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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen beschichteten Träger, insbesondere
Holzwerkstoff oder Schaumglasträger,
wobei die Oberflächen
und/oder Seitenflächen
des Trägers
beschichtet sind und eine definierte Strukturierung der Beschichtung
oder der Oberfläche
mit einem definierten Glanzgrad aufweisen und die bearbeiteten Kantenübergänge zwischen
Ober- und Seitenflächen
einen fasen- bzw. radienartigen Übergang
der Flächen
aufweisen.
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Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung mehrere Verfahren zur Herstellung
eines solchen beschichteten Trägers.
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Die
Beschichtung, wie zum Beispiel die „Direktbeschichtung” eines
Frontteils, hat in der Fläche eine
definierte Strukturierung mit einem definierten Glanzgrad. Die Kanten
des beschichteten Frontteils haben ebenfalls an der Strukturierung
bzw. Prägung einen
eleganten matten Glanz. Ein weiterer Vorteil der Strukturierung
ergibt sich daraus, dass die Kratzbeständigkeit und die Pflegeleichtigkeit
der einzelnen beschichteten Teile erhöht werden. Zusätzlich kann auch
ein Schutzlack aufgetragen werden.
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Aus
Gründen
der Sicherheit und der Optik werden die scharfen Kanten der beschichteten
Frontteile, beispielsweise für
den Einsatz bei Möbelstücken oder
auch Arbeitsplatten, entsprechend bearbeitet. Eine erste Möglichkeit
ist das Abfasen einer solchen scharfen Kante, wodurch eine abgeschrägte Verbindungsfläche zwischen
Oberfläche
und Seitenfläche
des Elements entsteht. Eine alternative Bearbeitung ist das Abrunden
solch scharfer Kanten, wodurch eine Kante mit einem vorzugsweise
vordefinierten Radius entsteht.
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Als
problematisch stellt sich hierbei jedoch heraus, dass die bei der
Kantenbearbeitung entstehenden Fasen und Radien keine Strukturierung
bzw. keine Prägung
aufweisen, da sie mit einem Fräsmesser
bzw. eine Ziehklinge bearbeitet werden. Die Fasen oder Radien am
Kantenübergang
sind glatt und zeigen einen Glanzeffekt. Dieser unerwünschte Glanzeffekt
der Fase bzw. des Radius steht im deutlichen Kontrast zu den angrenzenden
meist matten Oberflächen.
Wünschenswert
ist es jedoch, dass die beschichteten Träger die Optik eines Monolithen
erhalten sollen, d. h. vorzugsweise sämtliche Flächen, Kanten und Ecken sollen
ein vollständig
oder weitgehend identisches Aussehen bzw. Strukturierung aufweisen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, dem Fachmann einen beschichteten
Träger aufzuzeigen,
dessen fasen- bzw. radienartige Kantenübergänge keine unerwünschten
Glanzeffekte im Kontrast zu einer oder beiden bzw. allen angrenzenden
Oberflächen
aufweisen. Weiterhin soll dem Fachmann die technische Lehre zum
Herstellen eines solchen beschichteten Trägers an die Hand gegeben werden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen beschichteten Träger mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen beschichteten Trägers sowie
der erfindungsgemäßen Verfahren
sind dabei Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst dabei einen beschichteten Träger, insbesondere
Holzwerkstoff oder Schaumglasträger,
wobei die Oberflächen und/oder
Seitenflächen
des Trägers
beschichtet sind und eine definierte Strukturierung der Beschichtung mit
einem definierten Glanzgrad aufweisen und die bearbeiteten Kantenübergänge zwischen
Ober- und Seitenflächen
einen fasen- bzw. radienartigen Übergang
der Flächen
aufweisen, wobei die Fläche
der Fasen und/oder Radien derart ausgestaltet ist, dass diese eine
definierbare Strukturierung bzw. Prägung aufweist. Die Fasen bzw.
Radien befinden sich vorzugsweise in der Beschichtung, d. h. im
Schichtmaterial.
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Der
erfindungsgemäße Träger kann
auf seiner Ober- und/oder Unterseite eine Beschichtung aufweisen
oder auch auf Ober- und/oder Unterseite unbeschichtet ausgeführt sein.
Auch die Seitenflächen
bzw. Kanten können
beschichtet oder unbeschichtet sein. Die gilt für eine, mehrere oder alle Seitenflächen bzw.
Kanten des Trägers.
