DE102005050575A1 - Verfahren zur Codierung von Verkehrsstörungen und Berechnung einer Route - Google Patents

Verfahren zur Codierung von Verkehrsstörungen und Berechnung einer Route Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Codierung von Störungen entlang einer Strecke auf der Grundlage einer digtalen Karte, wobei Informationen über Störungen in Richtung entlang der Strecke berücksichtigt und an das Navigationssystem übermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass codierte Informationen über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Störungen auf Seitenstraßen oder Kreuzungen entlang der Strecke zusätzlich übermittelt werden. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur dynamischen Routenberechnung, bei dem codierte Informationen über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Störungen auf Seitenstraßen oder Kreuzungen entlang der Richtung der codierten Route übermittelt werden und zur Routenberechnung herangezogen werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Codierung von Verkehrsstörungen entlang einer Strecke, z.B. als Teil einer Route, auf der Grundlage einer digitalen Karte, wobei Informationen über Störungen in Richtung entlang der Strecke berücksichtigt und an ein Navigationssystem übermittelt werden. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Berechnung einer Route, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, in einem Navigationssystem, bei dem auf der Grundlage einer digitalen Straßenkarte und Verkehrsmeldungen, die Störungen entlang einer Strecke in codierter Form enthalten, eine dynamische Routenberechung erfolgt.
  • Die heutigen Navigationsgeräte für Kraftfahrzeuge basieren bei der Routensuche und Routenführung auf einer Datenbasis in Gestalt einer digitalen Karte. Die digitale Karte beinhaltet statische Informationen für alle Straßen, deren Fahrtrichtung, Kosten für die Durchfahrt der Straße, wie z. B. die Durchfahrtszeit oder die Länge der Straße, die Straßenklasse sowie mögliche Verbindungen und Abbiegeinformationen zwischen verschiedenen Straßen. Zusatzinformationen wie der geometrische Kurvenverlauf, points of interest, Informationen zur graphischen Darstellung oder weitere Informationen können in der digitalen Karte ebenfalls enthalten sein.
  • Bei der Berechnung einer Route werden die statischen Parameter oder Kosten der Straße, die Fahrtrichtung und die Abbiegebeziehungen in einer Kostenfunktion berücksichtigt. Je nach der eingestellten Option, z. B. kürzeste Route oder schnellste Route, wird eine optimale Route unter Minimierung der Gesamtkosten aller Straßen vom Start zum Ziel errechnet. Der Kraftfahrzeugführer wird dann entsprechend der berechneten Route vom Navigationsgerät zum Ziel geführt.
  • Da die Fahrzeit und auch die optimale Route zum Ziel vom aktuellen Straßenzustand abhängig sind, werden in Geräten mit einer dynamischen Navigation auch Informationen zu Verkehrsstörungen berücksichtigt. Hierzu werden über Rundfunkanstalten Verkehrsmeldungen, z.B. TMC-Meldungen (Traffic Message Channel-Meldungen) ausgestrahlt. Diese beinhalten Informationen im Wesentlichen zu der Lage der gestörten Straße und der Art der Störung. Nachfolgend werden Verkehrsstörungen als Störung bezeichnet.
  • Zur Information der Lage der gestörten Straße wird eine TMC-Location ausgestrahlt. Durch einen Vergleich mit einer Referenztabelle kann die Straße in der digitalen Karte identifiziert werden. Für die Identifizierung der Art der Störung stehen bis zu 2048 TMC-Event-Codes zur Verfügung, die die Art der Störung beschreiben, z. B. zähfließender Verkehr, Stau oder Sperrung. Gegebenenfalls können weitere Informationen in den TMC-Meldungen enthalten sein.
  • Die codierten Straßen in der Verkehrsmeldung werden auf die Straßen der digitalen Karte abgebildet, und die statischen Kosten der Straßen werden mit dynamischen Werten entsprechend der Art der Störung verändert. Die dynamische Navigation berechnet wiederum durch Minimierung der Gesamtkosten die optimale Route zum Ziel. Der Fahrer erhält dann eine aktualisierte, optimale Route unter Berücksichtigung der empfangenen TMC-Verkehrsmeldungen.
