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Die
Erfindung betrifft ein Gebäude
mit einer Fundament- oder
Kellerdecke, sowie mit außen
liegenden Gebäudewänden, die
mit der Decke verbunden sind, und mit im Inneren des Gebäudes befindlichen
Bauelementen von denen Abwässer
ausgehen.
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Ein
wesentlicher Bestandteil der Herstellungskosten von Gebäuden sind
Installationen für
die Abwasserentsorgung. Bei der Planung der Gebäude, auch bei standardisierter
Planung, sind daher immer umfangreiche Entsorgungsleitungsstränge vorzusehen,
um eine jeweils an die individuelle Aufteilung angepasste Wasserentsorgung
zu gewährleisten.
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Es
ist vorgeschlagen worden (
DE
197 00 302 ), zur Kostensenkung vorgefertigte Nasszellen als
Baueinheiten zu verwenden, und die Nasszellen in einem Gebäude senkrecht übereinander
anzuordnen, wobei Abwasserleitungen in den Nasszellen integriert
sind, so dass am Bauort eine rasche Sanitärinstallation durch die Herstellung
weniger Verbindungen erfolgen kann.
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Für kleinere
ein- oder mehrstöckige
Wohnhäuser,
insbesondere Individualbauten, wird man allerdings keine standardisierten
Nasszellen verwenden wollen, da diese im allgemeinen den Bedürfnissen
der Bauherren nicht entgegenkommen.
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Es
stellt sich daher die Aufgabe, ein Gebäude zu entwickeln, bei denen
individuell Nasszellen, Küchenzeilen
und ähnliche
Bauelemente angeordnet werden können,
ohne dass jeweils völlig
unterschiedliche Entsorgungsleitungen geplant werden müssen, auch
wenn die Anordnung im Gebäude
sich ändert.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem
bei einem Gebäude
der eingangs genannten Art um die Fläche der Gebäude-Grundrißprojektion außen in Höhe oder
unterhalb des Niveaus der Fundament- oder Querdecke eine geschlossene, umlaufende
Abwasserringleitung im Erdreich in einer Frostsicherheit gewährenden
Tiefe verlegt ist, die an einen Hauptwasserstrang außerhalb
des Gebäudes angeschlossen
ist und über
eine vom Gebäudeinneren über eine
durch eine Gebäudewand
gebohrte und verrohrte Strecke mit einem Hausanschluss bzw. mehreren
Hausanschlüssen
verbindbar ist. Die Erfindung bezieht sich auch auf die fertige
Ausführung, das
heißt
auf ein Gebäude,
bei dem die Abwasserringleitung mit einem Hausanschluss bzw. mehreren Hausanschlüssen verbunden
ist.
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Die
sich zunächst
auf ein einstöckiges
Gebäude
nach dem Bungalowtyp konzipierte Abwasserringleitung lässt sich
von allen Punkten des Hauses ohne Weiteres über eine Kernbohrung anbohren
und mit einem Hausanschluss verbinden. Bei der ersten Planung können auch
Leitungen in der Ringlei tung geplant sein, die dann üblicherweise
ummauert und ohne Bohren eingebaut werden. So kann der Bauherr zum
einen seine Badezimmer- und Sanitäreinrichtungen, wie Duschen,
Wannen, Sauna und/oder Küchen,
sehr individuell über
den Grundriss verteilen, ohne dass jeweils kostspielige Abwasserleitungen gelegt
werden müssen.
Eine Verlegung in frostsicherer Tiefe im Erdreich ist ebenfalls
relativ einfach möglich
und erfordert vergleichsweise geringe Kosten, wenn übliche Abwasserrohre
mit einem Durchmesser von wenigstens 100 mm verwendet werden. Von der
genannten Abmessung kann auch abgewichen werden, wenn beispielsweise
sehr kleine Einheiten oder im umgekehrten Fall Mehrfamilienhäuser als Objekte
vorgesehen sind.
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Sollte
das Haus mehrere Etagen haben, so empfiehlt sich, die Abwasser-Fallrohre
dort zu führen,
wo bereits ein Zugang zu der Abwasserringleitung vorhanden ist.
