DE10316315A1

DE10316315A1 - Brennkraftmaschine mit einem Ölzustand-Sensor

Info

Publication number: DE10316315A1
Application number: DE2003116315
Authority: DE
Inventors: Ralf Dipl.-Ing. Depfenhart; Holger Dipl.-Ing. Frank
Original assignee: MTU Friedrichshafen GmbH
Current assignee: Rolls Royce Solutions GmbH
Priority date: 2003-04-10
Filing date: 2003-04-10
Publication date: 2004-11-04
Anticipated expiration: 2023-04-11
Also published as: DE10316315B4

Abstract

Für eine Brennkraftmaschine (1) wird eine Nachrüstlösung für einen Ölzustand-Sensor (4) vorgeschlagen. Hierzu wird an einem Schaulochdeckel (5) ein Halter (7) zur Aufnahme des Ölzustand-Sensors (4) angeordnet. Zusätzlich kann der Halter (7) in der Höhe verstellbar sein.

Description

Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem Ölzustand-Sensor nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Montageverfahren hierfür.

Groß-Dieselmotoren, z. B. für Schiffe, werden vom Hersteller häufig ohne einen Ölzustand-Sensor ausgeliefert. Soll ein derartiger Dieselmotor mit einem Ölzustand-Sensor nachgerüstet werden, so muss hierzu die Ölwanne einschließlich des darin enthaltenen Schmiermittels entfernt werden und gegen eine neue Ölwanne ausgetauscht werden. Eine derartige Lösung ist beispielsweise aus der US 4,570,483 bekannt. Hierbei wird der Ölzustand-Sensor in eine entsprechende Öffnung der Ölwanne geschraubt. Problematisch bei Nachrüstung einer Brennkraftmaschine ohne Ölzustand-Sensor ist insofern der hohe Aufwand.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde bei einer Brennkraftmaschine ohne Ölzustand-Sensor eine einfache Nachrüst-Lösung bereitzustellen.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und 7 gelöst. Die Ausgestaltungen hierzu sind in den Unteransprüchen dargestellt.

Die Erfindung sieht vor, dass an einem Schaulochdeckel ein Halter zur Aufnahme des Ölzustand-Sensors angeordnet wird. Bekanntermaßen verschließt der Schaulochdeckel eine Öffnung des Kurbelgehäuses im Bereich der Verbindungsstelle Kurbelwelle/Pleuel. Über diese Öffnung werden bei Servicearbeiten der Zustand der Verbindungsstelle Kurbelwelle/Pleuel geprüft und schadhafte Teile unter Umständen getauscht. Der Halter umfasst zumindest einen Holm und eine Konsole, auf welcher der Ölzustand-Sensor angeordnet wird. In einer Ausgestaltung ist der Halter in der Höhe verstellbar.

Der Schaulochdeckel mit dem Halter und dem Ölzustand-Sensor werden als Montagemodul vormontiert. Danach wird dieses von der Außenseite her in das Kurbelgehäuse eingesetzt.

Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass die vorhandene Ölwanne weiterverwendet werden kann. Ein Ölablassen und Demontage der Ölwanne beim Wechsel des Ölzustand-Sensors entfällt. Die Erfindung erlaubt eine kostengünstige, servicefreundliche und mit wenig Aufwand realisierbare Nachrüstung der Brennkraftmaschine.

