoesyndroms (OSAS), bei dem längere, wiederholte
Atemaussetzer auftreten, ist mit seinen gesundheitsschädlichen
Folgen für den
menschlichen Körper
und mit seinen störenden Auswirkungen
auf die Mitmenschen hinlänglich
bekannt.
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Ursächlich für das Schnarchen
und die Atemaussetzer ist meistens eine mehr oder weniger stark
ausgeprägte
Einengung im hinteren Rachenbereich, durch den weichen Gaumen und
die Zunge, bis hin zum vollständigen
Verschluss. Das Schnarchgeräusch
entsteht beim unvollständigen
Verschluss während
des Ein- und Ausatmens
und wird meistens verursacht durch eine Vibration des weichen Gaumens
bei zurückliegender
oder zu großer
Zunge während
des Schlafes. Bei vollständigem
Verschluss des hinteren Rachenbereichs kommt es zu einem Sistieren
der Atmung, das heißt,
Atemaussetzern, mit unterschiedlicher Frequenz und Länge.
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Als
Abhilfe haben sich orofaciale Gebissschienen in der medizinische
Therapie seit einigen Jahren bewährt.
Mittels solcher Gebissschienen wird der Unterkiefer nach vorne geschoben,
auch Unterkieferprotrusion genannt (ca. 7 mm, wobei der genaue Wert
von den Gegebenheiten bei dem jeweiligen Patienten abhängt). Der
hintere Rachenraum wird dadurch vergrößert und das Absinken der dann mehr
nach vorne stehenden Zunge in den hinteren Rachenraum wird verhindert.
Derartige Geräte
haften an den Zähnen,
und zwar über
die Eigenfriktion der Gebissschiene infolge von Klemmpassung.
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Man
ist bis vor kurzer Zeit davon ausgegangen, dass es zusätzlich zur
Unterkieferprotrusion erforderlich ist, eine bestimmte Öffnung von
etwa 10 mm zwischen Unterkiefer und Oberkiefer sicher zu stellen.
Nach neueren Erkenntnissen ist eine derartig weite Zwangsöffnung aber
für eine
Bekämpfung
des OSAS nicht erforderlich sondern belastet nur unnötig den
Kieferapparat und verringert den Tragekomfort der Gebissschiene.
Vielmehr macht man nach dieser neueren Erkenntnis die Zwangsöffnung eher
so gering wie möglich.
Da der Drehpunkt des Unterkiefers im Bereich des Kiefergelenks liegt,
wird mit zunehmender Mundöffnung
der Unterkiefervorschub relativ geringer, bezogen auf die Schädelbasis
bzw. auf den Unterkiefervorschub bei geschlossenem Mund. Eine Zunahme
der Mundöffnung
reduziert also den Unterkiefervorschub. Bei Einstellung einer größeren Mundzwangsöffnung ist
somit die Einstellung einer größeren Mundöffnung erforderlich,
mit entsprechend größerer Belastung
des Kiefergelenks.
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Um
eine negative Wirkung auf den menschlichen Körper, insbesondere auf Kiefer- und Kiefergelenksverhältnisse,
mit großer
Sicherheit ausschließen
zu können,
ist die individuelle Anpassung der Gebissschienen an den jeweiligen
Patienten unter zahnmedizinischen Gesichtspunken wichtig und wesentlich.
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Individuell
angefertigte orofaciale Gebissschienen weisen meist eine Ober- und
eine Unterkieferschiene auf, wobei die jeweilige Schiene die Zähne im Bereich
ihrer Zahnkronen umfasst. Durch die Positionierung der beiden Schienen
zueinander ist die gewünschte
Unterkieferprotrusion einstellbar. Derartige Gebissschienen sind
in vielfältigen
Formen bekannt.
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Häufig weisen
herkömmliche
orofaciale Gebissschienen eine sehr voluminöse Form auf. Hierdurch wird
der Mundraum eingeengt. Dadurch bedingt wird der Platz im hinteren
Rachenraum eingeengt, der ja gerade erweitert werden sollte. Beispiele für voluminöse Gebissschienen
zeigen die
US 4 901 731
A , die
EP
0 312 368 A1 und die
US 6 041 784 A .
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Dieses
Problem hat der Anmelder mit seiner aus der
DE 10029 875 C2 bekannten
Gebissschiene überwunden.
Diese Gebissschiene weist eine auf Zähne der Oberkieferzahnreihe
eines Patienten aufsetzbaren Oberkieferschiene und eine auf Zähne der Unterkieferzahnreihe
aufsetzbaren Unterkieferschiene auf, wobei die Oberkieferschiene
und die Unterkieferschiene je zwei aus Kunststoff gefertigte Schienenteile
aufweisen, die für
das Aufsitzen auf nicht zu den Schneidezähnen gehörenden linken bzw. rechten
Oberkiefer- bzw. Unterkieferzähnen ausgebildet
sind und über
einen auf der Außenseite der
Oberkieferschneidzähne
verlaufenden Oberverbindungsbügel
bzw. einen auf der Innenseite der Unterkieferschneidzähne verlaufenden
Unterverbindungsbügel
miteinander verbunden sind, die je durch einen schlanken Metallbügel gebildet
sind. Aufgrund der Beschränkung
der Schienenteile auf die nicht zu den Schneidezähnen gehörende Zähne (also Backenzahnbereiche
und allenfalls Eckzahnbereiche) beider Kiefer und die Verbindung
der vier Schienenteile mit schlanken Metallbügeln konnte eine Gebissschiene
mit geringem Volumen geschaffen werden, die nicht nur zu einem besonders angenehmen
Tragekomfort führt
sondern auch eine nachteilige Einengung des Mundraums vermeidet
und einen maximalen Unterkiefervorschub mit minimaler Mundöffnung ermöglicht.
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Es
gibt auch verstellbare Gebissschienen, bei welchen die Oberkieferschiene
und die Unterkieferschiene als zwei separate Teile ausgebildet sind, deren
Positionierung zueinander mittels einer Einstelleinrichtung veränderbar
ist. Beispiele hierfür
zeigen die
US 4 901
737 A , die
US
6 041 784 A , die
US 4
551 095 und die
EP
0 128 744 B1 .
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Unter
Einsatz zweier aus der
DE
197 46 157 C2 bekannter Herbstscharniere mit je zwei teleskopartig
ineinander verschiebbaren koaxialen Rohren hat der Anmelder seine
schlanke Metallbügel
aufweisende Gebissschiene mit den einstellbar gemacht, wie es aus
der
DE 102 16 242
C1 des Anmelders bekannt ist.
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Die
für herkömmliche
teleskopierbaren Gebissschienen verwendeten Teleskope sind jedoch teuer
in der Herstellung, führen
zu entsprechend hohen Kosten der damit ausgestatteten Gebissschiene. und
sind nur nach Herausnahme der Gebissschiene einstellbar, was die
Einstellung erschwert.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, dem abzuhelfen und eine
kostengünstigere einstellbare
Gebissschiene zu schaffen.
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Dies
ist gelungen mit einer Gebissschiene gemäß Patentanspruch 1. Außerdem schafft
die Erfindung ein für
eine solche Gebissschiene geeignetes Verbindungsgestänge der
in Patentanspruch 15 angegebenen Art, eine in Patentanspruch 26
angebene Bissgabel, die sich zur Herstellung eines Zahnabdrucks
insbesondere für
die Anfertigung einer erfindungsgemäßen Bissschiene eignet, und
in Patentansprüchen
44 und 45 angegebene Verfahren zur Herstellung eines solchen Zahn abdrucks.
Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung schafft eine Gebissschiene mit einer auf Zähne der
Oberkieferzahnreihe eines Patienten aufsetzbaren Oberkieferschiene
und einer auf Zähne
der Unterkieferzahnreihe aufsetzbaren Unterkieferschiene, bei welcher
die Oberkieferschiene und die Unterkieferschiene je einen linken
und einen rechten Schienenteil aufweisen, die aus Kunststoff, Keramik
oder Metallkeramik gefertigt und für das Aufsitzen auf linken
bzw. rechten Oberkieferzähnen
ausgebildet sind. Die beiden linken Schienenteile und die beiden
rechten Schienenteile sind je über
ein Verbindungsgestänge
miteinander verbunden. Die Enden eines jeden Verbindungsgestänges sind über je ein Gelenk
mit je einem der beiden zugehörigen Schienenteile
gelenkig verbunden, und zwar die mit den Unterkieferschienenteilen
verbundenen Gelenke mit einem vorderen Bereich des je zugehörigen Unterkieferschienenteils
und die mit den Oberkieferschienenteilen verbundenen Gelenke mit
einem hinteren Bereich des je zugehörigen Oberkieferschienenteils.
