DE10310395B4 - Vorrichtung zur Entgasung von Speisewasser - Google Patents

Vorrichtung zur Entgasung von Speisewasser Download PDF

Info

Publication number
DE10310395B4
DE10310395B4 DE2003110395 DE10310395A DE10310395B4 DE 10310395 B4 DE10310395 B4 DE 10310395B4 DE 2003110395 DE2003110395 DE 2003110395 DE 10310395 A DE10310395 A DE 10310395A DE 10310395 B4 DE10310395 B4 DE 10310395B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
gases
gas
partial pressure
activated carbon
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE2003110395
Other languages
English (en)
Other versions
DE10310395A1 (de
Inventor
Carsten Dr. Bloch
Steffen Görlich
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Amovis GmbH
Original Assignee
Enginion AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Enginion AG filed Critical Enginion AG
Priority to DE2003110395 priority Critical patent/DE10310395B4/de
Publication of DE10310395A1 publication Critical patent/DE10310395A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10310395B4 publication Critical patent/DE10310395B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/20Treatment of water, waste water, or sewage by degassing, i.e. liberation of dissolved gases
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D19/00Degasification of liquids
    • B01D19/0005Degasification of liquids with one or more auxiliary substances
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D19/00Degasification of liquids
    • B01D19/0031Degasification of liquids by filtration
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/28Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
    • C02F1/283Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using coal, charred products, or inorganic mixtures containing them
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/44Treatment of water, waste water, or sewage by dialysis, osmosis or reverse osmosis
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/70Treatment of water, waste water, or sewage by reduction
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/70Treatment of water, waste water, or sewage by reduction
    • C02F1/705Reduction by metals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2209/00Controlling or monitoring parameters in water treatment
    • C02F2209/22O2

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Degasification And Air Bubble Elimination (AREA)

