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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei einem gattungsgemäßen Fahrzeugsitz ist eine von einem Sicherheitsgurt verschiedene Haltevorrichtung für wenigstens einen Kindersitz vorgesehen. Der Kindersitz ist dabei mittels der Haltevorrichtung in einer Gebrauchsposition an dem Fahrzeugsitz fixierbar und hierfür mit mindestens einem Halteteil der Haltevorrichtung starr verbindbar. Üblicherweise ist der Kindersitz – an einem dafür vorgesehenen Befestigungsteil des Kindersitzes – mit dem Halteteil verrastet. Die Haltevorrichtung ist somit beispielsweise Teil eines Isofix-Systems, um einen Kindersitz über eine starre Verbindung an dem Fahrzeugsitz festzulegen und eine Verbindung zu der Fahrzeugkarosserie herzustellen.
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Bei derartigen Haltevorrichtungen ist häufig nachteilig, dass die Halteteile, beispielsweise bei europäischen Isofix-Systemen die Form von Haltebügeln aufweisen, unterhalb einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes nur schlecht zugänglich sind und gerade ein größerer und damit sperriger Kindersitz nur mühsam an dem Fahrzeugsitz fixiert werden kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Fahrzeugsitz mit einer Haltevorrichtung zur starren Fixierung eines Kindersitzes an dem Fahrzeugsitz weiter zu verbessern und insbesondere das Verbinden des separaten und von dem Fahrzeugsitz entnehmbaren Kindersitzes mit der Haltevorrichtung zu erleichtern.
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Diese Aufgabe wird mit einem Fahrzeugsitz des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz, der mit einer von einem Sicherheitsgurt verschiedenen Haltevorrichtung für wenigstens einen Kindersitz ausgestattet ist, mittels der der Kindersitz in einer Gebrauchsposition an dem Fahrzeugsitz fixierbar und hierfür mit mindestens einem Halteteil der Haltevorrichtung starr verbindbar ist, zeichnet sich dadurch aus, dass das Halteteil zwischen wenigstens zwei Verstellpositionen an dem Fahrzeugsitz verstellbar ist. Dabei kann in einer ersten Verstellposition der Kindersitz über das wenigstens eine Halteteil in einer Funktionsposition gehalten werden und das Halteteil ist mit dem damit verbundenen Kindersitz in eine zweite Verstellposition verstellbar, in der der Kindersitz in der bestimmungsgemäßen Gebrauchsposition vorliegt.
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In der ersten Verstellposition des wenigstens einen Halteteils liegt ein daran festgelegter Kindersitz in einer zu der Gebrauchsposition verschiedenen Funktionsposition vor, in der z. B. das Einsetzen eines Kindes in den Kindersitz oder das Herausnehmen des Kindes aus dem Kindersitz und/oder die Anbringung des Kindersitzes an oder dessen Trennen von dem Halteteil erleichtert ist. Folglich kann der Kindersitz in einer ersten Verstellposition des Halteteils auch starr mit dem Halteteil verbindbar sein, um den Kindersitz leichter einbauen zu können, und dann das Halteteil mit dem damit verbundenen Kindersitz in die zweite Verstellposition verstellbar sein, so dass der Kindersitz hierdurch in seine bestimmungsgemäße Gebrauchsposition an dem Fahrzeugsitz überführt wird, die er auch während der Fahrt innehaben und insbesondere im Crash-Fall beibehalten sollte.
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Wenigstens ein Halteteil der Haltevorrichtung ist somit verstellbar ausgeführt, sodass der Kindersitz insbesondere in einer von der Gebrauchsposition verschiedenen Funktionsposition leichter mit der Haltevorrichtung verbindbar und vorzugsweise verrastbar ist und anschließend der Kindersitz in seine Gebrauchsposition verlagert wird, in der der Kindersitz beispielsweise bestimmungsgemäß an einer Sitzfläche und einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes anliegt. Das wenigstens eine Halteteil der Haltevorrichtung kann somit ein- und ausgefahren werden, um den Kindersitz in eine für einen Nutzer komfortablere Position mit der Haltevorrichtung zu verbinden und/oder den Kindersitz wieder von der Haltevorrichtung zu trennen.
