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Migräne ist eine
der häufigsten
neurologischen Störungen
und umfasst periodisch auftretende Anfälle von Kopfschmerzen und Übelkeit
sowie eine Vielzahl weiterer Symptome. Obwohl in der Vergangenheit
erhebliche Fortschritte gemacht wurden, wird die Pathophysiologie
von Migräne
weiterhin nicht verstanden. Mehrere Beobachtungen deuten auf eine
Beteiligung des "calcitonin
gene related peptid" (CGRP)
hin.
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Migränekopfschmerzen
beinhalten die Aktivierung des trigeminalen Systems und die Erweiterung
von kranialen Gefäßen. CGRP
ist in Neuronen in trigeminalen Ganglia lokalisiert, und die CGRP-Spiegel
sind während
eines Migräneanfalls
erhöht.
Diese erhöhten
CGRP-Spiegel verursachen eine Vasodilatation und sind damit vermutlich
für die
Kopfschmerzen verantwortlich. Dementsprechend ist denkbar, dass
die Inhibition der von CGRP hervorgerufenen Erweiterung der kranialen
Gefäße möglicherweise
eine neue Behandlung von Migränekopfschmerzen
erlaubt.
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Gegen
Migräne
eine breite Verwendung findende Arzneistoffe sind die sogenannten "Triptane", z.B. Almotriptan,
Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Sumatriptan
und Zolmitriptan. Diese Verbindungen rufen ihre Wirkungen gegen
Migräne
aufgrund ihrer vasokonstriktiven Eigenschaften und vermutlich ihrer Hemmung
der Freisetzung des Neuropeptids "calcitonin gene related peptid" (CGRP) hervor (Ferrari,
M. D., Saxena, P. R. (1995), 5-HT1 receptors
in migraine pathophysiology and treatment, Eur. J. Neurology, 2,
5–21; Johnson,
K. W., Phebus, L. A., Cohen, M. L. (1998), Serotonin in migraine:
Theiroes, animal models and emerging therapies, Progress in Drug
Research, Bd. 51, 220–244),
wobei man annimmt, dass dessen Spiegel während eines Migräneanfalls
erhöht
sind (Edvinsson, L., Goadsby, P. J. (1994), Neuropeptides in migraine
and clusterheadache, Cephalgia, 14(5), 320–327). Ein völlig neuer
Ansatz zur Behandlung von Migräne
ist die Verwendung von CGRP-Antagonisten
(Doods, H., Hallermayer, G., Wu, D., Entzeroth, M., Rudolf, K.,
Engel, W., Eberlein, W. (2000), Pharmacological profile of BIBN4096BS,
the first selective small molecule CGRP antagonist, Br. J. Pharmacol.,
129, 420–423;
Doods, H. (2001), Development of CGRP antagonists for the treatment of
migraine, Curr. Opinion Investig. Drugs 2(9), 1261–1268).
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Hintergrund der Erfindung
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Die
internationale Patentanmeldung PCT/EP9704862 (veröffentlicht
als WO 98/11128) offenbart modifizierte Aminosäuren mit CGRP-antagonistischen
Eigenschaften, deren Verwendung und Verfahren zu deren Herstellung
sowie deren Verwendung für
die Herstellung und Reinigung von Antikörpern und als markierte Verbindungen
in RIA- und ELISA-Assays sowie als diagnostische oder analytische
Hilfsmittel in der Neurotransmitterforschung. Angesichts ihrer pharmakologischen
Eigenschaften sind die modifizierten Aminosäuren demnach zur akuten und
prophylaktischen Behandlung von Kopfschmerzen, insbesondere Migräne und Cluster headache,
geeignet.