  • Die bisherigen TMC-Verkehrsmeldungen betreffen Autobahnen, Bundesstraßen oder Hauptstraßen, bei denen Verkehrsstörungen nur in Längsrichtung, also in Fahrtrichtung entlang der Route auftreten. Eine Querung der Straße bzw. Fahrbahn ist wie bei Autobahnen entweder nicht möglich oder die Störung wird nicht berücksichtigt.
  • In DE 103 12 024 A1 ist weiterhin eine Möglichkeit zur effizienten Codierung innerörtlicher Verkehrswegeknoten beschrieben.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Berechnung von Routen in Navigationssystemen auch im innerstädtischen Bereich und hierzu verbesserte, codierte Verkehrsinformationen bereitzustellen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Unteransprüchen beschrieben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Codierung von Störungen entlang einer Strecke, z.B. als Teil einer Route, auf der Grundlage einer digitalen Karte, wobei Informationen über Störungen in Richtung entlang der Strecke berücksichtigt und an ein Navigationssystem übermittelt werden, ist dadurch gekennzeichnet, dass codierte Informationen über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Störungen auf Seitenstraßen oder in Kreuzungen entlang der Strecke zusätzlich übermittelt werden. Grundsätzlich ist die Information über die Störung einer Strecke sowie in einer Kreuzung oder Seitenstraße unabhängig davon, ob diese Information bei der Routenberechnung genutzt wird.
  • Da z. B. bei Verkehrsstörungen in Städten häufig Rückstaus in Kreuzungsbereiche hinein und darüber hinaus auftreten, so dass der Querverkehr gestört ist, sind die Informationen über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Störungen auf angrenzenden Straßen, wie Seitenstraßen oder Kreuzungen für die Optimierung einer dynamischen Routenberechnung notwendig. Bei Straßensperrungen aufgrund von Umzügen oder anderen Veranstaltungen ist beispielsweise eine Querung von Kreuzungen ausgeschlossen. Dies kann bei der Berechnung einer Alternativroute berücksichtig werden. Teilweise sind hier auch die Seitenstraßen von der Störung betroffen, so dass Informationen über entsprechende Störungen relevant sind. Um in Verkehrsmeldungen auch die Störungen oder Einflüsse auf Kreuzungen oder Seitenstraßen zu berücksichtigen, sind Erweiterungen zur Beschreibung und Codierung dieser Art von Störungen vorgesehen.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist die Codierung von Störungen auf Kreuzungen oder an Einmündungen oder Abfahrten vorgesehen, wobei es die Codierung erlaubt, die Möglichkeiten von Querungen auf Kreuzungen zu benennen. Die zu- und abführenden Straßen bzw. Fahrbahnen werden als Quellen oder Senken der Kreuzungen durch geeignete Codierung im Streckenverlauf dergestalt gekennzeichnet, dass Informationen über eine Querung bzw. eine Berührung der Strecke über zu- oder abführende Straßen dem Navigationssystem übermittelt wird.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Informationen über Störungen auf Seitenstraßen in Richtung auf die oder von der Kreuzung weg entlang der Strecke übermittelt werden. Unter Seitenstraßen werden dabei diejenigen Straßen verstanden, die von einer Straße entlang der Strecke abzweigen oder in diese einmünden. Eine Kreuzung ist eine Verbindung zwischen mindestens zwei Strecken. In der Regel ist eine Querung der Strecke auf einer Kreuzung bei zwei einander gegenüberliegenden Seitenstraßen möglich, und eine oder mehrere Abbiegeoptionen sind vorhanden. Bei der Codierung von Seitenstraßen, die in eine Strecke oder in eine von Störungen betroffene Kreuzung münden, wird die Information übermittelt, ob alle Seitenstraßen gestört sind oder nicht, ob eine Gruppe von Seitenstraßen gestört ist oder nicht, wobei die Gruppe durch die Fahrtrichtung gekennzeichnet sein kann, also in Fahrtrichtung zur Kreuzung hin oder in Fahrtrichtung von der Kreuzung weg. Auch ist es möglich, die Information zu übermitteln, welche der jeweiligen Seitenstraße gestört ist oder nicht.
