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Die
Erfindung betrifft ein Bandtragrollensystem für Horizontal-Bandspeicher,
insbesondere für Blechbänder, bei
dem das eine Vorratsschlaufe bildende Bandtrum um eine Umlenktrommel
auf einem verfahrbaren Schlaufenwagen geführt ist, und im Zusammenwirken
mit diesem bzw. seinem Verfahrweg mindestens ein Stützrollenträger für das Bandtrum vorgesehen
ist, der beim Passieren des Schlaufenwagens aus dessen Verfahrweg
herausbewegbar und danach wieder hineinbewegbar ist.
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Bandspeicher
zur Aufrechterhaltung von kontinuierlichen Produktionsprozessen
in Bandbehandlungsanlagen sind bekannt. Sie werden vor bzw. hinter
den Prozessstrecken installiert, um während der Stillstandszeiten
im Einlauf und Auslauf die Prozessstrecke mit Band zu versorgen
bzw. überschüssige Bandlängen aufzunehmen.
Hierfür
eignen sich sowohl Vertikalspeichersysteme unter Verwendung sog.
Speichertürme,
die eine Anzahl von Speicherschlingen in vertikaler Richtung aufnehmen,
als auch Horizontalspeichersysteme.
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Bei
den Horizontalspeichersystemen muss das Band ab einer bestimmten
Speicherlänge
unterstützt
werden, um Berührungen
des Bandes mit dem Fundament bzw. untereinander zu vermeiden. Sie sind
mit Stützrollen
ausgerüstet,
die beim Durchlauf des Schlaufenwagens aus dem Verfahrweg ausgerückt werden,
oder welche hinter dem Schlaufenwagen hergefahren werden.
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Beide
Systeme weisen Nachteile auf. Die zum Aus- bzw. Einschwenken der
Stützrollen
verwendeten Schwenktore sind relativ unzuverlässig und erfordern einen hohen
mechanischen Aufwand für
das Schwenken und Verriegeln in den Endstellungen. Darüber hinaus
sind die Beschleunigungen der Schwenkbewegung mit zunehmender Speichenwagengeschwindigkeit
nur schwer zu beherrschen.
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Bei
Nachläuferwagen
zählen
Einbaumaße und
der Preis für
den durch sie verursachten Aufwand zu entscheidenden Nachteilen.
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Das
Dokument WO 00/12238 offenbart einen Horizontal-Bandspeicher für Metallband
mit einem entlang eines Verfahrweges verfahrbaren Schlingenwagen
und mindestens einem bei dessen Verfahren von einer Anfangsposition
in eine Endposition verfahrbaren Schwenktor, wobei der Schlingenwagen zum
Verfahren des Schwenktors auf ein Betätigungselement wirkt, welches
mit dem Schwenktor zum Beispiel über
ein Vielgelenkgetriebe mit zwei Drehpunkten verbunden ist, wobei
das Schwenktor an dem einen und das Betätigungselement an dem anderen der
Drehpunkte drehbar angeordnet sind. Um ein Verfahren des Schwenktores
zu gewährleisten,
ist vorgesehen, dass der Schlingenwagen beim Verfahren des Schwenktores
formschlüssig
in das Betätigungselement
eingreift.
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Das
Dokument
DE 21 44 515
A offenbart einen Bandspeicher für Blechbänder, bei dem der eine horizontale
Vorratsschlaufe bildende Bandteil um eine Umlenkrolle auf einem
verfahrbaren Schlaufenwagen geführt
ist, mit dessen Hilfe mit Tragrollen zur Unterstützung des oberen Schlaufenzentrums
vorgesehene Stützenwagen
entlang von Führungsschienen
bewegbar sind. Es ist ein endloses, um Umlenkrollen geführtes, aus
einem Seil bzw. einer Kette bestehendes und mit dem Schlaufenwagen
fest verbundenes Antriebsglied vorgesehen, von dem über Ab nehmerrollen
unter Zwischenschaltung von Untersetzungsgetrieben der Antrieb für die Stützenwagen
abgeleitet ist.
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Das
Dokument
DE 19 53 169
A beschreibt einen Schlingenzieher für Bandverarbeitungsanlagen.
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Die
Tragrollen des Schlingenziehers sind in ein oder mehreren in Horizontalrichtung
beweglichen Nachläufern
gelagert. Es ist ein Verbindungsseil zwischen Schlingenwagen und
nächstliegendem
Nachläufer
vorgesehen. Das Verbindungsseil läuft in einer angetriebenen
Seiltrommel. Zwischen aufeinander folgenden Nachläufern befindet
sich je ein mittels angetriebener Seiltrommel angespanntes Verbindungsseil.
