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Die vorliegende Erfindung betrifft
das Gebiet der Pflanzenschutzmittelformulierungen. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von wasserdispergierbaren
Pflanzenschutzmittel-Granulaten (WG).
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Wirkstoffe für den Pflanzenschutz werden
im allgemeinen nicht in ihrer reinen Form eingesetzt. In Abhängigkeit
von dem Anwendungsgebiet und der Anwendungsart, sowie von physikalischen,
chemischen und biologischen Parametern wird der Wirkstoff in Kombination
mit üblichen
Hilfs- und Zusatzstoffen als Wirkstofftormulierung eingesetzt. Auch
die Kombinationen mit weiteren Wirkstoffen z.B. zur Erweiterung
des Wirkungsspektrum und/oder zum Schutz der Kulturpflanzen (z.B.
durch Safener) sind bekannt. Vorteile sind z.B. einfachere Handhabung, Abminderung
der Gefahr von Dosierungsfehlern und Veringerung von Produktionskosten.
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Kommen die Kombinationen als Granulate zur
Anwendung, können
sich unerwünschte
Kontakteffekte z.B. in solchen Fällen
ergeben, wo flüssige oder
niedrig schmelzende Komponenten neben hoch schmelzenden Komponenten
vorliegen. Hierdurch kann es zu Verklebungen oder Verklumpungen
kommen, welche die Handhabung, Abmessung und Dosierung erschweren.
In Fällen,
wo es sich um wasserunlösliche
Kombinationen handelt, und es auf rasche und homogene Dispergierbarkeit
im Spritztank ankommt, können
sich außerdem
Sedimente auf dem Behälterboden,
sowie vor den Haupt- oder den Düsenfiltern
bilden.
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Tankmix-Verfahren vermeiden die beschriebenen
Nachteile, wie sie beim Kontakt zwischen flüssigen oder niedrig schmelzenden
Komponenten auf der einen Seite, und hochschmelzenden Komponenten
andererseits auftreten können.
Bekannterweise stellt sich das Handhaben getrennter Packstücke, mit separater Dosierung
und Entsorgung entleerter Emballagen jedoch als nachteilig gegenüber Kombinationsprodukten
dar. Sogenannte "Twin-Pack"-Lösungen vermeiden
dies weitgehend, verursachen aber zusätzlichen Aufwand in Entwicklung,
Fertigung und Qualitätskontrolle.
Es wurde deshalb versucht, Kombinationsprodukte herzustellen.
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So ist in WO 97/20467 der Einsatz
von hochdisperser Kieselsäure
als saugfähige
Matrix für
Flüssigphasen
zum Kontaktschutz gegenüber
Ethoxysulfuron beschrieben. Das Endprodukt entsteht hier durch Extrusion
einer angefeuchteten Mischung aller Komponenten. Nachteilig ist
bei diesem Konzept, dass sich bei der Passage des feuchten Prä-Mixes durch
das Extrusionswerkzeug (z.B. Sieb) Druck aufbaut, wodurch die absorbierte
flüssige
oder halb plastische Masse aus dem Trägermaterial herausgepresst
wird, und es zu unerwünschten,
nicht reversiblen Brückenbildungen
innerhalb der partikulären Phase
kommt. Die Folge für
das Produkt sind dann eine verschlechterte Schwebefähigkeit
in Wasser und inakzeptable Filterrückstände in landwirtschaftlichen
Applikationsgeräten.
