DE10329947A1 - Beschneiungssystem für geschlossene Räume sowie Raum mit einem solchen Beschneiungssystem - Google Patents
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- F25—REFRIGERATION OR COOLING; COMBINED HEATING AND REFRIGERATION SYSTEMS; HEAT PUMP SYSTEMS; MANUFACTURE OR STORAGE OF ICE; LIQUEFACTION SOLIDIFICATION OF GASES
- F25C—PRODUCING, WORKING OR HANDLING ICE
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine neuartige Ausbildung eines Beschneiungssystems für Innenräume, mit wenigstens einer Beschneiungsvorrichtung, die wenigstens eine Wasserzerstäubungsdüse aufweist, der Wasser und Druckluft zugeführt wird.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Beschneiungssystem für Innenräume gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 sowie auf einen Innenraum mit einem solchen Beschneiungssystem gemäß Oberbegriff Patentanspruch 8.
- Bekannt sind Hallenwintersportanlagen, die im einfachsten Fall aus einem geschlossenen Raum oder Innenraum, nämlich einer Halle mit einem ein Gefälle aufweisenden Hallenboden, und aus einem Beschneiungssystem mit Beschneiungsvorrichtungen zum Beschneien des Hallenboden bestehen. Die Beschneiungsvorrichtungen sind dabei im Wesentlichen Wasserzerstäubungsdüsen, denen Wasser und Luft unter Druck zugeführt werden und die durch Zerstäuben des Wassers einen Wassernebel bilden, aus dem dann beim Absenken auf den Hallenboden Schnee entsteht. Nachteilig ist dabei u.a., dass die Zerstäuberdüsen in relativ großer Höhe über dem Hallenboden angeordnet werden müssen, damit für die Schneebildung aus den Wassertröpfchen genügend Zeit zur Verfügung steht. Dies bedeutet aber auch großen Hallenhöhen und dadurch ein übermäßig hohes Hallenvolumen, welches durch eine Klimaanlage auf eine für die Schneebildung notwendige Temperatur von unter 0°C abgekühlt werden muss.
- Nachteilig ist weiterhin auch, dass die in der Halle herrschende relative Luftfeuchtigkeit mit der Anzahl der in der Halle befindlichen Personen zunimmt und dadurch die Qualität und Möglichkeit der Schneebildung stark beeinflusst wird, wobei bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit die Schneebildung überhaupt nicht mehr möglich ist. Nachteilig ist bei bekannten Anlagen ferner, dass die Hallentemperatur bei der Schneebildung ansteigt und über die Klimaanlage der Halle die Temperatur des gesamten Halleninnenraumvolumes nachgeregelt werden muss.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Beschneiungssystem aufzuzeigen, das diese Nachteile vermeidet. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Beschneiungssystem entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet. Ein Raum mit einem solchen Beschneiungssystem ist entsprechend dem Patentanspruch 8 ausgebildet
- Bei der Erfindung ist der die Gehäuse der Beschneiungsvorrichtungen durchströmende Gehäuseluftstrom ein Luftstrom aus einer von der unmittelbaren Luft des zu beschneienden Raumes getrennten Luftquelle, d.h. ein Luftstrom, der nicht oder zumindest nicht unmittelbar, d.h. nicht ohne Aufbereitung dem zu beschneienden Raum entnommen ist.
- Ein „zubeschneiender Innenraum" ist im Sinne der Erfindung grundsätzlich jeder beliebige Innenraum z.B. eines Gebäudes, in dem (Innenraum) Schnee erzeugt werden soll. Ein zu beschneiender Innenraum ist dem entsprechend beispielsweise die Halle einer Hallenwintersportanlage, aber auch z.B. ein Innenraum, in dem eine Prüf- und/oder Trainingseinrichtung oder -strecke untergebracht ist, beispielsweise ein Windkanal usw..