Bei ausgefahrenem Schlingenwagen ist eine Endstellung für jeden
Nachläufer
vorgesehen, die durch Anschläge
an Nachläufern
und Laufschienen gegeben ist. Gegebenenfalls ist eine endlose Kette mit
Mitnehmern für
die einzelnen Nachläufer
am Schlingenwagen befestigt. Dann können die Verbindungsseile mit
Trommeln zwischen den Nachläufern bzw.
Nachläufer
und Schlingenwagen entfallen.
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Das
Dokument
EP 0 110 864
A1 beschreibt einen Bandspeicher, bestehend aus einem verfahrbaren
Schlaufenwagen mit einer Umlenkrolle für eine Vorratsschlaufe, und
aus Stützwagen,
welche Tragrollen für
das obere Schlaufentrum aufweisen und miteinander und mit dem Schlaufenwagen
durch flexible, gegen eine Rückstellkraft
ausziehbare Zugglieder verbunden sind.
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Um
einen stoßfreien
Antrieb der Stützwagen unter
Wahrung eines gleichmäßigen Abstandes
des Stützwagen
voneinander sicherzustellen, sind die Zugglieder als Gummiseile
ausgebildet und schlingenbildend um Umlenkrollen geführt.
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Das
Dokument
EP 0 773 074
B1 offenbart einen horizontalen Bandspeicher für Blechbänder, umfassend
einen auf einem Gestell in variablem Abstand zu einer ortsfesten
Bandumlenkrolle verfahrbaren Schlingenwagen mit wenigstens einer
Umlenkrolle für
wenigstens eine längenveränderliche
Vorratsschlaufe des Bandes, und Stützwagen mit Stützrollen,
sowie ein endlos um Umlenkrollen geführtes, mit dem Schlingenwagen
verbundenes flexibles Antriebselement, das mit einem Antriebsrad
eines jeden Stützwagens
zusammenwirkend geführt
und von dem der Fahrantrieb des Stützwagens abgeleitet ist. Im
Bereich des Verfahrweges der Stützwagen
ist ein zweites flexibles Antriebselement entlang des Gestelles
aufgespannt und über
ein unteres mit dem Antriebselement zusammenwirkendes Antriebsrad
eines jeden Stützwagens
geführt,
wobei das erste Antriebsrad mit dem zweiten Antriebsrad durch ein
Getriebe kinematisch verbunden ist.
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Ausgehend
vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Bandtragrollensystem für Horizontal-Bandspeicher der
vorgenannten Art anzugeben, welches mit vereinfachten und damit
preisgünstigen
Mitteln eine zuverlässige
Abstützung
der Bandstränge
realisiert, während
der Schlaufenwagen das Band mit Hilfe eines Windensystems in konventioneller
Weise in den Horizontalspeicher einzieht.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird mit der Erfindung ein Bandtragrollensystem für Horizontal-Bandspeicher
der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art vorgeschlagen, wonach
der Stützrollenträger seitlich
in horizontaler Richtung und zumindest einer Linearbewegung angenähert aus
dem Verfahrweg herausfahrbar und hineinfahrbar ausgebildet ist.
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Die
Erfindung ausgestaltend ist der Stützrollenträger mittels einer Führungsbahn
geführt,
mit welcher ein am Stützrollenträger befestigtes
Führungselement
zusammenwirkt, wobei durch die Verfahrbewegung des Schlaufenwagens
der Stützrollenträger aus
dem Verfahrweg des Schlaufenwagens herausgedrückt und nach dessen Durchfahrt
vorzugsweise selbsttätig
an seine ursprüngliche
Position zurückgebracht
wird.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Ausführung
des Bandtragrollensystems für
Horizontal-Bandspeicher ergibt ersichtlich eine Vereinfachung aller
erforderlichen Konstruktionselemente und eine vollautomatische,
selbsttätige
Funktionsweise. Diese wird dadurch ermöglicht, dass die Rollenbahn
mit dem Schlaufenwagen unter Ausbildung einer Umfahrungskurve mitfahrbar
an diesem befestigt ist, und ferner jeder Stützrollenträger mit einer selbsttätigen Rückstellvorrichtung
zusammenwirkbar ausgebildet ist.
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Bei
dieser Rückstellvorrichtung
handelt es sich vorzugsweise um ein selbsttätiges System, bspw. eine Rückstellfeder
bzw. ein gleichwirkendes Element, bspw. ein hydraulisches Aggregat
bzw. ein durch Schwerkraft antreibbares Funktionsglied.
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Alternativ
ist gemäß der Erfindung
vorgesehen, dass der Stützrollenträger mit
einer Zwangsführung
versehen ist, die bei Durchfahrt des Schlaufenwagens in die an dem
Schlaufenwagen angeordnete Führungsbahn
eingreift.