Jedes der beiden Verbindungsgestänge
hat mindestens zwei Führungsstäbe, die
je einen Endes ein zu dem jeweiligen Gelenk gehörendes Gelenkelement und anderen
Endes ein mit dem je anderen Führungsstab
in Verschiebeführungseingriff
befindliches Führungselement
aufweisen, derart, dass die beiden Führungsstäbe von den Führungselementen
parallel zueinander liegend gehalten werden, wobei parallele Längsachsen
der Führungsstäbe einen Abstand
voneinander haben, und dabei relativ zueinander auf veränderbare
Ausziehlänge
des Verbindungsgestänges
verschiebbar sind. Mindestens eines der beiden Verbindungsgestänge ist
sowohl mit einer Ausziehbegrenzungsvorrichtung als auch mit einer
Einschubbegrenzungsvorrichtung versehen.
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Dadurch,
dass die beiden Führungsstäbe von den
Führungselementen
parallel zueinander gehalten werden, d.h. mit zueinander versetzten
Längsachsen
und nicht mit koaxialen Längsachsen
wie im Fall der Verwendung von Teleskopstangen, ist die Gefahr des
Verklemmens und damit einer Blockierung der Auszieh- und der Einschubbewegung,
die bei Teleskopstangen auftritt, wenn diese nicht extrem genau
relativ zueinander gefertigt sind, bei den erfindungsgemäß verwendeten
Führungsstäben wesentlich
reduziert. Da man die Funktionsfähigkeit
des erfindungsgemäßen Verbindungsgestänges mit
erheblich größeren Herstellungstoleranzen
erreichen kann als mit Teleskoprohren und die Herstellung von Führungsstäben der
erfindungsgemäßen Art
auch prinzipiell wesentlich billiger ist als die Herstellung von
Teleskoprohren mit so kleinen Durchmessern, wie sie für verstellbare
Gebissschienen erforderlich sind, erlauben die Führungsstäbe der erfindungsgemäßen Art
aus mehreren Gründen
eine Kostenreduzierung gegenüber
der Verwendung Teleskoprohren.
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Außerdem kann
man Führungsstäbe der erfindungsgemäßen Art
mit kleineren Querabmessungen als Teleskoprohre herstellen, sodass
sich der zusätzliche
Vorteil der Volumenverringerung gegenüber der Teleskoprohrlösung ergibt,
was eine Verbesserung des Tragekomforts mit sich bringt.
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Es
reicht normalerweise aus, wenn die Schienenteile nur auf Backenzähnen aufsitzen,
vorzugsweise auf allen Backenzähnen.
Insbesondere dann, wenn dem Patienten schon Backenzähne fehlen,
können
die Schienenteile für
ein Aufsitzen auch auf Eckzähnen
ausgebildet werden. In den meisten Fällen werden die Front- oder
Schneidezähne
von den Schienenteilen frei gelassen.
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Bei
einer Ausführungsform
ist das Material für
das Verbindungsgestänge
aus der Materialgruppe Metall, Kunststoff, Keramik und/oder Metallkeramik ausgewählt ist
Bei einer Ausführungsform
sind die Führungselemente
als den jeweils anderen Führungsstab
umfassende Führungshülsen ausgebildet.
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Bei
einer Ausführungsform
weisen die Führungsstäbe je einen
im Wesentlichen halbkreis-, halboval- oder halbellipsenförmigen Querschnitt
auf und liegen mit gegenseitige Gleitflächen bildenden Flachlängsseiten
aneinander und weisen die Führungshülsen als
sich von der Flachlängsseite
des jeweiligen Führungsstabes
erstreckende halbkreis-, halboval- oder halbellipsenförmige Führungsbügel auf.
Andere Querschnittsprofile und Führungsbügelformen
sind möglich.
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Bei
einer Ausführungsform
ist die bei maximaler Ausziehlänge
durch aneinander stoßenden Führungshülsen gebildet.
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Bei
einer Ausführungsform
ist die Einschubbegrenzung durch einen Einschubbegrenzer gebildet,
der an einem der Führungsstäbe angeordnet
ist und beim Zusammenschieben der Führungsstäbe auf die Mindestausziehlänge an der
Führungshülse des
anderen Führungsstabes
anschlägt.
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Bei
einer Ausführungsform
ist zur Einstellbarkeit der Mindestausziehlänge der Einschubbegrenzer entlang
der Längsachse
des mit dem Einschubbegrenzer versehenen Führungsstabes verstellbar.
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Bei
einer Ausführungsform
ist ist der Einschubbegrenzer durch einen Einschubbegrenzungsstift
gebildet, der von dem Umfang des mit dem Einschubbegrenzer versehenen
Führungsstabes
hervor steht und beim Zusammenschieben der Führungsstäbe auf die Mindestausziehlänge an der
Führungshülse des
anderen Führungsstabes
anschlägt.
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Bei
einer Ausführungsform
ist in dem mit dem Einschubbegrenzer versehenen Führungsstab eine
sich in Axialrichtung dieses Führungsstabes
erstreckende Gewindestange angeordnet, weist der Einschubbegrenzungsstift
einen mit einem Außengewinde
der Gewindestange in Schraubeingriff befindlichen Gewindemutterteil
auf und ist der Führungsstab mit
einer Führungslängsnut versehen,
inner halb welcher der Einschubbegrenzungsstift bei einem Verdrehen
der Gewindestange in Axialrichtung des Führungsstabes bewegbar ist.
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einer
Ausführungsform
ist ein aus dem Führungsstab
herausragender Schraubenkopf, über
dessen Verdrehen die Einschubbegrenzung einstellbar ist, auf der
zur Mundöffnung
des Patienten weisenden Längsseite
des mit der Gewindestange versehenen Führungsgestabes angeordnet.
Dadurch ist die Einstellung der Einschubbegrenzung und damit des Unterkiefervorschubs
bei in den Mund des Patienten eingesetzter Gebissschiene möglich.
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Bei
einer Ausführungsform
weisen die Gelenkelemente je eine Gelenkkugel auf, die mit einer an
dem jeweiligen Schienenteil befestigten Gelenkschale des je zugehörigen Gelenkes
gelenkig zusammenwirkt. Die Gelenkschale ist bei einer Ausführungsform
an dem jeweiligen Verbindungsbügel
fest geklebt, gelötet
oder geschweißt,
insbesondere mittels einer Laserschweißung.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung weisen die Verbindungsbügel mindestens in dem sich
zwischen den beiden zugehörigen
Schienenteilen erstreckenden Bereich einen in etwa rechteckigen
Querschnitt mit einer Breite im Bereich von etwa 1 mm und einer
Höhe im
Bereich von etwa 3 mm auf. Vorzugsweise sind die Kanten des Rechteckquerschnitts
abgerundet, so dass sich ein leicht ovalisierter Rechteckquerschnitt
ergibt.
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Als
Materialien für
die Verbindungsbügel
eignen sich Chrom-Cobald-Molybdän-Legierungen, Stahl,
Titan und Legierungen hiervon, sowie Keramik und/oder Metallkeramik
oder Kunststoff. Im Fall der Verwendung von Stahl handelt es sich
bevorzugt um V3A-Stahl.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Schienenteile je mit einem formfesten Material
wie Hartkunststoff aufgebaut, vorzugsweise mit Polymethylme tacrylat
(PMMA). Es sind auch andere Materialien für die Schienenteile möglich, z.B.
Keramik oder Metallkeramik. Zur Erhöhung der Verbundfestigkeit
von PMMA und Metall kann von den zu verbindenden Oberflächen von
PMMA und Metall mindestens eine mit einem eine Silanisierung bewirkenden
Silanisierungsmittel versehen sein oder es kann zwischen Kunsstoff
und Metall Keramik aufgetragen sein.
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Durch
die Verwendung von formfestem Material für die Oberkieferschiene und
die Unterkieferschine kann ein sicheres Haften an den Zähnen mittels
Klemmpassung und der damit erreichbaren Eigenfriktion zwischen den
Zähnen
und der Gebissschiene erreicht werden.