  • Gleiches gilt für die Verbindungen innerhalb der Kreuzung, auch diesbezüglich können Informationen codiert vorliegen, welche und wie viele Störungen innerhalb der Kreuzung wo vorliegen. Dabei ist es vorgesehen, die Verbindungen in der Kreuzung zu Gruppen zusammenzufassen. Ein Gruppe bezeichnet alle Verbindungen, die die Längsverbindung queren, die andere Gruppe die Verbindungen, die am Anfang und/oder am Ende oder über die gesamte Länge der Längsverbindung diese berühren, während eine dritte Gruppe Wendeoptionen betrifft, die mit oder ohne Berührung am Anfang und/oder Ende der Längsverbindung versehen sind. Die Informationen über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Störungen innerhalb der jeweiligen Gruppe wird in codierter Form übermittelt und ggf. entsprechend verarbeitet.
  • Weiterhin kann vorgesehen sein, dass bei einer Kreuzung in Richtung entlang der Strecke alle Seitenstraßen bezüglich einer vorliegenden oder nicht vorliegenden Störung in Richtung auf die Kreuzung oder in Richtung von der Kreuzung weg sowie die Störungen in der Kreuzung indiziert werden.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Straßen zur Bildung einer Zuordnungsmatrix gekennzeichnet werden, um so eine leichte Zuordnung der jeweiligen Störungsinformation zu den korrekten Seitenstraßen oder Einmündungen an einer Kreuzung zu den Daten einer digitalen Karte herstellen zu können. Eine entsprechende Kennzeichnung kann auch für Verbindungen innerhalb der Kreuzungen stattfinden, die Zuordnung der Störung und die Auswertung können dann in Matrixform erfolgen.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Codierung die Art der Störung auf Verbindungen in der Kreuzung oder an Seitenstraßen entlang der Strecke bezeichnet. Die Art der Störung kann beispielsweise durch eine Sperrung gekennzeichnet sein. Ebenfalls ist die Beeinträchtigung einer Durchsatzleistung einer Straße oder Kreuzung gegenüber dem Normalzustand als eine Störung aufführbar, wobei ein Durchsatz auch als ein absoluter Wert angegeben werden kann. Alternativ ist eine Zeitverzögerung gegenüber dem Normalzustand als Information übermittelbar, ebenso wie eine absolute Zeitverzögerung gegenüber einem errechneten Tempo.
  • Auch können topologische Informationen gestörter Kreuzungen oder Seitenstraßen in einem Straßenzug im Rahmen der codierten Informationen durch Verkehrsnachrichten übermittelt werden, um festzustellen, welche Kreuzungen oder Seitenstraßen auf einem zusammenhängenden Straßenzug eine Störung aufweisen. Hierzu werden Informationen codiert übermittelt, welche Kreuzungen auf einem zusammenhängenden Straßenzug eine Störung der Verbindungen oder Seitenstraßen aufweisen. Dabei ist es relevant, ob zumindest eine Kreuzung oder Seitenstraße eine Störung aufweist, ob mehrere Störungen an Kreuzungen oder Seitenstraßen vorliegen oder ob beispielsweise alle Verbindungen von Kreuzungen oder Seitenstraßen entlang einer Strecke Störungen, welcher Art auch immer, aufweisen.
