Die
chemische Industrie mit ihren zahlreichen Produktionen von Chemikalien
und verschiedenen Synthesen, die Abgasreinigung, die Entschwefelung
und die katalytische Nachverbrennung im Umweltschutz sind heutzutage
kaum vorstellbar ohne Katalysatoren. Nach Literaturangaben für das Jahr
1994 wird der Handelswert aller Katalysatoren weltweit auf über 5 Milliarden
US $ eingeschätzt,
wobei in Europa die größten Mengen von
hergestellten Katalysatorstoffen im Bereich der Chemie und der Umwelt
eingesetzt werden (vgl. W. Asche, Chem. Ind. 1993, 11, 40–45).
Die
Katalysatoren lassen sich hauptsächlich
nach ihrem Aggregatszustand, nach ihrer Zusammensetzung und Struktur,
nach Herstellungsverfahren und nach Anwendungsgebieten klassifizieren.
Wenn man den Aggregatszustand betrachtet, unterteilen sich die Katalysatoren
in zwei große
Hauptgruppen: homogene und heterogene Katalysatoren. Seit einigen
Jahren hat sich eine neue Richtung entwickelt, nämlich die sogenannten heterogenisierten
Homogenkatalysatoren, die als eine Zwischengruppe angesehen werden
können.
In der Patentliteratur werden die Katalysatorarten meistens entweder
nach Anwendungsgebieten (Chemiekatalysatoren, Katalysatoren für den Umweltbereich
und Erdölkatalysatoren)
oder nach dem Typ der Reaktion, an der sie teilnehmen (Oxidations-,
Hydrierungs-, Dehydrierungs- und Polymerisationskatalysatoren usw.)
gruppiert (vgl. K. Deller, H. Focke, Chemie-Technik, 1990, 19, 21–26).
Heterogene
Katalysatoren werden im Stand der Technik im allgemeinen durch vielstufige
chemische und physikalische Verfahrensschritte hergestellt. Die
Einhaltung bestimmter Bedingungen bei den einzelnen Stufen hat einen
entscheidenden Einfluß auf
die Katalysatoreigenschaften. Es müssen also für die Katalysatorerzeugung
genau definierte und besonders sorgfältige Verfahren angewendet
werden (vgl. L. Riekert, Chem. Ing. Techn. 1981, 53, 950–954; D.
Schischkov, Chemie der heterogenen Katalyse, 1996, Sofia, D. Blagoev-2-Verlag;
G. Ertl, J. Weitkamp, Handbook of Heterogeneous Catalysis, 1997,
Wiley-VCH, Weinheim,
R. J. Wijngaarden, A. Kronberg, K. R. Westerterp, Industrial catalysis,
optimizing catalysts and Prozesses, 1998, Wiley-VCH, Weinheim; A.
Seidel-Morgenstern, N. Emberg, T. Falk, Adsorption und Heterogene
Katalyse, 1. Auflage, 1998/99, Otto-v.-Guericke-Universität Magdeburg; J. Weitkamp, L.
Puppe, Catalysis and Zeolites, 1999, Springer-Verlag Berlin Heidelberg;
B. Cornils, W. A. Hermann, R. Schläge, C.-H. Wong, Catalysis from A
to Z, a concise encyclopedia, 2000, Wiley-VCH, Weinheim.).
Die
heterogenen Katalysatoren können
je nach Herstellungsweise in drei Arten unterteilt werden:
- – Vollkatalysatoren,
die durch Fällung
von zwei oder mehreren wässrigen
Salzlösungen
hergestellt werden;
- – Tränkkatalysatoren,
die durch Tränken
eines Trägers
(auch Tauchimprägnierung
genannt) in Lösungen der
aktiven Komponenten entstehen; und
- – Schalenkatalysatoren,
die durch Kurztränken
oder Sprühimprägnierung
erzeugt werden.
Die
heterogenen Katalysatoren sind somit unterteilt in Vollkatalysatoren,
die durch gemeinsame Fällung
von mehreren Komponenten entstehen, und Trägerkatalysatoren, bei denen
die Katalysatorstoffe durch Tränken
oder Besprühen
auf einen inerten Träger
gebracht werden. In vielen Fällen
haben die geträgerten
Katalysatoren wegen ihrer besseren Abtrennbarkeit von den Reaktionsprodukten,
Festigkeit und kostengünstigen
Herstellung im Bezug auf die katalytisch aktiven Komponenten, ein
breites Anwendungsspektrum gezeigt. Ein interessanter Aspekt der
Katalyse ist nicht nur die Verwendung von bekannten Trägerkatalysatoren
unter Reaktionsbedingungen, sondern auch deren Herstellung und Entwicklung.
Dabei wird nach neuen katalytisch wirksamen Verbindungen auf schon
bekannten Trägern
wie SiO2, Al2O3, ZrO2, Silikaten,
Keramik u.a. oder nach optimalen Trägersynthesen gesucht. Viele
synthetische Trägermaterialien
zeigen eine streng definierte Struktur und Zusammensetzung und haben
meistens eine große
innere Oberfläche.
Ein
wesentlicher Nachteil vieler Katalysatoren aus dem Stand der Technik
ist aber der, daß solche
Synthesen oft teuer und aufwendig sind, was von Nachteil für die ökonomische
Bedeutung der Katalysatorgewinnung ist. Eine moderne Tendenz ist
deshalb die Erfindung und Erforschung von innovativen und insbesondere kostengünstigen
porösen
Materialien, auf deren Basis neue Katalysatoren produziert werden.
Um
die genannten Nachteile des Standes der Technik zu überwinden,
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung umfangreiche Untersuchungen
durchgeführt
und gefunden, daß sich
Porenbetonmaterialien als neuartige Trägermaterialien für die Herstellung
von Heterogenkatalysatoren eignen. Dies hat zur Verwirklichung der
vorliegenden Erfindung geführt.