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Ein Halteteil wird beispielsweise durch einen Haltebügel eines Isofix-Systems gemäß dem Iso-Standard 13216 gebildet, sodass der Haltebügel in einer erfindungsgemäßen Ausführungsvariante mit einer Verstellkinematik gekoppelt ist, um einen durch den Haltebügel definierten Isofix-Anbindungspunkt für einen Kindersitz für den Einbau und/oder den Ausbau eines Kindersitze an dem Fahrzeugsitz verstellen zu können.
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Bevorzugt ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen, um das Halteteil in seiner zweiten Verstellposition, die die Gebrauchsposition für den Kindersitz vorgibt, gegen eine Verstellung zu sperren. Hierbei wird eine mechanische Verriegelung bevorzugt, bei der Verriegelungselemente der Verriegelungseinrichtung formschlüssig ineinander greifen, um das Halteteil gegen eine unzulässige Verstellung zu sperren. Die Verriegelung kann hierbei unmittelbar an dem Halteteil angreifen und dieses mit einem Teil des Fahrzeugsitzes, insbesondere einem Teil des Gestellrahmens des Fahrzeugsitzes, formschlüssig verbinden. Hierdurch kann das Halteteil über die Verriegelungseinrichtung besonders effektiv crashsicher verriegelt werden, wenn es in seiner zweiten Verstellposition vorliegt. Derart werden über den Kindersitz in das Halteteil eingeleitete Kräfte direkt in den Fahrzeugsitz eingeleitet, ohne dass diese Kräfte auf eine Verstellkinematik einwirken, mittels der das Halteteil zwischen seinen Verstellpositionen verstellbar ist.
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Eine Verstellkinematik kann hierbei eine Antriebseinrichtung mit einer motorischen Antriebseinheit umfassen, sodass das Halteteil fremdkraftbetätigt zwischen mindestens zwei Verstellpositionen verstellbar ist. Derart kann ein Nutzer beispielsweise durch Betätigen eines Betätigungselements, sozusagen auf Knopfdruck, eine Verriegelung des Halteteils in seiner zweiten Verstellposition lösen und in seine erste Verstellposition ausfahren lassen, um dann hieran den Kindersitz zu fixieren oder – bei bereits an dem Halteteil festgelegten Kindersitz – den Kindersitz von dem Halteteil zu lösen und/oder das Hineinsetzen eines Kindes in den Kindersitz oder das Herausnehmen eines Kindes aus dem Kindersitz zu vereinfachen Ebenso kann der mit dem Halteteil starr verbundene Kindersitz auf diese Weise auf Wunsch des Nutzers fremdkraftbetätigt aus einer Funktionsposition, in der das Halteteil in seiner ersten Verstellposition vorliegt, in die bestimmungsgemäße Gebrauchsposition (zurück) überführt werden.
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Alternativ oder ergänzend kann das Halteteil zwischen seinen wenigstens zwei Verstellpositionen an dem Fahrzeugsitz manuell verstellbar sein. Dabei kann eine manuelle Verstellbarkeit auch mit einer Antriebseinrichtung zur fremdkraftbetätigten Verstellung kombiniert werden. Hierbei ist das Halteteil beispielsweise über die Antriebseinrichtung aus seiner zweiten, eingefahrenen Verstellposition in seine erste, ausgefahrene Verstellposition verstellbar, in der dann die starre Verbindung mit dem Kindersitz erfolgt oder der Kindersitz von dem Halteteil entfernt wird. Aus der ausgefahrenen, zweiten Verstellposition kann dann das Halteteil manuell wieder in seine eingefahrene, erste Verstellposition zurückverstellt werden. Beispielsweise kann somit in einem Ausführungsbeispiel bei einem in seiner ersten Verstellposition vorliegenden, ausgefahrenem Halteteil der damit verbundene Kindersitz manuell aus einer Funktionsposition in die bestimmungsgemäße Gebrauchsposition gedrückt werden, in der dann eine crashsichere Verriegelung des Halteteils erfolgt, sodass dieses gegen eine Verstellung gesperrt ist. Das Ausfahren des wenigstens einen Halteteils oder mehrerer Halteteile erfolgt aber mithilfe einer motorischen Antriebseinrichtung einer Antriebsvorrichtung.