  • Sofern lediglich Informationen codiert übermittelt werden, ob alle Verbindungen einer Kreuzung vollständig gestört oder nicht gestört und/oder ob alle Seitenstraßen entlang eine Strecke gestört oder ungestört sind, können diese sehr einfach durch eine kurze Bitfolge oder ein einzelnes Bit übermittelt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Berechnung einer Route, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, in einem Navigationssystem, bei dem auf der Grundlage einer digitalen Straßenkarte und Verkehrsmeldungen, die Störungen entlang einer Strecke, z.B. auf einer errechneten Route, in codierter Form enthalten, eine dynamische Routenberechnung erfolgt, sieht vor, dass codierte Informationen über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Störungen auf Seitenstraßen oder Kreuzungen entlang der Richtung der codierten Strecke dem Navigationssystem übermittelt werden und auf der Grundlage dieser Informationen eine dynamische Routenberechnung erfolgt. Ziel ist es, die Route zu optimieren. Die codierten Informationen über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Störungen können die oben beschriebenen Merkmale enthalten.
  • Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 – ein Beispiel einer Verkehrsstörung entlang einer Strecke;
  • 2 – ein Kreuzungsmodell mit Quersperrung; sowie
  • 3 – eine Darstellung eines Kreuzungsmodells gemäß 2 bezüglich möglicher Wendemanöver.
  • In Verkehrsmeldungen wird die Lage einer Störung im Straßennetz mit TMC-Locations, on-the-fly-Location Referenzing Verfahren (AGORA), TPEG-Loc oder anderen Verfahren beschrieben. Die gestörte Strecke als Teil einer errechneten Route eines Navigationssystems ist dabei ein zusammenhängender Straßenzug in Fahrtrichtung, die durch den gestrichelten Pfeil in der 1 angedeutet ist. Die Straßen oder Straßenabschnitte in Fahrtrichtung der Störung werden mit Längsstraßen 1 bezeichnet, wie in der 1 dargestellt und sind in der Verkehrsmeldung codiert. In diese Längsstraßen 1 münden Seitenstraßen 2 ein oder zweigen ab, wobei die Seitenstraßen 2 die Längsstraßen 1 in einzelne Abschnitte unterteilen. Die Längsstraßen 1 weisen somit an ihren Schnittstellen Kreuzungen 3 auf Die Länge der Verkehrsstörung entlang der Strecke ist durch die beiden Endpunkte 4 definiert.
  • Führt die Route über eine Kreuzung 3, so wird die Verbindung zweier Längsstraßen 1 über die Kreuzung als eine Längsverbindung bezeichnet. Weitere Seitenstraßen 2 können in die Kreuzung 3 einmünden, wobei für die Kreuzung 3 Informationen aller möglichen Verbindungen zwischen den Längsstraßen 1 und Seitenstraßen 2 dieser Kreuzung 3 enthalten. Verbindungen sind alle Fahrmöglichkeiten aller einfahrenden und ausfahrenden Spuren der eine Kreuzung bildenden Straßen. Zusätzlich zu der eigentlichen Störung zwischen den Endpunkten 4 werden in den Verkehrsmeldungen weitere Informationen hinzugefügt, welche die Verbindungen innerhalb einer Kreuzung 3 betreffen.
  • Ein schematisches Kreuzungsmodell mit einer Quersperrung ist in der 2 gezeigt. Die Längsverbindung, also die Strecke beispielsweise entlang der errechneten Route über die Kreuzung 3 soll zwischen II und IV liegen, wobei in der ausgewählten Kreuzung 3 insgesamt fünf Straßen einmünden, die jeweils als Quelle und Senke betrachtet werden können. Die Straßen sind aus Gründen der Übersichtlichkeit mit römischen Ziffern von I bis V versehen. Während die Längsverbindung von II nach IV verläuft, kann die Information bezüglich der Längsverbindung lauten, dass eine Querung dieser Längsverbindung von II nach IV nicht gestört ist. Weiterhin können Informationen vorhanden sein, ob eine Störung aller Verbindungen auf der Kreuzung 3, die die Längsverbindung von II nach IV queren, vorliegt. Querende Verbindungen verlaufen von I nach III, von III nach I, von III nach V, von V nach III, von IV nach I, von I nach II, von IV nach V und von V nach II.
