Plattenförmiges Bauelement Die vorliegende Erfindung betrifft ein plattenförmi- ges Bauelement mit eingebauten Installationsteilen und eine Verwendung desselben.
Die traditionelle Bauweise erfordert viel mensch liche Arbeitskraft, immer mehr Koordinationsarbeit und ist stark witterungsabhängig, sie wird darum aus ökonomischen Gründen immer mehr vom vorfabrizier ten Bauen abgelöst werden müssen.
Vom Standpunkt des Produzenten wäre es am ein fachsten möglichst grosse Baueinheiten in möglichst grosser Zahl vorzufabrizieren, daher die sich abzeich nende Entwicklung zur Fertigwohnung und zum Fertig haus. Dabei werden aber die Bedürfnisse des Bewoh ners, sich seine Umgebung selber zu gestalten immer mehr verdrängt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun ein Bau element zu schaffen, das dazu verhelfen soll nicht nur billiger, sondern auch besser zu bauen, indem es bei Vereinfachung der Bauweise die Freiheit des Bewoh ners erweitert und die Entfaltungsmöglichkeit seiner eigenen schöpferischen Kräfte erlaubt.
Erfindungsgemäss wird dies bei einem Bauelement der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, dass das Bauelement eine Mehrzahl von zueinander parallelen Rohrabschnitten aufweist, die als Traggerippe ausgebil det sind, wobei am Element Mittel vorgesehen sind, um es mit weiteren Bauelementen zu verbinden.
Erfindungsgemäss ist die Verwendung des obigen Bauelements dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bauelemente zu einem Raumelement, umfassend zwei einander gegenüberliegende Seitenwände, eine Decke und einen Boden, mit einer Mehrzahl von parallel nebeneinander angeordneten in sich geschlossenen Rohrleitungen, miteinander verbunden werden.
Damit können in einem einzigen Arbeitsgang das Mauern und das Verlegen aller Leitungen, wie Kana lisationsleitungen, Kalt- und Warmwasserleitungen, Heizleitungen etc., erfolgen.
Vorzugsweise ist der Raum zwischen den Aussen wandungen und den Rohrabschnitten im Bauelement mit Isoliermaterial gefüllt, wodurch im gleichen Arbeitsgang auch das Isolieren erfolgen kann.
Das Bauelement kann zudem vollständig aus Kunststoff bestehen, wodurch es einfach herzustellen und leicht im Gewicht wird.
Ferner sind die Bauelemente vorzugsweise mittels Steck- und/oder Schraubverbindungen miteinander ver- bindbar. Das Zusammensetzen der Elemente kann dabei von ungelernten Arbeitskräften und eventuell vom Bauherrn selbst vorgenommen werden. Einzig das Versetzen von Fenstern, Türen und Apparaten, sowie die Erstellung von Werkanschlüssen müssen von Fach arbeitern durchgeführt werden. Die zeitraubende Koor dinationsarbeit des Bauführers wird fast ganz elimi niert. Der Bauherr ist frei in der Wahl von Grundriss, Schnitt und Fassade, er kann sein Haus oder seine Wohnung nachträglich ohne Schwierigkeiten verän dern, vergrössern oder verkleinern.
Beispielsweise kann auf einfache Weise an jeder beliebigen Stelle des Hauses ein Bad oder eine Küche eingebaut werden.
Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand bei spielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 ein Bauelement im Querschnitt; Fig.2 ein Bauelement in schaubildlicher Ansicht; Fig. 3 zwei aneinandergefügte, teilweise dargestellte Bauelemente im Querschnitt; Fig. 4a und 4b eine Einzelheit in zwei verschiede nen Stellungen: Fig.5 ein aus Bauelementen zusammengesetztes Raumelement in schaubildlicher Ansicht;
Fig.6 einen Querschnitt durch das Raumelement und Fig.7a-d verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bauelement 1 ist plattenförmig ausgebildet und besitzt eine etwa 3-5 mm starke Aussenhaut 2. Im Innern des Bauele ments 1 sind eine Mehrzahl von Rohrabschnitten 3, im vorliegenden Fall z. B. acht in gleichmässigen Abstän- den parallel nebeneinander angeordnet. Die dargestell ten Rohrabschnitte können von links beginnend bei spielsweise folgenden Zwecken dienen: Reserve; Radio, Tel, TV, elektr. Leitungen; Heisswasser, Abwasser, Kaltwasser, Zuluft, Abluft.
Die Rohrabschnitte 3 sind mittels Stegen miteinander und mit der Aussenhaut 2 verbunden und stehen nach der einen Seite gegenüber der Begrenzungsfläche des Bauelementes vor. Der Raum zwischen der Aussenhaut und den Rohren ist mit einem isolierenden Füllmaterial 4, wie z. B. Poly- styren, vollgespritzt. Die zu den Rohrabschnitten paral lelen Schmalseiten sind dachförmig ausgebildet und besitzen mehrere im Abstand voneinander angeordnete senkrecht zu der Plattenebene verlaufende durchge hende Löcher 5.
Als Material für die tragenden Teile -des Bauele mentes, wie Rohrabschnitte, Stege und Aussenhaut, kann zum Beispiel glasfaserverstärktes Polyester in Frage kommen. Die Aussenhaut muss dann durch eine feuerhemmende Spritzschicht geschützt werden.
Die Fig. 3 zeigt die Art der Verbindung zwischen zwei benachbarten Bauelementen 1,1 längs ihren dach- förmigen Schmalseiten. Die beiden Bauelemente liegen mit ihren Dachkanten aneinander an und in den dabei gebildeten dreieckförmigen Aussparungen oberhalb und unterhalb der Dachkanten sind im Querschnitt dreieckförmige Verbindungselemente 6 bzw.
7 bündig mit den äusseren Oberflächen der Bauelemente ringe- setzt. Die Verbindungselemente 6, 7 besitzen mit den Löcher 5 der Bauelemente fluchtende Löcher und sind jeweils mit den benachbarten Bauelementen mittels sich durch diese Löcher erstreckende Befestigungsele mente, wie Schrauben verbunden. Durch diese dach- förmige Ausbildung der Schmalseiten wird u. a. auch die Fugenlänge vergrössert und damit der Wärme durchgang vermindert. Zur besseren Dichtung kann in die Fugen ein Teerpapier eingelegt werden.
Um :die Bauelemente 1 in Richtung der Rohrab schnitte miteinander verbinden zu können, sind die Enden der Rohrabschnitte als Steckmuffen ausgebildet, wobei Rohrabschnitte benachbarten Bauelemente in einander gesteckt werden können, bis die Bauelemente aneinander liegen.
Die Fig. 4a und 4b zeigen eine beispielsweise Aus führungsform der Rohrenden während bzw. nach der Montage. Mit 8 ist das bezüglich der Begrenzungsflä che des Bauelement vorragende Ende eines Rohrab schnittes und mit 9 das gegenüberliegende Ende des Rohrabschnittes eines benachbarten Bauelementes be zeichnet, welches letzteres Ende 9 gegenüber der Be grenzungsfläche des zugeordneten Bauelementes bün dig ist. Das Ende 9 besitzt eine ringförmige Ausbuch tung 10 und das Ende 8 eine ringförmige Einschnü- rung 11. In der Ausbuchtung 10 ist eine sichelförmige verformbare Ringdichtung 12 angebracht z. B. ange leimt.
Ferner ist das Ende 9 im Durchmesser etwas erweitert, so dass das vorragende Ende 8 bis in die in Fig.4b dargestellte Lage eingesteckt werden kann. Steht die Rohrleitung dabei unter Druck, so wird die Ringdichtung gegen die Rohrwandungen angepresst. Durch diese Anordnung kann die Montagereibung minimal gehalten werden.
Die beschriebenen Bauelemente können auf ein fachste Weise zu einem selbsttragenden Raumelement gemäss der Fig. 5 miteinander verbunden werden. Die Bauelemente sind derart ausgebildet, dass sie immer zentral auf die Rasterachse gestellt werden können und ihre Dachkanten immer .auf das Rasterkreuz zu stehen kommen. Das dargestellte Raumelement besitzt zwei einander gegenüberliegende Wände 13, 14, eine Decke 15 und einen Boden 16.
Die Bauelemente 1 sind derart zusammengesteckt, dass dabei eine Mehrzahl von par allel nebeneinander in Pfeilrichtung verlaufenden, in sich geschossenen Rohrleitungen gebildet werden. Die Installationen sind damit zirkulär um das Raumele ment angeordnet. Pro Raumelement oder Wohnung ist nur eine Anschlussstelle mit dem kommunalen Lei tungssystem 17 notwendig.
Aus der Fig.6, die einen Querschnitt durch das Raumelement zeigt, geht eine solche in sich geschlos sene Rohrleitung deutlich hervor. Der Anschluss der Rohrleitungen des Raumelementes an das allgemeine Leitungssystem 17 (Fig.5) erfolgt über in Verteilele- menten 18 (Fig. 6) angeordneten Abzweigleitungen 19.
Die beim Ausführungsbeispiel im Boden zwischen den beschriebenen Bauelementen 1 eingesetzten Verteilele- mente 18 unterscheiden sich von den letzteren dadurch, dass sie zusätzlich zu den Rohrabschnitten quer zu diesen verlaufende und von diesen abgezweigte Rohrabschnitte aufweisen, um den Anschluss an das Leitungssystem 17 zu ermöglichen.
Die übrigen nicht näher erwähnten Wände des Raumelementes, sowie die Zwischenwände im Raum element selber werden aus konventionellen Elementen gebildet. Aus dem Raumelement entsteht dabei .eine Wohnung oder ein Haus.
WC, Lavabos und Spültröge werden mit Vorteil zentral vor dem Ablaufrohr montiert, was in relativ kleinen Abständen immer wieder möglich ist, andern falls müssen kurze Freileitungen gelegt werden. Im WC sollte vorzugsweise ein Fäkalienverkleinerungsgerät eingebaut sein, damit die Ablaufrohre nicht grösser zu sein brauchen als die übrigen Rohre. Ein Spülkasten ist indessen nicht erforderlich, da einerseits im internen Leitungssystem genügend Wasser gespeichert ist und anderseits der grosse Leitungsdurchmesser eine kräf tige Spülung erlaubt.
Eine Syphonierung des WC ist nicht nötig, da das Syphon aus technischen Gründen schon in einem Bodenelement eingebaut ist. Diese Ver einfachung gilt indessen nur, wann das WC an einer Aussenwand stehen kann.
Das vorliegende System kann grundsätzlich für alle Haustypen verwendet werden, einfacher und konse quenter durchführbar ist es bei Haustypen, die nur in einer oder zwei sich gegenüberliegenden Seiten öffnun- gen aufweisen, wie z. B. Reihenhäuser, wo, mit anderen Worten ein ununterbrochener Kreislauf der Installatio nen möglich ist (Fig. 7b).
Reihenhäuser sind speziell für das System geeignet, sollten aber in regelmässigen Abständen durch zusätz liche Brandmauern voneinander getrennt werden.
Freistehende Einfamilienhäuser werden mit Vorteil so konzipiert, dass ein. durchgehender Kreislauf möglich ist (Fig. 7a).
Terrassenhäuser bedingen ein primäres System von Stützmauern und Zuleitungen. Auf dieser Grundstruk tur können die einzelnen Leichtbauhäuser frei konzi piert werden (Fig. 7c).
Bei Hochhäusern ist aus statischen Gründen ein pri märes System aus Beton oder Stahl erforderlich. Es besteht mindestens aus Stützen und alle 2 Geschosse aus einer Decke mit den Werkanschlüssen. Der Baulu stige kauft sich einige m Decke wie ein Grundstück und beginnt darauf mit dem vorliegenden System sein Haus nach den eigenen Bedürfnissen zu bauen. Er kann sich sogar einen kleinen Garten anlegen. Wächst die Familie, wird das Haus vergrössert, bis die Par zelle vollgebaut ist.
Auf diese Weise lebt der Bewoh ner eines Hochhauses unter beinahe den gleichen Be dingungen wie ein Hausbesitzer auf dem Boden (Fig. 7d).