Porenbetonmaterialien bestehen im wesentlichen aus Tobermorit, Quarz,
Calcit, Dolomit, Albit, Caolinit, Biotit und Orthoklas, wobei die
Hauptbestandteile Tobermorit und Quarz umfassen. Sie fallen in Granulat-
oder Pulverform in großen
Mengen bei der Formung und Bearbeitung von Bauelementen aus Porenbeton
an, und es besteht ein großer
Bedarf an neuartigen Verwendungsmöglichkeiten für dieses
Material. Als industrielles Abfallprodukt wären Porenbetonmaterialien ein
außerordentlich
kostengünstiges
Trägermaterial
für neuartige
Katalysatoren. Die Verwendung von Porenbetonmaterialien als Träger für Heterogenkatalysatoren
wurde im Stand der Technik bisher nicht beschrieben. Lediglich das
US-Patent Nr. 4 224 292 beschreibt die Verwendung von Kupfer- und
Eisenkatalysatoren auf hydratisierten Calciumsilicaten, einschließlich Tobermorit,
zur katalytischen Reduktion von Stickoxiden. Diese Publikation offenbart
jedoch weder die Verwendung von Porenbetonmaterialien als Trägermaterial
für Katalysatoren,
noch deren Verwendung bei metallkatalysierten Oxidationsreaktionen.
Aus
dem Stand der Technik ist weiterhin bekannt, daß fein verteiltes Nickel auf
verschiedenen oxidischen Trägern
wie SiO2, Al2O3, MgO, TiO2 oder
AlPO4 durch Tauchimprägnierung hergestellt werden
kann und als Modellkatalysator für
Hydrierungsprozesse dient (vgl. J. M. Campelo, A. Garcia, D. Luna,
J. M. Marinas, J. Catal. 1986, 97, 108–120). Kupfer- und Nickeloxid
auf verschiedenen Trägern
sind Beispiele für
Oxidationskatalysatoren, die meistens durch Tränken des Trägers mit den Metallnitratsalzen
und anschließende
Calcination im Luftstrom hergestellt werden (vgl. S. Uchiyama, Y.
Obayashi, T. Hayasaka, N. Kawata, Appl. Catal. 1989, 47, 155–163; G.
Rupprechter, T. Dellwig, H. Unterhalt, N.-J. Freund, Stud. Surf.
Sci. Catal. 2000, 130, 3131–3136).
Bei keinem dieser technisch wichtigen Katalysatoren wurden bisher
Porenbetonmaterialien als Träger
verwendet.
Eine
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Herstellung von Heterogenkatalysatoren auf der Basis von Porenbetonmaterialien
zur Verfügung
zu stellen, bei dem katalytisch aktive Verbindungen auf den Porenbetonmaterialien
geträgert
werden, und insbesondere Verfahren zur Imprägnierung der Porenbetonmaterialien
mit katalytisch aktiven Verbindungen sowie gegebenenfalls Verfahren
zur Nachbehandlung der so hergestellten Heterogenkatalysatoren anzugeben.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
dieser Heterogenkatalysatoren auf Porenbetonbasis.
BESCHREIBUNG DER FIGUREN
Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen und Diagramme
genauer erläutert,
worin;
1 ein Diagramm ist, das
die Abhängigkeit
der spezifischen Oberfläche
einer Porenbetonprobe von der Calcinationstemperatur zeigt;
2 ein Diagramm ist, das
die Abhängigkeit
der spezifischen Oberfläche
einer Porenbetonprobe von der Calcinationszeit zeigt;
3 ein Diagramm ist, das
die zeitliche Veränderung
des pH-Werts einer Kupfernitratlösung
bei der Tauchimprägnierung
von Porenbetonmaterialien zeigt;
4 ein weiteres Diagramm
ist, das die zeitliche Veränderung
des pH-Werts einer Kupfernitratlösung bei
der Tauchimprägnierung
von Porenbetonmaterialien zeigt;
5 ein Schema ist, das die
Umwandlung eines auf der Oberfläche
von Porenbetongeträgerten
Metallnitrats in das entsprechende Metalloxid beim Calcinieren gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
6 ein Diagramm ist, das
die Abhängigkeit
des Kupfergehalts von durch Tauchimprägnierung hergestellten CuO-Porenbetonkatalysatoren
nach Calcinieren bei 500 °C
in Abhängigkeit
von der Imprägnierungsdauer
zeigt;
7 ein Diagramm ist, das
die Abhängigkeit
des Kupfergehalts von durch Tauchimprägnierung hergestellten CuO-Porenbetonkatalysatoren
nach Calcinieren bei 500 °C
in Abhängigkeit
von der Anfangskonzentration der Imprägnierlösung zeigt;
8 ein Diagramm ist, das
die Abhängigkeit
des Kupfergehalts von durch Tauchimprägnierung hergestellten CuO-Porenbetonkatalysatoren
nach Calcinieren bei 500 °C
in Abhängigkeit
von der Korngröße des eingesetzten
Porenbetongranulats zeigt;
9 ein weiteres Diagramm
ist, das die Abhängigkeit
des Kupfergehalts von durch Tauchimprägnierung hergestellten CuO-Porenbetonkatalysatoren
nach Calcinieren bei 500 °C
in Abhängigkeit
von der Korngröße des eingesetzten
Porenbetongranulats zeigt;
10 ein Schema ist, das die
Umwandlung eines auf der Oberfläche
von Porenbetongeträgerten Metallnitrats
in das entsprechende Metall bei Trocknung und anschließender Reduktion
gemäß dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
11 ein Diagramm ist, das
die Temperaturabhängigkeit
der CO-Umwandlung in Gegenwart der erfindungsgemäßen Porenbetonkatalysatoren
sowie eines industriellen Katalysators als Vergleichsbeispiel zeigt;
12 die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Porenbetonkatalysatoren
mittels Sprühimprägnierung
verwendete Wirbelschichtanlage zeigt;
Schema
1 ein Fließdiagramm
der für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Porenbetonkatalysatoren
mittels Sprühimprägnierung
verwendeten Wirbelschichtanlage ist;
13 ein Diagramm ist, das
die Volumensummenverteilung Q3 und die Volumendichteverteilung
q3 des Porenbetonsgranulats nach der Sprühimprägnierung
zeigt;
14 ein Diagramm ist, das
einen Vergleich zwischen der spezifischen Oberfläche eines erfindungsgemäßen, durch
