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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Stationär- oder
Durchlaufbearbeitung von im wesentlichen flächigen oder leistenförmigen Werkstücken aus
offenporigen Holzwerkstoffen oder dergleichen im Kantenbereich nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein entsprechendes Verfahren
nach dem Oberbegriff von Anspruch 13.
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Bei
plattenförmigen,
leistenförmigen
oder ähnlichen
Werkstücke
aus offenporigen Holzwerkstoffen, wie z. B. Holzspanplatten, mitteldichte
Faserplatten etc., die im Kantenbereich bearbeitet werden, ist in
vielen Anwendungsfällen
ein Vergüten
bzw. Beschichten der Kante erforderlich, da die offenporigen Schnittflächen der
Werkstücke
eine zu geringe Oberflächenqualität und Festigkeit
aufweisen. Zu diesem Zweck kommen Vorrichtungen und Verfahren der eingangs
genannten Art verbreitet zum Einsatz.
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So
offenbart die
DE 199
07 933 C1 eine Vorrichtung zur Durchlaufbearbeitung im
Kantenbereich nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Dabei wird ein Vergütungsmittel
wie Lack oder dergleichen zunächst
mittels einer Auftragsstation, beispielsweise einer Walze oder einer
Düse, auf
eine Werkstückkante
aufgetragen. Anschließend
erfolgt ein Eindrücken und
Glattstreichen des aufgetragenen Vergütungsmittels in einer separaten
Heißspachtelstation,
die Rakelelemente, Spachtel und dergleichen aufweist.
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Obgleich
sich diese Vorrichtung als durchaus brauchbar erwiesen hat, besitzt
sie eine Reihe von Nachteilen. So wird im Bereich der Heißspachtelstation
ein Teil des aufgebrachten Vergütungsmittels wieder
abgetragen, was unwirtschaftlich ist und zu Verschmutzungen im Bereich
der Heißspachtelstation
beiträgt.
Darüber
hinaus besitzt die Vorrichtung eine aufwändige Konstruktion, bei der
die Auftragsstation und die Heißspachtelstation
jeweils separat hergestellt, montiert und ausgerichtet werden müssen und
sich dadurch eine vergleichsweise lange Bearbeitungsstrecke ergibt.
Insbesondere hat sich aber gezeigt, dass die Oberflächenqualität der Kanten,
die das Erscheinungsbild von Bauteilen wie Möbelfronten maßgebend
bestimmt, mit der Vorrichtung gemäß
DE 199 07 939 C1 nur begrenzt
verbesserbar ist.
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Ferner
offenbart die
EP 1
068 026 B1 ein Verfahren und ein System zum Auftragen von
Lack auf Kanten von Platten und Leisten mit poröser Struktur. Gemäß der
EP 1 068 026 B1 wird
der Lack zunächst
mittels einer Dosiereinheit dosiert und anschließend auf eine erste Walze übertragen,
mittels welcher der Lack schließlich
auf die Werkstückkante aufgetragen
wird. Abschließend
wird der aufgetragene Lack mittels einer weiteren, gegenläufigen Walze geglättet. Dabei
soll die Lackmenge, die von der Dosiereinheit auf die erste Walze
aufgetragen wird, auf die Porosität der Werkstückkante
abgestimmt sein.
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Trotz
dieser sehr aufwändigen
und kostenintensiven Konstruktion hat sich gezeigt, dass sich mit der
Vorrichtung der
EP
1 068 026 B1 ebenfalls nur eine begrenzte Oberflächenqualität zwischen
der Lackschicht und der Werkstückoberfläche erzielen lässt. Darüber hinaus
ergeben sich im Bereich der zweiten Walze gleichsam hohe Lackverluste,
die laut
EP 1 068 026
B1 mit einer Lackrückführeinrichtung ausgeglichen
werden sollen, was die Konstruktion der Vorrichtung weiter verkompliziert.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken im Kantenbereich bereitzustellen, die
eine vereinfachte Konstruktion bzw. einen vereinfachten Verfahrensablauf
bei guter Oberflächenqualität ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
durch eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren mit den Merkmalen der
unabgängigen
Ansprüche
1 bzw. 13 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Konstruktion
bzw. den Verfahrensablauf dadurch zu vereinfachen, dass das Auftragen sowie
das Einstreichen bzw. Glätten
einer Beschichtungsmasse auf einen Kantenabschnitt so weit wie möglich zusammengefasst
bzw. zusammengeführt werden.
