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Stand der
Technik
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Die Erfindung geht von einer Datenbasis
und einem Verfahren zur Übertragung
von Verkehrsmeldungen nach der Gattung der unabhängigen Patentansprüche aus.
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Mittels des Radio-Daten-Systems (RDS) werden über UKW-(Ultrakurzwelle)-FM-Rundfunk digital
codierte Informationen übertragen,
die einerseits eine automatische Abstimmung von zum Empfang und
zur Auswertung von RDS-Informationen ausgebildeten Rundfunkempfängern ermöglichen, und
die andererseits der Information des Nutzers dienen (DIN/EN 50067).
Zu letzteren gehören
nach dem sogenannten TMC-(Traffic
Message Channel-) Standard (ISO 14819-1, -2, -3) übertragene
digital codierte Verkehrsmeldungen, die bei aktuellen Rundfunkempfänger-Navigationssystem-Kombinationen auch bei
der Berechnung einer Fahrtroute berücksichtigt werden können.
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Diese TMC-Verkehrsmeldungen enthalten mindestens
Verkehrsereignissen zugeordnete Ereignis- bzw. „Event " Codes, darüber hinaus Orts- oder „Location-" Codes, die Orten
innerhalb eines Verkehrswegenetzes und/oder geografischen Orten
zugeordnet sind. Zur senderseitigen Codierung eines Ereignisorts,
also zur Umsetzung eines Ereignisorts in einen Ortscode, ist eine
Datenbasis erforderlich, die eine solche Zuordnung beispielsweise
in Tabellenform enthält.
Ebenso ist zur empfängerseitigen Entschlüsselung
des übertragenen
Ortscodes, also zur Zuordnung eines Orts, darüber hinaus im Falle einer Ausgabe
der Meldung an den Nutzer auch eines Ortsnamens, eine Datenbasis erforderlich,
die wiederum dieselbe Zuordnung von Orten und gegebenenfalls Ortsnamen
zu Ortscodes ermöglicht.
Eine solche Datenbasis stellt die beispielsweise von den Rundfunkanstalten
zur Generierung von TMC-Verkehrsmeldungen, ebenso die von Empfängern zur Decodierung
von empfangenen TMC-Verkehrsmeldungen verwandte „location code List" dar.
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In der derzeit aktuellen location
code list sind überwiegend
Orte auf Autobahnen und auf Bundesstraßen codiert, sowie in sehr
eingeschränktem Maße auf sonstigen,
verkehrsrelevanten Straßen. Die
Kodierung auf Autobahnen ist relativ einfach, da hier nur einfache
Orte, wie z. B. Ausfahrten, Autobahnkreuze, Raststätten, Tunnel,
Brücken
und Ähnliches
codiert werden müssen.
Bundesstraßen
sind üblicherweise
sehr grob codiert, z. B. nur zwischen Orten bzw. Ortsmittelpunkten.
Sonstige Straßen
sind üblicherweise
nur als ganzes Element codiert, also ohne jegliche Unterteilung.
Innerhalb geschlossener Ortschaften sind codierte Orte üblicherweise
nicht vorhanden oder nur sehr grob codiert, d. h. es sind beispielsweise
Gruppen von Kreuzungsbereichen als sogenannte „Poles" zusammengefasst.
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Während
für weiterentwickelte Übertragungsverfahren,
wie beispielsweise TPEG über
das ILOC-Verfahren oder weitere Übertragungsmöglichkeiten über DAB
(digital audio broadcasting) mit detailliertem Coding über AGORA,
Lösungsvorschläge auch
zur erweiterten Codierung innerstädtischer Orte existieren, gibt
es für
RDS bislang keinen befriedigenden Lösungsvorschlag zur detaillierten
Codierung innerstädtischer
Orte. Dies ist darauf zurückzuführen, das
eine Codierung innerstädtischer
Orte nach den bisherigen Verfahren (ISO 14819-1, -2, -3), die einen
begrenzten Adressraum für
location codes vorsehen, die daraus resultierende maximale Anzahl von
locations in einer location code List schnell übersteigen würde.
