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Die
Erfindung betrifft ein Spritzgießverfahren zur Herstellung
eines Gussteils aus thermoplastischem Kunststoff, welches wenigstens
einen ersten Teilbereich mit einem ersten Oberflächen-Volumen-Verhältnis und
wenigstens einen zweiten Teilbereich mit einem zweiten Oberflächen-Volumen-Verhältnis aufweist,
wobei das zweite Oberflächen-Volumen-Verhältnis größer ist
als das erste Oberflächen-Volumen-Verhältnis, in
welchem Verfahren man einen in eine temperierte Gussform eingebrachten, plastifizierten
Kunststoff so weit abkühlt,
bis ein ein Entformen erlaubender Festigungsgrad des Gussteils erreicht
ist und dann das Gussteil entformt.
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Das
Spritzen von Gussteilen mit gleichmäßiger Wandstärke bereitet
im Allgemeinen keine Probleme. Sobald größere Wandstärkenunterschiede auftreten,
d.h. allgemeiner, wenn die jeweiligen Oberflächen-Volumen-Verhältnisse
in verschiedenen Teilbereichen des Gussteils deutlich voneinander
abweichen, treten am fertigen Gussteil häufig lokale Abweichungen von
der Sollform, z.B. in Form von Einfallstellen oder partiellen Erhebungen,
auf. Selbst wenn diese im Bereich von Zehntelmillimetern oder darunter
liegen, sind sie bei ansonsten durchgehender, ggf. strukturierter
Sichtfläche,
z.B. bei schrägem
Lichteinfall, erkennbar. Dies ist eine Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes,
die bei hochwertigen Artikeln, wie z. B. Kraftfahrzeugteilen, unerwünscht ist.
In gewissem Ausmaß lassen
sich derartige Einfallstellen dadurch unterdrücken, dass während der
Abkühlphase weiterhin
Kunststoff mit hohem Druck in die Form nachgedrückt wird. Dies führt jedoch
zu dementsprechend aufwendigem Aufbau der Spritzgussanlage mit erhöhtem Energieverbrauch
und vermag die lokalen Abweichungen von der Sollform nur unvollständig zu
vermeiden.
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Da
angenommen wird, dass eine Ursache für die mangelnde Formtreue im
Bereich größerer Änderungen
des Oberflächen-Volumen-Verhältnisses
auf lokal unterschiedliches Schwindungsverhalten des Kunststoffs
zurückzuführen ist,
insbesondere auf Grund unterschiedlicher lokaler Temperaturen, könnte man
daran denken, die Abkühlphase
des Gussteils durch entsprechende Temperaturführung der Gussform dementsprechend
zu strecken. Dies führt
jedoch zu einer äußerst unerwünschten
Verlängerung der
Zykluszeit und damit der Produktivität. Aus diesen Gründen werden
herkömmlicherweise
bei Gussteilen größere Sprünge im Oberflächen-Volumen-Verhältnis vermieden,
was jedoch abträglich
in Bezug auf die Herstellungskosten (größerer Kunststoffmaterialbedarf)
und ggf. auch bezüglich
der erwünschten
Eigenschaften des Gussteils ist.
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So
besteht die Forderung an eine Airbag-Abdeckung, dass diese im Crashfall
zuverlässig
den sich aufblasenden Airbag freigibt. Hierzu ist die Airbag-Abdeckung üblicherweise
mit Aufreißnähten versehen,
die im Crashfall zuverlässig
aufzugehen haben. Diese Aufreißnähte werden
von Nuten innerhalb der Airbag-Abdeckung gebildet. Diese Nuten bilden also
einen zweiten Teilbereich des Gussteils mit vergleichsweise großem Oberflächen-Volumen-Verhältnis und
befinden sich auf der der Sichtfläche gegenüberliegenden Seite der Airbag-Abdeckung.