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Die
Oberkieferschiene und die Unterkieferschiene je aus zwei Schienenteilen
herzustellen, welche sich nur über
Backenzähne
und gegebenenfalls Eckzähne
erstrecken, und diese Schienenteile mittels schlanker Metallbügel miteinander
zu verbinden, führt
zu einer erheblichen Volumenreduktion der Gebissschiene insbesondere
im Schneidezahnbereich und damit im Bereich der Zungenspitze, wo
jeglicher Fremdkörper
besonders stark und unangenehm empfunden wird. Da der Oberverbindungsbügel nur vor
den Oberkieferschneidzähnen
verläuft,
wird er von der Zunge des Patienten normalerweise überhaupt
nicht wahrgenommen. Gleiches gilt, wenn der Unterverbindungsbügel vor
den Unterkieferschneidezähnen
verläuft.
Ein innerhalb der Unterkieferschneidzähne verlaufender Unterverbindungsbügel wird
wegen seiner Herstellung als schlanker Metallbügel von der Zunge kaum noch
wahrgenommen. Durch Ausbildung des innen verlaufenden Unterverbindungsbügels mit
einer zungenseitigen Absenkung, insbesondere in Form eines mundbogenseitig vorgewölbten Bogens,
wird erreicht, dass auch der innen verlaufende Unterverbindungsbügel von
der Zunge des Patienten normalerweise überhaupt nicht wahrgenommen
wird. Infolge der schlanken Verbindungsbügel und weil im Frontzahnbereich
die Zähne nicht
von Kunststoff der Gebissschiene bedeckt sind, kann eine minimale
Mundöffnung
eingestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße Gebissschiene
bietet daher einen hohen Tragekomfort bei günstigen Herstellungskosten.
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Die
Herstellung der Oberkiefer- und Unterkieferschiene einer Gebissschiene
erfolgt nach individueller Abdrucknahme von Ober- und Unterkiefer mittels
einer zunächst
weichen und danach aushärtenden
Abdruckmasse. Um einen gleichmäßigen Kontakt
zwischen den seitlichen Kunststoffauflagen von Ober- und Unterkieferschiene
beim Zusammenbeißen
mit eingesetzter Gebissschiene erzielen zu können, bedarf es einer Verschlüsselung
von Ober- und Unterkieferzähnen
zueinander in der gewünschten
Bissöffnungs-
und Unterkiefervorschubposition. Denn nur bei gleichmäßigem Kontakt
der seitlichen Schienenteile werden die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur
am geringsten belastet.
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Die
Verschlüsselung
von Ober- und Unterkieferzähnen
kann an einem mit Hilfe des Abdrucks erzeugten Modell oder am Patienten
erfolgen. Soll eine Verschlüsselung
am Modell erfolgen, ist die Übertragung
der Gelenkbewegung und des Modells mit einem Gesichtsbogen in einen
Artikulator notwendig. Am Modell, welches sich im Artikulator befindet,
können
dann die Gebissöffnungsbewegung
und die Unterkiefervorschubbewegung mit Hilfe des Artikulators durchgeführt werden.
Dieses Vorgehen ist aufwendig, sowohl hinsichtlich der Anschaffungskosten
für den
Gesichtsbogen als auch hinsichtlich der Zeit, die für die Registrierung
mit dem Gesichtsbogen erforderlich ist.
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Die
Verschlüsselung
von Ober- und Unterkieferzähnen
ist sehr viel leichter am Patienten durchführbar. Hierfür wurden
schon mehrere Bissgabeln entworfen und über den Handel zugänglich gemacht.
Nachteil dieser Bissgabeln ist die nicht veränderbare Bisshöhe während der
Verschlüsselung,
die nicht veränderbare
Position der seitlichen Teile der Bissgabel und die zu hohe minimale
Bisshöhe,
die sich mit solchen Bissgabeln erreichen lässt..
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Zur Überwindung
dieser Probleme bekannter Methoden schafft die Erfindung eine Bissgabel
mit einem Bissgabelzentralteil für
die Aufnahme mindestens der mittleren Frontzähne, mit zwei sich beidseits von
dem Bissgabelzentralteil seitlich erstreckenden Bissgabelflügeln für die Aufnahme
von Seitenzähnen,
mit einem an der Oberkieferseite des Bissgabelzentralteils angeordneten
oberkieferseitigen Oberkiefereinbissblock für das Einbeißen der
mittleren Oberkieferfrontzähne
des Patienten und mit einem an der Unterkieferseite des Bissgabelzentralteils
angeordneten unterkieferseitigen Unterkieferbissblock für das Gegenlagern
der mittleren Unterkieferfrontzähne
des Patienten. Der Oberkiefereinbissblock ist mit einer höhenverstellbaren
Abstandshaltevorrichtung auf wählbaren
Höhenabstand
gegenüber
den Bissgabelflügeln
einstellbar und der Unterkieferbissblock ist in sagittaler Richtung
relativ zu dem Oberkiefereinbissblock bewegbar.
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Mit
Hilfe dieser Bissgabel, die sich zwar besonders gut für die Herstellung
einer erfindungsgemäßen Gebissschiene
eignet aber auch für
die Herstellung andersartige Gebissschienen verwendet werden kann,
kann eine Einstellung hinsichtlich Unterkiefervorschub und Bisshöhe der Gebissschiene vorgenommen
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der Bissgabel ist der Oberkiefereinbissblock mit einer Zahneinbeißausnehmung
und ist der Unterkieferbissblock mit mindestens einer Gegenlagerfläche für das Gegenlagern
der mittleren Unterkieferfrontzähne
bei in die Zahneinbeißausnehmung
des Oberkiefereinbissblocks eingebissenen Oberkieferfrontzähnen versehen.
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Bei
einer Ausführungsform
der Bissgabel weist die Abstandshaltevorrichtung mehrere, vorzugsweise
drei von dem Bissgabelzentralteil hoch stehende Führungsdorne
auf, die mit einstellbarer Tiefe in komplementäre Führungslöcher des Oberkie fereinbissblocks
eintauchen.
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Bei
einer Ausführungsform
der Bissgabel befinden sich die Führungsdorne in Reibeingriff
mit Führungsdornaufnahmelöchern des
Oberkiefereinbissblocks. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
die Führungsdorne
in Schraubgewindeeingriff mit Führungsdornaufnahmelöchern des
Oberkiefereinbissblocks zu halten.
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Bei
einer Ausführungsform
der Bissgabel befindet sich eine Gleitführungeinrichtung zwischen dem
Bissgabelzentralteil und dem Unterkieferbissblock und hat die Gleitführungseinrichtung
zwei quer zu Erstreckungsrichtung der Bissgabelflügel verlaufende
Führungsnuten
und darin verschiebbar geführte
Führungsvorsprünge. Bei
einer Ausführungsform der
Bissgabel befinden sich die Führungsvorsprünge in einer
Ebene unterhalb der Bissgabelflügel
und ist der Unterkieferbissblock im Bereich seines zum Oberkiefereinbissblock
weisenden oberen Endes beidseits mit je einer der Führungsnuten
versehen.
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Bei
einer Ausführungsform
der Bissgabel ist der Bissgabelzentralteil gegenüber den Bissgabelflügeln abgesenkt,
erstrecken sich die Führungsvorsprünge seitlich
von dem abgesenkten Bissgabelzentralteil und befinden sich die Führungsvorsprünge in Reibeingriff
mit den Führungsnuten.
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Bei
einer Ausführungsform
der Bissgabel umfasst deren Gleitführungseinrichtung zwei voneinander
beabstandete parallele, zwischen sich eine Führungsnut bildende Führungsleisten
und einen in der Führungsnut
verschiebbaren Führungssteg,
wobei die Führungsleisten
oder der Führungssteg
an dem Bissgabelzentralteil befestigt sind bzw. ist und bei in den
Mund eines Patienten eingesetzter Bissgabel in sagittaler Richtung
zur Mundöffnung
des Patienten weisend sich im wesentlichen in der Ebene der Bissgabelflügel von
dem Bissgabelzentralteil weg erstrecken bzw. erstreckt und der Unterkieferbissblock an
dem relativ zum Bissgabelzentralteil verschiebbaren Teil bzw. Teilen
der Gleitführungseinrichtung
befe stigt und damit relativ zum Oberkiefereinbissblock verschiebbar
ist.