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Vorteile der
Erfindung
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Eine erfindungsgemäße Datenbasis
mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruches 1 sowie ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Übertragung
digital codierter Verkehrsmeldungen mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs ermöglichen
in vorteilhafter Weise eine Erfassung innerstädtischer Orte durch Ortscodes
bzw. „locations" in der location
code List innerhalb des bestehenden RDS-TMC-Systems. Die Erfindung
ermöglicht
folglich eine Codierung exakter Orte innerhalb eines innerörtlichen
bzw. innerstädtischen
Straßennetzes, ohne
dass am bestehenden System Änderungen
in der Technik, hier insbesondere dem zur Adressierung der referenzierten
Orte verfügbaren
Adressraum, vorgenommen werden müssen
oder kostspielige Neuentwicklungen erforderlich werden.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, dass innerhalb eines Verkehrswegenetzes innerhalb von
Ortschaften nur den Orten Ortscodes zugeordnet sind bzw. werden,
die Kreuzungen oder Einmündungen
darstellen, an die mindestens drei Durchgangsstraßenabschnitte
bzw. Straßenabschnitte
mit Durchgangscharakter anschließen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Endung sind
in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Von besonderem Vorteil ist es, dass
einem zu codierenden Ort, der nach vorstehendem mindestens auf zwei
Durchgangsstraßen
liegt, zumindest für einen
Teil der an den Ort anschließenden
Durchgangsstraßen
jeweils ein eigener Ortscode zugeordnet wird.
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Ferner ist es von besonderem Vorteil,
wenn den Ortscodes Verweise auf den jeweils im Straßenverlauf
vorhergehenden und nachfolgenden Ortscode zugeordnet, sind, sofern
solche vorhergehenden und nachfolgenden Ortscodes verfügbar sind.
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Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass die Orte
von Verkehrsstörungen,
die auf einem Straßenabschnitt
zwischen zwei Ortscodes liegen, derart codiert übertragen werden, dass der
Ortscode eines an den betroffenen Straßenabschnitt anschließenden Orts
und eine Fahrtrichtung übertragen
werden. Die Übertragung
eines einzelnen Ortscodes und einer Fahrtrichtung ermöglicht unter
Verwendung der in der location code List vorhandenen Informationen, die
zu jedem Ortscode die Ortscodes eines vorhergehenden und eines darauffolgenden
Orts auf der gleichen Straße
enthält
die exakte Bestimmung des betroffenen Straßensegments. Die exakte Vorgehensweise
ist beispielsweise im EP-B-0 266 332 beschrieben. Diese Vorgehensweise
funktioniert jedoch war dann zufriedenstellend, wenn ein durch einen
Ortscode beschriebener Ort einem Straßenabschnitt bzw. einer Straße eindeutig
zuordenbar ist. Dies ist im Falle von Kreuzungen oder Einmündungen
in einem innerörtlichen
Straßennetzes
in der Regel jedoch nicht der Fall, da eine Kreuzung bzw. eine Einmündung regelmäßig Bestandteil
mindestens zweier Straßen
ist. Würde
für einen
solchen innerörtlichen
Kreuzungs- oder Einmündungsort
nur ein einziger gemeinsamer Ortscode vergeben, wäre eine
eindeutige Zuordnung des codierten Orts zu einer Straße nicht
möglich.
Daher werden gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung jedem Ort innerhalb eines innerörtlichen Straßennetzes,
der codiert werden soll, so viele Ortscodes zugeordnet, wie Durchgangsstraßen bzw.
Straßen
mit Durchgangscharakter an diese Einmündung bzw. Kreuzung anschließen. Dies
ermöglicht
in vorteilhafter Weise die Lokalisierung einer Verkehrsstörung in
der bekannten Weise allein auf Grundlage eines Ortscodes und einer
Fahrtrichtung.
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Weiterhin ist es von besonderem Vorteil, dass
den einen einzigen Ort beschreibenden mindestens zwei Ortscodes
(für mindestens
zwei anschließenden
Durchgangsstraßen)
Verweise auf den oder die jeweils anderen Ortscodes, die denselben Ort
beschreiben, zugeordnet sind. Dies ermöglicht die Verwendung der Ortsdatenbasis
für einfache Fahrtroutenberechnung
in einem Fahrzeugnavigationssystem.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Figuren dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert.