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der die Gehäuse der Beschneiungsvorrichtungen durchströmende Gehäuseluftstrom dem Luftstrom einer Klimaanlage, z.B. einer Innenraumklimaanlage entnommen, also einem Luftstrom, der nicht nur eine geregelte Temperatur aufweist, sondern auch eine mehr oder weniger konstante relative Feuchtigkeit besitzt.
- Die Schneebildung aus dem zerstäubten Wasser erfolgt bei der Erfindung innerhalb der Gehäuse der Beschneiungsvorrichtungen und damit in einem Luftvolumen, welches von der übrigen Luft des Innenraumes getrennt ist. Hierdurch ist eine optimale Schneebildung insbesondere auch bei einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit im Innenraum möglich. Weiterhin wird bei der Erfindung durch die Schneebildung auch die Temperatur des Halleninnenraumes nicht oder nur unmerklich beeinflusst.
- Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an dem Ausführungsbeispiel einer Hallenwintersportanlage näher erläutert. Es zeigen:
-
1 in schematischer Darstellung eine Hallenwintersportanlage gemäß der Erfindung zusammen mit den wesentlichen Funktionselementen; -
2 in vergrößerter Darstellung eines der Beschneiungselemente der Anlage der1 . - Die in der Figur allgemein mit
1 bezeichnete Anlage besteht u. a. aus einer großräumigen Halle2 , deren Hallenboden3 zumindest in einem Teilbereich als Schräge oder als Abfahrtshang für den Schneegleitsport (Skifahren, Snowboarden usw.) ausgebildet ist. Oberhalb des Hallenbodens3 sind an einer Deckenkonstruktion oder an einer anderen, geeigneten Tragkonstruktion der Halle2 eine Vielzahl von Beschneiungsvorrichtungen4 vorgesehen, die jeweils im Wesentlichen aus einem beidendig offenen rohrartigen Gehäuse5 mit einer vorgegebenen axialen Länge, beispielsweise mit einer Länge von2 Metern und aus einer Düsenanordnung mit wenigstens einer Zerstäuberdüse6 bestehen, die im Bereich eines offenen Endes des Gehäuses5 vorgesehen ist. Die einzelnen Beschneiungsvorrichtungen4 sind mit der Achse ihrer Gehäuse5 in vertikaler Richtung angeordnet, und zwar in der Art, dass sich die Düsen6 am oberen offenen Ende des jeweiligen Gehäuses befinden. Das Gehäuse5 ist von einem Gehäuseluftstrom7 durchströmt, der beispielsweise von einem Gebläse8 erzeugt wird. Das Gebläse8 , welches beispielsweise für jede Beschneiungsvorrichtung4 gesondert oder aber für eine Vielzahl oder für sämtliche Beschneiungsvorrichtungen4 gemeinsam vorgesehen ist, saugt zur Erzeugung des Gehäuseluftstromes7 kühle und trockene Luft an. - Durch eine Klimaanlage
9 ist der Innenraum der Halle2 auf eine Temperatur gekühlt, die im Bereich von 0°C, beispielsweise unter 0°C liegt, so dass dann auch die Luft des Gehäuseluftstromes7 diese Temperatur im Bereich von 0°C oder unter 0°C aufweist. - Der Düse
6 jeder Beschneiungsvorrichtung4 wird einerseits Druckluft, die eine extrem geringe Feuchtigkeit aufweist und eine Temperatur deutlich unter 0°C besitzt, sowie andererseits auch Wasser unter hohem Druck zugeführt, dessen Temperatur etwa bei 0°C liegt. In der Düse6 wird das Wasser mit der trockenen und sehr kalten Druckluft zerstäubt, so dass sich stark abgekühlte kleine Wassertröpfchen bzw. ein stark abgekühlter Wassernebel10 im oberen Bereich des jeweiligen Gehäuses5 bilden, die bzw. der mit dem Gehäuseluftstrom7 mitgeführt werden und aus denen sich dann noch innerhalb des Gehäuses5 Schnee zum Beschneien insbesondere des Hallenbodens3 bildet. - Zur Erzeugung der den Düsen