Abstract

Vorrichtung (20) zur Entfernung ausgewählter Gase aus Wasser mit einem Behälter (24) für das Wasser, welcher mit einem Gasraum (38) über eine gasdurchlässige Membran in Verbindung steht, in dem Mittel (30) vorgesehen sind, mit welchen der Partialdruck der ausgewählten Gase bei gleichbleibendem Partialdruck der übrigen Gase absenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Senkung des Partialdrucks in Form einer austauschbaren Patrone vorgesehen sind.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfernung ausgewählter Gase aus Wasser mit einem Behälter für das Wasser, welcher mit einem Gasraum über eine gasdurchlässige Membran in Verbindung steht, in dem Mittel vorgesehen sind, mit welchen der Partialdruck der ausgewählten Gase bei gleichbleibendem Partialdruck der übrigen Gase absenkbar sind. Solches Wasser kann zum Beispiel das Speisewasser für technische Anlagen sein, Kühlwasser, Wasser für Dampfprozesse oder andere Anwendungen.
  • Das in technischen Anlagen verwendete Speisewasser wird gewöhnlich in einem Kreisprozess wiederverwendet. Es durchläuft eine Vielzahl von häufig metallischen Komponenten. In dem Speisewasser können sich gelöste Gase befinden. Solche Gase sind zum Beispiel Sauerstoff und Kohlendioxid, welche durch den Kontakt mit Luft in das Speisewasser gelangen. Die im Speisewasser gelösten Gase können Korrosion der Werkstoffe verursachen oder die Bauteile vollständig zerstören. Dadurch verringert sich die Lebensdauer der Anlage. Dadurch steigen der Wartungsaufwand und die Kosten einer solchen Anlage.
  • Der Gasgehalt ist veränderlich. Selbst wenn das Gas in einem geschlossenen System aus dem Wasser entfernt wird, kann der Gehalt durch Füll- und Ergänzungswasser wieder steigen. Auch gasdurchlässige Bauteile bewirken einen Anstieg des Gasgehalts. Es sind daher in der Kraftwerkstechnik und im Heizungsbau zahlreiche Verfahren entwickelt worden, mit denen Sauerstoff und andere gelöste Gase aus dem Speisewasser entfernt werden können.
  • Stand der Technik
  • Es ist bekannt, Sauerstoff chemisch zu reduzieren. Hierzu werden dem Wasser Reduktionsmittel zugesetzt. Aus der EP 140 563 B1 ist es bekannt, Hydrazin als Reduktionsmittel zu verwenden. Das Hydrazin reagiert mit dem gelösten Sauerstoff und verringert so die Korrosion. Das Reaktionsprodukt, sowie nicht reagierendes Hydrazin verbleiben im Wasser. Das ist nachteilig, da Hydrazin toxisch und mutagen ist.
  • Aus der DE 693 21 918 T2 ist es bekannt, Hydroxylamine als Reduktionsmittel zu verwenden. Auch das Hydroxylamin reagiert mit dem gelösten Sauerstoff und verringert so die Korrosion. Die Reaktionsprodukte können jedoch wasserlösliche Salze bilden, welche die Leitfähigkeit des Speisewassers erhöhen. Dadurch kann sich an einigen Teilen der Anlage die Korrosionsgefahr wieder erhöhen. Gleiches gilt für die Zugabe von Sulfiten als Reduktionsmittel.
  • Aus der DE 690 04 785 T2 ist es bekannt, dem Speisewasser Wasserstoff zuzusetzen und es danach mit ultravioletter Strahlung zu bestrahlen. Das Wasserstoff reagiert mit dem Sauerstoff und vermeidet so Korrosion. Durch die Handhabung des Wasserstoffs und der Bestrahlung ist dies ein vergleichsweise aufwendiges Verfahren.
  • Aus der DE 431 55 20 A1 ist es bekannt, dem Speisewasser Wasserstoff zuzusetzen und dessen Reaktion mit Sauerstoff katalytisch zu bewirken. Dadurch wird die Korrosion vermieden. Auch hier ist die Handhabung des Wasserstoffs schwierig.
  • Es ist weiterhin aus der DE 101 36 570 A1 bekannt, gelöste Gase vollständig aus dem Wasser zu entfernen. Hierzu wird der Gasdruck über dem Wasser mittels einer Pumpe erniedrigt. Das Wasser wird an einer gasdurchlässigen und wasserundurchlässigen Membran vorbeigeführt. Auf der Gasseite der Membran wird ein Unterdruck erzeugt. Die im Wasser gelösten Gase wandern aufgrund des Druckgefälles durch die Membran. Sie können dann mit der Pumpe abgezogen werden.
  • In Kraftwerken wird üblicherweise ohne Membran gearbeitet. Das Wasser wird in einen Sprühentgaser geführt. Dort wird es in kleine Tröpfchen zerteilt, so dass die gelösten Gase durch Anlegen eines Unterdrucks aus dem Wasser entfernt und abgepumpt werden. Bei beiden Verfahren ist eine Pumpe erforderlich. Dadurch wird der technische und energetische Aufwand hoch. Ein selektives Entfernen ausgewählter Gase ist nicht möglich.
  • Als weiteres Verfahren ist aus der Kraftwerkstechnik die thermische Entgasung bekannt. Dabei wird Wasserdampf durch das gashaltige Wasser geleitet. Die im Wasser gelösten Gase reichern sich in den aufsteigenden Dampfblasen an und werden mit einer Pumpe abgezogen. Bei diesem Verfahren muß der Speisewasserverlust durch kontinuierliche Zugabe von Frischwasser ausgeglichen werden. Auch hier wird eine Pumpe benötigt.