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Es zeigen
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1 einen
Empfänger
für digital
codierte Verkehrsmeldungen mit einer erfindungsgemäßen Datenbasis
zur Decodierung der empfangenen Verkehrsmeldungen,
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2 den
Ausschnitt eines innerörtlichen Verkehrswegenetzes
mit darin markierten Orten, denen erfindungsgemäß Ortscodes zugeordnet sind,
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3 einen
willkürlich
gewählten
Ausschnitt aus der aktuell gültigen
location code list für
das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gemäß oben erwähnten Spezifikationen mit den
im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung wesentlichen Einträgen.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Der in 1 dargestellt
Empfänger
200 zum Empfang von digital codierten Verkehrsmeldungen, nachfolgend
kurz Verkehrsmeldungsempfänger
200, umfasst einen an sich bekannten Rundfunkempfänger 210.
Der Rundfunkempfänger
210 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels zum Empfang von über UKW-(Ultra-Kurz-Welle-)
FM-Rundfunk übertragenenen
Rundfunksendungen ausgebildet. Wie eingangs erwähnt, werden im Falle von UKW-FM-Rundfunk
im Rahmen des RDS-Systems neben dem eigentlichen Hörfunkprogramm
digitale Informationen übertragen,
die unter anderem digital codierte Verkehrsmeldungen enthalten.
Die im empfangenen Rundfunksignal enthaltenen digital codierten
(TMC-) Verkehrsfunkmeldungen sind einem Verkehrsmeldungsdecoder
220 zugeführt.
An den Ausgang des Verkehrsmeldungsdecoders ist eine Ausgabeeinrichtung
230 angeschlossen, über
die die aus den empfangenen Verkehrsmeldungssignalen decodierten
Verkehrsmeldungen zur Information des Nutzers ausgegeben werden.
Die Ausgabeeinrichtung umfasst dabei vorteilhafter Weise Mittel
zur optischen und/oder akustischen Ausgabe der Verkehrsmeldungen
in einem für
den Nutzer leicht verständlichen
Format, vorzugsweise also als gesprochene oder geschriebene Meldung.
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Zur Umsetzung der empfangenen Verkehrsmeldungscodes,
also der digital codierten Verkehrsmeldungen, bedient sich der Decoder
einer Datenbasis 240, in der zumindest sämtliche in den Verkehrsmeldungscodes
potentiell enthaltenen Orts-, vorzugsweise aber auch Ereigniscodes
abgelegt sind. Bezüglich
der Ortscodes ist die Datenbasis vorzugsweise so aufgebaut, dass
diese als Adressen in mindestens einer Tabelle abgelegt sind, während in
den Adressen zugeordneten Speicherfeldern der mindestens einen Tabelle
mindestens Orte abgelegt sind. Auf diese Weise ist bei Empfang eines
Ortscodes durch diesen innerhalb der Datenbasis 240 das zugehörige Speicherfeld
adressierbar und dessen Inhalt, also der dem Ortscode zugeordnete
Ort auslesbar. Vorzugsweise sind in der Datenbasis 240 den Orten zugeordnet
weitere Informationen wie Ortsnamen und/oder weitere die Orte beschreibende
Informationen wie insbesondere Ortskoordinaten abgelegt.
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Der durch beschriebene Decodierung
aus dem empfangenen Ortscode gewonnene Ortsname ist entweder als
Schriftausgabe auf einer Anzeige des Geräts oder in gesprochener Form
unter Verwendung einer in der Ausgabeeinrichtung 230 enthaltenen Sprachausgabevorrichtung,
die den Ortsnamen in eine Sprachinformation umsetzt, ausgebbar.