Sprühimprägnierung
hergestellten CuO-Porenbetonkatalysators und des reinen Porenbetongranulats
zeigt;
15 ein Diagramm ist, das
sie Abhängigkeit
der SBET von der Calcinationstemperatur
eines erfindungsgemäßen, durch
Sprühimprägnierung
hergestellten CuO-Porenbetonkatalysators
zeigt;
16 ein Diagramm ist, das
sie Abhängigkeit
der SBET von der Calcinationstemperatur
eines erfindungsgemäßen, durch
Sprühimprägnierung
hergestellten NiO-Porenbetonkatalysators
zeigt;
17 IR-Spektren der CuO-Porenbetonkatalysatoren
(Tauchtyp) mit einem Cu-Gehalt
von < 1,8% zeigt;
18 IR-Spektren der CuO-Porenbetonkatalysatoren
(Tauchtyp) mit einem Cu-Gehalt
von > 5% zeigt;
19 weitere IR-Spektren der
CuO-Porenbetonkatalysatoren (Tauchtyp) mit einem Cu-Gehalt von > 5% zeigt;
20 IR-Spektren der CuO-Porenbetonkatalysatoren
(Sprühtyp)
die bei Temperaturen zwischen 400 °C und 800 °C calciniert wurden, zeigt;
21 IR-Spektren der NiO-Porenbetonkatalysatoren
(Sprühtyp)
die bei 500 °C
und 800 °C
calciniert wurden, zeigt;
22 FIR-Spektren von CuO,
hergestellt durch Calcinieren von Kupfernitrat bei 500 °C, zeigt;
23 FIR-Spektren von CuO-Porenbetonkatalysatoren
(Tauchtyp) mit einem Cu-Gehalt
von < 5% zeigt;
24 weitere FIR-Spektren
von CuO-Porenbetonkatalysatoren (Tauchtyp) mit einem Cu-Gehalt von < 5% zeigt;
25 FIR-Spektren von CuO-Porenbetonkatalysatoren
(Tauchtyp) mit einem Cu-Gehalt
von 4,2% zeigt;
26 weitere FIR-Spektren
von CuO-Porenbetonkatalysatoren (Tauchtyp) mit verschiedenen Cu-Gehalten
zeigt; und
Schema
2 ein Fließdiagramm
der Versuchsanlage zur katalytischen Oxidation von Kohlenmonoxid
in Gegenwart der erfindungsgemäßen Porenbetonkatalysatoren
zeigt.
GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben umfangreiche Untersuchungen
zur Trägerung
von Metallen, Metalloxiden und anderen katalytisch aktiven Metallverbindungen
auf Porenbetonmaterialien durchgeführt, und dabei festgestellt,
daß sich
Porenbetonmaterialien als neuartige, äußerst preisgünstige Trägermaterialien
für die
Herstellung von Heterogenkatalysatoren eignen. Die vorliegende Erfindung
stellt somit ein Verfahren zur Herstellung von Heterogenkatalysatoren
auf der Basis von Porenbetonmaterialien zur Verfügung. Weiterhin stellt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verwendung der erfindungsgemäßen Heterogenkatalysatoren
auf der Basis von Porenbeton bei Oxidationsreaktionen zur Verfügung.
Die
vorliegende Erfindung stellt somit zunächst ein Verfahren zur Herstellung
von Heterogenkatalysatoren auf der Basis von Porenbetonmaterialien
zur Verfügung,
welches die folgenden Schritte umfaßt:
- (i)
Auswahl und gegebenenfalls Vorbehandlung der zu verwendenden Porenbetonmaterialien,
wobei die Vorbehandlung, falls erforderlich, die Schritte des Siebens,
um eine gewünschte
Korngröße zu erhalten,
sowie des Calcinierens, um eine gewünschte Oberfläche zu erhalten,
umfassen kann;
- (ii) Herstellung der Katalysatorvorstufen durch Imprägnieren
der unbehandelten oder vorbehandelten Porenbetonmaterialien mit
geeigneten Metallsalzen, wobei die Imprägnierung vorzugsweise als Tauchimprägnierung
oder als Sprühimprägnierung
durchgeführt
werden kann, wobei die Sprühimprägnierung
in einer Wirbelschichtanlage besonders bevorzugt ist:
- (iii) Herstellung der erfindungsgemäßen Heterogenkatalysatoren
auf der Basis von Porenbetonmaterialien, welche die Erzeugung der
geträgerten
katalytisch aktiven Metalle, Metalloxide oder Metallverbindungen
auf der Oberfläche
der Porenbetonmaterialien, vorzugsweise durch Trocknen und anschließendes geeignetes Calcinieren
der Katalysatorvorstufen bei erhöhten
Temperaturen, um beispielsweise geträgerte katalytisch aktive Metalloxide
auf der Oberfläche
der Porenbetonmaterialien zu erzeugen, oder durch Trocknen der Katalysatorvorstufen
und nachfolgendes Reduzieren der geträgerten Metallverbindungen zu
den entsprechenden Metallen umfaßt.
Die
einzelnen Schritte dieses Verfahrens werden nachstehend genauer
erläutert.
(i) Auswahl und Vorbehandlung
der Porenbetonmaterialien, die für
den erfindungsgemäßen Zweck
verwendet werden können
Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Porenbetonmaterialien als
Träger
für katalytisch
aktive Metalle, Metalloxide oder andere Metallverbindungen verwendet.
Porenbetonmaterialien sind aus der Porenbetonproduktion in großen Mengen
als industrielle Abfallprodukte erhältlich. Sie fallen in Pulver- oder
Granulatform beim Sägen,
Schneiden oder Bearbeiten von Bauelementen aus Porenbeton an. Erfindungsgemäße Porenbetonmaterialien
können
als Bestandteile Tobermorit, Quarz, Calcit, Dolomit, Albit, Caolinit,
Biotit und Orthoklas umfassen. Die prozentuale Zusammensetzung dieser
Bestandteile der Porenbetonmaterialien gemäß der vorliegenden Erfindung
ist nicht besonders eingeschränkt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Porenbetonmaterialien als Hauptbestandteile Tobermorit
und Quarz. In einer noch bevorzugteren Ausführungsform umfassen die Porenbetonmaterialien
als Hauptbestandteile synthetischen 1,13-nm-Tobermorit und Quarz.
Die
Korngröße der Porenbetonmaterialien,
die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Adsorbentien verwendet
werden, ist nicht besonders eingeschränkt, liegt aber im allgemeinen
in einem Bereich von 1 μm
bis 10 mm, vorzugsweise in einem Bereich von 45 μm bis 2 mm, und noch bevorzugter
in einem Bereich von 45 μm
bis 800 μm.
