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Die Erfindung betrifft eine Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung in Fahrzeugen, mit einem mit dem Gurtschloß fest verbundenen Befestigungsbeschlag und mit einem Befestigungsbolzen, der an einem Ende mit dem Fahrzeug verbunden ist und auf dem der Befestigungsbeschlag schwenkbar befestigt ist.
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Eine Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung muß das Gurtschloß zum einen lasttragend an das Fahrzeug anbinden, zum anderen sollte das Gurtschloß aber auch noch so beweglich sein, daß es sich bei angelegtem Gurtband an den Gurtbandverlauf anpassen kann und die Bewegungsfreiheit des Fahrzeuginsassen nicht in unangenehmer Weise behindert. Bei Gurtschlössern für den Rücksitzbereich ist es zudem wünschenswert, daß das Gurtschloß im ungebrauchten Zustand in eine Ruhestellung überführt werden kann, in der es sich möglichst unauffällig in den Fahrzeuginnenraum einpaßt.
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Zu diesem Zweck sind aus dem Stand der Technik bekannte Gurtschloß-Befestigungsvorrichtungen so gestaltet, daß der Befestigungsbeschlag schwenkbar auf einem Befestigungsbolzen gelagert ist, so daß das Gurtschloß bei einem Vor- bzw. Zurückverlagern des Fahrzeuginsassen dem Gurtbandverlauf folgen kann. Je nach Einbaulage des Gurtschlosses und Fahrzeugtyp können sich jedoch unterschiedliche Anforderungen an den Verlauf der Schwenkbewegung des Gurtschlosses ergeben. Dies trifft vor allem für den Rücksitzbereich des Fahrzeugs zu.
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Aus der
DE 297 00 908 U1 ist eine Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung bekannt, bei der ein Gurtschloß mit einem fest verbundenen Befestigungsbeschlag versehen ist und bei der ein Befestigungsbolzen mit einem Ende am Fahrzeug befestigt ist. Der Befestigungsbeschlag ist schwenkbar auf dem Befestigungsbolzen befestigt.
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Aus der
JP 10-278 734 A ist weiterhin eine gattungsgemäße Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung bekannt, die ein radiales Verschwenken des Gurtschlosses um den Befestigungsbolzen ermöglicht, wie auch ein eingeschränktes Verschwenken parallel zur Bolzenachse.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung in Fahrzeugen bereit zu stellen, die mit einfachsten Mitteln eine große Flexibilität bezüglich der Einbaulage des Gurtschlosses ermöglicht.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung sind zwischen dem Fahrzeug und dem dem Fahrzeug entgegengesetzten Ende des Befestigungsbolzens eine Steuerkurve und ein Kurvenfolger vorgesehen, die dem Gurtschloß bei einer Verschwenkung um die Mittelachse des Befestigungsbolzens eine Verschwenkung um eine zur Mittelachse des Befestigungsbolzens und zur Längsachse des Gurtschlosses senkrechte Achse aufgeben. So ist es möglich, durch die spezielle Ausgestaltung der Steuerkurve und des Kurvenfolgers dem Gurtschloß bei einer Verschwenkung in Fahrzeuglängsrichtung gleichzeitig eine Verschwenkung in seitlicher Richtung aufzugeben, die je nach Einbaulage und Fahrzeugtyp unterschiedlich sein kann, jedoch nur eine Änderung der Steuerkurve bedarf. Die restliche Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung kann unverändert weiter benutzt werden. Auf diese Weise können beispielsweise gezielt und ohne größeren Aufwand im Fahrzeuginnenraum vorhandene Konturen umfahren werden, die ansonsten eine weitere Verschwenkung des Gurtschlosses in Fahrzeuglängsrichtung behindern würden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform drückt ein Federelement den Kurvenfolger in Richtung der Mittelachse des Befestigungsbolzens an die Steuerkurve an, so daß der Kurvenfolger immer in Anlage an der Steuerkurve gehalten ist. Bevorzugterweise beaufschlagt das Federelement das Gurtschloß rotatorisch um die Mittelachse des Befestigungsbolzens in eine Ruhestellung. Nach dem Ablegen des Gurts wird das Gurtschloß durch die Federkraft in eine Ruhestellung überführt, in der das Gurtschloß nicht stören kann. Das Federelement stellt eine einfache Möglichkeit dar, diese beiden Funktionen in einem Bauteil zu vereinen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Kurvenfolger an dem Befestigungsbeschlag und die Steuerkurve an einer auf dem Befestigungsbolzen angeordneten Steuerscheibe ausgebildet. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Steuerscheibe eine Aussparung aufweist, in die in einer Gebrauchsposition des Gurtschlosses eine am Befestigungsbeschlag ausgebildete Nase verrastet ist. Dies hat den Vorteil, daß das Gurtschloß eine gegenüber Verschwenkungen in Fahrzeuglängsrichtung stabile Lage einnimmt, so daß die Steckzunge des Gurtbandes bequem in das Gurtschloß eingeführt und verriegelt bzw. entriegelt und ausgeführt werden kann.
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Die Steuerscheibe ist bevorzugterweise aus Kunststoff gebildet und damit kostengünstig herstellbar.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und aus den Zeichnungen, auf die im folgenden Bezug genommen wird. In diesen zeigen:
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1 in einer Explosionsansicht die einzelnen Bestandteile einer Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung mit Gurtschloß gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
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2a in einer perspektivischen Ansicht von hinten die in der 1 gezeigte Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung mit Gurtschloß, wobei das Gurtschloß in einer Gebrauchsposition verrastet ist, und in 2b in einer perspektivischen Ansicht von hinten das Gurtschloß mit der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung von 1, wobei das Gurtschloß aus seiner in 2a gezeigten Gebrauchsposition entrastet ist;
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3 in einer perspektivischen Seitenansicht das Gurtschloß in zwei verschiedenen Positionen.
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Die in den 1 bis 3 gezeigte Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung weist einen Befestigungsbeschlag 10 auf, an dessen einem Längsende ein Gurtschloß 12 befestigt ist. Das Gurtschloß 12 hat einen Druckknopf 13 zum Entriegeln einer Steckzunge, die am Gurtband befestigt ist und in das Gurtschloß 12 eingeführt werden kann. Ferner weist die Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung einen Befestigungsbolzen 14, eine Drahtfeder 16 und eine Steuerscheibe 18 auf. Die Drahtfeder 16 weist einen Spiralabschnitt 20, ein erstes, winkelförmig ausgebildetes Ende 22 und ein zweites, hakenförmig ausgebildetes Ende 24 auf. Die Steuerscheibe 18 weist eine Steuerkurve 26 auf, die mit einem Kurvenfolger 28 zusammenwirkt, der am Befestigungsbeschlag 10 ausgebildet ist. Bei der Ausführungsform nach den 1 bis 3 umfasst die Steuerkurve 26 eine Ausnehmung 30, und der Kurvenfolger ist als Nase 28 ausgebildet. Der Befestigungsbeschlag 14 und die Steuerscheibe 18 weisen jeweils eine Durchgangsöffnung 32 bzw. 34 auf.
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Zur Montage und Befestigung des Gurtschlosses 12 am Fahrzeug wird der Befestigungsbolzen 10 durch die vom Spiralabschnitt 20 der Drahtfeder 16 gebildete Durchgangsöffnung 36 sowie durch die Durchgangsöffnung 32 des Befestigungsbeschlags 10 und die in der Steuerscheibe 18 ausgebildete Durchgangsöffnung 34 hindurchgeführt und mit seinem bezüglich 1 rechten Längsende am Fahrzeug 37 (siehe auch 3), beispielsweise an der Karosserie oder am Fahrzeugsitz, befestigt. Die Drahtfeder 16 übt durch die voneinander beabstandeten Spiralen des Spiralabschnitts 20, die bei der Montage etwas zusammengedrückt werden, eine Druckkraft auf den Befestigungsbeschlag 10 in Richtung der Steuerscheibe 18 aus. Die Drahtfeder 16 ist im montierten Zustand mit ihrem ersten Ende 22 an der Steuerscheibe 18 befestigt, indem sie dort in eine Ausnehmung 38 eingreift, und umgreift mit ihrem hakenförmig ausgebildeten zweiten Ende 24 den Befestigungsbeschlag 10 an einer Längskante. Dadurch wird bei einer Verschwenkung des Gurtschlosses 12 um die Mittelachse des Befestigungsbolzens 14 entgegen der Federkraft der Drahtfeder 16 auf das Gurtschloß 12 eine Rückstellkraft in der der Verschwenkung entgegengesetzten Richtung ausgeübt, die das Gurtschloß 12 in eine Ruhestellung beaufschlagt.
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In den 2a, 2b und 3 ist die in der 1 gezeigte Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung mit dem Gurtschloß im montierten Zustand gezeigt. In der 2a befindet sich das Gurtschloß 12 in einer Gebrauchsposition, in der die am Befestigungsbeschlag 10 ausgebildete Nase 28 in der Ausnehmung 30 der Steuerscheibe 18 verrastet ist. In dieser Position ist ein Einstecken und Verriegeln der Gurtzunge im Gurtschloß 12 und ein Entriegeln der Steckzunge durch Betätigen des Druckknopfes 13 sehr einfach, da das Gurtschloß 12 stabil gegenüber Verschwenkungen in Fahrzeuglängsrichtung in seiner Position verrastet ist und so einem seitlichen Ausweichen des Gurtschlosses 12 entgegenwirkt ist. Durch ein Verschwenken des Gurtschlosses 12 um eine zur Mittelachse des Befestigungsbolzens 14 und zur Längsachse des Gurtschlosses 12 senkrechte Achse (bezüglich 2a in etwa in die Bildebene hinein) kann das Gurtschloß 12 aus seiner Gebrauchsposition entrastet werden, da die Nase 28 aus der Ausnehmung 30 herausbewegt wird. Eine Verschwenkung des Gurtschlosses 12 in Fahrzeuglängsrichtung ist dann wieder möglich. Eine solche aus der Gebrauchsposition entrastete Position des Gurtschlosses ist in 2b gezeigt. Da die Nase 28 nun nicht mehr in der Ausnehmung 30 der Steuerscheibe 18, sondern an einem der danebenliegenden Bereiche der Steuerscheibe 18 mit größerer Dicke anliegt, wird dem Gurtschloß 12 bei einem Entrasten aus der Gebrauchsposition und einer Verschwenkung in Fahrzeuglängsrichtung auch eine Verschwenkung um eine zur Mittelachse des Befestigungsbolzens 14 und zur Längsachse des Gurtschlosses 12 senkrechte Achse aufgegeben. Die verschiedenen Verschwenkbewegungen des Gurtschlosses sind in 3 verdeutlicht: In der bezüglich 3 oberen Position befindet sich das Gurtschloß in seiner Gebrauchsposition. Bei einem Verschwenken des Gurtschlosses bezüglich 3 nach unten wird das Gurtschloß nach links vom Fahrzeug 37 weg bewegt. Dadurch kann das Gurtschloß 12 beispielsweise an störenden Konturen, die an dem Fahrzeugteil 37 ausgebildet sind, an dem das Gurtschloß 12 befestigt ist, vorbeigeführt werden.
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Die erfindungsgemäße Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung ist besonders geeignet zur Befestigung von Gurtschlössern, die sich im äußeren Rücksitzbereich befinden. Das Gurtschloß 12 wird dann bevorzugterweise mittels des Befestigungbolzens 14 an der Fahrzeugkarosserie befestigt. Die Steuerkurve 26 und der Kurvenfolger 28 sind dann so ausgebildet, daß das Gurtschloß 12 bei einem Entrasten aus der Gebrauchsposition in den Innenraum des Fahrzeugs hineinbewegt wird. Auf diese Weise können an der Fahrzeugkarosserie ausgebildete Störkonturen, beispielsweise Polsterungen, die in den Innenraum des Fahrzeugs hineinragen, von dem Gurtschloß bei einer Verschwenkung nach vorne oder nach hinten in Fahrzeugslängsrichtung umfahren werden. Durch die Rückstellwirkung der Drahtfeder wird nach einem Entrasten der Steckzunge aus dem Gurtschloß und dem Entrasten des Gurtschlosses aus der Gebrauchsposition das Gurtschloß automatisch in eine Ruheposition überführt, in der das Gurtschloß beispielsweise zwischen der Rückenlehne und der Fahrzeugkarosserie unauffällig verstaut ist.
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Die erfindungsgemäße Gurtschloß-Befestigungsvorrichtung hat den Vorteil, daß sie ohne größere Abwandlungen nahezu in jedem Fahrzeugtyp eingesetzt werden kann. Es muß lediglich die spezielle Ausgestaltung der Steuerkurve an den äußeren Verlauf der störenden Konturen angepaßt werden. Da die Steuerkurve bevorzugterweise an einem separaten Bauteil, nämlich der Steuerscheibe ausgebildet ist, muß bei der Montage lediglich die Steuerscheibe variiert werden. Alle anderen Bauteile können baugleich übernommen werden.