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Der
Träger
ist vorzugsweise plattenförmig ausgeführt.
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Der
erfindungsgemäße Träger kann
beispielsweise als Front, Wange oder Arbeitsplatte eingesetzt werden.
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Die
Beschichtung, beispielsweise Direktbeschichtung, eines beschichteten
Trägers
hat auf ihren Ober- und/oder Seitenflächen eine definierte Strukturierung
mit einem definierten Glanzgrad. Durch das Anfasen und Abrunden
der Kantenübergänge mit
einem Fräsmesser
oder einer Ziehklinge wird die Strukturierung und der Glanzgrad
an den entstanden fasen- und radienartigen Kantenübergängen verändert oder
zerstört.
Um diesem optischen Kontrast entgegen zu wirken, weist der erfindungsgemäße beschichtete
Träger
an mindestens einer Fase und Radius eine definierbare Prägung, d.
h. Strukturierung auf, die der Optik des beschichteten Trägers einen
edleren, eleganteren Gesamteindruck verleiht. Denkbar ist hier aber
auch eine Differenzierung der Strukturierung der beschichteten Fasen-
bzw. Radienfläche
zur Strukturierung der angrenzenden Ober- und/oder Seitenflächen um
einen verstärkten
Kontrast der angrenzenden Flächen
auszubilden.
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Die
in ihrer Oberfläche
zu strukturierende bzw. strukturierte Fase bzw. Radius kann in der
Beschichtung und/oder in einem unbeschichteten Bereich vorliegen.
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Bevorzugt
weisen die Prägung,
d. h. Strukturierung, der beschichteten Flächen der Fasen und/oder Radien
gleiche/identische Merkmale wie die Strukturierung der anliegenden
beschichteten oder unbeschichteten Ober- und/oder Seitenfläche auf.
Dadurch erhält
der beschichtete Träger
die Optik eines Monolithen. Vorzugsweise weisen sämtliche Flächen, Kanten
und Ecken gleiche oder identische Merkmale, wie Glanzgrad, Muster,
etc., in ihrer Beschaffenheit auf. Sofern dies für alle Kanten, Flächen und
Ecken gilt, weckt die Optik des Trägers den Eindruck, vollständig aus
einem Guß erstellt
worden zu sein.
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Vorteilhafterweise
weist der beschichtete Träger
eine Direktbeschichtung oder eine kunststoffartige Beschichtung
auf.
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Es
sind Träger
aus Holzwerkstoffen, Schaumglas oder Träger aus anderen Materialien denkbar,
die mit einer Direktbeschichtung oder mit einer kunststoffartigen
Beschichtung oder auch mit einer anderen Art von Beschichtung überzogen
sind.
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Als
Materialien für
die Beschichtung kommen beispielsweise Schichtstoffe, Acryl, PVC,
PP, PET und ABS bzw. Direktbeschichtungen in Betracht und vorzugsweise
ist mindestens eine Fläche
eines Trägers
mit mindestens einem der genannten Materialien beschichtet.
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Bevorzugt
ist es, wenn der Träger
auf seiner Ober- und/oder Unterseite mit einem Schichtstoff oder
mit Acryl beschichtet ist.
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Bevorzugt
ist es ferner, wenn eine oder mehrere oder alle Seitenkanten des
Trägers
mit PVC, PP, ABS, PET, Acryl oder Schichtstoff beschichtet sind.
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In
weiterhin vorteilhafter Weise umfasst der beschichtete Träger eine
Front oder Wange oder eine Arbeitsplatte, die bevorzugt aus einem
Holzwerkstoff besteht, der beispielsweise mit einer Direktbeschichtung
bzw. einem kunststoffartigen Bezug versehen ist. Solche Fronten,
Wangen oder Arbeitsplatten werden bevorzugt bei Möbeln, insbesondere
Küchenunter-
und Oberschränken
verwendet. Besonders bei Küchenelementen
bewirkt die Prägung
der Fasen und/oder Radien ein besonders elegantes Erscheinungsbild.
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Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf den Küchenbereich beschränkt, sondern
umfaßt ebenso
beispielsweise Badezimmer- oder Wohnzimmmerschränke bzw. Badmöbel oder
Wohnelemente.
