Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Kanüle mit einem Anschliff zu schaffen,
welche einen Kunststoffschlauch knickfrei aufnimmt sowie ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu ihrer Herstellung bereit zu stellen, so
dass eine Kanüle
geschaffen wird, welche einen weichen Übergang zwischen dem Kanülenrohr
und Kunststoffschlauch bzw. einen homogenen Biegeverlauf des Anschliffs
ermöglicht.
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer
Kanüle
mit einem Anschliff, der wenigstens die 10fache Länge des
Kanülenrohrdurchmessers
aufweist, wird ermöglicht,
dass ein sehr lang ausgebildeter Anschliff ausgebildet wird, wodurch
eine gleichmäßige Reduzierung
des Kanülenrohres
und somit ein homogener Übergang
erzielt wird.
Der
Anschliff der Kanüle
ist vorzugsweise von dem distalen Ende der Kanülenspitze in proximaler Richtung
konstant zunehmend ausgebildet. Dadurch kann ein kontinuierlicher
Biegeverlauf geschaffen werden, so dass ein weicher und harmonischer Übergang
von einem Metallrohr auf Kunststoffrohr, welches die Kanüle umgibt,
gegeben ist.
Vorteilhafterweise
ist die Zunahme des Anschliffs konstant ausgebildet zwischen dem
distalen Ende der Kanülenspitze
und dem Auslauf des Anschliffs. Dadurch kann ein Optimum am Biegeverlauf erzielt
werden.
Die
Kanülenspitze
ist vorteilhafterweise verrundet. Dadurch wird der Spitzenbereich
entgratet. Der an die Spitze angrenzende Bereich weist einen weichen Übergang
auf. Beschädigungen
an dem Kunststoffschlauch werden vermieden. Bevorzugt ist das distale
Ende der Kanülenspitze,
weicher ausgebildet als der Kunststoffschlauch für die Kathetertechnik. Zudem
ist ermöglicht,
dass eine Spitze auch Richtungsänderungen
in einem größeren Winkel
ermöglicht.
Vorteilhafterweise
ist die Kanülenspitze
keilförmig
ausgebildet. Dadurch wird die Spitze noch weicher ausgebildet, um
eine Richtungsänderung beim
Einführen
der Kanüle
an den gewünschten
Einsatzort zu ermöglichen.
Der
Anschliff der Kanüle
erstreckt sich zumindest über
eine Länge
von mehr als 30 mm, vorzugsweise 100 bis 180 mm. Dadurch wird eine
sichere Anordnung gegen einen Bruch oder Knickgefahr gebildet.
Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass der Anschliff mit einer Wandstärke am distalen
Ende der Kanülenspitze
in einem Bereich zwischen 0,05 bis 0,15 mm beginnt und sich zum
proximalen Ende mit einer konstanten Zunahme der Steigung bis zum Auslauf
des Kanülenrohres
erstreckt.
Der
Auslauf des Anschliffes kann vorteilhafterweise gerundet sein oder
geradlinig ausgebildet sein, so dass sich dieser bis zu einer äußeren Mantelfläche des
Kanülenrohres
erstreckt.
Die
Kanüle
weist vorteilhafterweise zum Auslauf beabstandet eine Kunststoffbeschichtung auf.
Dieser Abstand ist dafür
vorgesehen, dass der Kunststoffschlauch auf dem Metallrohr beispielsweise
durch eine Klebeverbindung befestigt werden kann. Diese Kunststoffbeschichtung
ist bevorzugt als eine gut gleitfähige Verbindung ausgebildet.
Vorteilhafterweise können
Teflonbeschichtungen oder dergleichen vorgesehen sein.
Derartige
Kanülen
werden erfindungsgemäß durch
ein Verfahren hergestellt, bei dem in einer Haltevorrichtung nebeneinander
mehrere Kanülen
gehalten werden und der Anschliff durch Schleifen oder Erodieren
oder einer Kombination von Schleifen und Erodieren hergestellt wird.