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Weiterhin
offenbart die internationale Patentanmeldung PCT/EP 0208993 (veröffentlicht
als WO 03/015787) allgemein die Verwendung des CGRP-Antagonisten 1-[N2-[3,5-Dibrom-N-[[4-(3,4-dihydro-2(1H)-oxochinazolin-3-yl)-1-piperidinyl]-carbonyl]-D-tyrosyl]-L-lysyl]-4-(4-pyridinyl)-piperazin
in Kombination mit anderen Antimigräne-Mitteln zur Behandlung von
Migräne.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass in einem Modell, von dem angenommen wird,
dass es die Antimigränewirkungen
von Arzneimitteln vorhersagt, die Kombination von zwei Arzneimitteln
mit völlig
verschiedener Wirkungsweise, nämlich
einem 5-HT
1B/1D-Agonisten und dem Hydrochlorid
des in der WO 98/11128 A1 offenbarten CGRP-Antagonisten 1-[N
2-[3,5-Dibrom-N-[[4-(3,4-dihydro-2(1H)-oxochinazolin-3-yl)-1-piperidinyl]-carbonyl]-D-tyrosyl]-L-lysyl]-4-(4-pyridinyl)-piperazin
(A),
zu einer
signifikant besseren Wirkung im Vergleich zur Wirkung nur eines
Arzneimittels führt.
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Ausführliche Darstellung der Erfindung
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Gemäß einem
ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Behandlung oder Prävention
von Indikationen bereit, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die aus Kopfschmerzen, Migräne
und Cluster headache besteht, wobei das Verfahren die gleichzeitige
oder zeitlich abgestufte Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge des Hydrochlorids der Wirkstoffbase 1-[N2-[3,5-Dibrom-N-[[4-(3,4-dihydro-2(1H)-oxochinazolin-3-yl)-1-piperidinyl]-carbonyl]-D-tyrosyl]-L-lysyl]-4-(4-pyridinyl)-piperazin
(A) und einer therapeutisch wirksamen Menge des 5-HT1B/1D-Agonisten
Sumatriptan oder eines dessen physiologisch verträglichen
Salze an eine Person, die einer derartigen Behandlung bedarf, umfasst.
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Die
Dosierung für
den kombinierten Migränewirkstoff
Sumatriptan oder eines dessen physiologisch verträglichen
Salze ist ungefähr
1/50 der niedrigsten normalerweise empfohlenen Dosis bis zu 1/1
der normalerweise empfohlenen Dosis, vorzugsweise 1/50 bis 1/6 und
insbesondere 1/20 bis 1/10, und zwar auf oralem, nasalem, inhalativem,
subkutanem, rektalem oder intravenösem Weg. Als die normalerweise
empfohlene Dosis für
den kombinierten Migränewirkstoff
Sumatriptan ist die Dosis zu verstehen, die in der Roten Liste WinR 2001/l, Editio Cantor Verlag Aulendorf,
beschrieben ist.
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Erfindungsgemäß kann das
Hydrochlorid der Wirkstoffbase (A) auf intravenösem oder subkutanem Weg in
einer Dosierung von 0.0001 bis 3 mg/kg Körpergewicht oder auf oralem,
nasalem, rektalem oder inhalativem Weg in einer Dosierung von 0.1
bis 10 mg/kg Körpergewicht
einmal, zweimal oder dreimal täglich
verabreicht wird, und zwar in Kombination mit Sumatriptan oder einem
physiologisch verträglichen
Salz davon, das
auf oralem Weg in einer Dosierung von 0.03
bis 1.5 mg/kg Körpergewicht
einmal, zweimal oder dreimal täglich oder
auf
intravenösem
oder subkutanem Weg in einer Dosierung von 0.002 bis 0.1 mg/kg Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich
oder
auf rektalem Weg in einer Dosierung von 0.007 bis 0.36
mg/kg Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich
oder
auf inhalativem Weg in einer Dosierung von 0.012 bis 0.58
mg/kg kg Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich
oder
auf nasalem Weg in einer Dosierung von 0.006 bis 0.29
mg/kg Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich
verabreicht werden kann.
