DE10015935A1 - Verfahren zur Übertragung einer Position einer Verkehrsinformation, insbesondere einer Verkehrsstörung - Google Patents
Verfahren zur Übertragung einer Position einer Verkehrsinformation, insbesondere einer VerkehrsstörungInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Übertragung einer Position einer Verkehrsinformation, insbesondere einer Verkehrsstörung, auf einem Verkehrsweg in digital codierten Meldungen, wobei zur Codierung und Decodierung der Meldungen sender- und empfängerseitig Ortsdatenbanken verwendet werden und eine ungefähre Position der Verkehrsinformation durch Referenzierung auf den Verkehrsweg und mindestens einen in den Ortsdatenbanken enthaltenen auf dem Verkehrsweg befindlichen Ort codiert wird, wird zusätzlich zu dem Ort der Streckenanteil zwischen der Position und dem Ort übertragen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung einer
Position einer Verkehrsinformation, insbesondere einer
Verkehrsstörung, auf einem Verkehrsweg in digital codierten
Meldungen, wobei zur Codierung und Decodierung der Meldungen
sender- und empfängerseitig Ortsdatenbanken verwendet werden
und eine ungefähre Position der Verkehrsinformation durch
Referenzierung auf den Verkehrsweg und mindestens einen in
den Ortsdatenbanken enthaltenen auf dem Verkehrsweg
befindlichen Ort codiert wird.
Die Übertragung von digital codierten Verkehrsmeldungen,
insbesondere von nach dem ALERT-C-Protokoll codierten und
decodierten TMC-Meldungen, ist auf Orte gestützt, die sowohl
sender- als auch empfängerseitig im Zusammenhang mit
Verkehrswegen in Ortsdatenbanken aufgeführt sind. Diese Orte
sind verkehrsrelevante Punkte, wie beispielsweise Abfahrten
und Kreuzungen, die untereinander in Form von Vorgänger und
Nachfolger und auf das zugehörige Straßensegment
referenziert sind, wobei das zugehörige Straßensegment
wiederum Teil einer Straße ist.
Durch die Beschränkung auf diese verkehrsrelevanten Punkte
wird zwar der Umfang der Ortsliste minimiert, gleichzeitig
ist aber eine vollständige Beschreibung des
Verkehrswegenetzes, insbesondere Straßennetzes, unmöglich.
Die Beschreibung der Autobahnen ist zwar noch relativ
vollständig, für die untergeordneten Straßenklassen liegen
jedoch zwischen zwei codierten Orten ein oder mehrere nicht
codierte Knotenpunkte. Da in TMC-Meldungen nur jeweils ein
Ortscode übertragen wird (primärer Ort), auf den sich die
Störung bezieht, und ein Ausmaß, das angibt, wieviele
codierte Orte auf einer Strecke von der Störung betroffen
sind, wird sowohl der Anfang als auch das Ende der Störung
nur in Form von codierten Orten (primärer und sekundärer
Ort) übertragen. Da die Anzahl der codierten Orte auf den
untergeordneten Straßenklassen gering ist, ist hier die
Präzision der Ortsangabe unbefriedigend, da zwischen dem
primären und dem sekundären Ort in der Regel mehrere
Kreuzungen mit anderen Straßen liegen, die von einem
Navigationssystem zur Umfahrung der Störung genutzt werden
könnten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Position,
insbesondere die Position einer Verkehrsstörung, auf einem
Verkehrsweg genauer zu übertragen.
Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß zusätzlich zu dem Ort der Streckenanteil
zwischen der Position und dem Ort übertragen wird. Dadurch
wird unter anderem empfängerseitig ermöglicht, durch den
Vergleich der übertragenen Position mit nicht codierten
Kreuzungen Straßen zur Umfahrung der Störung zu nutzen, die
bei der bekannten Übertragung nach ALERT-C mittels Ortscode
des primären Ortes und mittels Ausmaß der Störung nicht
erkannt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur mit RDS/TMC
anwendbar, sondern ist überall da verwendbar, wo auf Basis
von codierten Ortsdatenbanken Meldungen in ähnlicher Weise
übertragen werden, beispielsweise beim GSM/TMC.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Streckenanteil auf die Strecke zwischen dem codierten
Ort und einem um das Ausmaß von dem codierten Ort entfernten
auf den Verkehrsweg liegenden Ort bezogen wird. Da die
Übertragungskapazität für den Streckenanteil begrenzt ist,
ergibt sich bei dieser Ausgestaltung eine möglicherweise
nicht befriedigende Genauigkeit, wenn das Ausmaß viele
Straßensegmente umfaßt.
Zur Behebung dieses Nachteils ist bei einer anderen
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
daß der Streckenanteil auf die Strecke zwischen dem
codierten Ort und einem dem codierten Ort unmittelbar
benachbarten in der Datenbank auf demselben Verkehrsweg
vorhandenen Ort bezogen ist.