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Das wenigstens eine Halteteil der Haltevorrichtung kann derart aus seiner ersten Verstellposition in seine zweite Verstellposition verstellbar sein, dass der mit dem Halteteil verbundene Kindersitz zumindest teilweise entlang einer Geraden in seine Gebrauchsposition überführt wird. Das eine Halteteil oder auch ein Paar von Halteteilen ist somit derart über eine Verstellkinematik an dem Fahrzeugsitz verstellbar, dass sich der Kindersitz translatorisch aus einer Funktionsposition in eine Gebrauchsposition überführen lässt oder zumindest eine Verstellbewegung des Kindersitzes in die Gebrauchsposition eine (reine) Translationsbewegung umfasst, wenn der Kindersitz bereits mit der Haltevorrichtung über das Halteteil oder die Halteteile starr verbunden ist.
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Alternativ oder ergänzend, kann das wenigstens eine Halteteil derart aus seiner ersten Verstellposition in seine zweite Verstellposition verstellbar sein, dass der mit dem Halteteil verbundene Kindersitz beim Überführen in seine Gebrauchsposition eine Drehbewegung ausführt. Das wenigstens eine Halteteil oder die mehreren mit dem Kindersitz verbindbaren Halteteile der Haltevorrichtung sind somit so verstellbar gelagert, dass dem Kindersitz beim Überführen aus einer Funktionsposition in seine Gebrauchsposition eine Drehbewegung aufgezwungen wird. Dabei ist der Kindersitz in seiner Funktionsposition bevorzugt um wenigstens 20°, insbesondere um mehr als 30°, z. B. um etwa 45° oder 60°, um eine Fahrzeughochachse gegenüber seiner bestimmungsgemäßen Gebrauchsposition in Richtung einer Fahrzeugtür gedreht. Wenigstens ein Halteteil der Haltevorrichtung steht somit in seiner ersten Verstellposition an dem Fahrzeugsitz in Richtung der Fahrzeugtür vor. Durch eine derartige Definition einer zu der Gebrauchsposition verschiedenen Funktionsposition kann der Kindersitz über an ihm an einer Rück- oder Unterseite vorgesehene Befestigungsteile – zum Beispiel in Form von Befestigungsbügeln – leichter an den in ihrer jeweiligen ersten Verstellposition vorliegenden Halteteilen festgelegt werden. So wird ein Kindersitz beim Einbau in ein Fahrzeug typischerweise so durch einen Nutzer gehalten, dass die Front des Kindersitzes dem ihn tragenden Nutzer zugewandt ist. Indem das wenigstens eine Halteteil oder die Halteteile der Haltevorrichtung in ihrer ersten Verstellposition in Richtung auf eine Fahrzeugtür vorstehen, die eine Karosserieöffnung verschließt, über die der Fahrzeugsitz in das Fahrzeug eingebracht wird, kann somit die Fixierung des Kindersitzes erheblich vereinfacht werden.
