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Die
Erfindung betrifft eine Linearführungseinrichtung,
umfassend
- – eine
längliche
Führungsschiene
mit einer oberen Fläche,
von welcher wenigstens ein Durchgangsloch zur Aufnahme eines Befestigungselements
zur Befestigung der Führungsschiene
an einer übergeordneten
Baueinheit ausgeht,
- – einen
auf der Führungsschiene
in deren Längsrichtung
verschiebbar geführten
Führungswagen, und
- – ein
Abdeckband, welches an der oberen Fläche der Führungsschiene anbringbar ist
und das wenigstens eine Durchgangsloch überdeckt.
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Eine
derartige Linearführungseinrichtung, bei
welcher die Durchgangslöcher
zur Aufnahme der Befestigungselemente für die Führungsschiene mittels eines
Abdeckbands überdeckt
sind, ist beispielsweise aus der
DE 43 11 641 C1 bekannt. Gelegentlich kommt
es vor, dass bei einer derartigen Linearführungseinrichtung das Abdeckband
in einem Zustand auf die Führungsschiene
aufgebracht werden muss, in dem sich der Führungswagen bereits auf der
Führungsschiene
befindet. In diesem Fall kann das Abdeckband dann nicht auf die
Führungsschiene aufgeklipst
werden, sondern muss auf die Führungsschiene
von deren Stirnseite her aufgeschoben werden. Dabei darf selbstverständlich beim
Durchtritt durch den vom Führungswagen überdeckten
Bereich die den Führungswagen
zur Führungsschiene
hin abdichtende Dichtung nicht beschädigt werden. Das Abdeckband
muss daher möglichst
flach auf der Führungsschiene
aufliegen. Es hat sich nun in der Praxis gezeigt, dass auf Grund
dieses flachen Aufliegens das vorauslaufende freie Ende des Abdeckbands
mit den Durchgangslöchern
zur Aufnahme der Befestigungselemente für die Führungsschiene in Eingriff gelangen
und sich in diesen verhaken kann.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, die gattungsgemäße Linearführungseinrichtung derart weiterzubilden,
dass das Abdeckband auch bei sich bereits auf der Führungsschiene
befindendem Führungswagen
problemlos auf die Führungsschiene aufgeschoben
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Linearführungseinrichtung
der eingangs genannten Art gelöst,
bei welcher die Begrenzungslinie wenigstens eines der freien Enden
des Abdeckbands derart ausgebildet ist, dass dann, wenn ein in Längsrichtung
der Führungsschiene
am weitesten vorauslaufend angeordneter Punkt des Abdeckbandes mit der
Umgrenzungslinie eines Durchgangslochs in einer zur Abdeckbandebene
orthogonal verlaufenden Richtung fluchtet, ein vom Punkt auf dessen
von der Längsmittellinie
des Abdeckbandes abgewandter Seite ausgehender Abschnitt der Begrenzungslinie vollständig außerhalb
der Umgrenzungslinie des Durchgangslochs angeordnet ist.
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Dabei
wird unter der ,Begrenzungslinie" des freien
Endes des Abdeckbands die die beiden Längskanten des Abdeckbands miteinander
verbindende stirnseitige Randkante des Abdeckbands verstanden, und
das Wort ,vorauslaufend" bezieht
sich auf die Aufschieberichtung des Abdeckbands auf die Führungsschiene.
Ferner sei darauf hingewiesen, dass bei der vorstehenden Betrachtung
lediglich die vorauslaufende Hälfte
der Umgrenzungslinie des Durchgangslochs relevant ist, da im Gegensatz
zu der nachlaufenden Hälfte
nur von dieser vorauslaufenden Hälfte
die Gefahr einer Verhakung der Begrenzungslinie des Abdeckbands
ausgeht. Zudem gilt die vorstehende Betrachtung nicht nur dann, wenn
die Begrenzungslinie des Abdeckbands nur einen einzigen am weitesten
vorauslaufend angeordneten Punkt aufweist, sondern auch dann, wenn mehrere
solche Punkte vorhanden sind.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
der Begrenzungslinie des freien Endes des Abdeckbands ist sichergestellt,
dass diese Begrenzungslinie mit der Umgrenzungslinie des wenigstens
einen Durchgangslochs derart in Wechselwirkung tritt, dass das freie
Ende des Abdeckbands sanft über
das Durchgangsloch hinweg gleitet und sich nicht in diesem verhakt.
