DE10306021B4 - Wohnmobil - Google Patents

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Abstract

Wohnmobil mit einer Fahrerkabine (10) und einer rückseitig an die Fahrerkabine (10) angrenzenden Wohnkabine (20), wobei das Dach (11) der Fahrerkabine (10) ein Festdach ist, das unter oberseitigem Öffnen der Fahrerkabine (10) nach hinten über oder in den Dachbereich (21) der Wohnkabine (20) in eine Offenposition (O) verlagerbar ist, so dass ein Cabriolet-Effekt erzielbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Wohnmobil oder ein Reisemobil (im Folgenden nur Wohnmobil genannt) mit einer Fahrerkabine und einer rückseitig an die Fahrerkabine angrenzenden Wohnkabine.
  • Verschiedene Arten von Wohnmobilen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ein herkömmliches Wohnmobil weist im Wesentlichen eine Karosserie mit einer Fahrerkabine, einer Wohnkabine sowie einem Dach auf, welches derart gestaltet sein kann, dass im Dach zusätzlicher Wohnraum bzw. Gepäckraum vorgesehen ist. Wohnmobile können üblicherweise als Alkoven-Wohnmobil, dessen Fahrerkabine separat von einem Wohnmobilaufbau ist, wobei über der Fahrerkabine eine zum Wohnmobilaufbau gehörende Schlafkabine angeordnet ist, als teilintegriertes Wohnmobil, dessen Fahrerkabine teilweise in einen Wohnmobilaufbau integriert ist, oder als vollintegriertes Wohnmobil ausgebildet sein, dessen Fahrerkabine in die Wohnmobilkarosse integriert ist.
  • Aus Dokument JP 63-112 215 A ist ein Kraftfahrzeug mit einer Dachöffnung bekannt, wobei das Dach des Kraftfahrzeugs einen Festdach-Abschnitt aufweist, der unter oberseitigem Öffnen des Kraftfahrzeuginnenraums nach hinten in den Dachbereich des Kraftfahrzeugs in eine Offenposition verlagerbar ist.
  • Aus Dokument DE 76 00 588 U ist ein Wohnmobil mit einer Fahrerkabine und einer rückseitig an die Fahrerkabine angrenzenden Wohnkabine bekannt.
  • Aus Dokument DE 597 913 A ist ein Kraftfahrzeug mit einem Wagenkasten und mit einem den Wagenkasten abdeckenden zusammenlegbaren Fahrzeugverdeck bekannt, wobei der Verdeckstoff des Fahrzeugverdecks zum oberseitigen Öffnen des Wagenkastens zum Fahrzeugheck hin zusammengefaltet werden kann.
  • Durch die Erfindung wird ein Wohnmobil geschaffen, das einen erhöhten Fahrerfreiraum ermöglicht, wobei der Nutzraum des Wohnmobils jedoch nicht wesentlich eingeschränkt werden soll.
  • Hierzu werden erfindungsgemäß die Merkmale des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
  • Durch den Cabriolet-Effekt wird für den Benutzer des Wohnmobils eine gesteigerte Fahrfreude verbunden mit einem Freiheitsgefühl bereitgestellt.
  • Gleichzeitig ist jedoch bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Wohnmobils der Stauraum des Wohnmobils nur geringfügig reduziert. Weil das Dach der Fahrerkabine nach hinten über oder in den Dachbereich der Wohnkabine verlagerbar ist, wird kein oder wenig Stauraum des Wohnmobils von dem Dachteil der Fahrerkabine belegt. Je nach Wohnmobiltyp (Alkoven-Wohnmobil, teilintegriertes Wohnmobil oder vollintegriertes Wohnmobil) kann das Dach der Fahrerkabine verschiedenartig ausgebildet sein.
  • Beispielsweise kann das Dach der Fahrerkabine an seiner Frontseite schräg nach hinten und oben geneigt ausgebildet sein, so dass es auch in der Offenstellung wie ein Windabweiser wirkt. Ferner kann das Dach der Fahrerkabine ähnlich wie beim Alkoven-Wohnmobil ausgebildet sein, so dass in seinem Innenraum Stauraum zur Verfügung steht.