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Die Verstellkinematik der Haltevorrichtung, um das wenigstens eine Halteteil zwischen seinen wenigstens zwei Verstellpositionen zu verstellen, kann grundsätzlich so ausgebildet sein, dass der damit verbundene Kindersitz bei einer Verstellung aus einer Funktionsposition in seine Gebrauchsposition eine Verstellbewegung ausführt, die nur eine Drehbewegung oder eine Translationsbewegung umfasst oder die sich aus wenigstens einer Drehbewegung und einer Translationsbewegung zusammensetzt. Beispielsweise kann eine Verstellkinematik der Haltevorrichtung gestatten, dass der mit der Haltevorrichtung bereits verbundene Kindersitz aus einer Funktionsposition eine Drehbewegung um eine Fahrzeughochachse und eine damit überlagerte Translationsbewegung ausführt, so dass der Kindersitz gedreht und der Sitzfläche und/oder der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes angenähert wird, um in die Gebrauchsposition zu gelangen. Beispielsweise kann das wenigstens eine Halteteil in seiner ersten Verstellposition, in der das Halteteil ausgefahren ist, von einer Sitzfläche und/oder einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes vorstehen. Hierdurch ragt das Halteteil in seiner ersten Verstellposition an dem Fahrzeugsitz vor und ist folglich leichter erreichbar, um hieran den Kindersitz zu fixieren.
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In seiner zweiten Verstellposition liegt das wenigstens eine Halteteil in einem eingefahrenen Zustand vor und ist vorzugsweise zumindest teilweise in einem Zwischenraum aufgenommen, der zwischen einem eine Sitzfläche definierenden Sitzteil und einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes gebildet ist. Eine derartige Unterbringung eines Halteteils ist üblicherweise auch bei einem Isofix-System gegeben.
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Um eine crashsichere Verbindung zwischen dem Kindersitz und der Haltevorrichtung zu unterstützen, sind in bevorzugten Ausführungsvarianten wenigstens zwei Halteteile vorgesehen, mit denen der Kindersitz jeweils starr verbindbar ist und die zwei räumlich zueinander beabstandete Befestigungsstellen für den Kindersitz an der Haltevorrichtung definieren. Dabei kann vorgesehen sein, dass beide Halteteile jeweils aus einer ersten Verstellposition in eine zweite Verstellposition verstellbar sind.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die Verstellkinematik der Haltevorrichtung so ausgebildet und eingestellt, dass die wenigstens zwei Halteteile im Wesentlichen synchron zueinander aus ihrer jeweiligen ersten Verstellposition in ihre jeweilige zweite Verstellposition verstellbar sind. Hierdurch ist ein an den Halteteilen fixierter Kindersitz gleichmäßig zwischen einer Funktionsposition und einer Gebrauchsposition verstellbar.
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Die wenigstens zwei Halteteile können jeweils einen vorgegebenen Verstellweg zwischen ihren unterschiedlichen Verstellpositionen zurücklegen, wobei die Verstellwege im Wesentlichen gleich lang oder verschieden lang sein können. Bei unterschiedlich langen Verstellwegen kann beispielsweise eines der Halteteile einen gegenüber dem anderen Halteteil längeren Verstellweg zurücklegen, um einem mit den beiden Halteteilen verbundenen Kindersitz eine Drehbewegung aufzuzwingen, wenn die Halteteile aus- und eingefahren werden.
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Insbesondere zur Erleichterung des Einbaus des Fahrzeugsitzes in das Fahrzeug und der Fixierung an der Haltevorrichtung können wenigstens zwei Halteteile in ihrer jeweiligen ersten, ausgefahrenen Verstellposition einen damit verbundenen Kindersitz in einer gegenüber einer Sitzfläche des Fahrzeugsitzes erhöhten Position und/oder gegenüber einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes vorgelagerten Position halten. Hierdurch ist auch das Hineinsetzen eines Kindes in den Kindersitz und ein Herausholen des Kindes aus dem Kindersitz sowie das An- und Abschnallen des Kindes erleichtert, da der Kindersitz in seiner Funktionsposition besser von außen zugänglich ist. Insbesondere in einer derartigen Ausführungsvariante kann, wie bereits zuvor erläutert, zudem vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei Halteteile in ihrer jeweiligen ersten Verstellposition einen damit verbundenen Kindersitz in einer Position halten, in der der Kindersitz gegenüber der Gebrauchsposition und bezogen auf eine Sitzfläche des Fahrzeugsitzes gedreht ist.
