DE1030952B - Verfahren zur Verbesserung der Octanzahl eines katalytischen Rohbenzins - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Octanzahl eines katalytischen Rohbenzins

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DE1030952B
DE1030952B DEE12029A DEE0012029A DE1030952B DE 1030952 B DE1030952 B DE 1030952B DE E12029 A DEE12029 A DE E12029A DE E0012029 A DEE0012029 A DE E0012029A DE 1030952 B DE1030952 B DE 1030952B
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Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Octanzahl eines katalytischen Rohbenzins Bei Motoren mit höherem Verdichtungsgrad steigen die Anforderungen an den Treibstoff heute immer mehr. Deshalb sollen bei der Raffination von Rohbenzinen möglichst hochwertige Benzine erzeugt werden, die sowohl eine gute Research-Octanzahl wie auch eine gute Motor-Octanzahl aufweisen.
  • Das vorliegende Verfahren dient zur Verbesserung der Octanzahl von leichten katalytischen Rohbenzinen und umfaßt zunächst die Fraktionierung des katalytischen Rohbenzins in mindest zwei Fraktionen, von denen die eine zwischen etwa 18 und 46°C siedet. Durch Hydrierung wird die Octanzahl dieser Fraktion, die auch als Pentenfraktion bezeichnet wird, verbessert, da diese Fraktion einer solchen Verbesserung durch Hydroformierungs-oder Hydrierungsbehandlung besonders zugänglich ist.
  • Es ist bekannt, daB bei der Hydrierung von Roh-Spaltbenzinen gewöhnlich deren Klopffestigkeit zurückgeht, was durch eine wesentliche Verringerung der Research-Octanzahl und eine nur geringe Verbesserung der Motor-Octanzahl bedingt ist. Überraschenderweise ist es jedoch durch Hydrierung oder Hydroformierung der obengenannten Pentenfraktion möglich, deren Motor-Octanzahl zu verbessern, während gleichzeitig die Research-Octanzahl nur unwesentlich schlechter wird.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren wird also das durch katalytische Spaltung gewonnene Rohbenzin erst in eine zwischen 14 und 46°C siedende Pentenfraktion und meh-
    Tabelle I
    Hydrierung von leichtem katalytisch gecracktem Rohbenzin
    Vollständige Sättigung Teilweise Sättigung
    Olefinsättigung 98 °/o I Olefin-Sättigung 43 °/o
    Siedebereich in °C
    18 bis 46 46 bis 65 18 bis 185 1 18 bis 46 46 bis 65 18 bis 185
    Volumprozent, bezogen auf das Gesamt-
    Rohbenzin ......................... 22 17 100 22 17 100
    Octan-Veränderung (3 ccrn Bleitetraäthyl)
    Motor . . . . . . . . . . . . . . .. .. . . . . . . . . : . . . . +l4,0 + 6,5 + 4,5 + 7,0 + 2,5 + 2,5
    Research ............................ - 1,5 - 7,0 - 7,0 + 1,0 - 1,5 - 2,0
    Gesamt-Octanveränderung . . . . . . . . . . . . . +l2,5 - 0,5 2,5 + 8,0 + 1,0 -j- 0,5
    Endgültige Motor-Octanzahl (3 ccm Blei-
    tetraäthyl) ...................... » . 100 92,5 88,5 93 88,5 86,5
    Wasserstoffverbrauchinm3/hlBeschickung 18,4 17,8 14,7 8,5 8,5 6,3
    Die Vorteile des neuen Verfahrens sind aus Tabelle I zu ersehen, die Daten enthält, die bei zwei in verschiedener Weise hydrierten Fraktionen eines leichten rohen Spaltbenzins erhalten worden sind (Spalte 1 und 2), im Vergleich mit Daten, die bei einer Untersuchung eines in gleicher Weise behandelten unzerlegten leichten Rohbenzins gefunden wurden (Spalte 3). Bei einem der Hyrere schwerere Fraktionen zerlegt, und diese werden unter verschiedenen Bedingungen hydriert, wodurch sich das gesamte rohe Spaltbenzin durch die Hydrierung verbessern läBt. drierungsverfahren wurden die Bedingungen so eingestellt, daB eine im wesentlichen vollständige Sättigung der olefinischen Kohlenwasserstoffe erzielt wurde. Dies wurde bei 370°C, unter 14 kg/cm2 in Gegenwart von 42,5 m3 Wasserstoff pro hl Beschickung bei einem Durchsatz von 1,7 V/V/Std. unter Verwendung eines Kobaltmolybdat-Tonerde-Katalysators erreicht. Unter diesen Bedingungen wurden etwa 98 °/o der anwesenden Olefine gesättigt. Bei dem anderen Hydrierungsverfahren, bei dem der gleiche Katalysator, die gleiche Temperatur und die gleiche Menge Wasserstoff verwendet wurden, wurde unter 3,5 kg/cm2 mit einem Durchsatz - von 1,5 bis 2 V/V/Std. gearbeitet, um die Olefine teilweise zu sättigen. Es wurden so etwa 43 °/o der Olefine abgesättigt.