  • Das Dach der Fahrerkabine ist ein Festdach aus z. B. Metall oder ausreichend stabilem Kunststoff.
  • Das Dach der Fahrerkabine ist in seiner Schließposition und insbesondere auch in seiner Offenposition festlegbar. Wenn das Dach der Fahrerkabine geöffnet wird, wird es demgemäß aus seiner Schließposition, die einer ersten, vorderen Verriegelungsposition entspricht, in der das Dach bevorzugt am oberen Endabschnitt der A-Säule des Wohnmobils fest verriegelt ist, in seine Offenposition bewegt, die einer zweiten, hinteren Verriegelungsposition entspricht, in der das Dach an z. B. B-Säulen oder an der Wohnkabine verriegelt ist. Zum Festlegen bzw. Verriegeln des Dachs der Fahrerkabine kann ein Einrastmechanismus, ein Spannmechanismus, ein Verriegelungsmechanismus oder dergleichen vorgesehen sein.
  • Die Scheiben der Seitenfenster sind voll in den Türen der Fahrerkabine versenkbar. Die Seitenfenster weisen, ähnlich wie beim Cabriolet, keinen geschlossenen Rahmen auf, so dass die Fahrerkabine bei geöffnetem Dach und versenkten Scheiben der Seitenfenster, abgesehen von den Türen, seitlich komplett offen sein kann. Die Scheiben der Seitenfenster können an den A-Säulen, B-Säulen oder an der Frontseite der Wohnkabine des Wohnmobils allein geführt sein, wobei, wenn mehrere Fenster in Längsrichtung der Fahrerkabine hintereinander vorgesehen sind, zwischen aufeinanderfolgenden Fensterscheiben ein schienenförmiges Profilteil zum Führen und zum Stabilisieren der Fensterscheiben an deren Seitenrändern vorgesehen ist. Dieses Profilteil wird beim Versenken der Scheibe des vorderen Seitenfensters zusammen mit diesem versenkt. An den Führungs- bzw. Haltevorrichtungen der Scheiben der Seitenfenster sind Dichtungen vorgesehen.
  • Das Dach der Fahrerkabine kann elektromotorisch und/oder manuell bewegbar sein. Vorzugsweise ist das Dach der Fahrerkabine horizontal verschiebbar. Das hat den Vorteil, dass das Dach der Fahrerkabine entlang entsprechend gestalteter Führungsschienen relativ einfach in seine Offenposition bewegbar ist. Es ist jedoch auch möglich, das Dach der Fahrerkabine zuerst vertikal oder schräg nach oben und anschließend horizontal nach hinten zu verlagern. Dies kann ebenfalls durch Verschieben entlang von Führungsschienen oder durch einen Hebelmechanismus zum Wegschwenken des Dachs realisiert sein. Es ist auch möglich das Dach nach oben und nach hinten auf die Dachfläche der Wohnkabine wegklappbar zu gestalten.
  • Das Dach der Fahrerkabine kann als gerade oder gewölbte, haubenförmige Platte ausgebildet sein. Dies ist beispielsweise bei vollintegrierten Wohnmobilen sinnvoll, da bei diesen die Fahrerkabine in die Karosserie des Wohnmobilaufbaus integriert ist. Dabei können zur Realisierung der Verschiebbarkeit des Dachs die Führungen beispielsweise ineinanderschiebbare Führungsschienen aufweisen, mittels denen das Dach der Fahrerkabine in seine Offenposition verschiebbar ist.
  • Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung jedoch ist das Dach der Fahrerkabine unter Ausbildung eines Stauraums wenigstens im vorderen Teil kastenförmig geformt. Hierbei kann eine verschließbare Öffnung vorgesehen sein, durch die der Stauraum zugänglich ist.
  • Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform kann der Stauraum auch von der Wohnkabine aus zugänglich gestaltet sein, wobei der Stauraum insbesondere als ein Fortsatz des Wohnkabineninnenraums ausgebildet sein kann.