Porenbetonmaterialien mit einem weiten Korngrößenbereich können leicht
durch Sieben in einzelne Fraktionen mit den gewünschten Korngrößenbereichen
aufgeteilt werden. Es wurde festgestellt, daß Porenbetonpartikel mit sehr
kleinen Korngrößen (< 45 μm) einen
stärker
basischen Oberflächencharakter
aufweisen, als Porenbetonpartikel mit mittleren Korngrößen im Bereich
von etwa 0,500 bis 0,710 mm. Dies kann bei der Auswahl geeigneter
Korngrößenfraktionen
für die
nachfolgende Verwendung als Trägermaterialien
für Heterogenkatalysatoren
eine Rolle spielen.
Die
Vorbereitung der Porenbetonmaterialien zur Herstellung der erfindungsgemäßen Heterogenkatalysatoren
erfolgt in der Regel durch Calcinieren der Porenbetonmaterialien,
wobei jedoch auch unbehandelte Porenbetonmaterialien für den erfindungsgemäßen Zweck
eingesetzt werden können.
Das Calcinierungsverfahren erhöht
jedoch die spezifische Oberfläche
der Porenbetonmaterialien und ist daher bevorzugt. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung wurde der Effekt des Calcinierens auf die
spezifische Oberfläche
von Porenbetonmaterialien genauer untersucht. Als eine physikalische
Charakteristik des Porenbetonmaterials ließ sich die spezifische Oberfläche mit
Hilfe der BET-Methode bestimmen. Dabei wird das Volumen des Stickstoffgases gemessen,
das einer monomolekularen Bedeckung der Oberfläche entspricht, und aus den
Ergebnissen wird die Gesamtoberfläche (äußere und innere) berechnet.
Insbesondere wurde untersucht, wie sich die spezifische Oberfläche in Abhängigkeit
von der Calcinationstemperatur und der Calcinationszeit verändert (siehe Ausführungsbeispiel
1). Das Tempern von Porenbetonproben (für eine breite Korngröße 0,315–1,4 mm)
führte bis
600 °C zuerst
zu einer Vergrößerung der
Oberfläche
und dann ab 600 °C
zu einer steilen Oberflächenschrumpfung.
Die Ergebnisse der BET-Messungen für die spezifische Oberfläche bei
verschiedenen Temperaturen sind in 1 dargestellt.
Die Vergrößerung der
Oberfläche
bei Temperaturen unterhalb von 600 °C ist mit Abgabe des koordinativ
gebundenen Wassers im Kristallgitter zu erklären. Oberhalb von 600 °C treten wahrscheinlich
strukturelle Veränderungen
auf.
Durch
weitere Messungen wurde festgestellt, daß die Größe der Porenbetonoberfläche auch
abhängig von
der Calcinationszeit ist. 2 zeigt
die experimentellen Daten für
diese Abhängigkeit.
Bei
Calcination über
10 Stunden bei einer Temperatur von 50 °C ist kaum eine Veränderung
der spezifischen Oberfläche
zu beobachten; bei 10 bis 20 Stunden erhöht sie sich steil, und bei über 20 bis
50 Stunden nimmt sie langsam ab. Diese Oberflächenverringerung in Abhängigkeit
von der Calcinationszeit ist mit einer kinetisch bedingten Umwandlung
des Materials erklärbar.
Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Aktivierung
von Porenbetonmateralien für
die Katalysatorherstellung mittels Calcination. Dabei ist die Calcinationstemperatur
nicht besonders eingeschränkt
und liegt normalerweise in einem Bereich von 30 °C bis 1200 °C, vorzugsweise in einem Bereich
von 50 °C
bis 700 °C.
Besonders bevorzugt ist ein Calcinationstemperatur-Bereich von 100 °C bis 600 °C. Auch die
Calcinationszeit ist nicht besonders eingeschränkt. Sie liegt normalerweise
in einem Bereich von 10 min bis 7 d, vorzugsweise in einem Bereich
zwischen 2 h und 48 h, und am bevorzugtesten in einem Bereich zwischen
1 h und 24 h.
(ii) Herstellung der Katalysatorvorstufen
durch Imprägnieren
der unbehandelten oder vorbehandelten Porenbetonmaterialien mit
geeigneten Metallsalzen
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatorvorstufen
auf der Basis von Porenbetonmaterialien kann nach verschiedenen
Verfahren erfolgen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurden bevorzugt Tränk- und
Sprühtechniken
angewendet.
Eine
im Stand der Technik häufig
angewendete Herstellungsmethode für heterogene Katalysatoren
ist die Tauchimprägnierung.
Das Prinzip besteht aus dem Imprägnieren
eines porösen
Trägers
mit einer Lösung oder
Schmelze, die die aktiven Bestandteile enthält. Durch dieses Imprägnierungsverfahren
wurden im Rahmen der vorliegenden Erfindung als typische Beispiele
drei Arten von Katalysatoren hergestellt: Nickel-Porenbetonkatalysatoren
und Kupferoxid- bzw. Nickeloxid-Porenbetonkatalysatoren. Die erfindungsgemäßen Heterogenkatalysatoren
auf Porenbetonbasis sind jedoch keinesfalls auf diese Beispiele
eingeschränkt,
die lediglich der Veranschaulichung dienen sollen. Nahezu beliebige
Metallsalze können
mittels der Tauchimprägnierung
auf Porenbetonmaterialien aufgebracht werden und anschließend durch
geeignete Nachbehandlung wie beispielsweise Calcinieren und/oder
Reduktion in katalytisch aktive Metalle, Metalloxide oder Metallverbindungen überführt sind,
die ebenfalls im Umfang der vorliegenden Erfindung mit eingeschlossen
sind.
Für die erfindungsgemäße Herstellung
von CuO- und NiO-Katalysatoren auf der Basis von Porenbetonmaterialien
wurde die Tauchimprägnierung
mit Metallsalzlösungen
aus Kupfer- und
Nickelnitrat verwendet (siehe Ausführungsbeispiel 2). Zuerst wurde
die Dotierung in Abhängigkeit
von der Zeit untersucht. Dazu wurde Kupfernitratlösung mit
einer Konzentration von 2,07·10–3 mol/l
hergestellt. Die Porenbetonproben verschiedener Korngröße (< 0,045; < 0,200; 0,315–0,630;
0,630–0,800)
wurden unter Rühren
zu der wässrigen
Kupfernitratlösung
geschüttet.