  • Bei der Durchführung dieser Versuche wurden drei verschiedene Beschickungen verwendet. Bei der ersten Beschickung handelte es sich um ein urzerlegtes leichtes rohes katalytisches Spaltbenzin (Kp. etwa 18 bis 185°C). Die zweite Beschickung bestand- aus einer zwischen etwa 46 und 65°C siedenden Fraktion dieser kohbenzinbeschickung. Die dritte Beschickung schließlich bestand aus der zwischen etwa 18 und 46°C siedenden Pentenfraktion des leichten rohen katalytischen Spaltbenzins. Die Ergebnisse der unter den beschriebenen Bedingungen angewandten Hydrierungsbehandlungen werden in Tabelle I gezeigt.
  • Es ist zu ersehen, daß bei der Hydrierung der urzerlegten Rohbenzinbeschickung, die zu einer vollständigen Sättigung der anwesenden Olefine führte, die Research-Octanzahl des Benzins wesentlich abnahm, nämlich um 7 Research-Octanziffern. Bei dem Verfahren wurde eine geringe Verbesserung der Motor-Octanzahl des Benzins bis zu 4,5 erzielt. Es wird jedoch der wesentliche Verlust der Research-Octanzahl jede geringe Erhöhung der Motor-Octanzahl überwiegen. Unter mäßigeren Hydrierungsbedingungen erfolgt eine teilweise Sättigung der in dem unierlegten Rohbenzin anwesenden Olefine sowie eine geringere Verminderung der Research-Octanzahl, während die Motor-Octanzahl des hydrierten Rohbenzins nur wenig verbessert wurde. Die Anwendung -dieser Hydrierungsbehandlung bei dem unierlegten Rohbenzin hat also bezüglich der Verbesserung des Gesamt-Octanwertes des Benzins nur geringen oder gar keinen Erfolg.
  • Demgegenüber zeigt Tabelle I die überraschende Verbesserung der Klopffestigkeit bei Anwendung der gleichen Hydrierungsbedingungen auf die Pentenfraktion des Rohbenzins allein. Insbesondere zeigt sich, daß eine vollständige Sättigung der anwesenden Olefine erfolgte, Wenn die Hydrierung der Pentenfraktion des Rohbenzins so durchgeführt wurde, wobei sich die Motor-Octanzahl dieser Fraktion um 14 erhöhte. Gleichzeitig erfolgte hierbei eine geringe Abnahme der Research-Octanzahl der Pentenfraktion um nur 1,5, also eine wesentlich geringere als die sich bei der unter den gleichen Hydrierungsbedingungen durchgeführten Behandlung des urzerlegten Rohbenzins ergebende. Die unter teilweiser Sättigung der Olefine durchgeführte Behandlung der Pentenfraktion zeigte ebenfalls wesentliche Vorteile gegenüber der Behandlung des urzerlegten Rohbenzins. Sie führte bei der Motor-Octanzahl zu einer Erhöhung um 7 und bei der Research-Octanzahl zu einer Erhöhung um 1. Tabelle I zeigt daher die wesentlichen und überraschenden Vorteile der Abtrennung der Pentenfraktion aus einem katalytisch gecrackten Rohbenzin und ihrer anschließenden Hydrierung. So kann die Motor-Octanzahl dieser Fraktion weitgehend verbessert und eine Verringerung der Research-Octanzahl, die sich sonst bei Hydrierung des urzerlegten, katalytisch gecrackten Rohbenzins ergeben würde, vermieden werden.
