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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Sequenzanalyse von
Nukleinsäuren,
beim dem Nukleinsäuren
an Metallpartikeln vorbeigeführt
und zur Abgabe von Autofluoreszenzstrahlung angeregt werden. Die
Erfindung bezieht sich weiter auf eine Vorrichtung zur Sequenzanalyse
von Nukleinsäuren,
mit einer Fixiereinrichtung, die Metallpartikel fixiert, einer Transporteinrichtung,
die Nukleinsäuren
an den Metallpartikeln vorbeiführt,
und einem Anregungsstrahlengang, der im Betrieb an den Metallpartikeln
vorbeigeführte
Nukleinsäuren
zur Abgabe von Autofluoreszenzstrahlung anregt.
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Zur
Sequenzanalyse von Nukleinsäuren,
wobei unter diesem Begriff hier sowohl genomische DNA oder RNA als
auch cDNA umfaßt
wird, sind Verfahren bekannt, die entsprechende Label-Substanzen zur Markierung
einsetzen. Um eine labelfreie Sequenzanalyse von Nukleinsäuren zu
erreichen, kann man den Effekt auszunutzen, daß Silberkörner oder andere Metallpartikel
geeigneten Durchmessers die Autofluoreszenz einer Nukleinsäure erhöhen. Die
US 2002/0160,400 A1 beschreibt diesbezüglich ein Verfahren der eingangs
genannten Art, das die Fluoreszenzintensität eines Biomoleküls durch
Variation des Abstands zwischen Biomolekül und einem Metallpartikel
verändert
und dadurch eine Identifikation einer Nukleinsäure durch Auswertung geeignet
aufgenommener Fluoreszenzspektren erreicht. Dabei wird eine Nukleinsäure in einem
Fluid in die Nähe
einer Oberfläche,
auf der sich Metallpartikel befinden, gebracht und durch entsprechende
Beleuchtung Fluoreszenzstrahlung angeregt. Zur Sequenzanalyse wird
dies wiederholt ausgeführt,
wobei jedesmal zuvor Nukleotide vom Nukleinsäure-Strang abgespalten werden,
so daß der
Strang nach und nach verkürzt
wird. Die einzelnen Spektren für
die unterschiedlich verkürzten
Stränge
erlauben dann eine Sequenzbestimmung.
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Das
Verfahren gemäß US 2002/0160.400
A1 hat jedoch den Nachteil, daß eine
aufwendige Abspaltung von Nukleotiden von der Nukleinsäure unerläßlich ist.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine Abspaltung
von Nukleotiden entfällt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß während des Vorbeiführens die
im Bereich eines einzelnen Metallpartikels abgegebene Autofluoreszenzstrahlung
spektral aufgelöst
detektiert wird, wobei nacheinander mehrere Spektren aufgenommen
werden und die Nukleotidsequenz in der Nukleinsäure durch eine Spektralanalyse
der mehreren Spektren unter Rückgriff
auf Referenzspektren einzelner Nukleotide bestimmt wird. Die Aufgabe
wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art gelöst,
die einen Detektionsstrahlengang aufweist, der Autofluoreszenzstrahlung
im Bereich eines einzelnen Metallpartikels aufnimmt und in einen
Spektralanalysator leitet, wobei der Spektralanalysator ein die
spektrale Zusammensetzung der Autofluoreszenzstrahlung anzeigendes
Signal abgibt, und eine Analyseeinheit vorgesehen ist, die die Nukleotidsequenz
in der Nukleinsäure
durch eine Spektralanalyse mehrerer während des Vorbeiführens aufgenommener
Signale unter Rückgriff
auf Referenzspektren einzelner Nukleotide bestimmt.
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Die
Erfindung erreicht eine labelfreie Sequenzanalyse von Nukleinsäuren auf
Grundlage der Wechselwirkung einer Sonde mit der Nukleinsäure, wobei
die Sonde in Form eines Metallpartikels vorliegt und lokal erhöhte Autofluoreszenz
der Nukleinsäuren
erzeugt. Durch Bewegung der Nukleinsäure gegenüber der Sonde wird eine Sequenzierung
der Nukleinsäure
möglich.
Die zur Sequenzierung notwendige Unterscheidung der Nukleinsäuren erfolgt
auf der Grundlage spektraler Fluoreszenzsignaturen durch eine geeignete,
spektral und zeitlich auflösende
Detektion und Signalverarbeitung. Die Analyse wertet die durch die
Bewegung zeitlich variierende Spektralverteilung der Fluoreszenzstrahlung
aus. Bei mehreren Sonden erfolgt zusätzlich die Detektion so, daß die Autofluoreszenzstrahlung
im Bereich eines einzelnen Metallpartikels erfaßt werden kann.
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Aus
anwendungstechnischer Sicht ist die dadurch erreichte markierungsfreie
Analyse von Nukleinsäuren
bzw. deren Nukleotid-Sequenz äußerst interessant,
da Verfälschungen
durch Markierungsreaktionen oder Vervielfältigungsreaktionen ausgeschlossen
werden können.