Die Gemische wurden mit Hilfe einer Schüttelmaschine homogenisiert.
Anschließend
wurde die Masse von der Lösung
durch Dekantieren getrennt, und danach folgte ihre Aktivierung.
Bei der Dotierung wurde auch der pH-Wert der Lösung gemessen. Die 3 und 4 zeigen die pH-Werte von Porenbeton-Kupfernitrat-Lösungen mit
einer Anfangskonzentration von 2,07·10–3 mol/l
Kupfernitrat in Abhängigkeit
von der Reaktionszeit.
Es
wurde festgestellt, daß der
pH-Wert der Lösung
von der Dispersität
der Partikel abhängig
war. Nach den Untersuchungen im Rahmen der vorliegenden Erfindung ändert sich
der pH-Wert bei
einer Partikelgröße von < 0,200 mm auf Grund
der freigesetzten Alkalikationen und Carbonatanionen (aus Dolomit
und Kalk) mit der Zeit bis 6,2 (3).
Die gebildeten Cu-Spezies
sind also nicht nur gelöste
Cu2+-Kationen, sondern liegen auch in Form
von CuCO3, CuOH+ und
Cu(OH)2. vor. Das gleiche Bild wurde auch
bei den Korngrößen 0,200–0,315 beobachtet.
Sogar Partikel mit der Korngröße 0,315–0,630 mm
zeigten leichte Niederschlagsbildung (pH = 5,2). Erst bei der Fraktion
0,630–0,800
mm hatte die Lösung
pH = 5,06 (also Cu2+-Spezies vorhanden),
und es wurde kein Niederschlag beobachtet. Besonders stark ausgeprägt ist die
Tendenz zur Kupferhydroxid- und Kupfercarbonatbildung bei kleineren
Fraktionen bei Versuchen bis 24 Stunden (4). Bei einem pH-Wert von etwa 6 sind
nur wenige Cu2+-Kationen in der Lösung vorhanden,
und das Kupfer liegt in Form der Carbonate und Hydroxide vor. Im
Gegensatz dazu ist die Kupferaufnahme bei den Fraktionen 0,630–0,800 und 1–1,2 mm
nicht so stark vom pH-Wert der Lösung
abhängig.
Die
kleineren Porenbetonpartikel (< 0,045; < 0,200, 0,200–0,315 mm)
lieferten somit wegen ihres ausgeprägten basischen Charakters beim
Mischen mit der Metallnitratlösung
einen starken Niederschlag von Kupferhydroxid/Kupfercarbonat auf
dem Porenbeton. Für
die Korngrößen 0,315–0,630 und
0,630–0,800
mm wurde dagegen festgestellt, daß die höchste Metalloxidbeladung nach
3 Stunden Dotierung erreicht wurde. Für die Korngröße 0,630-0,800 mm wurde nach
3 Stunden auch ein Gleichgewicht zwischen der Sol-Festphase erreicht.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Erfinder auch festgestellt,
daß die
erfindungsgemäßen Porenbetonkatalysatoren
nicht nur durch Tauchimprägnierung,
sondern auch durch Sprühimprägnierung in
einer Wirbelschicht hergestellt werden können. Dieses Verfahren der
Sprühimprägnierung
in einer Wirbelschicht ist in anderem Zusammenhang aus dem Stand
der Technik gut bekannt, wurde aber bislang noch nicht für die Herstellung
von Heterogenkatalysatoren auf der Basis von Porenbetonmaterialien
verwendet (vgl. L. Mörl,
M. Mittestraß,
J. Sachse, Chem. Techn. 1977, 29, 540–541; L. Mörl, M. Mittestraß, J. Sachse,
Chem. Techn, 1978, 30, 242–245;
L. Mörl,
H.-J. Künne,
Wiss. Z. Techn. Hochsch. Magdeburg, 1982, 26, 1, 5–8; S. Heinrich,
L. Mörl,
Chem.-Ing.-Tech. 1998, 70, 1107–1108;
S. Heinrich, L. Mörl,
Chem. Eng. Proc. 1999, 38, 635–663;
S. Heinrich, L. Mörl,
Chem.-Ing.-Tech.
1999, 71, 963–964;
S. Heinrich, M. Peglow, L. Mörl,
Proceedings of the 12th International Drying Symposium (IDS' 2000), 2000, Noordwijkerhout,
The Netherlands, August 28–31).
Bei der Sprühimprägnierung
erzielt man einen Schalentypkatalysator, während bei der Tauchimprägnierung
Tränktypkatalysatoren
entstehen. Beide Katalysatortypen unterscheiden sich hauptsächlich durch den
Zugang zur Porenstruktur, die beim Sprühtyp weitgehend abgegrenzt
ist. Damit wird die Rolle der Porendiffusion im katalytischen Prozess
reduziert. Im Gegensatz dazu ist bei den getränkten Katalysatoren die innere
Oberfläche
maßgebend,
die aber über
die Porendiffusion für
die Reaktanden zugänglich
ist.
Wie
bereits bei der Herstellung der Porenbetonkatalysatoren mittels
Tauchimprägnierung
beschrieben wurde, wurden Porenbetonproben unterschiedlicher Korngröße mit anorganischen
Metallsalzen (Kupfernitrat und Nickelnitrat) imprägniert und
daraus beispielhaft zwei Arten von Modellkatalysatoren auf Porenbetonbasis, nämlich CuO-Porenbeton und NiO-Porenbeton,
hergestellt. Zu diesem Zweck wurden Lösungen unterschiedlicher Konzentration
verwendet, mit denen bei unterschiedlicher Korngröße ein Imprägnierungsvorgang
durchgeführt
wurde. Die Sprühimprägnierung
in der Wirbelschicht wurde also als zweite industriell bedeutende
Herstellungsmethode angewendet und mit den Ergebnissen der klassischen
Tauchimprägnierung
verglichen.