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Denkbar
ist, dass der Träger
mit Schichtstoff beschichtet ist und als Arbeitsplatte, Front, Wange etc.,
insbesondere für
Küchenmöbel, ausgeführt ist. In
der Regel bestehen Schichtstoffe aus mehreren, in Phenolharz getränkten Papierschichten,
die unter Hochdruck zusammengefügt
werden. Es sei darauf hingewiesen, dass auch sämtliche anderen farbigen Beschichtungen
denkbar sind, um einen beschichteten Träger bzw. Arbeitsplatte nach
den Merkmalen des Anspruchs 1 zur verwirklichen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
eines beschichteten Trägers,
insbesondere Holzwerkstoffe oder Schaumglasträger, wobei die Oberfläche und/oder
Seitenflächen
des Trägers
beschichtet sind und eine definierte Strukturierung der Beschichtung
mit einem definierten Glanzgrad aufweisen und die bearbeiteten Kantenübergänge zwischen
Ober- und Seitenflächen
einen fasen- bzw. radienartigen Übergang
der Flächen aufweisen,
wobei der oder den vorzugsweise beschichteten Flächen der Fasen und Radien des
Trägers
mittels mindestens einer mitlaufenden Prägerolle oder mittels mindestens
eines mitlaufenden Prägebands
eine Strukturierung aufgeprägt
wird, welche eine definierbare Strukturierung oder eine gleiche/identische
Strukturierung zu den anliegenden beschichteten Ober- und/oder Seitenflächen aufweist.
Dabei wird die Struktur der entsprechenden mindestens einen Prägerolle
oder des mindestens einen Prägebandes
auf die Fase oder den Radius geprägt, die vorzugsweise in der
Beschichtung vorliegen. Denkbar ist auch, dass mehrere Rollen oder Prägebänder in
Kombination oder auch Nachlaufrollen bzw. Nachlaufbänder zum
Einsatz kommen. Dadurch wird entweder eine definierbare, beliebige Strukturierung
bzw. Prägung
auf die beschichteten Fläche
der Fase/Radius geprägt
oder eine Prägung mit
gleicher und identische Struktur wir die anliegenden Ober- und/oder
Seitenflächen
des Trägers.
Damit ist wählbar,
ob der Träger
die Optik eines Monolithen erhält
oder ob zwischen der Strukturierung der Fasen/Radien-Flächen und
der angrenzenden Flächen
eine Differenzierung der optischen Eigenschaften, d. h. ein gesteigerter
optischer Kontrast, erzielt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
läßt sich auf
beliebige Beschichtungen anwenden, wobei Beschichtungen aus PVC,
PP, PET, Acryl und/oder ABS und/oder Schichtstoffe bzw. Direktbeschichtungen bevorzugt
sind.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn das Verfahren zur Herstellung von Fronten,
insbesondere für jegliche
Arten von Küchenelementen,
angewendet wird. Die Fronten haben in ihrer Ober- bzw. Seitenfläche eine
definierte Strukturierung mit einem definierten Glanzgrad. Durch
die Kantenbearbeitung der insbesondere beschichteten Flächen mittels
Fräsmesser
und Ziehklinge zeigen die bearbeiteten Fasen und Radien eine glatte
unerwünschte
Oberfläche
mit ungewollten Glanzeffekten. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
läßt sich
eine Front mit einer einheitlichen Strukturierung und einheitlichen
Glanzgrad erzielen.
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Weiterhin
vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Verfahren bei der Herstellung
von mit Schichtstoffen oder anderweitig beschichteten Trägern, wie beispielsweise
einer Arbeitsplatte, Wange oder Front ausgeführt.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren
zur Herstellung eines beschichteten Trägers, insbesondere Holzwerkstoffe
oder Schaumglasträger,
wobei die Oberflächen und/oder
Seitenflächen
des Trägers
beschichtet sind und eine definierte Strukturierung der Beschichtung mit
einem definierten Glanzgrad aufweisen und die bearbeiteten Kantenübergänge zwischen Ober-
und Seitenflächen
einen fasen- bzw. radienartigen Übergang
der Flächen
aufweisen, wobei der oder den vorzugsweise beschichteten Flächen der
Fasen und Radien des Trägers
mittels mindestens eines Prägestempels
eine Strukturierung aufgeprägt
wird, welche eine definierbare Strukturierung oder eine gleiche/identische
Strukturierung zu den anliegenden beschichteten oder unbeschichteten
Ober- und/oder Seitenflächen aufweist.
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Vorteilhafterweise
wird die Gravur der Prägerollen
bzw. der Prägebänder oder
des Prägestempels an
die jeweils erwünschte
Strukturierung der beschichteten Fläche der Fase und des Radius
angepaßt.