Im Allgemeinen zeichnet sich der Verlauf der Aufreißnähte an der
Sichtfläche
der Airbag-Abdeckung ab. Er wird in der Regel durch entsprechendes
Design kaschiert, beispielsweise dadurch, dass gerade in diesem
Bereich eine Designkante vorgesehen wird. Dies bedeutet jedoch eine
Einschränkung
der Freiheit im Design. Auch ist herkömmlicherweise die Nuttiefe
zur Reduzierung der Formabweichungen nicht allzu groß, was besonders
sorgfältiges
Aufreißdesign
der Airbag-Abdeckung erfordert, da ja ein Aufreißen im Crashfall sicher zu
stellen ist.
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Der
Erfindnung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spritzgießverfahren
bereitzustellen, welches das äußere Erscheinungsbild
des Gussteils bei variierendem Oberflächen-Volumen-Verhältnis ohne
Produktivitätseinbußen verbessert.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass man den Verfestigungsvorgang im zweiten Teilbereich des Gussteils
durch entsprechend unterschiedliche Temperaturführung im ersten Teilbereich
und im zweiten Teilbereich an den Verfestigungsvorgang im ersten
Teilbereich angleicht. Es hat sich gezeigt, dass hierdurch die optische
Qualität
des Gussteils stark verbessert wird. So zeichnet sich im Falle einer
Airbag-Abdeckung die Aufreißnut
nicht mehr auf der Sichtfläche
ab. Dabei kann, falls gewünscht,
das zweite Oberflächen-Volumen-Verhältnis auch
größer gewählt werden,
d.h. im Beispielsfalle der Nut mit größerer Nuttiefe gearbeitet werden
und/oder weniger hochwertiges und damit weniger kostspieliges Kunststoffmaterial
verwendet werden. Die größere Nuttiefe
führt im
Falle der Airbag-Abdeckung
dazu, dass geringere Aufreißkräfte erforderlich
sind, so dass größere Freiheit
im Design der Airbag-Abdeckung ohne Einbußen in der Aufreißsicherheit
besteht (in Folge dessen kann auch die Anzahl der kostenträchtigen
Funktionstests der Airbag-Abdeckung reduziert werden). Erfindungsgemäß läßt sich
eine Reduzierung der restlichen Wandstärke der Airbag-Abdeckung im
Bereich der Nut um 30–40%
erzielen.
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Die
unterschiedliche Temperaturführung
im ersten Teilbereich und im zweiten Teilbereich läßt sich
durch unterschiedliche Maßnahmen
erreichen. So wäre
prinzipiell eine lokale Erwärmung
des Kunststoffmaterials im zweiten Teilbereich durch elektromagnetische
Einstrahlung denkbar. Einfacher ist es, wenn man, wie vorgeschlagen,
die ggf. mehrteilige Gussform in den jeweiligen Teilbereichen zugeordnete
Abschnitte unterteilt und diese auf dementsprechend unterschiedlichen
Temperaturen hält.
Der zweite Teilbereich, der sich auf Grund des größeren Oberflächen-Volumen-Verhältnisses
schneller an der kühleren
Gussform abkühlt
als das übrige
Gussteil, wird also erfindungsgemäß dadurch an diesem vergleichsweise
schnelleren Abkühlen
und damit Verfestigen gehindert, dass der ihm zugeordnete Abschnitt
der Gussform auf einer höheren
Temperatur gehalten wird als die übrige Gussform. Dies kann mit baulich
einfachen Mitteln dadurch realisiert werden, dass man eine übliche Gussform
mit Temperierung auf eine erste Temperatur von beispielsweise 50°C zum Zeitpunkt
der Entformung verwendet, diese jedoch mit einer lokalen Heizung,
vorzugsweise mittels einer elektrischen Heizpatrone versieht, um
den zweiten Abschnitt der Gussform auf einer zweiten Temperatur
zu halten, die etwa 30–100°C, vorzugsweise
50–60°C höher ist
als die genannte erste Temperatur. Die zweite Temperatur kann also
bei 80–160°C, vorzugsweise
bei 90–110°C, am besten bei
etwa 100°C
liegen. Die zweite Temperatur liegt knapp unterhalb der Erweichungstemperatur,
vorzugsweise etwa 30°C
darunter.
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Das
Gussteil kann aus zwei oder mehr Kunststoffkomponenten gespritzt
sein. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
ist es möglich,
dass die Ausnehmung eine der Kunststoffkomponenten vollständig durchsetzt.
