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Die
Erfindung betrifft ein Wohnmobil oder ein Reisemobil (im Folgenden
nur Wohnmobil genannt) mit einer Fahrerkabine und einer rückseitig
an die Fahrerkabine angrenzenden Wohnkabine.
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Verschiedene
Arten von Wohnmobilen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ein
herkömmliches
Wohnmobil weist im Wesentlichen eine Karosserie mit einer Fahrerkabine,
einer Wohnkabine sowie einem Dach auf, welches derart gestaltet
sein kann, dass im Dach zusätzlicher
Wohnraum bzw. Gepäckraum
vorgesehen ist. Wohnmobile können üblicherweise
als Alkoven-Wohnmobil,
dessen Fahrerkabine separat von einem Wohnmobilaufbau ist, wobei über der
Fahrerkabine eine zum Wohnmobilaufbau gehörende Schlafkabine angeordnet
ist, als teilintegriertes Wohnmobil, dessen Fahrerkabine teilweise
in einen Wohnmobilaufbau integriert ist, oder als vollintegriertes
Wohnmobil ausgebildet sein, dessen Fahrerkabine in die Wohnmobilkarosse
integriert ist.
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Aus
Dokument
JP 63-112
215 A ist ein Kraftfahrzeug mit einer Dachöffnung bekannt,
wobei das Dach des Kraftfahrzeugs einen Festdach-Abschnitt aufweist,
der unter oberseitigem Öffnen
des Kraftfahrzeuginnenraums nach hinten in den Dachbereich des Kraftfahrzeugs
in eine Offenposition verlagerbar ist.
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Aus
Dokument
DE 76 00 588
U ist ein Wohnmobil mit einer Fahrerkabine und einer rückseitig
an die Fahrerkabine angrenzenden Wohnkabine bekannt.
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Aus
Dokument
DE 597 913 A ist
ein Kraftfahrzeug mit einem Wagenkasten und mit einem den Wagenkasten
abdeckenden zusammenlegbaren Fahrzeugverdeck bekannt, wobei der
Verdeckstoff des Fahrzeugverdecks zum oberseitigen Öffnen des Wagenkastens
zum Fahrzeugheck hin zusammengefaltet werden kann.
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Durch
die Erfindung wird ein Wohnmobil geschaffen, das einen erhöhten Fahrerfreiraum
ermöglicht,
wobei der Nutzraum des Wohnmobils jedoch nicht wesentlich eingeschränkt werden
soll.
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Hierzu
werden erfindungsgemäß die Merkmale
des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
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Durch
den Cabriolet-Effekt wird für
den Benutzer des Wohnmobils eine gesteigerte Fahrfreude verbunden
mit einem Freiheitsgefühl
bereitgestellt.
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Gleichzeitig
ist jedoch bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Wohnmobils der Stauraum des Wohnmobils nur geringfügig reduziert.
Weil das Dach der Fahrerkabine nach hinten über oder in den Dachbereich
der Wohnkabine verlagerbar ist, wird kein oder wenig Stauraum des
Wohnmobils von dem Dachteil der Fahrerkabine belegt. Je nach Wohnmobiltyp
(Alkoven-Wohnmobil, teilintegriertes Wohnmobil oder vollintegriertes
Wohnmobil) kann das Dach der Fahrerkabine verschiedenartig ausgebildet
sein.
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Beispielsweise
kann das Dach der Fahrerkabine an seiner Frontseite schräg nach hinten
und oben geneigt ausgebildet sein, so dass es auch in der Offenstellung
wie ein Windabweiser wirkt. Ferner kann das Dach der Fahrerkabine ähnlich wie
beim Alkoven-Wohnmobil ausgebildet sein, so dass in seinem Innenraum
Stauraum zur Verfügung
steht.
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Das
Dach der Fahrerkabine ist ein Festdach aus z. B. Metall oder ausreichend
stabilem Kunststoff.
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Das
Dach der Fahrerkabine ist in seiner Schließposition und insbesondere
auch in seiner Offenposition festlegbar. Wenn das Dach der Fahrerkabine
geöffnet
wird, wird es demgemäß aus seiner Schließposition,
die einer ersten, vorderen Verriegelungsposition entspricht, in
der das Dach bevorzugt am oberen Endabschnitt der A-Säule des
Wohnmobils fest verriegelt ist, in seine Offenposition bewegt, die
einer zweiten, hinteren Verriegelungsposition entspricht, in der
das Dach an z. B. B-Säulen
oder an der Wohnkabine verriegelt ist. Zum Festlegen bzw. Verriegeln
des Dachs der Fahrerkabine kann ein Einrastmechanismus, ein Spannmechanismus,
ein Verriegelungsmechanismus oder dergleichen vorgesehen sein.
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Die
Scheiben der Seitenfenster sind voll in den Türen der Fahrerkabine versenkbar.
