DE10315121A1 - Verfahren zur Spaltung von Emulsionen - Google Patents

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Abstract

Zur Lösung der Aufgabe, ein Verfahren zur Spaltung von Emulsionen zur Verfügung zu stellen, welches die Entstehung einer kostenintensiv zu entsorgenden Hydroxidschlammphase vermeidet, wird vorgeschlagen, in einem ersten Schritt eine Emulsion in einem Spaltbehälter zu spalten und dabei die Ölphase abzutrennen, in einem zweiten Schritt die erhaltene erste wässrige Phase aus dem Spaltbehälter abzuleiten und durch eine Hydroxidfällung die in dieser enthaltenen Schwermetalle zu fällen, und die erhaltene Hydroxidphase in einem dritten Schritt vor Zuführung derselben mittels einer Fördereinrichtung zu der Emulsion mit einer Säure zu versetzen und zu lösen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Spaltung von Emulsionen, wobei in einem ersten Schritt eine Emulsion in einem Spaltbehälter gespalten und dabei die Ölphase abgetrennt wird.
  • Emulsionen im Sinne der Erfindung können sowohl Wasser-in-Öl- als auch Öl-in-Wasser-Emulsionen sein, wobei diese zusätzlich Feststoffe aufweisen können, welche gegebenenfalls an einer entsprechenden Stelle im Verfahren abgeschieden werden.
  • Bei der Spaltung von Emulsionen treten im wesentlichen immer zwei Phasen auf. Die eine Phase ist die sogenannte Ölphase, die weitere Phase ist eine wässerige Phase. Die Ölphase steht mit der wässerigen Phase im Hinblick auf die weiteren in der Emulsion enthaltenen Substanzen in einem Gleichgewicht. So verteilen sich beispielsweise in Emulsionen enthaltene Schwermetalle bzw. Schwermetallverbindungen entsprechend ihrer Löslichkeit unterschiedlich in der Ölphase und in der wässerigen Phase, bis sich letztendlich hier ein Gleichgewicht einstellt.
  • Emulsionsspaltungen können auf unterschiedlichste Art und Weise durchgeführt werden. Bekannt sind insbesondere mechanische Spaltverfahren, aber auch elektrochemische und schließlich auch chemische Spaltverfahren, bei welchen Spaltmittel der Emulsion zugegeben werden, wodurch eine Entmischung in eine Öl- und in eine wässerige Phase erfolgt. So offenbart beispielsweise DE 690 12 988 T2 ein Verfahren zur Trennung von Öl- und Wasseremulsionen, insbesondere Mineralölemulsionen, beispielsweise aus Tankbodenschlamm. Durch Zugabe eines oberflächenaktiven Mittels oder oberflächenaktiver Mittel, welche als Demulgiermittel wirken, wird eine chemische Spaltung der Emulsion vorgenommen. Anschließend kann ein Flockungsmittel zugegeben werden und nach Mischung derselben in der Emulsion wird diese über eine Düse entspannt und nach weiteren zwischengeschalteten Schritten über eine Zentrifuge die Ölphase abgenommen. Die wässerige Phase, in welcher u.a. auch Schwermetallverunreinigungen enthalten sind, wird anschließend u.a. mit Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat vermischt und anschließend über einen Filter die wässerige Phase von den sich gebildeten Feststoffen, beispielsweise Schwermetallhydroxiden, abgetrennt.
  • Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur chemischen Emulsionsspaltung ist insbesondere nachteilig, daß sowohl das Demulgiermittel/Spaltmittel als auch das Flockungsmittel durch die Abtrennung der erhaltenen gefloccten/gefällten Stoffe verlorengeht und daher in den Verfahrensprozeß neu eingegeben werden müssen. Dies ist relativ kostspielig. Weiterhin ist nachteilig, daß insbesondere der erhaltene Schwermetallhydroxidschlamm kostenaufwendig als Sondermüll entsorgt werden muß. Neben Schwermetallen enthält der Schwermetallhydroxidschlamm insbesondere eben auch Demulgier- und Flockungsmittel, welche durch die Fällung in den Schlamm mitgerissen wurden. Zudem muß zur Entsorgung des Schwermetallhydroxidschlamms dieser in aller Regel verpreßt werden.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, durch welches insbesondere die kostenintensive Nachbearbeitung des Schwermetallhydroxidschlamms vermieden wird. Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Spaltung von Emulsionen, wobei
    • – in einem ersten Schritt eine Emulsion in einem Spaltbehälter gespalten und dabei die Ölphase abgetrennt wird;
    • – in einem zweiten Schritt die erhaltene erste wässerige Phase aus dem Spaltbehälter abgeleitet und durch eine Hydroxidfällung die in dieser enthaltenen Schwermetalle gefällt werden; und
    • – die erhaltene Hydroxidphase in einem dritten Schritt vor Zuführung derselben mittels einer Fördereinrichtung zu der Emulsion mit einer Säure versetzt und gelöst wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit ein als Kreislaufsystem arbeitendes dar, in welchem der durch die Hydroxidfällung entstandene Schwermetallhydroxidschlamm samt den weiteren in diesem enthaltenen Bestandteilen wieder vollständig aufgelöst bzw. freigesetzt und die hierdurch erhaltene zweite wässerige Phase wieder dem Spaltbehälter zugeführt wird. Hierbei ergibt sich der große Vorteil, daß sich durch die Neueinstellung des Gleichgewichts der in der Ölphase und der wässerigen Phase im Spaltbehälter enthaltenen Schwermetalle in Abhängigkeit von deren Löslichkeit und deren Konzentration sich vermehrt die Schwermetalle in der Ölphase wiederfinden, was jedoch deren Weiterverwendung in aller Regel nicht beeinträchtigt. Dadurch werden im Kreislaufsystem fortlaufend die Schwermetalle über den Abzug der Ölphase aus der Emulsion entzogen.
  • Ein weiterer großer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß die im Schwermetallhydroxidschlamm enthaltenen Demulgier- und Flockungsmittel durch die Auflösung des Schlamms wieder freigesetzt werden und somit wieder für die Spaltung zur Verfügung stehen. Hierdurch wird der Verbrauch an Demulgier- und Flockungsmitteln in einer chemischen Spaltanlage erheblich reduziert und Kosten gespart. Des weiteren wird jedoch auch vorteilhafterweise erreicht, daß im Schwermetallhydroxidschlamm enthaltene organische Verunreinigungen, welche noch in der nach der Spaltung erhaltenen wässerigen Phase vorhanden sein können, bei erneuter Zuführung nach Auflösung des Schlamms als zweite wässerige Phase wieder in den Spaltbehälter verstärkt in die Ölphase übergehen, wodurch letztendlich die durch die Spaltung erhaltene Ölmenge vorteilhafterweise zunimmt.
  • Vorteilhafterweise wird die für die Auflösung der erhaltenen Hydroxidphase verwendete Säure ausgewählt aus einer Gruppe umfassend organische und anorganische Säuren, weiter bevorzugt aus einer Gruppe umfassend Schwefelsäure, Salzsäure und/oder Salpetersäure. Besonders bevorzugt wird als Säure Schwefelsäure und/oder Salzsäure verwendet, weiter bevorzugt 5 bis 99%ige Schwefelsäure, noch weiter bevorzugt 25 bis 99%ige, noch weiter bevorzugt 50 bis 99%ige, und/oder 5 bis 35%ige Salzsäure, weiter bevorzugt 10 bis 35%ige, noch weiter bevorzugt 30 bis 35%ige.