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Bei
einer Ausführungsform
der Bissgabel weist der Unterkieferbissblock zwei relativ zum Oberkiefereinbissblock
und zueinander in sagittaler Richtung verschiebbare Unterkieferbissblockteile
aufweist, von denen bei in dem Mund des Patienten positionierter
Bissgabel ein hinteres Unterkieferbissblockteil hinter den Unterkieferfrontzähnen und
ein vorderes Unterkieferbissblockteil vor den Unterkieferfrontzähnen positionierbar
ist.
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Eine
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bissgabel
besitzt zwei Verbindungselemente, die je eines der beiden Unterkieferbissteile
mit je einem Führungskasten
verbinden, wobei jeder der beiden Führungskästen auf den am Bissgabelzentralteil befestigten
Teil der Gleitführungseinrichtung
aufschiebbar und relativ zu diesem Teil in lösbarer Weise fixierbar ist,
derart, dass bei in den Mund des Patienten eingesetzter Bissgabel
durch Verschiebung des jeweiligen Führungskastens eine hintere
Gegenlagerfläche
des hinteren Unterkieferbissblockteils und eine vordere Gegenlagerfläche des
vorderen Unterkieferbissblockteils in Anschlag mit den hinteren
bzw. den vorderen Flächen
der Unterkieferfrontzähne
bringbar und in der Anschlagposition fixierbar sind.
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Bei
einer Variante dieser Ausführungsform sind
die Führungsleisten
an dem Bissgabelzentralteil befestigt, weist das mit dem hinteren
Unterkieferbissteil verbundene Verbindungselement einen in der Führungsnut
verschiebbaren Führungssteg
auf und besitzt das mit dem vorderen Unterkieferbissteil verbundene
Verbindungselement eine an der Unterseite der Führungsleisten verschiebbare
Führungsplatte.
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Bei
einer Ausführungsform
der Bissgabel erstreckt sich die zwischen den Führungsleisten gebildete Führungsnut
in den Bissgabelzentralteil hinein oder sogar durch den Bissgabelzentralteil
hindurch. Dies hat den Vorteil, dass das an dem Führungssteg angebrachte
hintere Unterkieferbissteil unter dem Bissgabelzentralteil hindurchgeschoben
werden kann, sodass es in beliebige Verschiebestellung relativ zum
Oberkiefereinbissblock gebracht werden kann.
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Wenn
bei letzterer Ausführungsform
die Führungsnut
nicht durch eine an der Unterseite des Bissgabelzentralteils ausgestaltete
Nutausnehmung gebildet wird sondern die Führungsnut die Bissgabel in zwei
Teile zerteilt, die je einen der seitlichen Bissschienenflügel aufweisen
und von dem Oberkiefereinbissblock zusammen gehalten werden, kann
man den Bissgabelzentralteil besonders dünn machen, was eine entsprechend
geringe Mundöffnungseinstellung
erlaubt.
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Zur
Herstellung eines Abdrucks von Oberkiefer und Unterkiefer eines
Patienten unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Bissgabel wird zunächst in
die Zahneinbeißausnehmung
des Oberkiefereinbeißblocks
formbare aushärtbare
Kunststoffmasse eingebracht. Danach wird durch Einbeißen von
Oberkieferfrontzähnen
des Patienten in die Kunststoffmasse ein Oberkieferfrontzahnabdruck
erzeugt. Dann wird das Aushärten
des Oberkieferfrontzahnabdrucks abgewartet. Im Bereich zwischen
dem Bissgabelzentralteil und dem Oberkiefereinbissblock wird dann
eine formbare aushärtbare
Kunststoffmasse eingebracht. Sodann wird der Oberkiefereinbissblock
auf den gewünschten
Höhenabstand
gegenüber
den Bissgabelflügeln
eingestellt. Der eingestellte Höhenabstand
wird fixiert, indem der zuvor eingebrachten Kunststoffmasse das
Aushärten
ermöglicht wird.
Der ausgehärtete
Oberkieferfrontzahnabdruck wird dann in die Zahneinbeißausnehmung
des Oberkiefereinbeißblocks
eingesetzt. Sodann wird durch Verschieben des Unterkieferbissblocks
bzw. der beiden Unterkieferbissblockteile in sagittaler Richtung bei
an der Gegenlagerfläche
des Unterkieferbissblocks bzw. den Gegenlagerflächen der Unterkieferbissblockteile
anstoßenden
Unterkieferfrontzähnen die
gewünschte
Unterkieferprotrusion eingestellt. Mittels der mit Kieferabdruckmasse
versehenen Bissgabel wird bei dem durch die Bissgabel vorgegebenen
Höhenabstand
und bei der eingestellten Unterkieferprotrusion ein Abdruck der
Oberkieferzahnreihenform und der Unterkieferzahnreihenform erzeugt.
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Bei
Verwendung einer Bissgabel mit einem vorderen und einem hinteren
Unterkieferbissblockteil geht man wie eben beschrieben vor bis zu
dem Schritt, bei welchem die Bissgabel in dem Mund des Patienten
positioniert wird und die Oberkieferfrontzähne des Patienten in dem Oberkieferfrontzahnabdruck
positioniert werden. Die weiteren Schritte sind abweichend, und
zwar wird danach zunächst
der hintere Unterkieferbissblock für eine Positionierungsbegrenzung
an der Rückfläche der
Unterkieferfrontzähne
positioniert, darauf wird der vordere Unterkieferbissblock für die Positionierungsbegrenzung
an der Vorderfläche
der Unterkieferfrontzähne
positioniert, und schließlich
wird mittels der mit Kieferabdruckmasse versehenen Bissgabel bei
der eingestellten Unterkieferprotrusion ein Abdruck der Oberkieferzahnreihenform
und der Unterkieferzahnreihenform erzeugt.
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Die
Erfindung wird nun anhand einer Ausführungsform näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Ausführungsform
einer erfindundungsgemäßen Gebissschiene,
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2 eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verbindungsgestänges in
ausgezogenem Zustand,
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3 eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verbindungsgestänges in
zusammengeschobenem Zustand,
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4 eine Seitenansicht von
links des in 3 gezeigten
Verbindungsgestänges,
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5 eine Seitenansicht von
rechts des in 3 gezeigten
Verbindungsgestänges,
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6 eine erste Ausführungsform
einer Bissgabel, die zur Herstellung der in 1 gezeigten Bissschiene geeignet ist;
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7 eine Seitenschnittansicht
der in 6 gezeigten Bissgabel,
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8 einen Teil einer zweiten Ausführungsform
einer Bissgabel, die zur Herstellung der in 1 gezeigten Bissschiene geeignet ist;
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9 einen hinteren Unterkieferbissblockteil der
in 8 gezeigten Bissgabel mit Verbindungselementen;
und
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10 einen vorderen Unterkieferbissblockteil
der in 8 gezeigten Bissgabel mit Verbindungselementen.
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Nachfolgend
sind Begriffe wie rechts, links, vor, hinter, außen und innen aus der Sicht
einer Person zu sehen, die auf den Mund eines eine Gebissschiene
tragenden Patienten schaut.
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1 zeigt eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Gebissschiene 11,
für welche
zunächst
zwei getrennte Schienen angefertigt werden, nämlich eine Oberkieferschiene 13 und
eine Unterkieferschiene 15.
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Die
Oberkieferschiene 13 umfasst einen rechten Oberkieferschienenteil 17 und
einen linken Oberkieferschienenteil 19, die für das Aufsetzen
lediglich auf Backenzähne
der rechten bzw. der linken Zahnreihe des Oberkiefers ausgebildet
sind. Die beiden Oberkieferschienenteile 17 und 19 sind
mit einem metallischen Oberverbindungsbügel 21 miteinander
verbunden, dessen beidseitige Endbereiche 24 bzw. 26 mit
der Außenseite
des je zugehörigen Oberkieferschienenteils 17 bzw. 19 verbunden
sind.
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Die
Unterkieferschiene 15 weist einen rechten Unterkieferschienenteil 23 und
einen linken Unterkieferschienenteil 25 auf, die mittels
eines Unterverbindungsbügels 27 miteinander
verbunden sind, wobei deren beidseitige Enden 29 bzw. 31 mit
der Außenseite
des je zugehörigen
Unterkieferschienenteils 23 bzw. 25 verbunden
sind.