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In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann das Hydrochlorid der Wirkstoffbase (A) auf intravenösem oder
subkutanem Weg in einer Dosierung von 0.0001 bis 3 mg/kg Körpergewicht
oder auf oralem, nasalem, rektalem oder inhalativem Weg in einer
Dosierung von 0.1 bis 10 mg/kg Körpergewicht einmal,
zweimal oder dreimal täglich
verabreicht werden, und zwar in Kombination mit Sumatriptan oder
einem physiologisch verträglichen
Salz davon, das
auf oralem Weg in einer Dosierung von 0.03
bis 0.24 mg/kg Körpergewicht
einmal, zweimal oder dreimal täglich
oder
auf intravenösem
oder subkutanem Weg in einer Dosierung von 0.002 bis 0.015 mg/kg
Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich
oder
auf rektalem Weg in einer Dosierung von 0.007 bis 0.06
mg/kg Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich
oder
auf inhalativem Weg in einer Dosierung von 0.012 bis 0.096
mg/kg kg Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich
oder
auf nasalem Weg in einer Dosierung von 0.006 bis 0.048
mg/kg Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich verabreicht
werden kann.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform kann das Hydrochlorid der
Wirkstoffbase (A) auf intravenösem
oder subkutanem Weg in einer Dosierung von 0.0001 bis 3 mg/kg Körpergewicht
oder auf oralem, nasalem, rektalem oder inhalativem Weg in einer
Dosierung von 0.1 bis 10 mg/kg Körpergewicht
einmal, zweimal oder dreimal täglich
verabreicht werden, und zwar in Kombination mit Sumatriptan oder
einem physiologisch verträglichen
Salz davon, das
auf oralem Weg in einer Dosierung von 0.075
bis 0.143 mg/kg Körpergewicht
einmal, zweimal oder dreimal täglich
oder
auf intravenösem
oder subkutanem Weg in einer Dosierung von 0.005 bis 0.009 mg/kg
Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich
oder
auf rektalem Weg in einer Dosierung von 0.0175 bis 0.036
mg/kg Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich oder
auf
inhalativem Weg in einer Dosierung von 0.03 bis 0.058 mg/kg kg Körpergewicht
einmal oder zweimal täglich
oder
auf nasalem Weg in einer Dosierung von 0.015 bis 0.029
mg/kg einmal oder zweimal täglich
verabreicht werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung beansprucht gemäß einem zweiten Aspekt eine
pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung oder Prävention
von Kopfschmerzen, Migräne
oder Cluster headache, die eine therapeutisch wirksame Menge des
Hydrochlorids der Wirkstoffbase 1-[N2-[3,5-Dibrom-N-[[4-(3,4-dihydro-2(1H)-oxochinazolin-3-yl)-1-piperidinyl]-carbonyl]-D-tyrosyl]-L-lysyl]-4-(4-pyridinyl)-piperazin
(A) und den Migränewirkstoff
Sumatriptan oder eines dessen physiologisch verträglichen Salze
besteht, als kombinierte Zubereitung für die gleichzeitige oder zeitlich
abgestufte Verabreichung.
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Eine
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann eine einzelne Dosierungseinheit von 0.1 bis
10 mg des Hydrochlorids der Wirkstoffbase (A) und eine einzelne
Dosierungseinheit von 1 bis 100 mg Sumatriptan enthalten.
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Alle
Dosen oder Dosierungseinheiten eines physiologisch verträglichen
Salzes der voranstehend genannten Migräne-Wirkstoffe sind als Dosis
oder Dosierung der aktiven Verbindung selbst zu verstehen.
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Ferner
kann eine erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung ein Kit von Teilen für die Behandlung oder Prävention
von Kopfschmerzen, Migräne
oder Cluster headache sein, wobei das Kit umfasst:
- (a) eine erste Umschließung
enthaltend eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend eine therapeutisch
wirksame Menge des Hydrochlorids der Wirkstoffbase 1-[N2-[3,5-Dibrom-N-[[4-(3,4-dihydro-2(1H)-oxochinazolin-3-yl)-1-piperidinyl]-carbonyl]-D-tyrosyl]-L-lysyl]-4-(4-pyridinyl)-piperazin
(A) und ein oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Verdünnungsmittel und/oder Träger; und
- (b) eine zweite Umschließung
enthaltend eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend Sumatriptan
oder ein physiologisch verträgliches
Salz davon und einen oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Verdünnungsmittel
und/oder Träger.
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Ein
dritter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des
Hydrochlorids der Wirkstoffbase 1-[N2-[3,5-Dibrom-N-[[4-(3,4-dihydro-2(1H)-oxochinazolin-3-yl)-1-piperidinyl]-carbonyl]-D-tyrosyl]-L-lysyl]-4-(4-pyridinyl)-piperazin
(A) in Kombination mit dem Migräne-Wirkstoff
Sumatriptan oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes davon zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung oder eines Kits von Teilen
zur gleichzeitigen oder zeitlich abgestuften Behandlung oder Prävention
von Kopfschmerzen, Migräne oder
Cluster headache.