  • Aus der WO 87/03276 ist eine Einrichtung zur Rediffusion von Sauerstoff aus Wasser in geschlossenen Kreisläufen bekannt, bei welcher der Sauerstoff mit Hydrazin, Hydrazinhydrat, Natriumsulfit oder Tannin chemisch gebunden wird. Die Einrichtung besteht im wesentlichen aus einem gasdichten Behälter, in welchen an einer Seite ein Einlaß- und parallel dazu an der gegenüberliegenden Seite ein Auslaßrohr in den Behälter hineinragen. Beide Rohre weisen innerhalb des Behälters Öffnungen auf, durch welche das Wasser in den Behälter fließen kann. Der Behälter ist mit zwei horizontal verlaufenden Schichten versehen, in welchen sich die chemische Verbindung befindet. Die Schichten sind gegen den wasserführenden Teil des Behälters abgedichtet. Die Wandung dieser Schichten ist gasdurchlässig ausgebildet. Das Wasser läuft parallel zu diesen Schichten daran entlang vom Einlassrohr zum Auslaßrohr. Sauerstoff kann bei dieser Anordnung durch die gasdurchlässige Wandung aus dem Wasser in die Schichten treten und wird von der chemischen Verbindung gebunden. Statt der horizontal verlaufenden Schichten sind weiterhin zylindrische Schichten mit horizontal verlaufender Achse offenbart. Die beschriebene Anordnung ist komplex aufgebaut und erfordert eine Vielzahl von Dichtungen. Weiterhin wird die chemische Verbindung irgendwann aufgebraucht.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, mit dem ausgewählte Gase selektiv, einfach und mit geringem Wartungsaufwand aus Wasser entfernt werden können.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Mittel zur Senkung des Partialdrucks in Form einer austauschbaren Patrone vorgesehen sind. Die Verbindung des Gasraums mit dem Speisewasser erfolgt dabei über eine gasdurchlässige Membran. Das erlaubt das Einbringen des Gasraums in das Speisewasser, wenn die Membran zugleich wasserundurchlässig ist. Dadurch wird die Konstruktion der Vorrichtung vereinfacht. Bei großer Membranoberfläche und einer ausreichenden Menge an chemischer Verbindung bzw. Adsorptionsmittel kann dann eine hohe Entfernungsrate bei geringem Aufwand erreicht werden.
  • Die chemische Verbindung, bzw. das Sorptionsmittel ist irgendwann verbraucht, d.h. hat vollständig reagiert oder ist vollständig belegt. Durch die Verwendung einer Patrone kann sie auf einfache Weise ausgetauscht werden kann. Alternativ wird von vorneherein soviel Mittel eingeführt, dass es für die Lebensdauer der Anlage ausreicht. Letzteres bietet sich insbesondere bei sehr geringfügigen Mengen an gelösten Gasen an. Auch hier erleichtert die Verwendung einer Patrone die Handhabung der Füllung bei der Herstellung.
  • Die Patrone kann schnell und einfach auch von ungeschultem Personal ausgetauscht werden. Das vereinfacht die Wartung.
  • Die Patrone kann eine chemische Verbindung umfassen, mit welcher das oder die ausgewählten Gase unter Senkung des jeweiligen Partialdrucks chemisch reagieren, oder ein Sorptionsmittel, an welchem das oder die ausgewählten Gase adsorbierbar oder absorbierbar sind.
  • Durch die chemische Reaktion, bzw. den Sorptionsvorgang wird der Partialdruck des ausgewählten Gases gesenkt. Die Löslichkeit des Gases im Wasser wird verringert. Zur Erreichung eines Gleichgewichts, diffundiert das entsprechende im Wasser gelöste Gas in die Gasphase. Das Gas kann dort abreagieren oder adsorbiert werden. Durch diesen Prozess wird das unerwünschte gelöste Gas in der Gasphase und nicht im Wasser entfernt. Die hierfür erforderlichen Chemikalien gelangen nicht in Kontakt mit dem Wasser. Die Nachteile des Standes der Technik, bei denen das Wasser toxisch verunreinigt wird oder die Leitfähigkeit erhöht wird, werden auf diese Weise vermieden. Es werden auch keine Pumpen benötigt. Es kann im geschlossenen System gearbeitet werden und Wasserverluste werden vermieden. Da lediglich das ausgewählte Gas entfernt wird, ist es möglich erwünschte Gase im Wasser zu belassen. Wird dem Wasser beispielsweise Ammoniak zur pH-Einstellung zugegeben, so verbleibt dies im Wasser, während Sauerstoff entfernt werden kann.
  • Zur Entfernung des Gases aus der Gasphase ist eine chemische Reaktion mit Verbindungen wie Eisenpulver, Eisen(II)-Salze, Sulfite, Ascorbinsäure oder Kaliumhydroxid geeignet. Kaliumhydroxid ist für die Reaktion mit Kohlendioxid besonders geeignet. Die übrigen Verbindungen eignen sich für die Reaktion mit Sauerstoff.