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Ein anderes Verfahren zur Herstellung
von Produkten in Granulatform ist die Wirbelschichtgranulierung,
wo weniger Druck auf das zu granulierende Gut einwirkt (
EP-A-0757891 ,
EP-A-611 593 ,
EP-A-821 618 ,
US 5,883,047 ). So ist in
WO 98/42192 ist ein Verfahren zur Herstellung von agrochemischen
Produkten beschrieben, bei dem Sulfonylharnstoffe und niedrig schmelzende
Adjuvantien als gemeinsame Aufschlämmung mit hochdispersem Calciumsilicat
formuliert, und durch ein Zweistoffdüsen-Verfahren in Wirbelschicht
granuliert werden. Nachteilig ist an diesem Konzept, dass auch hier
die verschiedenen Kompartimente in ungünstige Wechselwirkung miteinander
treten, da sie in gemeinsamer Emulsion und/oder Suspension prozessiert
werden. Dabei kann die niedrig schmelzende Komponente aus ihrem
porösen
Träger
herausemulgiert oder herausgewaschen werden, und mit der partikuliären Komponente
in Kontakt treten, was zu den bekannten Nachteilen führt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
bestand darin, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von wasserdispergierbaren
Pflanzenschutzmittel-Granulaten mit Mischungen von hoch und niedrig
schmelzenden agrochemischen Wirkstoffen zur Verfügung zu stellen. Überraschenderweise
wurde gefunden, dass diese Aufgabe durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung gelöst
werden kann.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
somit ein Verfahren zur Herstellung eines wasserdispergierbaren
Pflanzenschutzmittel-Granulates, enthaltend als Schritte
- A. Versprühen
von zwei oder mehreren, getrennten Flüssigkeitsströmen in einer
Granuliervorrichtung, wobei
a) mindestens einer der Flüssigkeitsströme einen oder
mehrere agrochemische Wirkstoffe mit einem Schmelzpunkt von größer gleich
120°C enthält, und
b)
mindestens einer der Flüssigkeitsströme einen oder
mehrere agrochemische Wirkstoffe mit einem Schmelzpunkt kleiner
als 120°C
und einen oder mehrere Träger
enthält,
und
- B. Agglomerisation.
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Unter dem Begriff Pflanzenschutzmittel-Granulat
wird ein Granulat verstanden, welches agrochemische Wirkstoffe enthält. Granulate,
ihre Herstellung und die dabei verwendeten Vorrichtungen sind z.B.
beschrieben in H. Mollet, A. Grubenmann, Formulierungstechnik, Verlag
Wiley – VCH,
2000, dessen Kapitel 6.2 hiermit in die Beschreibung aufgenommen
wird. Als Granulate im Sinne der vorliegenden Erfindung eignen sich
insbesondere Schüttgüter mit
einem Partikeldurchmesser von 50 bis 10000, bevorzugt 100 bis 1000,
besonders bevorzugt 200 bis 900 Mikrometer, gemessen durch Trockensiebanalyse.
Verfahren zur Qualitätsbestimmung
von Granulaten sind z.B. beschrieben in CIPAC Handbook, Vol. F, Herausgeber:
Collaborative International Pesticides Analytical Council Ltd. (1995).
Wasserdispergierbare Pflanzenschutzmittel-Granulate sind z.B. beschrieben
in H. Mollet, A. Grubenmann, Formulierungstechnik, Verlag Wiley – VCH, 2000,
Kapitel 14.2.3, welches hiermit in die Beschreibung aufgenommen wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden zwei oder mehrere getrennte Flüssigkeitsströme in einer
Granuliervorrichtung gemeinsam versprüht. Die Flüssigkeitsströme weisen
beim Versprühen
vorzugsweise Raumtemperatur auf und werden im allgemeinen bei einem
Druck von 2-10 Bar, vorzugsweise von 4-6 bar versprüht.
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Das Versprühen kann z.B. durch zwei oder mehrere
Zweistoffdüsen
geschehen, oder durch eine oder mehrere Drei- oder Mehrstoftdüsen.
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Eine Zweistoffdüse ist so aufgebaut, dass ein Flüssigkeitsstrom,
der die zu versprühende
Phase darstellt, am Düsenaustritt
von einem konzentrisch zu dem Flüssigkeitsstrom
geführten
Gasstrom (z.B. Luft oder Stickstoff) umhüllend umströmt, und beim Austritt aus der
Düse in
feine Tröpfchen
versprüht wird
(siehe z.B. N. Mollet, A. Grubenmann, Formulierungstechnik, Verlag
Wiley – VCH,
2000, Seite 219).
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Eine Drei- oder Mehrstoffdüse ist so
aufgebaut, dass zwei oder mehr voneinander getrennte Flüssigkeitsströme, welche
die zu versprühenden Phasen
darstellen, am Düsenaustritt
von einem oder mehreren konzentrisch zu einem oder mehreren der Flüssigkeitsströme geführten Gasströmen (z.B.
Luft oder Stickstoff) umhüllend
umströmt,
und beim Austritt aus der Düse
in feine Tröpfchen
versprüht
werden (siehe z.B.