Im Falle einer Airbag-Abdeckung wird dies die härtere Schicht sein, so dass
nur die äußere, weichere
Schicht im Nutbereich stehen bleibt. Man erhält hier eine hohe Aufreißsicherheit.
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Es
wird angenommen, dass die durch die Erfindung erzielte höhere optische
Qualität
hauptsächich
darauf zurückzuführen ist,
dass eine vorzeitige Verfestigung im zweiten Teilbereich (z.B. Aufreißnahtbereich)
auf Grund vorzeitiger Abkühlung
vermieden wird. Eine derartige, vorzeitige lokale Verfestigung hat
offenbar zur Folge, dass bei der erst später erfolgenden Verfestigung
des ersten Teilbereichs mit entsprechender Schwindung des Kunststoffmaterials Materialbewegungen
stattfinden, die der verfestigte Bereich nicht mitmachen kann. Im
Ergebnis erhält man
ohne die Erfindung eine ungleichmäßige Oberflächengestalt mit sich auf der
Sichtfläche
abzeichnendem Nahtverlauf.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Gussform zur Herstellung eines Gussteils
aus thermoplastischem Kunststoff, mit welchem das vorstehend angegebene Verfahren
durchgeführt
werden kann.
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Um
die unterschiedlichen Betriebstemperaturen in einfacher Weise zu
realisieren, könnte
man daran denken, sowohl den ersten Abschnitt als auch den zweiten
Abschnitt an jeweils einen gesonderten Fluid-Temperierungskreis anzuschließen. Angesichts
dessen, dass in vielen Fällen
der zweite Teilbereich (z. B. Nutbereich) gegenüber dem übrigen, ersten Teilbereich
vergleichsweise klein ist, kann vorteilhafterweise eine herkömmliche
fluid-temperierte Gussform eingesetzt werden, die dann lokal, z.
B. elektrisch, beheizbar ist. Hierzu kann man ein gesondertes Einsatzteil
vorsehen, welches dann den zweiten Abschnitt der Gussform bildet.
Dieses Einsatzteil kann dann insbesondere elektrisch beheizbar ausgebildet
sein, vorzugsweise durch Einsetzen einer Heizpatrone.
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Das
Einsatzteil wird im Falle einer Airbag-Abdeckung mit Aufreißnaht mit
einer dementsprechend ausgebildeten Rippe versehen sein, die die
Aufreißnaht
oder einen Abschnitt der Aufreißnaht
ausformt.
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Im
Hinblick auf schnelle Abkühlung
des Gussteils insgesamt und damit kurze Zykluszeit, ist es vorteilhaft,
die Gussform aus wärmeleitendem Material,
vorzugsweise Wärmeleitbronze
zu bilden. Im Gegensatz dazu kann erfindungsgemäß das Einsatzteil aus schlecht
wärmeleitendem
Material gebildet sein, um die höhere
zweite Temperatur im zweiten Teilbereich ohne weiteres aufrecht
erhalten zu können.
Hierbei kann man Stahl, am besten Vergütungsstahl, einsetzen, mit
dem weiteren Vorteil der erhöhten
mechanischen Stabilität
des Einsatzteils, insbesondere der scharfkantigen Rippe.
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Die
Form des Einsatzteils richtet sich nach dem Design der Aufreißnaht. Bei
einer sternförmigen Anordnung
der Aufreißnähte kann
dementsprechend ein Einsatzteil mit sternförmig angeordneten Armen eingesetzt
werden. Die Arme werden zweckmäßigerweise
durch in sie eingesteckte Heizpatronen geheizt.
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Es
ist aber auch denkbar, lediglich einen Teil der Aufreißnähte erfindungsgemäß auszuformen, beispielsweise
dann, wenn die übrigen
Aufreißnähte entweder über Designkanten
oder sonstige Designmaßnahmen
kaschiert werden können
oder an einer weniger auffälligen
Stelle liegen. In einem derartigen Fall kann man auch mit einem
einfachen Einsatzteil auskommen, welches lediglich einen Nutabschnitt ausformt.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Airbag-Abdeckung, hergestellt nach
dem vorstehend angegebene Verfahren bzw. hergestellt mit Hilfe der
vorstehend beschriebenen Gussform.
