DE10136570A1 - Vorrichtung zur Entgasung von Flüssigkeiten in Rohrsystemen - Google Patents
Vorrichtung zur Entgasung von Flüssigkeiten in RohrsystemenInfo
- Publication number
- DE10136570A1 DE10136570A1 DE10136570A DE10136570A DE10136570A1 DE 10136570 A1 DE10136570 A1 DE 10136570A1 DE 10136570 A DE10136570 A DE 10136570A DE 10136570 A DE10136570 A DE 10136570A DE 10136570 A1 DE10136570 A1 DE 10136570A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- membrane
- vacuum pump
- gas
- vacuum
- degassing
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L55/00—Devices or appurtenances for use in, or in connection with, pipes or pipe systems
- F16L55/07—Arrangement or mounting of devices, e.g. valves, for venting or aerating or draining
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Degasification And Air Bubble Elimination (AREA)
Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine neuartige Vorrichtung zur Entgasung von Flüssigkeiten in Rohrsystemen, die sich dadurch auszeichnet, dass die in der Anlage befindlichen Gase durch Permeation oder Diffusion mit Hilfe eines Partialdruckgefälles über eine Membran aus der Anlage entfernt werden. Die Membran kann aus Polymeren bestehen, insbesondere Silikon oder fluorhaltigen Polymeren. Die Diffusion kann durch eine mikroporöse Membran aus hydrophobem Material erfolgen. Das erforderliche Partialdruckgefälle wird durch Anlegen eines Unterdrucks auf der Gasseite der Membran erzeugt. Die Membran kann in unterschiedlichen geometrischen Formen ausgeführt sein oder in Form eines Plattenfilters angeordnet sein. Ein Sauerstoffsensor dient zur Messung des Sauerstoffpartialdrucks in der Flüssigkeit. Der so ermittelte Sauerstoffpartialdruck dient als Schaltgröße für die Vakuumpumpe (Fig. 2).
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entgasung von
Flüssigkeiten insbesondere in Heizungs- und Kühlanlagen.
Gelöste Gase in flüssigen Medien wirken sich bei einer
Vielzahl von technischen Vorgängen störend aus. Der Sauerstoff
(die Luft) gelangt entweder mit dem Füll- und
Ergänzungswasser, durch Unterdruck oder über gasdurchlässige
Bauteile in die Heizungsanlage.
In der Heizungs- und Kühltechnik bewirkt im Medium gelöster
Sauerstoff mittel- bis längerfristig eine Korrosion der
Werkstoffe, die bis zu einer vollständigen Zerstörung der
Anlage führen können. Sie äußert sich durch Oxidation des
Materials, meist Stahl, und führt letztlich zu Leckagen und
einem Stillstand der Anlage. Die mit der Reparatur bzw. einem
Ersatz der Anlage verbundenen Kosten sind erheblich. Der
Einsatz von korrosionsfesten Rohrmaterialien, wie z. B.
Edelstahl, ist auf spezielle Anlagen beschränkt (z. B.
Kernkraftwerke, Lebensmittel verarbeitende Betriebe u. ä.) und
findet aus preislichen Gründen in der Praxis allgemein kaum
Anwendung.
Durch chemische Maßnahmen lässt sich der gelöste Sauerstoff
relativ einfach entfernen, jedoch kaum Stickstoff,
Wasserstoff, Methan oder Schwefelwasserstoff, die sich
ebenfalls in der Anlage bilden können. Die Entfernung dieser
Gase erfolgt in der gängigen Praxis mehr oder weniger
erfolgreich über mechanische Luftabscheider (DE 197 39 142).