  • Das zurückverlagerbare Dach der Fahrerkabine kann so gestaltet sein, daß es in der Offenstellung über dem vorderen Dachbereich der Wohnkabine zu liegen kommt. Es ist jedoch auch möglich, im vorderen Dachbereich der Wohnkabine einen zur Fahrerkabine hin offenen Aufnahmeraum vorzusehen, in den das Dach zurückverlagerbar ist, so daß das Dach in seiner Offenposition wenigstens teilweise unter dem vorderen Dachabschnitt der Wohnkabine zu liegen kommt.
  • Ferner kann das Dach der Fahrerkabine nach hinten verlängert sein, so daß der hintere Verlängerungsabschnitt des Daches in dessen Schließstellung über dem vorderen Abschnitt der Wohnkabine zu liegen kommt. Hierbei kann vorgesehen sein, daß sich der hintere Verlängerungsabschnitt des Daches der Fahrerkabine in dessen Schließstellung mit dem vorderen Dachabschnitt der Wohnkabine von außen oder innen überlappt. Es ist jedoch auch möglich, diesen vorderen Dachabschnitt der Wohnkabine, ggf. auch den oberen Teil der Seitenwände des vorderen Abschnitts der Wohnkabine, wegzulassen oder derart auszusparen, daß von dem hinteren Verlängerungsabschnitt des Daches der Fahrerkabine in dessen Schließstellung auch der vordere Abschnitt der Wohnkabine nach oben abgedeckt wird.
  • Insbesondere bei dieser letzteren Ausführungsform kann der vordere Abschnitt des Daches der Fahrerkabine als nach hinten offener oder von einer Klappe geschlossener Kasten ausgebildet sein, der in der Schließstellung des Daches der Fahrerkabine ähnlich wie bei einem Alkoven-Wohnmobil über der Fahrerkabine liegt und in der Offenstellung des Daches der Fahrerkabine über dem nach oben offenen vorderen Abschnitt der Wohnkabine des Wohnmobils zu liegen kommt.
  • Die Erfindung wird nun anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung detaillierter beschrieben.
  • 1 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Wohnmobils gemäß der Erfindung, von der linken Seite aus betrachtet.
  • 2 zeigt eine Ansicht des Wohnmobils von 1, wobei das Dach der Fahrerkabine in seiner Offenposition ist.
  • 3 zeigt eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsfom eines Wohnmobils gemäß der Erfindung, von der linken Seite aus betrachtet.
  • Wie aus 1 und 2 wenigstens schematisch ersichtlich, weist das Wohnmobil 1 eine Fahrerkabine 10 und eine rückseitig an die Fahrerkabine 10 angrenzende Wohnkabine 20 auf, wobei das Dach 11 der Fahrerkabine 10 unter oberseitigem Öffnen der Fahrerkabine 10 von einer Schließposition Z nach hinten über oder in den Dachbereich 21 der Wohnkabine 20 in eine Offenposition P verlagerbar ist.
  • Am Dach 11 der Fahrerkabine 10 sind seitlich Eingriffsteile (nicht gezeigt) vorgesehen, die sich längs an der Innenseite an beiden Seitenabschnitten nach unten erstrecken und jeweils mit Führungsschienen 30 im Eingriff sind, die sich an den beiden äußeren Seitenflächen 22, 23 der Wohnkabine 20 in Längsrichtung erstrecken.
  • Die Eingriffsteile können z. B. L-förmig ausgebildet sein und mit ihrem jeweils kürzeren Schenkel horizontal in eine längsverlaufende Nut in der jeweiligen Führungsschiene 30 eingreifen, welche Nut einen rechteckigen Querschnitt hat und zum Eingriffsteil hin offen ist, wobei an der Oberseite und an der Unterseite des Schenkels Führungsrollen oder Gleitsteine (nicht gezeigt) vorgesehen sind. Die Führungsrollen bzw. Gleitsteine sind so am Schenkel angebracht, dass sie auf der oberen Innenfläche bzw. auf der unteren Innenfläche der Nut rollen bzw. gleiten können.