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Mit
Unteransprüchen
werden weitere Ausbildungen des Bandtragrollensystems vorgeschlagen.
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Einzelheiten,
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung
eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
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Es
zeigen:
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1 das erfindungsgemäße Bandtragrollensystem
in Draufsicht;
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2 das Bandtragrollensystem
gemäß 1 im Schnitt einer Ebene
A-A in 1 in vergrößerter Darstellung;
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3 einen Stützrollenträger mit
einer Stützrolle
in Seitenansicht und teilweise im Schnitt.
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1 zeigt ein Bandtragrollensystem
für Horizontal-Bandspeicher,
insbesondere für
Blechbänder,
bei dem das eine horizontale Vorratsschlaufe bildende Bandtrum 2 um
eine Umlenktrommel auf einem verfahrbaren Schlaufenwagen 1 geführt ist,
wobei im Zusammenwirken mit diesem bzw. seinem Verfahrweg 3 Stützrollenträger 6 mit
Stützrollen 6' für das obere
Bandtrum der Schlaufe vorgesehen sind, die beim Passieren des Schlaufenwagens 1 aus
dem Verfahrweg 3 ausgerückt
und danach wieder eingerückt
werden.
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Erfindungsgemäß wird der
Stützrollenträger 6 seitlich
in horizontaler Richtung und in einer Linearbewegung aus dem Verfahrweg 3 herausgeschoben, um
die Umlenktrommel mit dem Schlaufenwagen 1 passieren zu
lassen. Hierzu ist der Stützrollenträger 6 mittels
einer Rollenbahn 4 ausrückbar
geführt,
auf welcher eine am Stützrollenträger 6 befestigte
Führungsrolle 5 abrollt.
Durch die Verfahrbewegung des Schlaufenwagens 1, an dem
die Rollenbahn 4 mitfahrbar befestigt ist, wird der Stützrollenträger 6 aus dem
Verfahrweg 3 des Schlaufenwagens 1 gedrückt und
nach dessen Durchfahrt vorzugsweise selbsttätig mittels Federkraft bzw.
hydraulisch, pneumatisch oder durch Schwerkraft an seine ursprüngliche
Position zurückgebracht.
Technisch gleichwirkend kann dies dadurch erfolgen, dass der Stützrollenträger 6 mit
einer Zwangsführung
versehen ist, die bei Durchfahrt des Schlaufenwagens in die an dem
Schlaufenwagen angeordnete Rollenbahn 4 eingreift, bspw. dadurch,
dass die Rollenbahn 4 auf der Vorderseite und auf der Rückseite
von Führungsrollen
umgriffen wird, was nicht im Einzelnen dargestellt ist, da Zwangsführungen
vom Fachmann in verschiedenster Konstruktion ausgeführt werden.
Mit Vorteil können
als Führungssystem
für Stützrollenträger 6 bzw. Führungsrolle 5 Doppelhebel,
Viergelenkkette oder dergleichen Gelenksysteme eingesetzt werden,
soweit diese der erfindungsgemäßen Lösung der
gestellten Aufgabe dienen. Da auch solche Gelenksysteme vom Fachmann
mit unterschied lichen Konstruktionsdetails ausgeführt werden
können,
ist eine zeichnerische Darstellung entfallen.
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2 zeigt, dass jeder Stützrollenträger 6 mit
einer Rückstellvorrichtung 7 zusammenwirkbar ausgebildet
ist. Die Rückstellvorrichtung
ist dabei ein selbsttätiges
System, bspw. eine Rückstellfeder,
die in einer Parallelführung 8 zusammen
mit dem Stützrollenträger 6 geführt ist.
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Eine
weitere Ausgestaltung des Bandtragrollensystems ist in 3 gezeigt, wonach der Stützrollenträger 6 eine
Stützrolle 6' besitzt, die
mit einem Wellenstumpf 9 aus einer doppelten Wälzlageranordnung 10 vorstehend
in einem Lagerstück 11 frei
rotierbar fliegend gelagert ist, wobei das Lagerstück unter
Ausbildung mit einem linear verfahrbaren Axiallager 12 in
einem Lagerbock 13 des Bandtragrollensystems gelagert und
durch einen Mitnehmer 14 entlang der Rollenbahn 4 geführt und
mit einer Rückstellfeder 7, 7' ausgestattet
ist.
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Bei
einem relativ breiten Bandtrum 2 können in gegenüberliegend
symmetrischer Anordnung paarweise ausgerichtete Bandtragrollensysteme
zugeordnet sein, die das Band 2 bevorzugt im Randbereich
unterstützen.