Ebenfalls erschließt
sich damit die Möglichkeit, einzelne
Nukleinsäure-Stränge zu analysieren,
was insbesondere für
Anwendungen wie Mikrodisektion, bei der mittels Laserstrahlung wenige
Zellen aus einem biologischen Material herausgeschnitten werden,
ein großer
Gewinn ist, da Nukleinsäurevervielfältigungsmethoden,
wie beispielsweise die Polymerase-Kettenreaktion eine Mindestmenge
an Nukleinsäurematerial
voraussetzen, was die Möglichkeiten
der Probengewinnung stark einschränkt. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen markierungsfreien
Analyse von Nukleinsäuren
ergibt sich daraus, daß eine Hybridisierungsreaktion
nicht mehr erforderlich ist. Unterschiedliche Hybridisierungsaffinitäten von
verschiedenen Sequenzabschnitten können somit nicht zu falschen
oder ungenauen Ergebnissen führen.
Weiter entfällt
auch eine üblicherweise
notwendige Optimierung von Schmelzpunkt- und Hybridisierungstemperaturen
für eine
parallele Hybridisierung, wie sie bei Nukleinsäure-Arrays zur Analyse in der
Regel unerläßlich ist.
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Ein
weiterer Vorteil der direkten Sequenzierung besteht darin, daß derivatisierte
Nukleotide (z. B. Methylcytosin) ebenfalls detektiert werden können. Informationsverlust
durch Auslesen des komplementären „hybridisierten" DNA oder RNA Stranges
kann vermieden werden.
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Die
relative Bewegung der Sonde gegenüber den Nukleinsäuren kann
beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Nukleinsäuren in
einem Fluidstrom an einer Oberfläche,
an der sich als Sonde dienende Metallpartikel befinden, vorbeigeführt werden.
Die Metallpartikel sind auf der Oberfläche fixiert, die in einem geeigneten
Fluidkanal liegen, durch den die Nukleinsäuren in dem Fluidstrom transportiert
werden. Der Fluidstrom ist dabei vorteilhafterweise durch Mikrokanäle geführt, die
den Durchfluß gestreckter
Nukleinsäure-Stränge bewirken
und zugleich die Nukleinsäuren
in geeignetem Abstand an die Metallpartikel heranführen. Da
die Fluoreszenz mit abnehmendem Abstand zwischen Nukleinsäure und
Metallpartikeln zunimmt, ist es bevorzugt, die Nukleinsäuren möglichst
nah an die Metallpartikel heranzubringen, beispielsweise in einem
Abstand von unter 2–10
nm. Die Flußgeschwindigkeit
kann dabei im Bereich einiger cm pro Sek. liegen.
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Um
einen möglichst
konstanten Abstand zwischen den Metallpartikeln und den Nukleinsäuren einzustellen,
ist es bevorzugt, Polymerasen an Metallpartikel zu binden und die
Nukleinsäuren
in einer ATP-haltigen Substratlösung
an die Polymerasen anzukoppeln. Durch geeignete Einstellung der
Substratlösung
und eines Fluidstromes der Substratlösung erreicht man einen steten
Wechsel der Ankopplung zwischen Polymerasen und Nukleinsäuren, der
die Nukleinsäuren
in einem bestimmten, durch die Polymerasen vorgegebenen Abstand
an den Metallpartikeln vorbeifördert.
Die Einstellung der Substratlösung,
insbesondere deren ATP-Gehaltes,
Temperatur, Salzkonzentration und/oder pH-Wert, beeinflußt die Wandergeschwindigkeit
der Nukleinsäuren
an den Metallpartikeln vorbei. Durch die Ankopplung der Nukleinsäuren an
die Polymerasen ist ein vorbestimmter Abstand zwischen Nukleinsäure und
Metallpartikeln konstant eingestellt. Dieser Abstand kann sehr gering
sein und beispielsweise in der Größenordnung von 10 nm liegen.
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Die
Metallpartikel, an denen die Polymerasen angeheftet sind, beispielsweise
durch eine kovalente Bindung, sind zweckmäßigerweise zur geeigneten Detektion
der Fluoreszenzstrahlung der Nukleinsäuren räumlich fixiert. Diese Fixierung
kann beispielsweise durch Aufbringen der Metallpartikel an einer
Oberfläche, die
beispielsweise als Substrat ausgebildet sein kann, erreicht sein.
Alternativ ist es auch möglich,
die Metallpartikel in einer optischen Falle zu halten, die dann
als Fixiereinrichtung für
die Metallpartikel dient, die sich in einer Lösung befinden. Eine solche
optische Falle ist beispielsweise in der
US 4.893.886 oder
US 5.512.745 , deren Offenbarungsgehalt
hier vollständig
einbezogen wird, beschrieben.
