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Die
Erfindung betrifft eine Dachreling und ein Fahrzeug mit einer solchen
Dachreling.
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Aus
der
DE 36 41 745 A1 sind
zwei auf einem Fahrzeugdach in Normalstellung in Längsrichtung
des Fahrzeugs im parallelen Abstand zueinander angeordnete Dachrelings
bekannt. Jede Dachreling besteht aus zumindest einem Längsholm,
der über
mehrere Relingfüße mit dem
Fahrzeugdach fest verbunden ist. Die Längsholme sind um senkrechte Achsen
schwenkbar, sodass sie die Funktion von Querträgern übernehmen können. Nach der Verschwenkung
werden die Längsholme
mit ihren freien Enden an den Relingfüßen des gegenüberliegenden Längsholms
eingerastet und verriegelt.
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Ferner
ist aus der
DE 199
29 909 A1 eine Dachreling für ein Fahrzeug bekannt, in
der elektrische und elektronische Baugruppen angeordnet sind. Die
Dachreling ist kraft- und formschlüssig über mechanische Trennstellen
mit der Karosserie des Fahrzeugs verbunden. Im Bereich der mechanischen Trennstellen
sind elektrische Trennstellen im Innern der Dachreling angeordnet. Über diese
Trennstellen werden die in der Dachreling angeordneten Baugruppen
kontaktiert, mit Energie versorgt und an Komponenten im Fahrzeug
angeschlossen, insbesondere an den im Fahrzeug vorhandenen Datenbus.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine innovative Dachreling zu schaffen, die
gegenüber
den bekannten Dachrelings eine erhöhte Funktionalität aufweist und/oder
das Gesamterscheinungsbild eines Fahrzeugs mit einer Dachreling
verbessert.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen der Patentansprüche 1, 6
oder 7 und durch eine Dachreling mit den Merkmalen des Patentanspruchs
3 gelöst.
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Gemäß des Patentanspruchs
1 weist ein Fahrzeug zumindest eine Dachreling auf, die zumindest
einen Längsholm
zumindest zwischen zwei am Fahrzeugdach befestigten Relingfüßen aufweist.
Die Dachreling ist in einer Vertiefung des Fahrzeugdachs angeordnet
und folgt der Dachkrümmung,
sodass sie nicht über
das restliche Fahrzeugdach hinausragt. Dadurch verbessert sich das
Erscheinungsbild erheblich, da die funktionale Reling nicht augenfällig auf
das Fahrzeugdach aufgesetzt ist, sondern in diesem versenkt angeordnet
ist. Das Package des Fahrzeugs wird durch die Dachreling praktisch
nicht beeinflusst. Außerdem
verbessert sich die Aerodynamik. Konventionelle Dachrelings stellen
einen erheblichen Luftwiderstand dar, was zu hohen Außengeräuschen führt. Durch
die Anordnung der Dachreling in einer Vertiefung des Fahrzeugdachs
reduziert sich der Luftwiderstand. Trotzdem ist die erfindungsgemäße Dachreling
weder unpraktisch, noch in ihrer Funktion eingeschränkt, noch
ist eine solche Reling mit höheren
Kosten verbunden. Auch lässt
sich die neue Dachreling unkompliziert reinigen. Der Längsholm
der Dachreling kann im Querschnitt und in der Farbe an das Fahrzeug
angepasst sein. So kann der Längsholm
beispielsweise aus einem verchromten Rundmaterial, wie zum Beispiel
einem Rohr bestehen.
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Durch
das Aufsetzen von Querträgern
auf die Dachreling und ein Verschrauben oder Festzurren durch Schnellspanner
kann eine Querverbindung geschaffen werden. Es bedarf dazu keiner
komplizierten Technik. Die Querträger können stufenlos in Fahrzeuglängsrichtung
verstellbar sein. Die Querträger
oder auch die Dachreling selber dienen zur Befestigung von Gegenständen.
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Gemäß Patentanspruch
3 ist an einer Dachreling für
ein Fahrzeug zumindest eine elektrische und/oder elektronische Schnittstelle
angebracht, sodass an der Dachreling anbringbare Bauteile oder Baugruppen über die
Schnittstelle elektrisch und/oder elektronisch mit der Dachreling
verbindbar sind. Die Möglichkeiten,
welche sich hier zusätzlich aufzeigen
sind enorm. So können
Heckleuchten oder Zusatzscheinwerfer an eine solche Dachreling montiert
werden. Beispielsweise zum Campen kann ein Pressluftgerät über eine
Art Steckdose oder eine Satellitenschüssel an der Dachreling montiert
und kontaktiert werden. Alle anbringbaren Bauteile können quasi
mit einer „Plug
and Play"-Funktionalität an der Dachreling
angebracht werden, wobei die volle Funktionalität sofort zur Verfügung steht,
ohne dass ein Kabel kompliziert verlegt werden muss.