Dadurch werden beliebige Strukturen ermöglicht, angepaßt an die
jeweilige Kantengeometrie.
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Bevorzugt
erfolgt die Prägung
der Flächen der
Fasen bzw. Radien des beschichteten Trägers mittels wenigstens zwei
in einem bestimmten Winkel zueinander angeordneter Prägerollen,
Prägebändern oder
Prägestempeln.
Dadurch wird eine übergangslose
Prägung
zu den angrenzenden Oberflächen
erreicht und eine eventuell auftretende Verwischung der geprägten Struktur
an den Rändern
vermieden werden.
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Als
Prägemittel
können
auch Prägewalzen vorgesehen
sein, deren Längsachse
sich parallel zur Längsrichtung
der Kante erstreckt. In diesem Falle wäre es denkbar, den Träger nicht
im „Durchlauf” herzustellen,
sondern die Prägung
in einem separaten Arbeitsschritt vorzunehmen.
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Denkbar
ist der Einsatz einer oder mehrerer Prägewalzen. Die Prägewalze(n)
kann die Länge
der Kante aufweisen, deren Fase oder Radius mit der Struktur versehen
werden soll.
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Die
Prägerollen-
oder walzen, Prägebänder oder
Prägestempel
können
an der Kantenoberfläche Wülste erzeugen,
welche bevorzugt durch Nachlaufrollen oder Nachlaufbänder geglättet werden.
Denkbar ist ebenfalls der Einsatz eines Fräswerkzeugs oder einer Ziehklinge
zum Glätten
der entstandenen Wülste.
Möglich
ist hier, dass die genannten Werkzeuge zum Glätten der Wülste direkt im Anschluß an den
Prägevorgang
hinter die Rollen, Walzen, Bänder und
Stempel angeordnet werden. Die Glättung ist aber auch zeitlich
versetzt durch ein weiteres Werkzeug durchführbar.
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Ein
alternatives Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Herstellung
eines beschichteten Trägers,
insbesondere Holzwerkstoffe oder Schaumglasträger, wobei die Oberflächen und/oder
Seitenflächen
des Trägers
beschichtet sind und eine definierte Strukturierung der Beschichtung
mit einem definierten Glanzgrad aufweisen und die bearbeiteten Kantenübergänge zwischen
beschichteten oder unbeschichteten Ober- und Seitenflächen einen
fasen- bzw. radienartigen Übergang
der Flächen
aufweisen, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung der
Flächen
der Fasen und Radien des Trägers
mittels Strahlung eine definierbare Strukturierung oder die gleiche/identische
Strukturierung der anliegenden Ober- bzw. Seitenflächen aufgestrahlt
wird.
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Vorteilhafterweise
werden durch unterschiedliche Strahlmittel oder durch die Kombination von
Strahlmitteln unterschiedliche Strukturen erzeugt. Dadurch kann
auch anhand dieses Verfahrens ein Körper wie aus einem Guß erzeugt
werden, d. h. die bearbeiteten Kantenübergange erhalten durch die
Strahlung auf die Beschichtung der Übergänge gleiche Strukturen und
Glanzeffekte wie die anliegenden beschichteten Flächen. Selbstverständlich lassen
sich auf diese Weise ebenfalls Fasen und Radien mit beliebigen Strukturen,
die sich beispielsweise stark von den anliegenden Flächen unterscheiden, erzeugen.
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Bevorzugt
kann durch die Variation der Größe der aufgestrahlten
Körner,
die Ausbildung oder Oberfläche
der einzelnen Körner,
die Dauer der Beaufschlagung des beschichteten Trägers sowie
die Energie mit der das Korn den Fläche des beschichteten Trägers trifft,
die erzielte Strukturierung variiert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient ebenfalls bevorzugt zur Herstellung von Fronten und Wangen
oder auch zur Herstellung von beispielsweise mit Schichtstoff beschichteten
Arbeitsplatten.
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In
vorteilhafter Weise wird die Beschichtung der Fasen und Radien des
beschichteten Trägers
vor der Bearbeitung durch Aufprägung
mittels Prägerollen
oder Prägebänder, Aufstempelung
durch Prägestempel
oder Strahlung durch eine vorgeschaltete Wärmequelle thermisch erweicht.