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Erfindungsgemäß bevorzugte
Ausführungsformen
davon sowie pharmazeutische Zusammensetzungen sind vorstehend unter
dem ersten und zweiten Aspekt der Erfindung genannt.
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Der
vorstehend genannte Migräne-Wirkstoff
Sumatriptan befindet sich bereits auf dem Markt und wird unter dem
Handelsnamen Imigran® vertrieben.
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Das
Hydrochlorid der Wirkstoffbase (A) kann z. B. unter Verwendung der
in der WO 98/11128 offenbarten pharmazeutischen Formulierungen oder
unter Verwendung einer der folgenden pharmazeutischen Formulierungen
verabreicht werden:
Kapseln für die Pulverinhalation enthaltend
1 mg aktive Substanz;
inhalierbare Lösung für Zerstäuber enthaltend 1 mg aktive
Substanz;
treibgasgetriebenes Dosieraerosol enthaltend 1 mg
aktive Substanz;
Nasenspray enthaltend 1 mg aktive Substanz;
Tabletten
enthaltend 20 mg aktive Substanz;
Kapseln enthaltend 20 mg
aktive Substanz;
wässrige
Lösung
für die
nasale Anwendung enthaltend 10 mg aktive Substanz;
wässrige Lösung für die nasale
Anwendung enthaltend 5 mg aktive Substanz; oder
Suspension
für die
nasale Anwendung enthaltend 20 mg aktive Substanz.
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Experimenteller
Teil
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Beispiel 1
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Um
die pharmakologische Aktivität
der erfindungsgemäßen Kombination
zu untersuchen, wurden die folgenden Experimente durchgeführt:
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Messung der Gesichtshautdurchblutung
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Die
Gesichtshautdurchblutung wurde nach einem modifizierten Verfahren
gemäß der Beschreibung von
Escott et al. (Escott, K. J., Beattie, D. T., Connor, H. E., Brain,
S. D. (1995), Trigeminal ganglion stimulation increases facial skin
blood flow in the rat: a major rote for calcitonin gene-related
peptide, Brain Research, 669(1), 93–99) gemessen. Nüchterne
männliche
Wistar-Ratten (Stamm CHbb:THOM, 280–320 g) wurden mit Natriumpentobarbiton
(zunächst
mit 60 mg/kg i.p und aufrecht erhalten während des Experiments mit einer
intraperitonealen Infusion von 30 mg/kg/h durch eine 23 G-Nadel
unter Verwendung einer Lösung
von 10 mg/ml) anästhesiert.
Beide Seiten des bukkalen Bereiches der Gesichtshaut wurden rasiert
und mit einer im Handel erhältlichen
Enthaarungscreme (Pilca, Schwarzkopf & Henkel, 40551 Düsseldorf, Deutschland) enthaart.
Die Trachea wurde mit einer Kanüle
versehen, und die Tiere wurden künstlich
beatmet (80 Schläge/Minute)
mit Raumluft, angereichert mit Sauerstoff. Die Körpertemperatur wurde durch
ein automatisches Heizkissen bei 37 °C gehalten. Die linke femorale
Arterie und die linke femorale Vene wurden für die kontinuierliche Messung des
arteriellen Blutdrucks bzw. die intravenöse Verabreichung von Testverbindungen
mit Kanülen
versehen. Eine neuromuskuläre
Blockade wurde durch intravenöse
Verabreichung von Pancuroniumbromid (1 mg/kg/0,5 ml, 5 Minuten vor
jeder elektrischen Stimulierung) erzielt. Die Herzrate wurde aus
dem Blutdrucksignal abgeleitet. Blutdruck und Herzrate wurden kontinuierlich
während
des Verlaufs des Experiments aufgezeichnet, um das Niveau der Anästhesie
zu bewerten und die kardiovaskulären
Wirkungen der in dieser Studie verwendeten Arzneistoffe zu überwachen.