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Bevorzugt ist die Haltevorrichtung Teil eines Isofix-Systems, vorzugsweise gemäß dem ISO-Standard 13216. In diesem Zusammenhang wird es folglich bevorzugt, dass ein Halteteil jeweils als Haltebügel ausgebildet ist, das mit einem Befestigungsteil in Form eines Befestigungsbügels an einem Kindersitz verrasten kann, um den Kindersitz an der Haltevorrichtung zu fixieren und hierfür starr mit dem jeweiligen Haltebügel zu verbinden.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren deutlich werden.
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Hierbei zeigen:
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1A–1B verschiedene Ansichten eines Ausführungsbeispiels für einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz für eine hintere Sitzreihe in einem Kraftfahrzeug in verschiedenen Ansichten;
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1C–1D in mit den 1A und 1B übereinstimmenden Ansichten den Fahrzeugsitz mit einem daran angeordneten Kindersitz in einer Funktions- und einer Gebrauchsposition;
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2A–2B in mit den 1C und 1D übereinstimmenden Ansichten ein zweites Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz mit einem daran angeordnetem Kindersitz, der über eine abweichend ausgestaltete Halterungsvorrichtung verstellbar an dem Fahrzeugsitz angeordnet ist.
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In den 1A und 1B ist zunächst in perspektivischer Ansicht und in einer Seitenansicht schematisch ein als Rückbank RB ausgebildeter Fahrzeugsitz für eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges dargestellt. Die Rückbank RB weist zwei nebeneinander liegende Einzelsitze F1 und F2 auf, die jeweils ein Sitzteil mit einer Sitzfläche S1 oder S2 sowie eine Rückenlehne R1 oder R2 aufweisen.
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An der Rückbank RB ist eine Haltevorrichtung 1 zur Fixierung eines Kindersitzes an dem einen Einzelsitz F1 vorgesehen. Über diese Haltevorrichtung 1 ist ein Kindersitz in einer bestimmungsgemäßen Gebrauchsposition an der Rückbank RB fixiert, so dass der auf einem Einzelsitz F1 platzierte Kindersitz insbesondere in einem Crash-Fall gegenüber der Rückbank RB nicht verlagert wird, sondern in der Gebrauchsposition verbleibt. Die Haltevorrichtung 1 ist beispielsweise Teil eines Isofix-Systems. Der Kindersitz weist dabei genormte Befestigungsteile, üblicherweise in Form von Befestigungsbügeln, an seiner Rückseite oder an seiner Unterseite auf, über die eine starre Verbindung mit der Haltevorrichtung 1 ermöglicht wird.
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Zur Fixierung des Kindersitzes an der Rückbank RB weist die Haltevorrichtung 1 vorliegend zwei Halteteile in Form von Haltebügeln 2a und 2b auf. In diese Haltebügel 2a und 2b können die Befestigungsbügel des Kindersitzes eingerastet werden, so dass der Kindersitz starr mit den Halteteilen 2a und 2b verbunden ist. Die beiden Haltebügel 2a und 2b sind hierbei räumlich entlang einer Querachse x zueinander beabstandet und unterhalb der Rückenlehne R1 der Rückbank RB angeordnet.
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Erfindungsgemäß sind die beiden Haltebügel 2a und 2b zwischen wenigstens zwei Verstellpositionen an der Rückbank RB bzw. dem Einzelsitz F1 verstellbar. In einer in der 1B mit „1” bezeichneten (dritten) Verstellposition sind die Haltebügel 2a und 2b in einen Zwischenraum Z zwischen der Rückenlehne R1 und dem die Sitzfläche S1 ausbildenden Sitzteil vollständig eingefahren. Aus dieser Verstellposition sind die beiden Haltebügel 2a und 2b entlang einer Verstellrichtung V1 synchron miteinander in eine (erste) Verstellposition an der Rückbank RB verstellbar, die in der 1B mit „2” bezeichnet ist. In dieser Verstellposition stehen die Haltebügel 2a und 2b von der Sitzfläche S1 und der Rückenlehne R1 der Rückbank RB vor, so dass sie leicht zugänglich sind.
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In der ausgefahrenen Stellung der Haltebügel 2a und 2b kann somit ein Kindersitz K ohne größere Schwierigkeiten entsprechend den 1C und 1D an den Haltebügeln 2a und 2b fixiert werden. Über die ausgefahrenen Haltebügel 2a und 2b ist dann der daran fixierte Kindersitz K in einer Funktionsposition gehalten, in der der Kindersitz K gegenüber der Sitzfläche S1 erhöht und gegenüber der Rückenlehne R1 vorgelagert ist. Eine Rückenlehne KR des Kindersitzes K liegt somit nicht bestimmungsgemäß an der Rückenlehne R1 der Rückbank RB an, wie auch ein Sitzteil KS des Kindersitzes K (gegebenenfalls mit Sitzuntergestell) nicht an der Sitzfläche S1 der Rückbank RB bestimmungsgemäß aufliegt. In der Funktionsposition des Kindersitzes K ist somit ein vereinfachtes Verbinden des Kindersitzes K mit den (Isofix-)Haltebügeln 2a und 2b möglich, ebenso wie ein vereinfachtes Trennen des Kindersitzes K von den Haltebügeln 2a und 2b. Darüber hinaus kann ein Kind leichter in dem Kindersitz K platziert und angeschnallt oder abgeschnallt und hieraus entnommen werden, wenn sich der Kindersitz K in der erhöhten und vorgelagerten Funktionsposition befindet, in der der Kindersitz K über die ausgefahrenen Haltebügel 2a und 2b gehalten ist.
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Die Haltebügel 2a und 2b sind vorliegend entlang einer Verstellrichtung wieder einfahrbar, die zu der Verstellrichtung V1 entgegengesetzt ist. Die Haltebügel 2a und 2b sind dabei über eine hier nicht im Detail dargestellte Verstellkinematik derart verstellbar, dass der an den Haltebügel 2a und 2b festgelegte Kindersitz K insbesondere entlang einer Verstellachse VA translatorisch in Richtung auf die Rückenlehne R1 und das die Sitzfläche S1 definierende Sitzteil der Rückbank RB mit verstellt wird. Die Verstellachse VA läuft dabei in der Seitenansicht der 1B und 1D schräg unter einem annähernd gleichen Winkel sowohl zu der Rückenlehne R1 als auch zu dem die Sitzfläche S1 definierenden Sitzteil, so dass der Kindersitz K bei einem Einfahren der Haltebügel 2a und 2b der Rückenlehne R1 und der Sitzfläche S1 im Wesentlichen in gleichem Maße angenähert wird.
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Die Haltebügel 2a und 2b werden bis zu einer (zweiten) Verstellposition eingefahren, in der der Kindersitz K in einer bestimmungsgemäßen Gebrauchsposition vorliegt und die in der 1D mit „3” bezeichnet ist. Der in seiner Gebrauchsposition vorliegende Kindersitz ist in den 1C und 1D in gestrichelten Linien dargestellt und mit dem Bezugszeichen K* gekennzeichnet.
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Die Verstellposition der Haltebügel 2a und 2b, in der der Kindersitz K in seiner Gebrauchsposition vorliegt, kann dabei zu der eingefahrenen Verstellposition „1” gemäß der 1B identisch sein. Es kann sich hierbei aber auch um eine hiervon abweichende, zusätzliche Verstellposition handeln, die die Haltebügel 2a und 2b nur einnehmen, wenn sie starr mit einem Kindersitz K verbunden sind.