Die Anschliffe können
in sehr präziser
Weise, insbesondere mit einer großen Länge, hergestellt werden. Gleichzeitig
kann vermieden werden, dass während
der Bearbeitung ein Anlaufen der Kanülenspitzen auftritt. Eine verzugsfreie Anordnung
bei gleichbleibenden Materialeigenschaften über die gesamte Kanülenspitze
ist ermöglicht.
Zur
Durchführung
des Verfahrens werden die Kanülen
vorteilhafterweise nebeneinander auf einer Halteposition positioniert.
Hierfür
ist in einem ersten Schritt vorgesehen, dass mehrere Kanülen auf
einer Hilfsvorrichtung ausgerichtet und im Abstand zueinander fixiert
werden. Nach der Fixierung der Kanülen zueinander auf einen vorbestimmten
Abstand werden diese auf eine mit Klebemasse versehene Aufnahmefläche der
Haltevorrichtung aufgebracht. Durch die Hilfsvorrichtung können in
einfacher Weise mehrere Kanülen
mit gleichem Abstand zueinander auf der Haltevorrichtung positioniert
werden.
Die
Fixierung der Kanülen
kann vorteilhafterweise durch einen Klebestreifen gegeben sein,
der ein oder mehrmals quer zu der Längsachse der Kanüle vorgesehen
ist. Alternativ zum Klebestreifen kann eine Fixiermasse vorgesehen
sein, durch welche ein Umsetzen der Kanülen von der Hilfsvorrichtung
in die Haltevorrichtung ermöglicht
ist.
Vorteilhafterweise
wird mit einem Rakel oder einer Auftragvorrichtung eine Klebemasse
auf die Aufnahmefläche
der Haltevorrichtung aufgebracht. Die Klebemasse bildet eine dünne Klebeschicht,
welche nach einer sehr kurzen Dauer aushärtet. Die Aushärtegeschwindigkeit
ist einstellbar. Vorzugsweise wird ein Zwei-Komponenten-Kleber verwendet, dessen
Trocknungszeit einstellbar ist. Gleichzeitig weist diese Klebemasse
den Vorteil auf, dass diese sich wieder rückstandsfrei von den Kanülen ablöst. Die
Klebemasse ist vorteilhafterweise in ihrer Konsistenz derart ausgebildet,
dass nach dem Aufbringen der Kanülen
ein leichtes Verdrängen
der Klebemasse gegeben ist, so dass die Kanülen in leitenden Kontakt mit
der Halteplatte gelangen.
Die
Dicke des Auftrages wird vorteilhafterweise durch seitlich begrenzende
Randabschnitte der Haltevorrichtung bestimmt. Die Höhe der oberen Randabschnitte
bestimmt die Auftragdicke der Klebemasse zur Auflagefläche. Vorteilhafterweise
ist der Abstand der oberen Randabschnitte kleiner als die Wandstärke des
distalen Endes der Kanülenspitze vorgesehen.
Dadurch wird ermöglicht,
dass die Anschlifffläche
nach deren Herstellung frei von Klebemasse ist. Beim Erodierprozess
wird auch ermöglicht,
dass der leitende Kontakt gegeben ist und die Klebemasse den Erodierprozess
nicht stört.
Nach
dem Einbringen der Kanülen
in die auf der Haltevorrichtung aufgebrachte Klebemasse wird eine
Druckplatte auf die Kanülen
bis zur Aushärtung der
Klebemasse aufgesetzt. Dadurch wird erzielt, dass die Kanülen in leitenden
Kontakt mit der Haltevorrichtung gelangen. Die Abstände der
Kanülen sind
vorteilhafterweise derart bemessen, dass beim Fixieren der Kanülen in der
Klebemasse durch die Druckplatte seitliche, zwischen den Kanülen anfallende
Anhäufungen
geringer als die nach der Bearbeitung des Anschliffs verbleibende
Wandstärke
des distalen Endes der Kanülenspitze
ausgebildet werden.