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Die
Tiere wurden in einem stereotaktischen Rahmen angeordnet, und es
wurde ein Längsschnitt
in der Kopfhaut vorgenommen. Ein kleines Loch wurde in den Schädel (links
oder rechts) gebohrt, und eine bipolare Elektrode (Rhodes SNEX-100,
bezo gen von David Kopf Instruments, Tujunga, 91042 Kalifornien,
USA) wurde mit einem Mikromanipulator in das trigeminale Ganglion
(0.32 cm dorsal vom Bregma, ± 0.30
cm lateral von der Mittellinie und 0.95 cm unterhalb der duralen
Oberfläche)
abgesenkt. Die Position der Elektroden in den trigeminalen Ganglien
wurde visuell am Ende jedes Experiments nach der Entfernung des
Hirns überprüft. Das trigeminale
Ganglion wurde bei 10 Hz, 1 mA, 1 msec für 30 Sekunden unter Verwendung
eines Stimulators, der von Hugo Sachs Elektronik (79232 March-Hugstetten,
Deutschland) bezogen wurde, stimuliert. Mikrovaskuläre Durchblutungsänderungen
in der Gesichtshaut wurden durch Laser-Doppler-Durchflussmessung
mit einem Periflux-Laser-Doppler-System (PeriFLUX 4001, Wellenlänge: 780
nm; Zeitkonstante: 3 s; Perimed AB, Järfälla, S-17526, Schweden) gemessen.
Standard-Laser-Doppler-Sonden
(PROBE 408) wurden auf jeder Seite des Gesichts ungefähr 0.5 cm
unterhalb des Zentrums des Auges in einem Bereich, der vom maxillären Zweig
(V2) des trigeminalen Nervs innerviert ist, angeordnet. Durchblutungsänderungen
wurden als Ducrhfluss in willkürlichen
Einheiten gemessen und als Fläche
unter der Durchflusskurve (mm2) gemäß Escott
et al. (1995) ausgedrückt.
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Experimentelles Protokoll
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Nach
30 Minuten Äquilibrierung
wurden die Tiere drei Perioden der elektrischen Stimulierung, die durch
ein Intervall von 30 Minuten getrennt waren, unterzogen. Die erste
Stimulierung wurde als Kontrolle für die anschließenden Stimulierungen
herangezogen. Kochsalzlösung,
Einzelverbindung und die Kombination wurden intravenös 5 Minuten
vor der zweiten Stimulierung verabreicht.
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Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben. Sie zeigen,
dass die verbesserte Wirksamkeit der Kombination des 5-HT1B/1D-Agonisten Sumatriptan mit dem Hydrochlorid
des CGRP-Antagonisten (A) eine höhere
Wirksamkeit und eine geringere Dosierung erlauben sollte, was zu
einer ähnlichen
Wirksamkeit bei geringeren Nebenwirkungen führen sollte, und dass die Addition
von zwei Mechanismen möglicherweise
in einem geringeren Wiederauftreten von Kopfschmerzen resultiert.
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Tabelle
1: Wirkung des Hydrochlorids der Wirkstoffbase (A) in Kombination
mit dem Migräne-Wirkstoff
Sumatriptan gegen Migräne
auf die Gesichtshautvasodilatation, die durch elektrische Ganglionstimulation
in der Ratte induziert wird.
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Die
folgenden Beispiele beschreiben pharmazeutische Zubereitungen, die
als aktive Substanz – wenn nichts
anderes angegeben ist – die
freie Wirkstoffbase (A) enthalten.
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Beispiel 2
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Kapseln für die Pulverinhalation
mit 1 mg aktiver Substanz
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Zusammensetzung:
1 Kapsel
für die
Pulverinhalation enthält: | |
-
aktive
Substanz |
1.0
mg |
Lactose |
20.0
mg |
Hartgelatinekapseln |
50.0
mg |
|
71.0
mg |
-
Herstellungsverfahren:
-
Die
aktive Substanz wird zu einer Teilchengröße, die für die Inhalation erforderlich
ist, gemahlen. Die gemahlene aktive Substanz wird homogen mit der
Lactose gemischt und das Gemisch in Hartgelatinekapseln gepackt.
