DE10325791A1 - Gewebtes Kederband - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein aus Schußfaden (5) und Kettfaden (6) gewebtes Kederband (1) zur Annähung an einen Bezugsstoff, insbesondere zum Festhaken eines als Polsterbezug ausgebildeten Bezugstoffes an einem Autositz, mit einem eine Verstärkungsseele (2) umschließenden Schlauchabschnitt (3) und einem einlagig gewebten Fahnenabschnitt (4) und schlägt zur Erzielung einer befestigungsvorteilhaften Lösung vor, dass fahnenabschnittseitig an den Schlauchabschnitt (3) eine kettfadenfreie Schußzone (7) anschließt über das Mehrfache des Abstandes von zwei Kettfäden (6) im Fahnenabschnitt (4).

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein aus Schußfaden und Kettfaden gewebtes Kederband zur Annähung an einen Bezugsstoff, insbesondere zum Festhaken eines als Polsterbezug ausgebildeten Bezugsstoffes an einem Autositz, mit einem eine Verstärkungsseele umschließenden Schlauchabschnitt und einem einlagig gewebten Fahnenabschnitt.
  • Ein Kederband dieser Art ist aus der DE 197 31 260 C1 bekannt. Der Schlauchabschnitt ergibt sich durch an den einlagigen Fahnenabschnitt anschließendes zweilagiges Weben. Die Verstärkungsseele besteht aus einem Versteifung und Reißfestigkeit ergebenden, eingebrachten flachen Kunststoffband. Das Festhaken geschieht in einem einlagigen Übergangsbereich zwischen Schlauchabschnitt und Fahnenabschnitt. Der Haken wird dazu in eine durch einen farbigen Kettfaden markierte Zone des Gewebes gestoßen bzw. gestochen.
  • Aus der DE 43 03 578 C1 existiert der Vorschlag, webtechnisch beabstandet liegende schlitzartige Öffnungen zu belassen. Das wird dadurch erreicht, dass die Schußfäden entsprechend der Länge der schlitzartigen Öffnungen vor der Verstärkungsseele enden. Davor und dahinter sind die Schußfäden jeweils wieder mit den Kettfäden der Verstärkungsseele verbunden. Der an die schlitzartige Öffnung in Richtung des Fahnenabschnittes unmittelbar angrenzende Bereich ist locker gebunden. Er fällt entsprechend weich aus, so dass es beim Steckzuordnen des Befestigungshakens oder dergleichen zu einem Verdrängen des textilen Materials kommt. Sodann schließt ein härterer Bereich, geeignet zum Vernähen, an.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes gewebtes Kederband so auszubilden, dass die Steckzuordnung erleichternde Öffnungen für Befesti gungshaken auch bei durchgehendem, dass heißt die gesamte Breite des Kederbandes erfassenden Schußfaden erreicht werden.
  • Durch die DE 41 11436 A1 ist zwar ein Befestigungsband bekannt, bei dem freilaufend zwischen zwei peripheren Längsstreifen ein Mittelstreifen berücksichtigt ist, der in periodischen Abstandsbereichen schußfadenfreie Zonen beläßt, die durch Schrumpfen des Umfeldes eine sich aus der Bandebene ausstellende Schlingenbildung erlauben, sog. Gardinenbändern vergleichbar. Hierbei ist pro Streifen ein Schußfaden vorgesehen. Der peripheren Längsstreifen bindet an Brückenzonen den freilaufenden Mittelstreifen mit ein.
  • Im Einsatz sind schließlich Kederbänder in Form eines Vliesstreifens, dem einrandig eine im Wege der Extrusion erzeugte Verstärkungsseele aus Kunststoff zugeordnet ist. Fahnenseitig befinden sich in Abständen vorgesehene Lochungen zum Einziehen von Befestigungshaken, -ringen oder dergleichen.