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Die
Erfindung wird im Folgenden an zwei Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen erläutert:
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1 zeigt in perspektivischer
Darstellung die Vorderansicht einer Airbagkappe.
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2 zeigt in perspektivischer
Darstellung die Rückansicht
einer Airbagkappe.
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3 und 4 zeigen eine Rück- bzw. Seitenansicht einer
Airbagkappe.
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5 zeigt eine Draufsicht
auf ein Formwerkzeug gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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6 zeigt eine Schnittansicht
des Formwerkzeugs gemäß der vorliegenden
Erfindung nach Linie VI-VI in 5.
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7 zeigt eine Draufsicht
auf ein Einsatzteil für
die erfindungsgemäße Gussform.
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8 zeigt eine Schnittansicht
entlang der Line D-D aus 7.
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9 zeigt eine Vorderansicht
des Einsatzteils aus 7.
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10 zeigt eine Schnittansicht
gemäß einer
Linie C-C in 7.
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11 zeigt eine Unteransicht
einer Airbag-Abdeckung gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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12 zeigt eine Draufsicht
auf ein Einsatzteil als Teil eines Formwerkzeugs zur Herstellung
der Airbag-Abdeckung gemäß 11.
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13 zeigt eine Schnittansicht
entlang der Linie XIII-XIII aus 12.
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14 zeigt eine schematische
Schnittansicht eines in eine Airbag-Abdeckung eingesetzten Gussformteils.
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1 zeigt in perspektivischer
Darstellung eine Draufsicht auf eine allgemein mit 10 bezeichnete Airbag-Abdeckung,
welche im Bereich eines Lenkrads eines Fahrzegs zur Abdeckung eines
Airbags montiert werden kann. Dazu weist die Airbag-Abdeckung 10 an
ihrem umlaufenden Rand Laschen 12 auf, welche mit entsprechenden
Aufnahmeeinrichtungen des Lenkrads verbindbar sind. Nach den Designvorgaben
der Airbag-Abdeckung 10 der 1 weist
diese eine etwa drachenförmige
Grundfläche auf
und besitzt eine leicht gewölbte
Oberfläche.
An zwei Designkanten 14 ist diese Wölbung leicht abgeknickt und
etwa mittig ist eine kreisförmige
Vertiefung 16 vorgesehen, welche beispielsweise der Aufnahme eines
Herstelleremblems dient.
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Ausgehend
von dieser Vertiefung verlaufen entlang der Unterseite der Airbagkappe 10 vier
Aufreißnähte 18, 20, 22, 24 in
etwa rechtwinklig zueinander in Richtung des Randbereichs 26 der
Airbagkappe 10. Auf diese Weise bilden die Aufreißnähte 18, 20, 22, 24 zusammen
mit jeweiligen Abschnitten des Randbereichs 26 der Airbag-Abdeckung 10 Aufreißklappen 28, 30, 32, 34,
welche bei einer Explosion des Airbags aufklappen, um den Airbag
freizugeben, wobei die Aufreißklappen 28, 30, 32, 34 jedoch
im Randbereich der Airbag-Abdeckung 10 mit der Airbag-Abdeckung 10 verbunden
bleiben.
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Die
Aufreißnähte 20, 22 sind
so angeordnet, dass sie größtenteils
entlang der Designkanten 14 verlaufen, so dass ein Sichabzeichnen
des Nahtverlaufs auf Grund leichter Einfallstellen oder Schwielen im
Bereich dieser Nähte
nicht zu einer optischen Beeinträchtigung
der Oberfläche
führt.
Die Aufreißnaht 24 ist
relativ kurz, so dass auch in diesem Bereich eine Einfallstellen-
bzw. Schwielenbildung optisch nicht sehr auffällig ist. Die Aufreißnaht 18 erstreckt sich
dagegen über
einen großen,
gut sichtbaren Bereich der gewölbten
Oberfläche
der Airbag-Abdeckung 10, so dass eine optisch unauffällige Gestaltung
dieser Naht wünschenswert
ist.