  • Es ist aber auch möglich, eine Absorption oder Adsorption des Gases zu nutzen. Als Sorptionsmittel können Aktivkohle-Molekularsiebe, Aktivkohle, imprägnierte Aktivkohle und imprägnierte Aktivkohle mit einem Katalysator verwendet werden. So können Aktivkohle-Molekularsiebe für die Adsorption von Sauerstoff und Stickstoff verwendet werden. Flüchtige organische Lösungsmittel können mit Aktivkohle adsorbiert werden. Anorganische Gase, wie Schwefelwasserstoff, Blausäure, Schwefeldioxid, Chlorwasserstoff und Ammoniak können von imprägnierter Aktivkohle adsorbiert werden. Nitrose Gase können mit imprägnierter Aktivkohle bei Zugabe eines Katalysators adsorbiert werden. Die Imprägnierung der Aktivkohle richtet sich dabei nach der Art des Gases.
  • Es kann eine Mehrzahl von chemischen Verbindungen und/oder Sorptionsmitteln vorgesehen sein, mit welchen eine Mehrzahl von Gasen aus dem Speisewasser entfernbar sind. Das bedeutet, dass die Mittel zur Entfernung der Gase kombinierbar sind, und eine quasi beliebige Auswahl der zu entfernenden Gase möglich ist.
  • Es können Einstellmittel zur Einstellung der jeweiligen Gaskonzentration im Speisewasser vorgesehen sein. Die Einstellung kann über die Menge an Chemikalien oder Adsorptionsmittel und deren Oberfläche erfolgen. Sie kann über die Durchflussrate des Wassers und den Strömungsweg entlang der Kontaktfläche mit dem Gasraum erfolgen.
  • In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
    • (a) der Speisewasserbehälter mit einem Zulauf und einem Ablauf versehen,
    • (b) der über eine Membran mit dem Speisewasser verbundene Gasraum von der Hohlwandung einer mantelförmigen Patrone mit einem zentralen Durchgangskanal gebildet, und
    • (c) der Ablauf von einem in dem Durchgangskanal längsbeweglich geführten Rohr gebildet.
  • Die mantelförmige Patrone kann die Form eines Zylinders haben. Die Zylinderwandung ist ein Hohlraum, in dem sich Chemikalien und/oder Sorptionsmittel befinden. Die Wandung wird zumindest teilweise von einer Membran gebildet. Dadurch steht der innerhalb der Wandung befindliche Gasraum mit dem Speisewasser in Kontakt. Die Patrone kann an einer Seite geschlossen sein. Dann wird der Speisewasserbehälter damit verschlossen, indem die Patrone z.B. eingeschraubt wird oder mit einer Dichtung eingefügt. Das längsbewegliche Rohr kann in dem Durchgangskanal so bewegt werden, dass sich der Strömungsweg vom Zulauf verlängert oder verkürzt. Dadurch wird die Kontaktzeit des Wassers mit der Membran vergrößert oder verkleinert. Das bedeutet, dass der Grad der Entgasung eingestellt werden kann.
  • Weiterhin kann eine einstellbare Pumpe zum einstellbaren Fördern des Speisewassers vorgesehen sein. Es kann ein Sensor zum Messen des Gasgehalts der ausgewählten Gase vorgesehen sein. Die Messwerte können als Steuersignal für die Förderleistung der Pumpe dienen oder als Kontrollsignal für die Wartung der Anlage.
  • Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Ausführungsbeispiel ist nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 ist eine schematische Darstellung eines Dampfkreisprozesses zur Erzeugung von elektrischer Energie
  • 2 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Entgasung von Speisewasser
  • Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
  • In 1 ist schematisch der Dampfkreisprozess 10 einer Rotationskolben-Expansionsmaschine 10 dargestellt. Der Dampfkreisprozess umfasst eine Expansionsmaschine 14 und einen Durchlaufdampferzeuger 12. Der Durchlaufdampferzeuger 12 ist mit dem heißen Rauchgas eines Brenners beaufschlagt. Der Kreisprozess umfasst weiterhin eine drehzahlregelbare Speisewasserpumpe 16 und einen Kondensator 18. Der Durchlaufdampferzeuger 12 ist von Wasser oder Wasserdampf durchflossen. Das Wasser oder der Wasserdampf steht dabei unter einem erhöhten Druck, welcher von einer Pumpe 16 erzeugt wird. Dem Wasser oder Wasserdampf wird eine Wärmemenge ΦH aus dem Rauchgas zugeführt. Dadurch wird der Wasserdampf auf eine hohe Temperatur und ein höheres Druckniveau gebracht. Die innere Energie steigt. In einer Rotationskolbenmaschine 14 wird der Wasserdampf entspannt. Dabei sinkt der Druck wieder auf ein niedrigeres Druckniveau. Bei dieser Entspannung wird Arbeit frei.
  • Der entspannte Wasserdampf wird dann einem Kondensator 18 zugeführt, in welchem er kondensiert wird, damit das Wasser für den Kreisprozess weiter zur Verfügung steht. Dabei wird die Wärmemenge Φc frei. Das kondensierte Wasser wird erneut der Pumpe 16 zugeführt. Die Förderleistung der Pumpe ist am Motor M einstellbar. Dadurch ist der Massenstroms in dem Wasserkreislauf veränderbar.
  • Das kondensierte Wasser wird in einer Entgasungseinrichtung 20 von Sauerstoff und anderen Schadgasen befreit. Die Entgasungseinrichtung 20 ist in 2 nochmals im Detail dargestellt. Das Wasser fließt vom Kondensator über das Rohr 22 in einen Behälter 24. In dem Behälter 24 wird das Wasser entgast. Von dem Behälter 24 strömt das Wasser über einen Auslauf 26 in Richtung auf die Pumpe 16. Der Auslauf 26 ist ebenfalls rohrförmig, wobei das Rohr sich bis in den Durchströmungskanal 35 erstreckt.