Die thermische Erweichung der Beschichtung ist keine Vorraussetzung zur
Durchführung
der genannten Verfahren, jedoch wird durch eine vorhergehende Erweichung
die Bearbeitung erleichtert und die Qualität der Prägung erhöht sich. Beispielsweise dienen
vorgeschaltete Wärmeduschen
bzw. Heißluft,
Laserbestrahlung, Mikrowelle, Infrarot, Induktions- oder UV-Bestrahlung zur thermischen
Erwärmung.
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Denkbar
ist, dass zwischen einer geeigneten vorgeschalteten Wärmequelle
und der Prägerolle oder
-walze, dem Prägeband
oder dem Prägestempel
eine geeignete Abstandshalterung eingefügt wird, um einen definierten
zeitlichen Abstand zwischen den beiden Arbeitsprozessen zu erhalten.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn die Beschichtung der Flächen der Fasen und Radien des
Trägers durch
eine direkte Beheizung der Prägerolle-
oder walze, des Prägebands
oder des Prägestempels
mittels einer integrierten Wärmequelle
thermisch erweicht wird. Durch die Zusammenlegung der beiden Arbeitsschritte
ergibt sich eine Zeitersparnis bei der Produktion der beschichteten
Träger,
auch wird durch die direkte thermische Erwärmung der Beschichtung durch
das Prägewerkzeug
selbst die Prägung
verbessert.
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Mit
Hilfe der genannten Verfahren können beliebige
Kunststoffe wie PVC, PP, ABS, PET, Acryl sowie beliebige Schichtstoffe
etc. sowie auch alle farbig eingestellten Kantenbänder verarbeitet
werden. Dies gilt auch für
verschiedene Kantenabmessungen, die sich in ihrer Breite und/oder
Dicke unterscheiden.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf eine spezielle Form der Kante
beschränkt.
Die Kante kann, muß sich
jedoch nicht zwingend rechtwinklig zur Ober- bzw. Unterseite des
Trägers
erstrecken. Auch beliebige andere Winkel und Formen, wie beispielweise
Wellenformen der Kante sind denkbar. Dementsprechend ist der Begriff
der „Fase” bzw. des „Radius” weit auszulegen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen sowie Zeichnungen
näher dargestellt.
Dabei zeigen:
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1:
einen erfindungsgemäßen beschichteten
Träger,
dessen Fasen geprägt
werden,
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2:
einen weiteren erfindungsgemäßen beschichteten
Träger,
auf dessen Radien eine Prägung
geprägt
wird und
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3:
einen weiteren erfindungsgemäßen beschichteten
Träger,
dessen Radien bestrahlt werden.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßer rechteckförmiger beschichteter
Träger 1 abgebildet.
Der Träger 1 weist
eine kunststoffartige Beschichtung 2 mit einer definierten
Strukturierung mit einem definierten Glanzgrad auf, wobei die Beschichtung
beispielsweise mittels Direktbeschichtung auf den Träger aufgebracht
wurde. Die Kanten an dem Trägerelement 1 haben
ebenfalls an der Prägung
bzw. Strukturierung einen eleganten matten Glanz. Die bei der Kantenbearbeitung
durch Fräsmesser
oder Ziehklingen entstandenen Fasen 3 weisen keine Strukturierung
bzw. Prägung
auf, vielmehr ist diese Oberfläche
glatt und zeigt einen Glanzeffekt. Dieser unerwünschte Glanzeffekt der Fase 3 steht
im deutlichen Kontrast zu den angrenzenden Oberflächen.
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In
den Figuren ist die Beschichtung der Ober- bzw. Unterseite des Trägers 1 dünner ausgeführt als
die der Seitenflächen.
Dies ist jedoch kein zwingendes Merkmal der Erfindung. Von der Erfindung
ist auch der Fall umfaßt,
dass die Beschichtungen dieselbe Dicke aufweisen sowie der Fall,
dass die Beschichtung der Ober- und/oder Unterseite eine größere Dicke
aufweist als die der Seitenkante.