  • Die Klopffestigkeit der weiteren Rohbenzinfraktion (Kp. von 46 bis 65°C) wird nach Tabelle I nicht beträchtlich verbessert. Die Hydrierung dieser Fraktion ergibt also bei teilweiser oder vollständiger Sättigung der Olefine infolge Abnahme der Research-Octanzahl im wesentlichen kein besseres Ergebnis als die Behandlung des urzerlegten Rohbenzins. Die Hydrierung der Pentenfraktion eines katalytisch gespaltenen Rohbenzins bedingt somit eine überraschende Verbesserung der Klopffestigkeit, was bei Hydrierung des urzerlegten Rohbenzins oder einer anderen Fraktion des Rohbenzins nicht der Fall ist.
  • Man bestimmt die Gesamt-Octanzahl eines Benzins am besten dadurch, daß man sowohl die nach dem Research- als auch die nach dem Motor-Verfahren erhaltene Octanzahlen berücksichtigt. Hierzu ist eine nGesamt-Octanveränderungrc in Tabelle I angegeben, welche die Summe der aus der Hydrierung der verschiedenen Beschickungsmaterialien sich ergebenden Veränderungen der nach dem Research- und dem Motorverfahren erhaltenen Octanzahlen darstellt. Die überraschenden und wesentlichen Vorteile, die erzielt werden, wenn man die Pentenfraktion allein hydriert, werden besonders durch die »Gesamt-Octanveränderungcc angezeigt.
  • Die beträchtliche Erhöhung der Motor-Octanzahl der Penten-Fraktion, die man durch Hydrierung erzielt, ist in erster Linie auf die erhöhte Aufnahmefähigkeit der hydrierten- Pentene für Blei zurückzuführen. Dies wird in Tabelle II gezeigt.
    Tabelle II
    Ge-
    Motor-()ktanzahl Be_ sättigtes A
    Schickung Produkt
    Verbleit (3 ccm .Bleitetra-
    äthyl) ..... . . . . . . . . . . . 86 99,9 -i-13,9
    ohne Zusatz . : . . . . . . . . . . 81,2 82,1 + 0,9
    @A, auf Bleitetraäthyl
    zurückzuführen ....... + 4,8 -i--17,8
    Die ohne Zusatz erhaltene Octanzahl der hydrierten Pentenfraktion ist zwar nur wenig besser als die der nicht= hydrierten Fraktion, aber bei Anwesenheit von Bleitetraäthyl wird die Motor-Octanzahl um 17,8 erhöht.
  • Ein wichtiges Merkmal des Verfahrens ist die Wasserstoffersparnis bei .der Erhöhung der Klopffestigkeit. Ein katalytisch gecracktes Rohbenzin -enthält eine wesentliche Menge olefinischer Bestandteile, die beim Hydrieren zu einem hohen Wasserstoffverbrauch führen, beispielsweise erfordert ein urzerlegtes leichtes katalytisch gecracktes Rohbenzin (Kp. von 18 bis 185°C) etwa 14 bis 17 ms H2 pro 1,58 hl Beschickung. Bei Hydrierung der Pentenfraktion eines katalytisch gecrackten Rohbenzins allein, die zwar die gleiche Menge Wasserstoff pro 1,85 hl Pentenbeschickung erfordert, beträgt der Gesamtwasserstoffbedarf nur einen Bruchteil derjenigen Menge, die für die Behandlung des urzerlegten Rohbenzins erforderlich ist. So kann bei Behandlung -der Pentenfraktion eine Erhöhung der Motor-Octänzahl um etwa 2 pro 2,8 m3 Wasserstoff je 1,58 hl Beschickung erzielt werden, während diese Octanzahl bei Behandlung des unterlegten Rohbenzins unter. Verwendung der gleichen Wasserstoffmenge nur um etwa 0,5 erhöht wird. Eine vergleichende Betrachtung der erfindungsgemäßen Hydrierung der Pentenfraktion mit der Hydrierung anderer Fraktionen eines katalytisch gecrackten Rohbenzins läßt eine beträchtliche Verbesserung der Klopffestigkeit im Verhältnis zu einem nur geringen Wasserstoffverbrauch erkennen.
  • Tabelle I zeigt, daß die Verbesserung der Motor-Octanzahl bei teilweiser Sättigung der Pentenfraktion etwa die Hälfte derjenigen ist, die bei vollständiger Sättigung erzielbar ist. Diese Daten sind für die Aufarbeitung des bei der Raffination anfallenden Gesamtbenzins von besonderer Bedeutung. Die olefinischen Bestandteile besitzen einen günstigeren O.ctan-Mischfaktor als die paraffinischen, und aus diesem Grunde entspricht bei teilweiser Sättigung der Pentenfraktion, wie in Tabelle I gezeigt, die Gesamtwirkung in einem Benzin im wesentlichen derjenigen, die bei vollständiger Sättigung der Pentenfraktion erzielt wird. Aus diesem Grunde ist es ein besonderes Merkmal des Verfahrens, die Pentenfraktion eines leichten, katalytisch gecrackten Rohbenzins nur teilweise statt vollständig zu sättigen, um so weitere Wasserstoffmengen zu ersparen und ein Gesamtbenzinprodukt zu erzielen, das im wesentlichen die Klopffestigkeit aufweist, wie sie durch andere Verfahren, die größere Wasserstoffmengen erfordern, erzielt werden. Es wird im allgemeinen bevorzugt, etwa 30 bis 60 0/0, z. B. etwa 40 0/0, der in der Pentenfraktion anwesenden Olefine zu sättigen.
  • Obwohl das Verfahren auch eine entschwefelnde Wirkung ausübt, pflegt man es normalerweise nicht für diesen Zweck zu verwenden. Katalytisch gecrackte Rohbenzine haben infolge der Umwandlung und Entfernung der Schwefelverbindungen einen geringen Schwefelgehalt, nämlich nur etwa 0,02 bis 0,100/0. Die Schwefelbestandteile gehen praktisch völlig in die höher siedenden. Fraktionen des Rohbenzins über. Die durch Fraktionierungabgetrennte Pentenfraktion eines katalytisch gecrackten Rohbenzins enthält. nur etwa 0,02 °ö Schwefel. Es sind dies weniger als 5 0/0 des Gesamtschwefelgehalts des Rohbenzins. Selbst wenn die Hydrierung der Pentenfraktion so durchgeführt wird, daß eine maximale Entschwefelung erfolgt, wird der Schwefelgehalt nur auf etwa 0,0002 bis 0,0010/0 herabgesetzt, und wenn man diese entschwefelte Pentenfraktion den schweren Rohbenzinfraktionen zwecks Wiederherstellung der Gesamtrohbenzinmenge beimischt, würde der Schwefelgehalt des gesamten Rohbenzins nur um etwa 5 0/0 verändert. Das Verfahren kann also nicht als Entschwefelungsverfahren oder als Ersatz für ein solches angesehen werden.
  • Zur Verbesserung eines katalytisch gecrackten Rohbenzins in seiner Gesamtmenge ist es zweckmäßig, den nach Abtrennung der Pentenfraktion verbleibenden Teil des Rohbenzins besonders zu behandeln, z: B. eine der schweren Fraktionen des katalytisch gecrackten Rohbenzins zu hydrofinieren, was unter anderen Hy drierungsbedingungen geschieht. Man hydrofiniert die oberhalb 120°C siedende Fraktion des katalytisch gecrackten Rohbenzins unter solchen Bedingungen, daß die Bromzahl um höchstens 20 0/0 sinkt. Dies führt in erster Linie zur Verbesserung der Motorreinheit und der Beständigkeitseigenschaften dieser Rohbenzinfraktion, während es eine Verringerung des Schwefelgehaltes um etwa ein Drittel beisteuert. Ein solches Hydrofiningverfahren kann in an sich bekannter Weise unter Verwendung eines Hydrierungskatalysators, z. B. Kobaltmolybdat, bei etwa 205 bis 370°C unter 3,5 bis 17,5 kg/cm2 mit Durchsätzen von etwa 1 bis 20 V/V/Std. sowie bei einem Wasserstoffverbrauch von weniger als 1,7 m3 pro 1,58 hl Beschickung durchgeführt werden.
  • Bei der Hydrierung der Pentenfraktion kann eine ganze Reihe bekannter Hydrierungskatalysatoren verwendet werden, z. B. die Oxyde des Kobalts oder Molybdäns allein oder in Mischung, einschließlich Kobaltmolybdat. Vorzugsweise befinden sich diese katalytischen Mittel auf einem Träger, wie Tonerde. Besonders wird Kobaltmolybdat als Katalysator verwendet. Der Druck soll zwischen 1,75 und 35 kg/cm' betragen, Drücke von unter 14 kg/cm2 werden für die Hydrierung der Pentenfraktion bevorzugt, z. B. etwa 3,5 kg/ cm2. Es können von 1 bis 20 V/V/Std. durchgesetzt werden; der bevorzugte Bereich liegt zwischen etwa 5 und 10 V/V/Std. Die Temperatur beträgt etwa 260 bis 425°C, vorzugsweise 370°C. Die Wasserstoffzufuhrgeschwindigkeit soll über etwa 14 m3 Wasserstoff pro ,1,58 hl Beschickung und im allgemeinen etwa 42,5 m3 pro 1,58 hl betragen. Die besonderen Hydrierungsbedingungen sind nach der sich ergebenden Olefinsättigung und/oder dem Wasserstoffverbrauch aus dem vorstehenden- Bereich zu wählen. Im allgemeinen beträgt der Wasserstoffverbrauch bei Olefinsättigung im Bereiche von etwa 30 bis 100 0,/, dei in der Pentenfraktion anwesenden Olefine etwa 5,5 bis 20 m3 pro 1,58 hl Beschickung. Bei der Behandlung einer typischen, katalytisch gecrackten Pentenfraktion unter vollständiger Olefinsättigung ist gewöhnlich ein Wasserstoffverbrauch von etwa 18,5 m3 pro 1,58 hl Beschickung erforderlich.
  • Die Zeichnung zeigt eine besondere Ausführungsform des Verfahrens.
  • Eine katalytisch gecrackte Rohbenzinfraktion wird in eine Fraktionieranlage 9 geleitet, -deren Arbeitsweise so zu regulieren ist, daß C4 und leichtere Bestandteile durch die am Kopf befindliche Leitung 10 abziehen können. Ein Seitenstrom wird durch Leitung 11 aus der Fraktionieranlage entnommen, der aus der zwischen etwa 18 und 46°C siedenden Pentenfraktion besteht. Eine höhersiedende Fraktion mit einem Siedebereich von etwa 46 bis 120°C geht durch Leitung 22 als Seitenstrom ab. Schließlich wird eine zwischen etwa 120 und 205°C siedende Fraktion als Bodenprodukt durch Leitung 12 entfernt.
  • Die durch . Leitung 11 entnommene Pentenfraktion wird anschließend in die Hydrierungszone 14 geleitet, wo sie unter den oben beschriebenen Bedingungen hydriert wird, um eine Olefinsättigung von etwa 40 0/0 oder höher zu erzielen. Das hydrierte Produkt kann anschließend zurrt Waschen mit Ätzalkali oder Wasser durch Leitung 15 in Zone 23 geleitet werden. Danach-gelangt die behandelte Pentenfraktion durch Leitung 16 in die Vorratszone 17; wo man sie mit anderen Benzinmischbestandteilen vermischt.
  • Bei der bevorzugten Ausführungsform wird die durch Leitung 22 entnommene Rohbenzinfraktion direkt in die Vorratszone 17 geleitet. Diese Fraktion erfordert außer einer möglichen Entschwefelung keine weitere Behandlung. Gegebenenfalls kann das durch Leitung 22 fließende Rohbenzin mit dem durch Leitung 12 fließenden Rohbenzin zwecks Behandlung in der Hydrofiningzone 18 vereinigt werden. In jedem Falle wird die durch Leitung 12 fließende Rohbenzinfraktion den oben beschriebenen Hydrofiningbedingungen. unterworfen. Aus der Zone 18 wird das hydrierte Produkt dann durch Leitung 20 in die Vorratszone 17 geleitet. Das aus den Produkten der Leitungen 16, 22 und 20 erhaltene Gemisch stellt ein hochwertiges Benzin dar.
  • Das - Verfahren ermöglicht die Veredelung von Rohbenzinen, die bei einem katalytischen Crackverfahren gewonnen würden, insbesondere die Behandlung ausgewählter Fraktionen eines katalytisch gecrackten Rohbenzins unter besonderen Hydrierungsbedingungen. Der Grundgedanke ist in der Behandlung der Pentenfraktion eines katalytisch gecrackten Rohbenzins (Kp. von 18 bis 46°C) zu sehen, die im wesentlichen aus etwa 60 0/0 ungesättigten olefinischen Verbindungen und aus 40 0/0 gesättigten Paraffinen besteht. Genauer hat eine typische Pentenfraktion eines katalytisch gecrackten Rohbenzins die folgende allgemeine Zusammensetzung: Verzweigte Olefine . . . . . . . . . . . 36"/, Normale Olefine . . . . . . . . . . . . . 23"/, cyclischefllefme .............. 10/0 Isoparaffine . . . . . . . . . . . . . . . . . . 380/, Normale Paraffine . . . . . . . . . . . . 20/0 Die Mengenverhältnisse dieser Bestandteile variieren natürlich entsprechend den Spaltbedingungen und je nach der Art der verwendeten Beschickung. Als geeignete Pentenfraktionen können solche bezeichnet werden, die zu mindestens 50 0/0 aus ungesättigten Kohlenwasserstoffen bestehen.
  • Nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Pentenfraktion mit einem üblichen Hydroformingbeschickungsmaterial vermischt, da die bei der Hydroformierung erfolgende exotherme Olefinsättigung eine Wärmequelle für die während des Hydroformierens des üblichen Hydroformingbeschickungsmaterials stattfindenden endothermen Reaktionen liefert.
  • Die Hydrierung der Pentenfraktion wird dabei durchgeführt, indem man die Pentenfraktion mit einem üblichen Hydroformingbeschickungsmaterial vermischt und dieses Gemisch einer üblichen Hydroformierung unterwirft. Der hierin verwendete Ausdruck »Hydroformierung« bezeichnet ein Verfahren, bei dem ein Erdöl-Schwerbenzinbei erhöhtenTemperaturenundDrückenund in Gegenwart von zugeführtem Wasserstoff mit einem festen katalytischen Material unter solchen Bedingungen zusammengebracht wird, daß kein Nettoverbrauch an Wasserstoff erfolgt. Es ist weiter erforderlich, daß das Beschickungsmaterial eine wesentliche Menge naphthenischer Kohlenwasserstoffe, d. h. etwa 35 bis 50 Volumprozent, enthält und im wesentlichen innerhalb von 95 bis 175°C siedet. Die leichte Endfraktion, mit anderen Worten das zwischen etwa 15 und 95°C siedende Material, wird dieser Reaktion nicht unterworfen, weil diese Fraktion des unbehandelten Rohbenzins schon eine ziemlich gute Octanzahl hat und bei der Hydroformierung eine große Menge Koks ergibt. Die Pentene werden mit dem unbehandelten Rohbenzin entsprechend einem Molverhältnis von gecrackten Olefmen zu Naphthenen von etwa 0,5 bis 2,0 vermischt. Die Hydrierung dieser Olefine in der Hydroformierung macht Wärrne frei, und zwar einen wesentlichen Teil, der zur Hydroformierung erforderlich ist.
  • Hydroformierungen werden mit Wasserstoff oder einem wasserstoffhaltigen Umlaufgas bei 400 bis 620°C und
    Bevorzugt Allgemeiner Bereich
    Katalysatorgemisch ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 0/0 Mo 03 auf Tonerde -
    Temperatur, ° C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495 470 bis 510
    Druck, kg/cm2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3,5 bis 35
    Ölbeschickungsgeschwindigkeit (Gew./Std.) Katalysator-
    menge (Gewicht) . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . 0,40 0,1 bis 2,0
    Katalysator-Öl-Verhältnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5 0,3 bis 2,0
    cbm zugeführtes Umlaufgas je hl Öl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 55 bis 225
    Wasserstoffkonzentration im Umlaufgas . . . . . . . . . . . . . . 600/0 50 bis 80 0/0
    Molverhältnis von gecrackten Olefinen zu Naphthenen in
    der Beschickung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,7 0,5 bis 2,0
    Die Pentenfraktion aus dem katalytisch gecrackten Rohbenzin kann mit der Hydroformingbeschickung vermischt oder getrennt in die Hydroformierungszone eingeführt werden. Die letztgenannte Art der Zuführung ist zur Regulierung des Zeitpunktes, an dem die Wärmezuführung durch die Olefinsättigung erfolgt, besonders zweckmäßig. Dadurch ist es möglich, die Pentenfraktion kürzere Zeit in der Hydroformierungszone zu belassen als die übrige Beschickung. So kann statt einer vollständigen eine teilweise Sättigung der Olefine der Pentenfraktion erzielt werden.
  • Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens wird der nach der Abtrennung der Pentenfraktion verbleibende, oberhalb 120°C siedende Teil des Rohbenzins gesondert behandelt. Es ist vorteilhaft, diese Fraktion des katalytisch gecrackten Rohbenzins zu hydrofinieren, wobei unter anderen Bedingungen als bei der Pentenfraktion gearbeitet wird. unter 3,5 bis 70 kg/cm2 in Kontakt mit Katalysatoren, wie Molybdänoxyd, Chromoxyd, oder im allgemeinen Oxyden oder Sulfiden von Metallen der IV. bis VIII. Gruppe des Periodischen Systems allein oder auf einem Träger, wie Tonerdegel, ausgefällter Tonerde oder Zinkaluminatspinell, durchgeführt. Besonders wirksam sind Hydroformierungskatalysatoren mit etwa 10 Gewichtsprozent Molybdänoxyd auf einem Aluminiumoxydträger (hergestellt durch Wärmebehandlung eines hydratisierten Aluminiumoxyds) oder auf einem Zinkaluminatspinellträger. Der Hydroformierungskatalysator kann auch aus einem Metall der Platingruppe, vorzugsweise aus Platin selbst, auf einem der beschriebenen Träger bestehen, z. B. aus 0,05 bis 2,0 Gewichtsprozent Platin auf aktivierter Tonerde, vorzugsweise n-Tonerde, als Träger.
  • Die Hydroformierung kann auf beliebige Weise, z. B. mit ruhender Schüttung, bewegter Schicht, Suspensoid-oder Feststoffwirbelschicht durchgeführt werden und kann regenerativer oder nicht regenerativer Art sein. Im nachstehenden Beispiel wird ein Hydroformierungsverfahren mit Wirbelschicht beschrieben. Dabei wird die Rohbenzinbeschickung innerhalb eines Feststoffwirbelschicht-Reaktors in der Dampfphase kontinuierlich durch eine dichte aufgewirbelte Schicht von Teilchen eines Hydroformierungskatalysators geleitet, wobei die verbrauchten Katalysatorteilchen aus der dichten Schicht im Reaktor abgezogen und in die Regenerationszone befördert werden, wo die kohlenstoffhaltigen Ablagerungen abgebrannt werden. Die regenerierten Katalysatorteilchen werden dann in den Hauptreaktor zurückgeführt. Zur Erzielung geeigneter Aufwirbelung sollen die Katalysatorteilchen einen Durchmesser von etwa 10 bis 200 #t, der größere Teil einen solchen von etwa 20 bis 100 #t haben.
  • Hydroformierungsbedingungen, die bei der praktischen Durchführung des Verfahrens angewandt werden können, sind folgende

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Verbesserung der Octanzahl eines katalytischen Rohbenzins, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohbenzin unter Abtrennung einer ersten, unterhalb etwa 18°C siedenden Fraktion, einer zweiten, von CB Kohlenwasserstoffen freien und zwischen etwa 18 und 46°C siedenden Pentenfraktion, einer dritten, etwa zwischen 46 und 120°C siedenden Fraktion und einer vierten, oberhalb 120°C siedenden Fraktion zerlegt, die in der zweiten Fraktion enthaltenen olefinischen Doppelbindungen zu 30 bis 100 0/0 hydriert, die vierte Fraktion unter Herabsetzung der Bromzahl um höchstens 20 0/0 hydrofiniert und die. dritte Fraktion mit der so behandelten zweiten und vierten Fraktion mischt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die zweite Fraktion in Gegenwart von auf einen Träger aufgebrachtem Kobaltoxyd, Molybdänoxyd oder Kobaltmolybdat bei etwa 260 bis 425°C unter etwa 1,75 bis 35 kg/cm2 mit einem Durchsatz von 1 bis 20 Volumen/Volumen/Stunde und mit mindestens 8,85 m3 Wasserstoff je hl Beschickung hydriert und die vierte Fraktion in Gegenwart eines Kobaltmolybdatkatalysators bei etwa 205 bis 370°C unter etwa 3,5 bis 17,5 kg/cm2 mit einem Durchsatz von etwa 1 bis 20 Volumen/Volumen/ Stunde und einem maximalen Wasserstoffverbrauch von weniger als etwa 1 m3 je hl hydrofiniert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daB man die zweite Fraktion mit einer Hydroformierungsbeschickung mischt und die Hydrierung der zweiten Fraktion zwecks Erzielung einer Sättigung der olefinischen Doppelbindung zu 30 bis 100 °/o gleichzeitig mit der Hydroformierung der Hydroformierungsbeschickung durchführt durch Behandlung des Gemischs aus der zweiten Fraktion unter Hydroformierungsbedingungen und in Gegenwart eines Hydroformierungskatalysators.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Hydroformierungsbeschickung ein unbehandeltes Schwerbenzin mit einem Siedebereich von etwa 93 bis 176°C ist, das 35 bis 50 Volumprozent Naphthene enthält, das Gemisch ein Molverhältnis von gecrackten Olefinen zu Naphthenen von etwa 0,5 bis 2 : 1 aufweist und die Hydroformierungsbedingungen Temperaturen von 470 bis 510°C und Drücke von etwa 3,5 bis 35 kg/cm2 umfassen. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 805 450, 1048 989; deutsche Patentschrift Nr. 881643.
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