Alternativ
kann vorgesehen sein, dass die Druckplatte regelmäßig zueinander
beabstandet flach v-förmige
Vertiefungen aufweist. Dadurch kann während dem Aushärten der
Klebemasse eine Vorfixierung der Kanülen über die Druckplatte ermöglicht sein.
Alternativ kann des weiteren vorgesehen sein, dass die Kanülen einzeln
in die aushärtbare
Klebemasse eingelegt werden und über
die Druckplatte mit den flach v-förmigen Vertiefungen die einzelnen
Kanülen
im Abstand zueinander positioniert und fixiert werden, bis die Klebemasse
ausgehärtet
ist. Alternativ zu den flach v-förmigen
Vertiefungen können
auch runde oder weitere Vertiefungen mit Zentrierfunktion vorgesehen
sein.
Der
Anschliff der Kanülenspitze
wird bevorzugt durch Senkerodieren hergestellt. Eine präzise Ausgestaltung
der Anschliffe wird ermöglicht.
Dadurch können
auch unterschiedliche Geometrien oder Verläufe des Anstieges einfach hergestellt
werden.
Der
Erodiervorgang erfolgt vorteilhafterweise in frei wählbaren
Zeitintervallen, wobei beispielsweise ein Abtragintervall von 1 – 7 Sekunden
vorgesehen ist. Zwischen den Abtragintervallen beim Senkerodieren
wird ein Spülmedium
zugeführt,
um die Kanülenspitzen
zu spülen
und das abgetragene Material zu entfernen.
Vorteilhafterweise
ist während
dem Erodiervorgang eine Pendelbewegung vorgesehen, bei der die Elektrode
quer zu den nebeneinander angeordneten Kanülenspitzen bewegt wird. Dadurch
kann eine Erhöhung
der Abtragrate, Verringerung der Erwärmung und ein gleichmäßiger Abtrag
erzielt werden.
Alternativ
zur vollständigen
Erodierung des Anschliffes kann vorgesehen sein, dass in einem ersten
Arbeitsschritt eine Schleifbearbeitung durchgeführt wird, bei der der Anschliff
bis beispielsweise 80 % der Fertigstellung hergestellt wird. In
wenigstens einem nachfolgenden Arbeitsgang wird ein Feinschliff
durch Erodieren zur Fertigstellung des Anschliffes durchgeführt. Die
Schleifbearbeitung kann beispielsweise durch Bandschleifen, Flachschleifen oder
sonstige Schleifbearbeitung vorgesehen sein.
Alternativ
zum Senkerodieren kann der Anschliff durch Drahterodieren hergestellt
werden. Hierfür
ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass dem oder den Erodierdrähten vorauseilend
eine Druckrolle vorgesehen ist, welche die Kanülen zur Haltevorrichtung fixiert
und vibrationsfrei positioniert.
Bei
der Durchführung
der Drahterosion ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass der oder
die Erodierdrähte
rechtwinkelig zur Kanülenachse
mehrerer nebeneinander angeordneter Kanülenrohre entlang geführt werden.
Vorteilhafterweise wird die Drahterosion beim Auslauf eines Anschliffs
begonnen und schrittweise die kontinuierliche Abnahme des Anschliffs
zum distalen Ende hergestellt.
Zur
Durchführung
der Drahterosion sind die Kanülen
vorteilhafterweise in einer Spannvorrichtung positioniert, welche
eine Klemmvorrichtung aufweist, wodurch die Kanülen in axialer Richtung unter
Spannung gehalten werden. Durch die vorauseilende Druckrolle, welche
den elektrischen Kontakt zur Spannvorrichtung bildet, werden die
einzelnen Kanülen
während
des Erodiervorgangs in einer gesicherten Position gehalten, so dass
ein Abheben und zeitliches Ausweichen der Kanülenspitze verhindert wird.
Nach
der Herstellung des Anschliffes ist vorteilhafterweise vorgesehen,
dass der Anschliff durch Feinsandstrahlen entgratet wird. Alternativ
hierzu kann auch ein Glasperlenstrahlen, Elektropolieren oder sonstige
Entgratungsverfahren vorgesehen werden.
Die
mit einem Anschliff versehenen Kanülenspitzen werden von der Haltevorrichtung
bevorzugt durch Einbringen von Heißluft auf die Klebemasse heraus
gelöst.
Die Kontaktstellen zwischen der Klebemasse und der Kanüle sind
im Verhältnis
zu den Kontaktstellen zwischen der Klebemasse und der Haltevorrichtung
gering, so dass durch Einbringen der Heißluft ein schnelles und rückstandsfreies
Ablösen
der Kanülen
von der Klebemasse gegeben ist, wohingegen aufgrund der großen und
kühlen
Masse der vorzugsweise metallisch ausgebildeten Haltevorrichtung
ein Ablösen
der Klebemasse auf der Haltevorrichtung verhindert wird. Die Heißluft wird
vorteilhafterweise über
eine Breitschlitzdüse
gleichzeitig über
die gesamte Breite der Haltevorrichtung eingebracht, so dass die
nebeneinander angeordneten Kanülen
gleichmäßig abgehoben
werden können.
Die
von der Haltevorrichtung abgelösten
Kanülenspitzen
werden vorzugsweise nach dem Ablösen
von der Haltevorrichtung mit einem Desinfektionsmittel gespült und mit
Blasluft gereinigt.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung,
insbesondere zur Durchführung
eines Verfahrens zur Herstellung eines Anschliffs einer Kanüle, welche
zumindest eine Elektrode zum Erodieren aufweist, umfasst eine Haltevorrichtung
mit einer Aufnahmefläche,
auf der die Kanülen
durch eine Klebemasse zur Aufnahmefläche fixiert sind. Durch das
Fixieren der einzelnen Kanülen
mit einer Klebemasse ist eine vibrationsfreie Aufnahme zur Haltevorrichtung
gegeben, wodurch ein präzises
Bearbeiten ermöglicht
ist.
Die
Haltevorrichtung weist vorteilhafterweise seitliche Randabschnitte
auf, welche die Aufnahmefläche
begrenzen. Dadurch kann der Auftrag der Klebemasse erleichtert,
die Menge der Klebe- oder Fixiermasse begrenzt und ein seitliches
Abfließen
der Klebemasse verhindert werden.
Vorteilhafterweise
ist die Höhe
der Randabschnitte zumindest geringfügig kleiner als die Wandstärke des
Kanülenrohres
ausgebildet. Somit kann durch Überfahren
der Randabschnitte mit einem Rakel oder einer Auftragvorrichtung
eine gleichmäßige Schichtdicke
aufgebracht und die Aufnahmefläche
vollständig
mit Klebe- oder Fixiermasse aufgefüllt werden.
Die
Hilfsvorrichtung, welche vorzugsweise zur Vorfixierung der Kanülen und
Bestimmung des Kanülenabstandes
zueinander vorgesehen ist, weist nach einer bevorzugten Ausführungsform
Erhebungen auf, um die Kanülen
in einem vorbestimmten Abstand zueinander zu positionieren. Dieser
Abstand ist vorteilhafterweise derart gewählt, dass nach dem Einbringen
der Kanülen
in die Klebe- oder Fixiermasse das seitliche Verdrängen der
Klebemasse zu Anhäufungen
führt,
die geringer als die Wandstärke
des distalen Endes der Kanülenspitze
nach der Herstellung des Anschliffs ausgebildet sind. Dadurch kann eine
schnelle und einfache Bearbeitung erfolgen, ohne dass die Klebe-
oder Fixiermasse störend
ist.
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltung und Weiterbildung der Erfindung sind
in den weiteren Ansprüchen
angegeben.
Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im folgenden anhand dem in der Zeichnung dargestellten
Beispiel näher
beschrieben und erläutert. Die
der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
1a eine schematische Seitenansicht
im Querschnitt einer Kanüle
mit einem Anschliff,
1b eine schematische Draufsicht
auf einen Anschliff der Kanüle,
gemäß 1a,
2 eine schematische Seitenansicht
einer Hilfsvorrichtung zur Positionierung der Kanülen,
3 eine schematische Seitenansicht
einer Haltevorrichtung mit in einer Klebemasse positionierten Kanülen,
4 eine perspektivische Darstellung
einer Haltevorrichtung mit Kanülen
zum Herstellen eines Anschliffes,
5 eine schematische Darstellung
einer Erodiervorrichtung zur Herstellung des Anschliffs,
6a eine schematische Draufsicht
auf eine alternative Haltevorrichtung,
6b eine schematische Seitenansicht
der alternativen Haltevorrichtung, gemäß 6a und
7 eine schematische Darstellung
einer Haltevorrichtung beim Herstellen des Anschliffs durch Drahterosion.
In 1a und 1b ist eine erfindungsgemäße Kanüle 11 mit
einem Anschliff 12 dargestellt. Ein Kanülenrohr 13 ist mit
einer Kunststoffbeschichtung 14 umgeben, welche mit Abstand
vor einem Auslauf 16 am Kanülenrohr 13 endet.
Auf diesem blanken Abschnitt wird ein Kunststoffschlauch 15 aufgebracht, vorzugsweise
geklebt, nachdem der Anschliff 12 hergestellt wurde. Der
Kunststoffschlauch 15 ist Teil eines Katheters oder dergleichen.
Der Anschliff 12 erstreckt sich vom Auslauf 16 bis
zum distalen Ende 17 der Kanülenspitze 18 und weist
eine konstante Abnah me in distaler Richtung auf. Die Kanüle 11 weist einen
Innendurchmesser von beispielsweise 0,5 mm auf. Das Kanülenrohr 13 umfasst
eine Wandstärke von
beispielsweise 0,07 mm. Der Anschliff 12 erstreckt sich
beispielsweise über
eine Länge
von 30 bis 180 mm, wobei der Anschliff 12 derart ausgebildet ist,
dass am distalen Ende eine Wandstärke von beispielsweise 0,1
mm mit einer Toleranz von in etwa +/– 0,03 mm verbleibt.
1b zeigt eine keilförmige Verjüngung der Kanülenspitze 18,
welche sich teilweise durch den Anschliff 12 ergibt. Zusätzlich wird
die Kanülenspitze 18 von
Hand oder maschinell verrundet, um die in 1b dargestellte Gestalt zu erhalten.
Durch die Ausgestaltung der Kanülenspitze 18 kann
ein homogener und weicher Übergang
von dem metallischen Kanülenrohr 13 zu
einem die Kanüle 11 umgebenden Kunststoffschlauch 15 oder
Kunststoffrohr gegeben sein, welches Teil eines Ballonkatheters
oder dergleichen ist. Derartige Kanülen 11 mit einem Anschliff 12 können vielseitig
in der Kathetertechnik eingesetzt werden. Der sehr groß ausgebildete
Anschliff, der auch als Skive-Anschliff bezeichnet wird, ermöglicht insbesondere
durch die konstante Zunahme bzw. Abnahme des Anschliffs einen im
wesentlichen kontinuierlichen Biegeverlauf über eine wesentliche Wegstrecke
der Kanülenspitze 18.
Nachfolgend
werden anhand der 2 bis 5 die einzelnen Schritte
zur Herstellung des Anschliffs 12 der Kanüle 11 beschrieben.
Zur rationellen Fertigung derartiger Anschliffe 12 der
Kanülen 11 ist
vorgesehen, dass mehrere Kanülen 11 zumindest
in einer Aufspannung gleichzeitig oder nacheinander folgend bearbeitet
werden. Zur gleichmäßigen Beabstandung
der Kanülen 11 zueinander
ist eine Hilfsvorrichtung 21 vorgesehen, auf der beispielsweise
mehrere zueinander beabstandet angeordnete Drähte 22 vorgesehen
sind. Der Abstand der Drähte 22 ist
abhängig
vom Kanülendurchmesser
und einer Klebe- oder Fixiermasse bzw. deren erforderliche Dicke,
um die Kanülen 11 in
einer Haltevorrichtung 24 zur Herstellung des Anschliffs 12 zu
fixieren. Die Kanülen 11 werden
einzeln nacheinander auf die Drähte 22 aufgelegt
und durch einfaches Hin- und Herbewegen zu den Drähten 22 positioniert.
Im Anschluß daran
werden ein oder mehrere Klebestreifen 26 auf die Kanülen 11 aufge bracht,
um diese in der beabstandeten Position zu fixieren. Alternativ zum
Klebestreifen können
auch weitere Fixiereinrichtungen oder Platten mit Klebemittel vorgesehen
sein. Zur Aufnahme der vorfixierten und zueinander beabstandeten
Kanülen
ist eine Haltevorrichtung 24 vorgesehen, welche eine Auflagefläche 27 aufweist,
die durch seitliche Randabschnitte 28 begrenzt ist. Die
Haltevorrichtung 24 ist bevorzugt aus einem schweren metallischen Klotz
oder Block hergestellt. Die Höhe
der Randabschnitte 28 ist gleich oder kleiner als die verbleibende
Wandstärke
des distalen Endes 17 der Kanülenspitze 18 nach
der Herstellung des Anschliffs 12 vorgesehen. Dies gilt
ebenso für
die Klebeschichtdicke. Im Ausführungsbeispiel
ist die Höhe
beispielsweise auf 0,06 mm über
der Auflagefläche 27 begrenzt.
Mit einem nicht näher
dargestellten Rakel wird eine Klebemasse 23 vollflächig auf
die Auflagefläche 27 aufgebracht.
Die
Haltevorrichtung 24 kann alternativ auch ohne die Randabschnitte 28 ausgebildet
sein. Zum Auftragen der Klebemasse 23 ist bevorzugt eine
Vorrichtung vorgesehen, durch welche die Schichtdicke der Klebemasse 23 definiert
wird.
Bei
der Klebe- oder Fixiermasse 23 handelt es sich um eine
schnell härtbare
Masse. Vorzugsweise ist ein Zwei-Komponenten-Kleber vorgesehen, der
eine sichere Aufnahme und nach dem Herstellen des Anschliffs 12 ein
rückstandsfreies
Ablösen
der Kanülen 11 ermöglicht.
Die
durch die Hilfsvorrichtung 21 vorfixierten Kanülen 11 werden
in der Klebemasse 23 zur Haltevorrichtung 24 positioniert. Über eine
Druckplatte 29 werden die Haltevorrichtungen 24 in
die Klebemasse 23 eingedrückt, so dass die Unterseite
der Kanüle 11 in
leitenden Kontakt mit der Haltevorrichtung 24 gelangt.
Der Druck wird so lange aufrecht erhalten, bis die Klebemasse 23 ausgehärtet ist.
Im Anschluss daran wird die Druckplatte 29 und die auf
den Kanülen 11 angeordneten
Klebestreifen 26 entfernt. Die Haltevorrichtung 24 ist
nunmehr zum Einsatz in einer Vorrichtung zur Herstellung des Anschliffes 12 bereit gestellt,
wie dies aus 4 hervorgeht.
Zur
Herstellung des Anschliffes 12 der Kanülen 11 ist eine Vorrichtung 31 zum
Erodieren gemäß 5 vorgesehen. Diese Vorrichtung 31 umfasst eine
Aufnahme 32, auf der die Haltevorrichtung 24 positioniert
ist. Oberhalb der Aufnahme 32 ist eine Senkelektrode 33 vorgesehen.
Die Senkelektrode 33 weist eine Länge auf, welche dem Anschliff 12 entspricht.
Der Winkel unter welchem der Anschliff 12 schräg zur Längsachse
des Kanülenrohres 13 verläuft, wird über eine
Einstelleinrichtung 34 festgelegt. Beispielsweise kann
die Einstelleinrichtung 34 durch eine Stellschraube vorgesehen
sein, welche die Haltevorrichtung 24 in einem Winkel zur
Aufnahme positioniert, der wiederum dem Winkel entspricht unter dem
der Anschliff 12 zur Längsachse
des Kanülenrohres 13 verläuft.
Das
Senkerodieren erfolgt in frei wählbaren Zeitintervallen.
Beispielsweise sind Arbeitsintervalle von ein bis zwei Sekunden
vorgesehen, in welchem der Abtrag durchgeführt wird. Im Anschluss daran
erfolgt eine Zuführung
von einem Spül-
oder Kühlmedium über eine
Zuführung 36,
um die Kanülen 11 zu Kühlen und
den Abtrag abzuspülen.
Während dem
Senkerodieren ist zusätzlich eine
Fixierplatte 37 oder Fixiereinrichtung vorgesehen, welche
das Kanülenrohr 13 zur
Haltevorrichtung 24 fixiert, um Schwingungen und Vibrationen
zu unterbinden. Nach dem Einbringen des Anschliffes 12 wird
die Haltevorrichtung 24 der Vorrichtung 31 entnommen.
Es erfolgt dann ein Entgraten des Anschliffs 12. Nach dem
Entgraten des Anschliffes 12 der Kanüle 11 wird vorzugsweise über eine
Breitschlitzdüse
Heißluft
auf die Haltevorrichtung 24 aufgebracht, so dass sich sämtliche
Kanülen 11 gleichzeitig
und rückstandsfrei
aus dem Klebebett bzw. Fixiermasse 23 lösen. Die Klebemasse 23 verbleibt
jedoch auf der Auflagefläche 27 der
Haltevorrichtung 24. Nach dem Ablösen der Kanülen 11 erfolgt ein Verrunden
des distalen Endes 17 der Kanülenspitze 18 und eine
Spülung
und Reinigung der Kanülen 11, um
diese keimfrei zum Einsatz für
medizinische Zwecke bereitzustellen.
In
den 6a und 6b ist eine alternative Haltevorrichtung
als Spannvorrichtung 40 dargestellt, welche besonders für den Einsatz
beim Herstellen eines Anschliffes 12 durch Drahterosion
vorgesehen ist. Diese Spannvorrichtung 40 weist eine erste
und zweite Klemmeinrichtung 41, 42 auf, wobei
die erste Klemmeinrichtung an einer Auflagefläche 27 und die zweite
Klemmeinrichtung auf einem axial verschiebbaren Spannelement 43 vorgesehen
ist. Die Kanülen 11 werden
durch die Klemmeinrichtung 41, 42 fixiert, wobei über eine
Spannschraube 44 das Spannelement 43 gegenüber der
Auflage 27 weg bewegt wird, so dass eine axiale Spannung
auf die Kanülen 11 wirkt.
Nachdem die axiale Spannung auf die Kanülen 11 aufgebracht
ist, wird die Spannvorrichtung 40 einer Vorrichtung zum
Drahterodieren zugeführt.
Der Erosionsdraht 46 wird dabei rechtwinklig zur Kanülenlängsachse
gleichzeitig entlang mehreren Kanülen 11 geführt. Dem
Erodierdraht 46 vorausauseilend ist eine Druckrolle 47 positioniert,
um die einzelnen Kanülen 11 während des
Erodiervorganges zur Spannvorrichtung 40 zu fixieren.
Der
Abtrag erfolgt beginnend mit dem Auslauf 16, wobei die
Zustellung des Erodierdrahtes bis zum distalen Ende 17 hin
zunimmt. Nach dem Herstellen des Anschliffes 12 erfolgt
ebenfalls eine Entgratung durch Feinsandstrahlung oder dergleichen. Ebenfalls
werden die Kanülen 11 nach
dem Verrunden der distalen Enden 17 gespült und zum
Einsatz für
medizinische Zwecke desinfiziert.
Die
einzelnen Verfahrensparameter für
die Drahterosion werden an die Wandstärken der Kanülen 11 sowie
an das Kanülenmaterial
angepasst. Dies gilt ebenso für
das Senkerodieren oder für
die zumindest teilweise Herstellung des Anschliffs 12 durch Bandschleifen,
Flachschleifen oder dergleichen.