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In 2 ist eine perspektivische
Unteransicht der Airbag-Abdeckung 10 dargestellt und die 3 und 4 zeigen eine untere Schnittansicht bzw. eine
seitliche Schnittansicht derselben Kappe. Wie besonders in 3 erkennbar ist, sind an
den dem Randbereich 26 zugewandten Enden der Aufreißnähte 18, 20, 22, 24 jeweils
weitere, eine bestimmte Wegstrecke entlang des Randbereichs 26 verlaufende
Randaufreißnähte 36, 38, 40, 42 ausgebildet,
um die Verbindung zwischen den Aufeißklappen 28, 30, 32, 34 während des
Aufklappens auf die Scharniere 44, 46, 48, 50 festzulegen.
Die Scharniere 44, 46, 48, 50 können aus
einer Materialverstärkung
gebildet sein.
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Aus 4 ist ersichtlich, dass
die Airbag-Abdeckung 10 aus zwei Kunststoffschichten 50, 52 gebildet
ist, wobei die untere Schicht 50 aus einem härteren Kunststoff
gebildet ist, um der Airbag-Abdeckung 10 die nötige Festigkeit
zu verleihen, und die obere Schicht 52 aus einem weicheren
Kunststoff gebildet ist, um bestimmte Design- und Komfortvorgaben
zu erfüllen.
In 4 ist ferner die
Aufreißnaht 18 als
rillenförmige
Vertiefung mit in etwa dreieckiger Querschnittsform erkennbar, welche
in die innere, härtere
Kunststoffschicht 50 eingeformt ist und den zweiten Teilbereich
mit relativ großem
Oberflächen-Volumen-Verhältnis bildet.
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5 und 6 zeigen eine Draufsicht und eine Schnittansicht
eines Teils der erfindungsgemäßen Gussform,
der die Unterseite der Airbag-Abdeckung
formt. Dieser umfasst einen Grundkörper 54 aus einem
gut wärmeleitenden
Material, beispielsweise Kupfer oder Wärmeleitbronze, welcher so ausgebildet
ist, dass er den größten Teil
der Unterseite der Airbag-Abdeckung 10, die Vertiefung 16,
die Laschen 12 sowie die Aufreißnähte 20, 22, 24 formt. Dazu
wird der Grundkörper 54 in
an sich bekannter Weise in einen zweiten, wannenartigen Teil der Gussform
eingesetzt, dessen Innenwandungen so geformt sind, dass im eingesetzten
Zustand des Grundkörpers 54 zwischen
dem Grundkörper 54 und den
Innenwandungen des wannenartigen Gussformteils ein Hohlraum entsteht,
der die Form der zu gießenden
Airbag-Abdeckung 10 aufweist. Auf eine bekannte Weise ist
der Grundkörper 54 und
das wannenartige Gussformteil etwa mittels eines Fluidleitungssystems
temperierbar.
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In
den Grundkörper 54 ist
ein Einsatzteil 56 einsetzbar, welches die lange Aufreißnaht 18 sowie einen
Bereich um diese Naht herum formt. Das Einsatzteil 56 ist
in den 7-10 in zwei Seitenansichten und zwei Schnittansichten
dargestellt. Es kann beispielsweise aus einem Vergütungsstahl
hergestellt sein und hat im Wesentlichen eine quaderförmige Gestalt.
Die Oberseite 58 des Einsatzteils 56 weist entsprechend
der zu formenden Airbag-Abdeckung eine Abschrägung mit einer leichten Wölbung auf
und wird von einem flanschartig überstehenden
Rand 60 umlaufen, welcher der Montage am Grundkörper 54 dient.
Zur Montage am Grundkörper 54 weist
das Einsatzteil 56 außerdem
eine Zentrierbohrung 57 sowie zwei Befestigungsbohrungen 59 zum
Einführen von
Befestigungsmitteln auf. Auf der gewölbten Oberseite 58 ist
außerdem
eine Rippe 62 mit dreieckförmigem Querschnitt ausgebildet,
welche die lange Aufreißnaht 18 der
Airbag-Abdeckung formt.