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Die
Detektion der von den Nukleinsäuren
abgegebenen Fluoreszenzstrahlung erfolgt so, daß die im Bereich eines Metallpartikels
abgegebene Strahlung örtlich
aufgelöst
erfaßt
werden kann. Dies geschieht beispielsweise mittels eines Mikroskops,
insbesondere eines Fluoreszenzmikroskops.
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Eine
besonders gute Ortsauflösung
erreicht man mit einer konfokalen Anregung und Detektion, da dann
eine sehr gute Tiefenauflösung
erreicht wird, d.h. Strahlung aus nicht gewünschten Tiefen der Substratlösung wird
effizient unterdrückt.
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Die
Sequenzanalyse wird dadurch ermöglicht,
daß die
detektierte Fluoreszenzstrahlung für die einzelnen Nukleotide
spektral unterschiedlich ist, so liegt das Emissionsmaximum von
Adenin bei etwa 320 nm, von Thymin bei 360 bis 370 nm und polyC
bei etwa 420 nm. Eine geeignete spektrale Detektion während des
Vorbeiführens
der Sonde an den Nukleinsäuren
ermöglicht
somit eine Aussage über
das Nukleotid, das gerade an der als Metallpartikel ausgebildeten
Sonde vorbeibewegt wurde.
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Die
zeitliche Entwicklung des Spektrums der Fluoreszenzstrahlung gibt
eine Aussage über
die Abfolge der Nukleotide in der Nukleinsäure. Es kann dabei natürlich nicht
ausgeschlossen werden, daß mehr
als ein Nukleotid zur Fluoreszenzstrahlung beiträgt. Ein zu einem bestimmten
Zeitpunkt aufgenommenes Spektrum kann deshalb als Gemisch der Fluoreszenzstrahlung
verschiedener Nukleotide vorliegen. Die Spektralanalyse erlaubt
jedoch eine eindeutige Zuordnung durch Ermittlung der relativen
Gewichte der Autofluoreszenzanteile der einzelnen Nukleotide im
aufgenommenen Spektrum, da die einzelnen Fluoreszenzanteile der
Nukleotide in Form von Referenzspektren vorliegen. Aus der Veränderung
der Gewichte von Spektrum zu Spektrum wird die Sequenz der Nukleotide
in der Nukleinsäure
bestimmt. Bei einem stark schwankenden Abstand zwischen Nukleinsäure und
Metallpartikel kann es dabei erforderlich sein, aus statistischen
Gründen
Nukleinsäuren mehrfach
an Metallpartikeln vorbeizuführen.
Dies kann entweder dadurch erfolgen, daß eine Nukleinsäure an einem
Metallpartikel, aus dessen Umgebung Fluoreszenzstrahlung detektiert
wird, mehrfach vorbeigeführt wird.
Alternativ können
natürlich
auch mehrere Metallpartikel verwendet werden, an welchen eine Nukleinsäure nacheinander
durchläuft. Üblicherweise
wird man parallel mehrere Nukleinsäuren einer Probe gleichzeitig analysieren.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Spektralanalyse besteht in einer Korrelationsanalyse der spektral
aufgelösten
Detektion zu verschiedenen Meßzeitpunkten.
So kann eine Variation eines in einem Zeitintervall aufgenommenen
Spektrums und eines in einem benachbarten Zeitintervall aufgenommenen
Spektrums so lange vorgenommen werden, bis eine geeignet gewählte Korrelationsfunktion
maximiert wird. Die dabei ermittelte Variation enthält die Information über die
im Vergleich zu den aufeinanderfolgenden Messungen hinzugetretene
Fluoreszenz, die im einfachsten Fall von einer Nukleinsäure stammt.
Auch dieser Ansatz kann durch statistische Methoden, d.h. mehrfache
Messung verbessert werden.
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Solche
statistische Methoden können
ohne Meßzeitverlängerung
durchgeführt
werden, wenn Fluoreszenzstrahlung im Bereich mehrerer Metallpartikel
mit einer Ortsauflösung
detektiert wird, die besser ist als ein Abstand zwischen den einzelnen
Metallpartikeln, der beispielsweise in der Größenordnung von 200 bis 400 nm
liegen kann.
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Für die Metallpartikel
kommen alle Metalle in Frage, bei denen eine Erhöhung der Fluoreszenz einer Nukleinsäure auftritt.