  • Weiterhin können relevante Daten über eine Störung der Verbindungen auf der Kreuzung 3 vorliegen, die die Längsverbindung von II nach IV berühren, also die Verbindungen II nach I, II nach III, II nach V, I nach IV, V nach IV und III nach IV. Nichtberührende Verbindungen können ebenfalls mit Informationen versehen sein, ob eine diesbezügliche Störung vorliegt, wobei diese Verbindungen von I nach V, von V nach I, von IV nach III, III nach II und IV nach II verlaufen. Sollten alle Verbindungen in der Kreuzung 3 gestört sein, also das Einfahren in die und das Ausfahren aus der Kreuzung 3 nicht möglich sein, würden in den Verkehrsmeldungen entsprechende Informationen in codierter Form übermittelt werden.
  • Falls die gestörten Verbindungen nicht mit einem der oben bezeichneten Fälle zu benennen sind, kann durch die Codierung mit einer Booleschen Matrix die genaue Lage der Verbindungen codiert werden. Die Identifizierung kann in oder entgegen dem Uhrzeigersinn festgelegt sein, wobei der Beginn bei der in der Verkehrsmeldung zuerst in Fahrtrichtung referenzierten Straße oder Verbindung in der Kreuzung liegt. Ein Beispiel einer solchen Matrix ist unten aufgeführt.
  • Figure 00080001
  • Sollten Verbindungsstörungen zwischen den einzelnen Straßen auftreten, kann eine Bitmaske zur Identifikation, welcher Art der Verbindungsstörung vorliegt, wie sie anhand der oben beschrieben Situationen gezeigt ist, codiert werden. Sollten die gestörten Verbindungen nicht über eine Boolesche Matrix codiert werden müssen, wird bevorzugt zusätzlich eine N × N lange Bitfolge übertragen, um die gestörten und ungestörten Verbindungen zu kennzeichnen, wobei N die Anzahl der an die Kreuzung 3 mündenden Straßen ist.
  • Beispiel 1:
    • 0:
      keine Verbindung der Kreuzung 3 außer der Längsverbindung gestört
      1:
      alle Verbindungen der Kreuzung 3 außer der Längsverbindung gestört
  • Beispiel 2:
    • 000:
      keine Verbindung der Kreuzung 3 außer der Längsverbindung gestört
      xyz:
      alle Verbindungen der Kreuzung 3, die der Beschreibung mit der Codierung xyz genügen, sind gestört
      rst 0110 1001 0110 1001:
      rst sei nun die Codierung zur Kennzeichnung, dass nur einzelne Verbindungen gestört sind. Die Bitfolie gibt dann die jeweils gestörte Verbindung an.
  • Als Information kann auch übermittelt werden, ob und welche Seitenstraße 2, die in die Kreuzung 3 mündet, mit einer Störung versehen ist, gleiches gilt für Verbindungen in der Kreuzung 3, ggf. sind Informationen in codierter Form enthalten, ob die Störung in oder entgegen der Fahrtrichtung auf einer Route liegen oder ob die Seitenstraße 2 entgegen der Fahrtrichtung aus der Kreuzung 3 kommt oder in Fahrtrichtung in die Kreuzung mündet. Sofern eine Störung einzelner Seitenstraßen 2 vorliegt, können auch diese durch eine Boolesche Matrix codiert werden, wobei die Straßen der Längsverbindung keiner Codierung bedürfen. In dem nachfolgenden Beispiel erfolgt die Längsverbindung zwischen der Straße I und der Straße III.
  • Figure 00090001
  • Sollten Störungen auf Seitenstraßen 2 vorliegen, kann eine zusätzliche Bitmaske zur Identifikation, welcher Art der Seitenstraßenstörung auftritt, verwendet werden. Sollte eine Boolesche Matrix für die Codierung der Störung auf Seitenstraßen 2 notwendig sein, wird eine 2 × N oder eine 2 × (N – 1) oder eine 2 × (N – 2) lange Bitfolge übertragen, um die gestörten oder ungestörten Straßen der Kreuzung 3 zu kennzeichnen, wobei N die Anzahl der an die Kreuzung 3 mündenden Straßen ist. Je nach Fahrtrichtung wird für die Längsverbindung keine Übertragung zusätzlicher Bits benötigt, also N – 1 oder N – 2.