Sofern der vorauslaufende Abschnitt des freien Endes des Abdeckbands überhaupt
in das Durchgangsloch ,eintaucht",
ist durch diesen Eingriff zudem sichergestellt, dass es im Zuge
des Aufschiebens des Abdeckbands auf die Führungsschiene wieder aus dem
Durchgangsloch herausgehoben wird.
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Liegt
der am weitensten vorauslaufend angeordnete Punkt auf der Längsmittellinie
und ist lediglich eine einzige Längsreihe
von Durchgangslöchern
vorgesehen, so verläuft
die Begrenzungslinie vollständig
außerhalb
der Umgrenzungslinie.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung kann die Begrenzungslinie wenigstens
einen kreisbogenförmig
ausgebildeten Abschnitt aufweisen, dessen Radius größer ist
als der Radius der Umgrenzungslinie des wenigstens einen Durchgangslochs. Zusätzlich oder
alternativ ist es jedoch ebenso möglich, dass die Begrenzungslinie
wenigstens einen geradlinig verlaufenden Abschnitt aufweist. Die
Begrenzungslinie kann also beispielsweise vollständig kreisbogenförmig ausgebildet
oder von einer Kombination wenigstens eines geradlinig verlaufenden
Abschnitts mit wenigstens einem kreisbogenförmig ausgebildeten Abschnitt
gebildet oder polygonal ausgebildet sein.
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Um
ein möglichst
flaches Aufliegen des Abdeckbands und insbesondere seines freien
Endes auf der Führungsschiene
ermöglichen
zu können, wird
in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, dass zumindest ein
Teil des freien Endes des Abdeckbands relativ zu einem Hauptabschnitt
des Abdeckbands zur Führungsschiene
hin abgewinkelt ausgebildet ist. Dies ist insbesondere im Hinblick
auf die Minimierung des Risikos einer Beschädigung der den Führungswagen
zur Führungsschiene
hin abdichtenden Dichtung vorteilhaft. Der Abwinkelungs-Winkel kann
dabei einen Wert von zwischen 5° und
10° aufweisen.
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Der
glatte Durchtritt des Abdeckbands durch den von dem Führungswagen überdeckten
Bereich der Führungsschiene
kann weiter dadurch erleichtert werden, dass die Dicke zumindest
eines Teils des freien Endes des Abdeckbands verglichen mit der
Dicke eines Hauptabschnitts des Abdeckbands reduziert ist. Vorzugsweise
ist diese Dicke sich verjüngend
ausgebildet.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug
auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert
werden. Es stellt dar:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Linearführungseinrichtung, bei der
ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Abdeckband zum Einsatz kommen kann;
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2 bis 6 jeweils
eine Draufsicht auf eine mit einem erfindungsgemäßen Abdeckband versehene Führungsschiene;
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7 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Abdeckbands;
und
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8 eine
Ansicht ähnlich 2 bis 6 zur
Erläuterung
eines Abdeckbands gemäß dem Stand
der Technik.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Linearführungseinrichtung
allgemein mit 10 bezeichnet. Sie umfasst eine Führungsschiene 12 und
einen auf der Führungsschiene 12 in
Richtung deren Längserstreckung
L hin und her verschiebbaren Führungswagen 14.
In die obere Fläche 12a der
Führungsschiene 12 öffnet sich
eine Mehrzahl von Durchgangslöchern 12b,
die von der oberen Fläche 12a bis
zur unteren Fläche 12c der
Führungs schiene 12 durchgehen
und in welche zur Befestigung der Führungsschiene 12 an
einer übergeordneten
Baueinheit Befestigungsschrauben 12d eingesetzt werden
können.
In 1 ist lediglich ein derartiges Durchgangsloch 12b dargestellt.
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Um
insbesondere im Hinblick auf das Überfahren der Führungsschiene
12 durch
den Führungswagen
14 diesem
eine glatte Oberfläche
darbieten zu können,
ist auf der oberen Fläche
12a der
Führungsschiene
12 ein
Abdeckband
20 angeordnet, welches die Durchgangslöcher
12b überdeckt.