Für zusätzliche Zahlenangaben, wie sie auch der
Streckenanteil darstellt, gibt es in einer TMC-Meldung nach
ALERT-C verschiedene Möglichkeiten. Insbesondere bezüglich
der Kompatibilität mit bestehenden Sendern und Empfängern
ist eine Ausgestaltung der Erfindung besonders günstig, die
darin besteht, daß bei einer Codierung nach dem
ALERT-C-Protokoll die Codierung des Streckenanteils im Label
15 erfolgt. Eine ebenfalls günstige Möglichkeit besteht
darin, daß bei einer Codierung nach dem ALERT-C-Protokoll
die Codierung des Streckenanteils im Label 12 erfolgt.
Das Label 15 stellt ein 5-Bit-Datenfeld zur Verfügung, womit
bei der Position eine Genauigkeit von 5% erreicht werden
kann, was für die Erfüllung der erfindungsgemäßen Aufgabe
durchaus ausreichend ist. Bei der Verwendung des Labels 12
kann ein 16-Bit-Wert für den Streckenanteil vorgesehen
werden, was eine entsprechend höhere Genauigkeit ergibt.
Die Verkehrsinformation, deren Position mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren übertragen wird, kann auf einen
punktförmigen Ort bezogen sein, beispielsweise eine
Straßensperrung, eine Gefahrenstelle oder eine
Statusinformation wie die Durchschnittsgeschwindigkeit der
den punktförmigen Ort passierenden Fahrzeuge. Die
Verkehrsinformation kann sich jedoch auch auf ein
ausgedehntes Ereignis oder Objekt beziehen, wie
beispielsweise eine Verkehrsstörung (Stau).
Zur Übertragung des Endes einer Verkehrsstörung kann bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, daß mit Hilfe
des Streckenanteils die Position des Beginns (Ursache) einer
Verkehrsstörung übertragen wird und daß das Ende einer
Verkehrsstörung aus der über das Label 2 übertragenen Länge
oder aus dem übertragenen Ereigniscode berechnet wird. Bei
einem geeigneten Empfänger wird man beide Möglichkeiten
vorsehen, da senderseitig nicht festgelegt ist, ob zur
Übertragung der Länge einer Verkehrsstörung das Label 2 oder
ein Ereigniscode benutzt wird.
TMC-Empfänger können grundsätzlich auch mit Datenbanken ohne
Entfernungsangaben arbeiten. Für diesen Fall ermöglicht eine
andere Ausgestaltung die Codierung von nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren übertragenen Positionen dadurch,
daß bei Nichtvorhandensein von Entfernungsangaben in der
Ortsdatenbank des Empfängers die Entfernungsangaben aus
einer dem Empfänger zugeordneten digitalen Karte entnommen
werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch die Position einer Störung und die
verschiedenen Längenmaße im Falle eines ersten
Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 entsprechende Größen bei einem zweiten
Ausführungsbeispiel und
Fig. 3 ebenfalls schematisch die Verringerung eines wegen
einer Störung erforderlichen Umweges.
Wie bereits erläutert, wird in einer TMC-Meldung nach
ALERT-C eine Störung S durch Angabe eines primären Ortes L1
und des Ausmaßes in Form der Anzahl der Straßensegmente bis
zu einem sekundären Ort L2 codiert, zwischen denen sich die
Störung S befindet, die in den Figuren durch die Ausfüllung
der die Straße R darstellende Doppellinie hervorgehoben ist.
Dies erfolgt auch, wenn - wie bei den dargestellten
Ausführungsbeispielen - sich die Störung S zwischen den
Punkten X (Anfangspunkt) und Y (Endpunkt) nicht über die
gesamte Entfernung zwischen L1 und L2 erstreckt. Zusätzlich
kann nach ALERT-C über das Label 2 die Störungslänge L mit
einer Genauigkeit von etwa 10% codiert werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird die Position
des Punktes X durch den prozentualen Streckenanteil D
bezogen auf die Entfernung zwischen L1 und L2 übertragen. Da
A entweder in der Ortsdatenbank des Empfängers abgelegt ist
oder aus einer digitalen Karte entnommen werden kann, kann D
aus der übertragenen Größe P berechnet werden.
Senderseitig wird aus den bekannten Größen D und A die zu
übertragende Größe zu P = D . 100/A berechnet. Wenn
beispielsweise der Abstand zwischen L1 und L2 20 km beträgt
und die Störungsursache 6 km vor dem primären Ort L1 liegt,
ergibt sich ein zu übertragender Parameter von P = 30%.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 liegt zwischen den
beiden Orten L1 und L2 ein weiterer Ort L3, der auch in der
Ortsdatenbank aufgeführt ist. Für die gleiche Störung S
zwischen den Punkten X und Y wird dann eine TMC-Meldung
übertragen, die besagt, daß vor dem Ort L1 eine Störung mit
dem Ausmaß 2 vorliegt, was ohne weitere Angaben bedeuten
kann, daß die gesamte Strecke zwischen L1 und L2 von der
Störung betroffen ist.