  • Beispiel:
    • 000:
      keine Seitenstraße ist gestört
      001:
      alle Seitenstraßen sind gestört
      010:
      alle hinführenden Seitenstraßen sind gestört
      011:
      alle wegführenden Seitenstraßen sind gestört
      111 0101 1011:
      spezielle Seitenstraßen sind gestört. Die bezeichneten Störungen sind in den angeführten Bits gekennzeichnet.
  • Bei manchen Kreuzungen ist ein Wendemanöver in der Kreuzung möglich. Ein solches Szenario ist in der 3 dargestellt. Berührende Wendemanöver sind bezüglich der Straßen II und IV innerhalb der Kreuzung möglich, während nicht berührende Wendemanöver bezüglich der Straßen I, III und V vorgesehen sind. Ob solche Wendemanöver zulässig und möglich sind, wird mit den codierten Informationen über die Verkehrsmeldung an das Navigationssystem übermittelt.
  • Aufgrund der Vielzahl möglicher Arten von Kreuzungen 3 und der möglichen Beschreibungsvarianten in der digitalen Karte werden bei Störungen nicht die konkreten Verbindungen zwischen zwei Straßen einer Kreuzung 3 beschrieben. Vielmehr beschreiben diese Fälle eine von dem Kreuzungstyp unabhängige Beschreibung einer Kreuzungsstörung. Das Navigationssystem hat die Interpretation der Beschreibung aufgrund der eigenen digitalen Karte zu leisten. In den 2 und 3 ist eine theoretische Kreuzung dargestellt, bei der die Querung der Längsverbindung gestört ist. Im Falle einer Darstellung über eine Boolesche Matrix werden jedoch konkrete Verbindungen gekennzeichnet und identifiziert.
  • Gleiches gilt für eine Beschreibung der Störungssituation bei einmündenden Seitenstraßen 2, die von dem Navigationssystem interpretiert werden muss. Sollte eine Boolesche Matrix übermittelt werden, werden Informationen über eine konkrete Seitenstraße 2 mit einer Störung aufgenommen.
  • Aufgrund vielfältiger Möglichkeiten allgemeiner Fälle zur Beschreibung der Störung auf einer Kreuzung 3 sind die oben Beschriebenen nur ein Ausführungsbeispiel. Andere Kreuzungs- und Störungsszenarien sind entsprechend anwendbar und können entsprechend codiert werden, beispielsweise die Störung der Querung sowie der Störung eines Wendemanövers entlang einer Längsstraße 1.
  • Neben der Codierung der Verbindungen in einer Kreuzung 3 kann zusätzlich übertragen werden, welche Kreuzungen 3 auf dem zusammenhängenden Straßenzug auf der Strecke zwischen den Endpunkten 4 gestört sind. Dabei können alle Kreuzungen dieses Straßenzuges, einzelne Kreuzungen dieses Straßenzuges oder Gruppen von Kreuzungen gestört sein. Zur Codierung kann ein zusätzliches Bit zur Identifikation vorgesehen werden, das die Verbindungen der Kreuzungen 3 gestört sind. Ebenfalls kann ein zusätzliches Bit vorgesehen sein, ob alle Kreuzungen oder nur einzelne Kreuzungen betroffen sind. Zur Identifikation, welche Kreuzung 3 betroffen ist oder sind, kann eine zusätzliche Bitfolge in Fahrtrichtung zur Identifikation übermittelt werden.
  • Beispiel (x: beliebiges oder fehlendes Bit):
    • 0 : x : xxxx
      – keine Kreuzung gestört
      1 : 1 : xxxx
      – alle Kreuzungen 3 gestört
      1 : 0 : 0110
      – erste und vierte Kreuzung nicht gestört, zweite und dritte Kreuzung gestört.