Zu diesem Zweck ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen,
dass die Beschichtungseinrichtung ein Düsenelement aufweist, das eine
Düsenöffnung besitzt,
die dem mindestens einen Kantenabschnitt zugewandt ist und zumindest durch
eine erste Fläche
und eine zweite Fläche
begrenzt ist, wobei die erste Fläche
in Durchlaufrichtung vor der zweiten Fläche angeordnet ist und gegenüber der
zweiten Fläche
hervorsteht.
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Wie
sich aus der untenstehenden Beschreibung noch deutlicher ergibt,
wirkt die gegenüber
der ersten Fläche
zurückgesetzte
zweite Fläche
dabei sowohl als Begrenzung der Düsenöffnung, mittels derer das Auftragen
der Beschichtungsmasse erfolgt, als auch als Press- und Glättfläche, mittels
derer die Beschichtungsmasse unmittelbar nach dem Auftragen geglättet und – bei einsprechend
porösem Kantenabschnitt – in den
Kantenabschnitt hineingedrückt
wird.
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Dementsprechend
ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorgesehen, dass das Auftragen und Glätten der Beschichtungsmasse
in einem gemeinsamen Arbeitsschritt durchgeführt werden.
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Auf
diese Weise lassen sich gemäß der vorliegenden
Erfindung mehrere Vorrichtungsbauteile bzw. Verfahrensschritte zusammenfassen,
was die Konstruktion der Vorrichtung erheblich vereinfacht und einen
zügigen
und ungestörten
Verfahrensablauf ermöglicht.
Der Niveauunterschied der ersten und zweiten Fläche sorgt dafür, dass
ohne separate Rakel, Rollen oder dergleichen ein Einpressen und
Glätten
der Beschichtungsmasse erzielt wird. Darüber hinaus lässt sich
durch die weitgehende Integration des Auftragens und Glättens der
Beschichtungsmasse die Oberflächenqualität im Kantenbereich
des Werkstücks
deutlich verbessern, da die Beschichtungsmasse von vornherein in
die gewünschte
Lage „geschwemmt" wird und kein nachträgliches
Abtragen von Beschichtungsmasse mittels Rakeln, Walzen oder dergleichen
erforderlich ist. Hierdurch wird nicht zuletzt auch der Materialbedarf
an Beschichtungsmasse minimiert, während Rückführ- oder Entsorgungseinrichtungen
für abgetragene
Beschichtungsmasse ebenfalls nicht erforderlich sind.
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Dabei
ist erfindungsgemäß ferner
vorgesehen, dass der Überstand
der ersten Fläche
gegenüber
der zweiten Fläche
im Wesentlichen der Dicke der aufgetragenen und geglätteten Beschichtungsmasse
entspricht. Hierdurch wird ermöglicht,
dass die erste Fläche
während
des Auftragens der Beschichtungsmasse an der zu beschichtenden Werkstückkante
anliegen kann und sich gleichzeitig automatisch die gewünschte Schichtdicke
der aufgetragenen Beschichtungsmasse einstellt, ohne dass aufwendige
Justierarbeiten oder Einstellungen an der Vorrichtung oder der Zufuhr
der Beschichtungsmasse erforderlich sind. Darüber hinaus stellt sich dadurch,
dass die erste Fläche
zumindest abschnittsweise bzw. mit einer Kante an dem zu beschichtenden
Kantenabschnitt des Werkstücks
anliegt, ein Volumenstrom im Bereich der Düsenöffnung ein, der von der ersten
Fläche
in Richtung der zweiten Fläche gelenkt
wird, sodass die Beschichtungsmasse gezielt auf den Kantenabschnitt
aufgetragen und geglättet werden
kann.