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In analoger Form umfasst die Datenbasis mindestens
eine weitere der Ortstabelle analog ausgebildete Zuordnungstabelle,
in der allen möglichen in
einer digital codierten Verkehrsmeldungen enthaltenen Ereigniscodes
Ereignisse, insbesondere Verkehrereignisse, wie etwas „Stau", „zähfließender Verkehr" usw., wie diese
in den eingangs erwähnten ISO-Normen
vorgesehen sind, zugeordnet sind.
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Wie in 1 angedeutet,
kann/können
der durch Decodierung 220 aus den empfangenen Verkehrsmeldungscodes
gewonnene Ortsname bzw. den Ortsnamen repräsentierende Informationen,
insbesondere die Lage des Orts beschreibende Ortskoordinaten, an
ein Fahrzeugnavigationssystem 250 weitergeleitet sein. Gleiches
gilt analog für
die aüs
den Ereigniscodes abgeleiteten Ereignisse oder diese repräsentierende
Informationen.
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Das Navigationssystem 250 berücksichtigt die
decodierten Verkehrsmeldungssignale bei einer Fahrtroutenberechnung
von einem Start- zu einem Zielort in Form erhöhter Widerstände für die von
Verkehrsstörungen
betroffenen Streckenabschnitte. So kann beispielsweise einem durch
einen Verkehrsstau blockierten Autobahnabschnitt ein erhöhter Durchfahrtwiderstand
zugeordnet werden, so dass der der Routenberechnung zugrunde liegende
Optimierungsalgorithmus, beispielsweise nach Ford-Moore, eine Fahrtroute
unter Umgehung des betroffenen Autobahnabschnitts berechnet, sofern
die Route unter Einbeziehung der Umgehung einen geringeren Gesamtwiderstand
aufweist, als eine Route unter Einbeziehung des blockierten Autobahnabschnitts.
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Eine in der Datenbasis 250 enthaltene
Decodiertabelle ist auszugsweise in 3 dargestellt.
In der sogenannten „location
code List" gemäß 3 stellen die Einträge in Spalte
S1 die eigentlichen „location
codes" bzw. Ortscodes
dar. Diesen sind in Spalte S5 konkrete Orte innerhalb des Verkehrswegenetzes,
hier Straßennetzes,
zugeordnet. In den Spalten S8 und S9 ist zu jedem Ortscode bzw.
zu jedem mittels des Ortscodes codierten Ort der Ortscode des vorhergehenden
und des nachfolgenden codierten Orts auf derselben Straße zugeordnet,
sofern solche Vorgänger-
oder Nachfolgerorte überhaupt
existieren.
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Aufgrund dieser Informationen kann
der Empfänger
nach Empfang eines Ortscodes und eines Fahrtrichtungscodes in Form
eines Richtungsbits ein Ereignis auf einen Streckenabschnitt einer
Straße lokalisieren,
der zwischen dem durch den Ortscode repräsentierten Ort (location) und
einem in der angegebenen Fahrtrichtung angrenzenden codierten Ort (location)
liegt. Beispielsweise würde
der Ortscode 12048 in Verbindung mit einer positiven Fahrtrichtung
den Autobahnabschnitt der Autobahn „A620" zwischen den Autobahnanschlussstellen
12048, also „Wallerfangen" und 12049, als „Saarlouis-Mitte" markieren.
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In Spalte S4 sind den Ortscodes jeweils
Straßennummern
zugeordnet, die angeben, welcher Straße der Ortscode zuzuordnen
ist. Die in obigem Beispiel erwähnten
Ortscodes 12048 und 12049 sind beispielsweise Anschlussstellen der
Autobahn „A620" zugeordnet.
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Beispielsweise im Falle von Autobahnkreuzen
können
ein- und demselben Ort auch unterschiedliche Ortscodes zugeordnet
sein. Dies liegt beispielsweise im Falle des „Autobahndreiecks Saarlouis" vor, dem der Ortscode
12047 für
die Autobahn „A620" und der weitere
Ortscode 12485 für
die Autobahn „A8" zugeordnet ist.