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Die Verstellung der Haltebügel 2a und 2b erfolgt vorliegend jeweils über ein Verbindungselement 21, das verstellbar an der Rückbank RB gelagert ist und mit jeweils einem Haltebügel 2a oder 2b oder beiden Haltebügeln 2a und 2b verbunden ist. Über das Verbindungselement 21 können die Haltebügel 2a und 2b einzeln oder gemeinsam an eine motorische Antriebseinheit einer Antriebseinrichtung gekoppelt sein, so dass eine Verstellung zwischen den einzelnen Verstellpositionen fremdkraftbetätigt erfolgen kann. Hierbei kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass die Haltebügel 2a und 2b nur in die ausgefahrene Stellung fremdkraftbetätigt verstellbar sind, jedoch der an den Haltebügeln 2a und 2b fixierte Kindersitz K wiederum manuell in seine bestimmungsgemäße Gebrauchsposition gedrückt werden kann.
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In einer Ausführungsvariante ist vorgesehen, die Haltebügel 2a und 2b stets zwischen ihren einzelnen Verstellpositionen fremdkraftbetätigt verstellen zu können. Hierbei kann eine Verstellbewegung der Haltebügel 2a und 2b in die Verstellposition, in der der daran festgelegte Kindersitz K in seiner Gebrauchsposition vorliegt, derart elektronisch gesteuert sein, dass eine Verstellbewegung automatisch gestoppt wird, wenn über eine Sensoreinrichtung detektiert wird, dass eine zur Verstellung des Kindersitzes K aufzubringende Verstellkraft einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt. Dabei zeigt ein Überschreiten dieses Schwellwerts an, dass der Kindersitz K seine bestimmungsgemäße Gebrauchsposition erreicht hat und an der Rückenlehne R1 und der Sitzfläche S1 anliegt und gegebenenfalls sogar bereits gegen diese gepresst wird und damit nicht mehr weiter verstellt werden kann und/oder muss.
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Um den Kindersitz K in seiner bestimmungsgemäßen Gebrauchsposition über die Haltebügel 2a und 2b der Haltevorrichtung 1 crashsicher an der Rückbank RB zu halten, werden die Haltebügel 2a und 2b in der erreichten (zweiten) Verstellposition, in der der Kindersitz K seine Gebrauchsposition einnimmt, gegen eine Verstellung gesperrt. Hierfür kann eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen sein, mittels der die Haltebügel 2a und 2b jeweils direkt mit einem Gestellrahmen des zugehörigen Einzelsitzes F1 oder der Rückbank RB verriegelt sind. Derart wird auch vermieden, dass in einem Crash- oder Rückhaltefall von dem Kindersitz K in die Haltebügel 2a und 2b eingeleitete Kräfte über das Verbindungselement 21 an die Antriebseinrichtung weitergeleitet werden. Die Kräfte werden vielmehr von den Haltebügeln 2a und 2b über die Verriegelungseinrichtung direkt in das jeweilige Gestell eingeleitet, so dass sich die Antriebseinrichtung nicht im Kraftfluss befindet.
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In den 2A und 2B ist in mit den 1C und 1D übereinstimmenden Ansichten ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz schematisch dargestellt.
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In dieser Ausführungsvariante ist im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel der 1A bis 1D eine abweichend ausgestaltete (Isofix-)Haltevorrichtung 1' vorgesehen. Bei dieser Haltevorrichtung 1' sind erneut (Isofix-)Haltebügel 2a und 2b verstellbar ausgeführt, sodass ein Kindersitz K an den ausgefahrenen Haltebügeln 2a und 2b leicht fixiert werden kann und sich der Kindersitz K in einer Funktionsposition befindet, die das Hineinsetzen und Herausholen eines Kindes in bzw. aus dem Kindersitz K vereinfacht. Hier ist aber im Unterschied zu dem zuvor erläuterten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Haltebügel 2a und 2b derart verstellbar sind, dass der daran festgelegte Kindersitz K beim Überführen in seine Gebrauchsposition keine Translationsbewegung oder nicht nur eine Translationsbewegung ausführt, sondern (auch) um eine zu der Fahrzeughochachse parallele Drehachse VD relativ zu der Sitzfläche S1 gedreht wird. Der Kindersitz kann somit über die Haltebügel 2a und 2b aus einer Funktionsposition in die Gebrauchsposition verschwenkt werden und aus der Gebrauchsposition wieder, zum Beispiel in Richtung auf eine Fahrzeugtür, in eine Funktionsposition verschwenkt werden, wobei der Kindersitz K hierbei jeweils bereits bestimmungsgemäß an den Haltebügel 2a und 2b fixiert bleibt.
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In den 2A und 2B ist die (erste) Verstellposition der Haltebügel 2a und 2b, in der ein daran festgelegter Kindersitz K in einer Funktionsposition vorliegt, mit dem Bezugszeichen „2'” gekennzeichnet. Die andere (zweite) Verstellposition, in der ein mit den Haltebügeln 2a und 2b starr verbundener Kindersitz K in seiner Gebrauchsposition vorliegt (K*), ist dem gegenüber mit „3” gekennzeichnet.
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Um dem mit den Haltebügeln 2a und 2b verbundenen Kindersitz K eine Drehbewegung aufzuzwingen, sind die Haltebügel 2a und 2b unterschiedlich verstellbar und weisen zueinander unterschiedliche lange Verstellwege auf. So ist in einer (ersten) mit „2'” gekennzeichneten Verstellposition der eine (linke) Haltebügel 2b stärker ausgefahren als der andere (rechte) Haltebügel 2a. Der Kindersitz K kann derart leichter über die an seiner Rück- oder Unterseite vorgesehenen Befestigungsbügel in einer gegenüber der Sitzfläche S1 und der Rückenlehne R1 verdrehten und gegebenenfalls auch erhöhten und/oder vorgelagerte Funktionsposition an den Haltebügel 2a und 2b fixiert und gehalten werden. Werden die Haltebügel 2a und 2b nun in ihre (zweite) Verstellposition zurückverstellt, gegebenenfalls auch hier über eine motorische Antriebseinrichtung fremdkraftbetätigt oder manuell, wird der Kindersitz K um die Drehachse VD entlang einer Verstellrichtung V4 in die Gebrauchsposition eingedreht. Die sich ergebende Drehbewegung kann jeweils selbstverständlich auch mit einer Translationsbewegung überlagert sein, sodass der Kindersitz K beim Überführen in seine Gebrauchsposition der Sitzfläche S1 und/oder der Rückenlehne R1 weiter angenähert wird.
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Zum Herausholen eines Kindes aus dem Kindersitz K oder zum Ausbauen des Kindersitzes K kann dieser über die hier entlang einer Verstellrichtung V1' wieder ausgefahrenen Haltebügel 2a und 2b in die Funktionsposition überführt werden, indem der Kindersitz K hierbei um die Drehachse VD entlang einer entgegengesetzten Drehrichtung V3 gedreht wird. Derart ist der Kindersitz K in der Funktionsposition beispielsweise einer durch eine Fahrzeugtür verschließbaren Karosserieöffnung zugewandt, sodass ein in dem Kindersitz K befindliches Kind und auch der Kindersitz K selbst über die Karosserieöffnung einfacher zugänglich sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Haltevorrichtung
- 21
- Verbindungselement
- 2a, 2b
- Haltebügel (Halteteil)
- F1, F2
- Einzelsitz
- K, K*
- Kindersitz
- KR
- Rückenlehne
- KS
- Sitzteil
- R1, R2
- Rückenlehne
- RB
- Rückbank (Fahrzeugsitz)
- S1, S2
- Sitzfläche
- V1, V1', V2, V3, V4
- Verstellrichtung
- VA
- Verstellachse
- VD
- Drehachse
- Z
- Zwischenraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Iso-Standard 13216 [0009]
- ISO-Standard 13216 [0021]