-
Die
Schienenteile 17, 19, 23, 25 bestehen aus
Hartkunststoff. Besonders bevorzugt wird hierfür Polymethylmethacrylat (PMMA),
wie es beispielsweise unter der Handelsbezeichnung SR Ivocap plus® im Handel
erhältlich
ist. Die Bügel 21, 27 bestehen
vorzugsweise aus einer Chrom-Cobalt-Molybdän-Legierung, Stahl, Titan oder
Legierungen hiervon oder aus Keramik und/oder Metallkeramik. Im
Fall der Verwendung von Stahl wird V3A-Stahl bevorzugt. Solches Material
weist eine federnde Wirkung auf und begünstigt damit den Tragekomfort
der Gebissschiene 11.
-
Eine
zwischen dem PMMA und den Metallbügeln bestehende mechanische
Haftung kann durch die Haftreibung erhöhende Formgebung der beteiligten
Teile erreicht werden. Eine besonders gute Verbundfestigkeit zwischen
dem PMMA der Schienenteile 17, 19, 23, 25 und
den metallischen Bügeln 21, 27 wird
durch eine zusätzliche
chemische Haftung erreicht, vorzugsweise durch Silanisierung der
zu verbindenden Flächen,
wozu beispielsweise ein Auftrag des unter der Handelsbezeichnung
Silicoater® erhältlichen
Mittels auf mindestens eine der beiden zu verbindenden Materialflächen geeignet
ist.
-
Durch
die Erhöhung
der Verbundfestigkeit zwischen PMMA und Metall durch chemische Haftungsverbesserung
wird die Verbindung dieser Materialien miteinander stabiler und
beträgt
zwischen etwa 350 Ncm2 und etwa 500 Ncm2.
-
Der
Oberverbindungsbügel 21 ist
derart ausgebildet, dass er bei vom Patienten getragener Gebissschiene 11 horizontal
vor den Oberkieferzähnen verläuft. Der
Unterverbindungsbügel 27 ist
in seinem Mittenbereich zwischen den beiden Unterkieferschienenteilen 23 und 25 zungenseitig
abgesenkt, und zwar in Form eines mundbodenseitig vorgewölbten Bogens.
Bei vom Patienten getragener Gebissschiene 11 befindet
sich der Unterverbindungsbügel 27 auf
der Innenseite der Unterkieferschneidezähne. Aufgrund seiner bogenförmigen Absenkung
ist der Unterverbindungsbügel 27 der
Zunge nicht im Weg.
-
Bei
einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Gebissschiene
bestehen die Verbindungsbügel 21 und 27 aus
flachem Stahlmaterial mit einem Rechteckquerschnitt, der durch Abrunden
seiner Ecken ovalisiert ist, wobei die Rechtecklänge im Bereich von etwa 3 mm
und die Rechteckbreite im Bereich von etwa 1 mm liegt.
-
Die
beiden linken Schienenteile 17 und 23 einerseits
und die beiden Schienenteile 19 und 25 andererseits
sind je mittels eines Verbindungsgestänges 41 miteinander
verbunden, das in seiner Ausziehlänge veränderbarbar ist, wobei eine
Mindestausziehlänge
einstellbar ist. Durch die Verwendung derartiger Verbindungsgestänge 41 wird
Folgendes erreicht:
- 1. Durch die Einstellung
der Mindestausziehlänge kann
die für
den jeweiligen Patienten erforderliche Unterkieferprotrusion eingestellt
und, bei Bedarf, verändert
werden, um eine optimale Einstellung zu finden.
- 2. Infolge der über
die Mindestausziehlänge
hinaus gehenden Ausziehbarkeit der Verbindungsgestänge kann
der Patient während
des Tragens der Gebissschiene den Mund beliebig öffnen und schließen, was
einerseits eine erhebliche Verbesserung des Tragekomforts bedeutet
und andererseits verhindert, dass die Gebissschiene bei einem Öffnen des
Mundes, beispielsweise zum Zweck des Sprechens oder Gähnens, sich
von den Zähnen
löst.
-
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verbindungsgestänges 41 sind
in den 2 bis 5 in (nicht maßstabsgetreuer
Darstellung) gezeigt und werden nun anhand dieser Figuren näher erläutert.
-
Jedes
der beiden Verbindungsgestänge 41 weist
einen oberen Führungsstab 1 und
einen unteren Führungsstab 3 auf,
die je einen ovalförmigen Querschnitt
aufweisen. Die Begriffe oben und unten beziehen sich auf die Darstellung
in den 2 bis 5 und mögen bei anderer Positionierung
als in diesen Figuren dargestellt nicht mehr stimmen. Die beiden Führungsstäbe 1 und 2 haben
je eine Längsachse
a1 bzw. a2 und sind derart übereinander
angeordnet, dass deren Längsachsen
a1 und a2 sich mit einem Abstand voneinander parallel zu einander
erstrecken. Die beiden Führungsstäbe 1 und 2 haben
je eine Längsflachseite
f und liegen mit den Längsflachseiten
f aneinander. Der untere Führungsstab 3 weist an
seinem in 2 rechten
Ende eine obere Führungshülse 2 auf,
die einen von der Längsflachseite
f dieses Führungsstabes 3 nach
oben abstehenden Bügel
besitzt, welcher derart an die halbovalförmige Querschnittsform des
oberen Führungsstabes 1 angepasst
ist, dass der obere Führungsstab 1 in
der oberen Führungshülse 2 aufgenommen
und mit möglichst
wenig Spiel darin gleiten kann. Am in 2 linken
Ende ist der obere Führungsstab 1 mit
einer unteren Führungshülse 4 versehen,
die in gleicher Weise, wie sie in Zusammenhang mit der oberen Führungshülse 2 erläutert worden
ist, zur gleitverschiebbaren Aufnahme des unteren Führungsstabes 3 ausgebildet
ist.
-
Die
maximale Ausziehlänge
des in 2 gezeigten Verbindungsgestänges 41 wird
erreicht, wenn die beiden Führungshülsen 2 und 4 aneinander stoßen. 2 zeigt einen Zustand, bei
welchem die maximale Ausziehlänge
fast erreicht ist.
-
Bei
der dargestellten Ausführungsform
ist der obere Führungsstab 1 mit
einer Innenschraube versehen, die in einer entsprechenden Bohrung
in dem oberen Führungsstab 1 frei
drehbar ist. Auf das Außengewinde
der Innenschraube 5 ist eine mit einem passenden Innengewinde
versehen Schraubhülse
eines platten- oder stiftförmigen
Einschubbegrenzers 7 aufgeschraubt, der durch eine in den
Figuren nicht sichtbare Führungslängsnut welche
eine in etwa der Länge
der Innenschraube 5 entsprechende Längserstreckung aufweist, hindurchragt
und über
die Längsflachseite
f des oberen Führungsstabes 1 hervorsteht.
Durch Verdrehen eines Schraubenkopfes 6 der Innenschraube 5,
der aus dem in 2 linken
Ende des oberen Führungsstabes 1 herausschaut,
kann die axiale Position des Einschubbegrenzers 7 entlang
des oberen Führungsstabes 1 eingestellt
werden. Während
eines die Ausziehlänge des
Verbindungsgestänges 41 verringernden
Zusammenschiebens der beiden Führungsstäbe 1 und 3 kommt
es zu einem Anschlagen des Einschubbegrenzers 7 an der
oberen Führungshülse 2 des
unteren Führungsstabes 3.
Die dann erreichte Ausziehlänge
des Verbindungsgestänges 41 ist
die Mindestausziehlänge.
Diese wird je nach der gewünschten
Unterkieferprotrusion des jeweiligen Patienten eingestellt durch
Verdrehen des Schraubenkopfes 6 und damit Verschieben des
Einschubbegrenzers 7 in Längsachsenrichtung des oberen
Führungsstabes 1.
-
3 zeigt die beiden Führungsstangen 1 und 3 in
nahezu vollständig
zusammengeschobenem Zustand, wobei sich der Einschubbegrenzer 7 kurz vor
dem in 3 rechts befindlichen
Ende der Innenschraube 5 befindet, die Mindestausziehlänge des Verbindungsgestänges 41 somit
nur wenig über
der minimalen Ausziehlänge
liegt, die mit dem Verbindungsgestänge 41 überhaupt
nur möglich
ist.
-
In
den 2 und 3 sind Extreme der Einschubsbegrenzung
und damit der Mindestausziehlängen
gezeigt. In der Praxis wird die Position des Einschubbegrenzers 7 zwischen
den in den 2 und 3 gezeigten Positionen liegen
und wird die Mindestausziehlänge
zwischen den beiden in den 2 und 3 gezeigten Ausziehlängen liegen,
jedoch näher
bei der in 3 gezeigten
Ausziehlänge
als bei der in 2 gezeigten
Ausziehlänge.