  • An der Oberseite 28 des Behälters 24 ist eine allgemein mit 30 bezeichnete Patrone eingeschraubt. Dabei ist das System vollständig und praktisch luftfrei abgeschlossen. Die Patrone 30 besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Körper 32, welcher in einem Schraubdeckel 34 befestigt ist. Der zylindrische Körper umschließt einen Durchströmungskanal 35. Der Körper 32 hat eine Hohlwandung 36, welche einen Gasraum 38 umschließt. In dem Gasraum befindet sich Eisenpulver (Fe). Die Wandung 36 besteht aus einer gasdurchlässigen und wasserundurchlässigen Membran. Der im Wasser gelöste Sauerstoff (O2) kann die Membran in Richtung der Pfeile 40 durchdringen. Innerhalb des Gasraums dabei trocken, da das Wasser nicht durch die Membran hindurchtreten kann.
  • Der im Gasraum 38 befindliche Sauerstoff reagiert mit dem Eisenpulver nach der Gleichung: 4 Fe + 3 O2 → 2 Fe2O3 zu Eisenoxid. Der Sauerstoff diffundiert in Richtung des Eisens wird durch die Reaktion der Luft entzogen. Dadurch sinkt der Partialdruck des Sauerstoffs stark ab. 1g Eisenpulver reicht dabei aus, um den Sauerstoff aus 1,6 Liter Luft unter Normalbedingungen zu binden. Der Sauerstoffpartialdurck in der Gasphase sinkt auf annähernd Null. Der Gesamtdruck der Gasphase verringert sich dagegen nur in Abhängigkeit vom ursprünglichen Sauerstoffanteil.
  • Da das Wasser in dem Behälter 24 mit der Gasphase in der Hohlwandung 38 über die Membran in Kontakt steht, diffundiert der im Wasser gelöste Sauerstoff in die Gasphase. Dies ist durch die Pfeile 40 dargestellt. Der in die Gasphase diffundierte Sauerstoff reagiert ebenfalls mit dem Eisenpulver, so dass sich bei Einstellen eines Gleichgewichts sowohl in der Gasphase als auch in der wässrigen Phase ein deutlich niedrigerer Sauerstoffpartialdruck einstellt.
  • Sind innerhalb der Hohlwandung 38 weitere chemische Verbindungen vorgesehen, so können auch andere Gase aus dem Wasser entfernt werden oder andere Reaktionen verwendet werden. Beispiele hierfür sind:
    Sauerstoffentfernung mittels Sulfaten nach der Formel: 2 Na2SO3 + O2 → 2 Na2SO4; Sauerstoffentfernung mittels Ascorbinsäure nach der Formel: 2 C6O6H8 + O2 → 2 C6O6H6 + 2H2O Kohlendioxidentfernung mittels Kaliumhydroxid nach der Formel: KOH + CO2 → KHCO3 Anstelle einer chemischen Reaktion sind auch Sorptionsprozesse zur Entfernung des Gases geeignet. Insbesondere Stickstoff ist ein chemisch weitgehend inertes Gas, welches nur schwer mit anderen chemischen Verbindungen reagiert. Die Adsorption ist daher für die Stickstoffentfernung besonders geeignet. Zur selektiven Entfernung von Stickstoff können Aktivkohle-Molekularsiebe (CMS) verwendet werden. Diese werden ansonsten bei der Gastrennung eingesetzt, da sie im Gegensatz zu Aktivkohle nur Moleküle einer bestimmten Porengröße adsorbieren. Dadurch kann selektiv ein Gas aus dem Wasser entfernt werden.
  • Die Gase diffundieren im Wasser mit einer Geschwindigkeit zu der Membran, die ihrem Diffusionskoeffizienten entspricht. Dort werden sie aufgenommen. Die Zeit, die für die Diffusion zur Verfügung steht, ist über die Parameter Volumenstrom, Weglänge entlang der Membran und Abstand zwischen Membran und Behälterwand, bzw. Wand des Auslassrohres vorgegeben.
  • In dem Rohr 22 befindet sich ein Sensor 42. Mit dem Sensor wird die Sauerstoffkonzentration gemessen. Stellt der Sensor eine veränderte Sauerstoffkonzentration fest, so wird das Rohr 26 in dem Durchströmungskanal verschoben, wodurch die Wegstrecke des Wasserstroms verlängert oder verkürzt wird. Wenn das Rohr tief in den Behälter hineingeschoben wird, so wird der Weg des Wassers entlang der Membran verlängert. Dadurch kann mehr Gas in die Hohlwandung diffundieren. Die Konzentration wird dadurch verringert. Die Fließrichtung des Wassers ist durch zwei Pfeile 50 und 52 veranschaulicht.
  • Der Schraubdeckel ist mit einem Gewinde in den Behälter eingeschraubt. Am oberen Ende der Patrone befindet sich innerhalb des Schraubdeckels ein Indikator. Dieser Indikator steht in Kontakt mit dem von der Membran umhüllten Durchströmungskanals 35. In dem Schraubdeckel 34 ist ein Sichtfenster vorgesehen. Durch das Sichtfenster ist der Indikator sichtbar. Steigt die Sauerstoffkonzentration in dem Durchströmungskanal an, so beginnt der Indikator mit dem Sauerstoff zu reagieren. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass das Eisen als Sauerstofffänger verbraucht ist. Der Indikator reagiert dabei unter einer Farbveränderung. Sobald die Farbänderung festgestellt wird, kann die Patrone herausgeschraubt werden und durch eine frische Patrone ersetzt oder neu befüllt werden.

