DE10322019A1 - Sicherungs-und Identifikationssystem für Gegenstände - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Sicherungs- und Identifikationssystem für einen Gegenstand, bestehend aus einer in ihrer Form veränderbaren (Einhüllungs-)Folie (102/202/402) mit mindestens einem charakteristischen optisch erkennbaren Merkmal (103/203/403) und einem Diegslmerkmal (304/404), wobei im Bereich des Siegelmerkmals (304/404) das charakteristische optisch erkennbare Merkmal (103/203/403) mindestens teilweise sichtbar ist und dass das Siegelmerkmal (304/404) nicht zerstörungsfrei von der (Einhüllungs-)Folie (102/202/402) ablösbar ist. DOLLAR A Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Sicherung und Identifikation von Gegenständen mit Hilfe des oben beschriebenen Identifikationssystems.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Sicherungssystem, das auf Gegenständen appliziert wird und mit Identifikations- und Authentizitätsmerkmalen versehen wird. Insbesondere geeignet ist es zum sicheren Nachweis eines Verschlusses von Gegenständen.
- Im Bereich des Verkehrs- und Transportwesens ist es häufig notwendig, zu transportierende Gegenstände, etwa Gefahrengüter oder Geheimdokumente während des Transports dauerhaft unter Verschluss zu halten und so sicher zu stellen, dass unbefugte Personen keinen Zugang zu ihnen erhalten.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine sichere Versiegelung derartiger Gegenstände zu gewährleisten, wobei ein Öffnen der Versiegelung zweifelsfrei angezeigt wird, und eine gegen Nachahmung oder Fälschung gesicherte Versiegelung bereitzustellen. Die Erfindung verfolgt diesen Anspruch hingegen dahingehend weiter, dass ein hoher Sicherheitsstandard für Gegenstände fast jeder Größe unkompliziert gewährleistet werden soll.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine komplette Einhüllung des zu versiegelnden Gegenstandes in eine Folie gelöst, die in einem weiteren Schritt durch Aufbringen eines Siegelmerkmals markiert wird.
- Die Folie, die zur Einhüllung dient, ist dabei mit ersten Authentizitätsmerkmalen versehen, beispielsweise durch Linienmuster oder andere Formen.
- Nachdem sie auf dem Gegenstand aufgebracht und der Verbund beispielsweise durch Verschweißung verschlossen wurde, wird die Einhüllung in ihrer Form deutlich verändert, so dass der Verbund in seiner Gesamtheit weiter an Identifizierbarkeit gewinnt. Dies geschieht beispielsweise in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durch Einschrumpfen der Folie, so dass sie sich an den Umriss des eingehüllten Gegenstandes anschmiegt. Dadurch ergibt sich eine Einzigartigkeit in der Kombination aus der Form des eingehüllten Gegenstandes, dem Muster der Folie und der speziellen Verformung dieses Musters aufgrund des Schrumpfungsprozesses. Es ist jedoch auch möglich, andere Arten der Formveränderung für die Folie anzuwenden, beispielsweise eine Reckung auf den Umriss des eingehüllten Gegenstandes.
- Als zusätzliches Identifikationsmerkmal wird nach der Verformung der Einhüllungsfolie ein Siegelmerkmal, vorzugsweise ein selbstklebendes Siegel aufgebracht. Darauf können praktisch alle bekannten Sicherheitsmerkmale wie beispielsweise Guillochendruck, Mikrotext, Farbkippeffekte, Hologramme oder versteckte Druckmerkmale wie Lumineszenz integriert sein. Weiterhin kann durch Verwendung einer lösungsmittelempfindlichen Farbe der nachträgliche Versuch einer Behandlung des selbstklebenden Siegels mit Lösungsmitteln nachgewiesen werden. Charakteristisch an diesem selbstklebenden Siegel ist in erster Linie, dass es transparent ausgebildet ist, einen stark haftenden Klebstoff an seiner Unterseite aufweist und dass seine Folienstruktur bei dem Versuch, es abzuziehen, leicht beschädigt wird. Dadurch ist gewährleistet, dass es ohne Beschädigungen nicht von der Einhüllungsfolie abgezogen werden kann, und dass es einen eindeutigen und charakteristischen Verbund in Kombination mit dieser Folie eingeht. Der Versuch eines Abziehens unter Temperatureinwirkung kann beispielsweise durch hitzeempfindliche Folien nachgewiesen werden.
- In
1 -4 wird die Wirkungsweise der Erfindung näher dargestellt. -
1 zeigt einen Gegenstand101 , der mit einer Einhüllungsfolie102 umhüllt ist. Einhüllungsfolie102 weist ein charakteristisches optisch erkennbares Merkmal103 auf, in dieser Ausführung ein Linienmuster. - In
2 wird dieser Verbund in formtechnisch verändertem Zustand dargestellt. Durch Schrumpfung, etwa durch Wärmeeinwirkung, hat die Folie202 in etwa die Oberflächenform von Gegenstand201 angenommen. Gleichzeitig wurde das charakteristische optisch erkennbare Merkmal203 der Folie – hier als Linienmuster angedeutet – ebenfalls verformt, so dass sich ein charakteristisches Merkmal für den Gesamtverbund aus Folie und Gegenstand ergeben hat. -
3 stellt ein selbstklebendes Siegel304 dar. In seinem Aufbau besteht es aus mindestens folgenden Schichten: Einem Klebstoff305 , der auf der Folie202 sehr gute Haftungseigenschaften aufweist, mindestens einer transparenten Siegelfolienschicht306 und mindestens einer Bedruckung307 . Die Bedruckung307 kann alle gängigen Sicherheitsmerkmale aus dem Druckbereich aufweisen. Weiterhin ist vorgesehen, durch Bedruckung oder andere Markierungsformen eine eindeutige Identifizierbarkeit des Siegels herzustellen. Dies geschieht beispielsweise durch Bedruckung mit Nummern- und/oder Zahlenkombinationen309 . Zusätzlich kann eine Perforation oder Anstanzung308 der Siegelfolienschicht306 vorgenommen werden. Hierdurch reißt das Siegel beim unerlaubten Versuch eines Abziehens von der Folie202 leichter. Alternativ ist die Verwendung leicht brüchiger oder leicht einreißender Folien möglich. - In
4 wird in der Draufsicht der komplette Verbund aus dem versiegelten Gegenstand401 , der Einhüllungsfolie402 und dem Siegel404 dargestellt. Es zeigt sich, dass eine erneute, unerkannte Verwendung eines Siegels sowie eine unbemerkte Öffnung der Folie402 durch die Kombination der verschiedenen Authentizitätsmerkmale nahezu unmöglich wird: Im Falle eines einfachen Aufreißens der Folie402 bleibt eine Öffnung zurück. Wird jedoch versucht, das Siegel404 abzuziehen, um es auf einen anderen Gegenstand mit einer anderen Folie zu verkleben, so wären folgende hohe Hürden zu überwinden: Das Siegel404 lässt sich aufgrund der starken Klebewirkung des Klebstoffs405 , gegebenenfalls in Kombination mit der Perforation oder Anstanzung308 (bzw. der Verwendung leicht brüchiger oder leicht einreißender Folien) nicht oder nur unter Beschädigung des Siegels oder der Folie zwei herunterziehen. Wird jedoch das Siegel ausgeschnitten und erneut auf einen anderen Gegenstand mit einer anderen Folie aufgeklebt, so kann dies aufgrund der durchscheinenden charakteristischen und charakteristisch verformten optisch erkennbaren Authentizitätsmerkmale403 der Ursprungsfolie402 nicht so geschehen, dass Folie402 und die neue Folie auf dem neuen Gegenstand in ihren Authentizitätsmerkmalen genau zur Deckung kommen. Es ergibt sich daher eine eindeutig erkennbare Überlagerung der Authentizitätsmerkmale, was wiederum einen Missbrauch des Gesamtverbunds einwandfrei aufklärt. - Es ist auch möglich, statt eines selbstklebenden Siegels andere Siegelmerkmale wie beispielsweise teilweise transparente Transferschichten, teilweise transparente Aufdrucke oder Heißstempelungen auf die Folie
202 /402 aufzubringen. Da ihr Zweck die Fixierung des charakteristisch verformten optisch erkennbaren Merkmals der Einhüllungsfolie ist, ist es nötig, dass man auch im Bereich des Siegelmerkmals (gewährleistet beispielsweise durch Transparenz) die verformte Einhüllungsfolie mitsamt ihrer charakteristisch verformten optisch erkennbaren Merkmale erkennen kann. Weiterhin muss eine Entfernung oder Fälschung derartiger Siegelmerkmale behindert sein, beispielsweise durch Sicherheitsmerkmale analog zu den oben genannten für selbstklebende Siegel. Zuletzt ist es möglich, statt der Selbstklebetechnik auch andere Fixierungsverfahren anzuwenden. Hierzu gehören das Verschweißen, Transferverfahren und die Verwendung von aktivierbaren Klebstoffen wie Heißklebstoffen oder Mehrkomponenten-Klebstoffen.
Claims (26)
- Sicherungs- und Identifikationssystem für einen Gegenstand, bestehend aus einer in ihrer Form veränderten (Einhüllungs-)Folie (
102 /202 /402 ) mit mindestens einem charakteristischen optisch erkennbaren Merkmal (103 /203 /403 ) und einem Siegelmerkmal (304 /404 ), dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Siegelmerkmals (304 /404 ) das charakteristische optisch erkennbare Merkmal (103 /203 /403 ) mindestens teilweise sichtbar ist und dass das Siegelmerkmal (304 /404 ) nicht zerstörungsfrei von der (Einhüllungs)Folie (102 /202 /402 ) ablösbar ist. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem charakteristischen Merkmal (
103 /203 /403 ) der (Einhüllungs-)Folie (102 /202 /402 ) um ein Muster handelt. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem charakteristischen Merkmal (
103 /203 /403 ) um ein Linienmuster handelt. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelmerkmal (
304 /404 ) aus einer oder mehreren Folienschichten besteht. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim dem Siegelmerkmal (
304 /404 ) um ein Siegel mit aktivierbarem Klebstoff handelt. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich dem Klebstoff um einen hitzaktivierbaren Klebstoff oder einen Mehrkomponenten-Klebstoff handelt.
- Sicherungs- und Identifikationssystem nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim dem Siegelmerkmal (
304 /404 ) um ein selbstklebendes Siegel handelt. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim dem Siegelmerkmal (
304 /404 ) um eine Transferschicht handelt. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelmerkmal (
304 /404 ) Sicherheitsmerkmale aufweist. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelmerkmal (
304 /404 ) aufgedruckte Sicherheitsmerkmale aufweist. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den aufgedruckten Sicherheitsmerkmalen um Guillochendruck handelt.
- Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den aufgedruckten Sicherheitsmerkmalen um einen Mikrotext-Aufdruck handelt.
- Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den aufgedruckten Sicherheitsmerkmalen um verborgene Druckmerkmale handelt.
- Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die verborgenen Druckmerkmale lumineszierende Farbpigmente enthalten.
- Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelmerkmal (
304 /404 ) zusätzlich aufgeklebte oder aufkaschierte Sicherheitsmerkmale aufweist. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlich aufgeklebten oder aufkaschierten Sicherheitsmerkmale ein oder mehrere Hologramme sind.
- Sicherungs- und Identifikationssystem nach Ansprüchen 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Folie des Siegelmerkmals (
304 /404 ) die Form von Stanzungen und/oder Perforationen (308 ) in einer oder mehreren Lagen hat. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach Ansprüchen 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Folie des Siegelmerkmals (
304 /404 ) eine leicht brüchige oder leicht einreißende Folie ist. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach Ansprüchen 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Folie des Siegelmerkmals (
304 /404 ) eine bei Temperatureinwirkung leicht schrumpfende Folie ist. - Sicherungs- und Identifikationssystem nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelmerkmal (
304 /404 ) mindestens teilweise mit einer lösungsmittelempfindlichen Farbe bedruckt ist. - Verfahren zur Sicherung und Identifikation eines Gegenstandes, das folgende Schritte in der angegebenen Reihenfolge umfasst: – Umhüllung und Verschließen des Gegenstandes mit einer (Einhüllungs-)Folie (
102 /202 /402 ) mit mindestens einem charakteristischen optisch erkennbaren Merkmal (103 /203 /403 ) – Veränderung der Form der (Einhüllungs-)Folie (102 /202 /402 ) – Aufbringen eines Siegelmerkmals (304 /404 ), in dessen Bereich das charakteristische optisch erkennbare Merkmal (103 /203 /403 ) mindestens teilweise sichtbar ist und das nicht zerstörungsfrei von der (Einhüllungs-)Folie (102 /202 /402 ) ablösbar ist. - Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Formveränderung der (Einhüllungs-)Folie (
102 /202 /402 ) eine Schrumpfung der Folie ist. - Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Schrumpfung der (Einhüllungs-)Folie (
102 /202 /402 ) um eine Schrumpfung durch Wärmeeinwirkung handelt. - Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Formveränderung der (Einhüllungs-)Folie (
102 /202 /402 ) eine Reckung der Folie ist. - Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Formveränderung der (Einhüllungs-)Folie (
102 /202 /402 ) eine Formveränderung auf den Umriss des umhüllten Gegenstandes (101 /201 /401 ) ist. - Verfahren nach den Ansprüchen 21-25, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelmerkmal (
304 /404 ) heißgeprägt oder thermisch oder durch Strahlung verweißt oder aufgedruckt wird.
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