In den Zeichnungen sind die bevorzugten Ausführungsbeispiele dargestellt.
Es zeigen:
1 eine Brennkraftmaschine im Bereich der Ölwanne;
2 einen Halter, erste Ausführung;
3 einen Halter, zweite Ausführung.
In 1 ist eine Brennkraftmaschine 1, hier Großdiesel-Motor, dargestellt. Ein Kurbelgehäuse 6 der Brennkraftmaschine 1 wird auf der Unterseite von einer Ölwanne 2 gegenüber der Umwelt verschlossen. Innerhalb der Ölwanne 2 befindet sich der Schmiermittelsumpf 3. Das Kurbelgehäuse 6 besitzt im Bereich der Kurbelwelle mehrere Öffnungen, welche gegenüber der Umwelt durch einen Schaulochdeckel 5 verschlossen werden. Bei Servicearbeiten wird der Schaulochdeckel 5 entfernt und die Verbindungsstelle Kurbelwelle/Pleuel geprüft. Die Erfindung sieht nun vor, dass innerhalb des Kurbelgehäuses 6 an diesem Schaulochdeckel 5 ein Halter mit dem Ölzustand-Sensor angeordnet ist.
Die 2 zeigt den Halter 7 in einer ersten Ausführung. Dieser ist mit dem Schaulochdeckel 5 verbunden, z. B. mittels Schrauben. Der Halter 7 umfasst zumindest einen Holm 8 und eine Konsole 9. Der in 2 dargestellte Halter 7 zeigt zwei Holme 8, welche über eine Verstärkungsplatte 17 und die Konsole 9 miteinander verbunden sind. Auf der Konsole 9 ist der Ölzustand-Sensor 4 angeordnet. Dieser detektiert den Zustand und das Niveau des Schmiermittelsumpfs 3. Hierbei kann das Niveau zwischen einem ersten Wert (MIN) und einem zweiten Wert (MAX) liegen. Bei dem in 2 dargestellten Ölzustand-Sensor 4 befindet sich eine Aufbereitungs-Elektronik 16 ebenfalls auf der Konsole 9. Diese kann jedoch auch außerhalb des Kurbelgehäuses 6 angeordnet sein. Über ein Kabel 13 ist der Ölzustand-Sensor 4 mit einem elektronischen Steuergerät 14 (EDC) verbunden. Über dieses wird der Ölzustand-Sensor 4 mit einer Versorgungsspannung beaufschlagt bzw. erfolgt die Signalauswertung. Das dargestellte elektronische Steuergerät 14 besitzt exemplarisch eine Ausgangsgröße A. Das Kabel 13 ist auf der Verstärkungsplatte 17 mittels eines Befestigungselements 12 fixiert.
Das Signal des Ölzustand-Sensors 4 wird im elektronischen Steuergerät 14 zur Überwachung des Schmiermittel-Niveaus und der Schmiermittel-Qualität verwendet. Durch die Überwachung des Schmiermittel-Niveaus kann ein zu hoher Ölverbrauch de tektiert werden und durch eine entsprechende Fehlermeldung einem Schaden vorgebeugt werden. Durch die Überwachung der Schmiermittel-Qualität (Viskosität, Verschmutzung, Wasser) kann bereits zu einem frühen Zeitpunkt ein beginnender Schaden erkannt werden. Dies gestattet eine Verlängerung der Ölwechsel-Intervalle, wodurch die Kosten reduziert werden.
Das Bezugszeichen 15 kennzeichnet ein Montagemodul. Dieses umfasst den Schaulochdeckel 5, den Halter 7 und den Ölzustand-Sensor 4 einschließlich des Kabels 13. Das Montagemodul 15 wird vorgefertigt von außen in das Kurbelgehäuse 6 der Brennkraftmaschine 1 eingesetzt. Danach wird das Kabel 13 mit dem elektronischen Steuergerät 14 verbunden.
Die 3 zeigt den Halter 7 in einer zweiten Ausführung. Dieser ist in der Höhe verstellbar. Hierzu ist eine Gewindestange 10 mit der Konsole 9 und einer Führung 18 verbunden. Über eine Verdreheinrichtung 11 kann die Position der Konsole 9 mit den Holmen 8 in der Höhe verändert werden. Selbstverständlich ist es auch möglich den Halter 7 in der Höhe stufenweise zu verstellen. In diesem Fall sind in den Holmen 8 entsprechende Bohrungen vorgesehen. Die Holme 8 können dann in der Führung 18 z. B. mittels Splint fixiert werden oder mittels Haken an den Führungen 18 eingehängt werden. Das Montageverfahren erfolgt in der gleichen Art wie oben beschrieben.
Damit die Verdreheinrichtung 11 besser von der Außenseite des Kurbelgehäuses 6 zugänglich ist, kann der Schaulochdeckel 5 anstatt als ebene Platte als nach außen offene Wanne ausgebildet sein. Die Verdreheinrichtung 11 befindet sich bei dieser Ausführung dann innerhalb des Raums, welche durch den wannenförmigen Schaulochdeckel gebildet wird.
Aus der vorgenannten Beschreibung ergeben sich für die Erfindung folgende Vorteile:

– die bereits vorhandene Ölwanne kann weiterverwendet werden;
– beim Wechsel des Ölzustand-Sensors ist keine Ölablassen und Demontage der Ölwanne erforderlich, sodass die Servicefreundlichkeit erhöht wird;
– die Brennkraftmaschine kann jederzeit mit einem Ölzustand-Sensor nachgerüstet werden, wobei der Montageaufwand moderat ist.

1: Brennkraftmaschine
2: Ölwanne
3: Schmiermittelsumpf
4: Ölzustand-Sensor
5: Schaulochdeckel
6: Kurbelgehäuse
7: Halter
8: Holm
9: Konsole
10: Gewindestange
11: Verdreheinrichtung
12: Befestigungselement
13: Kabel
14: Elektronisches Steuergerät (EDC)
15: Montagemodul
16: Aufbereitungs-Elektronik
17: Verstärkungsplatte
18: Führung

Claims

Brennkraftmaschine (1) mit einer Ölwanne (2) zur Aufnahme des Schmiermittelsumpfs (3) und mit einem Ölzustand-Sensor (4) zum Erfassen des Zustands und Niveaus des Schmiermittels in der Ölwanne (2) dadurch gekennzeichnet, dass an einem Schaulochdeckel (5) der Brennkraftmaschine (1) ein Halter (7) zur Aufnahme des Ölzustand-Sensors (4) angeordnet wird.
Brennkraftmaschine (1) mit einem Ölzustand-Sensor (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (7) zumindest einen Holm (8) und eine Konsole (9) aufweist, wobei der Ölzustand-Sensor (4) auf der Konsole (9) angeordnet wird.
Brennkraftmaschine (1) mit einem Ölzustand-Sensor (4) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (7) in der Art ausgeführt wird, dass dieser höhenverstellbar ist.
Brennkraftmaschine (1) mit einem Ölzustand-Sensor (4) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (7) eine Gewindestange (10) mit einer Verdreheinrichtung (11) zur stufenlosen Höhenverstellbarkeit aufweist.
Brennkraftmaschine (1) mit einem Ölzustand-Sensor (4) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Holm (8) Bohrungen zur gestuften Höhenverstellbarkeit aufweist.
Brennkraftmaschine (1) mit einem Ölzustand-Sensor (4) nach einem der vorausgegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (7) ein Befestigungselement (12) zur Aufnahme eines Kabels (13) aufweist, welches ein elektronisches Steuergerät (14) mit dem Ölzustand-Sensor (4) verbindet.
Verfahren zur Montage einer nach Anspruch 1 ausgeführten Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaulochdeckel (5) mit dem Halter (7) und mit dem Ölzustand-Sensor (4) einschließlich des Kabels (13) vormontiert werden und als Montagemodul (15) von der Außenseite des Kurbelgehäuses (6) in dieses eingesetzt wird.