Bei
der Sprühimprägnierung
in der Wirbelschicht werden die Teilchen des Trägers (Porenbetongranulat) mit
Luft fluidisiert und gleichzeitig mit Tropfen einer versprühten Flüssigkeit
(Kupfernitrat- und Nickelnitratlösung)
in Kontakt gebracht. Beim Auftreffen der Tropfen auf die Partikeloberfläche setzt
die Verteilung der Sprühflüssigkeit
durch das Zusammenwirken von Spreiten, kapillarem Einsaugen und
Verdunsten ein. Die Geschwindigkeit dieser drei Vorgänge bestimmt
den Typ der Feststoffablagerung. Als Resultat erhält man eine ziemlich
gleichmäßige Beschichtung
der Teilchenoberfläche
mit der gewünschten
Salzlösung.
Da dieser Vorgang in einer Wirbelschicht abläuft, hängt er von den hydrodynamischen
Bedingungen im Wirbelschichtapparat ab.
In
einer Wirbelschichtanlage wurden zwei Gemische auf Basis von Porenbeton
als Trägermaterial
imprägniert.
Beim ersten Versuch wurde als Imprägnierlösung Kupfer(II)nitrat benutzt
und beim zweiten Nickel(II)nitrat (siehe Ausführungsbeispiel 3).
(iii) Herstellung der
erfindungsgemäßen Heterogenkatalysatoren
auf der Basis von Porenbetonmaterialien
Wie
bereits in der Beschreibung des Standes der Technik erwähnt, sind
Kupfer- und Nickeloxid auf verschiedenen Trägern wichtige Beispiele für Oxidationskatalysatoren,
die meistens durch Tränken
des Trägers mit
den Metallnitratsalzen und anschließende Calcination im Luftstrom
hergestellt werden.
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Heterogenkatalysatoren
erfolgte somit im allgemeinen durch Calcinieren der wie oben beschrieben
erhaltenen Katalysatorvorstufen bei erhöhten Temperaturen. Durch diesem
Calcinierungsschritt werden auf der Oberfläche der Porenbetonmaterialien
die gewünschten
katalytisch aktiven Metallverbindungen (z.B. Metalloxide) erzeugt.
Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen NiO-
bzw CuO-Porenbetonkatalysatoren wurde daher jeweils im Anschluß an die
Tauch- oder Sprühimprägnierung
eine Aktivierung in zwei Stufen mittels Trocknen und anschließendem Calcinieren
durchgeführt,
um die geträgerten
Metallnitrate in die entsprechenden geträgerten Metalloxide umzuwandeln.
Der Calcinierungsschritt kann nach irgendeinem aus dem Stand der
Technik bekannten Calcinierungsverfahren durchgeführt werden,
beispielsweise durch einfaches Erhitzen der Katalysatorvorstufen
im Muffelofen auf die gewünschte
Calcinationstemperatur.
Die
Trocknungstemperatur ist nicht besonders eingeschränkt und
kann zwischen etwa 0,5 und etwa 24 Stunden liegen, wobei ein Trocknungszeitraum
von etwa 1 bis 12 Stunden bevorzugt ist. Auch die Trocknungstemperatur
ist nicht besonders eingeschränkt
und kann in einem Bereich zwischen etwa 20 °C und etwa 250 °C liegen,
wobei ein Bereich zwischen 50 °C
und 200 °C
bevorzugt ist.
Die
Calcinationstemperatur ist dabei nicht besonders eingeschränkt und
liegt normalerweise in einem Bereich von 30 °C bis 1200 °C, vorzugsweise in einem Bereich
von 100 °C
bis 1000 °C.
Besonders bevorzugt ist ein Calcinationstemperatur-Bereich von 400 °C bis 800 °C, und am
bevorzugtesten liegt die Calcinationstemperatur bei etwa 500 °C. Generell
sollte die Calcinationstemperatur möglichst höher als die eigentliche Temperatur
der chemischen Reaktion sein, bei der später der Katalysator eingesetzt
wird.
Auch
die Calcinationszeit ist nicht besonders eingeschränkt. Sie
liegt normalerweise in einem Bereich von 10 min bis 7 d, vorzugsweise
in einem Bereich zwischen 2 h und 48 h, und am bevorzugtesten in
einem Bereich zwischen 1 h und 24 h. Bei dieser Aktivierung entstehen
die erfindungsgemäßen Porenbetonkatalysatoren,
bei denen beispielsweise NiO oder CuO auf dem Porenbetongranulat
geträgert
vorliegt.
In 5 ist die Umwandlung des
Metallnitrats auf der Trägeroberfläche veranschaulicht.
Die
Trocknung dient zur Entfernung des Lösungsmittels, und bei der Calcination
wandelt sich das Kupfernitrat bzw. Nickelnitrat in die Oxidform
um. Wie auch eine die Thermoanalyse zeigte, wird bis ca. 400 °C hauptsächlich koordinativ
gebundenes Wasser aus dem Tobermoritgitter abgegeben. Die Nitratverbindungen zersetzen
sich bei ca. 250 °C,
und die meisten Oxidationskatalysatoren werden im Temperaturbereich
von 200–400 °C benutzt,
weshalb eine Calcination unterhalb von 500 °C in diesem Fall nicht sinnvoll
wäre. Aus diesen
Gründen
erfolgte die Calcination im Falle der Trägerung von NiO und CuO auf
Porenbetonmaterialien bei Temperaturen von 500 bis 800 °C.
Während der
Aktivierung änderte
sich die Farbe der CuO-Katalysatoren je nach Kupfergehalt von hellblau über grau
bis schwarz. Die Katalysatoren mit niedrigem Kupfergehalt (0,06-5,1 %) färbten sich
nach der Aktivierung bei 500 °C
hellblau-grau, mit 5,86 Massen-% Kupfer grau und mit 10 Massen-%
Kupfer schwarz. Die NiO-Porenbetonkatalysatoren mit einem Nickel-Gehalt
von 14 % hatten eine schwarze Farbe.