6 zugeführten Druckluft ist in einem Maschinenraum der Anlage1 eine Einrichtung11 vorgesehen, die die Luft aus dem Innenraum der Halle2 und dabei bevorzugt im Bodenbereich der Halle ansaugt, also dort, wo die Luft bereits eine niedrige Temperatur aufweist. In der Einrichtung11 wird die angesaugte Luft getrocknet, komprimiert und abgekühlt, so dass die den Düsen6 zugeführte, deutlich unter 0°C abgekühlte Druckluft erhalten wird. - Zur Aufbereitung und Bereitstellung des den Düsen
6 zugeführten Wassers mit einer Temperatur von etwa 0°C (Eiswassers) dient eine Einrichtung12 , die im einfachsten Fall aus einem Kessel besteht, in welchem das der Einrichtung12 zugeführte Wasser soweit abgekühlt wird, dass es im Kessel teilweise gefroren und teilweise noch flüssig für die Weiterleitung an die Düsen6 vorliegt, und zwar unter Druck mittels der Pumpe13 . - Zur Säuberung des Hallenbodens
3 , d. h. zum Entfernen von verschmutztem Schnee ist der Hallenboden3 mit einer beheizbaren Drainage14 versehen, mit der die jeweils unterste Schicht des Schneebelags15 auf dem Hallenboden3 abgetaut und über die Drainage abgeführt werden kann. Durch die reduzierte Wärmeleitfähigkeit des Schnees ist dieses Abtauen und Entfernen der jeweils unteren Schicht des Schneebelags15 auch während des Betriebes der Anlage1 ständig oder aber in vorgegebenen Intervallen möglich. - Vorstehend wurde erwähnt, dass der das jeweilige Gehäuse
5 der Beschneiungsvorrichtung4 durchströmende äußere Gehäuseluftstrom7 von kalter und trockener Luft gebildet ist, z.B. von der Luft eines Klimagerätes. Es besteht hier aber auch die Möglichkeit, die Luft für den Gehäuseluftstrom7 aus einem von der Hallen-Klimaanlage9 erzeugten und dem Innenraum der Halle2 beispielsweise über eine Lüftungs-Decke18 zugeführten Luftstrom19 zu entnehmen. Hierfür sind dann die Gehäuse5 der Beschneiungsvorrichtungen4 mit ihrem oberen, offenen Ende an einen Kanal20 angeschlossen, über den die Luft der Hallen-Klimaanlage9 vor ihrem Austritt an der Lüftungsdecke18 verteilt wird. Bei dieser Ausführung können dann die Gebläse8 entfallen. Die Verwendung von der Klimaanlage9 gelieferten Luft für den äußeren Gehäuseluftstrom7 in den Gehäusen5 hat ebenfalls den entscheidenden Vorteil, dass die Schneebildung durch die Beschneiungsvorrichtungen4 zumindest weitestgehend unabhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit im Inneren der Halle2 ist. - Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne das dadurch der der Neuerung zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
- Wie in der
2 mit dem unterbrochenen Pfeil7.1 angedeutet ist, ist es bei der Erfindung auch möglich, den äußeren, das Gehäuse5 der jeweiligen Beschneiungsvorrichtung4 durchströmenden Gehäuseluftstrom durch eine entsprechende Strömungsführung, beispielsweise durch Umlenkbleche oder andere Umlenkmittel wirbel- bzw. spiralartig auszubilden, um so eine möglichst lange Verweildauer bei verkürzter axialer Länge des Gehäuses5 zu erreichen. -
- 1
- Hallenwintersportanlage
- 2
- Halle
- 2.1
- Halleninnenraum
- 3
- Hallenboden
- 4
- Beschneiungsvorrichtung
- 5
- Gehäuse oder Rohrstück der Beschneiungsvorrichtung
- 6
- Düse der Beschneiungsvorrichtung
- 7
- Gehäuseluftstrom
- 8
- Gebläse
- 9
- Klimaanlage
- 10
- Wassertröpfchen
- 11
- Einrichtung zur Erzeugung von trockener, kalter Druckluft
- 12
- Einrichtung zur Erzeugung von Eiswasser
- 13
- Pumpe
- 14
- beheizbare Drainage
- 15
- Schneeschicht
- 18
- Belüftungsdecke
- 19
- Luftstrom
- 20
- Verteilerkanal
Claims (14)