  • Der Einsatz von anorganischen Säuren hat den Vorteil, daß diese in aller Regel einfacher zu lagern und kostengünstiger sind. Zudem leisten diese im Unterschied zu organischen Säuren keinen zusätzlichen CSB-Eintrag (CSB = chemischer Sauerstoffbedarf), so daß die aus dem Spaltbehälter abgeleitete erste wässerige Phase nicht noch mit weiteren organischen Substanzen angereichert wird. Schwefelsäure hat im Unterschied zu Salzsäure und Salpetersäure den großen Vorteil, daß diese deutlich weniger korrosiv ist und daher die Spaltvorrichtung entsprechend kostengünstiger ausgelegt werden kann, und zudem Schwefelsäure nicht zu einem abwasserrelevanten Eintrag wie beispielsweise Nitrat führt. Durch die Verwendung von konzentrierter Schwefelsäure, insbesondere 25 bis 99%iger, läßt sich die zugegebene Gesamtmenge an Schwefelsäure im Verhältnis zu der Menge der anfallenden Hydroxidphase einerseits reduzieren, wodurch die entsprechende Dosiervorrichtung kleinbauend gehalten werden kann, ebenso wie der Schwefelsäurevorratsbehälter. Darüber hinaus wird durch derartig konzentrierte Schwefelsäure die Hydroxidphase, insbesondere die in dieser enthaltenen Schwermetallhydroxide, schnell und vollständig gelöst, was für den Erfolg des erfin dungsgemäßen Verfahrens wesentlich ist. Bevorzugt wird 50 bis 99%ige Schwefelsäure in einer Menge in einem Bereich von etwa 2 bis 8 kg/h der mit einer Fördergeschwindigkeit in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 2 cbm/h geförderten Hydroxidphase zugesetzt. Bei Verwendung von 30 bis 35%iger Salzsäure wird diese in einer Menge in einem Bereich von etwa 6 bis 25 kg/h der mit einer Fördergeschwindigkeit in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 2 cbm/h geförderten Hydroxidphase zugesetzt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Säure über eine Dosiervorrichtung eingebracht und anschließend die erhaltene zweite wässerige Phase in eine Mischvorrichtung überführt. Die Eindosierung der Säure kann an verschiedenen Stellen im erfindungsgemäßen Verfahren erfolgen, so kann die Säure in einen vor der Mischvorrichtung angeordneten Puffertank für die Hydroxidphase zudosiert werden. Es ist jedoch auch möglich, daß die Säure direkt in die Fördereinrichtung der von dieser umfaßten Fördereinheit eindosiert wird, wenn die Fördereinrichtung gleichzeitig als Mischvorrichtung fungiert. Dies ist beispielsweise möglich bei Verwendung von Exzenterschneckenpumpen als Fördereinheit für die Hydroxidphase. Weiterhin können als Fördereinheit Kolbenpumpen, Membranpumpen, Förderschnecken und/oder Schwingungsförderer eingesetzt werden, wobei die Fördereinrichtung selbst noch zusätzliche Rohrleitungen, Schläuche, Manschetten, Ventile o. dgl. aufweisen kann. Bevorzugt jedoch ist eine von der Fördereinheit separierte Mischvorrichtung vorgesehen, in welcher die mit der mittels der Dosiervorrichtung zugeführten Säure versetzte Hydroxidphase eingeleitet und vermischt wird, bis sich eine homogene zweite wässerige Phase gebildet hat. Durch das Vorsehen einer Mischvorrichtung wird vermieden, daß es zu Unterschichtungen der hochkonzentrierten Säuren mit der Hydroxidphase kommt, wodurch keine vollständige Auflösung letzterer möglich wäre. Die Mischvorrichtung ist insbesondere als Rührbehälter ausgebildet, wobei dieser eine Rührerdrehzahl in einem Bereich von etwa 10 U/min bis etwa 1.000 U/min, bevorzugt etwa 300 U/min bis etwa 800 U/min, aufweist. Alternativ kann auch ein statischer Mischer Verwendung finden, wobei die Strömungsgeschwindigkeit größer oder gleich etwa 0,3 m/s und die Verweilzeit der angesäuerten Hydroxidphase mindestens 1 s beträgt. Wird eine Säure, welche nicht Schwefelsäure ist, verwendet, so kann gegebenenfalls auf die Mischvorrichtung verzichtet werden, soweit die Mindestverweilzeit der angesäuerten Hydroxidphase in der Fördereinheit, insbesondere einer Exzenterschneckenpumpe, 30 s oder mehr und die Strömungsgeschwindigkeit mindestens etwa 0,3 m/s oder mehr beträgt.
