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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Mauerkasten zum Einbau in eine aus Mauersteinen gebildeten
Hauswand, mit einem Hohlraum zur Aufnahme eines Gurtwicklergehäuses oder
eines Gurtwicklers eines Rollladens, wobei der Mauerkasten korrespondierend
zu den Mauersteinen ausgelegt ist. Derartige Mauerkästen werden
beim Erstellen der Wand mit eingemauert und nehmen nach Fertigstellen
der Wand beziehungsweise des Rohbaues das Gurtwicklergehäuse auf.
Dieser Gurt des Rollladens reicht bis in den über dem Fenster beziehungsweise der
Tür angebrachten
Rollladenkasten und betätigt die
Rolllade. Dabei ist es wichtig, dass der Gurt vom Rollladenkasten
genau geradlinig bis in den Gurtwickler geführt wird, da ansonsten ein
sauberes Aufwickeln nicht gewährleistet
werden kann und der Gurt vom Gurtwickler herunterrutscht, was eine
größere Reparatur
zur Folge hat. Außerdem
würde ein
schief angebrachter Gurt mit seinem Rand an einer festen Kante scheuern
und im Laufe der Zeit zerstört
werden.
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Zur Lösung dieses Problems wird im
DE 85 34 042.1 U1 vorgeschlagen,
Rollladenkasten und Mauerkasten derart passend zu normen, dass der Gurt
beim bündigen
Einbau des Rollladenkastens und des Mauerkastens stets gerade geführt wird. Dieses
System hat den Nachteil, dass für
unterschiedlich große
Fenster unterschiedlich große
Rollladenkästen
zur Verfügung
gestellt werden müssen. Da
jedes Fenster und jede Tür
individuell dimensioniert ist, ist hierbei die Verwendung von Standard- oder
Normbauteilen sehr aufwendig. Des Weiteren ist es für den Maurer
sehr schwierig die einzelnen Mauersteine so zu setzen, dass die
Aussparung für den
Rollladenkasten wirklich genau mit dem Mauerkasten fluchtet. Dieses
System hat sich in der Praxis nicht zuletzt deswegen nicht bewährt, da
hier ein späteres
Korrigieren fast unmöglich
ist.
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Aus der
DE 195 31 673 A1 ist eine
weitere Lösung
des obengenannten Problemes bekannt. Hierbei ist der Rollladenkasten
kleiner ausgelegt, als die vom Maurer freigelassenen Bereiche, so
dass der Rollladenkasten beim Einbau derart justiert werden kann,
dass der Gurt senkrecht in den Mauerkasten fluchtet. Da beim Ausrichten
mit vorher angebrachten Markierungen und mit einem Lot gearbeitet
werden muss, ist dieses System sehr aufwendig und außerdem kann
ein einmal falsch gesetzter Rollladenkasten später nicht mehr korrigiert werden.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Mauerkasten zu schaffen, in
dem der Gurtwickler präzise
eingebaut werden kann und bei der der Gurt gegebenenfalls nachkorrigiert
werden kann.
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Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Mauerkasten
mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen
dieses Mauerkastens sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Ein nach dieser technischen Lehre
ausgebildeter Mauerkasten zum Einbauen einer aus Mauersteinen gebildeten
Hauswand hat den Vorteil, dass im Rahmen des Rohbaues sowohl der
Mauerkasten, als auch der Rollladenkasten mit eingemauert werden
kann, und dass erst nach Einbau des eigentlichen Rollladens die
Positionierung des Gurtwicklers erfolgt. Da der im Mauerkasten vorhandene
Hohlraum größer als
der Gurtwickler, beziehungsweise das Gurtwicklergehäuse ausgelegt
ist, kann letzterer problemlos derart eingebaut werden, dass der
Gurt gerade läuft
ohne irgendwo anzustoßen.