Die Seitenfenster weisen, ähnlich
wie beim Cabriolet, keinen geschlossenen Rahmen auf, so dass die
Fahrerkabine bei geöffnetem
Dach und versenkten Scheiben der Seitenfenster, abgesehen von den
Türen,
seitlich komplett offen sein kann. Die Scheiben der Seitenfenster
können
an den A-Säulen,
B-Säulen
oder an der Frontseite der Wohnkabine des Wohnmobils allein geführt sein,
wobei, wenn mehrere Fenster in Längsrichtung
der Fahrerkabine hintereinander vorgesehen sind, zwischen aufeinanderfolgenden
Fensterscheiben ein schienenförmiges
Profilteil zum Führen
und zum Stabilisieren der Fensterscheiben an deren Seitenrändern vorgesehen
ist. Dieses Profilteil wird beim Versenken der Scheibe des vorderen
Seitenfensters zusammen mit diesem versenkt. An den Führungs-
bzw. Haltevorrichtungen der Scheiben der Seitenfenster sind Dichtungen
vorgesehen.
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Das
Dach der Fahrerkabine kann elektromotorisch und/oder manuell bewegbar
sein. Vorzugsweise ist das Dach der Fahrerkabine horizontal verschiebbar.
Das hat den Vorteil, dass das Dach der Fahrerkabine entlang entsprechend
gestalteter Führungsschienen
relativ einfach in seine Offenposition bewegbar ist. Es ist jedoch
auch möglich,
das Dach der Fahrerkabine zuerst vertikal oder schräg nach oben
und anschließend
horizontal nach hinten zu verlagern. Dies kann ebenfalls durch Verschieben entlang
von Führungsschienen
oder durch einen Hebelmechanismus zum Wegschwenken des Dachs realisiert
sein. Es ist auch möglich
das Dach nach oben und nach hinten auf die Dachfläche der
Wohnkabine wegklappbar zu gestalten.
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Das
Dach der Fahrerkabine kann als gerade oder gewölbte, haubenförmige Platte
ausgebildet sein. Dies ist beispielsweise bei vollintegrierten Wohnmobilen
sinnvoll, da bei diesen die Fahrerkabine in die Karosserie des Wohnmobilaufbaus
integriert ist. Dabei können
zur Realisierung der Verschiebbarkeit des Dachs die Führungen
beispielsweise ineinanderschiebbare Führungsschienen aufweisen, mittels
denen das Dach der Fahrerkabine in seine Offenposition verschiebbar
ist.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung jedoch ist das Dach der Fahrerkabine unter Ausbildung
eines Stauraums wenigstens im vorderen Teil kastenförmig geformt.
Hierbei kann eine verschließbare Öffnung vorgesehen
sein, durch die der Stauraum zugänglich
ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform kann der Stauraum
auch von der Wohnkabine aus zugänglich
gestaltet sein, wobei der Stauraum insbesondere als ein Fortsatz des
Wohnkabineninnenraums ausgebildet sein kann.
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Das
zurückverlagerbare
Dach der Fahrerkabine kann so gestaltet sein, daß es in der Offenstellung über dem
vorderen Dachbereich der Wohnkabine zu liegen kommt. Es ist jedoch
auch möglich,
im vorderen Dachbereich der Wohnkabine einen zur Fahrerkabine hin
offenen Aufnahmeraum vorzusehen, in den das Dach zurückverlagerbar
ist, so daß das
Dach in seiner Offenposition wenigstens teilweise unter dem vorderen
Dachabschnitt der Wohnkabine zu liegen kommt.
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Ferner
kann das Dach der Fahrerkabine nach hinten verlängert sein, so daß der hintere
Verlängerungsabschnitt
des Daches in dessen Schließstellung über dem
vorderen Abschnitt der Wohnkabine zu liegen kommt. Hierbei kann
vorgesehen sein, daß sich
der hintere Verlängerungsabschnitt
des Daches der Fahrerkabine in dessen Schließstellung mit dem vorderen
Dachabschnitt der Wohnkabine von außen oder innen überlappt.
Es ist jedoch auch möglich,
diesen vorderen Dachabschnitt der Wohnkabine, ggf. auch den oberen
Teil der Seitenwände
des vorderen Abschnitts der Wohnkabine, wegzulassen oder derart
auszusparen, daß von
dem hinteren Verlängerungsabschnitt
des Daches der Fahrerkabine in dessen Schließstellung auch der vordere
Abschnitt der Wohnkabine nach oben abgedeckt wird.
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Insbesondere
bei dieser letzteren Ausführungsform
kann der vordere Abschnitt des Daches der Fahrerkabine als nach
hinten offener oder von einer Klappe geschlossener Kasten ausgebildet
sein, der in der Schließstellung
des Daches der Fahrerkabine ähnlich
wie bei einem Alkoven-Wohnmobil über der
Fahrerkabine liegt und in der Offenstellung des Daches der Fahrerkabine über dem
nach oben offenen vorderen Abschnitt der Wohnkabine des Wohnmobils
zu liegen kommt.