Beispielsweise kommen in Frage Rhenium, Rhodium, Radium, Silber,
Kupfer, Osmium, Iridium, Platin oder Gold. Generell haben sich Edelmetalle
als vorteilhaft herausgestellt. Die Größe der als Sonde dienenden
Metallpartikel hat natürlich
Einflüsse
auf die Auflösung
der Messung. Je kleiner die Sonde, desto einfacher fällt die
Spektralanalyse. Metallpartikel in einer Größe von 5 bis 10 nm sind hier
vorteilhaft, wobei noch kleinere Metallpartikel beispielsweise in
der Größenordnung
von 1 nm besonders günstig
sind, da damit die Spektralanalyse besonders einfach ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beispielshalber noch näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigt:
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1 eine schematische Darstellung
einer Analysevorrichtung zur Sequenzanalyse,
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2 einen Ausschnitt einer
ersten Ausführungsform
der Probenkammer der Analysevorrichtung der 1,
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3 einen Ausschnitt einer
zweiten Version einer Probenkammer der 1,
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4 einen Ausschnitt einer
dritten Version einer Probenkammer der 1,
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5a und 5b schematische Darstellungen eines Detektors
der Analysevorrichtung der 1,
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6 eine weitere Darstellung
des Detektors der 1 und
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7 eine schematische Darstellung
einer Steuerungseinheit der Analysevorrichtung der 1.
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1 zeigt schematisch eine
Analysevorrichtung 1 zur Sequenzanalyse von als Probe dienenden
Nukleinsäuren.
Die Analysevorrichtung 1 weist eine Lichtquelle 2 auf,
die ein Strahlbündel 3 emittiert,
das als Anregungsstrahlung A verwendet wird, um Autofluoreszenz
im Nukleinsäurematerial
anzuregen. Das Lichtbündel 3 passiert
einen Strahlteiler 4 und fällt durch einen Strahlmanipulator 5.
Der Strahlmanipulator 5 bewirkt eine Strahlpositionierung
und -konditionierung. Seine Funktion wird später noch deutlich werden.
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Das
den Strahlmanipulator 5 verlassende Strahlbündel 3 wird
von einem Objektiv 6 in eine Probenkammer 7 fokussiert,
in der sich die Probe befindet. Die Probe wird dadurch angeregt
und gibt Fluoreszenzstrahlurg ab. Auf den Aufbau der Probenkammer 7 wird
später
anhand der 2 bis 4 noch genauer eingegangen.
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Fluoreszenzstrahlung
F aus der Probenkammer 7 wird durch das Objektiv 6 aufgenommen
und nach Durchlaufen des Strahlmanipulators 5 vom Strahlteiler 4 abgetrennt,
der geeignete dichroitische Eigenschaften aufweist, so daß er Fluoreszenzstrahlung
F reflektiert, dagegen Anregungsstrahlung A transmittiert. Die Fluoreszenzstrahlung
F wird dann in einem Detektor 8 erfaßt, der eine spektral auflösende Detektion
der Fluoreszenzstrahlung F vornimmt. Auf den Detektor 8 wird
später
noch anhand der 5 und 6 eingegangen.
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Der
Detektor 8 liefert ein entsprechendes Signal über nicht
näher bezeichnete
Leitungen an eine Steuerungseinheit 9, die unter anderem
einen (in 1 nicht dargestellten)
Computer aufweist. Die Steuerungseinheit 9 steuert eine
Handlingeinheit 10, die über geeignete Fluidanschlüsse 11 mit
der Probenkammer 7 verbunden ist und dort die Nukleinsäuren geeignet
zur Abgabe der Fluoreszenzstrahlung F bereitstellt. Weiter steuert
die Steuerungseinrichtung 9 den Strahlmanipulator 5 über (nicht
näher bezeichnete)
Verbindungen.
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In
der Analysevorrichtung 1, die in 1 dargestellt ist, wird die Anregungsstrahlung
A auf derselben Seite in die Probenkammer 7 geleitet, auf
der auch die Fluoreszenzstrahlung F aufgenommen wird, so daß die Fokussierung
der Anregungsstrahlung A in die Probenkammer 7 mit demselben
Objektiv erfolgt, das auch die Fluoreszenzstrahlung F aufnimmt.
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In
einer abgewandelten Ausführungsform
wird die Anregungsstrahlung nicht durch das die Fluoreszenzstrahlung 7 aufnehmende
Objektiv eingekoppelt, sondern beispielsweise von der Seite oder
von unten. In einer solchen Abwandlung kann die Analysevorrichtung 1 ähnlich einem
die Totalreflexion nutzenden TIRF-Fluoreszenzmikroskops aufgebaut
sein, wie es beispielsweise in der Veröffentlichung Axelrod, D.: „Cell-substrate
contacts illuminated by total internal reflexion fluorescence", J. Cell Biol. 89
(1991), 141–145, beschrieben
ist, deren Offenbarungsgehalt hier vollständig einbezogen wird.
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2 zeigt eine erste Ausführungsform
der Probenkammer 7. Sie ist als ein Array von Mikrokanälen 12 ausgebildet,
deren Kanalboden 11 jeweils längs der Kanalachse mit Metallpartikeln 14 besetzt
ist. Die Metallpartikel haben einen Durchmesser zwischen 1 und 10
nm und sind im Abstand von mindestens 200 bis 300 nm angeordnet.
Die Kanaloberseite 15 ist transparent sowohl für Anregungsstrahlung
A als auch für
Fluoreszenzstrahlung F.