  • Vorzugsweise wird der pH-Wert der zweiten wässerigen Phase auf weniger als 2 eingestellt, bevorzugt weniger als 1,8. Das Verhältnis des pH-Wertes vor Zudosierung der Schwefelsäure zu nach erfolgter Zudosierung der Schwefelsäure liegt in einem Bereich von etwa 11 : 1 bis etwa 3,5 : 1. Bei derartigen pH-Werten werden nicht nur die gefällten Schwermetallhydroxide vollständig aufgelöst, sondern darüber hinaus werden auch die in der Hydroxidphase enthaltenen Spaltmittel, Koagolationsmittel, Flockungsmittel, Flockungshilfsmittel und/oder Entschäummittel wieder freigesetzt und stehen für eine weitere Spaltung frisch zugeleiteter Emulsion zur Verfügung. Dabei gelangen die freigesetzten organischen Mittel wie insbesondere Flockungsmittel, Flockungshilfsmittel und/oder Entschäummittel in die Ölphase, welche in Spaltbehältern abgetrennt wird.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gelangt vor der Zudosierung der Säure die Hydroxidphase in einen Pufferbehälter, in einer weiter bevorzugten Ausführungsform wird die Rührung in der Mischvorrichtung mit Drehzahlen in einem Bereich von etwa 400 bis etwa 600 U/min vorgenommen .
  • Der im zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens mittels der Zudosierung einer Lauge eingestellte pH-Wert für die Hydroxidfällung liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 8 bis etwa 12, bevorzugt in einem Bereich von etwa 8,5 bis 10. Bei derartigen pH-Werten werden die in der ersten wässerigen Phase enthaltenen Schwermetalle vollständig gefällt, wobei die Fällung gleichzeitig mit nicht zu hoher Geschwindigkeit erfolgt, so daß möglichst viele der weiteren in der ersten wässerigen Phase enthaltenen Substanzen, insbesondere auch organische Verbindungen, durch die Fällung mitgerissen werden. Erwünscht ist gleichwohl, daß insbesondere das in der ersten wässerigen Phase noch enthaltene Restspaltmittel, welches für die Spaltung wiederverwendet werden kann, mitgefällt wird. Dies ist bei den angegebenen pH-Werten der Fall.
  • Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Diese und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand des folgenden Beispiels erläutert. Dabei zeigt:
  • 1: eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • 1 zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnete Spaltanlage, welche einen Spaltbehälter 2, eine Aufbereitungsvorrichtung 3, einen Pufferbehälter 4, eine aus einem Rührbehälter 5 und einem Mischer 6 bestehende zweite Mischvorrichtung und eine aus dem Rührbehälter 7 und dem Mischer 8 bestehende erste Mischvorrichtung aufweist. Der Pufferbehälter 4 ist dabei optional vorgesehen.
  • In den Spaltbehälter 2 gelangt über eine Zuführung 23 eine in der ersten Mischvorrichtung hergestellte homogene Mischung aus über die Spaltmitteldosierung 9 in den ersten Rührbehälter zugeführtes Spaltmittel, über die Emulsionzuführung 10 zugeführte Emulsion (Öl-in-Wasser bzw. Wasser-in-Öl), welche auch Feststoffe enthalten kann, sowie außerdem im Kreislaufverfahren eine rücküberführte zweite wässerige Phase über die Fördereinrichtung 20. Durch den Zusatz von Spaltmitteln spaltet sich chemisch die Emulsion im Spaltbehälter 2 in eine Ölphase 11 und eine erste wässerige Phase 15 auf. Die Ölphase 11 wird über die Ölabnahme 12 aus dem Spaltbehälter 2 abgeführt, in der Regel durch einfaches Ablassen. Die erste wässerige Phase 15 wird in eine Aufbereitungsvorrichtung 3 überführt, zu welcher über eine Zufuhr 13 Lauge, insbesondere Natronlauge oder Kalilauge, sowie über eine Zuleitung 14 zur Aufbereitung der ersten wässerigen Phase 15 benötigte weitere Hilfsmittel wie Flockungsmittel, Salze und weitere Flockungshilfsmittel oder aber Entschäummittel zugeführt werden. Die vorgenannten insbesondere organischen Substanzen können auch jeweils getrennt der Aufbereitungsvorrichtung 3 zugeführt werden.