-
In 3 sind die von den Führungshülsen 2 und 4 abliegenden
Stirnendflächen
der beiden Führungsstäbe 1 und 3 je
mit einer Gelenkkugel 8 versehen, die mit der je zugehörigen Endstirnfläche über einen
Verbindungsstab 9 verbunden ist, der bei der dargestellten
Ausführungsform
abgewinkelt ist, so dass sich die Gelenkkugeln 8 außerhalb
der Längsachse
a1 bzw. a2 des zugehörigen
Längsstabes 3 bzw. 1 befinden.
-
Die
beiden Führungsstäbe 1, 3 können einen anderen
Querschnitt als einen halbovalförmigen Querschnitt
haben. Denkbar sind beispielsweise halbkreisförmige Querschnitte, halbellipsenförmige Querschnitte,
Rechteckquerschnitte, Quadratquerschnitte, Dreieckquerschnitte usw.
Die Führungshülsen 2 und 4 haben
jeweils entsprechende Formen.
-
Die
Kugeln 8 bilden je ein Gelenkelement, das mit einem Gegengelenkelement 43,
das an einem der Verbindungsbügel 21 und 27 befestigt
ist, zur Bildung eines Dreh- und Schwenkbewegungen zulassenden Gelenkes
zusammenwirkt. Bei einer Ausführungsform
ist das Gegengelenkelement durch eine Gelenkschale 43 gebildet,
welche die je zugehörige
Kugel 8 in solcher Weise aufnimmt, dass die Dreh- und Schwenkbewegung
zwischen der Kugel 8 und der Gelenkschale 43 möglich ist,
wobei die Gelenkschale 43 vorzugsweise durch Laserverschweißung an
der gewünschten
Stelle des Verbindungsbügels 21 oder 27 befestigt
wird.
-
Wie
in 1 dargestellt, sind
die oberkieferseitigen Gelenkschalen 43 im Bereich der
hinteren Enden der Oberkieferschienenteile 17 und 19 befestigt,
während
die unterkieferseitigen Gelenkschalen 43 eines jeden Verbindungsgestänges 41 im
Bereich der vorderen Enden der Unterkieferschienenteile 23 und 25 befestigt
sind.
-
Dadurch,
dass sich die beiden Führungsstäbe 1 und 3 mittels
ihrer Führungshülsen 2 und 4 gegenseitig
umfassen, werden die beiden Führungsstäbe 1 und 3 über ihre
gesamte Ausziehlänge
für ein Gleiten
aneinander geführt.
Denkbar ist auch, die Führungshülsen 2 und 4 derart
zu formen und zu dimensionieren, dass die beiden Führungsstäbe nicht aufeinander
gleiten sondern dicht übereinander schweben.
-
Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die Führungsstäbe 1 und 3 einen
halbovalförmigen
Querschnitt aufweisen, haben die Führungshülsen 2 und 4 einen
ovalen Außenumfang
und eine halbovale Führungsöffnung für den je
anderen Führungsstab,
wobei die Führungshülsen eine Wandstärke von
etwa 0,5 mm, einen größten Durchmesser
von 4 mm und einen kleinsten Durchmesser von 3,4 mm haben.
-
Es
ist für
die Erfindung nicht erforderlich, dass es sich bei den beiden sich
gegenüberliegenden
Flächen
der beiden Führungsstäbe 1 und 3 um Planflächen handelt.
Die sich gegenüberliegenden Flächen der
beiden Führungsstäbe 1 und 3 können ein
anderes Profil haben, solange deren Profile komplementär sind,
so dass sie ein problemloses Verschieben der beiden Führungsstäbe 1 und 3 aneinander
erlauben. Beispielsweise können
die sich gegenüberliegenden
Seiten der Führungsstäbe 1 und 3 komplementäre Dreieckprofile,
Teilkreisprofile, Sinusprofile oder ähnliches haben, wodurch eine
zusätzliche
Führung
der beiden Führungsstäbe 1 und 3 über die
durch die Führungshülsen 2 und 4 gebildete Führung hinaus
gegeben ist.
-
Anhand
der 6 und 7 wird eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bissgabel betrachtet.
Diese eignet sich für
die Herstellung von Gebissschienen, die eine bestimmte Mundöffnung und
einen bestimmten Unterkiefervorschub beim Patienten bewirken sollen,
insbesondere für
die Herstellung einer er findungsgemäßen Gebissschiene. Sie kann
aber auch für
die Herstellung andersartiger Gebissschienen verwendet werden. 6 zeigt in perspektivischer
Skizzierung einen Teil einer Bissgabel 101 mit einem Bissgabelzentralteil 103 und
zwei sich beidseits von dem Bissgabelzentralteil 103 erstreckenden
Bissgabelflügeln 105,
von denen je nur ein Teil dargestellt ist. Die Bissgabelflügel 105 dienen
der Halterung von Abdruckmasse, die zur Abnahme eines Abdrucks von
Ober- und Unterkieferzahnreihen verwendet wird. Die Bissgabelflügel 105 sind
perforiert, um ein besseres Haften der Abdruckmasse an der Bissgabel 101 zu
erreichen.
-
Bei
in den Mund eines Patienten eingesetzter Bissgabel 101 befindet
sich der Bissgabelzentralteil 103 im Bereich der mittleren
Frontzähne.
In dem Bissgabelzentralteil 103 befindet sich auf der Oberkieferseite
der Bissgabel 101 ein Oberkiefereinbissblock 109.
Dieser ist mit dem Bissgabelzentralteil 103 über zwei
in 6 vordere Führungsdorne 111 und
einen in 6 hinteren
Führungsdorn 113 verbunden,
welche in entsprechend positionierte und geformte Führungsdornaufnahmelöcher (nicht
gezeigt) eintauchen. Durch Wahl der Eintauchtiefe kann eine Höhenverstellung
des Oberkiefereinbissblocks 109 gegenüber dem Bissgabelzentralteil 103 bzw. den
Bissgabelflügeln 105 vorgenommen
werden. Der Oberkiefereinbissblock 109 ist auf seiner in 6 oberen Seite mit einer
Zahneinbeißausnehmung 115 versehen,
die für
das Einbeißen
der mittleren Frontzähne
des Patienten vorgesehen ist.
-
Der
Bissgabelzentralteil 103 ist gegenüber der Höhe der Bissgabelflügel 105 zur
Unterkieferseite hin abgesenkt, und zwar um etwas mehr als die Dicke
der Bissgabelflügel 105.
Im Bereich der Absenkung des Bissgabelzentralteils 103 stehen
in Richtung zu den beiden Bissgabelflügeln 105 je ein Führungsvorsprung 117 vor,
die sich in Führungsnuten 119 erstrecken,
die an Seitenflanschen 121 eines Unterkieferbissblocks 123 gebildet
sind, um den Unterkieferbissblock 123 in sagittaler Richtung,
d.h., quer zur Aufreihrichtung der Frontzähne, verschiebbar zu führen. Der
von den Seitenflanschen 121 nach unten vorstehende Teil
des Unterkieferbiss blocks 123 weist auf der in 7 rechten Seite eine schräge Gegenlagerfläche 125 auf,
die als Gegenlager für
die mittleren Unterkieferfrontzähne
bei in den Mund des Patienten eingesetzter Bissgabel 101 dient.
Die Gegenlagerfläche 125 ist
als Schrägfläche ausgebildet,
wie dies insbesondere in der Teilschnittansicht der 7 gut zu erkennen ist.
-
Zur
Herstellung eines Gebissabdruckes mit Hilfe der in den 6 und 7 gezeigten Bissgabel 101 wird
zunächst
ein Oberkieferfrontzahnabdruck erzeugt, indem in die Zahneinbeißausnehmung 115 eine
formbare Kunststoffmasse eingebracht wird und man den Patienten
bei in seinen Mund eingesetzter Bissgabel 101 in diesen
Kunststoff einbeißen
lässt. Nachdem
dieser Kunststoff ausgehärtet
ist, hat man einen Oberkieferfrontzahnabdruck verfügbar, der
in die Zahneinbissausnehmung 115 eingesetzt werden kann,
um die Oberkieferfrontalzähne
in gut definierter Weise innerhalb des Oberkiefereinbissblocks 109 zu positionieren.
-
Als
nächstes
erfolgt die Höheneinstellung des
Oberkiefereinbissblocks 109 relativ zur Höhe der Bissgabelflügel 105.
Zu diesem Zweck wird zwischen der Oberseite des Bissgabelzentralteils 103 und
dem unteren Bereich des Oberkiefereinbissblocks 109 eine
noch weiche, aushärtfähige Kunststoffmasse eingebracht.
Nach Einsetzen der Bissgabel 101 in den Mund des Patienten
und nach Positionieren von dessen Oberkieferfrontzähnen in
dem zuvor erzeugten und in die Zahneinbeißausnehmung 115 eingesetzten
Oberkieferzahnabdruck wird der gewünschte Höhenabstand des Oberkiefereinbissblocks 109 gegenüber dem
Bissgabelzentralteil 103 eingestellt. Nach dem Aushärten der
zwischen Bissgabelzentralteil 103 und Oberkiefereinbissblock 109 eingebrachten
Kunststoffmasse ist der eingestellte Höhenabstand des Oberkiefereinbissblocks 109 fixiert.
-
Als
nächstes
wird die Einstellung der Lage des Unterkiefereinbissblocks 123 vorgenommen. Dazu
wird die Bissgabel in den Mund des Patienten eingeführt, unter
erneuter Positionierung der Oberkieferfrontzähne in den in die Zahneinbeißaus nehmung 115 eingesetzten
Oberkieferfrontzahnabdruck. Durch Verschieben des Unterkieferbissblocks 123 mit
Hilfe der durch die Führungsnuten 119 und
die Führungsvorsprünge 117 gebildeten
Verschiebeführung
in sagittaler Richtung, bei Gegenlagerung der Unterkieferfrontzähne des
Patienten an der Gegenlagerfläche 125 des
Unterkieferbissblocks 123, wird eine gewünschte Unterkieferprotrusion
eingestellt. Wie in 6 angedeutet,
sind die obere und untere Fläche
des Bissgabelzentralteils 103 und die Aussenflächen der
Führungsvorsprünge 117 aufgeraut, beispielsweise
geriffelt, um einen derart hohen Reibwiderstand zwischen dem Bissgabelzentralteil 103 und
dessen Führungsvorsprüngen 117 einerseits und
den Führungsnuten 119 und
der in 6 nach oben weisenden
Oberseite des Unterkieferbissblocks 123 andererseits herzustellen,
dass sichergestellt ist, dass eine eingestellte Relativverschiebung zwischen
dem Bissgabelzentralteil 103 und dem Unterkieferbissblock 123 erhalten
bleibt.
-
Nachdem
der Höhenabstand
des Oberkiefereinbissblocks 109 und die Einstellung des
Unterkieferbissblocks 123 in sagittaler Richtung vorgenommen
sind, werden bei außerhalb
des Mundes des Patienten befindlicher Bissgabel 101 die
Bissgabelflügel 105 der
Bissgabel 101 sowohl auf ihrer Oberseite als auch auf ihrer
Unterseite mit Zahnabdruckmasse versehen, unter Haftverbesserung
mittels der Perforation 107, und wird die Bissgabel 101 in
den Mund des Patienten eingesetzt, wobei die Oberkieferfrontzähne in den
in der Zahneinbissausnehmung 115 befindlichen Oberkieferfrontzahnabdruck
eingeführt
und die Unterkieferfrontzähne
gegen die Gegenlagerfläche 125 des
Unterkieferbissblocks 123 gelagert sind.
-
Das
mit Hilfe des so gewonnenen oberkieferseitigen und unterkieferseitigen
Zahnabdrucks hergestellte Modell kann direkt für die Herstellung der Oberkieferschienenteile 17, 19 und
der Unterkieferschienenteile 23, 25 verwendet
werden, ohne dass noch die Übertragung
des Modells mit einem Gesichtsbogen mit einem Artikulator notwendig
wäre, wie
bei herkömmlicher
Herstellung von Gebissschienen.
-
Es
sei noch bemerkt, dass die Darstellungen in den Figuren nicht unbedingt
maßstabsgetreu
sind.
-
Bei
einer praktischen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Bissgabel 101 bestehen
folgende Maße:
Dicke
der Bissgabelflügel 105:
ca. 0,8 mm
Breite der Bissgabelflügel 105: 12 mm
Länge Oberkiefereinbissblocks 109 in
Zahnaufreihrichtung: ca. 10 mm
Höhe des Oberkiefereinbissblocks 109:
ca. 8 mm
Breite des Oberkiefereinbissblocks in sagittaler Richtung:
7 mm
Höhe
des Unterkieferbissblocks 123: ca. 8 mm
Breite des
Unterkieferbissblocks 123 an seiner Oberseite: 3 mm
Breite
des Unterkieferbissblocks 123 an seiner Unterseite: 5 mm.
-
Anhand
der 8 bis 10 wird eine zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bissgabel
betrachtet, die sich für
die Herstellung von Gebissschienen eignet, die beim Patienten einen
bestimmten Unterkiefervorschub bei einer möglichst geringen Mundöffnung bewirken
sollen. Auch diese Bissgabel eignet sich insbesondere für die Herstellung
einer erfindungsgemäßen Gebissschiene,
kann aber auch für
die Herstellung andersartiger Gebissschienen verwendet werden.
-
Bei
der in den 8 bis 10 dargestellten Bissgabel 201 werden
für einzelne
Merkmale, die Merkmalen der in den 6 und 7 gezeigten Bissgabel 101 entsprechen,
Bezugszeichen verwendet, die gegenüber den Bezugszeichen der in
den 6 und 7 gezeigten Bissgabel 101 um 100 erhöht sind.
Soweit Übereinstimmung
mit der in den in den 6 und 7 gezeigten Bissgabel 101 besteht,
wird auf deren vorstehende Beschreibung verwiesen.
-
Die
in den 8 bis 10 perspektivisch skizzierte Bissgabel 201 besitzt
einen Bissgabelzentralteil 203 und zwei Bissgabelflügel 205 mit
Perforationen 207 zur Halterung von Abdruckmasse für die Abnahme
eines Abdrucks von Ober- und Unterkieferzahnreihen. Auf der in 8 oberen Seite ist die Bissgabel 201 mit
einem Oberkiefereinbissblock 209 versehen, der aus zwei
Oberkiefereinbissblockteilen 209a und 209b besteht,
und zwar einem in 8 hinteren Oberkiefereinbissblockteil 209a und
einem in 8 vorderen Oberkiefereinbissblockteil 209b.
Zwischen den beiden Oberkiefereinbissblockteilen 209a und 209b besteht
eine Lücke,
die als Zahneinbeissausnehmung 215 für das Einbeissen der Oberkiefertrontzähne dient.
Die Oberkiefereinbissblockteile 209a und 209b sind
direkt auf den Bissgabelzentralteil 203 aufgesetzt, sodass
die Zahneinbeissausnehmung 215 bis hinab zur in 8 oberen Oberfläche des Bissgabelzentralteils 203 hinabreicht
und ein Zahneinbiss der Oberkieferfrontzähne bis hinab zu der oberen
Oberfläche
des Bissgabelzentralteils 203 möglich ist, mit entsprechend
minimaler Mundöffnung.
-
Ist
aus irgendeinem Grund eine größere Mundöffnung erwünscht, kann
in die Zahneinbeissausnehmung 215 ein (nicht dargestellter)
Erhöhungsblock
mit der gewünschten
Höhe eingesetzt werden,
mit dem die Einbisstiefe auf einen gewünschten Abstand von der oberen
Oberfläche
des Bissgabelzentralteils 203 begrenzt wird.
-
Die
Bissgabel 201 ist mit zwei voneinander beabstandeten parallelen
Führungsleisten 219a und 219b versehen,
die zwischen sich eine Führungsnut 219 bilden
und bei in den Mund eines Patienten eingesetzter Bissgabel 201 in
sagittaler Richtung zur Mundöffnung
des Patienten weisend sich im wesentlichen in der Ebene der Bissgabelflügel 205 von
dem Bissgabelzentralteil 203 weg erstrecken, und zwar eine
vorbestimmte Länge über eine
in 8 vordere Stirnfläche des
vorderen Oberkiefereinbissblockteils 209b hervorstehend.
-
Die
Führungsnut
erstreckt sich bei der in 8 gezeigten
Ausführungsform
bis durch den Bissgabelzentralteil 203 hindurch, und zwar
in den Bissgabelzentralteil 203 zerteilender Weise. Dadurch wird
die Bissgabel 201 in zwei Bissgabelteile zerteilt, die
je einen der beiden Bissgabelflügel 205 aufweisen.
Die beiden Bissgabelteile werden aber durch mindestens einen der
beiden Oberkiefereinbissblockteile 209a und 209b zusammengehalten.
-
Der
in 8 gezeigten Bissgabel 201 fehlt noch
ein Unterkieferbissblock. Ein aus zwei Unterkieferbissblockteilen,
nämlich
einem inneren oder hinteren Unterkieferbissblock 223 und
einem äußeren oder
vorderen Unterkieferbissblock 223' zusammengesetzter Unterkieferbissblock
ist in den 9 und 10 gezeigt. An beiden Unterkieferbissblockteilen 223 bzw. 223' ist je ein
Verbindungselement 217 bzw. 218 vorgesehen, wobei
der Unterkieferbissblockteil 223 bzw. 223' an einem Längsende
und ein Führungskasten 224 bzw. 224' an einem anderen
Längsende des
jeweiligen Verbindungselementes 217 bzw. 218 angeordnet
sind. Der Führungskasten 224 bzw. 224' ist auf die
Führungsleisten 219a und 219b aufschiebbar
und relativ zu diesen in lösbarer
Weise fixierbar mit Hilfe einer Klemmschraube 227 bzw 227'. Durch Verschieben
des Führungskasten 224 bzw. 224' auf den Führungsleisten 219a und 219b ist
die Position eines jeden der beiden Unterkieferbissblockteile 223 bzw. 223' relativ zum
Oberkiefereinbissblock 209 einstellbar.
-
Von
den beiden Unterkieferbissblockteile 223 und 223' bildet der
Unterkieferbissblockteil 223 einen hinteren Unterkieferbissblockteil
mit einer hinteren Gegenlagerfläche 225 für eine Anlage
an den hinteren oder inneren Flächen
der Unterkieferfrontzähne
und bildet der Unterkieferbissblockteil 223' einen vorderen Unterkieferbissblockteil
mit einer vorderen Gegenlagerfläche 225' für eine Anlage
an den vorderen oder äußeren Flächen der
Unterkieferfrontzähne.
-
Die
beiden in den 9 und 10 gezeigten Unterkieferbissblockteile 223 und 223' sind sowohl mit
unterschiedlichen Verbindungselementen (217 bzw. 218)
als auch mit unterschiedlichen Führungskästen (224, 224') verbunden.
-
Bei
dem hinteren Unterkieferbissblockteil 223 gemäß 9 bildet das Verbindungselement
einen Führungssteg 217,
der in der Führungsnut 219 zwischen
den Führungsleisten 219a und 219b aufnehmbar
und in dieser längsverschiebbar
ist. Der Führungssteg 217 ist
an einer in 9 hinteren
Stirnseite des Führungskastens 224 mit
einer in 9 oberen Seite
einer unteren Querwand des Führungskastens 224 (in
in 9 nicht sichtbarer
Weise) derart verbunden, dass bei auf die Führungsleisten 219a, 219b aufgeschobenem
Führungskasten 224 der
Führungssteg 217 in
der Führungsnut 219 aufgenommen
ist. Der Unterkieferbissblock 223 ist an der in 9 unteren Seite des Führungssteges 217 angeordnet
und kann somit durch entsprechende Verschiebung des Führungskastens 224 soweit
unter den Oberkiefereinbissblock 209 bewegt werden, bis die
hintere Gegenlagerfläche 225 des
hinteren Unterkieferbissblockteils 223 an den inneren Flächen der Unterkieferfrontzähne anstößt, während der
Unterkiefer eine gewünschte
Unterkieferprotrusion aufweist. Danach wird die Klemmschraube 227 fest
gezogen. Dadurch, dass die Führungsnut 219 sich durch
den Bissgabelzentralteil 203 hindurch erstreckt, ist der
hintere Unterkieferbissblock 223 soweit in Richtung Bissgabelzentralteil 203 einschiebbar,
bis der Führungskasten 224 an
dem vorderen Oberkiefereinbissblockteil 209b anstößt. Dies
ermöglicht
eine große
Freiheit hinsichtlich der Verschiebbarkeit des hinteren Unterkieferbisssblockteils 223 und
damit der relativen Positionierung von Oberkieferfrontzähnen und
Unterkieferfrontzähnen
relativ zueinander.
-
Bei
dem vorderen Unterkieferbissblockteil 223 gemäß 10 ist das Verbindungselement durch
eine Führungsplatte 218 gebildet,
die unterhalb der Führungsleisten 219a, 219b verschiebbar ist.
Dabei ist der Führungskasten 224' in seiner Quermitte
mit einem Führungssteg 217' versehen, der
in der Führungsnut 219 verschiebbar
ist und die Führung
des Führungskastens 224' des vorderen
Unterkieferbissblockteils 223' in der Führungsnut 219 bewirkt.
Der vordere Unterkieferbissblockteil 223' ist an der in 9 unteren Seite der Führungsplatte 217' angeordnet
und kann somit durch entsprechende Verschiebung des Führungskastens 224' soweit unter
den Oberkiefereinbissblock 209 bewegt werden, bis die vordere
Gegenlagerfläche 225' des vorderen Unterkieferbissblockteils 223' an den vorderen
Flächen
der Unterkieferfrontzähne
anliegt, bei einem solchen Abstand relativ zur Einbissausnehmung 215 ,
welcher der gewünschten
Unterkieferprotrusion entspricht. Nach dem Erreichen dieses Abstands
wird auch hier die Klemmschraube 227' fest gezogen und damit der eingestellte
Abstand fixiert.
-
Die
zwischen den beiden Gegenlagerflächen und 225' gehaltenen
Unterkieferfrontzähne
sind nun gegenüber
den in der Zahneinbeißausnehmung 215 des
Oberkiefereinbissblocks 209 gehaltenen Oberkieferfrontzähnen auf
den gewünschten
Vorschub eingestellt und fixiert.
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Dadurch,
dass bei der Bissgabel 201 der 8 bis 10 die Zahneinbeißausnehmung 215 des Oberkiefereinbissblock 209 im
Wesentlichen bis hinab zur Oberfläche des Bissgabelzentralteils 203 reicht
und die Dicke der Bissgabel gering ist, z.B. nur etwa 1 mm beträgt, kann
mit der Bissgabel 201 eine Unterkieferprotrusion bei sehr
geringer Mundöffnung eingestellt
werden. Wie sich herausgestellt hat, kommt man bei einer Gebissschiene,
die auf minimale Mundöffnung
eingestellt ist, mit einer geringeren Unterkieferprotrusion aus,
um eine bestimmte Wirkung bei der Überwindung von obstruktiver
Schlafapnoe zu erreichen, als diese bei herkömmlichen Gebissschienen mit
vordem für
erforderlich gehaltener Mundöffnung
im Bereich von etwa 7 bis 10 mm erforderlich war. Da eine geringere
Unterkieferprotrusion eine geringere Belastung der Kiefergelenke
mit sich bringt, führt
die verwendung der Bissgabel 201 gemäß den 8 bis 10 zu einer Gebissschiene,
welche die Kiefergelenke wesentlich stärker schont als herkömmliche
Gebissschienen.
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Die 8 bis 10 enthalten
Maßangaben
für ein
praktisches Ausführungsbeispiel
der in diesen Figuren gezeigten Bissgabel 201, die nur
ein Beispiel darstellen, jedoch für die Erfindung nicht zwingend sind.
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Dadurch,
dass bei der in 8 dargestellten Ausführungsform
der Führungssteg 219 sich
in den Bissgabelzentralteil 203 zerteilender Weise hindurch erstreckt,
kann eine geringere horizontale Höhe erreicht werden, als wenn
die Führungsnut 219 durch eine
Ausnehmung in der Unterseite des Bissgabelzentralteils 203 gebildet
wäre. Bei
den Bissgabelzentralteil 203 zerteilender Führungsnut 219 ist
die erreichbare minimal Mundöffnung
nur noch durch die Materialdicke des Bissgabelzentralteils 203 bestimmt.
Diese kann aber sehr gering gemacht werden, beispielsweise nur 0,5
mm oder gar 0,3 mm, je nach für
die Bissgabelflügel 205 verwendetem
Material, bei dem es sich beispielsweise um Metall, insbesondere
in Form von Edelstahl, Keramik, Metallkeramik oder Kunststoff handeln
kann.