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Die
Mikrokanäle 12 haben
im Wechselwirkungsbereich einen Durchmesser von 10 bis 100 nm. Die Mikrokanäle 12 sind
beispielsweise mittels Elektronenstrahllithographie oder Ionenstrahl-Nanomachining hergestellt.
Sie sind über
die Fluidanschlüsse 11 mit
der Handlingeinheit 10 derart verbunden, daß ein Durchfluß einzelner
Nukleinsäuren
von DNA-Strängen 16 mit
einer Fließgeschwindigkeit
im Bereich einiger cm pro Sek. erfolgt. Die Mikrofluidik der Handlingeinheit 10 sorgt
dabei dafür,
daß die
DNA-Stränge 16 in
einem Abstand von höchstens
10 nm an den Metallpartikeln 14 vorbeiströmen. Das
DNA-Handling ist in diesem Fall ähnlich zum
Einsatz von Nahfeldtechniken für
die DNA-Analyse (Phys. Rev. Lett., Vol. 86, Issue 7, pp.
1378–1381).
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Die
Anregungsstrahlung 18 wird auf die Kanaloberseite 15 durch
die Analysevorrichtung 1 so eingebracht, daß Anregung
nur im Bereich eines einzelnen Mikropartikels 14 erfolgt.
Die dadurch im DNA-Strang 16, der durch den Mikrokanal 12 gefordert
wird, abgegebene Fluoreszenzstrahlung F wird wiederum von der Analysevorrichtung 1 aufgenommen
und wellenlängenaufgelöst sowie
zeitaufgelöst
detektiert.
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Die
Ortsauflösung
ist derart, daß die
Fluoreszenzstrahlung F im Bereich eines einzelnen Mikropartikels 14 detektiert
wird. Die Ortsauflösung
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Analysevorrichtung 1 als
konfokales Mikroskop ausgebildet ist, wobei zum Abtasten mehrerer
Metallpartikel 14 eine entsprechende Scanbewegung ausgeführt werden
kann.
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Die
Analysevorrichtung 1 sammelt also die Fluoreszenzstrahlung
F mit einer Ortsauflösung,
die die Anteile von einzelnen Metallpartikel zu unterscheiden erlaubt.
Bei einer Ausbildung als konfokales Mikroskop gilt dies auch für die Anregung
mittels der Anregungsstrahlung A.
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Die
Analysevorrichtung 1 führt
folgendes Verfahren durch: Gestreckte DNA-Stränge 16 werden durch die
Mikrokanäle 12 transportiert,
wobei auch mehrere DNA-Stränge
gleichzeitig in parallelen Mikrokanälen 12 fließen können. Fluoreszenz
eines DNA-Strangs 16 wird an einer definierten Stelle innerhalb
des Kanals 12 in der unmittelbaren Nähe eines Metallpartikels 14 angeregt
und die emittierte Fluoreszenzstrahlung F wird aus einem Volumen
aufgesammelt, dessen laterale Ausdehnung kleiner ist als der Abstand
der Metallpartikel 14.
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Die
Fluoreszenzstrahlung F wird spektral aufgelöst in einem Zeitintervall [t,
t + Δt]
detektiert. Es erfolgt eine Zuordnung der Veränderung der in der Meßzeit Δt eingesammelten
Fluoreszenzstrahlung F im Bereich eines Metallpartikels 14 zu
einem Nukleotid oder eine Folge weniger Nukleotide in dem DNA-Strang 16 durch einen
Vergleich zu einer vorherigen Messung in einem Meßintervall
[t – Δt, t]. Auf
die Details dieser Analyse wird noch eingegangen werden.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform
der Analysevorrichtung 1 bezüglich der Probenkammer 7. Ähnlich der
Ausführungsform
der 2 sind an einem
Kanalboden 13 Mikropartikel 14 angebracht. An
jedes Mikropartikel 14 ist eine RNA-Polymerase 17 kovalent
gebunden. Über
dem Kanalboden 13, der nun nicht mehr unbedingt in einem
Mikrokanal 12 liegen muß, befindet sich eine Substratlösung, die
hinsichtlich ATP-Konzentration, Temperatur, Salzkonzentration und
pH-Wert bestimmten Bedingungen genügt. Die Substratlösung ist
dabei so eingestellt, daß ein
DNA-Strang 16 an die RNA-Polymerase 17 ankoppeln
kann. Durch geeignete Fluidsteuerung und Einstellung der Substratlösung wechselt
dabei die Ankoppelung zwischen DNA-Strang 16 und RNA-Polymerase 17 derart,
daß der
DNA-Strang 16 an der Metallinsel 14 vorbeibewegt wird.