- Beschneiungssystem für Innenräume, mit wenigstens einer Beschneiungsvorrichtung (
4 ), die wenigsten eine Wasserzerstäubungsdüse (6 ) aufweist, der Wasser und Druckluft zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (6 ) in einem beidendig offenen Gehäuse (5 ) vorgesehen sind, welches von einem Gehäuseluftstrom (7 ) durchströmt wird. - Beschneiungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Beschneiungsvorrichtungen (
4 ) vorgesehen sind. - Beschneiungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen Düse (
9 ) der wenigstens einen Beschneiungsvorrichtung (4 ) kalte, getrocknete Druckluft mit einer Temperatur deutlich unter 0°C zugeführt wird. - Beschneiungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der das Gehäuse (
5 ) der wenigstens einen Beschneiungsvorrichtung (4 ) durchströmende Gehäuseluftstrom (7 ) ein Luftstrom aus einer von der unmittelbaren Luft des Innenraumes (2 ) getrennten Luftquelle ist. - Beschneiungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der das Gehäuse (
5 ) der wenigstens einen Beschneiungsvorrichtung (4 ) durchströmende Gehäuseluftstrom (7 ) einem Klimagerät, beispielsweise dem Luftstrom einer den Innenraum (2 ) kühlenden Klimaanlage (9 ) entnommen wird. - Beschneiungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
5 ) der wenigstens einen Beschneiungsvorrichtung (4 ) mit einer Lufteintrittsöffnung an einen Kanal der Klimaanlage (9 ) angeschlossen ist. - Beschneiungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (
11 ) zur Erzeugung der getrockneten und gekühlten Druckluft über einen Luftansaugkanal oder eine Luftansaugöffnung mit dem Innenraum (2 ), vorzugsweise in der Nähe eines Bodens (3 ) des Innenraumes (2 ) verbunden ist. - Innenraum mit einem Bescheiungssystem mit in dem Innenraum (
2 ) angeordneten Beschneiungsvorrichtungen (4 ), wobei die Beschneiungsvorrichtungen (4 ) jeweils wenigsten eine Wasserzerstäubungsdüse (6 ) aufweisen, denen Wasser und Druckluft zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (6 ) jeweils in einem beidendig offenen Gehäuse (5 ) vorgesehen sind, welches von einem Gehäuseluftstrom (7 ) durchströmt wird. - Innenraum nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass den Düsen (
9 ) kalte, getrocknete Druckluft mit einer Temperatur deutlich unter 0°C zugeführt wird. - Innenraum nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der die Gehäuse (
5 ) der Beschneiungsvorrichtungen (4 ) durchströmende Gehäuseluftstrom (7 ) ein Luftstrom aus einer von der unmittelbaren Luft des Halleninnenraumes getrennten Luftquelle ist. - Innenraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Gehäuse (
5 ) der Beschneiungsvorrichtungen (4 ) durchströmende Gehäuseluftstrom (7 ) einem Klimagerät, beispielsweise dem Luftstrom einer die Halle (2 ) kühlenden Klimaanlage (9 ) entnommen wird. - Innenraum nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuse (
5 ) der Beschneiungsvorrichtungen (4 ) mit einer Lufteintrittsöffnung an einen Kanal der Klimaanlage (9 ) angeschlossen sind. - Innenraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (
11 ) zur Erzeugung der getrockneten und gekühlten Druckluft über einen Luftansaugkanal oder eine Luftansaugöffnung mit dem Innenraum der Halle (2 ), vorzugsweise in der Nähe des Hallenbodens verbunden ist. - Innenraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hallenboden (
3 ) mit einer vorzugsweise beheizbaren Drainage (14 ) versehen ist.
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