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Der
hierin offenbarte Gegenstand bezieht sich allgemein auf eine Rekonstruktion
von gekrümmten
Oberflächen
mittels Tomographie und spezieller auf eine Röntgen-Tomosynthese oder -Laminographie.
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Der
hierin verwendete Begriff „Tomographie" ist ein allgemeiner
Begriff, der die verschiedenen Techniken zum Erzeugen von einer
oder mehreren Querschnitt-„Fokalebenen” durch
ein Objekt beschreibt. Zur Tomographie gehört typischerweise ein Bilden
von Projektionen eines Bereichs von Interesse unter Verwendung eines
gewissen Typs einer durchdringenden Strahlung, wie z.B. Röntgenstrahlen, Schallwellen,
Teilchenstrahlen oder Produkten eines radioaktiven Zerfalls, die
dann mit der Anwendung einer Rekonstruktionstechnik kombiniert werden.
Die Tomographie ist in diversen Bereichen auf Objekte angewendet
worden, die größenmäßig von
mikroskopischer zu astronomischer Größe reichen. Üblicherweise
wird die Röntgentomographie
z.B. verwendet, um Lötverbindungen
nach Defekten zu untersuchen, die während der Fertigung von gedruckten
Schaltungsanordnungen gebildet wurden.
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Bei
der „Laminographie", die auch als „klassische
Tomographie" bekannt
ist, werden zwei oder mehrere von Quelle, Objekt und Detektor in
koordinierter Weise während
der Belichtung bewegt, um ein Bild der gewünschten Ebene auf dem Detektor
zu erzeugen. Es ist auch möglich,
eine mechanische Bewegung durch ein elektronisches Scannen (z.B.
von der Quelle oder dem Detektor) zu ersetzen. Die Bewegung kann
in einer Vielfalt von Mustern einschließlich einer linearen, zirkularen,
helischen, elliptischen oder zufälligen
Bewegung erfolgen, muß jedoch
nicht auf dieselben beschränkt
sein. In jedem Fall wird die Bewegung so koordiniert, daß das Bild
der Fokalebene stationär
und in scharfem Fokus auf dem Detektor verbleibt, während sich
die Ebenen über
und unter der Fokalebene bewegen und im Hintergrund verschwommen
dargestellt sind. Die Rekonstruktion findet im Detektor während der
Belichtung statt und besteht einfach aus einer Integration. Die
Laminographie kann daher als eine Form der „dynamischen Tomographie" betrachtet werden,
da die Bewegung typischerweise kontinuierlich die gesamte Belichtung hindurch
verläuft.
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Wie
bei der Laminographie erfordert die Tomosynthese ein koordiniertes
Positionieren von Quelle, Detektor und Objekt. Tatsächlich können in jedem
Fall ähnliche
Datenerfassungsgeometrien verwendet werden. Die Tomosynthese unterscheidet sich
dahingehend von der Laminographie, daß Projektionen erfaßt werden,
wobei die Bewegung bei mehreren, feststehenden Punkten angehalten
wird. Die Rekonstruktion wird dann durch digitales Mitteln oder
anderweitiges Kombinieren dieser Projektionen ausgeführt.
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Die
Tomosynthese kann als eine digitale Annäherung an die Laminographie
oder als eine Form der „statischen
Tomographie" betrachtet
werden, da Quelle und Detektor typischerweise während jeder Projektion stationär sind.
Diese Dichotomie zwischen der dynamischen und statischen Tomographie
ist jedoch leicht überholt
und künstlich,
da auch zahlweise Hydridschemata möglich sind. Die Tomosynthese, die
ebenfalls als eine spezifische Form der Computertomographie oder „CT" betrachtet werden
kann, wurde in D. Grant, „Tomosynthesis:
A Three-Dimensional Radiographic Imaging Technique", IEEE Trans. Biomed.
Eng: BME-19: 20-28, (1972) zuerst beschrieben und ist hier durch
Bezugnahme aufgenommen.
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Bei
der typischen Laminographie wird im voraus eine einzelne flache
Fokalebene zur Bilderzeugung während
eines Erfassungszyklus ausgewählt. Bei
der Tomosynthese kann andererseits ein einzelner Satz von Projektionen
wiederholt verwendet werden, um die Bilder der Fokalebenen bei verschiedenen
Höhen zu
rekonstruieren. Diese „tomosynthetische
Re konstruktion" wird
typischerweise durch Verschieben oder Translatieren der Projektionen
relativ zueinander vor dem Kombinieren erreicht.
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Ein
allgemeines Problem für
viele Typen der Tomographie ist, daß die Bereiche von Interesse nicht
auf einer einzelnen, flachen Ebene liegen können und tatsächlich auf
einer oder mehreren willkürlichen
komplexen Oberflächen
angeordnet sein können.
Beispielsweise möchte
jemand Lötverbindungen
in einem Bereich einer gedruckten Schaltungsplatine, die verbogen
ist, oder die komplexe Gelenkoberfläche eines Knochengelenks bei
einer medizinischen Anwendung abbilden. Die tomosynthetische Rekonstruktion
von geneigten, flachen Ebenen wird allgemein bei J. Liu, D. Nishimura
und A. Macovski, „Vessel
Imaging Using Dual Engery Tomosynthesis", Med. Phys. 14(6): 950-955 (1987) und
Z. Kolitsi, G. Panayiotakis, V. Anastassopoulos, A. Scodras und
N. Pallikarakis, „A
Multiple Projection Method for Digital Tomosynthesis", Med. Phys. 19(4):
1045-1050 (1992), die beide hier durch Bezugnahme aufgenommen worden
sind, beschrieben. Bei diesen Referenzen werden jedoch die verschiedenen
Probleme, die den gekrümmten
oder anderweitig nicht-flachen Fokalebenen, wie z.B. verbogenen
gedruckten Schaltungsplatinen, zugeordnet sind, nicht berücksichtigt.
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In
einigen Fällen
kann die Erfassungsgeometrie angepaßt sein, um dies für eine spezielle
Anwendung zu erreichen.
JP 52030395 an
Shoichi ist beispielsweise hier durch Bezugnahme aufgenommen worden
und offenbart nach einer Zusammenfassung in englischer Sprache eine
gekrümmte-Tomographie-Kamera für ein panoramaartiges
Photographieren eines spezifischen, gekrümmten Verlagerungsbereichs
bei einem in horizontaler Position befindlichen Patienten. Die Shoichi-Zeichnungen stellen
allem Anschein nach eine gebündelte
Röntgenstrahlquelle
und einen rotierenden Detektor dar, der sich in Bögen bewegt,
die mit dem Brustkorb des Menschen, der abgebildet wird, konzentrisch
verlaufen. Obgleich dieser Lösungsansatz
für relativ
einfache Formen, die im vor aus bekannt sind, sehr gut geeignet ist,
scheint es ihm an der notwendigen Flexibilität zu mangeln, sich an willkürliche komplexe
Oberflächen
anzupassen, die in Laufzeit bestimmt werden.
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Bezüglich der
dynamischen Tomographie offenbart das
US-Patent Nr. 5.687.209 an
Adams ein Laminographiesystem mit einer automatischen Testobjekt-Verwerfungskompensation
und ist hierin ebenfalls durch Bezugnahme aufgenommen. Das Adams-Laminographiesystem
verwendet zwei oder mehrere geradlinige Detektoren und eine oder
mehrere gebündelte
Röntgenstrahlquellen.
Einzelne Röntgenbilder
mit unterschiedlichen Betrachtungswinkeln werden jeweils durch einen
Detektor erzeugt und dann durch einen Computer analysiert, um Z-Achsen-Testobjekt-Verwerfungskompensationsparameter
basierend auf der Position eines vorbestimmten Merkmals in einem
Testobjekt, das in jedem Bild vorzufinden ist, zu erzeugen. Die
einzelnen Röntgenbilder
werden dann unter Verwendung dieser Verwerfungskompensationsparameter
kombiniert, um laminographische Bilder von unterschiedlichen Ebenen
in dem getesteten Objekt zu erzeugen.
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Die
Adams-Technik verwendet jedoch Merkmale in jedem von mehreren Röntgenbild-Bildern, um
eine zweidimensionale Verschiebungsdistanz für das gesamte Bild in dem entsprechenden
Röntgenbild
zu bestimmen. Die Technik kann daher verzerrte Rekonstruktionen
aus einer Vielfalt an Gründen,
die nachstehend ausführlicher
erörtert
werden, erzeugen.
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Ansätze zur
Tomographie eines Objekts mit einer gekrümmten Oberfläche sind
in der
EP 1 096 426
A1 , der
DE
42 00 653 A1 , der
JP
56-165139 A und im CAPLUS-Abstract 1989:163223 beschrieben.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung
und ein verbessertes Verfahren zur Tomographie einer gekrümmten Oberfläche in einem
Objekt zu schaffen, die eine Verzerrung berücksichtigen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und Anspruch 13
sowie durch ein Verfahren gemäß Anspruch
6 gelöst.
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Nachteile
der herkömmlichen
Technologie werden durch Bereitstellen einer Vorrichtung zur Tomographie
von gekrümmten
Oberflächen,
die eine Quelle von einer durchdringenden Strahlung umfaßt, ein
Objekt mit einer gekrümmten
Oberfläche
und einen Detektor mit einer gekrümmten Form, die der gekrümmten Oberfläche entspricht,
angegangen. Ebenfalls offenbart wird ein Verfahren zur Tomographie
einer gekrümmten
Oberfläche
einschließlich
des Schritts des Projizierens von Energie durch ein Objekt mit einer
gekrümmten
Oberfläche
auf einen Detektor mit einer gekrümmten Form, die der gekrümmten Oberfläche entspricht.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
eine erwartete Verzerrung von jedem von einer Mehrzahl von Punkten
in einer Projektion der gekrümmten
Oberfläche
auf einen Detektor zu bestimmen und jeden der Mehrzahl von Punkten
in der Projektion gemäß der erwarteten
Verzerrung dieses Punkts durch Ersetzen von Pixelwerten in der unkorrigierten
Projektion mit entsprechenden interpolierten Pixelwerten an den
erwarteten Positionen zu korrigieren.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen, die nicht als maßstabsgerecht zu verstehen
sind, näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
schematisches Querschnittsdiagramm von einem Ausführungsbeispiel
eines Systems zur Tomographie von gekrümmten Oberflächen.
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2A eine
schematische Draufsicht von einem Detektorarray zur Verwendung bei
dem Tomographiesystem, das in 1 gezeigt
ist,
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2B eine
Querschnittsansicht, die entlang der Abschnittslinien II-II in 2B genommen wurde,
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3 eine
schematische Darstellung einer typischen Datenerfassungsgeometrie
zur Implementierung des Tomographiesystems, das in 1 gezeigt
ist,
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4A bis 4D schematische
Darstellungen von Projektionen, die unter Verwendung der Datenerfassungsgeometrie,
die in 3 gezeigt ist, gemacht wurden,
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5 ein
Flußdiagramm
für ein
Tomographieverfahren unter Verwendung der in 4A bis 4D dargestellten
Grundsätze,
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6 ein
Flußdiagramm,
das einen der Schritte in 5 ausführlicher
zeigt,
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7 ein
Flußdiagramm,
das einen weiteren der Schritte in 5 ausführlicher
zeigt,
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8A und 8B eine
Eingabedatei für die
IDL (IDL = Interactive Data Language = interaktive Datensprache)
von den Research-Systemen,
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9 eine
Maschendarstellung einer gekrümmten
Oberfläche,
die durch Verwenden der Eingabedatei in 8A und 8B erhalten
wurde,
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10 eine
Maschendarstellung der gekrümmten
Oberfläche
in 9, die auf eine flache Oberfläche unter Verwendung der Eingabedatei,
die in 8A und 8B gezeigt
ist, projiziert wurde,
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11 eine
Maschendarstellung des Bildes in 10, das
wegen einer Verzerrung unter Verwendung der Eingabedatei in 8A und 8B korrigiert
worden ist.
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1 ist
ein schematisches Querschnittsdiagramm von einem Ausführungsbeispiel
eines Tomographiesystems 100 für gekrümmte Oberflächen. Der Begriff „Tomographie" wird hier verwendet,
um sowohl eine statische als auch eine dynamische Tomographie zu
umfassen. Das Tomographiesystem 100 umfaßt zumindest
eine Quelle 110, ein Objekt 120 und eine Detektoranordnung 130.
Die Pfeile 102 stellen dar, daß die Quelle 110 und/oder
die Detektoranordnung 130 zwischen jeder Projektion (für die statische
Tomographie) umpositioniert werden oder während einer Bilderfassung (für die dynamische
Tomographie) bewegt werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Objekt 120 auch
während
oder zwischen mehreren Erfassungszyklen bewegt werden. Hybridschemata,
bei denen die Bewegung sowohl zwischen als auch während der
Bilderfassung erfolgt, sind ebenfalls möglich.
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Die
Quelle 110 kann eine beliebige herkömmliche Röntgenstrahlenenergie oder andere
geeignete durchdringende Energie, eine Quelle zum Leiten von Energie
durch das Objekt 120 an die Detektoranordnung 130 sein.
Das dargestellte Objekt 120 umfaßt zumindest eine gekrümmte oder
anderweitig nicht-flache Oberfläche 122,
die als die gewünschte
Fokaloberfläche
untersucht wird. Die gekrümmte
Oberfläche
von Interesse 122 kann beispielsweise eine Seite einer
verworfenen Gedruckte-Schaltungsplatine-Anordnung mit Lötverbindungen
sein, die nichtzerstörend
geprüft
werden müssen.
Die gekrümmte
Oberfläche
von Interesse 122, für
die ein Querschnittsbild gewünscht
ist, kann auch teilweise oder ganz innerhalb des Inneren des Objekts 120 liegen.
Die gekrümmten
oder anderweitig nichtplanaren Querschnitte einer Vielfalt von anderen planaren
und/oder nichtplanaren Merkmalen und/oder Objekten kann auch mit
dem Tomographiesystem 100, das in 1 gezeigt
ist, abgebildet werden.
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Die
Detektoranordnung 130, die in 1 gezeigt
ist, umfaßt
einen gekrümmten
oder anderweitig nichtplanaren Detektor 132 zum Erfassen
und/oder Aufzeichnen von Energie von der Quelle 110, während dieselbe
durch das Objekt 120 gelangt. Speziell weist der Detektor 132 eine
Form und Ausrichtung auf, die der Form der gekrümmten Oberfläche 122, die
untersucht wird, entspricht, bzw. kann er dazu gebracht werden,
die Form und Ausrichtung anzunehmen. Der Detektor 132 ist
beispielsweise vorzugsweise geometrisch identisch und weist die
gleiche Ausrichtung zur Oberfläche
von Interesse 122 auf. Der Begriff „geometrisch identisch" wird hierin verwendet,
um auf Oberflächen
oder Abschnitte von Oberflächen
mit entsprechenden Formen Bezug zu nehmen, die nicht notwendigerweise
die gleiche Größe aufweisen.
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Die
relativen Größen des
Detektors 132 und der Oberfläche von Interesse 122 können beispielsweise
skaliert werden, um die Gesamtvergrößerungen des Systems 100 zu
berücksichtigen.
Dieser Skalierfaktor kann auch beispielsweise variieren, wenn die
Richtung und gewünschte
Fokaloberfläche unterschiedliche
Ausrichtungen oder Formen aufweisen. Zu Darstellungszwecken zeigt 1 nur
einfache konvexe gekrümmte
Oberfläche 122 und 132. Willkürlich komplex
gekrümmte
Oberflächen
können ebenfalls
vorgesehen sein. Jeder Strahl, der von der Quelle 110 zum
Detektor 132 verfolgt wird, sollte jedoch bevorzugterweise
die Oberfläche
von Interesse 122 an nur einem einzelnen Punkt schneiden.
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Das
Tomographiesystem 100, das in 1 gezeigt
ist, korrigiert die Vergrößerungsveränderungen
und die Bildverzerrung, die durch die Form und/oder Ausrichtung
des gewünschten
Fokalabschnitts 122 bewirkt wurden, in Echtzeit, wodurch
sowohl eine dynamische als auch statische Tomographie von gekrümmten (und/oder
anderweitig nichtplanaren) Oberflächen ermöglicht wird. Die Veränderungen
der Helligkeit können
jedoch aus mehreren Quellen stammen, die einige Abschnitte des Detektors 132,
die sich näher
an der Quelle 110 als andere Abschnitte des Detektors befinden,
umfassen.
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Die
Variationen der Ausrichtung des Detektors, der Vergrößerung und
der Weglänge
durch das Muster können
ebenfalls Helligkeitsvariationen bewirken.
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Nach
Wunsch können
solche Helligkeitsverzerrungen durch Variieren der Verstärkung, die
dem Detektor 132 in einer Pixel-um-Pixel-Weise zugeordnet
ist, entweder während
des Herauslesens oder durch ein nachfolgendes Verarbeiten der resultierenden
Bilder kompensiert werden. Die von der Quelle-zu-Detektorentfernung resultierenden
Variationen können
unter Verwendung von Pixelverstärkungen, die
eine Funktion der Detektorpixelhöhe
sind, korrigiert werden. Die durch Veränderungen der Detektorausrichtung
bewirkten Variationen können
in ähnlicher
Weise mit Verstärkungen
korrigiert werden, die als eine Funktion des Cosinus des Winkels
zwischen der lokalen Detektoroberflächennormale und einem Strahl,
der von der Quelle verfolgt wird, variieren. Die letztere Korrektur
gilt besonders für
einzelne Projektionen, die bei der statischen Tomographie erhalten wurden.
Nichtsdestotrotz kann sie auch auf eine dynamische Tomographie entweder
durch Variieren der Pixelverstärkungen
während
der Bilderfassung oder in einer geeigneten Weise durch Anwenden
von gemittelten Korrekturfaktoren auf das endgültige Bild angewendet werden.
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Da
sich die Pixelhelligkeit umgekehrt proportional zur Vergrößerung im
Quadrat verhält,
kann auch eine Korrektur auf eine Standardvergrößerung ausgeführt werden.
Die Veränderungen
der Weglänge
durch das Objekt, die die Helligkeitsvariationen als eine nichtlineare
Funktion von Cosinus (θ)
bewirken, sind allgemein schwieriger zu korrigieren. Bei monochromatischen
Quellen kann eine Verstärkung,
die von Cosinus (θ)
abhängig
ist, angewendet werden, nachdem der Logarithmus des Bruchteils der übertragenen
Intensität
genommen wurde. Solche Korrekturen sind jedoch für Breitbandquellen, wie z.B. Röntgenstrahlröhren, nur
annähernd.
Folglich werden solche Weglängekorrekturen
in der Praxis in der Tomosynthese und Laminographie häufig ignoriert. Die verschiedenen
Korrekturfaktoren, die vorstehend erörtert wurden, sind allgemein
unabhängig
und können
daher multipliziert werden.
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Der
Detektor 132 ist vorzugsweise so verformbar, daß er konfiguriert
werden kann, um gekrümmten
Oberflächen 122 mit
willkürlichen
Formen und/oder anderen gekrümmten
Fokalebenen zu entsprechen. Der Detektor 132 kann beispielsweise
einen flexiblen Röntgenstrahlfilm
oder einen anderen verformbaren Energiesensor oder ein Array von
unflexiblen Detektoren, die in einem flexiblen Substrat angeordnet
sind, umfassen. Diesbezüglich
kann die Detektoranordnung 130 ferner mit optionalen Betätigungsgliedern 134 zum
Formen des Detektors 132 versehen sein, um der gekrümmten Oberfläche 122, die
untersicht wird, zu entsprechen. Die elektromechanischen Servos
können
beispielsweise verwendet werden, um die relative Höhe von verschiedenen Abschnitten
des Detektors 132 einzustellen.
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2A und 2B stellen
ein alternatives Detektorarray 230 mit zahlreichen kleinen,
eng voneinander beabstandeten flachen Detektoren 232 dar. Jeder
der Detektoren 232 kann einen oder mehrere Pixel des resultierenden
Bildes aufzeichnen. Informationen von einigen oder allen Detektoren 232 können dann
ausgewertet werden, um die Untersuchung auf spezielle Bereiche einzuschränken, wie
z.B. die unmittelbare Umgebung von Gelenken oder anderen Merkmalen,
die untersucht werden. Wie in 2B am
besten gezeigt ist, kann jeder Planardetektor 232 in dem
Detektorarray 230 mit einem vertikalen Betätigungsglied 234 versehen
sein. Die Betätigungsglieder 234 können ebenfalls
konfiguriert sein, um zusätzliche
Translationsgrade und/oder eine zusätzliche Rotationsfreiheit zu
liefern, um ferner eine Steuerung ihrer Oberflächenausrichtung zu schaffen.
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3 ist
eine dreidimensionale Darstellung von einer von vielen möglichen
Datenerfassungsgeometrien 300 zur Verwendung mit dem Tomographiesystem 100,
das in 1 gezeigt ist, und/oder anderen Tomographiesystemen.
Wie in 1 wird das Objekt 310, das untersucht
wird, (beispielsweise eine Gedruckte-Schaltungsplatine-Anordnung)
bei dieser speziellen Geometrie 300 in einer stationären Position
bezüglich
einer Quelle von Röntgenstrahlen 320 und
einer Röntgenstrahlendetektoranordnung 330 gehalten.
Andere Konfigurationen können
jedoch ebenfalls verwendet werden.
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Die
Detektoranordnung 330 kann verschiedene Merkmale der Detektoranordnungen 130 und 230,
die vorstehend im Hinblick auf 1 und 2 erörtert
wurden, umfassen. Eine synchrone Rotation der Röntgenstrahlenquelle 320 und
des Detektors 330 um eine gemeinsame Achse 340 ermöglicht,
daß ein Röntgenbild
der horizontalen Ebene 360 innerhalb des Objekts 310 auf
dem Detektor 330 gebildet werden kann. In 3 ist
der Detektor 330 als planar und horizontal dargestellt.
Die nachstehend beschriebenen Techniken können jedoch auf nichtplanare
und/oder nichthorizontale Detektoren erweitert werden.
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4A bis 4D stellen
verschiedene Typen der Verzerrung dar, die entstehen kann, wenn eine
Oberfläche
auf einen geometrisch ungleichen Detektor oder einen mit einer unterschiedlichen
Ausrichtung projiziert wird. 4A bis 4D vergleichen
die Ergebnisse des Projizierens der horizontalen Referenzebene 360 auf
dem planaren horizontalen Detektor 330 mit jenen, die durch
Projizieren einer Ebene 370 erhalten wurden, die mit einem
Winkel Θ um
die y-Achse auf dem gleichen Detektor 330 geneigt ist.
Spezieller stellen 4A bis 4D eine Reihe
von solchen Projektionen dar, wo die Diamanten Punkte in einem rechteckigen
Gitter auf der horizontalen Bildebene 360 darstellen und
die Kreise entsprechende Punkte auf der geneigten (nichthorizontalen)
Bildebene 370 darstellen.
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Die
x-Achse, die in 3 gezeigt ist, läuft in den
in 4A bis 4D gezeigten
Diagrammen von links nach rechts, während die y-Achse von unten
nach oben verläuft.
Der Ur sprung (und die Rotationsachse) fallen mit dem mittleren Kreis
in 4A bis 4D jeweils
zusammen. Die Winkelposition der Röntgenstrahlenquelle, die von
der x-Achse gegen den Uhrzeigersinn gemessen wird, wird wie in 3 benannt,
so daß die 4A bis 4D ϕ =
0, 90, 180 bzw. 270 Grad darstellen. Da die Rotation der geneigten
Ebene 370 um die y-Achse
ist, bleiben die Punkte von der geneigten Ebene 370 entlang
der y-Achse in der Fokalebene und werden durch Kreise dargestellt,
die auf dem entsprechenden Diamanten in jeder Projektion, die in 4A bis 4D gezeigt ist, überlagert
sind. Die Punkte auf der geneigten Ebene 370, die sich
links von der y-Achse befinden, sind jedoch über der horizontalen Fokalebene 360, während sich
jene zur Rechten der y-Achse unterhalb der Fokalebene befinden.
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Wie
durch die Kreise in 4A bis 4D dargestellt
ist, wird die Position und Vergrößerung der
Punkte in der geneigten Ebene 370 auf zumindest drei Arten
verzerrt. Der erste Typ der Verzerrung ist ein Kürzen durch einen Faktor von
Cosinus Θ in eine
Richtung senkrecht zur Achse, um die das Muster rotiert wird. Da
jedoch Θ allgemein
klein ist, ist diese sogenannte „Verkürzungsverzerrung" in die x-Richtung typischerweise
geringfügig.
Folglich erscheint dieser spezielle Typ von Verzerrung nicht als auffallender
Unterschied zwischen dem Kreis und den Diamantprojektionsmustern,
die in 4A bis 4D gezeigt
sind.
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Ein
zweiter Typ von Verzerrung ist die „Trapezverzerrung" (Keystone-Verzerrung),
die durch den Unterschied der vertikalen Höhe zwischen den entsprechenden
Punkten (Diamanten) von der horizontalen Ebene 360 und
(Kreisen) der geneigten Ebene 370 verursacht wird. Da die
Vertikale-Quelle-zu-Detektor-Entfernung zwischen der Quelle 320 und
der Detektoranordnung 330 für dieses Beispiel festgelegt
ist, wird die Vergrößerung des
projizierten Bildes durch die Höhe
von der horizontalen Ebene 360 in die z-Richtung von jedem
Punkt der geneigten Ebene 370 bestimmt. Diese Vergrößerungsunterschiede
manifestieren sich in dem allgemein trapezförmigen Umriß der Kreise, die die Projektionen
von dem geneigten Gitter 370 bilden.
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Eine „Parallaxverzerrung" bewirkt, daß Punkte
unter und über
der horizontalen Fokalebene 360 auftreten, die sich zur
Richtung der Quelle hin bzw. von derselben weg verschieben. Dies
ist der Effekt, der bei der herkömmlichen
Laminographie ausgenutzt wird, um ein Verschwimmen der Ebenen, die sich
außerhalb
des Fokus befinden, zu bewirken. Für die geneigte Ebene 370,
die in 3 gezeigt ist, führt die Parallaxverzerrung
zu verschiedenen Bildveränderungen,
die von der Position der Quelle, wie nachstehend beschrieben ist,
abhängen.
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Bei ϕ =
0°, wie
in 4A gezeigt ist, führt die Parallelverzerrung
zu einem Strecken des Bildmusters in die x-Richtung während bei ϕ = 180°, wie in 4C gezeigt
ist, die Parallaxverzerrung zu einer Komprimierung in die x-Richtung führt. Desgleichen bewirkt
die Parallaxverzerrung bei ϕ = 90° und ϕ = 270°, wie in 4B bzw. 4D gezeigt
ist, ein Scheren des projizierten Bildes. In letzterem Fall werden
die Punkte zur Rechten der y-Achse nach oben verschoben und jene
zur Linken werden nach unten verschoben. In letzterem Fall tritt
ein Verscheren in die entgegengesetzte Richtung auf.
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Zwischenwerte
von ϕ (nicht gezeigt) ergeben zusätzliche Kombinationen zum Kürzen, Strecken, Komprimieren
und/oder Scheren als eine Funktion des Versetzens in die Z-Richtung
von der horizontalen Ebene 360. Infolgedessen nehmen diese
Verzerrungen, bei diesem Beispiel einer flachen, jedoch geneigten
Objektebene 370, mit der Entfernung von y-Achse linear
zu. Die Verzerrungen zum Versetzen entlang anderer Achsen können in ähnlicher
Weise prognostiziert werden. Im allgemeinen Fall variieren die Verzerrungen
nicht linear über
dem Bild, sondern können
immer noch in der gleichen Weise, wie nachstehend erörtert wird,
prognostiziert werden.
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4A bis 4D stellen
dar, daß,
sobald die Position der Quelle 320, der Oberfläche von
Interesse 370 und des Detektors 330 sowie die
Form und Ausrichtung der Oberfläche
von Interesse 370 und des Detektors 330 bekannt
sind, das resultierende projizierte Bild durch Strahlverfolgung
und/oder andere Techniken erhalten werden kann. Obwohl die Strahlverfolgung
verwendet wurde, um die vorstehenden Beispiele zu erzeugen, können andere
Faktoren einschließlich
einer Quellenpunktgröße, einer Streuung
und/oder Detektorauflösung
ebenfalls nach Wunsch in ausführlicheren
Modellen des Bilderzeugungssystems enthalten sein. In jedem Fall
liefert die Strahlverfolgung allgemein ein geometrisch unverzerrtes
Bild, wenn die Oberfläche
von Interesse und der Detektor geometrisch ähnliche Formen und Ausrichtungen
aufweisen und skaliert sind, um der Vergrößerung der Bilderzeugungskette
angepaßt
zu sein. Daher können
unverzerrte Bilder, wenn der Detektor die gewünschte Form und Ausrichtung
aufweist oder dazu gebracht werden kann, dieselben anzunehmen, unter
Verwendung von entweder einer statischen oder dynamischen Tomographie,
wie vorstehend bezüglich 1 erörtert wurde,
erhalten werden.
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Alternativ
kann man bei der statischen Tomographie eine beliebige Detektorform
und -ausrichtung verwenden und dann beliebige resultierende Verzerrungen
der individuellen Projizierungen vor der Rekonstruktion digital
korrigieren. Wenn z.B. die Abbildung von der unverzerrten Projektion
auf die verzerrte Projektion eins zu eins und invertierbar ist,
dann kann die Verzerrung in jeder Projektion korrigiert und das
Bild Pixel um Pixel wieder zu jenem Bild hergestellt werden, das
man erhalten hätte,
wenn die Oberfläche
und der Detektor eine geometrisch identische Form und Ausrichtung
besessen hätten.
Ein rechnerisch effizientes und effektives Verfahren zum Korrigieren
von geometrischen Verzerrungen wird in L. Yaroslavsky, „Advanced
Image Processing Lab",
European Signal Processing Conference 2000, (Tampere Finnland, 4.
September 2000) und L. Yaroslavsky und M. Eden, „Fundamentals of Digital Opticals", (Birkhauser, Boston
1996) beschreiben, die beide hierin durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit
aufgenommen worden sind.
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Durch
Heranzoomen, d.h. Erhöhen
der Anzahl von Pixeln, ist es möglich,
eine nahezu kontinuierliche Annäherung
an das verzerrte Bild zu erhalten. Eine Verzerrungskorrektur bei
einer guten Erhaltung der Bildqualität kann dann durch Übertragen
der Pixelwerte von der prognostizierten Position in den gezoomten,
verzerrten Bildern auf die entsprechende Position in dem korrigierten
Bild erhalten werden. Eine Sinc-Interpolation ist ein bevorzugtes
Verfahren zum Heranzoomen auf den verzerrten Projektionen, jedoch
können
auch andere Verfahren verwendet werden. Die effiziente Sinc-Interpolation unter
Verwendung einer Null-Auffüllung
und FFT-Algorithmen oder ihren „gestrafften" Varianten werden
in T. Smith, M. Smith, S. Nichols „Efficient Sinc Function Interpolation
Technique For Center Padded Data",
IEEE Trans. Acoust. Speech Signal Proc. 38: 1512-1517 (1990) und
in J. Markel „FFT
Pruning", IEEE Trans. Audio
Electron. AU-19:
305-311 (1971) beschrieben, die hierin jeweils durch Bezugnahme
aufgenommen worden sind. Alternativ oder zusätzlich kann die Sinc-Interpolation
unter Verwendung der Verfahren ausgeführt werden, die bei Yaroslavsky „Efficient
Algorithm for Discrete Sinc Interpolation", Applied Optics, 36(2): 460-463 (1997)
beschreiben sind, die hier ebenfalls durch Bezugnahme aufgenommen
worden ist und bezüglich
Genauigkeit, Flexibilität
und rechnerischen Komplexität
vorteilhaft ist.
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Sobald
die Korrekturen für
jede Projektion beendet worden sind, können dann die korrigierten Projektionen
unter Verwendung einer herkömmlichen Tomosynthese
oder anderen Rekonstruktionstechniken rekombiniert werden. Bei der
Verwendung der tomosynthetischen Rekonstruktion können die
korrigierten Projektionen ebenfalls verschoben werden, um ein beliebiges
Mitglied einer Familie von ähnlich gekrümmten Oberflächen bei
unterschiedlichen z-Achsenhöhen
zu rekon struieren. Im Gegensatz zur herkömmlichen Tomosynthese können Oberflächen mit
unterschiedlichen Höhen
jedoch ebenfalls bezüglich
Veränderungen
der Vergrößerung korrigiert
werden und/oder teilweise bezüglich
zugeordneter, sekundärer
Veränderungen
der Helligkeit unter Verwendung der hierin beschriebenen Techniken
korrigiert werden.
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Verschiedene
Aspekte eines Systems zur tomosynthetischen Bilderzeugung von willkürlich gekrümmten und/oder
geneigten Oberflächen
werden nun ausführlicher
im Hinblick auf 3 und 5 bis 11 beschrieben.
In der nachfolgenden Erörterung
wird die Quelle 320 in 3 definiert,
um bei z = +z angeordnet zu sein. Desgleichen wird die Position
der idealen, horizontalen Fokalebene 360 bei z = 0 und
der Detektor 330 bei z = –zD definiert.
Die gewünschte
Fokaloberfläche 370 kann
dann parametrisch oder anderweitig als eine Funktion z = g(x, y) beschrieben
werden. Typischerweise weist die gewünschte Fokaloberfläche 370 einen
Mittelwert nahe z = 0 auf, obwohl dies nicht strikt erforderlich
ist. Der Einfachheit halber geht man bei der nachstehenden Beschreibung
von Projektionsgeometrien aus, die zu einer üblichen Projektionsvergrößerung „M0" und
zu üblichen
Auflösungen
bei einer unverzerrten und ausgerichteten Bilderzeugung der horizontalen
Ebenen führen.
Eine Vielfalt von weiteren ähnlichen
Verfahren kann jedoch von der vorliegenden Offenbarung für andere
Konfigurationen und/oder Annahmen abgeleitet werden.
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Die 5 bis 7 zeigen
die Architektur, Funktionalität
und den Betrieb eines Tomographieverfahrens 500, das mit
der Vorrichtung, die in 3 gezeigt ist, und/oder anderen
Vorrichtungen implementiert sein kann, wenn die gewünschte Fokaloberfläche 370 geneigt,
gekrümmt
oder anderweitig nichtflach sein kann. Jeder Block in den 5 bis 7 stellt
eine Aktivität,
einen Schritt, ein Modul, ein Segment oder einen Abschnitt des Computercodes
dar, der typischerweise eine oder mehrere ausführbare Anweisungen zum Implementieren
der spezifizierten logischen Funktionen auf weist. Eine Vielfalt
an anderen Computer-, elektrischen, elektronischen, mechanischen
und/oder manuellen Systemen kann auch in ähnlicher Weise konfiguriert
sein, um in einer ähnlichen
Weise zu operieren.
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Es
sollte ebenfalls angemerkt werden, daß die in den Blöcken angemerkten
Funktionen bei verschiedenen alternativen Implementierungen in einer Reihenfolge
auftreten, die sich von der, die in den Figuren angemerkt ist, unterscheidet.
Mehrere Funktionen in den unterschiedlichen Blöcken können beispielsweise im wesentlichen
gleichzeitig, in einer anderen Reihenfolge, unvollständig und/oder über einen
verlängerten
Zeitraum, abhängig
von der involvierten Funktionalität ausgeführt werden. Verschiedene Schritte
können
ebenfalls manuell beendet werden.
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Das
Tomographieverfahren 500 beginnt bei der Sammlung von Projektionsansichten
bei Schritt 510. Wenn nicht anders angemerkt, kann die
Verarbeitung der einzelnen Ansichten, die nachstehend beschrieben
sind, parallel auftreten oder mit der Sammlung von anderen Projektionen überlappen. Bei
Schritt 520 wird die erwartete Verzerrung für jede Projektion
der gewünschten
Oberfläche 370 berechnet.
Die Position der gewünschten
Pokaloberfläche 370 relativ
zur Referenzoberfläche 360 wird
typischerweise früher
bestimmt oder abgeleitet worden sein, z.B. durch ein Laseroberflächenabbilden und/oder
andere Techniken. Obwohl die horizontale Referenzoberfläche 370 in 3 dargestellt
ist, können
die nichthorizontalen und/oder gekrümmten Referenzoberflächen sowie
die gekrümmten
Detektoranordnungen 130, 230, die in 1 und 2 gezeigt sind, ebenfalls verwendet werden.
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Verschiedene
Aspekte des Schritts 520 sind in 6 ausführlicher
gezeigt. Bei Schritt 610 wird eine Reihe von hypothetischen
Punkten, {xi, yi},
entsprechend jedem Detektorpixel in der x-y-Referenzebene 360 (3)
plaziert, wenn z = 0. Diese Punkte sind vorzugsweise in einem regelmäßigen Gitter
so angeordnet, daß jeder
Punkt zur Mitte des entsprechenden Detektorpixels durch Strahlverfolgung
hineinragt. Es können
jedoch auch andere Anordnungen verwendet werden.
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Bei
Schritt 620 wird der entsprechende Punkt auf der gekrümmten Fokalebene 320 {zi = g(xi, yi)} durch beispielsweise eine Projektion
entlang der z-Achse gefunden. Anschließend wird bei Schritt 630 die
projizierte Position entsprechend jedem Punkt {xi, yi, zi} in dem verzerrten
Bild unter Verwendung von beispielsweise einer Strahlverfolgung
berechnet. Schließlich
werden die Helligkeitskorrekturen bei Schritt 640 berechnet.
Ein Verhältnis,
das die Vergrößerung im
verzerrten Bild relativ zum Idealbild (M/M0) vergleicht,
kann beispielsweise für
jeden Punkt, wie vorstehend beschrieben, gespeichert werden.
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Unter
Bezugnahme auf 5 wird eine gezoomte Version
des zuvor gesammelten projizierten Bildes bei Schritt 530 erzeugt.
Der erforderliche Mindestzoomfaktor kann basierend auf dem Hochfrequenzinhalt
der Projektion gewählt
werden. Ein lineare Zoomfaktor von 2 bis 8 (oder 4 bis 64 X im Bereich)
kann ebenfalls empirisch oder anderweitig gewählt werden. Bei Schritt 540 wird
das korrigierte Projektionsbild durch Ersetzen des Pixelwertes im Originalbild
durch den Pixelwert an der entsprechenden Position in der gezoomten
Projektion ersetzt. Die Korrekturen an der Helligkeit können in
dieser Stufe ebenfalls angewendet werden. Nachdem Schritt 540 beendet
worden ist, ist die gezoomte Projektion nicht mehr erforderlich
und kann daher aussortiert werden.
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Bei
Schritt 550 werden die korrigierten Projektionen tomosynthetisch
kombiniert, um ein Bild der ausgewählten Fokaloberfläche zu bilden.
Die Tomosynthese kann beispielsweise unter Verwendung einer Pixelmittelwertsbildung
oder Ordnungsstatistik (z.B. Minimum, Maximum oder n-tes Hellstes
oder Dunkelstes bei einer speziellen Pixelposition) ausgeführt werden.
Zusätzliche
Fokaloberflächen über oder
unter dem tomosynthetischen Bild werden auch bei Schritt 560 konstruiert.
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Verschiedene
Einzelheiten von Schritt 560 sind in 7 dargestellt.
Bei Schritt 710 werden die Verschiebungen oder „Versätze" in die x- und y-Richtungen,
die für
jede Projektion erforderlich sind, um die gewünschte Veränderung der Fokalhöhe zu erreichen,
bestimmt. Nach Wunsch kann die Vergrößerung auch bei Schritt 720 korrigiert
werden, um daran angepaßt
zu werden, was man bei idealer Fokalhöhe unter Verwendung der Sinc-Interpolation
erhalten hätte.
Typischerweise resultiert aus dieser Operation eine andere Anzahl
von Pixeln als man ursprünglich erhalten
hätte.
Die resultierende Pixelgröße wird
jedoch der an der idealen Fokalhöhe
angepaßt.
Die resultierende Pixelgröße wird
jeder jener Größe an der idealen
Fokalhöhe
angepaßt
sein. Ähnlich
zu Schritt 550 (5), werden schließlich die
korrigierten Bilder unter Verwendung der Versätze und Vergrößerungen
von Schritt 710 und 720 tomosynthetisch kombiniert.
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Wie
vorstehend angemerkt wurde, kann das Tomographieverfahren 500,
das in den 5 bis 7 gezeigt
ist, in vielen verschiedenen elektrischen, elektronischen, computertechnischen,
mechanischen, manuellen und anderen Konfigurationen implementiert
sein. Bei einem typischen Ausführungsbeispiel
wird das System 500 jedoch zumindest teilweise mit verschiedenen
Aspekten des Systems, die durch eine Software, Firmware, Hardware
oder eine Kombination aus denselben implementiert ist, computerisiert.
Wenn das Tomographiesystem 500 zumindest teilweise in einer
Hardware implementiert ist, kann das System unter Verwendung einer
Vielfalt an Technologien einschließlich jedoch ohne Einschränkung auf
diskrete logische Schaltungen mit logischen Gattern zum Implementieren
von logischen Funktionen auf Datensignale hin, ASICs (ASIC = application
specific integrated circuit = anwendungsspezifische integrierte
Schaltungen), die entsprechende kombinatorische logische Gatter
aufweisen, PGAs (PGA = programmable gate array = programmierbare
Gatterar rays) und/oder FPGAs (FPGA = field programmable gate array
= feldprogrammierbare Gatterarrays) implementiert sein. Wenn das
Tomographiesystem 500 in einer Software implementiert ist,
kann es Teil eines Quellenprogramms (oder „Quellencodes"), ausführbaren
Programms („Objektcode"), Skript oder einer
anderen Entität
sein, die einen Satz von Instruktionen aufweist, die, wie nachstehend
ausführlicher
beschrieben wird, ausgeführt werden
sollen. Eine solche Software kann unter Verwendung einer objektorientierten
Programmiersprache mit Klassen von Daten und Verfahren und/oder einer
Prozedurprogrammierungssprache mit Routinen, Teilroutinen und/oder
Funktionen geschrieben sein. Geeignete Programmiersprachen umfassen beispielsweise
C, C++, Pascal, Basic, Fortran, Cobol, Perl, Java und Ada, sind
jedoch nicht auf dieselben beschränkt.
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Eine
solche Software kann auf einem beliebigen computerlesbaren Medium
zur Verwendung durch oder in Verbindung mit einem beliebigen computerverwandten
System oder Verfahren gespeichert sein. Das computerlesbare Medium
kann z.B. eine beliebige elektronische, magnetische, optische oder andere
physische Vorrichtung oder Einrichtung umfassen, die ein Computerprogramm
zur Verwendung durch oder in Verbindung mit einem computerverwandten
System oder Verfahren enthalten oder speichern kann. Das computerverwandte
System kann ein beliebiges Anweisungsausführungssystem, -vorrichtung
oder -gerät
sein, wie z.B. ein computerbasiertes System, prozessorenthaltendes
System oder anderes System sein, das die Anweisungen von dem Anweisungsausführungssystem,
-vorrichtung oder -gerät
holen und dann jene Anweisungen ausführen kann. Das computerlesbare
Medium umfaßt
daher eine beliebige Einrichtung, die das Programm zur Verwendung
durch oder in Verbindung mit dem Anweisungsausführungssystem, -vorrichtung
oder -gerät
speichern, kommunizieren, ausbreiten oder transportieren kann.
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Das
computerlesbare Medium kann beispielsweise eine Vielfalt an von
Formen einschließlich
eines elektronischen, magnetischen, optischen, elektromagnetischen,
Infrarot- der Halbleitersystems, -vorrichtung, -gerät oder Ausbreitungsmedium
annehmen, ist jedoch nicht auf dieselben beschränkt. Spezifischere Beispiele
eines computerlesbaren Mediums umfassen eine elektrische Verbindung
(elektronisch) mit einem oder mehreren Drähten, eine tragbare Computerdiskette
(magnetisch), einen RAM (RAM = random access memory = Direktzugriffsspeicher)
(elektronisch), einen Nur-Lese-Speicher (ROM) (elektronisch), einen
EPROM (EPROM = erasable programmable read-only memory = löschbarer
programmierbarer Nur-Lese-Speicher (EPROM, EEPROM oder Flash-Speicher))(elektronisch),
eine optische Faser (optisch) und einen tragbaren CD-ROM (CD-ROM
= compact disc read-only memory = Kompaktdisk-Nur-Lese-Speicher
(CDROM) (optisch), sind jedoch nicht auf dieselben beschränkt. Das
computerlesbare Medium könnte
sogar Papier oder ein anderes geeignetes Medium sein, auf das das
Programm gedruckt wird, da das Programm elektronisch, beispielsweise über ein
optisches Erfassen oder Scannen des Papiers, erfaßt und dann
compiliert, interpretiert oder anderweitig in einer geeigneten Weise
verarbeitet werden kann, bevor es in einem Speicher gespeichert
wird.
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Bei
einem typischen Ausführungsbeispiel
ist ein Prozessor, sobald auf die Hardware- und/oder Software-Implementierung
des Tomographiesystems, das in den 3 bis 7 dargestellt
ist, zugegriffen worden ist, typischerweise konfiguriert, um Anweisungen
entsprechend dem Verfahren 500 (5 bis 7)
in Verbindung mit einem Betriebssystem auszuführen, das in einem Speicher
gespeichert ist. Der Prozessor empfängt und führt ferner Anweisungen und
Daten aus, die im Speicher gespeichert sind oder von verschiedenen
Eingabe-/Ausgabevorrichtungen
(wie z.B. den Quelle- und/oder Detektoranordnungen, die vorstehend
erörtert
wurden) verfügbar
gemacht werden, um das System gemäß den Anweisungen und Daten,
die in der Software und/oder Hardware enthalten sind, zu betreiben.
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Die 8 bis 11 beziehen
sich auf eine Computersimulation, die verschiedene Aspekte der Ausführungsbeispiele,
die vorstehend beschrieben wurden, darstellt. Der Einfachheit halber
wird dieser Code unter Verwendung der nächsten Nachbarinterpolation
ohne Zoomen anstelle der Sinc-Interpolation geschrieben.
Spezieller zeigen die 8A bis 8B eine
Eingabedatei für
eine IDL (IDL = Interactive Data Language = interaktive Datensprache)
von den Research-Systemen.
In 8A spezifiziert die Linie 4 die Größen der
Bilder, die in 9 bis 11 gezeigt
sind, 256×256
Pixel in diesem Fall. Die Linien 6 bis 10 liefern Höhenwerte
für die
gekrümmte
Oberfläche 900,
die in 9 gezeigt ist. Obwohl die spezielle „Mexican
Hat"-Funktion (Mexikanischer-Hut-Funktion),
die in 9 gezeigt ist, z = sin(r)/r ist, könnte eine
Vielfalt an anderen Funktionen verwendet werden, um andere gekrümmte Oberflächen zu
simulieren.
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Die
Linien 14-20 in 8A definieren ein rechteckiges
Referenzgitter von Pixelelementen, die bei x = x0,
y = y0 und z = 0 mit dem Element (0, 0)
in der Mitte des Gitters positioniert sind. Die Pixelwerte des Referenzobjekts „obj" werden dann auf
0 initialisiert, außer
auf einem 15 × 15
Satz von Gitterlinien, die auf 255 eingestellt sind. Die Linien
27 bis 39 tragen dann eine Maschendarstellung der gekrümmten oder „verworfenen" Oberfläche auf,
die bei den Linien 6-10 definiert ist. Die Linien 41-43 zeigen desgleichen
die flache Referenzoberfläche
an, die durch „obj" definiert ist. Die
Linien 45-48 definieren in 8A die
Position einer Quelle, die bei anschließenden Strahlverfolgungsberechnungen
verwendet wird.
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Die
Linien 50-57 von 8A und die Linien 1-3 in 8B führen Strahlverfolgungsberechnungen
zur Bilderzeugung der flachen Referenzoberfläche, die in „obj" gespeichert ist,
auf einem flachen rechteckigen Gitter aus. Diese Strahlverfolgungsberechnungen
werden dann angezeigt, was ein unver zerrtes Gitter zur Folge hat.
Die Linien 7-14 in 8B führen eine ähnliche Strahlverfolgung für die gekrümmte Oberfläche, die
in 9 gezeigt ist, auf einem flachen Detektor aus.
Die Ergebnisse dieser Berechnungen sind in dem verzerrten Bild 1000,
das in 10 gezeigt ist, gezeigt. Die
Linien 18-28 in 8B führen weiterhin eine Strahlverfolgung
auf einem gekrümmten
Detektor mit einer Form und Ausrichtung entsprechend der gekrümmten Oberfläche 900 aus
und tragen die Ergebnisse, wie in 11 gezeigt
ist, auf.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß ein
unverzerrtes Bild der gekrümmten
Oberfläche 900,
das in 9 gezeigt ist, unter Verwendung eines Detektors mit
einer Form und Ausrichtung, die jener der gekrümmten Oberfläche, die
untersucht wird, entspricht, erzeugt werden kann (11). 10 stellt andererseits
dar, daß es
möglich
ist, das verzerrte Bild 1000, das auf einem flachen Detektor
durch eine gekrümmte
Oberfläche 900 erzeugt
wird, zu prognostizieren, wenn die Form der gekrümmten Oberfläche bekannt
ist. Die Verzerrung in einem Bild, das von einer verworfenen gedruckten
Schaltung erzeugt wird, kann desgleichen prognostiziert werden,
sobald die Verwerfungskrümmung
gemessen oder anderweitig bestimmt worden ist. Ferner kann das verzerrte
Bild, das in 10 gezeigt ist, unter Verwendung der
vorstehend bezüglich 5 bis 7 beschriebenen
Techniken auf den unverzerrten Zustand, der in 11 gezeigt
ist, korrigiert werden.