DE10321998A1 - Hydraulische Servo-Lenkanlage für ein Kfz - Google Patents

Hydraulische Servo-Lenkanlage für ein Kfz Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine hydraulische closed-center Servo-Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug mit einem Servokolben-System, das mechanisch mit einer Zahnstange oder dgl. verbunden ist, wobei das in Abhängigkeit vom Fahrer-Lenkwunsch einer der beiden Seiten des Servokolben-Systems zuführbare Hydraulikmedium aus einem Druckspeicher entnommen wird, der bedarfsgeregelt nachbeladen wird. Zur gezielten Beaufschlagung des Servokolben-Systems ist ein von einer elektronischen Steuereinheit angesteuertes Proportionalventil vorgesehen und es ist in einer die beiden Seiten des Servokolben-Systems miteinander verbindenden Kurzschluss-Leitung ein hinsichtlich seines Durchflussquerschnitts veränderliches Drosselventil vorgesehen, das von einer elektronischen Steuereinheit geeignet angesteuert wird, um eine im Wesentlichen stufenlose Zukopplung oder Abkopplung des Servokolben-Systems zu ermöglichen. Sicherheitshalber ist das Drosselventil stromlos vollständig offen und es kann die das Drosselventil ansteuernde elektronische Steuereinheit den aktuellen Fahrzustand und zumindest ein(e) am mechanischen Teil der Lenkanlage ermittelte(s) Kraft oder Moment berücksichtigen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine hydraulische Servo-Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug mit geschlossener Mitte („closed center"), mit einem Servokolben-System, das mechanisch mit einem einen Einschlagwinkel an den lenkbaren Fahrzeug-Rädern hervorrufenden Element, insbesondere einer Zahnstange oder dgl., verbunden ist, wobei das in Abhängigkeit vom Fahrer-Lenkwunsch einer der beiden Seiten des Servokolben-Systems zuführbare Hydraulikmedium aus einem Druckspeicher entnommen wird, der bedarfsgeregelt nachbeladen wird. Zum technischen Umfeld wird beispielshalber auf die DE 197 33 032 C1 verwiesen.
  • An den heute in Serie befindlichen Personenkraftwagen mit hydraulischer Lenkunterstützung sind üblicherweise sog. „Open-Center-Lenksysteme" mit einem lastfrei offenen Lenkhilfe-Ventil, das bei nahezu konstantem Fördervolumen druckgeregelt arbeitet, insbesondere wegen ihres guten Ansprech- und Rückmeldeverhaltens eingesetzt. Bei diesen Open Center Lenksystemen (mit „offener Mitte") wird das Hydraulikmedium andauernd und insbesondere auch ohne Lenkeinschlag in Lenkungs-Neutralstellung umgewälzt, wodurch nicht nur störende Geräusche entstehen, sondern was insbesondere einen schlechten Gesamt-Wirkungsgrad (bezüglich des PKW-Antriebsaggregats, welches kontinuierlich die Lenkhilfepumpe antreiben muss) verursacht. Ungünstigerweise erwärmt ferner die daraus resultierende relativ hohe Verlustleitung das Hydraulikmedium, so dass teilweise spezielle Kühlmaßnahmen vorzusehen sind. Diesen Nachteilen stehen als besondere Vorteile eine günstige Systemdynamik sowie die Übertragbarkeit hoher Lenkleistungen gegenüber.
  • Bekannt sind ferner die sog. Closed-Center-Lenksysteme, bei denen eine Pumpe das Hydraulikmedium bedarfsgeregelt in einen Druckspeicher pumpt, wobei als Regelgröße ein in diesem möglichst konstanter Druck, üblicherweise in der Größenordnung von 100 bis 200 bar, dient. Naturgemäß ist der Wirkungsgrad einer solchen Anlage erheblich besser, jedoch ergibt sich hier ein hoher Bauaufwand im Lenkhilfe-Ventil und insbesondere auch ein problematisches, sehr direktes und schwer kontrollierbares Ansprechverhalten der Lenkung. Verbesserungswürdig erscheint auch das Rückmeldeverhalten solcher Closed-Center-Lenksysteme an den Fahrer bzw. in dessen Lenkhandhabe, üblicherweise Lenkrad.