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Die
Analysevorrichtung 1 nutzt also dabei folgendes Verfahren:
An
einen gestreckten DNA-Strang 16 wird die RNA-Polymerase
angekoppelt, wodurch ein vorbestimmter Abstand zum Metallpartikel 14 vorgegeben
ist. Die Anregungsstrahlung A regt nun den DNA-Strang 16,
der sich in einem vorbestimmten Abstand zum Metallpartikel 14 befindet,
zur Abgabe von Fluoreszenzstrahlung F an. Diese Fluoreszenzstrahlung
F wird aus in einem Volumen aufgesammelt, dessen laterale Abmessung
kleiner ist, als der Abstand der Metallinseln, der z. B. zwischen
200 und 300 nm liegt. Die Fluidik und die Substratlösung bewirkt,
daß die
Ankopplung der RNA-Polymerase 17 an den DNA-Strang 16 ein
Vorbeibewegung des DNA-Strangs 16 am Metallpartikel 14 zur
Folge hat. Die zeitlich aufgelöste
spektrale Detektion der Fluoreszenzstrahlung F mit geeigneter Auswertung,
auf die später
noch eingegangen werden wird, erlaubt so wiederum die Abfolge der
Nukleotide im DNA-Strang 16 zu ermitteln.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform
der Probenkammer 7 der Analysevorrichtung 1. Es
handelt sich um eine Kammer, in die eine geeignete Substratlösung eingebracht
wird, die einzelne DNA-Stränge 16, ATP
sowie mehrere, jeweils an RNA-Polymerase gebundene Metallpartikel 14 enthält.
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Der
Strahlmanipulator 5 sorgt nun dafür, daß in der Probenkammer 7 eine
optische Falle 18 gebildet ist. Dazu bewirkt der Strahlmanipulator 5 die
Einkopplung geeigneter Fixierstrahlung OF in die Probenkammer 7,
die ein Metallpartikel 14 mit angekoppelter RNA-Polymerase 17 räumlich fixiert.
Die Fixierstrahlung OF kann beispielsweise im nahen infraroten Spektralbereich
liegen, in dem keine Fluoreszenz in der Probenkammer 7 oder
am DNA-Strang 16 angeregt werden kann.
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Durch
Ankoppeln eines DNA-Stranges 16 an die RNA-Polymerase 17 wird
wiederum ein vorbestimmter Abstand zwischen dem DNA-Strang 16 und
dem Metallpartikel 14 eingestellt. Die Substratlösung in
der Probenkammer 7 hat die gleiche Wirkung, wie bei der
Ausführungsform
der 3, nämlich das
ein DNA-Strang 16 durch wechselnde Ankopplung der RNA-Polymerase
am Metallpartikel 14 vorbeibewegt wird, das in der optischen
Falle 16 mittels der Fixierstrahlung OF gehalten ist. Die
nach Einstrahlung von Anregungsstrahlen A abgegebene Fluoreszenzstrahlung
F ermöglicht
wiederum die Sequenzanalyse.
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Die
spektral auflösende
Detektion der Fluoreszenzstrahlung F ist für die Analysevorrichtung 1 wesentlich. 5a und 5b zeigen diesbezüglich in Schemadarstellungen
mögliche
Ausführungsformen
des Detektors 8. Die Fluoreszenzstrahlung F wird zuerst
von einer abbildenden Optik 19 erfaßt und bei einer konfokalen
Detektion durch eine Pinhole-Blende 20 fokussiert. Die
Strahlung fällt
dann auf ein winkeldispersives Element 21, das das spektrale
Gemisch der Fluoreszenzstrahlung F in Spektralanteile zerlegt. Als
winkeldispersives Element 21 kommen Prismen, Gitter oder
beispielsweise akusto-optische Elemente in Frage. Die vom winkeldispersiven
Element 21 in ihren spektralen Bestandteile aufgespaltene
Fluoreszenzstrahlung F wird dann auf einen Zeilendetektor 22 abgebildet.
Der Zeilendetektor 22 mißt die einzelnen spektralen
Anteile der Fluoreszenzstrahlung F und gibt ein entsprechendes elektrisches
Signal S ab. Zur Unterdrückung
eventuell in der Fluoreszenzstrahlung F eingemischter Anregungsstrahlung
A kann zusätzlich
an geeigneter Stelle, beispielsweise vor der abbildenden Optik 19,
im Bereich der Pinhole-Blende 20, oder vor dem dispersiven
Element 21 bzw. dem Zeilendetektor 22 ein geeignetes
spektrales Filter verwendet werden.
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Findet
keine konfokale Detektion in der Analysevorrichtung 1 statt,
entfällt
die Pinhole-Blende 20; dies ist schematisch in 5b gezeigt.
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Eine
mögliche
Ausführungsform
des optischen Strahlenganges gemäß der 5 ist in 6 dargestellt. Der dort gezeigte Detektor 8 ist
im wesentlichen ein Cerny-Turner-Aufbau. Bei einer konfokal arbeitenden
Analysevorrichtung 1 wird die Fluoreszenzstrahlung F, die
aus der Probenkammer 7 aufgenommen wird, durch die abbildende
Optik 17 in die Pinhole-Blende 20 fokussiert.