Ein unbeabsichtigtes Abheben des Abdeckbands
20 von der Führungsschiene
12 wird
mittels zweier umgebogener Randflansche
20a verhindert,
welche in an sich bekannter Weise formschlüssig mit der Führungsschiene
zusammenwirken (s. beispielsweise
DE 43 11 641 C1 ) und die Randkanten des Abdeckbands
20 bilden.
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Nachzutragen
ist noch, dass der Führungswagen 14 zur
Führungsschiene 12 hin
mittels einer Dichtung 16 abgedichtet ist.
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Wie
in den 2 bis 6 dargestellt ist, ist das freie
Ende 20b des Abdeckbands 20 erfindungsgemäß derart
ausgebildet, dass seine die Randkanten des Abdeckbands 20 verbindende
Begrenzungslinie 20b1 dann, wenn ihr am weitesten vorauslaufend
angeordneter Punkt P mit der Umgrenzungslinie 12b1 des
Durchgangslochs 12b in einer zur Abdeckbandebene und somit
auch zur oberen Fläche 12a orthogonalen
Richtung O (s. 2) fluchtet, ein vom Punkt P
auf dessen von der Längsmittellinie
M des Abdeckbandes 20 abgewandter Seite ausgehender Abschnitt 20b6 der
Begrenzungslinie 20b1 vollständig außerhalb der Umgrenzungslinie 12b1 des Durchgangslochs 12b angeordnet
ist.
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In
der Ausführungsform
gemäß 2 wird dies
beispielsweise dadurch erreicht, dass die Begrenzungslinie 12b1 des
freien Endes 20b des Abdeckbands 20 im Wesentlichen
vollständig
kreisbogenförmig
ausgebildet ist, wobei der Radius R dieses Kreisbogens größer ist
als der Radius r der Umgrenzungslinie 12b1 des Durchgangslochs 12b.
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Nachdem
bei der Ausführungsform
gemäß 2 der
Punkt P auf der Längsmittellinie
M angeordnet ist und somit mit dem am weitesten vorauslaufend angeordneten
Punkt Q der Umgrenzungslinie 12b1 fluchtet, verläuft die
gesamte Begrenzungslinie 20b1 vollständig außerhalb der Umgrenzungslinie 12b1 des
Durchgangslochs 12.
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Wie
das Ausführungsbeispiel
gemäß 3 zeigt,
braucht die Begrenzungslinie 120b1 des freien Endes 120b des
Abdeckbands 120 aber nicht vollständig kreisbogenförmig ausgebildet
zu sein. Vielmehr kann sie auch von einer Kombination wenigstens
eines kreisbogenförmigen
Abschnitts 120b2 und wenigstens eines geradlinigen Abschnitts 120b3 gebildet
sein, solange sie sich nur bei Fluchtung der Punkte P und Q vollständig außerhalb
der Umgrenzungslinie 112b1 des Durchgangslochs 112b befindet.
Dabei ist wiederum der Radius R' des
Kreisbogenabschnitts 120b2 größer als der Radius r der Umgrenzungslinie 112b1 des
Durchgangslochs 112b.
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Schließlich kann,
wie dies in 4 dargestellt ist, die Begrenzungslinie 220b1 des
freien Endes 220b des Abdeckbands 220 auch aus
einer Mehrzahl von geradlinigen Abschnitten 220b3 zusammengesetzt
sein, d. h. einen polygonalen Verlauf nehmen, solange die vorstehende
Bedingung bezüglich
der Umgrenzungslinie 212b1 des Durchgangslochs 212b bei
Fluchtung der Punkte P und Q erfüllt ist.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 5 weist das
Abdeckband 320 zwei am weitesten vorauslaufend angeordnete
Punkte P auf. Für
jeden dieser beiden Punkte P gilt aber, dass ein vom Punkt P auf
dessen von der Längsmittellinie
M des Abdeckbands 320 abgewandter Seite ausgehender Abschnitt 320B6 der
Begrenzungslinie 320B1 vollständig außerhalb der Umgrenzungslinie 312B1 des
Durchgangslochs 312B angeordnet ist.
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Die
Erkenntnis, dass bei Beachtung der erfindungsgemäßen Lehre auch bei Vorhandensein
einer Mehrzahl von am weitesten vorauslaufender Punkte P ein Verhaken
des Abdeckbands in dem Durchgangsloch vermieden werden kann, kann
auch auf eine unendliche Anzahl am weitesten vorauslaufender Punkte
P verallgemeinert werden, wie sie beispielsweise bei der Ausführungsform
gemäß 4 vorhanden
ist, bei welcher die Begrenzungslinie 220B1 des Abdeckbands 220 einen
orthogonal zur Längsmittellinie
M des Abdeckbands 220 verlaufenden Abschnitt 220B7 aufweist.
Jeder Punkt dieses Abschnitts 220B7 ist ein am weitesten
vorauslaufend angeordneter Punkt P des Abdeckbands 220,
und für jeden
dieser Punkte gilt die erfindungsgemäße Bedingung, dass dann, wenn
er mit der Umgrenzungslinie 220B1 des Durchgangslochs 212B fluchtet,
ein von diesem betrachteten Punkt P auf dessen von der Längsmittellinie
M abgewandter Seite ausgehender Abschnitt 220B6 der Begrenzungslinie 220B1 vollständig außerhalb
der Umgrenzungslinie 212B1 des Durchgangslochs 212B angeordnet
ist.
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Die
Ausführungsform
gemäß 6 unterscheidet
sich von der Ausführungsform
gemäß 5 lediglich
dadurch, dass zwei in Längsrichtung
L nebeneinander angeordnete Reihen von Durchgangslöchern 412B vorgesehen
sind. Auch in diesem Fall kann das Abdeckband 420 bei Beachtung
der erfindungsgemäßen Lehre
so ausgebildet sein, dass nicht die Gefahr des Verhakens des Abdeckbands 420 in
den Durchgangslöchern 412B besteht.
Ansonsten sei hiermit auf die Beschreibung der Ausführungsform
gemäß 5 verwiesen.
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Bei
Vergleich der erfindungsgemäßen Abdeckbänder 20,
..., 420 gemäß 2 bis 6 mit dem
in 8 dargestellten Abdeckband 920 des Standes
der Technik wird der technische Effekt der erfindungsgemäßen Lehre besonders
deutlich. Bei Fluchtung des Punkts P mit der Umgrenzungslinie 912b1 verläuft dort
die Begrenzungslinie 920b1 des freien Endes 910b des
Abdeckbands 920 vom Punkt P ausgehend nämlich teilweise innerhalb der
Umgrenzungslinie 912b1 des Durchgangslochs 912b. Hierdurch
ist das freie Ende 920b des Abdeckbands 920 so
spitz ausgebildet, dass es sich leicht in dem Durchgangsloch 912b verhaken
kann.
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Da
das freie Ende 20b des Abdeckbands 20 auf Grund
der erfindungsgemäßen Ausbildung
die Umgrenzungslinie 20b1 beim Aufschieben des Abdeckbands 20 auf
die Führungsschiene 12 sanft über deren
Durchgangslöcher 12b hinweggleitet,
ist es, wie in 7 dargestellt, erfindungsgemäß möglich, zumindest
einen Abschnitt 20b4 dieses freien Endes 20b verglichen
mit dem Hauptabschnitt 20e des Abdeckbandes zur Führungsschiene 12 hin
abgewinkelt auszubilden. Dabei kann der Abwinkelungs-Winkel α einen Wert
von zwischen etwa 5° und
etwa 10° aufweisen.
Durch diese Abwinkelung wird das freie Ende 20b des Abdeckbands 20 und
insbesondere dessen abgewinkelter Abschnitt 20b4 gegen
die Oberfläche 12a der
Führungsschiene 12 angedrückt und
untergreift so bei Eintritt in den vom Führungswagen 14 überdeckten
Bereich der Führungsschiene 12 die
Dichtung 16, ohne dass die Gefahr einer Beschädigung dieser
Dichtung 16 besteht.
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Dieses
im Wesentlichen wechselwirkungsfreie Untergreifen der Dichtung 16 wird
in dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel
dadurch weiter begünstigt,
dass der abgewinkelte Abschnitt 20b4 des freien Endes 20b des
Abdeckbands 20 zumindest teilweise sich zum vorauslaufendsten
Punkt P hin verjüngend
ausgebildet ist, wie dies in 7 bei 20b5 dargestellt
ist.