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Einrichtung an Stelltischen von Gleisbildstellwerken Die Stelltische
moderner Gleisbildstellw.erke hestAen heute im allgemeinen aus einem Tischunterteil,
das die vom Relaisraum kommenden Innenra,umkabel aufnimmt, und einem Tischoberteil,
in welchem die Stell- und Rückmeldeeinrichtungen befestigt sind. Die einzelnen Adern
der Innenraumkabel werden mittels Lötverteilern mit anderen Leitungsadern. verbunden,
-die zum Tischoberteil geführt werden und dort an den Anschlüssen der Stell- und
Rückmeldeeinrichtungen enden. Diese Stell- und Rückmeldeeinrichtungen sind in einzelne
Felder eingebaut, die mosaikartig entsprechend, der Anordnung der zugeordneten,
von den Stelleinrichtungen gesteuerten Weichen, Signale usw. in der Gleisanlage
zusammengesetzt werden.
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Bei früheren Mehrreihenhebelwerken hatte man in bekannter Weise die
Anschlüsse der Hebelkontakte mit Kabelbäumen einheitlicher Länge versehen, die innerhalb
des Schalttisches über Kreuz geführt wurden. Derartige Stellwerke ließen diese Bauweise
zu, weil die Zahl der Hebelreihen nicht groß war und damit auch die Anzahl der Lötstellen
klein blieb. Bei Gleisbildstellwerken mit ihrer großen Anzahl von Tischfeldern,
die eine Vielzahl von Steuer- und Rückmeldeleitungen benötigen, konnte man ein solches
Verfahren aus Platzgründen nicht mehr durchführen, und es wurde daher die Verbindung
zwischen den Innenraumkabeln und den einzelnen Leitungsadern für die Tischfelder
in der Weise vorgenommen, daß die von den Tischfeldern kommenden Drähte an vielteilige
Lötverteiler angelötet wurden; meist verwendete man dazu Lötstufenleisten, sogenannte
»Ta.nnenbaumverteiler«, die mit bis zu 132 Anschlüssen versehen waren. Zur Montage
und zum Anschließen der einzelnen Tischfelder waren besondere. Montagepläne erforderlich;
außerdem mußten die erforderlichen Lötarbeiten in vollem Umfang auf der Baustelle
ausgeführt werden, und schließlich zeigte sich häufig (weil die Zahl der zur Verfügung
stehenden. Anschlüsse. aus Ersparnisgründen möglichst gut ausgenutzt werden mußte),
daß bei später notwendigen Umbauten und Erweiterungen die vorhandenen Lötverteiler
nicht mehr ausreichten, obwohl auf dem Stelltisch noch Platz für den. Einbau weiterer
Tischfelder im Austausch gegen Leerfelder vorhanden war.
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Die Erfindung befaßt sich damit, diese Nachteile zu vermeiden und
eine übersichtliche, einfacher herzustellende und leichter abzuändernde Anschlußweise
der T'ischfeldleitungen an die zum Relaisraum führenden Innenraumkabel zu schaffen.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Kabelbäume an ihren unteren
Enden fest an den betreffenden Tischfeldern zugeordnete Lötleisten angeschlossen
sind, welche im Tischunterteil an Schienen befestigt werden., die ihrerseits am
unteren Ende drehbar gelagert sind und sich aus dem Tischunterteil herausschwenken
lassen. Dabei können nach der weiteren Erfindung diese Schienen als gemeinsame Stromrückleitung
für die einzelnen Lötleisten der Tischfelder verwendet werden, falls dies erforderlich
sein sollte. Die Schienenlagerungen können durch entsprechende Isolierung ebenfalls
als gemeinsame Rückleitung benutzt werden. Der vom Tischfeld kommende Kabelbaum
kann so lang bemessen werden, daß ein Ausschwenken der Schienen um etwa 45° möglich
ist; entsprechend muß auch das vom Relaisraum kommende Innenraumkabel so beweglich
sein, daß es diese Schwenkbewegung mitmachen kann.
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Die einzelnen Lötleisten brauchen nun nur so viele Lötösen zu enthalten,
wie ein Tischfeld maximal Anschlüsse besitzt, im allgemeinen also etwa 15 bis 20.
Bei dieser geringen Zahl der einzelnen Anschlüsse ist es ohne weiteres möglich,
die Breite der Lötleisten etwas geringer als die Breite eines Tischfeldes zu halten,
so daß im Tischunterteil ebenso viele Lötleisten nebeneinander auf den Schienen
befestigt werden können, wie das Gleisbild auf dem Stelltisch senkrechte Spalten
aufweist. Es läßt sich dadurch gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
erreichen, daß die Lötleisten der einzelnen Tischfelder auf den Schienen nacheinander
so aufgereiht sind, wie die zugehörigen Tischfelder entsprechend dem Felderbesetzungsplan
in den einzelnen senkrechten Spalten des Gleisbildes im Tischoberteil sitzen; dadurch
wird eine Lage aller Lötleisten, erreicht, die genau der Anordnung der Tischfelder
im Tischoberteil entspricht.