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Beispiel 3
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Inhalierbare Lösung für Respimat® mit
1 mg aktiver Substanz
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Zusammensetzung:
1 Sprühstrahl
enthält: | |
aktive
Substanz | 1.0
mg |
Benzalkoniumchlorid | 0.002
mg |
Dinatriumedeteat | 0.0075
mg |
gereinigtes
Wasser ad | 15.0 μl |
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Herstellungsverfahren:
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Die
aktive Substanz und Benzalkoniumchlorid werden in Wasser gelöst und in
Respimat®-Patronen gefüllt.
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Beispiel 4
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Inhalierbare Lösung für Zerstäuber mit
1 mg aktiver Substanz
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Zusammensetzung:
1 Fläschchen
enthält: | |
aktive
Substanz | 0.1
g |
Natriumchlorid | 0.18
g |
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Benzalkoniumchlorid |
0.002
g |
gereinigtes
Wasser ad |
20.0
ml |
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Herstellungsverfahren:
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Aktive
Substanz, Natriumchlorid und Benzalkoniumchlorid werden in Wasser
gelöst.
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Beispiel 5
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Treibgasgetriebenes Dosieraerosol
mit 1 mg aktiver Substanz
-
Zusammensetzung:
1 Sprühstrahl
enthält: | |
aktive
Substanz | 1.0
mg |
Lecithin | 0.1
% |
Treibgas
ad | 50.0 μl |
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Herstellungsverfahren:
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Die
mikronisierte aktive Substanz wird homogen in dem Gemisch aus Lecithin
und Treibgas suspendiert. Die Suspension wird in einen unter Druck
stehenden Behälter
mit einem Dosierventil übertragen.
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Beispiel 6
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Nasenspray mit 1 mg aktiver
Substanz
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Zusammensetzung:
1 Sprühstrahl
enthält: | |
aktive
Substanz | 1.0
mg |
Mannitol | 5.0
mg |
Dinatriumedeteat | 0.05
mg |
Ascorbinsäure | 1.0
mg |
gereinigtes
Wasser ad | 0.1
ml |
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Herstellungsverfahren:
-
Die
aktive Substanz und die Zusatzstoffe werden in Wasser gelöst und in
einen geeigneten Behälter übertragen.
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Beispiel 7
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Inüjizierbare Lösung mit
5 mg aktiver Substanz pro 5 ml
-
Zusammensetzung:
aktive
Substanz in Form des | 5
mg |
Hydrochlorids | |
Glucose | 250
mg |
Humanserumalbumin | 10
mg |
Glycofurol | 250
mg |
Wasser
für Injektionen
ad | 5
ml |
-
Herstellung:
-
Glycofurol
und Glucose werden in Wasser für
Injektionen (Wfl) gelöst.
Humanserumalbumin wird zugegeben und die aktive Substanz unter Erwärmen gelöst. Das
angegebene Volumen wird mit Wfl aufgefüllt und in Ampullen unter Stickstoffgasatmosphäre übertragen.
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Beispiel 8
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Injizierbare Lösung für die subkutane
Verabreichung enthaltend 5 mg aktive Substanz pro 1 ml
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 5
mg |
Glucose | 50
mg |
Polysorbat
80 = Tween 80 | 2
mg |
Wasser
für Injektionen
ad | 1
ml |
-
Herstellung:
-
Glucose
und Polysorbat werden in Wasser für Injektionen gelöst. Die
aktive Substanz wird unter Erwärmen
oder unter Verwendung von Ultraschallgelöst. Es wird auf das angegebene
Volumen mit Wfl auf aufgefüllt
und in Ampullen unter Inertgas übertragen.
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Beispiel 9
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Injizierbare Lösung enthaltend
100 mg aktive Substanz pro 10 ml
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 100
mg |
Monokaliumdihydrogenphosphat
= KH2PO4 | 12
mg |
Dinatriumhydrogenphosphat
= Na2HPO4·2H2O | 2
mg |
Natriumchlorid | 180
mg |
Humanserumalbumin | 50
mg |
Polysorbat
80 | 20
mg |
Wasser
für Injektionen
ad | 10
ml |
-
Herstellung:
-
Polysorbat
80, Natriumchlorid, Monokaliumdihydrogenphosphat und Dinatriumhydrogenphosphat werden
in Wasser für
Injektionen (Wfl) gelöst.
Humanserumalbumin wird zugegeben. Die aktive Substanz wird unter
Erwärmen
gelöst.