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Besonders
vorteilhaft ist die Art der Installation für den Fall, dass eine Nutzungsänderung
innerhalb des Gebäudes
vorgenommen wird. Dafür
wird vorgeschlagen, dass zwar die Außenwände des Gebäudes massiv sind und statisch
die Aufgabe übernehmen,
die Geschossdecken und das Dach zu tragen, dass jedoch im Inneren
des Grundrisses ausschließlich
Trockenbauwände
beispielsweise aus Gipskarton bzw. hochfestem Polystyrol-Schaumstoff oder
anderen entsprechenden Materialien eingebaut sind. Die Wände können entfernt
oder versetzt werden, ohne dass die Statik des Gebäudes darunter
leidet. Die vorgenannten Trockenbauwände werden vorzugsweise direkt
auf den Estrich gestellt.
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Weiterhin
wird vorgeschlagen, dass die Fundament- oder Kellerdecke, gegebenenfalls
auch Geschossdecke, mit einer benachbart zu den äußeren Gebäudewänden verlaufenden, an der Innenperipherie
des Gebäudes
umlaufenden Kanalstrecke versehen ist, in der weitere Versorgungsleitungen
verlegbar bzw. verlegt sind, insbesondere Stromleitungen, Frischwasserleitungen,
Brauchwasserleitungen und Datenleitungskabel. Das Prinzip der Ringleitung
wird demnach auch im Inneren des Gebäudes konsequent fortgesetzt
und ermöglicht
auch hier, dass von allen erforderlichen Punkten in einfacher Weise
Installationen vorgenommen werden können.
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Hierzu
werden wandseitig Kanalprofile aus Metallblech, Baukeramik, Kunststoff
oder Komposit-Werkstoff verlegt.
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Werden
die Nasszellen beispielsweise am Rand eines Hauses angrenzend angeordnet,
so besteht insbesondere Möglichkeit,
großflächige Räume zu schaffen,
die sich über
einen großen
Teil des Grundrisses erstrecken.
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Für den Keller
wird gegebenenfalls eine Hebepumpe vorgesehen, um Wasser, das im
Keller als Abwasser anfällt,
auf das Niveau der Abwasserringleitung anzuheben.
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Weitere
Einzelheiten, Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung erläutert.
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Die
Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
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1 einen Grundriss eines
Hauses, bei dem das erfindungsgemäße Prinzip angewandt worden
ist;
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2 den Grundriss eines Hauses
in einer anderen Ausführungsform;
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3 den Schnitt durch ein
Haus mit Erdgeschoss und 1. Etage;
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4 ein Detail im Bereich
des Übergangs von
Geschossdecke zu Außenwand;
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5 ein Schema eines bestückten Versorgungskanalprofils;
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6 das Versorgungskanalprofil
ohne Deckel.
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1 gibt den Grundriss eines
Doppelhauses wieder, bei dem eine Kellerdecke 1 ein horizontal tragendes
Element bildet, das etwa Rechteckform hat. Für das Gebäude ist das Erdreich für einen Kellerraum
mit Fundament ausgehoben worden. Nach Erstellung des Kellerraums
und der Kellerdecke 1 liegt diese etwa 0,50 m unterhalb
des Niveaus des Erdreiches, das das Gebäude umgibt. Über eine Kellertreppe 6 ist
der Keller erreichbar.
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Das
Gebäude
besitzt ein Dach (nicht dargestellt), das von zwei mal zwei gemauerten
Außenwänden 4a, 4b, 7a und 7b getragen
ist. Zusätzlich
ist eine Trennwand 7c vorgesehen. Die das Treppenhaus begrenzenden
Wände 17 sollen
ebenfalls tragende Wände
sein.
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Innenwände, die
keine tragende Funktion haben, sind nicht eingezeichnet. Sie sind
ausschließlich
in Trockenbauweise zu erstellen und nach Herstellung der Wände 4 und 7 innerhalb
des Gebäudes weitgehend
frei wählbar
anzuordnen.
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Um
das Gebäudeinnere
von Abwässern
entsorgen zu können,
ist um die Fläche
der Gebäude-Grundrissprojektion
unterhalb des Niveaus der Kellerdecke 1 eine geschlossene,
umlaufende Abwasserringleitung 10 mit einem Durchmesser
von 100 mm (Rohrdurchmesser) gelegt. Diese Leitung hat von der Rückseite
des Hauses vom höchsten Punkt 18 aus
zum Hauptsammler 11 ein ausreichendes Gefälle, so
dass ein Abfluss gewährleistet
ist. Die Verlegungstiefe ist so gewählt, dass Frostsicherheit gegeben
ist.