EP-A-611
593 ).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
werden zwei verschiedene Flüssigkeitsströme – der Flüssigkeitstrom
a) und der Flüssigkeitsstrom
b) – versprüht. Dabei
können
die Flüssigkeitsströme a) und
b) beispielsweise durch zwei separate Zweistoffdüsen versprüht werden, der Flüssigkeitsstrom
a) durch eine Zweistoffdüse α) und der
Flüssigkeitsstrom
b) durch eine Zweistoffdüse β). In einer
bevorzugten Ausführungsform
werden die beiden Flüssigkeitsströme a) und
b) gemeinsam durch eine Dreistoffdüse versprüht.
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Zur Optimierung der Verfahrensführung können auch
mehrere gleiche Paare von Zweistoffdüsen α), β) oder mehrere gleiche Dreistoffdüsen zum
Versprühen
in der Granuliervorrichtung verwendet werden.
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Granuliervorrichtungen, in welche
die Flüssigkeitsströme hinein
versprüht
werden können,
sind in dem Fachmann bekannt (siehe z.B. H. Mollet, A. Grubenmann,
Formulierungstechnik, Verlag Wiley – VCH, 2000, Kapitel 6.2.5,
6.2.7 und 6.2.8). Beispiele solcher Granuliervorrichtungen sind
z.B. in
EP-A-0757891 ,
EP-A-611 593 ,
EP-A-821 618 ,
US 5,883,047 und WO 98/42192
beschrieben.
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Zur Granulierung können verschiedene
dem Fachmann geläufige
Granulierungsverfahren verwendet werden (siehe z.B. N. Mollet, A.
Grubenmann, Formulierungstechnik, Verlag Wiley – VCH, 2000, Kapitel 6.2.5,
6.2.7 und 6.2.8), von denen nachfolgend einige exemplarisch beschrieben
sind.
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So kann die Granulierung z.B. mittels Sprühtrocknung
erfolgen. Dabei werden die Flüssigkeitsströme a) und
b) durch zwei oder mehrere Zweistoffdüsen oder durch eine oder mehrere
Drei- oder Mehrstoftdüsen
in eine genügend
lange, vertikale Fallstrecke hineinversprüht. Die entstandenen Tröpfchen trocknen
während
des Falls ab – bevorzugt durch
Verwendung eines warmen Prozessgasstroms (z.B. Luft oder Stickstoff) – und agglomerieren
und fallen am Boden der Apparatur als feines Granulat an. Apparate
hierzu werden z.B. von der Firma Niro hergestellt, z.B. der Typ
Niro Atomizer.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
ist die Wirbelschichtgranulierung. Dabei werden die Flüssigkeitsströme a) und
b) durch zwei oder mehrere Zweistoffdüsen oder durch eine oder mehrere
Drei- oder Mehrstoffdüsen
eine von einem warmen Prozessgasstrom (z.B. Luft oder Stickstoff)
entgegen der Schwerkraft kontinuierlich durchströmte – anfangs bevorzugt leere – Kammer
(Granulierkammer) eingesprüht.
Durch den Prozessgasstrom trocknen die entstandenen Tröpfchen ab
und werden in dauerndem Schwebezustand (Wirbelbett) gehalten. Das
primär,
aus den ersten Volumenanteilen der Flüssigkeitsströme entstehende
Feingranulat bleibt in Wirbelschicht, und dient als Ansatz zur Bildung
größerer Granulatpartikel,
durch Anlagerung und Abtrocknung von Tröpfchen aus den nachfolgenden
Volumenanteilen der Flüssigkeitsströme (Agglomeration).
So können
Granulatpartikel mit Größen bis
in den Millimeterbereich hinein erhalten werden. Apparate zur Wirbelschichtgranulierung
werden z.B. von der Firma Aeromatic hergestellt, für Technikumszwecke
etwa der Typ MP-1.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann als koninuierliches
Verfahren oder als Batch-Verfahren durchgeführt werden. Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
versprühten
Flüssigkeitsströme a) und b)
enthalten neben den agrochemischen Wirkstoffen Wasser als kontinuierliche
Phase. Optional können weitere
Komponenten enthalten sein, z.B. Lösungsmittel oder im Pflanzenschutz übliche Hilfs-
und Zusatzstoffe wie Dünger
(z.B. Nitrophoska® von BASF) oder Formulierungshilfsstofte
wie Anti-Driftagentien, Stoffe zur Beeinflussung der Feuchtigkeit
(Humectants), Tenside wie betainische oder polymere Tenside, Dispergiermittel,
Netzmittel, Emulgatoren, Stabilisatoren wie pH-Stabilisatoren, UV-Stabilisatoren, Entschäumer, synthetische
oder natürliche
Polymere, oder Wirkungsverstärker
wie Genapol-Reihe (z.B Genapol X-100).