Ein großer Vorteil
dieses Systems besteht darin, dass die Justierung des Gurtwicklers
beziehungsweise des Gurtwicklergehäuses zu einem Zeitpunkt erfolgt,
da der Rollladenkasten und insbesondere die eigentliche Rolllade
bereits montiert sind. Somit erübrigt
sich ein Markieren oder Ausmessen der exakten Position des Gurtwicklers
mit der Folge, dass hierdurch eine einfache und kostengünstige Montage
des gesamten Rollladensystems möglich
wird. Auch ist hierdurch ein nachträgliches korrigieren möglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Gurtwickler beziehungsweise das Gurtwicklergehäuse im Mauerkasten
horizontal verschiebbar. Dies ist eine weitere Erleichterung der
Montage, weil hierdurch der Gurtwickler beziehungsweise das Gurtwicklergehäuse zunächst einmal
provisorisch eingebaut werden kann und durch horizontales Verschieben
in die exakte Position verschiebbar ist.
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Dabei wird die Verschiebbarkeit vorteilhafterweise
dadurch erreicht, dass an einer Ober- und/oder Unterseite des Mauerkastens
horizontal ausgerichtete Langlöcher
vorgesehen sind, innerhalb derer der Gurtwickler beziehungsweise
das Gurtwicklergehäuse
horizontal verschiebbar ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist an einem standardisierten Gurtwicklergehäuse ein Kunststoffwinkel anschweiß- oder
anschraubbar, dessen anderer Schenkel über das Langloch reicht. Hierdurch
ist es möglich
handelsübliche
Gurtwicklergehäuse
in den Mauerkasten einzusetzen und diese horizontal zu verschieben,
wodurch die Fertigungs- und Montagekosten weiter gesenkt werden.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
den Kunststoffwinkel mit mindestens einem, vorzugsweise zwei, Bohrlöchern zu
versehen, wobei der Kunststoffwinkel zusammen mit dem Gurtwicklergehäuse mittels
Befestigungsschrauben im Langloch gehalten ist. Hierzu ist es vorteilhaft,
die lichte Weite des Langloches kleiner als den Außendurchmesser
der Befestigungsschraube auszubilden, damit einerseits ein einfaches
Einschrauben der Befestigungsschraube ermöglicht wird und damit andererseits
die Befestigungsschraube auch gut am Mauerkasten hält.
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In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
ist das Gurtwicklergehäuse
mit einer leicht entfernbaren Schutzschicht, insbesondere einem
Gaze oder einem ausbrechbaren Kunststoffteil abgedeckt. Dies hat
den Vorteil, dass während
der Mauerarbeiten und/oder beim Verputzen der Hauswand kein Material
in das Gurtwicklergehäuse
gelangt.
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In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
sind an der oberen und an der unteren Außenseite des Mauerkastens,
sowie an einer vertikalen Außenseite
des Mauerkastens senkrecht abstehende Stege ausgebildet. Diese Stege
dienen als Abstandshalter und bewirken eine definierte Lage zum benachbarten
Mauerstein, wobei zwischen den Stegen der zum Mauern verwendete
Mörtel
aufgenommen werden kann.
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Nach noch einer weiteren, bevorzugten
Ausführungsform
ist an einer vertikalen Außenseite
des Mauerkastens eine Anputzhilfe vorgesehen. Diese Anputzhilfe
kann vorteilhafter Weise ein senkrecht abstehender und im Querschnitt
schwalbenschwanzförmig
ausgebildeter Steg sein, als Gaza ausgebildet sein oder als gitterförmiger Putzträger ausgebildet sein.
Diese Anputzhilfe ist vorteilhafter Weise an der der Fensteröffnung zugewandten
Seite des Mauerkastens ausgebildet, und erleichtert das spätere Verputzen
der Hauswand, insbesondere im Bereich des Mauerkastens.
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In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
ist der Mauerkasten achssymmetrisch ausgebildet, so dass ein und
derselbe Mauerkasten wahlweise rechts oder links der Maueröffnung angebracht werden
kann, und dass insbesondere beim Vorhandensein einer Anputzhilfe
diese immer an der Fensteröffnung
zugewandten Seite vorhanden ist.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Mauerkastens
ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung
den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die
vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils
einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden.