Bei einer Codierung nach Fig. 2 wird jedoch im Gegensatz zu
Fig. 1 der Streckenanteil D nicht auf die Entfernung
zwischen L1 und L2, sondern auf die Entfernung A' zwischen
L1 und L3 bezogen, so daß die Position X mit größerer
Genauigkeit übertragen wird. Der zu übertragende Parameter
berechnet sich dann zu P' = D . 100/A'.
P bzw. P' wird dann als Datentelegramm mit der Kennung Label
15 zum Empfänger übertragen. Wird die gleiche Codiertabelle
benutzt wie bei Qualifier 3, ergibt sich als 5-Bit-Wert eine
6, die in das dem Label 15 folgende Datenfeld eingetragen
wird. Die Decodierung im Empfänger erfolgt beispielsweise
über eine Look-up-Tabelle.
Basierend auf dieser Information kann der Empfänger zum
einen die Position des Punktes X und zum anderen unter
Ausnutzung der ebenfalls übertragenen Störungslänge L die
Position des Punktes Y berechnen. Wie in Fig. 3 dargestellt,
können in Verbindung mit einem Navigationssystem, das über
eine digitale Karte verfügt, diese Informationen genutzt
werden, um den Fahrer dicht an das Stauende heranzuführen
und nach Umfahrung des Staus früher wieder auf die
ursprüngliche Strecke zurückzuführen.
Fig. 3 zeigt die gleiche Strecke wie Fig. 2 mit den Orten
L1, L2 und L3 sowie der Störung S zwischen den Punkten X und
Y. Außerdem sind weitere Orte O1 bis O7 dargestellt, von
denen mindestens die Orte O1 und O3 in den zur Codierung und
Decodierung verwendeten Ortsdatenbanken nicht eingetragen
sind. Bei der erfindungsgemäßen Übertragung der Position von
Stauanfang X und Stauende Y kann der Fahrer über die Orte
O1, O2 und O3, also über eine kürzere Umleitungsstrecke als
ohne die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
geleitet werden, wobei er über die Orte O4, O5, O6 und O7
geführt werden müßte.
Alternativ zu der Verwendung des Labels 15 kann das Label 12
genutzt werden. Für diesen ist in ALERT-C bereits ein
16-Bit-Feld für den Wert vorgesehen. Damit kann die Position
bei Bedarf mit einer höheren Auflösung (etwa in 100%/65536)
übertragen werden. Sinngemäß ist das Verfahren auch mit
anderen als prozentuellen Angaben des Streckenanteils, d. h.
als absoluter oder relativer Abstand, beispielsweise in
Längeneinheiten oder mit Label 2 oder mit Label 5,
guantifier 9, oder durch Einführung einer neuen Tabelle
(entsprechend Gebrauch mit Quantifier, siehe ENV12313-2),
möglich.
Claims (8)
1. Verfahren zur Übertragung einer Position einer
Verkehrsinformation, insbesondere einer Verkehrsstörung, auf
einem Verkehrsweg in digital codierten Meldungen, wobei zur
Codierung und Decodierung der Meldungen sender- und
empfängerseitig Ortsdatenbanken verwendet werden und eine
ungefähre Position der Verkehrsinformation durch
Referenzierung auf den Verkehrsweg und mindestens einen in
den Ortsdatenbanken enthaltenen auf dem Verkehrsweg
befindlichen Ort codiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich zu dem Ort der Streckenanteil zwischen der
Position und dem Ort übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Streckenanteil auf die Strecke zwischen dem codierten
Ort und einem um das Ausmaß von dem codierten Ort entfernten
auf den Verkehrsweg liegenden Ort bezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Streckenanteil auf die Strecke zwischen dem codierten
Ort und einem dem codierten Ort unmittelbar benachbarten in
der Datenbank auf demselben Verkehrsweg vorhandenen Ort
bezogen ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Codierung nach dem
ALERT-C-Protokoll die Codierung des Streckenanteils im Label
15 erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer Codierung nach dem
ALERT-C-Protokoll die Codierung des Streckenanteils im Label
12 erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe des Streckenanteils
die Position des Beginns (Ursache) einer Verkehrsstörung
übertragen wird und daß das Ende einer Verkehrsstörung aus
der über das Label 2 übertragenen Länge berechnet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Hilfe des Streckenanteils die
Position des Beginns (Ursache) einer Verkehrsstörung
übertragen wird und daß das Ende einer Verkehrsstörung aus
dem übertragenen Ereigniscode berechnet wird.
8. Verfahren zur Decodierung der nach dem Verfahren nach
einem der vorhergehenden Ansprüche übertragenen Position,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Nichtvorhandensein von
Entfernungsangaben in der Ortsdatenbank des Empfängers die
Entfernungsangaben aus einer dem Empfänger zugeordneten
digitalen Karte entnommen werden.
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8131 | Rejection |