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Zur
Anbringung der Bauteile oder Baugruppen weist die Dachreling vorteilhafterweise
eine Führungsschiene
auf, in der Bauteile oder Baugruppen an zumindest mehreren Stellen
anbringbar sind. Bevorzugt steht zumindest eine elektrische und/oder elektronische
Schnittstelle an allen Stellen zur Verfügung. Dazu können beispielsweise
in der Führungsschiene
ein oder mehrere Kontaktbahnen zur Verfügung stehen. Die Einsatzmöglichkeiten
der Dachreling erhöhen
sich so noch zusätzlich,
da die Bauteile oder Baugruppen an vielen verschiedenen Stellen
an der Dachreling angebracht werden können. Idealerweise ist die
Dachreling elektrisch und/oder elektronisch mit einem Bordnetz des
Fahrzeugs verbunden. So kann die Schnittstelle beispielsweise einen
Kontakt mit einem Bussystem im Fahrzeug herstellen. An der Dachreling
kann beispielsweise ein Display ähnlich
wie bei Polizeifahrzeugen angebracht sein, wobei der anzuzeigende
Text vom Fahrzeuginnenraum beliebig vorgegeben werden kann, und über die Schnittstelle
ins Display übertragen
werden kann.
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Gemäß Patentanspruch
7 weist ein Fahrzeug zumindest zwei Dachrelings auf, wobei jede Dachreling
aus zumindest zwei einzelnen Relingfüßen und zumindest einem Längsholm
besteht. Die beiden Längsholme
können
die Relingfüße im wesentlichen
parallel zueinander längs
zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs miteinander verbinden, oder aber
sie verbinden die beiden vorderen und die beiden hinteren Relingfüße der beiden
Dachrelings quer zur Fahrtrichtung miteinander. Die Längsholme
sind als Einzelteile abnehmbar. Bisher wird vor allem aus Kostengründen immer
wieder auf das altbewährte System
der längs
zum Fahrzeug ausgerichteten Dachrelings zurückgegriffen. Zum Beladen des
Fahrzeugdachs werden jedoch Querverstrebungen benötigt, wofür zusätzliche
Aufbauten erforderlich sind. Durch das vorgeschlagene System sind
keine zusätzlichen
Aufbauten und keine zeitaufwendigen Umbauaktionen mehr erforderlich.
Es müssen
nur die beiden Längsholme
jeweils von zumindest einem Relingfuß gelöst, verschwenkt und mit zumindest
einem anderen Relingfuß wieder
verbunden werden.
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Dieses
System ist besonders für
Panoramadächer
geeignet. Wenn die Dachrelings nicht benötigt werden, können die
Längsholme
vollständig
vom Fahrzeug gelöst
werden, und beispielsweise in einer Garage eingelagert werden. Wenn
sich die Längsholme
dagegen am Fahrzeug befinden, kann das Fahrzeugdach jederzeit beladen
werden, ohne dass zusätzliche
Querträger
vorhanden sein müssen.
Durch die Möglichkeit
der schnellen und einfachen Montage sowie einem sehr einfachen Wechseln
der Position der Längsholme
zwischen ihrer Funktion als klassische Längsholme und ihrer Funktion
als Querträger müssen sich
die Längsholme
nicht länger
als unbedingt erforderlich in der aerodynamisch sehr ungünstigen
Position als Querträger
befinden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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In
der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt, anhand derer die Erfindung im folgenden
näher beschrieben
wird. Die einzelnen Figuren zeigen in schematischer Darstellungsweise:
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1 einen Querschnitt durch
ein Fahrzeugdach mit einer Dachreling, die in einer Vertiefung im Fahrzeugdach
angebracht ist,
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2 eine Heckansicht eines
Fahrzeugs mit einer Dachreling mit elektrischen Kontakten,
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3 eine Frontansicht eines
Zusatzscheinwerfer, der an der Dachreling aus 2 angebracht ist,
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4 eine perspektivische Ansicht
eines Fahrzeugdachs mit einer Dachreling mit herausnehmbaren Längsholmen,
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5 eine perspektivische Ansicht
des Fahrzeugdachs von 4,
wobei die Längsholme der
Dachreling als Querträger
eingesetzt sind,
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6 eine perspektivische Detailansicht
eines Endabschnitts eines in 4 und 5 gezeigten Längsholms
oberhalb eines Relingfußes
und
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7 ein Verriegelungsprinzip
des Relingfußes
aus 6 zur Fixierung
des Längsholms.
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In 1 ist ein Fahrzeugdach 1 mit
einer Dachreling 2 gezeigt. Die Dachreling 2 ist
in einer Vertiefung 3 des Fahrzeugdachs 1 angeordnet,
sodass die Dachreling 2 nicht über das restliche Fahrzeugdach 1 hinausragt.
Dadurch ist die Dachreling 2 unscheinbar ins Fahrzeugdach 1 integriert
und stellt einen wesentlich geringeren Luftwiderstand dar, als eine
Dachreling, die konventionell einfach auf ein Fahrzeugdach aufgesetzt
ist.
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2 zeigt eine Heckansicht
eines Personenkraftwagen 5, auf dessen Fahrzeugdach 6 links und
rechts eine Dachreling 7 angebracht ist. Beide Dachrelings 7 weisen
eine Führungsschiene 8 auf,
in die Baugruppen eingeschoben werden können. An den beiden Dachrelings 7 ist
ein Heckspoiler 9 mit einer integrierten dritten Bremsleuchte 10 angebracht. Der
Heckspoiler 9 ist in den Führungsschienen 8 gehalten.
In den Führungsschienen 8 befindet
sich jeweils zumindest eine Kontaktbahn. Der Heckspoiler 9 stellt
mit seinen seitlichen Füßen, mit
denen er in den Führungsschienen 8 gehalten
ist, zugleich den elektrischen Kontakt mit den Kontaktbahnen her.
Auf diese Weise wird die dritte Bremsleuchte 10 mit Strom versorgt,
ohne dass auf dem Fahrzeugdach 6 irgendwelche Kabel zu
sehen wären.
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Zusätzlich oder
alternativ kann in eine der Führungsschienen 8,
wie in 3 gezeigt, ein
Zusatzscheinwerfer 11 eingeschoben werden. Wie bereits
bei der dritten Bremsleuchte 10 erfolgt auch beim Zusatzscheinwerfer 11 die
elektrische Kontaktierung über
den Fuß des
Zusatzscheinwerfers 11, der einen Kontakt zu den Kontaktbahnen
in der Führungsschiene 8 herstellt.
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Die 4 zeigt einen Personenkraftwagen mit
zwei zueinander im wesentlichen parallelen, in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden Dachrelings 15, wobei jede Dachreling 15 aus
zumindest zwei einzelnen Relingfüßen 16 und
einem Längsholm 17 besteht,
der die beiden Relingfüße 16 verbindet.
Außer über die
Längsholme 17 sind
die Relingfüße 16 nicht miteinander
verbunden. Die Längsholme 17 sind
als Einzelteile abnehmbar.
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Die
Längsholme 17 können, wie
in 5 gezeigt, auch als
Querträger
einsetzt werden, wobei dann ein Längsholm 17 die beiden
vorderen und der andere Längsholm 17 die
beiden hinteren Relingfüße 16 miteinander
verbindet.
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Zur
Verbindung eines Längsholms 17 mit
einem Relingfuß 16 ist
an beiden Endbereichen jedes Längsholms 17,
wie in 6 gezeigt, jeweils
ein Kugelkopf 18 angebracht, der in einer entsprechenden Aufnahme 19 im
Relingfuß 16 verriegelbar
ist. Um die Längsholme 17 aus
der in 4 gezeigten Stellung in
die in 5 dargestellten
Stellung oder umgekehrt zu bringen, genügt es, nur ein Ende jedes Längsholms 17 aus
dem entsprechenden Relingfuß 16 zu lösen. Aufgrund
des Kugelkopfs 18 kann der Längsholm 18 dann um
das andere Ende des Längsholms 17,
das in einem Relingfuß 16 verriegelt
ist, verschwenkt werden. Nach dem Verschwenken wird das lose Ende
des Längsholms 18 im
anderen Relingfuß 16 wieder
verriegelt.
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Die
Verriegelung erfolgt, wie in 7 dargestellt, über einen
rosettenartigen Ring 20 in der Aufnahme 19 im
Relingfuß 16,
der sich zusammenziehen lässt,
und somit den Kugelkopf 18 einsperren kann. Diese Kupplungsstelle
ist gestalterisch der anspruchsvollste Teil. Sie muss sich sowohl
in jeder Stellung der Längsholme 17 als
auch ohne Längsholme 17 gestalterisch
und aerodynamisch sich in die Form des Relingfußes 16 integrieren.