DE10309420B4 - Schiffsantrieb mit einem Drucklager - Google Patents
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Abstract
Schiffsantrieb
mit einem elastisch aufgestellten Getriebe (20), dessen Abtriebswelle
(2) in einem Axiallager (23) mit starr aufgestelltem Lagergehäuse (5) geführt ist,
in welchem für
die Abtriebswelle (2) in radialer Richtung ein Freiraum vorgesehen
ist, innerhalb dessen sie sich frei verlagern kann und in einem
Tragring (4) Gleitelemente (3) zur axialen Führung der Abtriebswelle (2)
vorgesehen sind, wobei sich der Tragring (4) über eine Vielzahl von Kolben
(6) hydraulisch abstützt,
so dass er sich an Winkelverlagerungen der Abtriebswelle (2) anpassen
kann und die Gleitelemente (3) am Lagerumfang immer voll und gleichmäßig tragen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schiffsantrieb mit einem Drucklager gemäß dem Patentanspruch 1.
- Schiffsdrucklager bzw. Axiallager für die Aufnahme des Propellerschubes werden in allgemein bekannter Weise entweder in einem Getriebe integriert oder je nach Platzbedarf und Größe der Antriebsanlage als freistehendes Drucklager an der Propellerwelle angeordnet.
- Bei Getrieben, die aus Verlagerungsgründen oder zur Dämpfung von Körperschalleinleitung elastisch mit dem Schiffsfundament verbunden sind, lässt sich ein Drucklager für größere Propellerschubkräfte nicht in das Getriebe integrieren, sondern muss separat an der Propellerwelle angeordnet werden. Eine derartige Anordnung gemäß dem allgemeinen Stand der Technik ist in
4 dargestellt. - Bei einem starr aufgestellten Drucklager
23' ist aber zwischen dem Drucklager23' und dem – auf elastischen Elementen21' aufgestellten – Getriebe20' ein größerer Abstand erforderlich, um die Verlagerungen des Getriebes20' gegenüber dem ortsfest angeordneten Drucklager23' durch Verformungen einer Zwischenwelle24 kompensieren zu können. Die Zwischenwelle24 weist in der Regel eine Länge von mehreren Metern auf und ist über eine Flanschverbindung an die Abtriebswelle2' des Getriebes20' angebunden. Über eine weitere Flanschverbindung ist die Zwischenwelle24 an das Drucklager23' angebunden, welches propellerseitig mit der Propellerwelle25' verbunden ist. - Durch die Anordnung von flexiblen Kupplungen zwischen Lager und Getriebe lässt sich der Abstand vermindern, aber die Kupplungen bewirken ein hohes Zusatzgewicht und erhebliche Zusatzkosten.
- Es sind auch sehr hart elastisch separat aufgestellte Drucklager zur Verminderung der Körperschallleitung allgemein bekannt, welche die Verlagerungen des Getriebes ausgleichen können. Der Propellerschub wird dabei über in Schiffslängsrichtung angeordnete dämpfende elastische Elemente in das Schiffsfundament eingeleitet. Der Nachteil ist dabei, dass das Drucklagergehäuse nach außen über zusätzliche schwere und große Dämpfungselemente abgestützt werden muss, so dass sich auch hier ein größerer Abstand zwischen dem Lager und dem Getriebe ergibt.
- Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schiffsantrieb zu schaffen, bei welchem das Drucklager in einfacher Weise näher bei einem elastisch aufgestellten Getriebe angeordnet werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Durch die erfindungsgemäße Kombination von hydraulisch gestützten Gleitelementen mit einem radial frei beweglichen Drucklagerwellenbund kann das Drucklager in vorteilhafter Weise freistehend nahe an ein Getriebe gerückt werden.
- Besonders vorteilhaft sind zusätzliche elastisch dämpfende Elemente, die zwischen den hydraulischen Stützelementen und dem Lagergehäuse vorgesehen werden können, um die Körperschallleitung vorteilhaft zu vermindern. Das Drucklagergehäuse kann dabei in vorteilhafter Weise starr mit Passbolzen am Schiffsfundament befestigt werden, ohne dass zusätzliche Dämpfungselemente erforderlich sind.
- Durch die Aufstellung des Drucklagers unmittelbar beim Getriebe kann vorteilhaft eine Zwischenwelle und eine Flanschverbindung eingespart werden.
- Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.
- Nachfolgend werden die Merkmale der vorliegenden Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform näher erläutert. In den zugehörigen schematischen Zeichnungen zeigt, die
-
1 einen erfindungsgemäßen Schiffsantrieb, die -
2 zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Drucklager, die -
3 stellt die Ansicht A aus1 dar und die -
4 zeigt den Stand der Technik. - Die
1 zeigt ein Getriebe20 , das in allgemein bekannter Weise von einem nicht dargestellten Motor angetrieben wird. Das Getriebe20 ist auf elastischen Elementen21 aufgestellt und kann etwaige Verlagerungen des Motors mitmachen. Ebenso kann durch die elastische Aufstellung21 die Körperschalleinleitung in das Schiffsfundament gedämpft werden. Durch die elastischen Elemente21 kann sich die Abtriebswelle2 des Getriebes in radialer Richtung versetzen und/oder auch ihre Winkellage verändern, wie durch die Pfeile am Getriebe20 angedeutet wird. Über eine Flanschverbindung kann die Propellerwelle25 an die Abtriebswelle2 angeschlossen werden. Zur Abstützung der Axialkraft aus dem Antriebsschub ist ein Axiallager23 vorgesehen. Dieses auch als Drucklager bezeichnete Axiallager23 stützt die Abtriebswelle2 des Getriebes20 und ist unmittelbar beim Getriebe20 aufgestellt. Das Gehäuse des Drucklagers23 ist starr an das Schiffsfundament angebunden. - Damit die Abtriebswelle
2 die Verlagerungs-Bewegungen des Getriebes im Drucklager23 mit gehen kann, ist dies wie in2 dargestellt aufgebaut. Das Lagergehäuse5 ist mit Passbolzen10 starr am Schiffsfundament9 befestigt. Die Abtriebswelle2 wird mit radialem Spiel durch das Lagergehäuse5 geführt und weist zum Abstützen des Propellerschubes einen Wellenbund1 auf. Dieser Wellenbund1 hat im Lager Freiraum, so dass die Abtriebswelle2 sich in radialer Richtung frei verlagern kann. - Der Wellenbund
1 stützt sich in axialer Richtung an Gleitelementen3 ab, die in allgemein bekannter Weise mit Schmierstoff versorgt werden und als Gleitlager wirken. Die Gleitelemente3 sind in einem Tragring4 kreisringförmig um die Abtriebswelle2 herum angeordnet und wirken mit der Lagerfläche des Wellenbundes1 zusammen. Die Gleitelemente3 werden am Tragring4 in entsprechenden Ausnehmungen aufgenommen. Auf der anderen Seite des Tragringes4 sind weitere Ausnehmungen vorgesehen, in welche Kolben6 hineinragen und in den Ausnehmungen jeweils einen geschlossenen Druckraum mit veränderlichem Volumen bilden. Die Kolben6 stützen sich mit ihrer Rückseite gegenüber dem Lagergehäuse5 ab. Besonders vorteilhaft ist es, zwischen den Kolben6 und dem Lagergehäuse5 – vorzugsweise hartelastische – Dämpfungselemente8 anzuordnen. Damit kann die Körperschalleinleitung aus der Abtriebswelle2 zum Gehäuse5 vorteilhaft verringert werden, wodurch am Lagergehäuse5 selbst auf entsprechende Dämpfungseinrichtungen verzichtet werden kann. - Die im Tragring
4 von den Kolben6 verschlossenen Druckräume sind an eine gemeinsame Druckleitung angeschlossen und mit einer Hydraulikflüssigkeit7 gefüllt. - Bei einer Winkelverlagerung der Abtriebswelle
2 drückt der Wellenbund1 mit dem entsprechenden Bereich auf die Gleitelemente3 und aus den – auf der Rückseite vorzugsweise fluchtend angeordneten – Druckräumen im Tragring4 wird Hydraulikflüssigkeit7 in die gemeinsame Druckleitung gepumpt. Die aus den zusammengedrückten Druckräumen verdrängte Hydraulikflüssigkeit7 wird über die gemeinsame Druckleitung auf die anderen Druckräume verteilt, so dass die zunächst entlasteten Gleitelemente3 wieder an den Wellenbund1 angedrückt werden. Durch die Verbindung über die gemeinsame geschlossene Druckleitung herrscht in allen Druckräumen der selbe Flüssigkeitsdruck, so dass sich der Tragring4 an einen schräg stehenden Wellenbund1 anpassen kann und alle Gleitelemente3 am gesamten Lagerumfang immer voll und gleichmäßig tragen. - Vorzugsweise werden am Wellenbund
1 beidseitig Gleitelemente3 mit der entsprechenden hydraulischen Abstützung vorgesehen. So können sowohl Schubals auch Zugkräfte abgestützt werden. - Da der Hydraulikdruck der Axialkraft bzw. dem Propellerschub direkt proportional ist, kann durch Messung des Druckes auf den Propellerschub geschlossen werden. Dazu können Drucksensoren vorgesehen werden, welche mit einem Anzeigegerät verbunden sind, das die Drucksignale direkt in den Propellerschub umrechnet und anzeigt. Die Drucksignale können auch in so genannten Schubmessanlagen verarbeitet werden.
- Die
3 stellt die Ansicht A aus1 dar. Es ist das Schiffsfundament9 ersichtlich, an welchem das Lagergehäuse5 über Passbolzen10 starr befestigt ist. In der rechten Zeichnungshälfte ist das Lagergehäuse5 geschnitten dargestellt und es ist der Tragring4 sowie die kreisringförmige Anordnung der Gleitelemente3 und der dahinterliegenden Hydraulikkolben6 um die Abtriebswelle2 herum erkennbar. An der Wellenachse ist die Verlagerungsebene der Abtriebswelle durch Pfeile angedeutet. -
- 1
- Wellenbund
- 2
- Abtriebswelle
- 3
- Gleitelement
- 4
- Tragring
- 5
- Lagergehäuse
- 6
- Kolben
- 7
- Hydraulikflüssigkeit
- 8
- Dämpfungselement
- 9
- Schiffsfundament
- 10
- Bolzen
- 20
- Getriebe
- 21
- Elastische Aufstellung
- 23
- Axiallager/Drucklager
- 25
- Propellerwelle
- 2'
- Abtriebswelle
- 20'
- Getriebe
- 21'
- Elastische Aufstellung
- 23'
- Drucklager/Axiallager
- 24
- Zwischenwelle
- 25'
- Propellerwelle
Claims (4)
- Schiffsantrieb mit einem elastisch aufgestellten Getriebe (
20 ), dessen Abtriebswelle (2 ) in einem Axiallager (23 ) mit starr aufgestelltem Lagergehäuse (5 ) geführt ist, in welchem für die Abtriebswelle (2 ) in radialer Richtung ein Freiraum vorgesehen ist, innerhalb dessen sie sich frei verlagern kann und in einem Tragring (4 ) Gleitelemente (3 ) zur axialen Führung der Abtriebswelle (2 ) vorgesehen sind, wobei sich der Tragring (4 ) über eine Vielzahl von Kolben (6 ) hydraulisch abstützt, so dass er sich an Winkelverlagerungen der Abtriebswelle (2 ) anpassen kann und die Gleitelemente (3 ) am Lagerumfang immer voll und gleichmäßig tragen. - Schiffsantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Abtriebswelle (
2 ) ein Wellenbund (1 ) vorgesehen ist, der beidseitig durch hydraulisch abgestützte Tragringe (4 ) mit Gleitelementen (3 ) axial geführt wird. - Schiffsantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über den Druck der Hydraulikflüssigkeit (
7 ) für die hydraulische Abstützung, der auf die Abtriebswelle (2 ) wirkende Schub ermittelbar ist. - Schiffsantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kolben (
6 ) über Dämpfungselemente (8 ) gegenüber dem Lagergehäuse (5 ) abstützen.
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