Die adiabatische Entspannung des Mediums ist ein
physikalisches Verfahren, das die Druckabhängigkeit der
Löslichkeit von Gasen in Wasser nutzt, um eine partielle
Entgasung mittels Entspannung zu erreichen. Dieses Verfahren
erfordert einen erheblichen mechanisch-apparativen Aufwand,
der letztlich zu einer erheblichen Kostensteigerung der
gesamten Anlagen führt. Eine hinreichende Entgasung des
Mediums ist mit diesem Verfahren nicht möglich, da gegen den
Umgebungsdruck entspannt wird, und daher wird mit Luft
gesättigtes Wasser bei Umgebungsdruck und Anlagentemperatur
wieder in die Anlage zurückgeführt. Somit können mit diesem
Verfahren nur Gaspolster aus der Anlage entfernt werden.
Die Entfernung des gelösten Sauerstoffs mittels chemischer
Verfahren beruht auf einer Umsetzung des Sauerstoffs mit
Reduktionsmitteln. Insbesondere Hydrazin, das auf Grund seiner
guten Reduktionseigenschaften auch bei niedrigeren
Temperaturen sehr gut wirkt, ist durch seine
nachgewiesenermaßen toxischen und mutagenen Eigenschaften in
Verruf geraten. Andere chemische Reduktionsmittel wie z. B.
Natriumsulfit, wirken weniger effizient und erhöhen den
Leitwert des Mediums, der wiederum die
Korrosionsgeschwindigkeit erhöht. Der niedrige ph-Wert des
Mediums muss mit anderen Chemikalien zusätzlich nachgepuffert
werden, um ein leicht alkalisches Milieu von mindestens ph = 8,2
aufrechtzuerhalten.
Ein relativ guter und kontinuierlicher Korrosionsschutz lässt
sich mit elektrochemischen Verfahren realisieren. Hierzu wird
die zu schützende Anlage in einem Stromkreis als Kathode
geschaltet. Die Korrosion läuft dann bevorzugt an der
Opferanode ab, die sich verbraucht und von Zeit zu Zeit
erneuert werden muss. Das Verfahren kann als kontinuierlich
bezeichnet werden, da die Intervalle für den Anodenwechsel
durch entsprechende Auslegung der Anodenmasse ausgedehnt
werden können. Ein sicherer Schutz der Anlage erfordert jedoch
eine sorgfältige Überwachung der Parameter und damit laufende
Betreuung der Anlage.
Die Opferanoden bestehen in der Regel aus speziellen
Legierungen und sind sehr teuer. Das Verfahren wird daher nur
in Einzelfällen wie z. B. Großanlagen angewandt. Mit diesem
Verfahren lässt sich zwar ein guter Korrosionsschutz erzielen,
eine Entgasung des Mediums erfolgt jedoch nicht. Auf Grund von
Temperatur- und Druckunterschieden entstandene Gasblasen im
System müssen daher zusätzlich mit anderen Verfahren abge
trennt werden.
Sowohl chemische als auch die bisherigen physikalischen
Verfahren arbeiten diskontinuierlich und erfordern daher einen
relativ hohen Überwachungsaufwand. Der Umgang mit Chemikalien
ist problematisch und setzt geschultes Personal voraus.
Ziel der Erfindung ist eine Vorrichtung, die eine
kontinuierliche Entgasung bzw. Aufrechterhaltung eines
entgasten Zustandes des Mediums ohne den Einsatz von toxischen
Stoffen sicherstellt und zwar ohne hohen Investitions- und
Betreuungsaufwand.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1
angegebene Vorrichtung mit den dort dargelegten Merkmalen
gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Zur Verringerung der Konzentration gelöster Gase im Medium
gemäß der Erfindung wird folgendes Prinzip genutzt: Das Medium
ist in einseitigem Kontakt mit einer geeigneten Membran. Auf
der anderen Seite der Membran wird mittels einer Vakuumpumpe
ein Gaspartialdruck eingestellt, der geringer ist als der im
Medium. Die Funktion der Membran beruht darauf, dass sie eine
Durchlässigkeit für Gase aufweist, Flüssigkeiten jedoch nicht
hindurchlässt. Hierzu kann man z. B. mikroporöse, hydrophobe
Membranen einsetzen. Auf Grund der porösen Struktur dieser
Membranen können Gase fast ungehindert die Membran passieren,
wohingegen wässrige Flüssigkeiten auf Grund der hydrophoben
Natur des Materials bis zu einem bestimmten Druck
zurückgehalten werden. Wird zwischen den beiden Phasen ein
Partialdruckgefälle erzeugt, kann das im Medium gelöste Gas in
die andere Phase überführt werden.