Bei einer nicht konfokalen Detektion kann die Pinhole-Blende 20 entfallen.
Die von der abbildenden Optik 20 fokussierte Fluoreszenzstrahlung
F fällt
auf einen ersten abbildenden Spiegel 23, der ein als winkeldispersives
Element 21 fungierendes Gitter 24 beleuchtet.
Das Gitter 24 kann beispielsweise eine Linienzahl von 651
pro mm haben. Es beugt das Licht entsprechend der Wellenlänge in verschiedene
Richtungen.
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Ein
zweiter abbildender Spiegel 28 nimmt die vom Gitter 24 kommende,
gebeugte Strahlung auf und fokussiert die einzelnen spektral aufgespaltenen
Wellenlängenanteile
auf entsprechende Detektorelemente des Zeilendetektors 22.
Als Zeilendetektor 22 kann Vorteilhafterweise ein Zeilen-Sekundärelektronenvervielfacher,
beispielsweise vom Typ H7260 von Hamamatsu verwendet werden. Er
besitzt 32 Kanäle
und ermöglicht durch
eine hohe Empfindlichkeit eine sehr gute spektrale Analyse.
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Der
zweite abbildende Spiegel 25 ist so auf das Gitter 24 abgestimmt,
daß der
auszuwertende Spektralbereich von etwa 350 nm gleichmäßig auf
die Detektorelemente 26 des Zeilendetektors 22 verteilt
wird. Bei der Verwendung des erwähnten
Detektors N7260 wird eine optische Auflösung von etwa 10 nm erreicht.
Zwar ist diese Auflösung
für eine
spektroskopische Anwendung noch nicht das Optimum, jedoch ist der
Signalpegel pro Detektorelement aufgrund des relativ weit detektierten
Spektralbandes relativ hoch. Eine Verschiebung des freien Spektralbereichs
kann zusätzlich
durch eine Verdrehung des Gitters um einen in 8 eingezeichneten
Drehpunkt DP erreicht werden.
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Eine
mögliche
Anordnung zum Auslesen des Zeilendetektors 22 ist in 7 schematisch dargestellt. Der
an den Anoden des hier als Zeilen-Sekundärelektronenvervielfacher ausgebildeten
Zeilendetektors 22 fließende Strom wird jeweils durch
einen Vorverstärker 27 aufgenommen,
der als Strom/Spannungs-Wandler geschaltet ist. Die vom Vorverstärker 27 abgegebene
Spannung wird einem Integrator 28 zugeführt, der das Signal über eine
entsprechende Zeit, z.B. die sogenannte Pixelverweilzeit, integriert.
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Zur
schnelleren Auswertung kann dem Integrator 28 ein Komperator 29 nachgeschaltet
werden, der bei Überschreitung
eines Ausgangssignals des Integrators 28 ein digitales
Signal erzeugt. Alternativ kann er als Fensterkomperator ausgebildet
sein, der dann ein digitales Ausgangssignal auf hohem Pegel abgibt,
wenn sich das Eingangssignal zwischen einer oberen und einer unteren
Schaltschwelle befindet, oder wenn das Eingangssignal außerhalb
der Schaltschwellen liegt. Der Komperator 29 kann sowohl
vor dem Integrator 28 als auch danach liegen. Auch sind
Schaltungsanordnungen ohne Integrator denkbar, bei denen ein Komperator 29 für eine geeignete
Pegelanpassung vorgehalten wird.
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Der
Ausgang des Komperators 29 dient in 7 als Eingangssignal für ein Schaltregister 30,
das es erlaubt, die aktiven Kanäle über eine
geeignete Steuerleitung 31 ab- oder einzuschalten. Das
am Ausgang des Schaltregisters 30 für jedes Detektorelement 26 abgegebene
Signal wird dann von einem Nachverstärker 32 aufgenommen,
der eine Pegelanpassung für
einen nachfolgenden AD-Wandler 33 vornimmt. Die derart
in digitale Werte umgesetzten Signale der Detektorelemente 26 werden
dann über
eine Schnittstelle 34 einem Computer 32 zugeführt, der
die nachfolgend noch erläuterte
Datenverarbeitung vornimmt.
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Zur
Vermeidung von Artefakten ist es bei der Messung der Fluoreszenzstrahlung
F sinnvoll, von der Probe rückgestreute
Anregungsstrahlung A zu unterdrücken
oder zumindest so stark abzuschwächen,
daß sie kleiner
ist oder in gleicher Größenordnung
liegt, wie das auszuwertende Emissionsmaximum in der Fluoreszenzstrahlung
F. Hierzu kann entweder der oben erwähnte Filter im Detektor 8 verwendet
werden, oder der Strahlteiler 4 geeignete dichroitische
Eigenschaften haben. Alternativ kann Anregungsstrahlung A auch im
Detektor 8 unterdrückt
werden.