Der Sinn dieser Mehrfachzuordnung ergibt sich aus der Forderung,
dass ein Streckenabschnitt eindeutig durch einen Ortscode und das
Fahrtrichtungsbit identifizierbar sein soll. Wäre im Falle beispielsweise
des „Autobahndreiecks Saarlouis" nur ein einziger
Ortscode vorhanden, wäre
aufgrund von Ortscode und Fahrtrichtung keine eindeutige Zuordnung
des Ereignisses zu einer Straße,
nämlich
entweder „A8" oder „A620" und damit keine
eindeutige Zuordnung eines Streckenabschnitts möglich.
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Ferner ist jedem Ortscode bzw. jedem
codierten Ort in den Spalten S2 und S3 eine Kennzeichnung für den Typ
und Untertyp des codierten Orts, etwa Autobahnanschlussstelle, Autobahnrastplatz, Tunnel
usw. zugeordnet. In Spalte S6 ist ferner jedem Ortscode ein geografisches
Gebiet zugeordnet, in dem der codierte Ort liegt. Beispielsweise
wird dort zum Ortscode 12048, also der Autobahnanschlusstelle „Wallerfangen" auf den Landkreis „Saarlouis" entsprechend Ortscode
640 verwiesen, der wiederum dem Ortscode 265, also dem Bundesland „Saarland" zugeordnet ist.
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In Spalte S7 ist punktförmigen codierten
Orten, wie insbesondere Autobahnanschlussstellen, aber auch Rastplätzen, Tankstellen
usw. ein Straßensegment
zugeordnet, der diese codierten Orte bzw. Streckensegmente umfasst.
Im Falle der Ortscodes 12047 entsprechend „Autobahndreieck „Saarlouis" bis 12072 entsprechend „Autobahndreieck
Saarbrücken" ist dies das Straßensegment
mit dem Ortscode 7172, also der Abschnitt „Saarlouis – Saarbrücken" der Autobahn „A620".
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In Spalte S10 ist den Ortsocdes eine
Kennzeichnung zugeordnet, die angibt, ob es sich bei dem durch den
Ortscode repräsentierten
Ort um einen Ort innerhalb einer Ortschaft odser Stadt handelt.
In Spalte S11 schließlich
finden sich zu den Ortscodes jeweils eine Referenz auf ein kreuzende
Straße,
sofern eine solche überhaupt
existiert und diese ferner durch Ortscodes erfasst ist. Im Falle
der location 12047 für „A620 – Autobahndreieck
Saarlouis" wird beispielsweise
auf die location 12485 für „A8 – Autobahndreieck
Saarlouis" verwiesen.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, diese Datenbasis,
also die bestehende location code List, um Orte innerhalb von geschlossenen
Ortschaften bzw. Städten
zu erweitern. Aufgrund der durch die Vorgaben der eingangs erwähnten ISO-Normen
beschränkten
maximalen Anzahl möglicher
Ortscodes ist dabei eine sinnvolle Auswahl von zu codierenden Orten
zu treffen. Dieser Auswahl wird erfindungsgemäß ein Auswahlschema zugrunde
gelegt, welches vorsieht, dass innerhalb eines Verkehrswegenetzes innerhalb
von Ortschaften nur den Orten Ortscodes zugeordnet werden bzw. sind,
die Kreuzungen oder Einmündungen
darstellen, an die mindestens drei Durchgangsstraßenabschnitte
anschließen.
Mit anderen Worten muss also mindestens eine Einmündung eine
Durchgangsstraße
auf eine weitere durchgehende Durchgangsstraße vorliegen.
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Dieses Schema wird nachfolgend am
Beispiel des in 2 dargestellten
Ausschnitts 100 eines innerörtlichen
Verkehrswege-, hier Straßennetzes,
erläutert.
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Das Straßennetz 100 knüpfe an den
im Zusammenhang mit 3 erwähnten Punkten
10 entsprechend „Autobahnanschlussstelle
Wallerfangen" und
11 entsprechend „Autobahnanschlussstelle Saarlouis-Mitte" an und umfasst weitere
Verkehrsknotenpunkte, also Einmündungen
12, 13, 14, 17, 18 und 19 sowie Kreuzungen 15 und 16. Unter Kreuzungen
werden dabei solche Knotenpunkte verstanden, an die mindestens vier
Straßenabschnitte
anschließen.
