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Die Erfindung betrifft ein Preßwerkzeug
für handgeführte Preßgeräte mit Preßbackenträgern, die mit
Preßbacken
versehen sind und Bruchzonen aufweisen, wo im Falle einer Überbeanspruchung
ein Bruch des jeweiligen Preßbackenträgers erfolgt.
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zum Verbinden von Rohren ist es bekannt, hülsenförmige Preßfittings
zu verwenden, die meist aus Metall bestehen. Das Preßfitting
wird zwecks Herstellung einer Rohrverbindung über die zu verbindenden Rohrenden
geschoben und dann radial zusammengepreßt, wobei sowohl das Preßfitting
als auch das Rohr plastisch verformt werden.
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Die Verpressung des Preßfittings
und der Rohrenden geschieht mit Hilfe von handgeführten Preßgeräten, wie
sie beispielsweise in dem
DE
295 02 032.6 U1 und der
DE 196 31 019 A1 offenbart sind. Die Preßgeräte weisen
ein Preßwerkzeug
auf, das abnehmbar an einem Geräteantrieb
befestigt ist. Als Antrieb können
Hydraulikkolben vorgesehen sein, die über eine handbetriebene oder
elektromotorisch angetriebene Pumpe mit Hydraulikdruck beauf schlagt
werden. Statt dessen kommt auch ein rein elektromotorischer Antrieb
in Frage.
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Das Preßwerkzeug weist zumindest zwei, teilweise
aber auch mehr Preßbacken
auf, die beim Preßvorgang
radial nach innen zur Bildung eines geschlossenen Preßraums bewegt
werden können.
Die Preßbacken
sitzen in hebelartigen Preßbackenträgern oder
sind Teil derselben, die von dem Antrieb so beaufschlagt werden
können,
daß sie
in Verpreßrichtung
bewegt werden.
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Bei den bekannten Preßwerkzeugen
ist man bestrebt, sie vornehmlich im Bereich der Preßbacken möglichst
schlank auszubilden, damit die Preßbacken auch an schlecht zugänglichen
Rohrenden bzw. Preßfittings
angesetzt werden können.
Dabei muß ein
Kompromiß gesucht
werden zwischen der Festigkeit der Preßbackenträger einerseits und dem Raumbedarf
andererseits. Der Kompromiß geht
nicht selten zu Lasten der Festigkeit. Dies wiederum hat zur Folge,
daß es
bei einem Verpreßvorgang
zu einem Bruch eines Preßbackenträgers an
der meist gefährdeten
Stelle, also im Bereich einer Bruchzone, kommt. Solche Brüche treten
es auch bei Fehlbedienungen des Preßgeräts oder bei Verwendung des Preßgerätes für nicht
vorgesehene Zwecke auf. So werden die Preßbacken des Preßgeräts häufig auch als
Zangen mißbraucht.
Außerdem
kann es zum Bruch kommen, wenn ein Fremdkörper im Bereich oberhalb des
Pressenraums zwischen die Preßbacken
zu liegen kommt.
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Bei einem Bruch kann es passieren,
daß die Bruchstücke unkontrolliert
wegfliegen und dadurch die Bedienungsperson in Gefahr bringen. Da
das Preßgerät bei seiner
Handhabung ständig
optisch kontrolliert werden muß,
befindet sich das Gesicht der Bedienungsperson in unmittelbarer
Nähe des Preßgeräts, so daß es zu
schweren Gesichtsverletzungen kommen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Preßwerkzeug
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß im Falle des Bruchs eines
Preßbackenträgers die
Gefahr einer Verletzung der Bedienungsperson vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Preßbackenträger mit
Fangelementen versehen sind, die sich jeweils aus einem Bereich
außerhalb
der Bruchzone in diese hinein erstrecken und außerhalb und innerhalb der Bruchzone
an dem Preßbackenträger befestigt
sind. Grundgedanke der Erfindung ist es also, mit besonderen Fangelementen
ein Wegfliegen der Bruchstücke
zu vermeiden und hierdurch die Bedienungsperson vor Verletzungen
zu schützen.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung
der Fangelemente ist gesichert, daß das jeweilige Bruchstück zwar
von dem übrigen
Teil des Preßbackenträgers getrennt
wird, jedoch von dem Fangelement festgehalten wird. Die Sicherheit
des Preßwerkzeugs
wird wesentlich erhöht,
ohne daß erhebliche
Mehrkosten entstehen.
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Die Fangelemente sind zweckmäßigerweise strangförmig, beispielsweise
als Fangbänder
oder Fangdrähte
ausgebil det, die aus Metall oder Kunststoff oder Verbundwerkstoffen
bestehen können.
Dabei können
die Fangelemente auch als textile Streifen ausgebildet sein. Voraussetzung
ist, daß ihre Festigkeit
so groß ist,
daß sie
ein Wegfliegen der Bruchstücke
zuverlässig
verhindern.
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Die Fangelemente können auf
der Außenseite
der Preßbackenträger befestigt
sein, und zwar vorzugsweise auf der den Preßbacken abgewandten Seite der
Preßbackenträger. Die
Fangelemente können
sich auch über
die gesamte Außenseite
der Preßbackenträger, beispielsweise
in Form eines kompletten Gummiüberzuges,
erstrecken. Statt dessen, aber auch in Kombination mit der außenseitigen Anbringung,
können
die Fangelemente aber auch so angeordnet werden, daß sie in
den Preßbackenträgern verlaufen,
beispielsweise indem in den Preßbackenträgern Bohrungen
oder Nuten vorgesehen werden, in die die Fangelemente eingesetzt
oder eingeschoben und fixiert werden.
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Die Befestigung der Fangelemente
kann auf beliebige Weise erfolgen, beispielsweise durch Verklebung
oder mittels besonderer Befestigungselemente wie Schrauben, Nieten
etc. Sofern die Fangelemente aus einem vulkanisierbaren Material,
beispielsweise Gummi oder einem anderen vulkanisierbaren Elastomer,
bestehen, kann die Befestigung der Fangelemente durch Anvulkanisieren
geschehen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung
anhand eines Ausführungsbeispiels
näher veranschaulicht.
Es zeigen:
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1 ein
Preßgerät in der
Seitenansicht mit Preßfitting
und Rohrende und
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2 einen
Querschnitt durch das Preßgerät gemäß 1 in der Ebene A-A.
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Das in den Figuren teilweise dargestellte Preßgerät weist
ein Preßwerkzeug 1 auf,
das zwei T-förmige,
identische Lagerplatten 2, 3 hat, die in der Ansicht
gemäß 1 gesehen genau hintereinander angeordnet
sind. Im unteren Teil werden die Lagerplatten 2, 3 durch
einen Verbindungsbolzen 4 durchsetzt. Der Verbindungsbolzen 4 ist
herausnehmbar.
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Auf den Verbindungsbolzen 4 sind
von beiden Seiten Tragplatten 5, 6 aufgesetzt
(in 1 ist die vordere
Tragplatte 5 weggelassen), welche zum insgesamt mit 7 bezeichneten
Antrieb des Preßgeräts gehören. Sie
sind nur mit ihrem oberen Bereich dargestellt. An ihren unteren
Enden ist ein hier nicht gezeigter Hydraulikzylinder befestigt,
aus dem nach oben eine Kolbenstange herausragt. Das obere Ende der
Kolbenstange ist mit einem obenseitig gabelförmig ausgebildeten Antriebskopf 8 versehen.
Innerhalb des Antriebskopfs 8 sind nebeneinander zwei Antriebsrollen 9, 10 um
eine horizontale Achse frei drehbar gelagert. Durch Druckbeaufschlagung
des Hydraulikzylinders mit Hilfe eines eine Pumpe antreibenden Antriebsmotors
kann der Antriebskopf 8 vertikal bewegt werden (selbstverständlich auch
wieder zurückbewegt
werden).
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Durch Herausnehmen des Verbindungsbolzen 8 kann
das Preßwerkzeug 1 auf
einfache Weise von dem Antrieb 7 abgenommen und durch ein
anderes Preßwerkzeug
ersetzt werden.
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Die Lagerplatten 2, 3 werden
im oberen Bereich von den mit Abstand nebeneinander angeordneten
Lagerbolzen 11, 12 durchsetzt. Auf jedem der Lagerbolzen 11, 12 ist
ein hebelartiger Preßbackenträger 13, 14 zwischen
den Lagerplatten 2, 3 gelagert. Die beiden Preßbackenträger 13, 14 sind
spiegelsymmetrisch ausgebildet. Sie weisen von den Lagerbolzen 11, 12 nach
unten gehende Antriebsarme 15, 16 und nach oben
gehende Backenarme 17, 18 auf. Die Antriebsarme 15, 16 weisen
Antriebsflächen 19, 20 auf,
welche gegenüber
der Horizontalen zunächst
nur schwach geneigt sind und dann in einen steil nach oben gerichteten
Bereich übergehen.
In den einander gegenüberstehenden
Seiten der Backenarme 17, 18 sind halbkreisförmige Ausnehmungen
eingeformt, die die Kontur von Preßbacken 21, 22 bilden.
Solche Preßbacken
können
auch als separate Teile ausgebildet sein, die in die Backenarme 17, 18 eingesetzt
sind.
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Die 1 und 2 zeigen das Preßwerkzeug 1 in
der Offenstellung, bei der der Antriebskopf 8 seine untere
Stellung einnimmt und er folglich nicht an den Antriebsarmen 15, 16 anliegt.
Das Preßwerkzeug 1 ist
an eine Rohrverbindung so angesetzt, daß sie zwischen den Preßbacken 21, 22 liegt.
Die Rohrverbindung weist einen Rohrendbereich 23 auf, über den ein
Preßfitting 24 teilweise
geschoben ist. Dies läßt sich
insbesondere aus 2 ersehen.
Das Preßfitting 24 hat
einen Zylinderabschnitt 25 mit einer als Anschlag für den Rohrendbereich 23 dienenden,
mittig liegenden Einschnürung 26.
An den freien Enden weist das Preßfitting 24 nach außen gewölbte Ringwülste 27, 28 auf,
in die innenseitig jeweils ein elastomerer Dichtring 29, 30 eingelegt
ist. Die Preßbacken 21, 22 liegen
auf Höhe
des in 2 rechtseitigen
Ringwulstes 28.
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Für
den Preßvorgang
wird der nicht dargestellte Hydraulikzylinder über eine entsprechende Pumpe
mit Hydraulikdruck beaufschlagt, so daß die Kolbenstange zusammen
mit dem daran angebrachten Antriebskopf 8 nach oben ausfährt. Dabei
kommen die Antriebsrollen, 9, 10 zunächst an den flach geneigten
abschnitten der Antriebsflächen 19, 20 zur Anlage.
Bei weiterem Hochfahren werden die Antriebsarme 15, 16 auseinandergespreizt.
Dies hat zur Folge, daß sich
die Backenarme 17, 18 einander annähern und
die Preßbacken 21, 22 zur
Anlage an dem Ringwulst 28 kommen. Mit dem weiteren Hochfahren
des Antriebskopfs 8 beginnt der eigentliche Preßvorgang,
bei dem der Ringwulst 28 und der sich unmittelbar anschließende Bereich
des Zylinderabschnitts 25 radial nach innen plastisch verformt
werden, wobei im letzten Preßstadium
auch der Rohrendbereich 23 plastisch radial nach innen
verformt wird. Dabei fahren die Antriebsrollen 9, 10 in
den Bereich zwischen den Antriebsarmen 15, 16 ein,
wo die Antriebsflächen 19, 20 nur
noch einen sehr spitzen Winkel einnehmen, also sehr steil zueinander
geneigt sind.
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An den den Preßbacken 21, 22 abgewandten
Stirnseiten der Preßbackenträger 13, 14 sind Fangbänder 31, 32 vorgesehen,
die sich von der oberen Spitze der Backenarme 17, 18 bis
zu den Antriebsarmen 15, 16 erstrecken. Die Fangbänder 31, 32 bestehen
aus Gummi und sind über
ihre gesamte Fläche
auf die Stirnseiten der Preßbackenträger 13, 14 aufvulkanisiert,
mit diesen also flächig
verbunden.
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Der Querschnitt der Backenarme 17, 18 ist im
Bereich der Preßbacken 21, 22 stark
reduziert, um in diesem Bereich möglichst wenig Raum einzunehmen.
Aufgrund dessen besteht hier eine erhöhte Bruchgefahr. Unter ungünstigen
Bedingungen bricht einer der beiden Backenarme 17, 18 in
der besonders gefährdeten
Bruchzone, symbolisiert durch die Linien 33, 34.
Der darüberliegende
Teil des jeweiligen Backenarmes 17 bzw. 18 bricht
ab. Durch die Fangbänder 31 bzw. 32 wird
jedoch verhindert, daß dieses Bruchstück wegfliegt.
Es bleibt an dem jeweiligen Fangband 31 bzw. 32 hängen. Das
Brechen der Backenarme 17, 18 stellt demnach keine
Gefahr mehr für
die Bedienungsperson des Preßgeräts dar.