  • Da wegen des besseren Wirkungsgrads ein Closed-Center-Lenksystem, wie es im Oberbegriff des vorliegenden Patentanspruchs 1 als hydraulische Servo-Lenkanlage mit geschlossener Mitte beschrieben ist, gegenüber den Open-Center-Lenksystemen vorzuziehen ist, sollen hiermit Maßnahmen aufgezeigt werden, mit Hilfe derer an einem Closed-Center-Lenksystem das Ansprechverhalten und die Fahrbahn-Rückmeldung an den Fahrer ähnlich gut gestaltet werden können, wie dies von den Open-Center-Lenksystemen her bekannt ist (= Aufgabe der vorliegenden Erfindung).
  • Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, dass zur gezielten Beaufschlagung des Servokolben-Systems der Lenkanlage ein von einer elektronischen Steuereinheit angesteuertes Proportionalventil vorgesehen ist und dass in einer die beiden Seiten des Servokolben-Systems miteinander verbindenden Kurschluss-Leitung ein hinsichtlich seines Durchflussquerschnitts veränderliches Drosselventil vorgesehen ist, das von einer elektronischen Steuereinheit geeignet angesteuert wird, um eine im wesentlichen stufenlose Zukopplung oder Abkopplung des Servokolben-Systems (zur Lenkunterstützung) zu ermöglichen. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
  • Indem ein gezielt ansteuerbares Proportionalventil vorgesehen wird, ist es möglich, das sog. Servokolben-System den jeweils vorliegenden aktuellen Randbedingungen oder Wünschen entsprechend wirksam werden zu lassen, wodurch insbesondere das Ansprechverhalten der Lenkung in einer für den Fahrer angenehmen Weise eingestellt werden kann. Weder muss hiermit eine zu „bissige" oder „giftige" Lenkung noch eine zu träge Lenkung in Kauf genommen werden, vielmehr kann ein optimales Reaktionsverhalten umgesetzt werden. Um den Fahrer-Lenkwunsch zu diagnostizieren, kann dabei vorrangig das an der Lenkspindel oder einem vergleichbaren Bauelement abgegriffene Lenkmoment berücksichtigt werden. Weitere Randbedingungen, die bei der Ansteuerung des besagten Proportionalventils in einer geeigneten elektronischen Steuereinheit berücksichtigt werden können sind die Fzg.-Fahrgeschwindigkeit und/oder die vom Fahrer vorgegebene Lenkwinkel-Änderungsgeschwindigkeit und/oder der Lenkwinkel selbst und/oder die Fzg.-Giergeschwindigkeit und/oder die Fzg.-Querbeschleunigung und/oder die an den Ausgängen des genannten Proportionalventils anliegenden Druckverhältnisse im Hydrauliksystem der Lenkanlage.
  • Zur Verbesserung des dem Fahrer übermittelten Lenkgefühls, was im wesentlichen einer verbesserten Fahrbahn-Rückmeldung an den Fahrer entspricht, soll das Servokolben-System im wesentlichen stufenlos an das den Lenkwinkel oder Einschlagwinkel an den lenkbaren Rädern hervorufendes Element (bspw. die Zahnstange) quasi ankuppelbar bzw. abkuppelbar sein, d.h. die über das Servokolben-System in die Lenkanlage einleitbare Unterstützungskraft soll zwischen einem maximalen und minimalen Wert variiert werden können, und zwar auf besonders einfache und dabei weiterhin wirkungsgradgünstige Weise. Hierfür wird die sog. Kurzschlussleitung zwischen den beiden Seiten des Servokolben-Systems mit dem in dieser Leitung vorgesehenen besagten einstellbaren Drosselventil vorgeschlagen. Wenn dieses Drosselventil vollständig geschlossen ist, so erhält man eine maximale Unterstützungskraft, wohingegen bei vollständig geöffnetem Drosselventil abhängig von der Basisauslegung mehr oder weniger schnell ein Druckausgleich im Servokolben-System erfolgt, so dass danach keine weitere Unterstützungskraft mehr aufgebracht werden kann. Aus Gründen der Systemsicherheit wird dabei vorgeschlagen, das Drosselventil, welches aufgrund der Ansteuerung durch eine elektronische Steuereinheit bevorzugt elektrisch betätigt bzw. verstellt wird, im stromlosen Zustand vollständig offen zu halten.