Im
Falle der Herstellung der erfindungsgemäßen CuO/Porenbetonkatalysatoren
mittels Tauchimprägnierung
wurde auch der Einfluß der
Imprägnierdauer,
der Anfangskonzentration der Imprägnierlösung sowie der Korngrößedes verwendeten
Porenbetongranulats auf den Metallgehalt nach der Aktivierung mittels
Calcination untersucht. Die erhaltenen CuO/Porenbetonkatalysatoren
wurden mittels AAS-Analyse auf ihren Metallgehalt untersucht. 6 zeigt den Kupfergehalt
von durch Tauchimprägnierung
erhaltenen erfindungsgemäßen CuO-Porenbetonkatalysatoren
nach Aktivierung (Calcination) bei 500 °C in Abhängigkeit von der Imprägnierdauer
und der Korngröße. Generell
ist die Imprägnierungsdauer
bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Porenbetonkatalysatoren
nicht besonders eingeschränkt.
Sie kann zwischen 0,1 und 24 Stunden liegen, wobei jedoch ein Zeitraum
von 0,5 bis 12 Stunden bevorzugt ist. Besonders bevorzugt ist nach
den in 6 gezeigten Ergebnissen
eine Imprägnierungsdauer
von ca. 3 Stunden.
Die
Ergebnisse der AAS-Analyse für
CuO-Porenbeton-Katalysatoren zeigten, daß die kleineren Korngrößen bei
gleicher Ausgangsmetallkonzentration einen niedrigeren Metallgehalt
haben (6). Für die Korngrößen 0,315–0,630 und
0,630–0,800
mm wurde festgestellt, daß die
höchste
Metalloxidbeladung nach 3 Stunden Imprägnierung erreicht wurde. Für die Korngröße 0,630–0,800 mm
wurde nach 3 Stunden auch ein Gleichgewicht zwischen der Sol-Festphase
erreicht.
Eine
Reihe von CuO-Porenbetonkatalysatoren wurde wie im Ausführungsbeispiel
3 beschrieben durch Tauchimprägnierung
und anschließende
Aktivierung mittels Calcinierung bei 500 °C hergestellt. 7 zeigt die Konzentrationsabhängigkeit
der Cu-Gehalts der dargestellten Katalysatoren (mittlerer Partikeldurchmesser 0,71–1,2 mm)
von der Anfangskonzentration der Imprägnierlösung. In den 8 und 9 ist
die Korngrößenabhängigkeit
des Cu-Gehalts von zwei Serien von CuO-Porenbetonkatalysatoren gezeigt, die
ebenfalls mittels Tauchimprägnierung
(mit 0,1-molarer Kupfernitratlösung)
und anschließende
Calcinierung hergestellt wurden.
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Aktivierung der
erfindungsgemäßen Katalysatorvorstufen
unter Bildung von auf der Porenbetonoberfläche geträgerten katalytisch aktiven
Metallen. Die Metalle können
irgendwelche Übergangsmetalle
sein, die eine nützliche
katalytische Wirkung ausüben
können, und
umfassen beispielsweise Vanadium, Rhenium, Eisen, Ruthenium, Osmium,
Cobalt, Rhodium, Indium, Nickel, Palladium, Platin und Gold, sind
aber nicht auf diese Beispiele eingeschränkt. Beispielhaft wird nun
das erfindungsgemäße Verfahren
durch die Herstellung von Nickel-Porenbetonkatalysatoren erläutert. Das
Herstellungsverfahren umfaßt
die Schritte des Trocknens der Katalysatorvorstufen sowie die nachfolgende
Reduktion der geträgerten
Metallverbindungen zu den jeweiligen Metallen.
Wie
bereits in der Beschreibung des Standes der Technik erwähnt, kann
fein verteiltes Nickel auf verschiedenen oxidischen Trägern wie
SiO2, Al2O3, MgO, TiO2 oder
AlPO4 durch Tauchimprägnierung präpariert werden und dient als
Modellkatalysator für
Hydrierungsprozesse. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben
nun festgestellt, daß sich
Nickel-Porenbetonkatalysatoren leicht in zwei Stufen herstellen
lassen, indem Porenbetonproben kleinerer Korngrößen durch Tränken bis
zur beginnenden Nässe
mit einer wässrigen
Nickelnitrat-Lösung
behandelt wurden. Auf diese Weise wurden hellgrüne Nickelnitrat/Porenbeton-Katalysatormassen
erhalten, die anschließend
an Luft und dann bei erhöhter
Temperatur getrocknet wurden. Die Trocknungsbedingungen sind dabei
in keiner Weise eingeschränkt,
solange nur ein trockenes Produkt erhalten wird. Zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Nickel/Porenbetonkatalysatoren
wurden die so erhaltenen Katalysatorvorstufen in einem Glasreaktor
im Formiergasstrom reduziert. Dabei erfolgte unter einem Farbwechsel
von hellgrün
nach schwarz die Bildung von metallischem Nickel, das nun auf dem
Porenbetonmaterial geträgert vorlag.
Die
Trocknungstemperatur ist nicht besonders eingeschränkt und
kann zwischen etwa 0,5 und etwa 24 Stunden liegen, wobei ein Trocknungszeitraum
von etwa 1 bis 12 Stunden bevorzugt ist. Auch die Trocknungstemperatur
ist nicht besonders eingeschränkt
und kann in einem Bereich zwischen etwa 20 °C und etwa 250 °C liegen,
wobei ein Bereich zwischen 50 °C
und 200 °C
bevorzugt ist.
Nach
der Imprägnierung
mit Nickelnitratlösung
liegen die Ni2+-Ionen koordiniert mit Wassermolekülen in Schichten
auf der Oberfläche
des Trägers
vor. Die Trocknung wurde in diesem Beispiel 12 Stunden lang im Trockenschrank
bei 110 °C
durchgeführt
und diente zur Entfernung des Lösungsmittels.
Die Katalysatormasse wurde anschließend in einem Glasreaktor eingewogen
und 8 Stunden bei 400 °C
mit 22 l/h Formiergas bis zur Bildung von metallischem Nickel reduziert. 10 veranschaulicht die Veränderungen
an der geträgerten
Porenbetonoberfläche.
Nach der Reduktion waren alle Ni-Porenbetonkatalysatoren auf Grund
des fein verteilten Nickels schwarz gefärbt.
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Heterogenkatalysatoren
auf der Basis von Porenbetonmaterialien als Katalysatoren in Oxidationsreaktionen.