  • Die Aufgabe ist zunächst und im wesentlichen bei einem gewebten Kederband mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass fahnenabschnittseitig an den Schlauchabschnitt eine kettfadenfreie Schußzone anschließt über das Mehrfache des Abstandes von zwei Kettfäden im Fahnenabschnitt.
  • Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein Kederband erhöhten Gebrauchswertes erzielt. Der liegt in einer hohen inneren Festigkeit und vereinfachten Befestigung begründet. Die bezüglich der Kettfäden freigelassene Schußzone am fahnenseitigen Fuß des Schlauchabschnittes stellt hervorragende Eindringflächen für die besagten, den Polsterbezug am Autositz fesselnden Elemente. Die den „Graben" zwischen Schlauchabschnitt und Fahnenabschnitt frei überbrückenden Schußfadenabschnitte ergeben einen Leiterbandbereich von ausreichender, öffnungsbildender Spreizbarkeit. Das Spreizen geschieht jedenfalls stressfreier als einen, wenn auch locker gewebten Part zu verdrängen. Eine solche Verankerungszone fällt auch zielmäßig optisch besser auf, da er sich strukturmäßig vom normal gewebten Fahnenabschnitt deutlich abhebt.
  • Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand des Anspruches 1 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängigen Formulierung von Bedeutung sein. So ist weiter so vorgegangen, dass die Verstärkungsseele mindestens ein wulstbildender Kettfaden ist. Bei dem nun eröffneten integralen Webverbund kann ein solcher, beispielsweise von einem Kunststoffstab gebildeter Kettfaden, durch Rauhung auch rutschsicher gefaßt sein. Bevorzugt, ohne das es auf die Rauhung ankommt, ist ein flachstabartiges Kunststoffteil, das zudem noch bevorzugt thermoplastisch verformbar ist. Es kann sich auch um eine Kunststoff-Fadenschar handeln, bevorzugt wiederum aus thermoplastischen Fäden, bei welchen dann eine Verformung unter Hitze (bei welcher im Übrigen das Webmaterial noch nicht verformt oder in Mitleidenschaft gezogen wird) vorgenommen werden kann. Ein ovaler oder langgestreckter Querschnitt ist jedenfalls bevorzugt.
  • Ist dagegen eine Aufrollbarkeit als raumsparende Vorrats- bzw. Versandform des gewebten Kederbandes erstrebt, kann weiter so vorgegangen werden, – obwohl auch die genannten anderen Ausführungsformen grundsätzlich eine Aufrollbarkeit nicht entgegen stehen müssen – dass die Verstärkungsseele aus einer Kettfadenschar besteht. Die einzelnen Kettfäden sind zu einem Bündel gerafft. Dabei ist auch eine Ausgestaltung denkbar, die darin besteht, dass die Verstärkungsseele ein umlitztes Seil ist. Die kettfadenfreie Schußzone läßt sich exakt und stabil begrenzen, und zwar dadurch, dass der fahnenabschnittseitige Abschluss des Schlauchabschnittes und/oder der Beginn des an die kettfadenfreie Anschlusszone anschließenden Fahnenabschnittes mit verstärkten Kettfäden gewebt ist bzw. sind. Das kann sich in einer verdickten Ausführung ebenso niederschlagen wie in einer härteren Materialausführung. Dabei erweist es sich als vorteilhaft, dass an dem fahnenabschnittseitigen Abschluss des Schlauchabschnittes mehr als ein verstärkter Kettfaden verläuft. Zu denken ist an zwei oder drei Kettfäden, die den Übergang zwischen Schlauchabschnitt und Fahnenabschnitt aufriffelfrei sichern bzw. den Schlauch seitlich zuhalten. Bezüglich der Anschlusszone zum deutlich flächengrößeren Fahnenabschnitt genügt ein verstärkter Kettfaden.
  • Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 das zu einer Rolle aufgewickelte Kederband in perspektivischer Darstellung, wobei ein wickelkernferner Endabschnitt abgewickelt dargestellt ist,
  • 2 eine Draufsicht auf das abgewickelte Kederband, vergrößert,
  • 3 einen Querschnitt durch das Kederband gemäß Linie III-III in 2,
  • 4 eine Patrone des Kederbandes mit nur im Ansatz dargestelltem Fahnenabschnitt.
  • Das dargestellte Kederband 1 dient zur Befestigung eines als Polsterbezug ausgebildeten Bezugsstoffe an einem Autositz. Das Kederband 1 wird dazu mit der Unterseite des Bezugsstoffes verbunden, d.h. in der Regel vernäht.
  • Das Haltern am Autositz geschieht über Befestigungshaken bzw. Befestigungsringe.
  • Solche Elemente umgreifen eine Randstabilisierung in Form einer durchgehend wulstartig auftragenden Verstärkungsseele 2.
  • Die wulstbildende Materialanhäufung entspricht einem Vielfachen der Dicke des Kederbandes 1.
  • Das Kederband 1 besteht aus einem die Verstärkungsseele 2 mantelseitig umschließenden Schlauchabschnitt 3 und einem einlagig fest gewebten Fahnenabschnitt 4. Letzterer dient zur Annähung an den Bezugsstoff. Der gewebte Schlauchabschnitt 3 ist im wesentlichen kreisrund. Der einlagige, ebene Fahnenabschnitt 4 geht in einer Diametralen zu bzw. ab. Es liegt eine symmetrische Ausprägung vor.
  • Der Schußfaden des gewebten Kederbandes 1 trägt das Bezugszeichen 5. Er quert damit verwebte Kettfäden 6.
  • Zwischen dem Schlauchabschitt 3 und dem Fahnenabschnitt 4 erstreckt sich eine kettfadenfreie Schußzone 7. Die setzt fahnenabschnittseitig am Schlauchabschnitt 3 an. Sie erstreckt sich über das Mehrfache des Abstandes von zwei Kettfäden 6 im Fahnenabschnitt 4.
  • Bei einer zugrunde liegenden Breite des Kedernbandes 1 von ca. 28 mm entfällt bei der gegebenen Kettfadendichte ein Breitenabschnitt von ca. 5 mm auf die Breite der dargestellten kettfadenfreien Schußzone 7. Eine damit vergleichbare Breite ergibt sich durchmessermäßig auch für die umwebte Verstärkungsseele 2.
  • Im Bereich der kettfadenfreien Schußzone 7 ergibt sich eine Leiterstruktur zufolge der nebeneinander frei flottierenden Abschnitte 5' des Schußfadens 5. Es liegt diesbezüglich gleichsam ein Leiterband vor, wobei die genannten Ab schnitte 5' durch den z. B. flach profilierten Befestigungshaken verdrängt eine Öffnung bilden, zum umschlingenden Einführen des Befestigungshakens bzw. Befestigungsringes: Um bei der Metapher Leiter zu bleiben, lassen sich demgemäß die elastischen Sprossen durch das Flachprofil des Hakens wie Jalousielamellen spreizen. Dabei entsteht eine etwa rhomobidale Öffnung. Die rhomboidale Öffnung gestaltet sich bei vorschriftsmäßigem Sitz des Befestigungshakens dann mehr zu einer dreieckigen Öffnung, wobei die in den Abschluss 8 einlaufenden Enden der leiterförmigen Schußfadenabschnitte 5' sich letzlich zu einer dreieckigen Öffnung formen. Die paarig verlaufenden verstärkten Kettfäden 6' werden dabei verhakungsmäßig mitgefaßt.
  • Die Schußfadenabschnitte 5' können in der kettfadenfreien Schußzone 7 auch leicht geschrägt verlaufen.
  • Das besagte Befestigungsmittel kann wahlweise gleichsam stufenlos plaziert werden. Das Kederband 1 ist so der geschilderten gelochten Version überlegen. Vielmehr liegen webtechnisch erzeugte, unverletzte Öffnungen vor.
  • Die kettfadenfreie Schußzone 7 ist des weiteren seitenstabilisiert. Erreicht ist das dadurch, dass der fahnenabschnittseitige Abschluss 8 des Schlauchabschnittes 3 und/oder der Beginn 9 des an die kettfadenfreie Schußzone 7 anschließenden Fahnenabschnittes 4 mit verstärkten Kettfäden 6' gewebt ist bzw. sind. Die verstärkten Kettfäden 6' sind in der Zeichnung dicker dargestellt (vgl. zum Beispiel 3).
  • Die diesbezügliche Ausrüstung ist unterschiedlich vorgenommen, und zwar bezüglich der Anzahl der Kettfäden 6'. An dem fahnenabschnittseitigen Abschluss 8 verlaufen benachbart zwei verstärkte Kettfäden 6'.
  • An der Anschlusszone, also am Beginn 9, zum Fahnenabschnitt 4 hin verläuft hingegen nur ein verstärkter Kettfaden 6'.
  • Webtechnisch gesehen ist die Verstärkungsseele 2 selbst ebenfalls ein Kettfaden, eben ein durch Querschnittsvergrößerung wulstbildender Kettfaden 6''. Es kann sich – wie schon angedeutet – um einen Rundstab aus Kunststoff handeln. Bevorzugt ist jedoch eine Ausgestaltung dahingehend, dass die Verstärkungsseele 2 sich aus einer zentral orientierten Kettfadenschar zusammensetzt. Die Kettfäden können entsprechend geordnet gebündelt sein. Ein derartiger Verbund erhöht die Flexibilität und ist auch Verformungsbeanspruchungen, wie sie in der Praxis am Polsterbezug auftreten, voll gewachsen, ferner aufrollbar (siehe Rolle R, 1). Die verriegelnde Wirkung entsprechender Verstärkungsseelen 2 ergibt sich sogar in ausreichender Weise auch dann, wenn die Verstärkungsseele 2 ein Seil ist. Zweckmäßig handelt es sich dabei um ein umlitztes Seil.
  • Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.

Claims (10)

  1. Aus Schußfaden (5) und Kettfaden (6) gewebtes Kederband (1) zur Annähung an einen Bezugsstoff, insbesondere zum Festhaken eines als Polsterbezug ausgebildeten Bezugsstoffes an einem Autositz, mit einem eine Verstärkungsseele (2) umschließenden Schlauchabschnitt (3) und einem einlagig gewebten Fahnenabschnitt (4), dadurch gekennzeichnet, dass fahnenabschnittseitig an den Schlauchabschnitt (3) eine kettfadenfreie Schußzone (7) anschließt über das Mehrfache des Abstandes von zwei Kettfäden (6) im Fahnenabschnitt (4).
  2. Kederband nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsseele (2) mindestens ein wulstbildender Kettfaden (6'') ist.
  3. Kederband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsseele (2) aus einer Kettfadenschar besteht.
  4. Kederband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsseele aus einem Kunststoffteil besteht.
  5. Kederband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsseele aus einer Kunststoff-Fadenschar besteht.
  6. Kederband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff- Fadenschar thermoplastisch verformt und dadurch auch untereinander verbunden ist.
  7. Kederband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsseele (2) ein umlitzes Seil ist.
  8. Kederband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der fahnenabschnittseitige Abschluss (8) des Schlauchabschnittes (3) und/oder der Beginn (9) des an die kettfadenfreie Schußzone (7) anschließenden Fahnenabschnittes (4) mit verstärkten Kettfäden (6') gewebt ist bzw. sind.
  9. Kederband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass an dem fahnenabschnittseitigen Abschluss (8) des Schlauchabschnittes (3) mehr als ein verstärkter Kettfaden (6') verläuft.
  10. Kederband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlusszone zum Fahnenabschnitt (4) ein verstärkter Kettfaden (6') verläuft.
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