  • Was die Ansteuerung des genannten Drosselventils durch eine separate oder die auch das Proportionalventil ansteuernde elektronische Steuereinheit betrifft, so kann diese vorrangig den aktuellen Fahrzustand berücksichtigen, der bspw. durch mehrere derjenigen Kenngrößen, die in Verbindung mit der Ansteuerung des Proportionalventils bereits genannt wurden, beschrieben werden kann. Darüber hinaus kann in Verbindung mit der Ansteuerung des Drosselventils (und somit der Zukopplung oder Abkopplung des Servokolben-Systems) zumindest eine am mechanischen Teil der Lenkanlage ermittelte Kraft berücksichtigt werden. Gedacht ist hier bspw. an die Kräfte an der Zahnstange oder an den Spurstangen der lenkbaren Räder, woraus bestmöglich abgeleitet werden kann, wie intensiv die Lenkunterstützung im jeweils konkret vorliegenden Betriebszustand sein sollte. Zugehörige entsprechende Kennlinien oder Kennfelder zur Ansteuerung des besagten Drosselventils können hierfür in der elektronischen Steuereinheit abgelegt sein.
  • Die beigefügte Prinzipskizze zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung und zeigt lediglich prinzipiell dargestellt die wesentlichen Elemente einer erfindungsgemäßen hydraulischen Servo-Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug, wobei Hydraulikleitungen in einer dickeren oder doppelten Strichstärke und elektronische Übermittlungsleitungen in einer dünneren, einfachen Strickstärke dargestellt sind.
  • Mit der Bezugsziffer 1 ist ein Proportionalventil („PV") bezeichnet, das über eine Zuleitung 2 und eine Rücklaufleitung 3 mit einem nicht dargestellten Mitteldruck-Hydrauliksystem des Kraftfahrzeugs verbunden ist. Dieses Mitteldruck-Hydrauliksystem weist u.a. einen Druckspeicher auf, aus dem eine jeweils benötigte Teilmenge von Hydraulikmedium entnommen werden kann, und zwar hier für die Servo-Lenkanlage über die Zuleitung 2. Im Druckspeicher liegt das Hydraulikmedium mit einem Druck in der Größenordnung von 100 bar bis 200 bar vor, wobei dieser Druck bedarfsgeregelt mittels einer Pumpe aufrechterhalten wird.
  • Vom Proportionalventil 1 gehen Versorgungsleitungen 4a, 4b zu den beiden Seiten eines Servokolben-Systems 5, das u.a. einen Zylinder 5a aufweist, in dem längsverschiebbar ein Servo-Kolben 5b angeordnet ist. Dieser Servo-Kolben 5b ist mit einer Zahnstange 15 verbunden, die ebenso wie der Servo-Kolben 5b innerhalb eines Gehäuses eines Lenkgetriebes 11 gemäß Pfeilrichtung 13 längsverschiebbar ist. Hier ist die Verzahnung der Zahnstange 15 nicht sichtbar, da sich diese im nicht aufgebrochenen Abschnitt des Lenkgetriebe-Gehäuses 11 befindet. Grundsätzlich bildet hier somit der Servo-Kolben 5b zusammen mit der Zahnstange 15 wie bei Zahnstangen-Lenksystemen üblich ein Element, welches (über zwischengeschaltete, nicht dargestellte Spurstangen) letztlich einen Einschlagwinkel an den (ebenfalls nicht dargestellten) lenkbaren Rädern des Kraftfahrzeugs hervorruft.
  • Angesteuert wird das Lenkgetriebe 11 entsprechend dem Wunsch oder der Vorgabe des Fzg.-Fahrers, der hierzu wie üblich ein Lenkrad betätigt, dessen Drehbewegung über eine Lenkspindel 12, an deren dem Lenkrad gegenüberliegenden Ende ein mit der Zahnstange 15 des Lenkgetriebes, genauer mit deren Verzahnung kämmendes Ritzel vorgesehen ist, und über eben dieses Ritzel auf die besagte Zahnstange 15 übertragen wird. An der Lenkspindel 12 ist ein Drehmomentsensor 6 („TS") angeordnet, mit Hilfe dessen das jeweilige Lenkmoment ermittelt werden kann. Dieses wird einer elektronischen Steuereinheit 8 („μP") mitgeteilt. In dieser elektronischen Steuereinheit 8 werden neben dem Lenkmoment („TS") weitere Eingangsgrößen 7 bzw. Randbedingungen 7 verarbeitet bzw. berücksichtigt, so bspw. (unter der Bezugsziffer 7 zusammengefasst) die Fzg.-Fahrgeschwindigkeit, die Lenkwinkel-Änderungsgeschwindigkeit, der Lenkwinkel, die Fzg.-Giergeschwindigkeit, auf die Zahnstange 15 gemäß Pfeilrichtung 13 einwirkende Kräfte, sowie Signale von Drucksensoren 9 („p"), die den Druck in den Versorgungsleitungen 4a, 4b ermitteln.
  • Das Proportionalventil 1 wird von der elektronischen Steuereinheit 8 entsprechend einem Lenkwunsch des Fahrers unter geeigneten Berücksichtigung der anderen genannten Randbedingungen so angesteuert, dass Hydraulikmedium aus dem genanten Mitteldruck-Hydrauliksystem entweder in eine in der Figur links des Servo-Kolbens 5b liegende Kammer 5c des Zylinders 5a oder in eine in der Figur rechts des Servo-Kolbens 5b liegende Kammer 5d des Zylinders 5a gelangen kann, und zwar in Abhängigkeit von der vom Fahrer vorgegebenen Drehrichtung (Pfeil 16) der Lenkspindel 12 bzw. des Lenkeinschlags. Baut nun das Proportionalventil 1 bspw. in der linken Kammer 5c einen (zusätzlichen) Hydraulikdruck auf und gleichzeitig hiermit in der rechten Kammer 5d den dort herrschenden Hydraulikdruck zumindest teilweise ab, so entsteht hierdurch eine auf den Servo-Kolben 3 wirkende Kraft, die diesen gemäß Pfeilrichtung 13a nach rechts zu verschieben trachtet. Wenn nun das Proportionalventil 1 in dieser beschriebenen Weise angesteuert wird, während der Fzg.-Fahrer über die Lenkspindel 12 ein in der gleichen Richtung wirkendes Moment in das Lenkgetriebe 11 einleitet, so dass die darin enthaltene Zahnstange 15 ebenfalls gemäß Pfeilrichtung 13a nach rechts verschoben wird, so wird diese Zahnstangen-Verschiebebewegung, die einen Einschlagwinkel an den lenkbaren Fzg.-Rädern hervorruft, durch das an die Zahnstange 15 angekoppelte Servokolben-System 5 unterstützt.
  • Diese beschriebene Lenkungs-Unterstützung durch das Servokolben-System 5 soll dabei in weitem Maße hinsichtlich ihrer Intensität veränderbar sein, weshalb zwischen den beiden Versorgungsleitungen 4a und 4b eine diese miteinander verbindende sog. Kurzschluss-Leitung 10 vorgesehen ist. Diese Kurzschluss-Leitung 10 verbindet somit auch die beiden Kammern 5c und 5d des Zylinders 5a bzw. die beiden Seiten des Servo-Kolbens 5b oder allgemein die beiden Seiten des Servokolben-Systems 5 hydraulisch miteinander. In dieser Kurzschluss-Leitung 10 ist ein hinsichtlich seines Durchflussquerschnitts veränderliches Drosselventil 14 vorgesehen, das von einer geeigneten Stelleinheit 14a gezielt eingestellt werden kann.
  • Ist dieses Drosselventil 14 vollständig geschlossen, so wird bei Versorgung des Servokolben-Systems 5 mit Hydraulikmedium durch das Proportionalventil 1 in Abhängigkeit von der Richtung des jeweils gewünschten Lenkeinschlags Hydraulikmedium aus der Zuleitung 2 vollständig in die jeweilige Kammer 5c bzw. 5d des Zylinders 5 gefördert. Dann stellt sich – wie im vorhergehenden Absatz geschildert – eine maximale Servo-Unterstützung ein. Ist hingegen das Drosselventil 14 vollständig geöffnet, so wird nahezu kein Hydraulikmedium in die jeweilige Kammer 5c bzw. 5d des Zylinders gelangen, sondern es gelangt das Hydraulikmedium quasi im kleinen Kurzschlusskreislauf im wesentlichen vollständig zurück zum Proportionalventil 1 und über dieses in die Rücklaufleitung 3, so dass praktisch kein Druckaufbau bzw. Druckabbau in den Kammern 5c bzw. 5d des Zylinders 10 stattfindet und folglich keine Servounterstützung bei einem vom Fahrer initiierten Lenkeinschlag erfolgt. Während der letztgenannte Zustand bspw. bei einer Autobahnfahrt mit hoher Geschwindigkeit vorliegt, wobei der Fzg.-Fahrer vorteilhafterweise eine optimale Lenkungs-Rückmeldung erhält, kann der erstgenannte Zustand bspw. für das Parkieren des Fahrzeugs eingestellt werden.
  • Über eine Variation des Durchflussquerschnittes des in der Kurzschluss-Leitung 10 vorgesehenen Drosselventils 14 kann somit eine praktisch stufenlose Variation der Servo-Unterstützung durch das Servokolben-System 5 vorgenommen werden, so dass eine im wesentlichen stufenlose Zukopplung oder Abkopplung der Momentenunterstützung bei einem Lenkvorgang möglich ist. Um dabei nicht nur das Proportionalventil 1, sondern auch das Drosselventil 14 bzw. dessen Stelleinheit 14a geeignet ansteuern zu können, verarbeitet das diese Ansteuerung übernehmende elektronische Steuergerät 8 die weiter oben bereits genannten Informationen, nämlich über das Lenkmoment („TS"), über die Fzg.-Fahrgeschwindigkeit, die Lenkwinkel-Änderungsgeschwindigkeit, den Lenkwinkel, die Fzg.-Giergeschwindigkeit, auf die Zahnstange 15 gemäß Pfeilrichtung 13 einwirkende Kräfte, sowie Signale von Drucksensoren 9 („p"), die den Druck in den Versorgungsleitungen 4a, 4b ermitteln. Durch die elektronische Steuereinheit 8 angesteuert wird das steuerbare Drosselventil 14 somit je nach Fahrzustand und Eingangsgrößen im Sinne einer mehr „rückmeldungsorientierten" oder einer mehr „unterstützungsorientierten" Lenkhilfe. Durch Teilöffnen des Drosselventils 14 kann das Ansprechverhalten der Lenkanlage durch Druckreduzierung auf der druckbeaufschlagten Seite des Servo-Kolbens 5b optimiert werden (weniger „giftig", Vermeidung von Überschwingern).
  • Insgesamt zeichnet sich eine erfindungsgemäße Lenkanlage aufgrund der Anwendung des Closed-Center-Prinzips durch einen günstigen Wirkungsgrad bzw. geringen Energiebedarf aus, wobei gleichzeitig ein dem Fahrer angenehmes bzw. gewohntes Rückmeldegefühl erzielt werden kann. Die gute Regelbarkeit und hohe Systemdynamik ohne Überschwinger sowie die Möglichkeit der Aufnahme von Zusatzfunktionen (bspw. aktiver Lenkungsrücklauf) ermöglichen auch eine Verwendung in zukünftigen oder by-wireähnlichen Lenksystemen, wobei durchaus eine Vielzahl von Details abweichend von obigen Ausführungen gestaltet sein kann, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.

Claims (4)

  1. Hydraulische Servo-Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug mit geschlossener Mitte („closed center"), mit einem Servokolben-System (5), das mechanisch mit einem einen Einschlagwinkel an den lenkbaren Fahrzeug-Rädern hervorrufendem Element, insbesondere einer Zahnstange (15) oder dgl., verbunden ist, wobei das in Abhängigkeit vom Fahrer-Lenkwunsch einer der beiden Seiten des Servokolben-Systems (5) zuführbare Hydraulikmedium aus einem Druckspeicher entnommen wird, der bedarfsgeregelt nachbeladen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur gezielten Beaufschlagung des Servokolben-Systems (5) ein von einer elektronischen Steuereinheit (8) angesteuertes Proportionalventil (1) vorgesehen ist und dass in einer die beiden Seiten des Servokolben-Systems (5) miteinander verbindenden Kurschluss-Leitung (10) ein hinsichtlich seines Durchflussquerschnitts veränderliches Drosselventil (14) vorgesehen ist, das von einer elektronischen Steuereinheit (8) geeignet angesteuert wird, um eine im wesentlichen stufenlose Zukopplung oder Abkopplung des Servokolben-Systems (5) zu ermöglichen.
  2. Hydraulische Servo-Lenkanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drosselventil (14) stromlos vollständig offen ist.
  3. Hydraulische Servo-Lenkanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die das Drosselventil (14) ansteuernde elektronische Steuereinheit (8) den aktuellen Fahrzustand und zumindest eine) am mechanischen Teil der Lenkanlage ermitteltes) Kraft oder Moment berücksichtigt.
  4. Hydraulische Servo-Lenkanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die das Proportionalventil (1) ansteuernde elektronische Steuereinheit (8) neben dem vorliegenden Lenkmoment (TS) weitere Randbedingungen (7) berücksichtigt, so die Fzg.-Fahrgeschwindigkeit und/oder die Lenkwinkel-Änderungsgeschwindigkeit und/oder der Lenkwinkel und/oder die Fzg.-Giergeschwindigkeit oder Querbeschleunigung und/oder die an den Ausgängen des Proportionalventils vorliegenden Druckverhältnisse.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102005009952A1 (de) * 2005-03-04 2006-09-07 Bayerische Motoren Werke Ag Fahrzeug-Servolenksystem der Closed-Center-Bauart

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