DE10327204A1 - Gurtaufroller mit zwei zu unterschiedlichen Zeitpunkten wirksam werdenden Kraftbegrenzungseinrichtungen - Google Patents
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Abstract
Ein selbstsperrender Gurtaufroller mit einer fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv ansteuerbaren Blockiervorrichtung und mit einer ersten und einer zweiten Kraftbegrenzungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß zur zeitlichen Verzögerung des Ansprechens der zweiten Kraftbegrenzungseinrichtung ein an dem Profilkopf (12) festgelegtes Deformationselement (17) mit einem Gewinde (18) versehen ist, auf welchem eine sich gemeinsam mit der Gurtwelle (10) drehende Schraubmutter (19) schraubbar angeordnet ist und durch die Relativdrehung der Gurtwelle (10) gegenüber dem Deformationselement (17) ein zunächst eingestellter Abstand der Schraubmutter (19) zum Deformationselement (17) überbrückt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft einen selbstsperrenden Gurtaufroller mit einer fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv ansteuerbaren Blockiervorrichtung, wobei der Gurtaufroller eine erste zwischen die Gurtwelle und einen gesonderten, mittels eines ansteuerbaren Sperrgliedes gehäusefest zu verriegelnden Profilkopf eingeschaltete Kraftbegrenzungseinrichtung aufweist, und wobei zur Erhöhung der Rückhaltekraft eine zweite Kraftbegrenzungseinrichtung mit einem von der Gurtwelle beaufschlagten und bei Relativdrehung der Gurtwelle bezüglich des blockierten Profilkopfes in einem Widerlager deformierbaren Deformationselement vorgesehen ist.
- Ein Gurtaufroller mit den vorgenannten Merkmalen ist in der
DE 201 10 423 U1 beschrieben. Der Gurtaufroller ist mit zwei Kraftbegrenzungseinrichtungen versehen, wobei die erste Kraftbegrenzungseinrichtung aus einem einerseits mit der Gurtwelle und andererseits mit einem festlegbaren Profilkopf verbundenen Torsionsstab besteht und die zweite Kraftbegrenzungseinrichtung als ein durch eine gehäusefeste Schikane zu ziehendes Deformationselement ausgebildet ist. Hinsichtlich der Funktion der beiden Kraftbegrenzungseinrichtungen ist vorgesehen, daß nach Ansprechen der Blockiervorrichtung mit einem Festlegen des Profilkopfes am Gehäuse sich die Gurtwelle zunächst relativ gegenüber dem blockierten Profilkopf weiterdrehen kann und dabei den zwischen der Gurtwelle und dem blockierten Profilkopf eingespannten Torsionsstab verdrillt. Zur Erhöhung der Rückhaltekraft vor und/oder während des Wirksamwerdens des Torsionsstabes wird aufgrund der Relativdrehung der Gurtwelle gegenüber dem Profilkopf das als zusätzliche Kraftbegrenzungsvorrichtung vorgesehene und als Biegeelement ausgebildete Deformationselement durch die an dem Profilkopf festgelegte Schikane gezogen. - Mit dem bekannten Gurtaufroller ist der Nachteil verbunden, daß die zusätzliche zweite Kraftbegrenzungseinrichtung jeweils gemeinsam mit der ersten Kraftbegrenzungseinrichtung anspricht, so daß jeweils nur in einer Überlagerung der beiden Kraftbegrenzungseinrichtungen eine gestufte Kraftbegrenzung bereitstellbar ist. Wünschenwert ist jedoch eine zeitliche Abstufung zwischen den beiden Kraftbegrenzungseinrichtungen, so daß auch Rückhaltezustände einstellbar sind, bei denen zunächst nur die erste, aus dem Torsionsstab bestehende Kraftbegrenzungseinrichtung wirksam ist und die zweite Kraftbegrenzungseinrichtung zu einem späteren Zeitpunkt aufgeschaltet wird.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen selbstsperrenden Gurtaufroller mit den gattungsgemäßen Merkmalen so einzurichten, daß eine zeitliche Abstufung in dem Wirksamwerden der zweiten Kraftbegrenzungseinrichtung gegenüber dem Wirksamwerden der ersten Kraftbegrenzungseinrichtung ermöglicht ist.