  • Neben der Identifikation, welche Verbindungen in der Kreuzung oder welche Seitenstraßen 2 gestört sind, kann die Information übermittelt werden, welche Störung vorliegt.
  • Beispielsweise kann die Codierung dergestalt vorgesehen sein, dass bei keiner weiteren Informationsübertragung die Störung der Längsverbindung auf die Verbindungen auf den Kreuzungen 3 oder die Seitenstraßen 2 analog angewendet wird. Wenn also die Längsstrecke 1 gesperrt ist, sind auch die Seitenstraßen 2 gesperrt oder Querungen nicht möglich. Alternativ kann bei Nichtübertragung weiterer Informationen angenommen werden, dass die gestörten Verbindungen allgemein gesperrt sind. Die Art der Störung kann in Form einer einheitlichen Tabelle, wie bei herkömmlichen TMC-Verkehrsmeldungen, übertragen werden, die von keiner Störung über stockenden Verkehr zu einer Vollsperrung entsprechend Szenarien enthalten kann.
  • Die Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen darin, dass nicht mehr die Seitenstraßen oder Einmündungen zusätzlich vollständig codiert werden müssen, sondern nur der längs verlaufende Straßenzug codiert und um Informationen bezüglich der hinführenden und abführenden Seitenstraßen 2 ergänzt werden müssen. Die Informationen sind im Empfänger leicht zu verarbeiten, da im Navigationssystem die jeweilige Kreuzung 3 in Längsrichtung bereits aus der Datenbank für die digitale Karte geladen werden muss und nur die Störungen für die Abbiege- und Durchfahrtsbeziehungen berücksichtigt werden müssen.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Codierung von Störungen entlang einer Strecke auf der Grundlage einer digitalen Karte, wobei Informationen über Störungen in einer Richtung entlang der Strecke berücksichtigt und an ein Navigationssystem übermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass codierte Informationen über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Störungen auf Seitenstraßen oder in Kreuzungen entlang der Stecke zusätzlich übermittelt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen über Störungen in Seitenstraßen in Richtung auf die Kreuzung oder von der Kreuzung weg übermittelt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungen in der Kreuzung zu Gruppen zusammengefasst werden und die Störung die Gruppe bezeichnet, für die die Störung in der Kreuzung auftritt.
  4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Kreuzung in Fahrtrichtung entlang der Strecke alle Seitenstraßen bezüglich einer vorliegenden oder nicht vorliegenden Störung in Richtung auf die Kreuzung oder in Richtung von der Kreuzung weg sowie sämtliche Verbindungen in der Kreuzung indiziert werden.
  5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenstraßen an einer Kreuzung und Verbindungen in der Kreuzung zur Aufstellung einer Zuordnungsmatrix gekennzeichnet werden.
  6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet. dass die codierte Information die Art der Störung auf den Verbindungen in der Kreuzung oder an Seitenstraßen entlang der Strecke bezeichnet.
  7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen codiert übermittelt werden, welche Kreuzungen auf einem zusammenhängenden Straßenzug eine Störung der Verbindungen oder Seitenstraßen aufweisen.
  8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen codiert übermittelt werden, ob alle Verbindungen einer Kreuzung vollständig gestört oder nicht gestört und/oder ob alle Seitenstraßen entlang einer Strecke gestört oder ungestört sind.
  9. Verfahren zur Berechnung einer Route, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, in einem Navigationssystem, bei dem auf der Grundlage einer digitalen Straßenkarte und Verkehrsmeldungen, die Störungen entlang einer Strecke auf der errechneten Route in codierter Form enthalten, eine dynamische Routenberechnung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass codierte Informationen über das Vorliegen oder Nichtvorliegen von Störungen auf Seitenstraßen oder Verbindungen in Kreuzungen entlang der Richtung der codierten Strecke dem Navigationssystem übermittelt werden und auf der Grundlage dieser Informationen eine Route optimiert wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass codierte Informationen nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 verwendet werden.
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