  • Das Dach 11 der Fahrerkabine 10 ist in seiner Schließposition Z am oberen Endabschnitt der A-Säule des Wohnmobils 1 und ggf. an der Wohnkabine 20, und in seiner Offenposition an der Wohnkabine 20 verriegelt. Zum Festlegen bzw. Verriegeln des Dachs 11 der Fahrerkabine 10 kann ein Einrastmechanismus (nicht gezeigt) vorgesehen sein.
  • Am Dach 11 der Fahrerkabine sind Dichtungsmittel (nicht gezeigt) vorgesehen, so dass das Dach 11 der Fahrerkabine 10 wasserdicht und luftdicht an der Karosserie anliegt. An seiner plattenförmigen Frontseite ist das Dach 11 der Fahrerkabine 10 schräg nach hinten und oben geneigt und kann damit als Windabweiser auch in der Offenposition des Daches 11 wirken. An seiner hinteren Seite ist das Dach 11 bis über den vorderen Abschnitt der Wohnkabine 20 hin verlängert. Hier kann das Dach 21 der Wohnkabine 20 bis in die oberen Abschnitte der Seitenwänden der Wohnkabine hinein ausgespart sein (nicht gezeigt), so daß von dem Dach 11 der Fahrerkabine sowohl in dessen Schließstellung als auch in dessen Offenstellung auch das Dach des vorderen Abschnitts der Wohnkabine gebildet wird.
  • Das Dach 11 der Fahrerkabine 10 kann wenigsten in seinem vorderen Abschnitt, wie gestrichelt angegeben, kastenförmig ausgebildet sein und weist damit in seinem Inneren einen Stauraum 12 auf, der in der Schließposition des Daches 11 – wie in 1 gezeigt – über der Fahrerkabine 10, und in der Offenposition des Daches 11 – wie in 2 gezeigt – über dem vorderen Abschnitt der Wohnkabine 20 zu liegen kommt.
  • In 3 ist eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wohnmobils gezeigt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten, zuvor beschriebenen Ausführungsform dadurch, dass das Wohnmobil kürzer ausgebildet ist. Das heißt, das Wohnmobil hat einen kürzeren Radstand und weist anstatt der drei Achsen, wie das Wohnmobil der ersten Ausführungsform, nur zwei Achsen auf. Ferner hat die Fahrerkabine 10 anstatt zwei Türen auf jeder Seite, wie für das Wohnmobil der ersten Ausführungsform gezeigt, nur eine Tür auf jeder Seite.

Claims (7)

  1. Wohnmobil mit einer Fahrerkabine (10) und einer rückseitig an die Fahrerkabine (10) angrenzenden Wohnkabine (20), wobei das Dach (11) der Fahrerkabine (10) ein Festdach ist, das unter oberseitigem Öffnen der Fahrerkabine (10) nach hinten über oder in den Dachbereich (21) der Wohnkabine (20) in eine Offenposition (O) verlagerbar ist, so dass ein Cabriolet-Effekt erzielbar ist.
  2. Wohnmobil gemäß Anspruch 1, wobei das Dach (11) der Fahrerkabine (10) horizontal verschiebbar ist.
  3. Wohnmobil gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Dach (11) der Fahrerkabine (10) plattenförmig bzw. haubenförmig ausgebildet ist.
  4. Wohnmobil gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Dach (11) der Fahrerkabine (10) unter Ausbildung eines 1 Stauraums (12) wenigstens teilweise kastenförmig gestaltet ist.
  5. Wohnmobil gemäß Anspruch 4, wobei das Dach (11) der Fahrerkabine (10) eine verschließbare Öffnung aufweist, durch die der Stauraum (12) zugänglich ist.
  6. Wohnmobil gemäß Anspruch 4 oder 5, wobei der Stauraum (12) vom Innenraum der Wohnkabine (21) her zugänglich ist.
  7. Wohnmobil gemäß Anspruch 6, wobei der Stauraum (12) ein Fortsatz des Innenraums der Wohnkabine (21) ist.
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