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Wird
als Strahlungsquelle 2 ein schmalbandiger Laser verwendet,
ist die spektrale Breite der Anregungsstrahlung A regelmäßig sehr
viel kleiner, als die von einem Detektorelement 26 aufzunehmende
spektrale Bandbreite. Dadurch kann rückgestreute oder reflektierte
Anregungsstrahlung A auch durch gezieltes Ausschalten des mit der
Wellenlänge
der Anregungsstrahlung A beaufschlagten Einzelkanals mittels des Schaltregisters 30 erfolgen.
Trifft die Wellenlänge
der Anregungsstrahlung A auf zwei Detektorelemente 26,
so kann entweder durch eine Verdrehung des Gitters, eine Verschiebung
des Zeilendetektors 22 oder eine Verstellung der abbildenden
Spiegel 23 oder 25 eine Verschiebung erreicht
werden, nach der die Wellenlänge
der Anregungsstrahlung nur noch auf ein einziges, dann einfach abzuschaltendes
Detektorelement 26 fällt.
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Anstelle
der erwähnten
Integratorschaltung zur Detektion der Signale aus den Detektorelementen 26 kann
auch eine Photonenzählung
in den Einzelkanälen
mit nachfolgender Addition der Photonenzahlen erfolgen.
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Der
Computer 35 erhält über die
Schnittstelle 34 das Signal S, das eine Spektralinformation
trägt.
Die Spektren können
auf verschiedene Art und Weise ausgewertet werden.
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Eine
Möglichkeit
beinhaltet das „Entmischen" eines aufgenommenen
Spektrums S → nach den Einzelspektren
der
Autofluoreszenz der verschiedenen Nukleinsäuren i (i = A, T, C oder G):
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Dabei
werden die relativen Gewichte der Autofluoreszenzanteile a
A für
das Nukleotid A, a
T für das Nukleotid T, a
C für
das Nukleotid C und a
G für das Nukleotid G ermittelt.
Die Autofluoreszenzspektren
mit
i = A, T, C oder G wurden vorher von reinen Proben als Referenzspektren
aufgenommen und im Computer
35 abgespeichert.
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Aus
der Veränderung
der Gewichte ai von Messung zur Messung
kann dabei auf die Sequenz der Nukleotide in der Nukleinsäure geschlossen
werden. Dabei ist die gegebenenfalls räumlich veränderliche Autofluoreszenz von
Nukleotiden, die sich in verschiedenem Abstand zum Metallpartikel 14 befinden,
zu berücksichtigen.
Gegebenenfalls muß durch
statische Methoden und mehrfache Vermessung hier eine eindeutliche Zuordnung
und Sequenzanalyse erreicht werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht in einer Korrelationsanalyse der spektral aufgelösten Detektion
der Fluoreszenzstrahlung F zu verschiedenen Meßzeiten. So kann eine Variation
des in einem Zeitintervall [t, t+ Δt] aufgenommenen Spektrum S →(t
+ Δt) und
dem in einem Zeitintervall [t – Δ t, t] aufgenommenen
Spektrums S →(t) so lange vorgenommen werden, bis folgender Korrelationskoeffizient
möglichst
nahe an dem Wert 1 heranreicht:
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Hierbei
bezeichnet Sa die in den einzelnen Detektionskanälen a des
Zeilendetektors 22 detektierten spektralen Komponenten
des Signals, das als aus den n spektralen Bestandteilen aufgebauter
Vektor S → = (S1,.... Sn)
aufgefaßt
werden kann.
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Die
Variation
enthält die Information über die
im Vergleich zur vorhergehenden Messung hinzugekommenen Autofluoreszenz,
die im einfachsten Fall von einem Nukleotid stammt. Die Variation
enthält dagegen
Information über
die im Vergleich zur vorhergehenden Messung verlorene Autofluoreszenz.
Im Prozeß des
Sequenzings entsteht durch die Kenntnis über
und
teilweise
reduntante Information über
die Nukleinsäureabfolge,
die zur Verbesserung der statistischen Sicherheit verwendet werden
kann. Falls mehr als eine Nukleinsäure zur Variation
beiträgt, kann wieder
die oben beschriebene spektrale Entmischung – diesmal aber nur für die Variationen – zur Anwendung kommen.
Auch bei Auswertung des Korrelationskoeffizienten kann natürlich durch
geeignete statistische Methoden, d.h. durch Wiederholung der Messung
eine möglicherweise
bei einer einfachen Messung noch nicht eindeutige Sequenzanalyse
erreicht werden.
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Die
zeitliche Auflösung,
mit der die Spektren erfaßt
werden, ist an die Transportgeschwindigkeit der DNA-Stränge 16 angepaßt. Idealerweise
liegt die Frequenz der Spektrenerfassung im Bereich oder über der zweifachen
Frequenz mit der Nukleotide an einem Metallpartikel 14 durchlaufen.