Es können jedoch auch nicht poröse Membranen für eine
Entgasung eingesetzt werden, sofern die Gase eine gewisse
Permeation durch das Membranmaterial aufweisen. Der Vorteil
dieser Materialien liegt darin, dass sie im Vergleich zu
offenporigen Membranen höheren Differenzdrucken ausgesetzt
werden können, der Nachteil darin, dass die Permeation in der
Regel langsamer verläuft als die reine Diffusion über Poren.
Die Permeation von Gasen durch Membranen pro Zeiteinheit ist
eine Funktion des jeweiligen Gases, des Membranmaterials, der
Membrandicke, des Partialdruckgefälles über die Membran und
der Temperatur. Der Permeationskoeffizient ist das Produkt aus
Löslichkeitskoeffizient und Diffusionskoeffizient des
betreffenden Gases für ein Membranmaterial. Besonders hohe
Permeationskoeffizienten für Sauerstoff und Stickstoff weisen
Silikon und fluorhaltige Materialien, wie z. B.
Polytetrafluorethylen auf. Diese Materialien können in Form
von Folien, Schläuchen oder Platten kommerziell bezogen
werden, so dass die gemäß der Erfindung eingesetzte Membran
die unterschiedlichsten Formen annehmen kann. Weitere
Voraussetzungen für einen praktischen Einsatz sind
ausreichende mechanische und chemische Stabilität. Die
mechanische Stabilität kann durch entsprechende konstruktive
Ausführungsformen sichergestellt werden. Silikone, fluorierte
Kohlenwasserstoffe und auch andere künstliche oder natürliche
Polymere und Membranen weisen in der Regel eine genügende
chemische Stabilität gegenüber wässrigen Medien auch bei
höheren und tiefen Temperaturen auf, so dass ein langjähriger
Einsatz sichergestellt werden kann.
Die Realisierung des Partialdruckgefälles kann auf
verschiedenen Wegen erfolgen. Legt man auf der einen Seite der
Membran ein Vakuum an, so wird über die Membran solange Gas
permeieren, bis der Druck auf beiden Seiten ausgeglichen ist.
Erzeugt man das Vakuum mittels einer geregelten Vakuumpumpe,
wird das Gas über die Pumpe abtransportiert und solange Gas
über die Membran nachpermeiert bis der Partialdruck des
gelösten Gases in der wässrigen Phase mit der des
Restgasgehaltes im Vakuum ausgeglichen ist. Der Restgasgehalt
in der flüssigen Phase hängt demnach von der Güte des Vakuums
ab.
Geht man davon aus, dass das in die Heizungs- bzw. Kühlanlage
eindringende Gas zum größten Teil aus Luft besteht, lässt sich
die Konzentration an gelöstem Gas in erster Näherung über die
Konzentration bzw. dem Partialdruck des gelösten Sauerstoffs
bestimmen, der einfacher zu messen ist als Stickstoff. Der
Partialdruck von Sauerstoff in flüssigen Medien kann z. B.
mittels elektrochemischer Sauerstoffsensoren gemessen und
überwacht werden. Der Sauerstoffpartialdruck kann somit als
Marker für den gesamten Partialdruck an gelösten Gasen dienen.