Den Leerfeldern im Tischoberteil entsprechen
dabei eine Reihe von Leerplätzen auf den Schienen; bei Umbauten oder Erweiterungen
der Gleisanlage und damit notwendigen Änderungen der Tischbesetzung werden im Tischoberteil
einfach die Leerfelder gegen beschaltete Felder ausgewechselt und deren Lötleisten
an den entsprechenden Leerplätzen auf den Schienen befestigt. Um dabei eventuelle
Änderungen in der Länge der Kabelbäume der Tischfelder zu vermeiden, können die
Leitungsadern der Kabelbäume in an sich bekannter Weise in stets gleicher Länge
ausgeführt werden; die Kabelbäume brauchen nur <in geeigneter Stelle im Tischoberteil
einmal abgefangen zu werden und können im übrigen in den freien Raum neben den Schienen
im Tischunterteil hineinhängen. Zweckmäßig fängt man die Kabelbäume jedoch nochmals
an geeigneter Stelle neben den Schienen ab, um die Lötstellen an den Lötleisten
vor Biege- und Zugbeanspruchungen zu schützen. Außerdem ist es zweckmäßig, an den
einzelnen Lötstellen Zugentlastungen für die Adern der Kabelbäume anzubringen.
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Bei größeren Gleisbildtischen, die oft eine erhebliche Tiefenausdehnung
haben, ist es nach einem weiteren Erfindungsmerkmal zweckmäßig, nicht alle Lötleisten
einer Tischfelderzeile auf einer einzigen Schiene zu befestigen, sondern sowohl
an der Vorderseite wie auch an der Rückseite des Tischunterteiles eine Reihe von
Schienen vorzusehen. Dann lassen sich diejenigen Lötleisten, die den vorderen Zeilen
voll Tischfeldern zugeordnet sind, an der vorderen Schienenreihe befestigen, während
die Lötleisten der hinteren Tischfelderzeilen an der hinteren Schienenreihe befestigt
werden.
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Die Erfindung ermöglicht so eine sehr einfache Montage von Lötanschlüssen
für Tischfelder, wodurch nicht nur viel Zeit zum Löten auf der Ba.ustell° gespart
wird und die Anordnung der einzelnen Lötstellen im Hinblick auf spätere Änderungen
und für Prüfzwecke wesentlich übersichtlicher ist, sondern auch ein erheblicher
Planungsaufwand für die Erstellung der einzelnen Lötverteilungspläne wegfällt. Es
ist nun lediglich ein gemeinsamer Lötverteilungsplan für die Verbindung des Innenraumkabels
mit den einzelnen Lötleisten der Tischfelder erforderlich. Bei Änderungen der Felderanordnung
im Tisch brauchen nicht mehr zahlreiche Umlötungen an den vielteiligen Verteilern
vorgenommen zu werden, weil das An- und Ablöten der Anschlüsse eines Tischfeldes
nur an der einen Lötleiste dieses Feldes vorgenommen wird; damit werden zugleich
Fehllötungen und unkontrollierbare und schwer auffindbare Lötspritzer, die gänzlich
unbeteiligte Lötverbindungen beeinflussen könnten, vermieden.
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In den Fig. 1 bis 3 ist ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt; es sei an Hand dieser Figuren anschließend beschrieben.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen größeren Gleisbildtisch,
während Fig.2 eine Ansicht dieses Tisches von der Rückseite her darstellt; das Mittelstück
ist wegen des sollst zu großen Platzbedarfs weggelassen. In Fig.3 ist eine erfindungsgemäße
Tischfeldeinheit dargestellt.
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Im Tischfeldoberteil 1 sind auf Rostschienen 2, die längs der Vorder-
und Hinterkanten des Tisches verlaufen, die einzelnen Tischfelder 3 befestigt. Die
Art der Befestigung wie auch der Aufbau der Tischfelder selbst ist nicht Gegenstand
der Erfindung, weshalb auf eine nähere Beschreibung verzichtet ist. Im unteren Teil
der Tischfelder 3 sind die einzelnen Leitungsadern 4, die die Verbindung mit den
im Relaisraum befindlichen Schaltmitteln herstellen sollen, an Anschlüssen 5 der
Tischfelder befestigt; sie sind im Tischfeld durch eine entsprechende Vorrichtung
6 abgefangen und von da ab zu einem Kalelba,um 7 zusammengefaßt. Dieser Kabelbaum
wird zweckmäßig mittels einer weiteren Vorrichtung 8 im Oberteil des Tisches ebenfalls
abgefangen.
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Die Kabelbäume 7, die sämtlich von gleicher Länge sind, enden jeweils
in einer Lötleiste 9, die mit einer Zahl von Anschlüssen 10 versehen ist, die gleich
der größten vorkommenden Zahl der Anschlüsse 5 an den Tischfeldern 3 ist. An den
Lötleisten 9 sind die Kabelbäume 7 mittels einer zur Zugentlastung dienenden Einrichtung
11 befestigt.
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Im Tischfeldun.terteil 12, das auf einem Sockel 13 aufsitzt, sind
auf zwei Schienenlagerungen 14 die einzelnen Schienen 15 drehbar befestigt; sie
werden an ihrem oberen Ende durch eine Befestigungsvorrichtung 16 in der senkrechten
Lage gehalten. Wird diese Befestigung gelöst, so lassen sich die Schienen 15 um
etwa 45° nach außen ausschwenken. Auf diesen Schienen werden nun die Lötleisten
9 der einzelnen Felder befestigt; hierzu sind auf jeder Schiene halb so viele Plätze
vorgesehen, wie Felder im Tischoberteil hintereinanderliegen. Zweckmäßig kann man
die Befestigungseinrichtung 17 der Lötleisten so einrichten, daß die Lötleisten
wahlweise an der einen oder der anderen Seite einer Schiene 15 befestigt werden
können; dann braucht man nicht für jede Spalte hintereinanderliegender Tischfelder
eine Schiene vorzusehen, sondern nur für die halbe Anzahl der Felderspalten. In
gleicher Weise kann man jedoch auch ebenso viele Schienen 15 verwenden, wie Spalten
von Tischfeldern vorhanden sind. Die Schienen 15 werden zweckmäßig an ihrem unteren
Ende als Klemmschellen. 18 ausgebildet, wodurch besondere Befestigungseinrichtungen
eingespart werden können. Zur weiteren Entlastung der Kabelbäume, 7 können diese
im Tischunterteil 12 über Führungsstege 19 gelegt werden.
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Sind die Lötleisten 9 an den Schienen 15 befestigt, so kann das vom
Relaisraum kommende Innenraumkabel 20 an die Anschlüsse 10 der Lötleisten 9 angelötet
werden. Das Kabel 20 muß dabei so weit beweglich bleiben, daß die Schienen 15 um
den genannten Winkel von etwa 45° ausgeschwenkt werden können. Die Lötleiste 9 wird
zweckmäßig so gestaltet, daß sich an der nach innen liegenden Seite die Anschlüsse
zum Kabelbaum des Tischfeldes befinden, während das Innenraumkabel an die all der
Außenseite der Lötleisten befindlichen Anschlüsse angelötet wird: Die Beschaltung
der innenliegenden Anschlüsse der Lötleisten kann bereits beim Herstellerwerk vorgenominen
werden, so daß auf der Baustelle nur noch die außenliegenden Anschlüsse gelötet
zu werden brauchen; dafür kann ein einheitlicher Lötplan. zusammengestellt werden.
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Die Schienen 15 und die Schienenlagerungen 14 können bei entsprechender
Stellwerksschaltung und bei Isolierung der Schienen und Schienenlagerungen gegen
die übrigen Bauteile des Tischunterteiles 12 als gemeinsame Rückleitung für die
einzelnen Tischfeldanschlösse dienen; ebenso kann aber auch, wenn es die Größe der
Lötleisten 9 erlaubt, jede Ader der Hinleitungen zum Tischfeld eine eigene Rückleitung
bekommen. In diesem Fall ist natürlich die Ausnutzung der Schienen 15 und Schienenlagerungen
14 für Zwecke der Stromrückleitung nicht erforderlich: Die Erfindung ist nicht auf
das dargestellte und be= schriebene Ausführungsbeispiel beschränkt; insbesondere
kann
bei kleineren Tischen die eine Hälfte der Schienen 15 wegfallen, und es werden dann
alle Lötleisten der Tischfelder nur auf eine einzige Reihe von Schienen gelegt.
Weiterhin ist die Erfindung nicht auf ihre Verwendung an Steiltischen beschränkt,
sondern kann überall dort mit Vorteil verwendet werden, wo zahlreiche Einzeladern
einer Schalt- oder Anzeigevorrichtung mit einem gemeinsamen Kabel über Lötverteiler
verbunden werden müssen; insbesondere läßt sich die Erfindung bei Befehls- und Meldetafeln.
Zugnummernanzeigeeinrichtungen usw. im Eisenbahnbetrieb verwenden.