Claims (10)

  1. Vorrichtung (20) zur Entfernung ausgewählter Gase aus Wasser mit einem Behälter (24) für das Wasser, welcher mit einem Gasraum (38) über eine gasdurchlässige Membran in Verbindung steht, in dem Mittel (30) vorgesehen sind, mit welchen der Partialdruck der ausgewählten Gase bei gleichbleibendem Partialdruck der übrigen Gase absenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Senkung des Partialdrucks in Form einer austauschbaren Patrone vorgesehen sind.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine chemische Verbindung umfassen, mit welcher das oder die ausgewählten Gase unter Senkung des jeweiligen Partialdrucks chemisch reagieren.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die chemische Verbindung ausgewählt ist aus: Eisenpulver, Eisen(II)-Salze, Sulfite, Ascorbinsäure, Kaliumhydroxid.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein Sorptionsmittel umfassen, an welchem das oder die ausgewählten Gase adsorbierbar oder absorbierbar sind.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sorptionsmittel ausgewählt ist aus: Aktivkohle-Molekularsiebe, Aktivkohle, imprägnierte Aktivkohle und imprägnierte Aktivkohle mit einem Katalysator.
  6. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von chemischen Verbindungen und/oder Sorptionsmitteln vorgesehen sind, mit welchen eine Mehrzahl von Gasen aus dem Speisewasser entfernbar sind.
  7. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, gekennzeichnet, durch Einstellmittel zur Einstellung der jeweiligen Gaskonzentration im Speisewasser.
  8. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass (a) der Speisewasserbehälter mit einem Zulauf und einem Ablauf versehen ist, (b) der über eine Membran mit dem Speisewasser verbundene Gasraum von der Hohlwandung einer mantelförmigen Patrone mit einem zentralen Durchgangskanal gebildet ist, und (c) der Ablauf von einem in dem Durchgangskanal längsbeweglich geführten Rohr gebildet ist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine einstellbare Pumpe zum einstellbaren Fördern des Speisewassers vorgesehen ist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zum Messen des Gasgehalts der ausgewählten Gase vorgesehen ist.
DE2003110395 2003-03-07 2003-03-07 Vorrichtung zur Entgasung von Speisewasser Expired - Fee Related DE10310395B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003110395 DE10310395B4 (de) 2003-03-07 2003-03-07 Vorrichtung zur Entgasung von Speisewasser