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
- Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß zur zeitlichen Verzögerung des Ansprechens der zweiten Kraftbegrenzungsvorrichtung das an dem Profilkopf festgelegte Deformationselement mit einem Gewinde versehen ist, auf welchem eine sich gemeinsam mit der Gurtwelle drehende Schraubmutter schraubbar angeordnet ist, wobei die Schraubmutter vor Ansprechen der zweiten Kraftbegrenzungsvorrichtung mit einem Abstand zum Deformationselement angeordnet ist und aufgrund der durch die Relativdrehung der Gurtwelle gegenüber dem Deformationselement hervorgerufenen Schraubbewegung den Abstand zum Deformationselement bis zum Mitnehmen des Deformationselementes mit der Drehung der Gurtwelle überbrückt. Mit der Anordnung der zusätzlichen Schraubmutter ist die Möglichkeit gegeben, das Ansprechen der zweiten Kraftbegrenzungseinrichtung gegenüber dem Ansprechen der ersten Kraftbegrenzungseinrichtung zu verzögern, weil mit dem Ansprechen der ersten Kraftbegrenzungseinrichtung und den dadurch gegebenen Relativdrehungen der Gurtwelle zu dem blockierten Profilkopf zunächst die an der Gurtwelle gehalterte Schraubmutter über das an dem Deformationsglied befindliche Gewinde hinweg geschraubt wird, bis die Schraubmutter entweder über einen Anschlag oder aber über einen sonstigen Kraftschluß das Deformationselement mit der Drehung der Gurtwelle mitnimmt und auf diese Weise in der in der gattungsbildenden
DE 201 10 423 U1 beschriebenen Weise die Erhöhung der Kraftbegrenzung durch das Ansprechen der zweiten Kraftbegrenzungseinrichtung vollzieht. Dabei kann in vorteilhafter Weise der Zeitpunkt des Ansprechens der zweiten Kraftbegrenzungseinrichtung durch die Festlegung der Anzahl von Gewindeumdrehungen der Schraubmutter auf dem am Deformationselement ausgebildeten Gewinde festgelegt werden. - Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß das Deformationselement aus einem an dem Profilkopf gehalterten und mit einem formentsprechend vorgebogenen Abschnitt durch eine in einem drehfest in dem Profilkopf festgelegten Einsatz ausgebildete Schikane geführten bandförmigen Biegelement besteht, wobei eine derartige Ausbildung des Deformationselementes aus der gattungsbildenden
DE 201 10 423 U1 bekannt ist. - Dabei kann nach einem Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, daß an dem einen Ende des Biegelements ein hülsenförmiges Bauteil mit dem daran ausgebildeten Gewinde befestigt ist.
- Entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Schraubmutter als profilierte Mutter ausgebildet und formschlüssig an der dem Profilkopf zugewandten Stirnseite der Gurtwelle festgelegt sein, wobei in einer Ausgestaltung der Erfindung die Schraubmutter in einer in der Wellenstirn ausgebildeten Vertiefung eingelegt sein kann.
- In einer an sich bekannten Weise ist vorgesehen, daß die erste Kraftbegrenzungseinrichtung aus einem einerseits mit der Gurtwelle und andererseits mit dem Profilkopf verbundenen Torsionsstab besteht.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Die einzige Figur zeigt die Gurtwelle eines Gurtaufrollers mit angeschlossenen Kraftbegrenzungseinrichtungen in einer auseinandergezogenen Darstellung.
- Die aus der Zeichnung ersichtliche Anordnung einer Gurtwelle
10 mit Torsionsstab14 und Profilkopf12 ist Bestandteil eines selbstsperrenden Gurtaufrollers wie in der gattungsbildendenDE 201 10 423 U1 bzw. in der darin in Bezug genommenen WO96/32303 im einzelnen beschrieben, so daß auf die vorgenannten Druckschriften Bezug genommen ist. Bei dem vorliegend dargestellten Ausführungsbeipiel wirkt der Gurtaufroller mit einer Straffvorrichtung zusammen und ist insoweit als sogenannter Gurtstraffer ausgebildet, indem ein Strafferrad11 als Bestandteil einer zugeordneten Straffvorrichtung über eine nicht weiter dargestellte Kupplungseinrichtung mit der Gurtwelle10 kuppelbar ist. - Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erste Kraftbegrenzungseinrichtung dadurch gebildet, daß der Torsionsstab
14 mit seinem einen Ende formschlüssig an die Gurtwelle10 angeschlossen ist, während sein der Gurtwelle10 abgewandtes Ende ebenfalls drehfest mit dem Profilkopf12 verbunden ist. An dem Profilkopf12 ist ein Sperrglied13 ausschwenkbar gelagert, in dessen ausgeschwenkter Stellung der Profilkopf12 mit dem nicht dargestellten Gehäuse des Gurtaufrollers verriegelt ist. Das Sperrglied13 ist hinsichtlich seiner Aussteuerbewegung mittels einer fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv ansprechenden Steuereinrichtung steuerbar. Kommt es im Verlaufe des Ansprechens des Blockiersystems zu einer Verriegelung des Profilkopfes12 über das Sperrglied13 , so führt ein weiterhin an der Gurtwelle10 angreifender Gurtbandzug zu dem Bestreben der Gurtwelle10 sich weiterzudrehen, so daß über diese Relativdrehung zunächst der Torsionsstab14 als erste Kraftbegrenzungseinrichtung beansprucht wird. - Als zweite, zusätzliche Kraftbegrenzungseinrichtung ist zwischen den axial nebeneinander angeordneten Bauteilen, nämlich der Gurtwelle
10 und dem Profilkopf12 , ein Biegeelement17 angeordnet, welches vorzugsweise aus einem streifenförmigen Bandstahlabschnitt besteht. Das Biegelement ist im wesentlichen in eine dem Umfang der Gurtwelle10 entsprechende Kontur gebogen und weist einen vorgeformten Abschnitt25 auf, mit welchem das Biegelement17 durch eine an einem in dem Profilkopf12 undrehbar festgelegten Einsatz15 ausgebildete Schikane16 hindurchgeführt ist. Das eine Ende des Biegeelementes17 ist an einem hülsenförmigen Bauteil18 befestigt, der mit einem Außengewinde versehen ist. Auf das Außengewinde ist eine Schraubmutter19 in einer definierten Lage aufgeschraubt, die ihrerseits auf ihrem äußeren Umfang mit einer Profilierung20 versehen ist, mittels der die Schraubmutter19 in stirn seitig in der Gurtwelle10 ausgebildete Aufnahmen21 eingelegt ist, so daß die Schraubmutter19 formschlüssig mit der Gurtwelle10 verbunden ist und sich jeweils gemeinsam mit der Gurtwelle10 dreht. - Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß bei noch nicht ausgelöster zweiter Kraftbegrenzungseinrichtung die Schraubmutter
19 in ihrer anfänglichen Schraublage auf dem hülsenförmigen Bauteil18 einen Abstand zum Biegeelement17 einhält, so daß bei Weiterdrehung der Gurtwelle10 gegenüber dem festgelegten Profilkopf12 zunächst einmal die Schraubmutter19 auf dem hülsenförmigen Bauteil18 fortbewegt wird, bis der Abstand zum Biegeelement17 aufgehoben ist und über die Schraubmutter19 die Weiterdrehung der Gurtwelle10 an das Biegeelement17 angekoppelt ist; somit wird bei der entsprechenden Weiterdrehung der Gurtwelle10 das Biegeelement17 durch die an dem feststehenden Profilkopf12 befindliche Schikane16 hindurchgezogen, und durch die so bewirkte Formänderungsarbeit wird eine Kraftbegrenzung bzw. Kraftdämpfung eingestellt. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (6)
- Selbstsperrender Gurtaufroller mit einer fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv ansteuerbaren Blockiervorrichtung, wobei der Gurtaufroller eine erste zwischen die Gurtwelle und einen gesonderten, mittels eines ansteuerbaren Sperrgliedes gehäusefest zu verriegelnden Profilkopf eingeschaltete Kraftbegrenzungseinrichtung aufweist, und wobei zur Erhöhung der Rückhaltekraft eine zweite Kraftbegrenzungseinrichtung mit einem von der Gurtwelle beaufschlagten und bei Relativdrehung der Gurtwelle bezüglich des blockierten Profilkopfes in einem Widerlager deformierbaren Deformationselement vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur zeitlichen Verzögerung des Ansprechens der zweiten Kraftbegrenzungsvorrichtung das an dem Profilkopf (
12 ) festgelegte Deformationselement (17 ) mit einem Gewinde (18 ) versehen ist, auf welchem eine sich gemeinsam mit der Gurtwelle (10 ) drehende Schraubmutter (19 ) schraubbar angeordnet ist, wobei die Schraubmutter (19 ) vor Ansprechen der zweiten Kraftbegrenzungsvorrichtung mit einem Abstand zum Deformationselement (17 ) angeordnet ist und aufgrund der durch die Relativdrehung der Gurtwelle (10 ) gegenüber dem Deformationselement (17 ) hervorgerufenen Schraubbewegung den Abstand zum Deformationselement (17 ) bis zum Mitnehmen des Deformationselementes (17 ) mit der Drehung der Gurtwelle (10 ) überbrückt. - Gurtaufroller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Deformationselement aus einem an dem Profilkopf (
12 ) gehalterten und mit einem formentsprechend vorgebogenen Abschnitt (25 ) durch eine in einem drehfest in dem Profilkopf (12 ) festgelegten Einsatz (15 ) ausgebildete Schikane (16 ) geführten bandförmigen Biegelement (17 ) besteht. - Gurtaufroller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem einen Ende des Biegelements (
17 ) ein hülsenförmiges Bauteil (18 ) mit dem daran ausgebildeten Gewinde befestigt ist. - Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubmutter (
19 ) als profilierte Mutter ausgebildet und formschlüssig an der dem Profilkopf (12 ) zugewandten Stirnseite der Gurtwelle (10 ) festgelegt ist. - Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubmutter (
19 ) in eine in der Wellenstirn ausgebildete Vertiefung eingelegt ist. - Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Kraftbegrenzungseinrichtung aus einem einerseits mit der Gurtwelle (
10 ) und andererseits mit dem Profilkopf (12 ) verbundenen Torsionsstab (14 ) besteht.
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