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Zur Herstellung der Flüssigkeiten
a) und b) können
die Komponenten nach bekannten Methoden miteinander vermischt werden,
beispielsweise durch Rühren
oder gemeinsames Vermahlen aller oder einiger Komponenten.
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Als agrochemische Wirkstoffe im Sinne
der vorliegenden Erfindung eignen sich z.B. Herbizide, Fungizide
(z.B. Fluquinconazol, Propiconazol), Insektizide (z.B. Deltamethrin,
Cypermethrin), Safener oder Pflanzenwachstumsregulatoren (z.B. Thidiazuron).
Die in dieser Beschreibung genannten agrochemischen Wirkstoffe sind
allgemein bekannt, z.B. bekannt aus „The Pesticide Manual", British Crop Protection
Council, Herausgeber: CDS Tomlin. Die Schmelzpunkte der agrochemischen
Wirkstoffe werden gemessen mittels Differentialthermoanalyse.
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Soweit in dieser Anmeldung agrochemische Wirkstoffe
genannt sind, sind damit neben den neutralen Verbindungen stets
auch deren Salze mit anorganischen und/oder organischen Gegenionen
zu verstehen. So können
z.B. Sulfonylharnstofte z.B. Salze bilden, bei denen der Wasserstoff
der -SO2-NH-Gruppe durch ein für die Landwirtschaft
geeignetes Kation ersetzt ist. Diese Salze sind beispielsweise Metallsalze,
insbesondere Alkalimetallsalze oder Erdalkalimetallsalze, insbesondere
Natrium- und Kaliumsalze, oder auch Ammoniumsalze oder Salze mit
organischen Aminen. Ebenso kann Salzbildung durch Anlagerung einer
Säure an
basischen Gruppen, wie z.B. Amino und Alkylamino, erfolgen. Geeignete
Säuren hierfür sind starke
anorganische und organische Säuren,
beispielsweise HCl, HBr, H2SO4 oder
HNO3.
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In Flüssigkeitsstrom a) sind einer
oder mehrere agrochemische Wirkstoffe mit Schmelzpunkt größer 120°C enthalten.
Als agrochemische Wirkstoffe mit Schmelzpunkt größer 120°C kommen in bevorzugter Ausführungsform
Herbizide in Frage wie (dabei sind die Schmelzpunkte in Klammern
angegeben): Sulfonylharnstoffe wie Foramsulfuron (199°C) und dessen
Salze wie das Natrium-Salz,
Mesosulfuron und dessen Salze und Ester wie Mesosulfuron-methyl
und dessen Salze, z.B. Mesosulfuron-methyl-Natrium (189°C), Iodosulfuron
und dessen Salze und Ester wie Iodosulfuron-methyl und dessen Salze, z.B.
Iodosulfuronmethyl-Natrium (152°C),
Ethoxysulfuron (144°C)
und Amidosulfuron (160°C),
Propoxycarbazone (230°C),
BAY18636, Bromoxynil-Phenol (194°C),
Bromoxynil-Kalium
(360°C),
Ioxynil-Phenol (212°C),
Ioxynil-Natrium (360°C),
Diflufenican (159°C),
2,4-D Säure
(141 °C),
2,4-D Natrium, Isoxaflutole (140°C),
Sulcotrione (139°C),
Glyphosate (189°C),
Glufosinat-ammonium (215°C),
Phenmedipham (143°C),
Desmedipham (120°C),
Metamitron (167°C)
und Oxadiargyl (131 °C).
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Bevorzugt ist in dem Flüssigkeitsstrom
a) mindestens ein agrochemischer Wirkstoff wie ein Herbizid enthalten,
mit einem Schmelzpunkt größer gleich
120°C und
geringer Wasserlöslichkeit,
beispielsweise kleiner als 1000mg/l, bevorzugt kleiner als 100mg/l,
besonders bevorzugt kleiner als 10g/l, gemessen bei Normalbedingungen.
Diese agrochemischen Wirkstoffe von hohem Schmelzpunkt und geringer
Wasserlöslichkeit
werden in einer bevorzugten Ausführungsform
definiert fein vermahlen eingesetzt, die Partikelgröße beträgt dabei
im allgemeinen 1-20 Mikrometer, bevorzugt 2-10 Mikrometer, besonders
bevorzugt 3-8 Mikrometer, gemessen durch Trockensiebanalyse.
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Im Flüssigkeitsstrom a) ist außerdem Wasser
enthalten, sowie optional weitere Komponenten wie im Pflanzenschutz übliche Hilfs-
und Zusatzstoffe, insbesondere Dispergiermittel, Entschäumer und Netzmittel,
ebenso können
auch Träger
enthalten sein.
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Im Flüssigkeitsstrom b) sind einer
oder mehrere agrochemische Wirkstoffe mit Schmelzpunkt kleiner 120°C, vorzugsweise
kleiner gleich 90°C,
enthalten. Diese agrochemischen Wirkstoffe können auch gelöst eingesetzt
werden.
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Als agrochemische Wirkstoffe mit
Schmelzpunkt kleiner 120°C
kommen in bevorzugter Ausführungsform
Herbizide und Safener in Frage wie (dabei sind die Schmelzpunkte
in Klammern angegeben):
Mefenpyr-diethyl (50°C), Isoxadifen-ethyl
(86°C), Bromoxynil-octanoat
(45°C),
Ioxynil-octanoat (59°C), MCPA
2-ethylhexyl, Fenoxaprop-P-ethyl (89°C), Diclofopmethyl (118°C), Bromoxynil-butyrat
(90°C),
Ethofumesat (70°C)
und Oxadiazon (87°C).
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Bei den in dem Flüssigkeitsstrom b) und optional
auch in dem Flüssigkeitsstrom
a) enthaltenen Trägern
handelt es sich um Feststoffe. Diese sind allgemein bekannt sind,
z.B aus: W. van Falkenburg (Hrsg.), Pesticide Formulations, Marcel
Dekker, Inc., New York, 1973; oder aus: Schriftenreihe Degussa Nr.
1, Synthetische Kieselsäuren
für Pflanzenschutz- und
Schädlingsbekämpfungsmittel,
März 1989.
Außerdem
sind sie kommerziell erhältlich.
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Als Träger bevorzugt sind z.B. anorganische oder
organische Trägerstoffe
wie Cellulose und deren Derivate z.B. Tylose®, Tylopur®,
Methylan® und Finnix®,
Stärke
und deren Derivate z.B. Maizena® und
Mondamin® oder
Silikate wie Kaolin, Bentonit, Talkum, Pyrophyllit, Diatomeenerde
und Fällungskieselsäuren, z.B.
Sipernat® (z.B.
Sipernat® 50
S oder Sipernat® 500
LS), Dessalon®,
Aerosil®,
Silkasil® oder Ketiensil®.
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Im Flüssigkeitsstrom b) ist außerdem Wasser
enthalten. Optional können
auch weitere Komponenten wie organische Lösungsmittel, z.B. gesättigte oder
ungesättigte
aliphatische Lösemittel
(z.B. Weißöl), aromatische
Lösemittel
(z.B. Solvesso® 100,
Solvesso® 150
oder Solvesso® 200
oder Xylol), Pflanzenöle
und deren Umesterungsprodukte (z.B. Rapsöl und Rapsölmethylester) oder Ester von
aliphatischen Carbonsäuren
(z.B. Rhodiasolv®RDPE) oder von aromatischen
Carbonsäuren
(z.B. Benzylbenzoat), enthalten sein, sowie im Pflanzenschutz übliche Hilfs-
und Zusatzstoffe wie Emulgatoren.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin wasserdispergierbare Pflanzenschutzmittel-Granulate, erhältlich nach
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung. Diese Granulate zeigen
hervorragende Anwendungseigenschaften wie Desintegierbarkeit im Spritztank,
Stabilität
der Spritzbrühe
und Filtergängigkeit.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Granulate enthalten
folgende Kombinationen von zwei oder mehreren agrochemischen Wirkstoffen:
Diflufenican + Mefenpyr-diethyl, Iodosulfuron-methyl-Natrium + Diflufenican
+ Mefenpyr-diethyl, Mesosulfuron-methyl + Iodosulfuron-methyl-Natrium
+ Diflufenican + Mefenpyr-diethyl, Mesosulfuronmethyl-Natrium +
Iodosulfuron-methyl-Natrium + Diflufenican + Mefenpyr-diethyl, Iodosulfuron-methyl-Natrium
+ Mefenpyr-diethyl + Bromoxynil-octanoat oder Iodosulfuron-methyl-Natrium
+ Mefenpyr-diethyl + Bromoxynil-butyrat.
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Die nachfolgenden technischen Beispiele sollen
die Erfindung illustrieren, und haben keinerlei limitierenden Charakter.
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A. Beispiel
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1. Herstellung der Flüssigkeiten
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Flüssigkeit a)
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1082g Diflufenican, 640g Kaolin,
363g Morwet® D
425, 98g Hostapur® OSB, 63g Kuviskol® K30 und
6g Antischaumpulver ASP®13 wurden unter Rühren in
4,71 Wasser eingetragen. Die Aufschlämmung wurde auf einer Kugelmühle Typ
Dyno-Mill KDL Pilot
vermahlen (d40 4μm).
In die erhaltene Dispersion wurden anschließend 69g Mesosulfuron-methyl-Natrium
und 23g Iodosulfuron-methyl-Natrium eingerührt.
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Flüssigkeit b)
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151g Sipernat® 50S
wurden in 1,21 Wasser aufgeschlämmt,
und unter Rühren
wurde die Lösung von
202g Mefenpyr-diethyl, 19g Dispergator Emulsogen®3510
und 14g Phenylsulfonat®Ca in 209g Solvesso®200ND
eingetragen. Danach wurde 30 Min bei Raumtemperatur gerührt.
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2. Wirbelschichtgranulierung
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Beide Flüssigkeiten a) und b) wurden
in einer Aeromatic MP1-Wirbelschichtgranulierungsanlage durch
eine Dreistoff-Düse
versprüht.
Flüssigkeit
a) wurde mit 9,61/h, entsprechend 4690g Beladung/h versprüht und Flüssigkeit
b) wurde mit 2,41/h, entsprechend 1190g Beladung/h. Die Prozessgasmenge
betrug 50m3/h, bei 135°C Gaseinlasstemperatur, die
Produkttemperatur lag bei 50°C.
Als Ausbeute wurden 2,5 kg fließfähiges Granulat
erhalten. Die Überprüfung der
Anwendungseigenschaften erfolgte nach CIPAC-Methoden (CIPAC Handbook, Vol. F, Herausgeber:
Collaborative International Pesticides Analytical Council Ltd. (1995))
und ergab: Dispergierbarkeit (CIPAC MT174): 87%, Suspendierbarkeit
(CIPAC MT161): 85%, Nass-Siebrückstände (CIPAC MT59):
0,24% über
150μm.
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B. Vergleichsbeispiel
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Eine Vormischung, bestehend aus 793,8
g Diflufenican, 50,88 Mesosulfuron-methyl-Natrium, 16,7g Iodosulfuron-methyl-Natrium,
470g Kaolin, 266g Morwet® D 425, 71,7g Hostapur® OSB,
46,2g Luviskol® K30,
und 4,6g AntischaumpulverASP®13, sowie das Absorbat
einer Lösung
von 148,3g Mefenpyr-diethyl, 13,9g Dispergator Emulsogen®3510
und 10,1g Phenylsulfonat®Ca in 154g Solvesso®200
an 111g Sipernat® 50S, wurden unter Rühren in
4,31 Wasser eingetragen, und über
eine Kugelmühle
vom Typ Dyno-Mill KDL Pilot fein vermahlen (d50 = 4μm). Die erhaltene
Aufschlämmung
wurde in einer Wirbelschichtgranulierungsanlage (Aeromatic MP1)
durch eine Zweistoffdüse
versprüht.
Bei einer Prozessgasmenge von 42 m3/h und
8 kg Sprühflüssigkeit/h,
einer Gaseinlasstemperatur von 140°C und 55°C Produkttemperatur wurden 2,4
kg eines rieselfähigen
Granulates erhalten. Die Überprüfung der
Anwendungseigenschaften nach CIPAC-Methoden ergab: Dispergierbarkeit
(CIPAC MT174): 42%, Suspendierbarkeit (CIPAC MT161): 30%, Nass-Siebrückstände (CIPAC MT59):
12% über
150μm.