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003110395 DE10310395B4 (de) 2003-03-07 2003-03-07 Vorrichtung zur Entgasung von Speisewasser

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10310395A1 DE10310395A1 (de) 2004-09-23
DE10310395B4 true DE10310395B4 (de) 2006-08-31

Family

ID=32891999

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2003110395 Expired - Fee Related DE10310395B4 (de) 2003-03-07 2003-03-07 Vorrichtung zur Entgasung von Speisewasser

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10310395B4 (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006022417A1 (de) * 2006-05-13 2007-11-22 Ast Gmbh Aufbereitungsvorrichtung für eine Vorrichtung zur Erzeugung von Stoßwellen
JP5173941B2 (ja) * 2009-06-04 2013-04-03 三菱重工業株式会社 Co2回収装置
DE102010049575A1 (de) * 2010-10-26 2012-04-26 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zur Abkühlung von Gasen

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH69347A (de) * 1914-06-05 1915-06-16 Walther Reinhold Prof Dr Freih Reinigungsverfahren zum Entziehen des Sauerstoffes aus dem Wasser
WO1987003276A1 (fr) * 1985-11-29 1987-06-04 Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH Appareil pour la rediffusion d'oxygene
DE8908832U1 (de) * 1989-07-20 1989-10-05 Kruse, Carl-Ludwig, Dr.rer.nat., 4600 Dortmund Vorrichtung zur Entfernung von im Wasser gelösten Sauerstoff
EP0371702A2 (de) * 1988-11-30 1990-06-06 Pfizer Inc. Sauerstoffentfernung mit durch Kohle katalysiertes Erythorbat oder Askorbat