Es wird auf das angegebene Volumen mit Wfl aufgefüllt und
in Ampullen übertragen.
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Beispiel 10
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Lyophilisat enthaltend
10 mg aktive Substanz
-
Zusammensetzung:
aktive
Substanz in Form des | 10
mg |
-
Hydrochlorids |
|
Mannitol |
300
mg |
Wasser
für Injektionen
ad 2 ml |
2
ml |
-
Herstellung:
-
Mannitol
wird in Wasser für
Injektionen (Wfl) gelöst
und die aktive Substanz unter Erwärmen zugegeben. Es wird auf
das angegebene Volumen mit Wfl aufgefüllt, in Fläschchen übertragen und gefriertrocknet.
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Lösungsmittel
für Lyophilisate:
Polysorbat
80 = Tween 80 | 20
mg |
Mannitol | 200
mg |
Wasser
für Injektionen
ad | 10
ml |
-
Herstellung:
-
Polysorbat
80 und Mannitol werden in Wasser für Injektionen (Wfl)gelöst und in
Ampullen übertragen.
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Beispiel 11
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Lyophilisat enthaltend
5 mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz 5 mg | |
polares
oder unpolares Lösungsmittel
das durch Gefriertrocknen entfernt werden kann) ad | 1
ml |
-
Herstellung
-
Die
aktive Substanz wird in einem geeignetem Lösungsmittel gelöst, in Fläschchen übertragen
und gefriertrocknet.
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Lösungsmittel
für Lyophilisate:
Polysorbat
80 = Tween 80 | 5
mg |
-
Mannitol |
100
mg |
Wasser
für Injektionen
ad |
2
ml |
-
Herstellung:
-
Polysorbat
80 und Mannitol werden in Wasser für Injektionen (Wfl) gelöst und in
Ampullen übertragen.
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Beispiel 12
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Tabletten enthaltend 20
mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 20
mg |
Lactose | 120
mg |
Maisstärke | 40
mg |
Magnesiumstearat | 2
mg |
Povidone
K25 | 18
mg |
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Herstellung:
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Die
aktive Substanz, Lactose und Maisstärke werden homogen gemischt,
und mit einer wässrigen
Lösung
von Povidone granuliert, mit Magnesiumstearat gemischt und in einer
Tablettenpresse gepresst. Gewicht der Tablette: 200 mg.
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Beispiel 13
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Kapseln enthaltend 20
mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 20
mg |
Maisstärke | 80
mg |
hochdisperses
Siliciumdioxid | 5
mg |
Magnesiumstearat | 2.5
mg |
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Herstellung:
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Die
aktive Substanz, Maisstärke
und Siliciumdioxid werden homogen gemischt und mit Magnesiumstearat
gemischt. Das Gemisch wird in 8 Gelatinekapseln der Größe 3 in
einer Kapselfüllmaschine übertragen.
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Beispiel 14
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Suppositorien enthaltend
50 mg
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 50
mg |
Hartfett
(Adeps solidus) q.s. ad | 1700
mg |
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Herstellung:
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Das
Hartfett wird bei etwa 38 °C
geschmolzen. Die gemahlene aktive Substanz wird in dem geschmolzenen
Hartfett homogen dispergiert und nach Abkühlen auf etwa 35 °C in gekühlte Formen
gegossen.
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Beispiel 15
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Wässrige Lösung für die nasale Verabreichung
enthaltend 10 mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz in Form des 10.0 mg | |
Hydrochlorids | |
Methylparahydroxybenzoat
(PHB) | 0.01
mg |
Propylparahydroxybenzoat
(PHB) | 0.005
mg |
gereinigtes
Wasser ad | 1.0
ml |
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Herstellung;
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Die
aktive Substanz wird in gereinigtem Wasser gelöst und Methyl- und Propyl-PHB
zugegeben. Die Lösung
wird auf das angegebene Volumen mit gereinigtem Wasser aufgefüllt, steril
filtriert und in einen geeigneten Behälter übertragen.