  • Das mit der Aufbereitungsvorrichtung 3 erhaltene Abwasser 24 wird über die Abwasserentnahme 16 der Aufbereitungsvorrichtung 3 entnommen. Im Gegensatz hierzu wird die durch die Hydroxidfällung erhaltene Hydroxidphase 17, welche schlammartig ist und insbesondere auch Anteile an Spaltmitteln und sonstigen organischen Bestandteilen, auch von für die Abwasseraufbereitung notwendigen organischen Mitteln, umfaßt, über eine Fördereinrichtung 18, welche insbesondere als Fördereinheit eine Exzenterschneckenpumpe aufweisen kann, dem Pufferbehälter 4 zugeführt. Anschließend wird über die Fördereinrichtung 19 die im Pufferbehälter 4 befindliche Hydroxidphase 17 über eine Dosierungsvorrichtung 21 mit Säure, insbesondere 50%iger bis 99%iger Schwefelsäure, versetzt und diese Mischung der zweiten Mischvorrichtung, umfassend einen Rührbehälter 5 und einen Mischer 6 zugeführt, wobei die Zuführung wiederum auch aktiv durch den Einsatz einer Förderschnecke erfolgen kann.
  • Durch die Mischung der mit der Säure versetzten Hydroxidphase 17 in der Mischvorrichtung wird eine homogene Lösung als zweite wässerige Phase 22 erhalten, in welcher die in der Aufbereitungsvorrichtung 3 gefällten Schwermetallhydroxide vollständig aufgelöst sind, sowie die weiteren in der Hydroxidphase enthaltenen organischen Bestandteile mit den wässerigen Bestandteilen erneut eine (Öl-in-Wasser-)Emulsion bilden. Diese zweite wässerige Phase/Emulsion wird über eine weitere Fördereinrichtung 20 im Kreislaufsystem der ersten Mischvorrichtung zugeführt. Die Fördereinheit der Fördereinrichtung 20 kann dabei wiederum als Förderschnecke ausgebildet sein oder aber mit einer Pumpvorrichtung (Exzenterschneckenpumpe) betrieben werden.
  • Die Erfindung sei an dem folgenden Beispiel näher erläutert:
    Das Verfahren wurde als kontinuierliche Spaltung mit einem Durchsatz von etwa 20 bis etwa 30 cbm/h und einer Temperatur von 20°C mit der in 1 gezeigten Vorrichtung durchgeführt. Der Rührbehälter 7 der ersten Mischvorrichtung wies ein Fassungsvermögen von 157 l auf, der Mischer 8 wurde mit einer Drehzahl von 500 U/min betrieben. Über die Emulsionszufuhr 10 gelangte eine Öl-in-Wasser-Emulsion aus einer großindustriellen Anlage in den Ölbehälter 7. Über die Spaltmitteldosierung 9 wurde als Emulsionsspaltmittel AQUATOP LC-2105, Firma INWATEC GmbH & Co. KG, Bergheim, Deutschland, zugeführt, welche eine wässerige Lösung aus Aluminium- und Eisensalzen, Polyaminen und Polydiallyldimethylammoniumchlorid ist. Des weiteren gelangte in den Rührbehälter 7 über die Fördereinrichtung 20 rückgeführte zweite wässerige Phase 22 (gelöste Hydroxidphase 17) mit 1,5 cbm/h und 3 Gew% Trockensubstanz, bezogen auf die Gesamtmenge der zweiten wässerigen Phase 22. Schließlich wurde weiterhin über eine in 1 nicht gezeigte Dosierung noch konzentrierte 32%ige Salzsäure in einer Menge von durchschnittlich 20 g/cbm Emulsion zur pH-Wert-Einstellung der in der ersten Mischvorrichtung enthaltenen Mischung zugeführt. Der pH-Wert der in der ersten Mischvorrichtung enthaltenen Mischung wurde auf einen Wert bevorzugt in einem Bereich von etwa 5,5 bis 6,5, im hier gezeigten Beispiel auf einen pH-Wert von 6 eingestellt.
  • Nach Erzeugung einer homogenen Mischung in der ersten Mischvorrichtung wurde diese über die Zufuhr 23 in den Spaltbehälter 2 überführt. Dieser Spaltbehälter 2 wies ein Volumen von 150 cbm auf, die Zufuhr 23 war etwa 5 m oberhalb der Unterkante derselben angeordnet. Das Volumen der im Spaltbehälter 2 vorhandenen Mischung wurde während des Verfahrens immer auf gleichem Niveau gehalten. Die Menge der in den Spaltbehälter 2 zugeführten Mischung wurde über die Ölabnahme 12 und eine Ablaßleitung 25 aus dem Spaltbehälter 2 wieder entnommen. Die Ablaßleitung 25 befand sich dabei direkt an der Unterkante des Spaltbehälters, wohingegen sich die Ölabnahme 12 etwa 7 m oberhalb der Unterkante des Spaltbehälters 2 befand. Die im Spaltbehälter 2 nach oben wandernde Ölphase wurde manuell täglich einmal abgelassen. Dabei wurde pro t Emulsion etwa 4 bis 7 Gew% Öl, bezogen auf die Gesamtmenge der eingesetzten Emulsion, erzeugt.
  • Die über die Ablaßleitung 25 dem Spaltbehälter 2 entnommene erste wässerige Phase 15 wurde anschließend in eine Aufbereitungsvorrichtung 3 überführt, welche einen Neutralisationsbehälter, umfassend einen Rührtank mit 5 cbm, aufwies. Dabei wurde die in dem Neutralisationsbehälter aufgenommene erste wässerige Phase 15 mit einer Drehzahl von etwa 50 U/min gerührt. Durch Zugabe von etwa 0,1 bis 0,25 kg/cbm Natronlauge zu der ersten wässerigen Phase 15 in den Neutralisationsbehälter wurde ein pH-Wert von 9,5 eingestellt.
  • Die Aufbereitungsvorrichtung 3 wies weiterhin einen dem Neutralisationsbehälter nachgeschalteten weiteren Rührtank mit ebenfalls 5 cbm Fassungsvermögen auf, welchem über die Zuleitung 14 das Flockungsmittel AQUATOP PA-2910 mit 5 g/cbm erste wässerige Phase 15 zugeführt wurde. Das Flockungsmittel AQUATOP PA-2910 ist ein hochmolekulares anionisches Polyacrylamid. Weitere mögliche Flockungs-, aber auch Emulsionsspaltmittel sind in der DE 690 12 988 T2 genannt, welche insoweit zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemacht werden.
  • Nach Zugabe des Flockungsmittels gelangte die in der Aufbereitungsvorrichtung 3 enthaltene Mischung in eine Druckentspannungsflotation, in welcher etwa 1,5 cbm/h Hydroxidphase 17 mit schlammiger Konsistenz mit durchschnittlich etwa 3 Gew% Trockensubstanz, bezogen auf die Gesamtmenge, erhalten wurde. Das gereinigte Abwasser wurde über eine Entnahme der Aufbereitungsvorrichtung 3 entnommen.
  • Über die Fördereinrichtung 18 wurde die Hydroxidphase 17 in den Pufferbehälter 4 mit einem Volumen mit 50 cbm gefördert. Am Boden des Puffertanks 4 befand sich eine in der 1 nicht gezeigte Exzenterschneckenpumpe, welche die Hydroxidphase 17 in einen zweiten Rührbehälter 5 mit einem Volumen von 50 1 beförderte, in welcher die Hydroxidphase 17 mit einer Drehzahl von 500 U/min über den Mischer 6 gerührt wurde. In die Exzenterschneckenpumpe, welche als Fördereinheit der Fördereinrichtung 19 die Hydroxidphase 17 in die zweite Mischvorrichtung förderte, wurde über eine Schwefelsäuredosiervorrichtung 21 60%ige Schwefelsäure mit einer Membrandosierpumpe in einer Menge von 6 kg/h zugeführt, so daß sich letztendlich ein pH-Wert der in der zweiten Mischvorrichtung sich bildenden zweiten wässerigen Phase/Emulsion von weniger als 1,5 einstellte. Diese zweite wässerige Phase/Emulsion wurde über die Fördereinrichtung 20 schließlich im Kreislaufverfahren der ersten Mischvorrichtung, wie bereits oben angegeben, zugeführt.
  • Bei einem Vergleich der erfindungsgemäßen Spaltanlage und des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer solchen, bei welcher keine Auflösung der Hydroxidphase 17 mittels Säuren erfolgt, wurde festgestellt, daß sich eine Reduzierung des verwendeten Spaltmittels von etwa 30% ergab. Dies rührte daher, daß das in der Hydroxidphase enthaltene und mitgefällte Spaltmittel durch die Zugabe von Säure wieder freigesetzt wurde und somit für eine erneute Spaltung zur Verfügung stand. Des weiteren wurde festgestellt, daß sich durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung der Anteil der in der Ölphase 11 enthaltenen Schwermetalle erhöht hat, was durch die Einstellung eines Gleichgewichts im Spaltbehälter 2 zwischen der Ölphase 11 und der ersten wässerigen Phase 15 bedingt ist, da über die Ausbildung des Verfahrens und der Vorrichtung als Rückführungssystem sich die Konzentration der Schwermetalle der dem Spaltbehälter 2 zugeführten Mischung erhöht hatte. Da jedoch im Hinblick auf die Entsorgung der Ölphase 12 der Schwermetallgehalt im Öl keinen Einfluß auf die diesbezüglich aufzuwendenden Kosten hat, erfolgt die Entfernung der Schwermetalle über die Ölphase 12 im wesentlichen kostenneutral. Besonders vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, daß eine Trocknung und Beseitigung der Hydroxidphase 17 als Sondermüll, insbesondere aufgrund der darin enthaltenen hohen Schwermetallanteile, vermieden wird. Weiterhin wurde festgestellt, daß der Wassergehalt in der Ölphase 12 sowohl ohne eine Auflösung der Hydroxidphase 17 mittels Säuren als auch mit einer derartigen Auflösung in einem Bereich von etwa 3 bis 12 Gew%, bezogen auf die Gesamtmenge der Ölphase 12, betrug.
  • Durch die vorliegende Erfindung wird somit eine erfindungsgemäße Vorrichtung und ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Verfügung gestellt, durch welche es zu einer deutlichen Kostenreduktion bei der Spaltung von Öl-in-Wasser- und Wasser-in-Öl-Emulsionen kommt, da eine aufwendige Entsorgung des sich bildenden Hydroxidschlamms bei einer chemischen Spaltung und nachfolgenden Aufbereitung der Emulsionen vermieden wird. Durch die Führung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Kreislaufsystem werden zudem die Kosten für die zuzuführenden Spaltmittel erheblich gesenkt.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Spaltung von Emulsionen, wobei – in einem ersten Schritt eine Emulsion in einem Spaltbehälter gespalten und dabei die Ölphase abgetrennt wird; – in einem zweiten Schritt die erhaltene erste wässerige Phase aus dem Spaltbehälter abgeleitet und durch eine Hydroxidfällung die in dieser enthaltenen Schwermetalle gefällt werden; und – die erhaltene Hydroxidphase in einem dritten Schritt vor Zuführung derselben mittels einer Fördereinrichtung zu der Emulsion mit einer Säure versetzt und gelöst wird.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure ausgewählt ist aus einer Gruppe umfassend anorganische und organische Säuren.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure ausgewählt ist aus einer Gruppe umfassend Schwefelsäure, Salzsäure und/oder Salpetersäure.
  4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure 5 bis 99%ige Schwefelsäure und/oder 5 bis 35%ige Salzsäure verwendet wird.
  5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure über eine Dosiervorrichtung eingebracht und anschließend die erhaltene zweite wässerige Phase in eine Mischvorrichtung überführt wird.
  6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der zweiten wässerigen Phase weniger als etwa 2 beträgt.
  7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Zudosierung der Säure die Hydroxidphase in einen Pufferbehälter gelangt.
  8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührung in der Mischvorrichtung mit Drehzahlen in einem Bereich von etwa 10 bis etwa 1.000 U/min vorgenommen wird.
  9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer Lauge im zweiten Schritt ein pH-Wert in einem Bereich von etwa 8 bis etwa 12 eingestellt wird.
  10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3529188A1 (de) * 1985-08-14 1987-02-26 Beseitigung Von Sondermuell In Anlage und verfahren zur kontinuierlichen flockung von abwasser
DE4416130C2 (de) * 1994-05-06 1996-06-13 Suedleder Gmbh & Co Verfahren zur Behandlung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Lederherstellung und ähnlich beschaffener Abwässer
EP0811580A2 (de) * 1996-06-07 1997-12-10 Shiro Yoshizaki Verfahren zur Entfernung von Schwermetall aus Schlamm

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