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Durchgangsstraßen im Sinne vorliegender Erfindung
sind dabei die Straßen
„1" mit den Punkten
11, 12, 13, 14
„2" mit den Punkten
14, 16
„3" mit den Punkten
11, 15, 16
„5" mit den Punkten
10, 15, 17, 16.
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Wohnstraße oder verkehrsberuhigte Zone o.ä., also
keine Durchgangsstraße
im Sinne vorliegender Erfindung sind die Straßen
„4" zwischen den Verkehrsknotenpunkten
12 und 18
„6" zwischen den Verkehrsknotenpunkten
17 und 19.
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Bei den weiteren Straßen bzw.
Straßenabschnitten
„4" zwischen den Verkehrsknotenpunkten
15 und 18,
„6" zwischen den Verkehrsknotenpunkten
13 und 19 und
„7" zwischen den Verkehrsknotenpunkten
18 und 19
handele es sich beispielsweise um Zubringerstraßen zu Wohnstraßen oder
verkehrsberuhigten Zonen bzw. Durchgangsstraßen durch Wohngebiete, denen im
Rahmen vorliegender Erfindung entweder Durchgangscharakter zu- oder
auch abgesprochen werden kann.
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Bei einem ersten Ausführungbeispiel
der erfindungsgemäßen Datenbasis
wird davon ausgegangenen, dass die besagten Zubringer- bzw. Wohngebietsdurchgangsstraßen keinen
Durchgangsstraßencharakter
im Sinne vorliegender Erfindung haben.
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Gemäß vorgenanntem Schema sind
demnach folgende Verkehrsknotenpunkte mit Ortscodes zu versehen
10 – Einmündung von
Autobahn „A620" (zwei Abschnitte)
und Durchgangsstraße „5" (ein Abschnitt),
11 – Kreuzung
von Autobahn „A620" und zwei Durchgangsstraßen „1" und „3"
14 – Einmündung von
Durchgangsstraße „1" (zwei Abschnitte)
und Durchgangsstraße „2",
15 – Kreuzung
von Durchgangsstraße „ 3" (zwei Abschnitte)
und Durchgangsstraße „5" (zwei Abschnitte),
16 – Kreuzung
von drei Durchgangsstraßen „2", „3" und „5".
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In Analogie zur Vorgehensweise gemäß 3 erhalten dabei alle an
einen zu codierenden bzw.- codierten Ort anschließenden Straßen einen eigenen
Ortscode, um eine eindeutige Identifizierung eines Straßenabschnitts
allein aufgrund Ortscode und Fahrtrichtung zu ermöglichen.
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Es werden hier also folgende Ortscodes
vergeben.
Punkt 10 – Ortscode
510 für
Straße „5"
Punkt 11 – Ortscode
111 für
Straße „1"
Punkt 11 – Ortscode
311 für
Straße „3"
Punkt 14 – Ortscode
114 für
Straße „1"
Punkt 14 – Ortscode
214 für
Straße „2"
Punkt 15 – Ortscode
315 für
Straße „3"
Punkt 15 – Ortscode
515 für
Straße „5"
Punkt 16 – Ortscode
216 für
Straße „2"
Punkt 16 – Ortscode
316 für
Straße „3"
Punkt 16 – Ortscode
516 für
Straße „5"
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Vorzugsweise wird ferner in Analogie
zu den Cross-Refernzen gemäß Spalte
S11 der 3 sämtlichen
vergebenen Ortscodes eine Cross-Referenz auf den Ortscode desselben
Knotenpunkts auf mindestens einer anderen angrenzenden Durchgangsstraße zugeordnet.
Beispielsweise wird dem neuen Ortscode 216 eine Cross-Referenz auf
den Ortscode 316, diesem eine Cross-Referenz auf den Ortscode 516
und diesem wiederum eine Cross-Referenz auf den Ortscode 216 zugeordnet.
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Weiter wird bereits bestehenden Ortscodes eine
Cross-Referenz auf einen erfindungsgemäß hinzugefügten neuen Ortscode zugeordnet.