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Beispiel 16
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Wässrige Lösung für die nasale Verabreichung
enthaltend 5 mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 5
mg |
1,2-Propandiol | 300
mg |
Hydroxyethylcellulose | 5
mg |
Sorbinsäure | 1
mg |
gereinigtes
Wasser ad | 1
ml |
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Herstellung:
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Die
aktive Substanz wird in 1,2-Propandiol gelöst. Eine Hydroxyethylcellulose-Lösung in gereinigtem Wasser,
die Sorbinsäure
enthält,
wird hergestellt und zu der Lösung
der aktiven Substanz gegeben. Die Lösung wird steril filtriert
und in einen geeigneten Behälter übertragen.
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Beispiel 17
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Wässrige Lösung für die intravenöse Verabreichung
enthaltend 5 mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 5
mg |
1,2-Propandiol | 300
mg |
Mannitol | 50
mg |
Wasser
für Injektion
(Wfl) ad | 1
ml |
-
Herstellung;
-
Die
aktive Substanz wird in 1,2-Propandiol gelöst und die Lösung auf
ungefähr
das angegebene Volumen mit Wfl aufgefüllt. Das Mannitol wird zugegeben,
und es wird auf ungefähr
das angegebene Volumen mit Wfl aufgefüllt. Die Lösung wird steril filtriert,
in einzelne Behälter übertragen
und autoklaviert.
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Beispiel 18
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Liposomale Formulierung
für die
intravenöse
Injektion enthaltend 7.5 mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 7.5
mg |
Eilecithin,
z. B. Lipoid E 80 | 100.0
mg |
Cholesterol | 50,0
mg |
Glycerol | 50.0
mg |
Wasser
für Injektionen
ad | 1.0
ml |
-
Herstellung:
-
Die
aktive Substanz wird in einem Gemisch aus Lecithin und Cholesterol
gelöst.
Die Lösung
wird zu einem Gemisch aus Glycerol und Wfl gegeben und durch Hochdruckhomogenisierung
oder durch die Microfluidizer-Technik homogenisiert. Die erhaltene
liposomale Formulierung wird in einen geeigneten Behälter unter
aseptischen Bedingungen übertragen.
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Beispiel 19
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Suspension für die nasale
Verabreichung enthaltend 20 mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 20.0
mg |
Carboxymethylcellulose
(CMC) | 20.0
mg |
Natriummonohydrogenphosphat/
Natriumdihydrogenphosphat-Puffer | |
pH-Wert
6.8 | q.s. |
Natriumchlorid | 8.0
mg |
Methylparahydroxybenzoat | 0.01
mg |
Propylparahydroxybenzoat | 0.003
mg |
gereinigtes
Wasser ad | 1.0
ml |
-
Herstellung:
-
Die
aktive Substanz wird in einer wässrigen
CMC-Lösung
suspendiert; die weiteren Inhaltsstoffe werden nacheinander zu der
Suspension gegeben, und die Suspension wird mit dem angegebenen
Volumen an gereinigtem Wasser aufgefüllt.
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Beispiel 20
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Wässrige Lösung für die subkutane Verabreichung
mit 10 mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 10.0
mg |
Natriummonohydrogenphosphat/
Natriumdihydrogenphosphat-Puffer | |
q.s.
ad pH-Wert | 7.0 |
Natriumchlorid | 4.0
mg |
Wasser
für Injektionen
ad | 0.5
ml |
-
Herstellung:
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Die
aktive Substanz wird in der Phosphatpufferlösung gelöst, und nach Zugabe des Kochsalzes
wird die Lösung
auf das angegebene Volumen mit Wasser aufgefüllt. Die Lösung wird steril filtriert,
in einen geeigneten Behälter übertragen
und autoklaviert.
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Beispiel 21
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Wässrige Lösung für die subkutane Verabreichung
enthaltend 5 mg aktive Substanz
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Zusammensetzung:
aktive
Substanz | 5.0
mg |
Polysorbat
80 | 0.5
mg |
Wasser
für Injektionen | 0.5
ml |
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Herstellung:
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Die
aktive Substanz wird in der Polysorbat 80-Lösung suspendiert und zu einer
Teilchengröße von etwa
1 μm unter
Anwendung einer geeigneten Dispergiertechnik (z.B. Nassmahlen,
Hochdruckhomogenisierung, Mikrofluidisierung und dergleichen) zerkleinert.
Die Suspension wird in einen entsprechenden Behälter unter aseptischen Bedingungen übertragen.