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Die
Erfindung bezieht sich auf ein aus Schußfaden und Kettfaden gewebtes
Kederband zur Annähung
an einen Bezugsstoff, insbesondere zum Festhaken eines als Polsterbezug
ausgebildeten Bezugsstoffes an einem Autositz, mit einem eine Verstärkungsseele
umschließenden
Schlauchabschnitt und einem einlagig gewebten Fahnenabschnitt.
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Ein
Kederband dieser Art ist aus der
DE 197 31 260 C1 bekannt. Der Schlauchabschnitt
ergibt sich durch an den einlagigen Fahnenabschnitt anschließendes zweilagiges
Weben. Die Verstärkungsseele
besteht aus einem Versteifung und Reißfestigkeit ergebenden, eingebrachten
flachen Kunststoffband. Das Festhaken geschieht in einem einlagigen Übergangsbereich
zwischen Schlauchabschnitt und Fahnenabschnitt. Der Haken wird dazu
in eine durch einen farbigen Kettfaden markierte Zone des Gewebes
gestoßen
bzw. gestochen.
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Aus
der
DE 43 03 578 C1 existiert
der Vorschlag, webtechnisch beabstandet liegende schlitzartige Öffnungen
zu belassen. Das wird dadurch erreicht, dass die Schußfäden entsprechend
der Länge der
schlitzartigen Öffnungen
vor der Verstärkungsseele
enden. Davor und dahinter sind die Schußfäden jeweils wieder mit den
Kettfäden
der Verstärkungsseele
verbunden. Der an die schlitzartige Öffnung in Richtung des Fahnenabschnittes
unmittelbar angrenzende Bereich ist locker gebunden. Er fällt entsprechend
weich aus, so dass es beim Steckzuordnen des Befestigungshakens
oder dergleichen zu einem Verdrängen
des textilen Materials kommt. Sodann schließt ein härterer Bereich, geeignet zum
Vernähen,
an.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes gewebtes Kederband so auszubilden,
dass die Steckzuordnung erleichternde Öffnungen für Befesti gungshaken auch bei
durchgehendem, dass heißt
die gesamte Breite des Kederbandes erfassenden Schußfaden erreicht
werden.
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Durch
die
DE 41 11436 A1 ist
zwar ein Befestigungsband bekannt, bei dem freilaufend zwischen zwei
peripheren Längsstreifen
ein Mittelstreifen berücksichtigt
ist, der in periodischen Abstandsbereichen schußfadenfreie Zonen beläßt, die
durch Schrumpfen des Umfeldes eine sich aus der Bandebene ausstellende
Schlingenbildung erlauben, sog. Gardinenbändern vergleichbar. Hierbei
ist pro Streifen ein Schußfaden
vorgesehen. Der peripheren Längsstreifen
bindet an Brückenzonen
den freilaufenden Mittelstreifen mit ein.
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Im
Einsatz sind schließlich
Kederbänder
in Form eines Vliesstreifens, dem einrandig eine im Wege der Extrusion
erzeugte Verstärkungsseele
aus Kunststoff zugeordnet ist. Fahnenseitig befinden sich in Abständen vorgesehene
Lochungen zum Einziehen von Befestigungshaken, -ringen oder dergleichen.
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Die
Aufgabe ist zunächst
und im wesentlichen bei einem gewebten Kederband mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst,
wobei darauf abgestellt ist, dass fahnenabschnittseitig an den Schlauchabschnitt
eine kettfadenfreie Schußzone anschließt über das
Mehrfache des Abstandes von zwei Kettfäden im Fahnenabschnitt.
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Zufolge
solcher Ausgestaltung ist ein Kederband erhöhten Gebrauchswertes erzielt.
Der liegt in einer hohen inneren Festigkeit und vereinfachten Befestigung
begründet.
Die bezüglich
der Kettfäden freigelassene
Schußzone
am fahnenseitigen Fuß des
Schlauchabschnittes stellt hervorragende Eindringflächen für die besagten,
den Polsterbezug am Autositz fesselnden Elemente. Die den „Graben" zwischen Schlauchabschnitt
und Fahnenabschnitt frei überbrückenden
Schußfadenabschnitte
ergeben einen Leiterbandbereich von ausreichender, öffnungsbildender
Spreizbarkeit. Das Spreizen geschieht jedenfalls stressfreier als
einen, wenn auch locker gewebten Part zu verdrängen. Eine solche Verankerungszone
fällt auch
zielmäßig optisch
besser auf, da er sich strukturmäßig vom
normal gewebten Fahnenabschnitt deutlich abhebt.
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Die
Gegenstände
der weiteren Ansprüche sind
nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand des Anspruches 1 erläutert, können aber
auch in ihrer unabhängigen
Formulierung von Bedeutung sein. So ist weiter so vorgegangen, dass
die Verstärkungsseele mindestens
ein wulstbildender Kettfaden ist. Bei dem nun eröffneten integralen Webverbund
kann ein solcher, beispielsweise von einem Kunststoffstab gebildeter
Kettfaden, durch Rauhung auch rutschsicher gefaßt sein. Bevorzugt, ohne das
es auf die Rauhung ankommt, ist ein flachstabartiges Kunststoffteil,
das zudem noch bevorzugt thermoplastisch verformbar ist. Es kann
sich auch um eine Kunststoff-Fadenschar handeln, bevorzugt wiederum
aus thermoplastischen Fäden,
bei welchen dann eine Verformung unter Hitze (bei welcher im Übrigen das
Webmaterial noch nicht verformt oder in Mitleidenschaft gezogen wird)
vorgenommen werden kann. Ein ovaler oder langgestreckter Querschnitt
ist jedenfalls bevorzugt.
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Ist
dagegen eine Aufrollbarkeit als raumsparende Vorrats- bzw. Versandform
des gewebten Kederbandes erstrebt, kann weiter so vorgegangen werden, – obwohl
auch die genannten anderen Ausführungsformen
grundsätzlich
eine Aufrollbarkeit nicht entgegen stehen müssen – dass die Verstärkungsseele
aus einer Kettfadenschar besteht. Die einzelnen Kettfäden sind
zu einem Bündel
gerafft. Dabei ist auch eine Ausgestaltung denkbar, die darin besteht,
dass die Verstärkungsseele
ein umlitztes Seil ist. Die kettfadenfreie Schußzone läßt sich exakt und stabil begrenzen,
und zwar dadurch, dass der fahnenabschnittseitige Abschluss des
Schlauchabschnittes und/oder der Beginn des an die kettfadenfreie
Anschlusszone anschließenden
Fahnenabschnittes mit verstärkten
Kettfäden
gewebt ist bzw. sind. Das kann sich in einer verdickten Ausführung ebenso
niederschlagen wie in einer härteren
Materialausführung.
Dabei erweist es sich als vorteilhaft, dass an dem fahnenabschnittseitigen
Abschluss des Schlauchabschnittes mehr als ein verstärkter Kettfaden
verläuft.
Zu denken ist an zwei oder drei Kettfäden, die den Übergang
zwischen Schlauchabschnitt und Fahnenabschnitt aufriffelfrei sichern
bzw. den Schlauch seitlich zuhalten. Bezüglich der Anschlusszone zum
deutlich flächengrößeren Fahnenabschnitt genügt ein verstärkter Kettfaden.
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Der
Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 das zu einer Rolle aufgewickelte
Kederband in perspektivischer Darstellung, wobei ein wickelkernferner
Endabschnitt abgewickelt dargestellt ist,
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2 eine Draufsicht auf das
abgewickelte Kederband, vergrößert,
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3 einen Querschnitt durch
das Kederband gemäß Linie
III-III in 2,
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4 eine Patrone des Kederbandes
mit nur im Ansatz dargestelltem Fahnenabschnitt.
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Das
dargestellte Kederband 1 dient zur Befestigung eines als
Polsterbezug ausgebildeten Bezugsstoffe an einem Autositz. Das Kederband 1 wird dazu
mit der Unterseite des Bezugsstoffes verbunden, d.h. in der Regel
vernäht.
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Das
Haltern am Autositz geschieht über
Befestigungshaken bzw. Befestigungsringe.
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Solche
Elemente umgreifen eine Randstabilisierung in Form einer durchgehend
wulstartig auftragenden Verstärkungsseele 2.
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Die
wulstbildende Materialanhäufung
entspricht einem Vielfachen der Dicke des Kederbandes 1.
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Das
Kederband 1 besteht aus einem die Verstärkungsseele 2 mantelseitig
umschließenden Schlauchabschnitt 3 und
einem einlagig fest gewebten Fahnenabschnitt 4. Letzterer
dient zur Annähung an
den Bezugsstoff. Der gewebte Schlauchabschnitt 3 ist im
wesentlichen kreisrund. Der einlagige, ebene Fahnenabschnitt 4 geht
in einer Diametralen zu bzw. ab. Es liegt eine symmetrische Ausprägung vor.
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Der
Schußfaden
des gewebten Kederbandes 1 trägt das Bezugszeichen 5.
Er quert damit verwebte Kettfäden 6.
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Zwischen
dem Schlauchabschitt 3 und dem Fahnenabschnitt 4 erstreckt
sich eine kettfadenfreie Schußzone 7.
Die setzt fahnenabschnittseitig am Schlauchabschnitt 3 an.
Sie erstreckt sich über
das Mehrfache des Abstandes von zwei Kettfäden 6 im Fahnenabschnitt 4.
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Bei
einer zugrunde liegenden Breite des Kedernbandes 1 von
ca. 28 mm entfällt
bei der gegebenen Kettfadendichte ein Breitenabschnitt von ca. 5 mm
auf die Breite der dargestellten kettfadenfreien Schußzone 7.
Eine damit vergleichbare Breite ergibt sich durchmessermäßig auch
für die
umwebte Verstärkungsseele 2.
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Im
Bereich der kettfadenfreien Schußzone 7 ergibt sich
eine Leiterstruktur zufolge der nebeneinander frei flottierenden
Abschnitte 5' des
Schußfadens 5.
Es liegt diesbezüglich
gleichsam ein Leiterband vor, wobei die genannten Ab schnitte 5' durch den z.
B. flach profilierten Befestigungshaken verdrängt eine Öffnung bilden, zum umschlingenden Einführen des
Befestigungshakens bzw. Befestigungsringes: Um bei der Metapher
Leiter zu bleiben, lassen sich demgemäß die elastischen Sprossen durch
das Flachprofil des Hakens wie Jalousielamellen spreizen. Dabei
entsteht eine etwa rhomobidale Öffnung.
Die rhomboidale Öffnung
gestaltet sich bei vorschriftsmäßigem Sitz
des Befestigungshakens dann mehr zu einer dreieckigen Öffnung,
wobei die in den Abschluss 8 einlaufenden Enden der leiterförmigen Schußfadenabschnitte 5' sich letzlich
zu einer dreieckigen Öffnung
formen. Die paarig verlaufenden verstärkten Kettfäden 6' werden dabei verhakungsmäßig mitgefaßt.
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Die
Schußfadenabschnitte 5' können in
der kettfadenfreien Schußzone 7 auch
leicht geschrägt verlaufen.
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Das
besagte Befestigungsmittel kann wahlweise gleichsam stufenlos plaziert
werden. Das Kederband 1 ist so der geschilderten gelochten
Version überlegen.
Vielmehr liegen webtechnisch erzeugte, unverletzte Öffnungen
vor.
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Die
kettfadenfreie Schußzone 7 ist
des weiteren seitenstabilisiert. Erreicht ist das dadurch, dass der
fahnenabschnittseitige Abschluss 8 des Schlauchabschnittes 3 und/oder
der Beginn 9 des an die kettfadenfreie Schußzone 7 anschließenden Fahnenabschnittes 4 mit
verstärkten
Kettfäden 6' gewebt ist
bzw. sind. Die verstärkten
Kettfäden 6' sind in der Zeichnung
dicker dargestellt (vgl. zum Beispiel 3).
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Die
diesbezügliche
Ausrüstung
ist unterschiedlich vorgenommen, und zwar bezüglich der Anzahl der Kettfäden 6'. An dem fahnenabschnittseitigen
Abschluss 8 verlaufen benachbart zwei verstärkte Kettfäden 6'.
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An
der Anschlusszone, also am Beginn 9, zum Fahnenabschnitt 4 hin
verläuft
hingegen nur ein verstärkter
Kettfaden 6'.
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Webtechnisch
gesehen ist die Verstärkungsseele 2 selbst
ebenfalls ein Kettfaden, eben ein durch Querschnittsvergrößerung wulstbildender
Kettfaden 6''. Es kann sich – wie schon
angedeutet – um
einen Rundstab aus Kunststoff handeln. Bevorzugt ist jedoch eine
Ausgestaltung dahingehend, dass die Verstärkungsseele 2 sich
aus einer zentral orientierten Kettfadenschar zusammensetzt. Die
Kettfäden
können
entsprechend geordnet gebündelt
sein. Ein derartiger Verbund erhöht
die Flexibilität
und ist auch Verformungsbeanspruchungen, wie sie in der Praxis am
Polsterbezug auftreten, voll gewachsen, ferner aufrollbar (siehe
Rolle R, 1). Die verriegelnde Wirkung
entsprechender Verstärkungsseelen 2 ergibt
sich sogar in ausreichender Weise auch dann, wenn die Verstärkungsseele 2 ein
Seil ist. Zweckmäßig handelt
es sich dabei um ein umlitztes Seil.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.