Die erwähnten
Ausführungsformen
sind nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines ersten Mauerkastens mit darin eingesetzem
Gurtwicklergehäuse;
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2 eine
Frontansicht des Mauerkastens gemäß 1, geschnitten entlang Linie II bis II
in 3;
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3 eine
Seitenansicht eines Mauerkastens gemäß 1;
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4 eine
Hauswand mit Fensteröffnung und
einem Mauerkasten gemäß 1;
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5 eine
zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Mauerkastens
mit zwei Kunststoffwinkeln zur Aufnahme eines standardisierten Gurtwicklergehäuses;
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6 eine
geschnittene dargestellte Teilvergrößerung in Seitenansicht des
Mauerkastens gemäß 5.
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In den 1 bis 3 ist ein erfindungsgemäßer Mauerkasten 10 dargestellt,
der über
eine horizontal ausgerichtete Ober- 12 und Unterseite 14,
sowie über
zwei vertikale Außenseiten 16, 18 verfügt. Rückwärtig ist
der Mauerkasten 10 mit einer Rückwand 20 verschlossen,
während
seine Vorderseite offen ausgebildet ist. Im Mauerkasten 10 ist
ein Hohlraum 22 ausgebildet, in dem ein Gurtwickler (hier
nicht dargestellt) und/oder ein Gurtwicklergehäuse 24 aufnehmbar
ist.
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Außenseitig sind an der Oberseite 12,
der Unterseite 14 und den Außenseiten 16, 18 des
Mauerkastens 10 im Wesentlichen senkrecht abstehend und
parallel angeordnete Stege 26, 28 ausgebildet, wobei
die Stege 26 in Querschnitt trapezförmig ausgebildet sind, während die
Stege 28 im Querschnitt schwalbenschwanzförmig ausgebildet
sind. Die schwalbenschwanzförmigen
Stege 28 sind lediglich an einer vertikalen Außenseite 18 vorgesehen,
während
die trapezförmigen
Stege 26 an den anderen Seiten ausgebildet sind. Auf der
Vorderseite des Mauerkastens 10 ist eine umlaufende Blende 30 ausgebildet,
die innenseitig bündig
an der jeweiligen Ober- 12, Unter- 14 beziehungsweise
Außenseite 16, 18 anliegt
und außenseitig
bündig
mit dem Ende des jeweiligen Steges 26, 28 abschließt. Im Bereich
der Oberseite 12 und der Unterseite 14 ist in
der Blende 30 je ein Langloch 32, 34 vorgesehen,
welches sich über
die gesamte Breite des Hohlraumes 22 erstreckt.
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Im Hohlraum 22 des Mauerkastens 10 ist
ein Gurtwicklergehäuse 24 eingelassen,
welches an seiner Stirnseite über
eine Befestigungsblende 36 verfügt. An dem oberen und unteren
Ende dieser Befestigungsblende 36 sind je zwei Bohrungen 38 vorgesehen,
die zur Aufnahme je einer hier nicht dargestellten Schraube dienen.
Mit Hilfe dieser Schraube wird die Befestigungsblende 36 und
somit das Gurtwicklergehäuse 24 im
Langloch 32, 34 befestigt, wobei das Gurtwicklergehäuse 24 an
jeder beliebigen Stelle innerhalb des Hohlraumes 22 anbringbar
ist.
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Wie 3 zu
entnehmen ist, liegt die Befestigungsblende 36 des Gurtwicklergehäuses 24 auf der
Blende 30 des Mauerkastens 10 auf, so dass der Gurtwickler
mit seinem standardisierten Befestigungselementen in einfacher Weise
in das Gurtwicklergehäuse 24 einfügbar ist.
Hierdurch steht die Befestigungsblende 36 des Gurtwicklergehäuses zu etwa
8 – 10
mm über
dem Mauerkasten 10.