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Um
gemäß der Erfindung
während
des Abkühlens
der Airbag-Abdeckung im Bereich der Naht 18 eine andere
Temperaturführung
zu ermöglichen als
im übrigen
Teil der Airbag-Abdeckung, weist das eine Teil 56 zwei
Einbohrungen 64 auf, in welche jeweils ein zylinderförmiges Heizelement 66 (8) einführbar ist. Zur Kontaktierung
der Heizelemente 66 ist das Einsatzteil 56 an
den Eingängen
der Einbohrungen 64 mit Ausfräsungen 68 versehen,
die jeweils von den Öffnungen
der Einbohrungen 64 weg führen, sowie mit einer Querfräsung 70,
welche die Einfräsungen 68 miteinander
verbindet. Die Querfräsung 70 wiederum
wird von einer Einbohrung 72 geschnitten, so dass die Zu-
und Ableitungen 74 der Heizelemente 66 aus den
Einbohrungen 64 heraus, entlang der Einfräsungen 68 und
der Querfräsung 70 und
schließlich
durch die Einbohrung 70 geführt werden können und
anschließend
durch einen in 6 sichtbaren
Kanal 74 durch den Grundkörper 54 hindurchgeleitet
und somit zugänglich
gemacht werden können.
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Zur
Herstellung einer Airbag-Abdeckung 10 unter Verwendung
des Spritzgießverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann nun beispielsweise wie folgt vorgegangen werden.
Das Einsatzteil 56 wird mittels der Zentrierschraube 57 und
der Befestigungsschrauben 59 am Grundkörper 54 befestigt und
beide Teile werden mit dem wannenartigen Gussformteil zusammengefügt, so dass
zwischen dem Grundkörper 54 bzw.
dem Einsatzteil 56 und den Innenwandungen des wannenartigen Gussformteils
ein Hohlraum entsprechend der Form der harten Kunststoffschicht 50 der
Airbag-Abdeckung 10 entsteht. In diesen Hohlraum wird eine
plastifizierte Kunststoffmasse von etwa 200°C eingespritzt. Mit Hilfe des
Fluid-Temperierungssystems wird die Temperatur des Grundkörpers 54 sowie
des wannenartigen Gussformteils auf etwa 50°C gehalten, während die
Heizelemente 66 des Einsatzteils 56 so betrieben werden,
dass das Einsatzteil insbesondere im Bereich der Rippe 62,
eine Temperatur von etwa 100°C aufweist.
Die anfänglich
etwa 200°C
heiße
Kunststoffmasse wird daher im gesamten Anlagebereich an der Gussform
abgekühlt,
jedoch findet diese Abkühlung
in dem durch das Einsatzteil 56 geformten Bereich der Aufreißnaht 18 mit
deutlich geringerer Abkühlrate
statt. Damit ist es möglich,
den Verfestigungsvorgang im Bereich der Aufreißnaht 18 dem Verfestigungsvorgang
im übrigen
Bereich der gewölbten
Oberfläche
der Airbag-Abdeckung durch eine entsprechend unterschiedliche Temperaturführung anzugleichen.
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Nachdem
sich die Temperatur der Kunststoffmasse im Wesentlichen der Temperatur
der Gussformteile angepasst hat, wird die Gussform geöffnet und
die erstarrte Airbag-Abdeckung ausgestossen. Gewünschtenfalls kann in einem
weiteren Schritt eine zweite, weichere Kunststoffschicht 52 unter
Verwendung eines herkömmlichen
Verfahrens aufgebracht werden.
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11 zeigt ein weiteres Beispiel
einer Airbag-Abdeckung 110 in einer Unteransicht, welche
einen umlaufenden Rand 126, eine runde Vertiefung 116 und
mehrere Aufreißnähte 118, 120, 122, 124 aufweist,
welche die Vertiefung 116 teilweise umlaufen und von dieser
zum Rand 126 führen.
Im Falle des Öffnens
des Airbags reißen
die Aufreißkanten 118, 120, 122, 124 auf
und bilden vier Aufreißklappen 128, 130, 132, 134,
welche in die Zeichenebene der 11 hinein
aufklappen (in 11 mit
punktierten Umrisslinien schematisch angedeutet), um den Airbag
austreten zu lassen. Die Vertiefung 116 ist dabei Teil
der Aufreißklappe 128.
Gemäß den Designvorgaben
der Airbag-Abdeckung dieses Beispiels verlaufen alle vier Aufreißkanten
unterhalb glatter oder gleichmäßig strukturierter,
leicht gewölbter
Oberflächen,
so dass ein Abzeichnen aller Aufreißkanten an der Oberfläche vermieden
werden sollte.
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Dazu
kann ein Gussformteil gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, welches in den 12 und 13 in einer Draufsicht und einer Schnittansicht
dargestellt ist. Der abgebildete Teil der Gussform entspricht dem
Einsatzteil 56 und bildet somit ein Einsatzteil 156 für einen
nicht dargestellten Grundkörper.
Es weist einen zentralen, im Wesentlichen scheibenförmigen Abschnitt 176 sowie
vier integral mit dem scheibenförmigen
Abschnitt 176 verbundene Arme 178 auf. Auf den
Armen 178 sowie entlang eines Randbereichs des scheibenförmigen Abschnitts 176 verlaufen
Rippen 180 mit in etwa dreieckförmigem Querschnitt, welche
die Aufreißnähte 118, 120, 122, 124 der
Airbag-Abdeckung formen. Weiterhin sind an zentrumsnahen Punkten
der Rippen 180 Stege 182 ausgebildet, welche an
entsprechenden Stellen der Aufreißnaht der Airbag-Abdeckung
zusätzlich
geschwächte
Stellen erzeugen, die als Anreißpunkte
für den
Beginn des Aufreißvorgangs
der Aufreißnähte dienen.
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Das
Einsatzteil 156 kann analog dem Einsatzteil 56 der
ersten Ausführungsform
mittels elektrischer Heizelemente temperiert werden. Dazu weisen die
Arme 178 Längsbohrungen 184 auf,
welche jeweils entlang der Armrichtungen verlaufen, um jeweils ein
zylinderförmiges
Heizelement aufzunehmen. Über
Anschlussbohrungen 186, welche die Längsbohrungen 184 jeweils
schneiden, können
die Zu- und Ableitungen der Heizelemente nach außen geführt und kontaktiert werden.
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14 zeigt in einer schematischen
Darstellung die Anwendung des Einsatzteils 156 gemäß der zweiten
Ausführungsform
der Erfindung beim Formen einer Airbag-Abdeckung. Das Einsatzteil 156 ist dabei
in einen Grundkörper 154 eingesetzt,
so dass sie zusammen, abgesehen von der Rippe 180, eine durchgehend
glatte, leicht gewölbte
Anlagefläche
bilden, an welcher die erkaltende Kunststoffmasse der Airbag-Abdeckung 110 anliegt.
Die Rippe 180 formt in der Unterseite der Airbag-Abdeckung 110 die
Aufreißnaht 118.
Gleichzeitig bewirkt die Rippe 180 jedoch die erfindungsgemäße Temperaturführung im Bereich
der Naht 118 und darüber
hinaus in einem durch die Breite H des Einsatzteils 156 definierten Heizbereich,
da die Rippe 180 integral oder zumindest gut wärmeleitend
mit dem Einsatzteil 156 verbunden ist, welches durch das
Heizelement 166 beheizt wird. Durch eine der in Zusammenhang
mit der ersten Ausführungsform
beschriebenen Temperaturführung
analoge Temperaturführung
lässt sich
dann eine Airbag-Abdeckung herstellen, welche relativ dünne und
damit ein sicheres Aufreißen
gewährleistende
Aufreißnähte 118, 120, 122, 124 aufweist,
die sich auf der Sichtfläche
der Airbag-Abdeckung 110 nicht abzeichnen.
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Bei
Nutquerschnittsdimensionen im Bereich von etwa 1 mm kann die Breite
H des Heizbereichs, abhängig
vom Design der Airbag-Abdeckung, etwa 8 bis 60mm, vorzugsweise etwa
10mm betragen.