Beispielsweise wird der bestehenden location 12048 (Saarlouis Wallerfangen)
eine Cross-Referenz auf die neue location 510 zugeordnet und auch
umgekeht.
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Bei einem zweiten Ausführungbeispiel
der erfindungsgemäßen Datenbasis
240 wird davon ausgegangenen, dass die besagten Zubringer- bzw. Wohngebietsdurchgangsstraßen bzw.
-abschnitte
„4" zwischen den Verkehrsknotenpunkten
15 und 18,
„6" zwischen den Verkehrsknotenpunkten
13 und 19 und
„7" zwischen den Verkehrsknotenpunkten
18 und 19
im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel Durchgangsstraßencharakter
im Sinne vorliegender Erfindung haben.
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Zusätzlich zu den im ersten Ausführungsbeispiel
codierten Verkehrsknotenpunkten sind dann folgenden Verkehrsknotenpunkten
Ortscodes zuzuordnen.
13 – da
Einmündung
des Durchgangsstraßenabschnitts „6" zwischen 13 und
19 auf Durchgangsstraße „1" (zwei Abschnitte).
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Es werden hier also folgende zusätzlichen Ortscodes
vergeben.
Punkt 13 – Ortscode
113 für
Straße „1"
Punkt 13 – Ortscode
613 für
Straße „6"
Punkt 15 – Ortscode
615 für
Straße „6".
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Nicht codiert bzw. zu codieren bleiben
demnach die Knotenpunkte
12 – nur zwei angrenzende Durchgangsstraßenabschnitte
der Straße „1", da der Abschnitt
12-18 der Straße „4" keinen Durchgangscharakter
besitzt,
17 – nur
zwei angrenzende Durchgangsstraßenabschnitte
der Straße „5", da der Abschnitt
17-19 der Straße „6" keinen Durchgangscharakter
besitzt,
18 – keine
anschließende
Durchgangsstraße,
19 – keine
anschließende
Durchgangsstraße.
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Um wie beschrieben codierte Verkehrsinformationen
generieren und senden zu können,
ist auch seitens eines Rundfunksenders bzw. eines einen Rundfunksender
speisenden Diensteeanbieters eine der vorbeschriebenen Datenbasis
240 entsprechende Datenbasis erforderlich, in der potentiellen Ereignisorten
die entsprechenden Ortscodes und weiteren Verweisungen und Zuordnungen
zugeordnet sind.
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Die Verwendung einer beschriebenen
Datenbasis ermöglicht
damit ein Verfahren zur Übertragung
digital codierter Verkehrsmeldungen, wobei die Verkehrsmeldungen
mindestens ein Verkehrsereignis und einen Ort des Ereignisses umfassen,
wobei der Ereignisort in codierter Form als Ortscode übertragen
wird, der in einem Empfänger
einem Ort in einem Verkehrswegenetz und/oder einem geografischen
Ort zuordenbar ist, welches sich dadurch auszeichnet, dass innerhalb
eines Verkehrswegenetzes 100 innerhalb von Ortschaften nur den Orten
Ortscodes 111 usw. zugeordnet sind, die Kreuzungen oder Einmündungen
darstellen, an die mindestens drei Durchgangsstraßenabschnitte,
beispielsweise Abschnitte der Straßen „1", „3", „A620" anschließen.
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Auf Grundlage der beschriebenen Datenbasis
240 würde
beispielsweise der Ort einer Verkehrsstörung 50 auf dem Straßenabschnitt
11-12 der Straße „1" in folgender Form
codiert.
Ereigniscode – Ortscode
111 – Fahrtrichtung
+.
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Dies würde im Empfänger 200 interpretiert als
Ereignis
auf Straße „1" (da 111 der Straße 1 zugeordnet
ist und in Spalte S4 der location code list auf Straßennummer „1" sowie in Spalte
S7 auf Straßensegement
der Straße
1 verweist) zwischen location 111 und nächster location in aufsteigender
Richtung (da positive Fahrtrichtung), also 113 bzw. 114 gemäß erstem
bzw. zweitem Ausführungsbeispiel.