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Wie den 1 bis 3 zu
entnehmen ist, ist der Mauerkasten 10 achssymmetrisch aufgebaut,
das heißt
der Mauerkasten 10 kann entlang einer horizontalen, mittig
verlaufenden Achse gespiegelt werden. Das heißt auch, dass der Mauerkasten
sowohl am rechten Rand der Fensteröffnung, als auch am linken
Rand der Fensteröffnung
einbaubar ist, wobei der Mauerkasten 10 durch Drehung derart
anzuordnen ist, dass die mit den schwalbenschwanzförmigen Stegen
ausgebildete Seite zur Fensteröffnung
hin zeigt. Diese schwalbenschwanzförmigen Stege dienen der leichteren
Befestigung des später
aufzutragenden Putzes.
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4 zeigt
einen Ausschnitt aus einer Hauswand 40 mit einer Fensteröffnung 42,
einem Rollladenkasten 44 und dem erfindungsgemäßen Mauerkasten 10.
Hieraus wird deutlich, dass der Mauerkasten 10 und das
darin vormontierte Gurtwicklergehäuse 24 zusammen mit
den Mauersteinen während
der Erstellung der Hauswand 40 eingearbeitet werden kann.
Dabei weist der Mauerkasten 10 die Maße eines halben Mauersteines
auf. Nachdem der Rohbau fertig ist und der Rollladenkasten 44 zusammen
mit dem Rollladen installiert ist, wird das Gurtwicklergehäuse 24 genau
fluchtend mit dem Rollladenkasten 44 ausgerichtet, so dass
der Gurt 46 gerade verläuft. Dabei
wird das Gurtwickelgehäuse
entlang der Pfeile 48 horizontal verschoben bis der Gurt 46 zwischen Gurtwickler
und Rollladenkasten 44 fluchtet. Erst jetzt werden die
Befestigungsschrauben zur Befestigung des Gurtwicklergehäuses 24 im
Langloch 32, 34 endgültig festgezogen. Danach wird
der verbleibende Hohlraum 22 beispielsweise mit PU-Schaum oder
einem anderen Material ausgefüllt
werden. Nun wird die Öffnung
des Hohlraumes 22 zusammen mit der Hauswand 40 verputzt.
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In anderen, hier nicht dargestellten
Ausführungsformen
kann als Anputzhilfe statt der schwalbenschwanzförmigen Stege 38 auch
eine Gaze oder ein Gitter verwendet werden.
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In der in den 5 und 6 dargestellten
Ausführungsform
ist der Mauerkasten 10 mit einem handelsüblichen
Gurtwicklergehäuse 50 bestückt und zur
Befestigung des Gurtwicklergehäuses 50 sind oben
und unten je ein Kunststoffwinkel 52 angeschweißt oder
angeschraubt. Dieser einen rechten Winkel aufweisende Kunststoffwinkel 52 ragt
mit einem Schenkel bis in den Bereich der Langlöcher 32, 34,
so dass das Gurtwicklergehäuse 50 über die Kunststoffwinkel 52 in
der gemäß in den 1 bis 3 beschriebenen Art und Weise am Mauerkasten 10 befestigbar
und verschiebbar ist.
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- 10
- Mauerkasten
- 12
- Oberseite
- 14
- Unterseite
- 16
- vertikale
Außenseite
- 18
- vertikale
Außenseite
- 20
- Rückwand
- 22
- Hohlraum
- 24
- Gurtwicklergehäuse
- 26
- Steg
- 28
- Steg
- 30
- Blende
- 32
- Langloch
- 34
- Langloch
- 36
- Befestigungsblende
- 38
- Bohrung
- 40
- Hauswand
- 42
- Fensteröffnung
- 44
- Rollladenkasten
- 46
- Gurt
- 48
- Pfeil
- 50
- Gurtwicklergehäuse
- 52
- Kunststoffwinkel