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Die
an den Hauptabwasserstrang 11 angeschlossene Abwasserringleitung 10 wird
vor der Installierung der Wände
und Inneneinrichtungen verlegt, so dass die Möglichkeit besteht, dass über eine oder
mehrere vom Gebäudeinneren über eine
durch eine Gebäudewand
gelegte und verrohrte Strecke die Abwasserringleitung mit einem
Hausanschluss bzw. mehreren Hausanschlüssen zu verbinden sind. Das
Bohren und Anschließen
geschieht im Prinzip ohne dass besondere Gräben oder Verbindungsstrecken
aufgegraben werden müssen. 2 gibt den Grundriss eines
anderen Gebäudes
wieder. Die Kellerdecke 1 bildet das horizontal tragende
Element. Für
das Gebäude
ist das Erdreich für
einen Kellerraum mit Fundament ausgehoben worden. Nach Erstellung
des Kellerraums und der Kellerdecke liegt diese etwa 0,50 m unterhalb
des Niveaus des Erdreiches, das das Gebäude umgibt. Über eine
Kellertreppe 6 ist der Keller erreichbar.
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Das
Gebäude
besitzt ein Dach (nicht dargestellt), das von zwei parallelen Außenwänden 4a und 4b getragen
ist. An der Straßenseite
und an der Rückseite
sind weitere gemauerte Wände 7a und 7b vorgesehen.
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Die
Innenwände 5 haben
keine tragende Funkton; sie sind ausschließlich in Trockenbauweise erstellt
und nach Herstellung der Wände 4a und 4b sowie 7a und 7b innerhalb
des Gebäudes
weitgehend frei wählbar
anzuordnen.
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Etwa
in der Mitte der Außenwand 4a sind zwei
Nasszellen 2 und 3 angeordnet. Um das Gebäudeinnere
dort, wo Abwässer
entstehen, entsorgen zu können,
ist um die Fläche
der Gebäude-Grundrissprojektion
unterhalb des des Niveaus der Kellerdecke 1 eine geschlossene,
umlaufende Abwasserringleitung 10 mit einem Durchmesser
von 100 mm (Rohrdurchmesser) gelegt. Diese Leitung hat von der Rückseite 19 des
Hauses zum Hauptsammler 11 ein ausreichendes Gefälle, so
dass ein Abfluss gewährleistet
ist.
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Die
verlegungstiefe der Abwasserringleitung 10 ist so gewählt, dass
Frostsicherheit gegeben ist. Die an den Hauptabwasserstrang 11 angeschlossene
Abwasserringleitung 10 wird vor der Installierung der Wände und
Inneneinrichtungen verlegt, so dass die Möglichkeit besteht, dass über eine
oder mehrere vom Gebäudeinneren über eine
durch eine Gebäudewand,
hier 4a, gebohrte und verrohrte Leitung 12a, 12b die
Abwasserringleitung mit einem Hausanschluss bzw. mehreren Hausanschlüssen, die
hier von den Nasszellen 2 bzw. 3 ausgehen, verbindbar sind.
Weitere Verbindungen können
an anderen Stellen des Gebäudes
erfolgen, beispielsweise von der Küche 9 aus (12c).
Das Bohren und Anschließen
geschieht im Prinzip ohne dass besondere Gräben oder Verbindungsstrecken
aufgegraben werden müssen.
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In 3 ist das Gebäude gemäß 2 als eingeschossig dargestellt.
Die Abwasserringleitung 10 liegt neben dem Haus und wird
durch die Leitung 12c angeschlossen. Abwasser, das von
der ersten Etage entsorgt werden muß, wird über eine Fallleitung zum Ausgangspunkt
der nach außen
führenden Leitung 12c geleitet.
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Ein
Entlüftungsrohr 21,
das die Abwasserluft über
das Haus abführt
und an das weitere Sanitäreinrichtungen
angeschlossen sein können,
ist ebenfalls außen
an die Hauptsammelleitung 11 angebunden.