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Von
der Erfindung ist im Übrigen
nicht nur der Fall umfaßt,
dass Ober- und/oder Unterseite sowie eine oder mehrere Seitenkanten
des Trägers
beschichtet sind, sondern auch der Fall, dass die Ober- und/oder
die Unterseite, d. h. die eigentliche Fläche des Trägers keine Beschichtung aufweist
und dass die Beschichtung nur an einer, mehreren oder allen Seitenkanten
des Trägers
angeordnet ist. Ebenso ist der Fall denkbar, dass eine, mehrere
oder alle Seitenkanten, nicht jedoch die Ober- und/oder die Unterseite des Trägers beschichtet
ist. Dies gilt für
alle oben und im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren werden
den glänzenden
Fasen 3 aus 1 mittels mitlaufender Prägerollen 4 oder
mitlaufender Prägebänder eine
zu definierende Strukturierung aufgeprägt. Durch die geeignete Wahl
der Rollen bzw. Bänder
mit einer passenden Struktur wird auf der Fläche der Fasen 3 die
gleiche und identische Strukturierung bzw. Prägung der anliegenden Oberflächen aufgeprägt. In Betracht
kommt beispielsweise eine Gravur, eine Ätzung oder eine Erodierung.
Weiterhin wird durch die Anzahl der verwendeten Rollen bzw. Bänder oder
auch durch die Verwendung von Nachlaufrollen und Nachlaufbändern das
Ergebnis der Prägung
variiert.
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Um
die Prägung
in die kunststoffartige Beschichtung 2 der Fasen 3 zu
vereinfachen, befindet sich in den Prägerollen 4 bzw. Prägebändern eine Wärmequelle
zur direkten Erwärmung
der Rollen 4 und Bänder,
wodurch die kunststoffartige Beschichtung 2 der Fasen 3 thermisch
erweicht wird. Der Schmelzpunkt einer thermoplastischen Polypropylenkante
(PP) beträgt
ca. 165°C.
Um auf der Fase 3 bzw. dem Radius 5 eine dauerhafte
Prägung
aufzubringen, müssen
diese Oberflächen
etwas erweicht werden, jedoch darf durch die Wärmequelle keine Verflüssigung
der Beschichtung entstehen.
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Die
durch die Prägung
erzeugten Wülste
auf der erweichten Kantenoberfläche
werden mittels Nachlaufrollen und -bändern geglättet. Denkbar ist hier auch
der Einsatz eines Fräswerkzeugs
oder einer Ziehklinge.
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In 2 ist
ein erfindungsgemäßer beschichteter
Träger
abgebildet, dessen Kantenbearbeitung durch ein Abrunden der scharfen
Kantenteile erfolgt. Der Träger 1 weist
an seinen Ecken daher Radien 5 auf, die einen beliebigen
Radius haben. Die Prägung
der Flächen
der Radien 5 erfolgt ebenfalls durch Prägebänder und Prägerollen 6, wobei
deren Gravur an die jeweilige zu bearbeitende Kantengeometrie angepaßt wird.
Im Gegensatz zu 1 weist die Gravur der Prägerollen 6 bzw.
des Prägebandes eine
an den Radius der Radien 5 angepaßte Form auf. Die Bearbeitung
des beschichteten Trägers 1 aus 2 erfolgt
ebenfalls durch direktes Erweichen der Beschichtung 2 während der
Prägung
und ein anschließendes
Glätten
der auf der Kantenoberflächen entstandenen
Wülste.
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Um
an den Radien 5 eine übergangslose Prägung zu
den angrenzenden Oberflächen
zu erreichen wird mit zwei oder mehreren in einem bestimmten Winkel
zueinander angeordneten Prägerollen
(4, 4a, 4b, 6, 6a, 6b),
Prägebändern oder
Prägestempeln
gearbeitet. Dadurch wird eine eventuell auftretende Verwischung
der geprägten
Struktur an den Rändern
vermieden.
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3 zeigt
den erfindungsgemäßen beschichteten
Träger 1 mit
zu Radien 5 bearbeitenden Kanten. Die Aufbringung der Struktur
auf den bearbeiteten Radien 5 erfolgt hierbei durch eine
Strahlung 8 des Radius 5 mittels eines geeigneten
Strahlungsmittels 7. Unterschiedliche Strukturen können durch unterschiedliche
Strahlmittel 7 oder Kombination von Strahlmitteln 7 erzeugt
werden. Als weitere Parameter sind unter anderem die Größe des einzelnen Korns,
die Dauer der Beaufschlagung, Ausbildung und Oberfläche des
Korns sowie die Energie mit der die Körner auf den Träger 1 gestrahlt
werden, zu nennen. Bei einer Erzeugung der Struktur mittels Strahlung 8 kann
eine mit Energie/Temperatur erweichte Kante eingesetzt werden, jedoch
ist dies nicht zwingende erforderlich und auf einer nicht erweichten Kante
kann ebenso eine Strukturierung durch Strahlung 8 aufgebracht
werden.