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Die
Erfindung wird nun anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezugnahme
auf die beigefügte
Zeichnung detaillierter beschrieben.
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer Ausführungsform
eines Wohnmobils gemäß der Erfindung, von
der linken Seite aus betrachtet.
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2 zeigt
eine Ansicht des Wohnmobils von 1, wobei
das Dach der Fahrerkabine in seiner Offenposition ist.
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3 zeigt
eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsfom eines Wohnmobils
gemäß der Erfindung,
von der linken Seite aus betrachtet.
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Wie
aus 1 und 2 wenigstens schematisch ersichtlich,
weist das Wohnmobil 1 eine Fahrerkabine 10 und
eine rückseitig
an die Fahrerkabine 10 angrenzende Wohnkabine 20 auf,
wobei das Dach 11 der Fahrerkabine 10 unter oberseitigem Öffnen der
Fahrerkabine 10 von einer Schließposition Z nach hinten über oder
in den Dachbereich 21 der Wohnkabine 20 in eine
Offenposition P verlagerbar ist.
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Am
Dach 11 der Fahrerkabine 10 sind seitlich Eingriffsteile
(nicht gezeigt) vorgesehen, die sich längs an der Innenseite an beiden
Seitenabschnitten nach unten erstrecken und jeweils mit Führungsschienen 30 im
Eingriff sind, die sich an den beiden äußeren Seitenflächen 22, 23 der
Wohnkabine 20 in Längsrichtung
erstrecken.
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Die
Eingriffsteile können
z. B. L-förmig
ausgebildet sein und mit ihrem jeweils kürzeren Schenkel horizontal
in eine längsverlaufende
Nut in der jeweiligen Führungsschiene 30 eingreifen,
welche Nut einen rechteckigen Querschnitt hat und zum Eingriffsteil
hin offen ist, wobei an der Oberseite und an der Unterseite des
Schenkels Führungsrollen
oder Gleitsteine (nicht gezeigt) vorgesehen sind. Die Führungsrollen
bzw. Gleitsteine sind so am Schenkel angebracht, dass sie auf der
oberen Innenfläche
bzw. auf der unteren Innenfläche
der Nut rollen bzw. gleiten können.
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Das
Dach 11 der Fahrerkabine 10 ist in seiner Schließposition
Z am oberen Endabschnitt der A-Säule
des Wohnmobils 1 und ggf. an der Wohnkabine 20,
und in seiner Offenposition an der Wohnkabine 20 verriegelt.
Zum Festlegen bzw. Verriegeln des Dachs 11 der Fahrerkabine 10 kann
ein Einrastmechanismus (nicht gezeigt) vorgesehen sein.
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Am
Dach 11 der Fahrerkabine sind Dichtungsmittel (nicht gezeigt)
vorgesehen, so dass das Dach 11 der Fahrerkabine 10 wasserdicht
und luftdicht an der Karosserie anliegt. An seiner plattenförmigen Frontseite
ist das Dach 11 der Fahrerkabine 10 schräg nach hinten
und oben geneigt und kann damit als Windabweiser auch in der Offenposition des
Daches 11 wirken. An seiner hinteren Seite ist das Dach 11 bis über den
vorderen Abschnitt der Wohnkabine 20 hin verlängert. Hier
kann das Dach 21 der Wohnkabine 20 bis in die
oberen Abschnitte der Seitenwänden
der Wohnkabine hinein ausgespart sein (nicht gezeigt), so daß von dem
Dach 11 der Fahrerkabine sowohl in dessen Schließstellung als
auch in dessen Offenstellung auch das Dach des vorderen Abschnitts
der Wohnkabine gebildet wird.
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Das
Dach 11 der Fahrerkabine 10 kann wenigsten in
seinem vorderen Abschnitt, wie gestrichelt angegeben, kastenförmig ausgebildet
sein und weist damit in seinem Inneren einen Stauraum 12 auf,
der in der Schließposition
des Daches 11 – wie
in 1 gezeigt – über der
Fahrerkabine 10, und in der Offenposition des Daches 11 – wie in 2 gezeigt – über dem
vorderen Abschnitt der Wohnkabine 20 zu liegen kommt.
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In 3 ist
eine andere Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Wohnmobils
gezeigt. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von der ersten, zuvor beschriebenen Ausführungsform
dadurch, dass das Wohnmobil kürzer
ausgebildet ist. Das heißt,
das Wohnmobil hat einen kürzeren
Radstand und weist anstatt der drei Achsen, wie das Wohnmobil der
ersten Ausführungsform,
nur zwei Achsen auf. Ferner hat die Fahrerkabine 10 anstatt
zwei Türen auf
jeder Seite, wie für
das Wohnmobil der ersten Ausführungsform
gezeigt, nur eine Tür
auf jeder Seite.