Als Oxidationsreaktionen für
die Verwendung der erfindungsgemäßen Porenbetonkatalysatoren
kommen alle diejenigen Oxidationsreaktionen in Frage, bei denen
herkömmliche
geträgerte
Metalloxidkatalysatoren verwendet werden. Als Katalysatoren in Oxidationsreaktionen
werden hauptsächlich
Oxide der Übergangsmetalle
(wie Kupfer-, Nickel-, Eisen- und Chromoxide usw.) angewendet (vgl.
G. L. Tejuka, C. Rochester, J. Chem. Soc., Faraday Trans. 1983,
79, 2543–2558;
S. M. Jeong, S. H. Jung, K. S. Yoo, S. D. Kim, Ind. Eng. Chem. Res.
1999, 38, 2210–2215).
Um die katalytische Aktivität
der hergestellten CuO- und NiO/Porenbeton-Katalysatoren nachzuweisen,
wurde als Reaktionssystem die katalytische Oxidation von Kohlenmonoxid
zu Kohlendioxid gewählt. Die
Oxidation des Kohlenmonoxids ist eine Gasphasenreaktion, die ohne
Anwesenheit eines Katalysators bei Temperaturen oberhalb 700 °C erfolgt.
Die große
Reaktionsfähigkeit
dieses Gases, seine Teilnahme als Ausgangstoff an zahlreichen anorganischen
und organischen Reaktionen und seine bedeutende Rolle in der katalytischen
Nachverbrennung im Umweltbereich machten dieses Reaktionssystem
für Testversuche
besonders geeignet.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde die Oxidation von Kohlenmonoxid
mit Sauerstoff in Gegenwart der erfindungsgemäßen Katalysatoren realisiert.
Als Vergleichsparameter bei der Reduktion wurden die dynamische
und Gleichgewichtskapazität
der verwendeten Katalysatoren bestimmt, und bei der Oxidation wurden
die Stoffumsätze
verglichen.
Die
Auswahl und der Entwurf einer Versuchsanlage und eines Reaktors
für die
Ziele der heterogenen Katalyse richtet sich nach der Prozeßart, der
Reaktionsfähigkeit
der Reaktanden, den vorhandenen Katalysatoren und nicht zuletzt
nach den Reaktionsparametern wie Temperatur, Druck, Verweilzeit,
Energie und Massentransport zwischen den einzelnen Phasen.
Für Gasphasenumwandlungen
von großer
Bedeutung sind eine ausreichende aktive Katalysatoroberfläche, der
vollständige
Kontakt der Gasphase mit dieser Oberfläche sowie die Verweilzeit und
die Stoff- und Wärmeübertragung.
In der chemischen Industrie sind je nach Prozesstyp verschiedene
Gas-Feststoffreaktoren wie Festbettreaktoren (Vollraumreaktor, Hordenreaktor,
Rohrbündelreaktor,
Flachbett-Kontaktofen) und Wirbelschichtreaktoren verbreitet. Große praktische
Anwendung für
Oxidationsreaktionen haben die Vollraumfestbett- und Wirbelschichtreaktoren.
Bei Testversuchen im Labormaßstab
werden meistens auch Festbettreaktoren vom Typ des Vollraumreaktors
bevorzugt, weil die gewonnenen kinetischen Ergebnisse in gewisse Masse
gleich auf solchen Reaktoren im Industriemaßstab übertragen werden können.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurden experimentelle Untersuchungen
zur Oxidation von Kohlenmonoxid mit Sauerstoff durchgeführt (Gleichung
1). Damit wurde bezweckt, in einer Oxidationsreaktion die Aktivität der Katalysatoren
vom Tauch- und Sprühtyp
mit der Aktivität
des industriellen Katalysators zu vergleichen.
Die
Oxidation verlief für
alle getesteten Katalysatoren ohne Induktionsphase. Gleich nach
dem Umschalten vom Bypass auf den Reaktor wurde das Reaktionsprodukt
Kohlendioxid detektiert. Es wurde festgestellt, daß der Kupferoxidkatalysator
vom Schalentyp (CuO/PB/S) bei einer Temperatur ab 125 °C aktiv wurde. Bei
200 °C ist
der Umsatz von Kohlenmonoxid 100%. Der Kupferoxidkatalysator vom
Tauchtyp (CuO/PB/T) fing bei 160°C
an, Aktivität
zu zeigen, und 100 % Kohlenmonoxidumsatz wurden bei einer Temperatur
von 300 °C
erreicht. Mit dem Nickeloxidkatalysator vom Schalentyp wurde eine
Kohlenmonoxidumwandlung bei 200 °C möglich. Bei
300 °C wandelte
sich die ganze Menge Kohlenmonoxid in Kohlendioxid um. Der durch
Tauchimprägnierung
hergestellte Nickeloxidkatalysator, hatte eine etwas niedrigere
Aktivität.
Mit ihm bildete sich ab 400 °C
Kohlendioxid. In 11 ist
der Umsatz des Kohlenmonoxids bei seiner Oxidation in Anwesenheit
von Sauerstoff graphisch als Funktion der Reaktionstemperatur gezeigt.
Die dargestellten Kurven illustrieren den so genannten „Sprung" der in der Reaktion
eingesetzten Katalysatoren. Unter den entwickelten Modellkatalysatoren
auf Porenbetonbasis zeigte das durch Sprühimprägnierung hergestellte Kupferoxid
die höchste
Aktivität
unter 200 °C.
Die Nickeloxidkatalysatoren auf Porenbetonbasis waren im Vergleich
zu den Kupferoxidkatalysatoren erst bei höheren Temperaturen aktiv. Überraschend
wurde festgestellt, daß die
Kurve des Kohlenmonoxidumsatzes sowohl für den kommerziellen Katalysator
als auch für
die Porenbetonkatalysatoren den gleichen Verlauf hatte. Somit wurde
nachgewiesen, daß die
erfindungsgemäßen Porenbetonkatalysatoren eine
den industriellen Katalysatoren vergleichbare Wirkung haben, aber
wesentlich kostengünstiger
herstellbar sind.
Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
ist davon auszugehen, daß diese
Ausführungsbeispiele
nur veranschaulichenden Charakter haben und die Erfindung in keiner
Weise einschränken
sollen. Für
den Fachmann auf dem Gebiet der Katalyse ist offensichtlich, daß verschiedene
Modifikationen und Ergänzungen
durchgeführt
werden können,
ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen.