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Die Erfindung betrifft eine Baugruppe
für eine Sicherheitsgurtanordnung
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Gattungsbildende Baugruppen sind
beispielsweise bekannt geworden aus den Schriften
DE 199 01 784 ,
FR 2681297 ,
US 3,754,775 ,
DE 44 15 635 und
EP 0 494 009 . Für Baugruppen der vorgenannten
Art wird in der
DE
201 13 868-U1 ein Weg aufgezeigt, wie Verwechslungen von
nebeneinander liegenden Gurtschlössern
auf der Rückbank
eines Fahrzeugs oder an einem Einzelsitz eines Fahrzeugs vermieden
werden können.
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Zur Abrundung des Standes der Technik
wird auf die Schriften
DE
94 21 972 U1 ,
DE
44 29 135 A1 ,
DE 26
00 755 ,
DE 196 06 790 und
DE 39 08 993 verwiesen.
In den vorgenannten Schriften werden Details zur Überwachung
des Schließzustandes
von Gurtschlössern
beschrieben. Ferner zeigt die
DE
197 49 780 noch eine sogenannte Generallösetaste,
mit der die Verbindungen aller in Gurtschlössern befindlichen Schloßzungen
innerhalb eines Fahrzeuges mittels einer einzigen Betätigung aufgelöst werden können.
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Der Endung liegt die Aufgabe zugrunde,
alternativ zu der in der
DE
201 13 868 U1 beschriebenen Lösung einen Weg aufzuweisen,
wie zu Baugruppen der gattungsgemäßen Art für den Bediener eine vertretbare
Sicherheit gegen Verwechslungen bereitgestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer
Baugruppe gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird also für Baugruppen der
gattungsgemäßen Art
eine Sperreinrichtung vorgesehen, deren Funktion auf einer Wirkverbindung zwischen
einer ersten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung und einer zweiten
Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung beruht.
Diese Wirkverbindung ist so ausgelegt, daß die zweite Steckzungen- Gurtschloß-Verbindung
erst dann erzeugbar ist, wenn die erste Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung einwandfrei
hergestellt worden ist. Aus der ordnungsgemäßen Erzeugung der ersten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
wird ein Wirkzusammenhang abgeleitet, nach dem die Sperreinrichtung
aus einer die zweite Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung nicht zulassenden
Sperrposition heraus erst dann in eine Freigabeposition bewegbar
ist, wenn die erste Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung bestimmungsgemäß hergestellt
wurde. In vorteilhafter Weise können
so Fehlbedienungen ausgeschlossen werden, die beispielsweise darauf
beruhen, daß Steckzungen
trotz Codierungen oder unterschiedlicher Steckzungenbreiten mit
Gewalt lediglich klemmend aneinander gehalten werden, was einerseits
subjektiv für
den Fahrzeuginsassen zwar den Eindruck eines eingelegten Gurtes
erweckt, im Rückhaltefall
jedoch keine Übertragung
der dann auftretenden Rückhaltekräfte ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung wird der ersten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung eine Sensorik
zugeordnet, mit der der Schließzustand
der vorgenannten Verbindung erfaßbar ist. Derartige Schließzustandserfassungen sind
wie oben angeführt
bereits hinlänglich
bekannt, so daß für diesen
Aspekt auf handelsübliche
Technik zurückgegriffen
werden kann. Das auf diese Weise gewonnene Sensorsignal wird erfindungsgemäß mittels
einer Steuereinrichtung zur Manipulation eines Riegelelementes genutzt,
das je nach Signal der Sensorik für das der Sperreinrichtung
zugeordnete Riegelelement eine Bewegung in eine Freigabe- oder Sperrposition
ermöglicht.
In der Steuereinrichtung ist die Schaltungslogik dabei so ausgelegt,
daß erst
bei einer einwandfreien Detektierung des Schließzustandes der ersten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung das
Riegelelement aus seiner Sperrposition heraus in eine Freigabeposition
bewegbar ist, welche die Erzeugung der zweiten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
ermöglicht.
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Ergänzend oder alternativ kann
eine Weiterbildung vorgesehen sein, nach der die Sperreinrichtung
ein Bewegungsgeberelement aufweist, das der ersten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
zugeordnet ist. Beim Einstecken der Steckzunge in das Gurtschloß wird das
Bewegungsgeberelement zwangsläufig
mitbewegt und koppelt so mittels eines Übertragungselementes die auf
diese Weise erzeugte Bewegung an einen Wegnehmer an, der seinerseits
als Bestandteil der Sperreinrichtung der zweiten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
zugeordnet ist. Die mit dem Schließen der ersten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
einhergehende Verschiebung und/oder Verdrehung des Bewegungsgebers
führt dazu,
daß der
Bewegungsnehmer aus seiner die Sperrposition bildenden Ausgangsstellung
heraus in eine Freigabestellung bewegt wird. Als Bewegungsnehmer
und Bewegungsgeber können
einfache Kolbenteile verwendet werden, die beispielsweise mittels
eines Bowden-Zuges verbunden sind. Anstelle einer auf diese Weise
mechanisch hergestellten Kopplung können auch elektrische, hydraulische oder
pneumatische Konfigurationen gewählt
werden.
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Unter Komfortgesichtspunkten von
besonderer Bedeutung ist die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 4. Für diese
Lösungsvariante
sind Elemente der ersten und zweiten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
in einer Ablagestellung über
die Sperreinrichtung zwangsgekoppelt. Von den vorgenannten Elementen
sind die Elemente der zweiten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
von den zugehörigen
Elementen der ersten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung erst dann entkoppelbar,
wenn die erste Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung einwandfrei erzeugt
worden ist. Es wird im Ansatz also davon ausgegangen, daß zum Zwecke
der Ablage ähnlich wie
bei der Einrichtung gemäß
EP 1 136 331 beispielsweise
ein Verbund zweier Steckzungen hergestellt wird. Dieser Verbund
wird durch konstruktive Details so ausgeführt, daß beispielsweise die Steckzunge
der zweiten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung erst dann von
der Steckzunge der ersten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung gelöst werden
kann, wenn letztere vom Fahrzeuginsassen ordnungsgemäß im Gurtschloß arretiert
worden ist.
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Um eine geordnete Ablage zu ermöglichen, ist
gemäß der Weiterbildung
in Patentanspruch 5 vorgesehen, daß nach Aufhebung der zweiten
Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
die erste Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
erst dann zur gemeinsamen Verbringung von Elementen beider Verbindungen
lösbar
ist, wenn zuvor durch die Sperreinrichtung die Zwangskoppelung zwischen
den Elementen wieder hergestellt ist. In einem konkreten Beispielfall
bedeutet dies also, daß die
Steckzunge der zweiten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung zunächst wieder
an die Steckzunge der ersten Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung
angekoppelt werden muß,
bevor dieser Verbund gemeinsam dann von dem Gurtschloß der ersten
Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung gelöst werden
kann. Insbesondere mit der Ausführung
gemäß den Patentansprüchen 4 oder
5 ergibt sich ein besonders guter Bedienungskomfort, weil der Fahrzeuginsasse
aufgrund der Kopplungslogik zu den richtigen Einzeltätigkeiten
sowohl im Hinblick auf die Reihenfolge als auch hinsichtlich der
Zuordnung der zu koppelnden Elemente zwangsläufig hingeführt wird. In vorteilhafter
Weise sind sämtliche der
zuvor beschriebenen Varianten kombinierbar mit den bereits aus der
DE 201 13 868 bekannten
Codiermaßnahmen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
können
der Zeichnung entnommen werden. Es zeigt
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1:
einen typischen Anwendungsfall für den
Einsatz der Erfindung,
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2:
ein erstes Ausführungsbeispiel,
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3:
ein zweites Ausführungsbeispiel,
und
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4:
ein drittes Ausführungsbeispiel.
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Gleiche Bauteile weisen in allen
Figuren die gleiche Bezifferung auf.
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1 zeigt
beispielhaft einen Querschnitt durch einen Fahrzeuginsassenraum 1,
in dem hier drei Einzelsitze 2, 3 und 4 nebeneinander
angeordnet sind. Der hier im Zusammenhang mit der Erfindung besonders
interessierende Sitz ist mit 3 beziffert und kann abweichend
von dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel auch Bestandteil
einer quer durchs Fahrzeug gehenden Rücksitzbank oder einer zur Aufnahme
von zwei Passagieren vorgesehenen Doppelsitzbank sein. Wesentlich
sind für
die vorgenannten Konfigurationen jedenfalls Steckzungen 5 und 6,
die an einem Sicherheitsgurtband 7 gehalten und in Gurtschlösser 8, 9 einsteckbar
sind. Die Steckzunge 6 ist entlang des Sicherheitsgurtbandes 7 bewegbar
und kann zusammen mit der Steckzunge 5 beispielsweise in
einer nur schematisch angedeuteten Ablage 10 arretiert
werden, wenn der Fahrzeugsitz 3 nicht besetzt ist. Zweckmäßigerweise
ist diese Ablage 10 in der Nähe eines Gurtaufrollautomaten 11 angeordnet,
der seinerseits an einem Querträger 11a des
Fahrzeugs befestigt ist.
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Bei einer starken Verzögerung des
Fahrzeuges werden die von dem Insassen in das Sicherheitsgurtband 7 eingeleiteten
Kräfte über die
Steckzungen-Gurtschloß-Verbindungen 5/8 bzw. 6/9 mittelbar über ein
Sitzgestell 12 auf einen Karosserieboden 13 einerseits
und in den Querträger 11a andererseits übertragen.
Alternativ zu dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
können
die Gurtschlösser 8 und 9 aber
auch direkt an einem Karosserie- oder Rahmenteil des Fahrzeuges
angekoppelt sein.
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Ausgehend von der in 1 beschriebenen Grundsituation werden
nun die Funktionsprinzipien der einzelnen Ausführungsbeispiele näher erläutert. In
Anwendung auf den Fahrzeugsitz 3 zeigt 2 für die
erste Steckzungen-Gurtschloß-Verbindung 5/8 einen
Sensor 14 (beispielsweise als mechanischer Mikroschalter
oder elektrischer Drucktaster ausgeführt), der über eine Signalleitung 15 mit
einer Steuereinrichtung 16 verbunden ist. Diese beaufschlagt über eine
Steuerleitung 17 einen Stellmotor 18, durch den
ein zu einer – hier
nicht weiter bezifferten – Sperreinrichtung
gehörendes
Riegelelement 19 aus der in der Zeichnung dargestellten
Sperrstellung heraus mittels Bewegung gemäß Pfeil A in eine Freigabestellung
bewegbar ist. Diese Bewegung in Freigabestellung erfolgt aber erst
dann, wenn die Steckzunge 5 einwandfrei in dem Gurtschloß 8 arretiert
ist, und so vom Sensor 14 der Steuereinrichtung 16 ein
entsprechendes Signal zur Beaufschlagung des Stellmotors 18 geliefert
werden kann. Wichtig in diesem Zusammenhang ist der Hinweis, daß die Breite
der Steckzunge 6 hier so gewählt worden ist, daß ein versehentliches
Einstecken dieser Steckzunge 6 in das Gurtschloß 8 auf
gar keinen Fall – also
auch nicht unter Anwendung von Gewalt – in das Gurtschloß 8 einsetzbar
ist. Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der in 2 dargestellten
Lösungsvariante
wird der Zustand des Riegelelementes 19 ebenfalls abgefragt.
Wenn von der Steuereinrichtung 16 beispielsweise festgestellt
wird, daß zwar
die Steckzunge 5 ordnungsgemäß arretiert ist, aber die Steckzunge 6 noch
nicht einwandfrei im Gurtschloß 9 befestigt
ist, wird in an sich bekannter Weise ein Warnsignal an einem Display
der Instrumententafel des Fahrzeugs ausgegeben. Dieses kann gegebenenfalls
ergänzend
oder alternativ auch akustisch erfolgen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist innerhalb des Gurtschlosses 8 ein
Bewegungsgeber 20 vorgesehen, der über einen Bowdenzug 21 und
eine diesem nachgeschaltete Feststelleinrichtung 22 an
einen Bewegungsnehmer 23 gekoppelt ist. Letzterer wird
aus der in der Zeichnung dargestellten Sperrposition heraus bewegt,
wenn die Steckzunge 5 den Bewegungsgeber 20 nach
unten drückt
und so mittels des Bowdenzuges 21 und der Verstelleinrichtung 22 eine
Verschiebung des Bewegungsnehmers 23 in die gestrichelt
dargestellte Freigabeposition erzeugt. Über einen hier nicht dargestellten
Federmechanismus wird dafür
gesorgt, daß nach
Entfernung der Steckzunge 6 und anschließender Herausnahme
der Steckzunge 5 aus dem Gurtschloß 8 der Bewegungsnehmer 23 wieder
in die mit durchgezogenen Linien dargestellte Sperrposition zurückverfahren
wird.
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Bei dem in der 4a gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Steckzungen 5' und 6' über einen
insgesamt mit 24 bezeichneten Sperrmechanismus aneinander gekoppelt.
In diesem zusammengekoppelten Zustand sind beide Steckzungen 5', 6' gemeinsam in
der Ablage 10 verliersicher gehalten. Für die Herstellung der in 1 dargestellten Anschnallsituation
wird nun der Verbund aus den Steckzungen 5', 6' aus der Ablage 10 entnommen
und zunächst
in das Gurtschloß 8 eingesteckt.
Ein zum Sperrmechanismus 24 gehörender Betätigungshebel 25 setzt dann
auf der Oberkante des Gurtschlosses 8 auf und bewegt das
Riegelelement 19' über eine
Kulisse 26 und eine Drehachse 27 aus der in 4a ersichtlichten Sperrstellung
in eine Freigabestellung, wie sie aus der 4b ersichtlich ist. Durch die Arretierung der
Steckzunge 5' in
dem Gurtschloß 8 wird
der Betätigungshebel 25 für die Dauer
der Arretierung zwangsläufig
festgelegt, so daß das
Riegelelement 19' gegen
die Rückstellkraft
eines Zugfederelementes 27a in Öffnungsstellung bleibt. Die
Steckzunge 6 kann dann problemlos aus der in der Zeichnung
mit durchgezogenen Linien dargestellten Zwischenstellung heraus
in die mit Strichlinien angedeutete Gebrauchsstellung gemäß Pfeil
B verlagert werden.
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Wenn zum Verlassen des Fahrzeugs
der mit dem Sicherheitsgurtband 7 gesicherte Insasse die Steckzunge 6' wieder aus
dem Gurtschloß 9 enffernt und
in die Steckzunge 5' einkoppelt,
erfolgt über
das vorgespannte Zugfederelement 27a selbsttätig eine Bewegung
des Riegelelementes 19' in
Sperrstellung, wenn die Steckzunge 5' wieder aus dem Gurtschloß 8 gelöst wird.
Damit ist dann zur gemeinsamen Ablage der Steckzungen 5', 6' in die Ablage 10 wieder
der eingangs beschriebene Verbund hergestellt. Gemäß einer
besonders vorteilhaften Weiterbildung des in 4b dargestellten Ausführungsbeispiels wird über einen
Sensor 28 das korrekte Einstecken der Steckzunge 6' erfaßt. Sobald
ein ordnungsgemäßer Einsteckzustand
vorliegt, wird ein Zusatzriegelelement 29 im Gurtschloß 8 entweder
elektrisch und/oder mechanisch so geschaltet, daß eine nach konventionellem
Prinzip arbeitende Lösetaste 30 zur
Freigabe der Steckzunge 5' betätigt werden
kann.
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Bevorzugt sind auch bei diesem Ausführungsbeispiel
die Breiten a und b der Steckzungen 5', 6' unterschiedlich groß gewählt, um
die Benutzungsfreundlichkeit zu erhöhen und Bedienfehler zu vermeiden.
In vorteilhafter Weise ist dabei die Geometrie des Gurtschlosses 9 für die Aufnahme
der Steckzunge 6' in
ihren Abmessungen weitgehend identisch mit dem zur Steckzunge 5' gehörenden Aufbau.
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Die Erfindung ist nicht beschränkt auf
die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele. Insbesondere
hinsichtlich der dargestellten Kinematiken sind unterschiedliche
Wirkprinzipien vorstellbar.