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Im
Hinblick auf eine konstante Dicke des aufgetragenen Beschichtungsmaterials
und ein Beibehalten der Kontur des mindestens einen Kantenabschnitts
ist es gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass die Kontur
der ersten und/oder zweiten Fläche
im Wesentlichen der Kontur des mindestens einen Kantenabschnitts
entspricht.
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Gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist eine Zufuhreinrichtung
vorgesehen, mittels der die Beschichtungsmasse zu der Düsenöffnung zuführbar ist,
um eine kontinuierliche und wirtschaftliche Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu ermöglichen.
Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Beschichtungsmasse durch
die Zufuhreinrichtung temperierbar ist. Hierdurch können die
Eigenschaften der Beschichtungsmasse gezielt auf die jeweiligen
Randbedingungen, insbesondere den Querschnitt der Düsenöffnung und
die Porosität des
zu beschichtenden Kantenabschnitts, eingestellt werden, und es kann
ein unerwünschtes
Erhärten oder
Verstopfen der Beschichtungsmasse verhindert werden.
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Gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das Düsenelement
einen Hohlraum auf, der mit der Düsenöffnung und der Zufuhreinrichtung
in Verbindung steht. Der Hohlraum trägt dazu bei, dass an der Düsenöffnung ein
konstanter und kontinuierlicher Volumenstrom von Beschichtungsmasse
zur Verfügung
steht, um eine einwandfreie Oberflächenqualität der beschichteten Kante sowie
einen störungsfreien
und kontinuierlichen Arbeitsablauf zu gewährleisten. Dabei ist es besonders bevorzugt,
dass der Hohlraum einen größeren Querschnitt
besitzt als der Düsenöffnungsquerschnitt. Hierdurch
dient der Hohlraum gewissermaßen
als vorgeschaltete Sammelkammer, in der stets ausreichend Beschichtungsmasse
vorhanden ist, sodass beispielsweise auch unter wechselnden Betriebsbedingungen
oder unterschiedlichen Beschichtungsgeschwindigkeiten jederzeit
Beschichtungsmasse an der Düsenöffnung gleichzeitig
zur Verfügung
steht.
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Im
Hinblick auf eine einfache und variable Herstellung des erfindungsgemäßen Düsenelements ist
gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass das Düsenelement
zumindest einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt aufweist,
die miteinander verbunden sind, wobei zumindest einer der Abschnitte
auf einer dem anderen Abschnitt zugewandten Fläche mindestens eine Vertiefung
zur Bildung der Düsenöffnung und/oder
des Hohlraumes besitzt. Auf diese Weise lassen sich beliebige Düsenöffnungs-
und Hohlraumkonfigurationen problemlos herstellen, und Veränderungen
der Düsenöffnung oder
des Hohlraumes können
dadurch erzielt werden, dass lediglich ein Abschnitt des Düsenelements
ausgetauscht oder angepasst wird.
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Um
eine hohe Oberflächenqualität des beschichteten
Kantenabschnitts sicherzustellen und den Kantenabschnitt gegebenenfalls
zügig weiter
bearbeiten zu können,
ist gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die Vorrichtung
ferner eine Aushärtungseinrichtung
aufweist, mittels der die auf den mindestens einen Kantenabschnitt
aufgebrachte Beschichtungsmasse aushärtbar ist. Dabei ist es besonders
bevorzugt, dass die Aushärtungsstation
eine Einrichtung zum Erzeugen von UV-Strahlen aufweist. Mittels einer derartigen
Einrichtung lassen sich entsprechende Beschichtungsmassen, die unter
der Einwirkung von UV-Strahlen aushärten, zügig mit sehr guter Oberflächenqualität fertig
stellen und für
nachfolgende Bearbeitungsschritte vorbereiten.
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Gemäß einer
weiteren Zielrichtung der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt,
dass die Vorrichtung ferner eine Fördereinrichtung zum Fördern einer
zu bearbeitenden Werkstücks
in eine Durchlaufrichtung aufweist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere
bevorzugt, wenn die Bearbeitung des Werkstücks im Kantenbereich im Durchlaufbetrieb
durchgeführt
werden soll, um einen besonders zeitsparenden und störungsfreien
Bearbeitungsvorgang zu erzielen. Insbesondere in diesem Fall ist
es ferner bevorzugt, dass die Vorrichtung auch eine Fräseinrichtung
zum Versehen mindestens eines Kantenabschnitts des Werkstücks mit
einer Kontur und/oder mindestens eine Schleifeinrichtung zum Abschleifen, insbesondere
Maßschleifen,
des mindestens einen Kantenabschnitts und/oder aufgebrachten Beschichtungsmasse
aufweist. Vor allem durch die Kombination einzelner oder mehrerer
dieser Einrichtungen mit der erfindungsgemäßen Beschichtungseinrichtung ergibt
sich eine Bearbeitungsvorrichtung, mittels der plattenförmige Werkstücke im Kantenbereich
rationell und vollautomatisch im Durchlaufbetrieb bearbeitet werden
können.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt schematisch eine
Perspektivansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Düsenelements;
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2 zeigt eine schematische
Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Düsenelements,
wobei der Schnitt entlang der Linie II-II in 3 geführt
ist;
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3 zeigt schematisch eine
weitere Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Düsenelements,
wobei der Schnitt entlang der Linie III-III in 2 geführt
ist;
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4 veranschaulicht schematisch
eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bearbeitung eines Werkstücks
im Kantenbereich;
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5 veranschaulicht schematisch
eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungemäßen Verfahrens
zur Bearbeitung eines Werkstücks
im Kantenbereich.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter
Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt schematisch eine
Perspektivansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Düsenelements 4 als
Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bearbeitung von im Wesentlichen flächigen oder leistenförmigen Werkstücken aus
offenporigen Holzwerkstoffen oder dergleichen im Kantenbereich.
Das Düsenelement 4 besitzt
eine Düsenöffnung 6,
die einem Kantenabschnitt 1' eines
zu bearbeitenden Werkstücks 1 zugewandt
ist. Wie in 3 am besten
zu erkennen ist, ist die Düsenöffnung 6 des
Düsenelements 4 durch
eine erste Fläche 8 und eine
zweite Fläche 10 begrenzt.
Dabei ist die erste Fläche 8 in
einer Beschichtungsrichtung, die in 1 und 3 durch einen Pfeil angedeutet
ist, vor der zweiten Fläche 10 angeordnet
und steht gegenüber
der zweiten Fläche 10 hervor.
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Genauer
gesagt ist die erste Fläche 8 in
der vorliegenden Ausführungsform
derart gebildet, dass sie sich im Wesentlichen senkrecht zu der
zweiten Fläche 10 bis
zu einer Kante 8' erstreckt,
die zur Anlage an den zu beschichtenden Kantenabschnitt 1' des Werkstücks 1 vorgesehen
ist. Dabei ist der Überstand
S der ersten Fläche 8 gegenüber der
zweiten Fläche 10,
d.h. der senkrechte Abstand zwischen der Kante 8' und der Ebene
der zweiten Fläche 10,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
derart ausgelegt, dass er im Wesentlichen der Dicke der aufzutragenden
Beschichtungsmasse B entspricht. Es ist jedoch selbstverständlich,
dass die erste Fläche 8 und
die zweite Fläche 10 des
Düsenelements 4 auch
eine andere Konfiguration besitzen können, sofern die erste Fläche 8 gegenüber der
zweiten Fläche 10 hervorsteht.
Auch ist es möglich,
dass die Flächen
zumindest abschnittsweise gekrümmt
sind.
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Ferner
ist die zweite Fläche 10 in
der in 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform
im wesentlichen parallel zu der Beschichtungsrichtung. Es ist jedoch
ebenso möglich,
dass die Fläche 10 zumindest abschnittsweise
gegenüber
der Beschichtungsrichtung geneigt ist. Weiterhin ist die Form des
Düsenelements
in dem Bereich vor der Kante 8' ebenfalls beliebig.
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Der
Begriff „Beschichtungsrichtung" ist nicht dahingehend
zu verstehen, dass das Düsenelement während des
Beschichtungsvorganges bewegt werden muss. Vielmehr ist es ebenso
möglich,
dass das Düsenelement 4 stationär ist und
der zu beschichtende Kantenabschnitt entgegen der angegebenen Beschichtungsrichtung
bewegt wird.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
und Anordnung der ersten Fläche 8 und
der zweiten Fläche 10 sorgt
dafür,
dass sich in dem Düsenelement 4 ein
kontinuierlicher Volumenstrom von Beschichtungsmasse einstellt,
der im Bereich der Düsenöffnung 6 auf
den zu beschichtenden Kantenabschnitt 1' aufgetragen wird und anschließend durch
die erste Fläche 8 in
Richtung der zweiten Fläche 10 abgelenkt wird.
Daher kann die Beschichtungsmasse gleichzeitig mit bzw. unmittelbar
nach deren Auftragen durch die zweite Fläche 10 geglättet und
dabei gegebenenfalls in Poren des Kantenabschnitts 1' eingestrichen werden.
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Obgleich
der Überstand
S der ersten Fläche 8 gegenüber der
zweiten Fläche 10 je
nach Anwendungsfall prinzipiell beliebig ist, hat sich bei der Beschichtung
von im Wesentlichen flächigen
oder leistenförmigen
Werkstücken
aus offenporigen Holzwerkstoffen gezeigt, dass der Überstand
S vorteilhaft im Bereich von 0,1 bis 1 mm liegen kann.
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Wie
in 2 am besten zu erkennen
ist, entspricht die Kontur der ersten Fläche 8 und der zweiten
Fläche 10 in
der vorliegenden Ausführungsform im
Wesentlichen der Kontur des Kantenabschnitts 1', wobei die
Kontur der zweiten Fläche 10 von
der Kontur des Kantenabschnitts 1' um die gewünschte Dicke S der aufgetragenen
Beschichtungsmasse beabstandet ist.
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Ferner
ist in 2 und 3 zu erkennen, dass das Düsenelement 4 einen
Hohlraum 12 aufweist, der mit der Düsenöffnung 6 in Verbindung
steht. Darüber
hinaus ist der Hohlraum 12 auf der der Düsenöffnung 6 gegenüberliegenden
Seite mit einer nicht gezeigten Zufuhreinrichtung verbunden, mittels
der Beschichtungsmasse B zu der Düsenöffnung 6 zuführbar ist.
Bei der Zufuhreinrichtung kann es sich prinzipiell um eine beliebige
Zufuhreinrichtung handeln, die in der Lage ist, eine geeignete Beschichtungsmasse
zu der Düsenöffnung zuzuführen. Dabei ist
es besonders bevorzugt, dass die Beschichtungsmasse B durch die
Zufuhreinrichtung temperierbar ist. Die Art der Beschichtungsmasse
unterliegt keinen besonderen Beschränkungen. Es ist jedoch bevorzugt,
dass die Beschichtungsmasse mittels UV-Strahlen oder dergleichen
aushärtbar
ist.
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Obgleich
das Düsenelement 4 auch
einstückig
ausgebildet sein kann, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass
das Düsenelement 4 einen
ersten Abschnitt 4' und
einen zweiten Abschnitt 4'' aufweist, die
lösbar
miteinander verbunden sind, beispielsweise mittels Schrauben oder
dergleichen. Dabei sind die Düsenöffnung 6 und
der Hohlraum 12 zwischen den beiden Abschnitten 4', 4'' angeordnet, indem beispielsweise
einer oder beide Abschnitte entsprechende Vertiefungen auf der dem
jeweils anderen Abschnitt zugewandten Fläche besitzen.
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Die
unter Bezugnahme auf 1 bis 3 beschriebene Beschichtungseinrichtung
mit dem Düsenelement 4 lässt sich
vorteilhaft mit weiteren Einrichtungen zur Bearbeitung von im Wesentlichen
flächigen
oder leistenförmigen
Werkstücken
im Kantenbereich kombinieren. So zeigt 4 schematisch eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bearbeitung eines Werkstücks
im Kantenbereich.
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Die
in 4 gezeigte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst neben einem Düsenelement 4,
das beispielsweise wie oben unter Bezugnahme auf 1 bis 3 beschrieben
ausgebildet ist, eine Fördereinrichtung 20 zum
Fördern eines
zu bearbeitenden Werkstücks 1 in
einer Durchlaufrichtung, die in 4 durch
einen Pfeil dargestellt ist. Darüber
hinaus umfasst die Vorrichtung eine Fräseinrichtung 2, um
einen Kantenabschnitt 1' des Werkstücks 1 mit
einer Kontur zu versehen, und eine Schleifeinrichtung 3,
um die durch Fräsen
hergestellte Kontur des Kantenabschnitts 1' nachzubearbeiten. Weiterhin besitzt
die in 4 gezeigte Vorrichtung eine
Aushärtungseinrichtung 5,
die eine Einrichtung zum Erzeugen von UV-Strahlen besitzt, mittels
der die auf den Kantenabschnitt 1' aufgebrachte Beschichtungsmasse
B aushärtbar
ist. Schließlich kann,
in 4 schematisch gezeigt,
zusätzlich
nach der Aushärtungseinrichtung 5 eine
weitere Schleifeinrichtung 3' vorgesehen
sein, um die aufgebrachte und ausgehärtete Beschichtungsmasse B
abschließend
zu bearbeiten, insbesondere ein Maßschleifen vorzunehmen.
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Mit
der in 4 gezeigten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
lässt sich
auf besonders wirtschaftliche und zügige Weise eine Bearbeitung
von Werkstücken
im Kantenbereich vornehmen, wobei die Bearbeitung mit der gezeigten Vorrichtung
bevorzugt automatisiert im Durchlaufbetrieb erfolgen kann, was die
Vorrichtung besonders wirtschaftlich macht.
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Der
Betrieb der in 4 gezeigten
Vorrichtung sowie des in 1 bis 3 gezeigten Düsenelements
wird nachfolgend unter Bezugnahme auf 5 beschrieben,
die schematisch eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Bearbeitung eines Werkstücks 1 im
Kantenbereich 1' zeigt.
Dabei bezeichnen die in Kreisen angegebenen Ziffern jeweils nacheinanderfolgende Verfahrensschritte.
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Wie
in 5 zu erkennen ist,
wird zunächst ein
Werkstück 1 bereitgestellt,
das im Bereich eines Kantenabschnitts 1' bearbeitet werden soll. Das Werkstück 1 wird
mittels der Fördereinrichtung 20, beispielsweise
einem Förderband
oder dergleichen, zu der Fräseinrichtung 2 zugeführt und
im Bereich des Kantenabschnitts 1' mit einer Kontur versehen. Diese
Kontur wird im dritten Bearbeitungsschritt mittels der Fräseinrichtung 3 weiter
bearbeitet und für die
nachfolgende Beschichtung vorbereitet.
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Im
Anschluss daran wird in den Schritten 4 und 4.1 die
eigentliche Beschichtung des Kantenabschnitts 1' mit einem Beschichtungsmaterial
B durchgeführt.
Dabei werden die Schritte 4 und 4.1 gemäß der vorliegenden
Erfindung in einem gemeinsamen Arbeitsschritt durchgeführt, indem
in Schritt 4 ein Auftragen der Beschichtungsmasse B und
in Schritt 4.1 gleichzeitig ein Einstreichen und Glätten der
Beschichtungsmasse B im Bereich des Kantenabschnitts 1' erfolgt. Diese
Integration der Bearbeitungsschritte 4 und 4.1 wird
durch die zuvor unter Bezugnahme auf 1 bis 3 beschriebene, erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Düsenelements 4 erstmals
ermöglicht.
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Schließlich erfolgt
ein Aushärten
der aufgebrachten Beschichtungsmasse B mittels der Aushärtungseinrichtung 5,
indem die Beschichtungsmasse B gezielt UV-Strahlen ausgesetzt wird.
Abschließend kann
sich gegebenenfalls ein Maßschleifen
der ausgehärteten
Beschichtungsmasse mittels der Schleifeinrichtung 3' anschließen.
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Alternativ
zu dem beschriebenen Durchlaufbetrieb ist es selbstverständlich möglich, die
oben beschriebenen Verfahrensschritte teilweise oder vollständig an
einem stationären
Werkstück
durchzuführen
oder die Fördereinrichtung
für einzelne
Verfahrensschritte anzuhalten bzw. mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
zu betreiben.