Durch Einsatz eines Sauerstoffsensors, dessen Signal mit einer
elektronischen Einheit registriert wird, kann die Einschalt
zeit einer Vakuumpumpe gesteuert werden, die nur dann das
Vakuum auf der Gasseite der Membran verbessert, wenn dies
erforderlich ist. Mittels des Sauerstoffsensors lassen sich
auch Lufteinbrüche, z. B. durch Leckagen, rasch erkennen.
Voraussetzung für einen möglichst hohen Wirkungsgrad ist die
Verfügbarkeit von Membranen, die einen möglichst großen
Peremeationskoeffizienten, insbesondere für Sauerstoff,
aufweisen. Für den Einsatz in der Praxis muss das Material
jedoch auch über eine möglichst hohe chemische und mechanische
Stabilität verfügen, um eine ausreichend lange Standzeit bei
Drücken bis 10 bar und Temperaturen bis ca. 120°C sicher
zustellen.
Die Größe des Moduls wird durch den Wirkungsgrad, die Menge
des zu entgasenden Mediums und der gewünschten Entgasungszeit
bestimmt. Die zu entgasende Wassermenge ist von der Bauform
und der Leistung der Anlage anhängig. Kleine Wassermengen von
einigen hundert Litern können bei entsprechender geometrischer
Anordnung der Membran mit einem Modul in der Größe eines
Schuhkartons entgast werden. Bei der Verwendung von
Polyethylen und Polytetrafluorethylen als Membranmaterial hat
sich gezeigt, dass die berechneten Werte in etwa mit den
praktisch erzielbaren übereinstimmen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht einen
kontinuierlichen Betrieb einer Anlage, wobei die Sauerstoff
konzentration online überwacht wird und die Korrosionsrate auf
ein Minimum gesenkt werden kann. Die Zugabe von Chemikalien
zum Wasser entfällt. Da die Vorrichtung nach der Erfindung
bevorzugterweise im Bypass betrieben werden soll, können
mögliche Wartungs- oder Reinigungsarbeiten ohne Abschalten der
Anlage durchgeführt werden. Auf Grund der kontinuierlichen
Sauerstoffmessung können Leckagen oder größere Lufteinbrüche
in das Rohrsystem schnell erkannt werden. Der Energieaufwand
zur Entgasung ist relativ gering, da die Vakuumpumpe durch die
Regelung nur bei Bedarf eingeschaltet wird.
Bei der vorliegenden Erfindung geht es um die Entgasung von
Kalt- oder Warmwasser führenden Rohrsystemen und Kalt- oder
Warmwasserspeicher, die unter Überdruck stehen oder drucklos
betrieben werden gegen ein Vakuum. Es ergeben sich folgende
Anwendungsfälle:
Entgasung
Entgasung
- - von Heiz- und Kühlanlagen
- - von Speisewasser für Dampfanlagen
- - von Füll- und Ergänzungswasser für geschlossene Heiz- und Kühlkreisläufe, wobei das Füll- und Ergänzungswasser zur Beschleunigung des Entgasungsvorganges, vor Eintritt in die Vakuum-Entgasung in einer weiteren vorteilhaften Variante erwärmt werden kann.
- - Das Füll- und Ergänzungswasser für Heiz- und Kühlanlagen sowie das Speisewasser für Dampfanlagen wird vorteilhaft vorerwärmt, u. a. vor Eintritt in den Vakuum-Entgaser enthärtet, teilentsalzt oder entsalzt.
Der Entgasungsbehälter bei einer Ausführungsform der Erfindung
einschließlich des Vakuumraumes ist gasdicht gegen Über- und
Unterdruck aus Stahl, Edelstahl mit oder ohne
Innenbeschichtung oder aus Kunststoff gefertigt. Die
Vakuumpumpe wird über ein Zeitprogramm oder über eine
Gasnachweis-/Gasprüfeinrichtung angesteuert. Die Vakuum-
Entgasungsanlage verhindert Gasansammlungen in Heizungs- und
Kühlanlagen, die zu erheblichen Störungen, z. B. durch
Unterbrechung der Volumenströme, führen. Heizungs- und
Kühlanlagen müssen für einen bestimmungsgemäßen störungsfreien
Betrieb weitgehend gasfrei betrieben werden.
Die den Wasserkreisläufen entzogene Gasmenge kann annähernd
bestimmt werden über die Laufzeit der Vakuumpumpe in
Verbindung mit deren Leistung.
Die Vakuumpumpe wird innerhalb eines Bereiches von -0,5 bis
-0,7 bar Unterdruck oder jedem anderen Unterdruckbereich
betrieben.
Der Entgasungszylinder, dessen gasdurchlässiges Material über
einen Stützzylinder gezogen ist, wird gegen den inneren
Vakuumraum entsprechend abgedichtet und von außen mit dem zu
entgasenden Medium beaufschlagt. Je nach erforderlicher
Leistung liegt ein Einzelstück oder ein parallel arbeitender
Zylinder in einem entsprechend ausgestalteten Behälter mit
Vakuumraum vor.
Bisher bekannte Entgasungsgeräte oder -Anlagen entgasen gegen
Atmosphäre und nicht wie die oben beschriebene Erfindung mit
den aufgezählten Vorteilen in einen Vakuumraum hinein.
Übertritt von Luft in das zu entgasende Medium über die
Vakuumentgasungsanlage ist im Gegensatz zu Geräten und
Anlagen, die gegen Atmosphäre entgasen, ausgeschlossen.
Die Installation im Bypass einer Rohrleitung von einer
Heizungs- oder Kühlanlage ist denkbar einfach. Soll das Wasser
eines unter Druck stehenden Behälters oder eines drucklosen
Behälters entgast werden, ist dieses Wasser mit einer
Umwälzpumpe über die Vakuumentgasungsanlagen zu führen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung
beispielsweise erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Heizanlage mit Entgasungsvorrichtung in
einer ersten Ausgestaltung gemäß der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform gemäß der Erfindung.
Aus dem Heizwasservorlauf 1 einer Heizanlage wird das Medium
mit Hilfe einer Heizwasserpumpe 2 über einen Bypass mit
Siebkorbfilter 3, Manometer zur Kontrolle des Differenzdrucks
4 über den Siebkorbfilter und Wasserzähler 5 durch einen
wendelförmig auf einen Zylinder 6 aufgewickelten Schlauch aus
Silikonkunststoff mit Gewebearmierung 7 geleitet, der sich in
einem abgeschlossenen Behälter 8 befindet. Der Innenraum des
Behälters wird mit Hilfe einer Vakuumpumpe 9 evakuiert, so
dass an der Außenseite des Schlauches Vakuum ansteht. Solange
ein Partialdruckgefälle zwischen gelöstem Gas im Medium und
Vakuum besteht, wird Gas aus dem Medium durch den Schlauch zur
Vakuumseite permeieren, d. h. dem Medium wird kontinuierlich
Gas entzogen. Das Gas wird mittels der Vakuumpumpe in die
Umgebung abgegeben. Über einen Sauerstoffsensor oder einen
anderen Gassensor 10, der sich in direktem Kontakt mit dem
Medium befindet, kann der Gehalt an gelöstem Gas gemessen
werden. Das Signal des Gassensors wird an einen Schaltschrank
11 weitergeleitet, über den die Steuerung der Vakuumpumpe
erfolgt. Die Vakuumpumpe ist somit nur dann in Betrieb, wenn
der Gehalt an gelöstem Gas einen einstellbaren Grenzwert
überschreitet. Alternativ kann das Vakuum über einen
Druckwächter 12 gesteuert werden. Die Vakuumpumpe weist ein
Rückschlagventil 13 auf, um ein Rückströmen von Umgebungsluft
im abgeschalteten Zustand der Pumpe in den Behälter zu
verhindern.
Eine Wasserprobenentnahme 14 ermöglicht die Entnahme von
Proben, um z. B. den Härtegrad des Wassers zu prüfen. Über den
Schaltschrank steuerbare Motor-Absperrarmaturen 15 ermöglichen
eine Wartung der Anlage, z. B. Reinigung des Schlammfängers 16
ohne Abschalten der gesamten Heizanlage. Etwaiges
kondensiertes Medium oder ein Schaden am Schlauch kann mittels
einer Messsonde 17 detektiert werden und über den
Schaltschrank eine Wartung ausgelöst werden.
Fig. 2 zeigt eine abgewandelte bevorzugte Ausführungsform
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, und zwar angewendet auf
ein Heizwassersystem eines Hauses. Der Vakuumbehälter 8 ist
linksseitig mit einem Zulauf für gashaltiges Heizwasser
versehen, wobei das entgaste Heizwasser im oberen Teil den
Vakuumbehälter 8 verlässt.
Der Vakuumbehälter 8 hat im Wesentlichen zylindrische Form mit
einem gewölbten oberen Teil und einem ebenfalls gewölbten
unteren Teil. Im unteren Teil ist der Anschluss zur
Vakuumpumpe 9 vorgesehen und im mittleren unteren Teil ist
eine Entwässerung 9 vorgesehen.
In der Figur ist eine Zwischenplatte 20 vorgesehen, die den
Vakuumbehälter 8 in zwei Teile dichtungsmäßig unterteilt. Die
Zwischenplatte 20 ist mit Öffnungen versehen und diese
wiederum sind mit den Innenräumen von Lochblechzylindern
verbunden. In der Figur sind drei Lochblechzylinder gezeigt,
die von außen her jeweils mit einer Membran ausgestattet sind,
die den Lochblechzylinder vollständig umgeben und sich an
diesem abstützen.
Die Wirkungsweise der Anlage ist wie bereits im Zusammenhang
mit Fig. 1 beschrieben: Über die Membran kann das das
Heizwasser enthaltende Gas in den Innenraum der Zylinder
gelangen, wobei dieser Effekt durch das angelegte Vakuum
bewirkt wird.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 bietet die Möglichkeit, eine
Vielzahl derartiger Membrane im Innenraum eines geeigneten
Behälters vorzusehen, wobei für die Bemessung die wirksame
Fläche aller Membrane eine Rolle spielt, aber natürlich auch
der erzielte Unterdruck und der Gasgehalt im Wasser. Die
Steuerung der Vakuumpumpe kann rein zeitabhängig erfolgen,
aber auch mit Hilfe von Gassensoren oder über die Menge des
tatsächlich dem System entnommenen Gases.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Entgasung der Flüssigkeit in wasser
führenden unter Druck stehenden oder drucklosen Rohrsystemen,
insbesondere Heizungs- und Kühlanlagen, wobei die in der
Anlage befindlichen Gase durch Permeation oder Diffusion mit
Hilfe eines Druckgefälles über eine Membran aus der Anlage
entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, dass auf der
Unterdruckseite der Membran (7) oder einer Mehrzahl von
Membranen eine Vakuumpumpe (9) vorgesehen ist, die hin
sichtlich der Leistung und/oder über die Einschaltzeit so
geregelt ist, dass der Gasgehalt unterhalb einer vorgegebenen
Grenze bleibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Membran aus künstlichen oder natürlichen Polymeren
gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Membran aus Silikon oder einem fluor
haltigen Polymer gebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Diffusion durch eine mikroporöse Membran aus hydrophobem
Material erfolgt.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Membran die Form eines
Rohres, Schlauches oder Hohlfaserbündels hat.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Membran in Form eines
Plattenfilters ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffpartialdruck in der
Flüssigkeit im Rohrsystem als Schaltgröße für die Vakuumpumpe
dient.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10136570A DE10136570A1 (de) | 2000-07-28 | 2001-07-27 | Vorrichtung zur Entgasung von Flüssigkeiten in Rohrsystemen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10036761 | 2000-07-28 | ||
DE10136570A DE10136570A1 (de) | 2000-07-28 | 2001-07-27 | Vorrichtung zur Entgasung von Flüssigkeiten in Rohrsystemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10136570A1 true DE10136570A1 (de) | 2002-09-12 |
Family
ID=7650499
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10136570A Withdrawn DE10136570A1 (de) | 2000-07-28 | 2001-07-27 | Vorrichtung zur Entgasung von Flüssigkeiten in Rohrsystemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10136570A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2873649A1 (de) * | 2013-11-13 | 2015-05-20 | Mitsubishi Electric Corporation | Wasserkreislaufsystem mit Entgasungsvorrichtung |
-
2001
- 2001-07-27 DE DE10136570A patent/DE10136570A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2873649A1 (de) * | 2013-11-13 | 2015-05-20 | Mitsubishi Electric Corporation | Wasserkreislaufsystem mit Entgasungsvorrichtung |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69703740T2 (de) | Verfahren und einrichtung zur in situ funktionsprüfung von filtrationsmembranen | |
DE112014006763B4 (de) | Verfahren zum Trocknen des Hohlraums einer Pipeline | |
DE102015015579B3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung einer Brennstoffzellenanlage | |
DE2129377A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Aufkonzentrierung von Fluessigkeiten bei der Gasdehydratisierung | |
JP6590964B2 (ja) | 過酸化水素濃度の測定システムおよび測定方法 | |
Varela-Corredor et al. | Testing the applicability limits of a membrane distillation process with ceramic hydrophobized membranes: The critical wetting temperature | |
DE19503311B4 (de) | Vorrichtung zum Prüfen von Filterelementen durch einen Wasserintrusionstest | |
DE10227160A1 (de) | Verfahren zur Durchführung eines Integritätstests von Filterelementen | |
EP2686658B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur prüfung flexibler behälter | |
DE3708950A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen entgasen von fluessigkeits-druckbehaeltern sowie vorrichtung zu seiner durchfuehrung | |
DE102020202024A1 (de) | Vakuumentgaser mit einer Messfunktion zur Ermittlung der Konzentration an gelöstem Gas in einem Fluid und Verfahren zum Betreiben des Vakuumentgasers | |
EP3234537B1 (de) | Vorrichtung und verfahren zur durchführung einer dichtheitsprüfung an brennstabkapseln | |
DE10136570A1 (de) | Vorrichtung zur Entgasung von Flüssigkeiten in Rohrsystemen | |
EP2485828A1 (de) | Vorrichtung und verfahren zur überprüfung eines filters für eine extrakorporale blutbehandlungsvorrichtung | |
Lebleu et al. | Effects of membrane alterations on bacterial retention | |
Al-Bastaki et al. | Improving the permeate flux by unsteady operation of a RO desalination unit | |
US5905197A (en) | Membrane sampling device | |
JP2002320829A (ja) | 膜モジュールの完全性検査方法 | |
DE102012212708A1 (de) | Verfahren zum Abscheiden von Wasserstoff aus einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens | |
DE102013213431B3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Messung des Füllvolumens an Anlagen mit Doppelmembran-Tragluftdächern | |
DE102006006540A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung des Partialdruckes eines in einer Flüssigkeit gelösten Gases | |
DE4215585C2 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Integritätsprüfung von in einem Membranfiltergerät eingebauten Membranfilterkerzen und Membranfiltergerät zur Durchführung des Verfahrens | |
DE19639965A1 (de) | Gasabsorption mit Membrankontaktoren | |
KR100693439B1 (ko) | 여과막이 구비된 플로우셀에 의한 막 오염도측정장치 | |
DE19514913A1 (de) | Vorrichtung zur Erfassung von in Medien enthaltenem Kohlenwasserstoff |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |