DE10330738A1 - Elektrohydraulische Stelleinrichtung - Google Patents

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Abstract

Elektrohydraulische Stelleinrichtung zum Betätigen eines in einer Gehäusebohrung verschiebbaren und unter der Kraft einer in Mittelstellung zentrierenden Rückführfeder stehenden kolbenartigen Teiles, insbesondere des Kolbenschiebers eines Wegeventiles, bei der das antreibende Teil als Differentialkolben ein Flächenverhältnis von etwa 1 : 2 aufweist und die Ansteuerung des Differentialkolbens als mechanische Lageregelung über senkrecht zur Schieberachse stehende, magnetbetätigte Regelventile mit Kraftvergleich über Schrägen am Stellkolben und Messfedern erfolgt und jeder Bewegungsrichtung ein Regelventil zugeordnet ist dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetkraft direkt auf einen Vorsteuer-Regelschieber (22, 22') wirkt der zwischen zwei gegenläufig wirkende Federn (23, 24; 23', 24') eingespannt ist und die zwei Regelventile (20, 20') nur den Steuerdruck auf der Stellkolben-Bodenseite (57) mindern oder erhöhen und der Steuerdruck auf der Stellkoben-Ringseite (58) unverändert mit seinem Maximalwert ansteht.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine elektrohydraulische Proportional-Stelleinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Zur elektrischen Fernbetätigung z.B. von Steuerschiebern in Hydraulikwegeventilen sind verschiedene Lösungsvorschläge bekannt und teilweise realisiert worden. Da rein elektromechanische Antriebe, z.B. Proportionahnagnete, für längere Hübe und die auftretenden höheren Kräfte nicht geeignet sind, werden elektrohydraulische Kombinationen, bestehend aus Stellzylinder und Vorsteuermagnetventilen eingesetzt.
  • Erstes Beispiel:
  • Elektrisch betätigte Druckminderventile steuern einen Betätigungsdruck entweder direkt auf jeder Stirnseite des Steuerschiebers oder die zwei Räume eines mit dem Steuerschieber mech. gekoppelten Differentialzylinders. Normalerweise haben die Steuerschieber drei Stellungen, wobei die Mittelstellung durch Federkraft geschaltet bzw. gehalten wird. Zur Erreichung von Zwischen- oder den beiden Endstellungen wird das entsprechend wirksame Druckminderventil mit dem dafür erforderlichen el. Strom beaufschlagt und damit der dementsprechende Steuerdruck gebildet. Der Steuerschieber bewegt sich solange in der gewählten Richtung bis die Kraft aus Steuerdruck x beaufschlagter Fläche gleich der Federkraft ist. Proportionalsteuerungen dieser Bauart sind sehr ungenau da Reibungs- und Strömungskräfte keine reproduzierbaren Schieberstellungen zulassen, sowie Toleranz- und Temperatureinflüsse sich ebenfalls negativ auswirken. Weiterhin ist die Bereitstellung des Steueröls mit dem notwendigen Druck sehr aufwendig, ganz besonders bei der stirnseitigen Ansteuerung.
  • Zweites Beispiel:
  • Anstelle der el. angesteuerten Druckminderventile werden je Vorsteuerraum je ein 3/2-Proportional-Vorsteuerventil zur Steuerdruckbe- oder -entlastung so angeordnet, dass über eine Kraftmessfeder zwischen Vorsteuerschieber und Wegeventilschieber ein Kraftvergleich zwischen gewählter Magnetkraft und Wegeventilschieber stattfindet und die eingeleitete Schieberbewegung bis zum Kraftgleichgewicht anhält. Die Rückstellung zur Mittelstellung ist dabei immer noch von der, zur Mitte hin abnehmenden, Federkraft abhängig und dadurch immer noch teilweise von Strömungskräften abhängig. Die Federtoleranzen der Messfeder erfordern aufwendige Justierverfahren oder/und aufwendige Ausgleichseinrichtungen.
  • Drittes Beispiel:
  • Grundsätzliche Anordnung wie vorstehend beschrieben, jedoch mit elektrischer Wegrückführung des Wegeventilschiebers anstelle der Messfeder. Dies erfordert eine zusätzliche Regelelektronik direkt am Wegeventil mit angebaut, einschl. der erforderlichen Stromversorgung. Die Aufwendungen für die Steuerdruckversorgung unterscheiden sich dabei nicht von den der anderen Lösungen. Diese Lösung beansprucht noch mehr Bauraum und die spezifischen Anforderungen der Elektronik müssen noch zusätzlich berücksichtigt werden.
  • Alle geschilderten Bauarten sind immer noch sehr aufwendig, beanspruchen viel Einbauraum und sind entsprechend teuer.
  • Aufgabe der Erfindung ist, unter Vermeidung der genannten Nachteile, eine sehr kompakte und kostengünstige elektrohydraulische Stelleinrichtung mit sicherer Funktion in jedem Betriebszustand zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Magnetkraft direkt auf einen Vorsteuer-Regelschieber wirk, der zwischen zwei gegenläufig wirkende Federn eingespannt ist und die zwei Regelventile nur den Steuerdruck auf der Stellkolben-Bodenseite mindern oder erhöhen und der Steuerdruck auf der Stellkoben-Ringseite unverändert mit seinem Maximalwert ansteht.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen elektrohydraulischen Stelleinrichtung besteht darin, dass die Vorsteuer-Regelhülsen der Vorsteuer-Regelschieber von außen über Drückschrauben in ihrer Längsrichtung gegen ein elastisches Element verschiebbar sind.
  • In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird der Steuerdruck aus der Hochdruckzuleitung im Wegeventilschieber über ein im Wegeventilschieber bzw. im oder am Stellkolben integriertes Druckminderventil unmittelbar vor Eintritt in den ersten Steuerraum gebildet.
  • Mit dieser Erfindung wird eine proportionale, elektrohydraulische Stelleinrichtung geschaffen mit geringsten Einbaumaßen und geringstem Aufwand. Die negativen Einflüsse der Strömungs- und Reibungskräfte sind weitestgehend ausgeschaltet. Ein Hauptanteil der Federtoleranzen sind unwirksam, die restlichen Toleranzen können in einfachster Weise ausgeglichen werden. Der Lageregelvorgang wird mechanisch zwangsläufig realisiert, was zu einer hohen Betriebssicherheit führt. Eine zusätzliche Regelelektronik ist deshalb nicht erforderlich, was zu einer äußerst kostengünstigen Lösung führt.
  • Weitere Vorteile und Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den Zeichnungen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
  • Es zeigt:
  • 1 Hydraulik-Wegeventil mit angebauter Proportional-Stelleinrichtung.
  • 2 Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, angebaut an ein Hydraulik-Wegeventil.
  • 3 Ausführungsbeispiel als eigenständige Proportional-Linearverstelleinheit.
  • In 1 ist ein Hydraulik-Wegeventil 1 mit einerseits angebauter mech. Handbetätigung 2 und andererseits mit der angebauten erfindungsgemäßen elektrohydraulischen Proportional-Stelleinrichtung 3. Die Handbetätigung 2 ist in Ihrer Funktion in G 91 08 156.4 beschrieben. Das Wegeventil 1 hat die Arbeitsanschlüsse A und B die an einen, nicht dargestellten, Verbraucher, wie z.B. Hydraulikzylinder od. Hydraulikmotor angeschlossen werden können. Weiterhin, nicht dargestellt, da allgemein bekannt, hat das Wegeventil mindestens einen Druckmittelzufluss, üblicherweise von einer Hydraulikpumpe und einen Rücklaufanschluss zur Rückführung des Hydrauliköls in einen Tank aus dem wiederum die angesprochene Pumpe ansaugt.
  • In 2 ist das Wegeventil 1 nur noch teilweise im Schnitt mit angebauter Stelleinrichtung, ebenfalls im Längsschnitt, dargestellt. Vom Wegeventil sind die Hauptteile Gehäuse 5 und der Steuerschieber 4 in seiner Mittelstellung dargestellt. Der Steuerschieber 4 kann durch die Handbetätigung 2 jederzeit manuell verstellt werden.
  • Weiterhin befinden sich im Gehäuse 5 der Druckkanal 11 und der Rücklaufkanal 12. Im Schieber 4 befindet sich die Längsbohrung 13 mit einer Querbohrung 14 die in einen Ringeinstich 15 des Schiebers 4 in den Druckkanal 11 mündet.
  • Die Stelleinrichtung 3 gliedert sich in fünf wesentliche Teilbaugruppen: Zwei Magnetantriebe in einem Gehäuse 6, dem Regelventilteil 7, dem Stellkolben 8, dem Druckminderventil 9 und der Federzentrierung 10.
  • Die Magnete 6.1 und 6.2 haben einen gemeinsamen Steckersockel 16 zum Anschluss der, nicht dargestellten, el. Stromzuführungskabel zur Einspeisung der Sollwertströme. Zur Ventilseite 7 hin sind die Magnetankerstößel 17 und 17' sichtbar. Der Doppelmagnet 6 ist mit Schrauben 18 am Ventilgehäuse 7 befestigt. Der Magnet mit der Bezeichnung 6.1 wirkt auf den Stößel 17 und der Magnet 6.2 auf den Stößel 17'.
  • Im Regelventilteil 7 befinden sich zwei Bohrungen und zwar die linke 19 und die rechte 19' die je ein Regelventil 20 bzw. 20' aufnehmen. Die Bohrungen 19 und 19' stehen senkrecht zur Längsachse des Steuerschiebers 4. Für baugleiche Elemente gelten gleiche Bezugsnummern, wobei für das rechte diese mit dem Index' versehen sind.
  • Das Regelventil 20 besteht aus der Regelhülse 21, dem Regelschieber 22, einer ersten Feder 23 und einer zweiten Feder 24. Die erste Feder 23 stützt sich einerseits auf die untere Federaufnahme des Regelschiebers 22 und andererseits auf der Stirnfläche 26 des Magnetgehäuses 6.1 ab. Die zweite Feder 24 stützt sich einerseits an der oberen Federaufnahme im Regelschieber 22 und andererseits an einer Kugel 28 ab. Zwischen dem Bohrungsgrund der Bohrung 19 und der Regelhülse 21 befindet sich ein elastischer Ringkörper 29, am anderen Ende ist die Regelhülse mit einer Fase 30 versehen, auf diese Fase 30 drückt eine Justierschraube 31 die mittels einer Hutmutter 32 gegenüber dem Ventilgehäuse 7 abgeschlossen ist. Im Regelschieber 22 befindet sich eine Längsbohrung 33 die in eine Querbohrung 34 mündet, dadurch besteht eine durchströmbare innere Verbindung zwischen dem Federraum der Feder 24 zum Federraum der Feder 23, dadurch besteht auch ein axialer Druckausgleich am Regelschieber 22 . Der Regelschieber 22 hat am Außendurchmesser einen Führungssteg 35 und einen Führungssteg 36. Am Außendurchmesser der Regelhülse 21 befindet sich ein erster Einstich 37, ein zweiter Einstich 38 und ein dritter Einstich 39. Von den Einstichen führen Bohrungen in den Innenzylinder der Regelhülse 21, dabei bilden die Bohrung 40 im Zusammenspiel mit dem Führungssteg 36 ein Zweikantenregelventil. Über das stiftartige Ende 46 des Regelkolschiebers 22 wird bei bestromtem Magneten 6.1 die Magnetkraft über den Magnetankerstößel 17 eingeleitet. Der Kanal 41 verbindet den Rücklaufkanal 12 des Wegeventiles mit dem mittleren Ringraum 38 und den wiederum über den Kanal 42 mit dem Ringraum 38'. Der Ringraum 37 ist über den Kanal 43 mit dem Ringraum 39' und der Ringraum 39 über den Kanal 44 mit dem Ringraum 37' verbunden.
  • Im Regelventilgehäuse 7 befindet sich außerdem noch das Druckbegrenzungsventil 45 das den Druck im Kolbenbodenraum 57 begrenzt und mit seinem Rücklauf über den Ringraum 38' mit dem Wegeventilrücklauf verbunden ist. Das zweite Regelventil 20' ist grundsätzlich gleich aufgebaut, lediglich die Führungsstege 35' und 36' sind breiter ausgeführt und die Regelsteuerkanten sind die zueinander zugewandten Innenkanten 35'' und 36'' der beiden Führungsstege. Die Stelleinrichtung 3 besteht aus einem Gehäuse 50 in dessen zylindrischer Bohrung 51 der Stellkolben 8 läuft. Auf der rechten Seite ist die Stelleinrichtung mittels der Federkappe 52 druckdicht abgeschlossen, auf der linken Seite druckdicht mit dem Wegeventilgehäuse 5 verbunden. Die zyl. Bohrung 51 ist zum Regelventilgehäuse hin durch eine erste Bohrung 53 und eine zweite Bohrung 54 durchbrochen, diese Bohrungen führen die Kugeln 28 und 28'. Eine weitere Bohrung 55 verbindet den Ringraum 58 mit dem Federraum der Feder 24 und die Bohrung 56 verbindet den Kolbenbodenraum 57 mit Federraum der Feder 24'. Der Stellkolben 8 ist als Differentialkolben ausgeführt, d.h. auf einer Seite ist eine Ringfläche 58 wirksam, gebildet durch die Flächendifferenz aus Stellkolbenfläche entspr. dem Durchmesser von Bohrung 51 minus der Wegeventilschieberstirnfläche und auf der Gegenseite die gesamte Kolbenbodenfläche, entsprechend dem Zylinderdurchmesser der Bohrung 51. Das Flächenverhältnis beträgt etwa 1 : 2. Die Druckräume 57 und 58 sind durch eine Kolbendichtung 59 getrennt. Der Stellkolben 8 hat weiterhin eine Schräge 60 und eine Schräge 61, die dann wieder in zylindrische Abschnitte 60a und 61a übergehen, Schrägen 60,61 wie Zylinder 60a, 61a korrespondieren mit den Kugeln 28 bzw. 28'. Am rechten, vom Wegeventil abgewandten Ende ist der Stellkoben 8 mit einer zentrierenden Rückstellfeder 62 versehen – die Wirkungsweise wird als dem Fachmann bekannt vorausgesetzt. Zum Wegeventil hin ist der Stellkolben über ein Zwischengehäuse 63 mit dem Wegeventilschieber 4 fest verbunden und kann damit den Wegeventilschieber 4 in beiden Bewegungsrichtungen L und R antreiben. Das Druckminderventil 9 ist im Zwischengehäuse 63 integriert und besteht aus dem Schieber 64, der Feder 65 und dem Verschluss 66. Hochdrucköl, in der Höhe des momentanen Arbeitsdruckes von Arbeitsanschluss A oder B, gelangt über den Kanal 11, die Bohrung 14, die Bohrung 13, die Bohrung 67 in den Abregelraum 68. Über die Bohrung 69 gelangt das auf max. Steuerdruckniveau geminderte Steueröl in den Ringraum 58 der Stelleinrichtung 3. Der Raum der Feder 65 ist zum Rücklaufkanal 12 hin entlastet. Die Wirkungsweise des Druckminderventiles wird auch als bekannt vorausgesetzt.
  • In 3 ist eine unveränderte elektrohydraulische Stelleinheit 3, wie vorstehend beschrieben, als eigenständige Linearverstelleinheit dargestellt. Anstelle des Wegeventiles 1 ist ein kurzes Gehäuse 80 angebaut. In diesem Gehäuse 80 befindet sich ein axial verschiebbarer Stößel 81 der in bekannter Weise über das Zwischengehäuse 63 mit dem Stellkolben 8 der Verstelleinheit 3 fest gekoppelt ist. Der Stößel 81 hat am Außenumfang eine erste Eindrehung 82 und eine zweite Eindrehung 83. Im Stößel 81 befinden sich dieselbe Längsbohrung 13 mit Querbohrung 14 wie im Wegeventilschieber 4. Der Stößel ist nach außen mit der Dichtung 90 im Gehäuse 80 abgedichtet. Im Gehäuse 80 befinden sich weiterhin die Bohrung 84 mit Anschlussgewinde 86 und die Bohrung 85 mit Anschlussgewinde 87. Die Eindrehungen 82 bzw. 83 sind mit den zugeordneten Bohrungen 84 bzw. 85 über den gesamt möglichen Hub in Wirkverbindung. Über den Anschluss 86 kann Drucköl zugeführt werden, am Anschluss 87 erfolgt der Tankanschluss für das Rücklauföl.
  • Anhand der 2 ergibt sich folgende Wirkungsweise der neuen elektrohydraulischen Stelleinrichtung.
  • Aus dem Druckkanal 11 gelangt Drucköl über die Bohrungen 14 und 13, sowie über die Bohrung 67 zum Druckminderventil 9 und von dort gelangt das, auf ein Niederdruckniveau von etwa 10..20 bar geminderte Steueröl, in den Zylinder-Ringraum 58. Über die Bohrung 55 gelangt das Steueröl in den Federraum der Feder 24 von da über die Schieberbohrung 33 und Querbohrung 34 in den Federraum der Feder 23. Gleichzeitig gelangt das Steueröl aus dem Federraum der Feder 24 über den Kanal 43 zum Regelventil 20' und zwar zum Ringkanal 39'.
  • Das erste Regelventil 20 funktioniert folgendermaßen: Der Steuerdruckmittelzu- od. -abfluss in bzw. aus dem Kolbenbodenraum 57 wird für die Stellrichtung L durch Position des Steges 36 gegenüber der Bohrung 40 geregelt. Die Position des Steges 36 ergibt sich aus der Stellung des Regelschiebers 22 und dessen Position wird erstens aus dem Kraftgleichgewicht der Federn 24 und 23, sowie zweitens der Kugelposition der Kugel 28 bestimmt. Beide Federn werden mit Vorspannung eingebaut, restliche Federkrafttoleranzen zwischen den beiden Federn und sonstige Bauteiltoleranzen werden durch Verschieben der Regelhülse 21 über die Drückschraube 31 ausgeglichen, so dass durch die Anordnung der gegenläufig wirkenden Federn 24, 23 im Regelzustand nur noch die Toleranz der Federkonstanten über entsprech ende, nicht dargestellte, aber dem Fachmann bekannte einstellbare Änderung der Ansteuerverstärkung der Magnetbestromung einfach ausgeglichen werden kann. Die absolute Höhe der resultierenden Kraft der vorgespannten Federn 24, 23 ist dabei ohne Einfluss auf den notwendigen Magnetstrom und auf die Regelgenauigkeit der Stellung des Wegeventilschiebers 4 da die Magnetkraft, aufgrund der gegenläufig wirkenden Federn 24, 23, immer von einer resultierenden Federkraft 0 aus eingeleitet wird. Die Federn 24, 23 bzw. 24', 23' werden deshalb bei der Herstellung nicht auf die üblichen Krafttoleranzen, sondern auf Einhaltung einer vorgegebenen Toleranz der Federrate gefertigt, hierbei sind wesentlich geringere Abweichungen möglich als sich aus der sonst üblichen Berechnung nach DIN 2089 aus den Federkraftabweichungen ergeben. Ein weiterer Vorteil dieser Federanordnung ist der größere Regelbereich des Magneten 6.1 da keine Federvorspannkraft überwunden werden muss, bzw. nahezu von Kraft = 0 N aus die ganze Magnetkennlinie genutzt werden kann. Auf die eigentlichen Messfedern 24 und 23 bezogen, wird aufgrund der resultierenden Kennlinie, für eine Feder nur der halbe Wert der Federkonstanten benötigt was sich vorteilhaft auf die Dauerfestigkeit auswirkt. Die Wirkungsweise des Regelventiles 20' ist prinzipiell gleich dem beschriebenen Regelventil 20, lediglich sind die Ringkanäle 37' und 39' anders belegt, wie bereits beschrieben und dadurch ist es notwendig den Regelschieber 22' mit anderen Steuerkanten 35'', 36'' auszuführen die mit den Bohrungen 40'und 38'' korrespondieren und die Kolbenauflage für die Kugel 28' ist mit der Schräge 61 entgegengesetzt wirksam.
  • Soll der Wegeventilschieber 4 in die Richtung L bewegt werden, wird der Magnet 6.1 mit einem der gewünschten Zwischenstellung entspr. el. Stromwert bestromt und der Magnet 6.1 drückt mit der entsprechenden Kraft über den Ankerstößel 17 auf das Regelschieberende 23 wodurch die Feder 24 belastet und die Feder 23 entlastet wird und in der Folge der Regelschieber 22 zur Kugel 28 hin verschoben wird. Dadurch öffnet der Steg 36 zur Bohrung 40 hin die Verbindung vom Federraum 23 zum Ringkanal 39. Von dort gelangt der max. oder gedrosselte Steuerdruck, abhängig von der aktuellen Öffnung zwischen Steg 36 und Bohrung 40, über den Kanal 44, den Ringraum 37' in den Federraum 24'und die Bohrung 56 letztendlich in den Kolbenbodenraum 57. Aufgrund der größeren Kolben-Bodenfläche entsteht ein resultierender Kraftüberschuss und der Stellkolben 8 wird gegen die Federkraft 62 in Richtung L verschoben und damit auch die Schräge 60. Durch die Verschiebung der Schräge 60 wird die Kugel 28 gegen die Federkraft der Federn 24 und 23 verschoben und damit auch der Regelschieber 22 wieder zurück in Richtung seiner Grundstellung. Dieser Vorgang dauert solange bis zwischen Magnetkraft und resultierender Federkraft wieder Gleichgewicht besteht und damit auch der Druckmittelzufluss zum Raum 57 wieder unterbrochen ist. Wird in dieser Stellung der Magneterregerstrom etwas reduziert, herrscht im ersten Moment eine Überschusskraft der Federn 24, 23 und der Regelkolben 22 wird in die entgegengesetzte Richtung verschoben und entlastet durch Öffnen der Bohrung 40 zum Rücklauf über den Ringkanal 38, den Kanal 41 in den Wegeventilrücklauf 12, der max. Steuerdruck auf der Ringkolbenseite 58 bleibt aber unverändert bestehen, so dass die resultierende hydraulische Kraft plus Rückstellfederkraft der Feder 62 den Stellkolben 8 wieder in Richtung Mittelstellung zurück bewegen und dadurch auch wieder die Schräge 60, so dass die resultierende Federkraft solange abnimmt bis wieder Kraftgleichgewicht zwischen der neuen Magnetkraft von 6.1 mit der resultierenden Federkraft von 24, 23 besteht und der Steg 36 die Bohrung 40 überdeckt und dadurch die Wegeventilschieberbewegung beendet und die Zwischenstellung beibehält solange der Magnetstrom sich nicht ändert. Das zweite Regelventil 20' bleibt stromlos, solange das Regelventil 20 bestromt wird und umgekehrt. Solange sich der Stellkolben nach L bewegt, gleitet die Kugel 28' auf dem dabei unveränderlichen Durchmesser des Zylinderabschnittes 61a und der Regelschieber 22' bleibt deshalb in seiner Grundstellung. Der Funktionsablauf für die Bewegungsrichtung R ist prinzipiell derselbe, es muss nur der zweite Magnet 6.2 mit dem gewünschten Sollwert bestromt werden und der erste Magnet 6.1 bleibt stromlos. Die elektrohydraulische Stelleinrichtung arbeitet somit in beiden Bewegungsrichtungen proportional, durch den Kraftvergleich zwischen den Messfedern und den Magneten findet eine direkte, rein mechanische Lageregelung statt, ohne zusätzlichen Elektronikaufwand. Durch die Ausbildung des Stellkolbens 8 als Differentialkolben mit konstant anstehendem Steuerdruck auf der Ringkolbenseite 58 und in Folge der Lageregelung proportional veränderbarem Steuerdruck auf der Kolbenbodenseite 57 sind über den gesamten Stellbereich in beiden Stell- und Rückstellrichtungen höhere Stellkräfte möglich und nicht mehr nur allein von der zur Mitte hin abnehmenden Federkraft der Feder 62 abhängig. Die negativen Einflüsse von Strömungs- und Reibungskräften sind dadurch minimiert und es wird eine wesentlich höhere Betriebssicherheit des Hydraulikwegeventiles erreicht.
  • In Mittelstellung genügt, aufgrund des Flächenverhältnisses 1 : 2, auf der Kolbenbodenseite im Raum 57 der halbe Druckwert des Eingangssteuerdruckes, um Kräftegleichgewicht zu erhalten und damit den Wegeventilschieber nicht aus der Mittelposition gegen die Vorspannkraft der Rückstellfeder 62 zu verschieben. In der dargestellten Neutralstellung bzw. Mittelstellung sind beide Magnete stromlos, Die Regelfunktion der Regelventile 20, 20' ist aber auch in diesem Betriebszustand aktiv und regeln die Mittelstellung. Diese kann über die Drückschrauben 31 bzw. 31' in einfachster Weise justiert werden, so dass sich in diesem Zustand lediglich die Leckölströme von Ringraum 58 zu Kolbenbodenraum 57 zum Rücklauskanal 12 so einstellen, dass sich das Druckverhältnis 2:1 automatisch einstellt. Auch bei der manuellen Betätigung des Wegeventilschiebers 4 über die mech. Betätigung 2, bei stromlosen Magneten 6.1, 6.2, sind die Regelfunktionen aktiv und bewirken das selbsttätige Rückstellen des Wegeventilschiebers in die Mittelstellung. Wird der Wegeventilschieber 4 manuell nach R verschoben so werden dadurch die Federn 24' und 23' über die auf der Schräge 61 hochwandernde Kugel 28' zusammengedrückt und damit auch der Regelkolben 33' aus seiner Mittellage so verschoben, dass die Steuerkante 36'' zur Bohrung 40' hin öffnet und dadurch den Druckaufbau in dem Kolbenbodenraum 57 ermöglicht und den Druck erhöht und damit die zusätzliche Rückstellkraft erzeugt. Dazu ist es aber notwendig das dabei verdrängte Ölvolumen aus dem Kolbenbodenraum 57 abzuführen, dies geschieht über das Druckbegrenzungsventil 45, dessen Einstellwert unwesentlich höher ist als der max. Steuerdruck. Bei manueller Betätigung in Bewegungsrichtung L wird die Rückstellkraft über das Regelventil 20 erzeugt, durch Druckentlastung im Kolbenbodenraum 57.
  • Aus Gründen der Vereinfachung ist nur ein Einfachventil dargestellt, die Erfindung ist natürlich auch zur Anwendung bei Mehrfachblöcken geeignet, ebenso ist es möglich nur eine Schaltrichtung proportional und die andere ein/aus anzusteuern.
  • Die Linearverstelleinheit nach 3 hat in ihrer Proportionalstelleinheit 3 dieselbe Wirkungsweise wie vorstehend geschildert. Der Stößel 81 wird anstelle des Wegeventilschiebers 4 angetrieben und kann, durch die Herausführung nach außen, beliebige mech. Vorrichtungen mit denselben +/– Hüben proportional oder ein/aus betätigen. Damit ist es auch möglich ältere rein mech. betätigte Stelleinrichtungen oder Steuerungen mit geringem Aufwand elektrohydraulisch proportional umzurüsten und zu modernisieren. Für solche Anwendungen ist der geringe Einbauraum und die hohe Stellkraftausbeute besonders vorteilhaft bzw. wird überhaupt erst möglich.

Claims (7)

  1. Elektrohydraulische Stelleinrichtung zum Betätigen eines in einer Gehäusebohrung verschiebbaren und unter der Kraft einer in Mittelstellung zentrierenden Rückführfeder stehenden kolbenartigen Teiles, insbesondere des Kolbenschiebers eines Wegeventiles, bei der das antreibende Teil als Differentialkolben ein Flächenverhältnis von etwa 1 : 2 aufweist und die Ansteuerung des Differentialkolbens als mechanische Lageregelung über senkrecht zur Schieberachse stehende, magnetbetätigte Regelventile mit Kraftvergleich über Schrägen am Stellkolben und Messfedern erfolgt und jeder Bewegungsrichtung ein Regelventil zugeordnet ist dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetkraft direkt auf einen Vorsteuer-Regelschieber (22, 22') wirkt der zwischen zwei gegenläufig wirkende Federn (23, 24; 23', 24') eingespannt ist und die zwei Regelventile (20, 20') nur den Steuerdruck auf der Stellkolben-Bodenseite (57) mindern oder erhöhen und der Steuerdruck auf der Stellkoben-Ringseite (58) unverändert mit seinem Maximalwert ansteht.
  2. Elektrohydraulische Stelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsteuer-Regelschieber (22, 22') in einer Regelhülse (21, 21') axial verschieblich ist und die Regelhülse (21, 21') von außen über Drückschrauben (31, 31') in ihrer Längsrichtung gegen ein elastisches Element (29, 29') verschiebbar ist.
  3. Elektrohydraulische Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1–2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerdruck unmittelbar vor Eintritt in den Stellkolben-Ringraum (58) durch ein im Wegeventilschieber (4) bzw. im oder am Stellkolben (8) integriertes Druckminderventil (9) gebildet wird.
  4. Elektrohydraulische Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1–3 dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerdruckversorgung aus dem Druckkanal (11) des Wegeventiles (1) intern über den Wegeventilschieber erfolgt.
  5. Elektrohydraulische Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1–4 dadurch gekennzeichnet, dass das Rücklauföl aus der Stelleinrichtung (3) intern über den Rücklaufkanal (12) des Wegeventiles (1) abgeführt wird.
  6. Elektrohydraulische Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1–3 dadurch gekennzeichnet, dass aus der Kombination der Stelleinheit (3) mit einem zweiten Gehäuse (80) und einem darin geführten Stößel (81) eine eigenständige Linearverstelleinheit entsteht.
  7. Elektrohydraulische Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1–5 dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckbegrenzungsventil (45) den Druck im Kolbenbodenraum (57) gegenüber dem internen Rücklaufdruck im Kanal (12) begrenzt und der Einstellwert geringfügig über dem max. Steuerdruck im Ringkolbenraum (58) liegt.
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