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Um
die Flexibilität
auch im Inneren des Gebäudes
in Bezug auf weitere Leitungen, wie Wasserleitungen, Heizwasserleitungen,
Stromleitungen und Datenleitungskabel, zu erhöhen, werden auf den Decken
entlang den Außenwänden Kanalstrecken 20 aufgelegt
(vergl. 1), die vorzugsweise
in das Volumen des Estrichs eingesetzt sind. In diesen Kanalstrecken 20,
die im Keller, im Erdgeschoß und
auf den Geschoßdecken
vorgesehen sind, können
Versorgungsleitungen oder auch Leerrohre verlegt werden, so dass
von der an der Außenwand
verlegten Kanalstrecke in jeden Raum eine oder mehrere Versorgungsleitungen
geführt
werden können,
ohne dass der Grundriss von vornherein so festgelegt ist, wie es
fixiert verlegte Versorgungsleitungen erfordern würden. Insbesondere
nach einer Nutzungsänderung
oder Raumverlegung können
die Innenwände
in einfacher Weise abgebrochen werden, ein anderer Grundriss gewählt werden,
wobei die entsprechenden Versorgungsleitungen schon bereit liegen. Soll
das Gebäude
mit mehreren Stockwerken errichtet werden, so wird das Prinzip der
umlaufenden Kanalstrecke auch bei den weiteren Geschossdecken vorgesehen.
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Die 4 bis 6 geben detailliert eine Lösung für eine Kanalstrecke 20 und
das dafür
verwendete Kanalprofil 31 wieder. 4 zeigt den Übergangsbereich von der Geschossdecke
zur Wand 4a im nicht-unterkellerten Bereich des Gebäudes gemäß 4. Eine Beton-Bodenplatte 22 wird
vom Fundament 23 getragen. Auf die Beton-Bodenplatte 22 ist eine
Trittschalldämmschicht 24 aufgelegt,
die wiederum die Estrichschicht 25 trägt.
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Im
Eckbereich ist die Kanalstrecke 20 angeordnet, wobei die
Oberkante der Kanalstrecke 20 und die Oberkante der Estrichschicht 25 exakt
gleichhoch sind (Pfeile P1,2),um eine Belegung
mit Teppichboden oder Parkett (nicht dargestellt) zu erleichtern.
Von der Kanalstrecke 20 führt eine Leitung 26 nach
außen, die
als Sicherheitselement dafür
vorgesehen ist, wenn in der Kanalstrecke Wasser austritt. Dieses Wasser
wird durch die Leitung 26 nach außen abgeleitet. Es können an
verschiedenen Stellen der Ringleitung derartige Leitungen 26 angeordnet
sein. An der Kanalstrecke 20 vorbei wird eine Abwasserleitung 12a durch
eine Kernbohrung mit Gefälle
nach außen
geführt.
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5 zeigt eine perspektivische
Darstellung eines Kanalprofils 31, das mit einem Deckel 27 verschließbar ist.
Das Kanalprofil ist in zwei Segmente aufgeteilt, von denen das breitere
(28) vier Leitungen aufnimmt, und zwar für Leitungswasser-Vor-
und Rücklauf
sowie für
Brauchwasser kalt und Brauchwasser warm. Das schmalere Segment 29 nimmt eine
Anzahl von Hoch- und Niedervolt-Leitungen auf, die für die Strom-
und Medienversorgung dienen.
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Der
Deckel 27 schließt
das Kanalprofil 31 ab und liegt verlegt mit seiner Oberseite
auf Höhe
der Oberkante des Estrichs.
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Das
Kanalprofil 31 ist seitlich in Abständen mit Abzweigdeckeln 30 versehen,
die auf ihrem Umfang von Sollbruchlinien umgeben sind, so dass sie im
Bedarfsfall herausdrückbar
sind. An Stellen, wo Wasserleitungen aus der Kanalstrecke zum Raum herausgeführt werden
müssen,
lassen sich damit leicht Rohrenden in die Kanalstrecke einführen und über T-Stücke anschließen.
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6 zeigt perspektivisch das
Kanalprofil 31 mit einer Verbindungsstange 32.
Das Profil kann insbesondere aus Blech oder einem Metall- oder Kunststoff-
Strangpreßprofil oder
aus Kunststoff-Mörtel-Kompositwerkstoffen
hergestellt sein.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass eine Verwendung derartiger Kanalstrecken
auch unabhängig von
einer Abwasserringleitung ist, so dass hier eine isolierte Erfindung
gesehen werden kann.