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH69347A (de) * 1914-06-05 1915-06-16 Walther Reinhold Prof Dr Freih Reinigungsverfahren zum Entziehen des Sauerstoffes aus dem Wasser
WO1987003276A1 (fr) * 1985-11-29 1987-06-04 Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH Appareil pour la rediffusion d'oxygene
EP0371702A2 (de) * 1988-11-30 1990-06-06 Pfizer Inc. Sauerstoffentfernung mit durch Kohle katalysiertes Erythorbat oder Askorbat
DE8908832U1 (de) * 1989-07-20 1989-10-05 Kruse, Carl-Ludwig, Dr.rer.nat., 4600 Dortmund Vorrichtung zur Entfernung von im Wasser gelösten Sauerstoff

Also Published As

Publication number Publication date
DE10310395A1 (de) 2004-09-23

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69229111T2 (de) Vorrichtung zur diskontinuierlichen reinigung von flüssigkeiten
EP0618884B1 (de) Blasenfreier wasserstoffeintrag in wässrige flüssigkeiten
DE3149681C2 (de) Vorrichtung zur intermittierenden Ozoneinspeisung
DE2603752A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung von organisch gebundenem kohlenstoff in wasser oder waessrigen loesungen
DE69219514T2 (de) Kontinuierliches Autozirkulationsverfahren und Vorrichtung mit mehreren Stoffübertragungszonen
EP2714243B1 (de) Anlage und verfahren zur aufbereitung von methanhaltigen naturgas
EP0977062A2 (de) Steckverbindung für Lichtwellenleiter
DE2129377A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Aufkonzentrierung von Fluessigkeiten bei der Gasdehydratisierung
DE3434169A1 (de) Verfahren zur gewinnung von ozon
DE10310395B4 (de) Vorrichtung zur Entgasung von Speisewasser
DE2833155A1 (de) Vorrichtung zum dosieren und/oder verteilen von fluessigen medien
DE102014108109A1 (de) Verfahren zur Kalibrierung eines Gassensors und mobile Kalibriereinheit für einen in einer Prozessleitanlage positionierten Gassensor
DE4447035A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Reduzieren des Nitratgehaltes von Wasser
WO2005100263A1 (de) Katalytische entfernung von gelöstem sauerstoff aus organischen flüssigkeiten
DE2543405A1 (de) Spuelvorrichtung
DE3909227B4 (de) Verfahren zum Nachweis von zersetzungsfähigen organischen Kohlenstoffverbindungen die in einer gasförmigen oder flüssigen Phase vorliegen
EP0589832B1 (de) Verfahren und Anlage zum Deoxidieren von Wasser
DE102009055178B4 (de) Vernebelungsstrippmodul und Verfahren zur Entfernung flüchtiger gelöster Stoffe aus Grundwasserströmen durch anoxisches Vakuumstrippen
DE102007007046B4 (de) Verfahren zur Durchströmung eines Reaktionsraums
DE10350757A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung des Gasgehaltes einer Flüssigkeit
DE19749012B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Nachweis von heteroatomhaltigen organischen Verbindungen, die in einer gasförmigen Phase vorliegen
DE2144240A1 (de) Durchflußregeleinrichtung
EP0656322A1 (de) Reinigungsanlage
DE10064622A1 (de) Verfahren und katalytischer Kontaktor zur Entfernung von Nitrat, Nitrit, Perchlorat und anderen schädlichen Verbindungen aus verunreinigtem Wasser durch Wasserstoff
EP0282869B1 (de) Verfahren und Anordnung zur Entfernung von Ammoniumionen sowie Chlorkohlenwasserstoffen und/oder Kohlenwasserstoffen aus Abwässern

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: AMOVIS GMBH, 13355 BERLIN, DE

8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee