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Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffeinspritzventil
für eine
Brennkraftmaschine, insbesondere mit Kraftstoffdirekteinspritzung,
mit einem Gehäuse,
mit einer in dem Gehäuse
vorhandenen Ausnehmung, mit einer in der Ausnehmung angeordneten äußeren Düsennadel,
welche mit einem gehäuseseitigen
ersten Ventilsitz zusammenarbeitet, mit einer in der äußeren Düsennadel
geführten
inneren Düsennadel, welche
mit einem zweiten Ventilsitz zusammenarbeitet, wobei der zweite
Ventilsitz in der äußeren Düsennadel
angeordnet ist.
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Ein solches Kraftstoffeinspritzventil
ist aus der
DE 42 14
646 A1 bekannt. Bei diesem Kraftstoffeinspritzventil steuern
sowohl die äußere Düsennadel
als auch die innere Düsennadel
Sitzlöcher
auf und zu. Dies bedeutet, dass sowohl bei der Betätigung der äußeren Düsennadel
als auch bei der Betätigung
der inneren Düsennadel
die Einspritzung von Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine durch
Sitzlöcher
erfolgt. Somit sind der Formung des Einspritzverlaufs gewisse Grenzen
vorgegeben, die aus der Betriebscharakteristik von Sitzlochdüsen resultieren.
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Bei einem erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventil
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die äußere Düsennadel
als nach außen öffnende
Vario-Düsennadel ausgebildet
ist und dass die innere Düsennadel
als Sitzloch-Düsennadel
ausgebildet ist. Dadurch können
die spezifischen Vorteile einer Vario-Düsennadel und
einer Sitzloch-Düsennadel
in einem Kraftstoffeinspritzventil zusammengefasst werden und somit
die spezifischen Vorteile beider Bauformen voll ausgenutzt werden.
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Insbesondere im Teillastbetrieb hat
eine Vario-Düsennadel
Vorteile hinsichtlich Verbrauchs- und Emissionsverhalten der Brennkraftmaschine
gegenüber
einer Sitzloch-Düsennadel.
Im Volllastbetrieb überwiegen
in der Regel die Vorteile einer Sitzloch-Düsennadel gegenüber einer
Vario-Düsennadel.
Im Ergebnis wird durch das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil
eine weiter verbesserte Einspritzverlaufsformung ermöglicht und
somit eine Verbesserung des Verbrauchs und Emissionsverhaltens der
Brennkraftmaschine erreicht.
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Bei einer erfindungsgemäßen Variante
ist vorgesehen, dass durch den Druck in einem ersten Steuerraum
eine Öffnungskraft
auf die äußere Düsennadel
ausgeübt
wird und dass durch den Druck in einem zweiten Steuerraum eine Schließkraft auf
die innere Düsennadel
ausgeübt
wird, so dass durch die unterschiedliche Betätigung der äußeren Düsennadel und der inneren Düsennadel
die Anpassung des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
an verschiedene Brennkraftmaschinen in einem noch weiteren Bereich
ermöglicht
wird.
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Zur Steuerung des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der erste Steuerraum über eine
erste Drossel mit einem Hochdruckanschluss oder einer Rücklaufleitung
hydraulisch verbindbar ist und der zweite Steuerraum über eine
zweite Drossel mit dem Hochdruckanschluss oder der Rücklaufleitung
hydraulisch verbindbar ist, wobei die erste Drossel und die zweite
Drossel durch ein Steuerventil verschließbar sind. Durch die erste
und die zweite Drossel kann das Betriebsverhalten und das Ansprechverhalten der äußeren Düsennadel
und der inneren Düsennadel
an die Brennkraftmaschine angepasst werden. Durch die erfindungsgemäßen möglichen
hydraulischen Verschaltungen von ersten und zweiten Drosseln können äußere Düsennadeln
und innere Düsennadeln
einzeln oder zusammen geöffnet
beziehungsweise geschlossen werden. Daraus ergeben sich eine Vielzahl
von Steuerungsmöglichkeiten,
die zur Optimierung des Betriebs sowie des Emissions- und Verbrauchsverhaltens
der Brennkraftmaschine eingesetzt werden können.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, wenn das Steuerventil als 4/3-Wegeventil oder als 4/4-Wegeventil
ausgebildet ist, wobei ein Ventilglied des Steuerventils durch einen
elektrischen Aktor, insbesondere einen Piezoaktor, bewegt wird.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Steuerventil in einer ersten Schaltstellung den Hochdruckanschluss
mit dem zweiten Steuerraum und die Rückleitung mit dem ersten Steuerraum
verbindet, dass das Steuerventil in einer zweiten Schaltstellung
den Hochdruckanschluss mit dem ersten Steuerraum und mit dem zweiten
Steuerraum verbindet, dass das Steuerventil in einer dritten Schaltstellung
die Rücklaufleitung
mit dem ersten Steuerraum und mit dem zweiten Steuerraum verbindet
und dass das Steuerventil in einer vierten Schaltstellung die Rücklaufleitung
mit dem ersten Steuerraum und mit dem zweiten Steuerraum verbindet.
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Durch diese Maßnahmen ist gewährleistet, dass
mit einem einzigen Steuerventil eine Vielzahl von Ansteuerungen
und Betriebsweisen des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
realisierbar sind.
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Besonders vorteilhafte Ausführungsvarianten
des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils sehen
vor, dass die äußere Düsennadel
in einer Schließposition
in einem am brennraumseitigen Ende des Gehäuses angeordneten ersten Ventilsitz zur
Anlage kommt und durch eine Längsbewegung
in einer Öffnungsrichtung
mindestens eine Einspritzöffnung
aufsteuert, dass die innere Düsennadel
in einer Schließposition
an einem zweiten Ventilsitz anliegt und durch eine Längsbewegung
in einer Öffnungsrichtung
mindestens ein Spritzloch aufsteuert und dass die mindestens eine
Einspritzöffnung
und das mindestens eine Spritzloch in der äußeren Düsennadel angeordnet sind.
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Durch diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
sind die Einspritzöffnungen
und die Spritzlöcher
eines Kraftstoffeinspritzventils in einem relativ einfach zu fertigenden Bauteil – nämlich der äußeren Düsennadel
-angeordnet, so dass die Betriebscharakteristik sowohl der Einspritzöffnungen
als auch der Spritzlöcher
optimal aufeinander abstimmbar sind. Schließlich sind alle Bohrungen,
die zur Herstellung der Einspritzöffnungen und der Spritzlöcher herzustellen
sind, an relativ gut zugänglichen
Stellen der äußeren Düsennadel vorhanden,
was die Fertigung erleichtert.
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Eine weitere Vereinfachung der Herstellung des
erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
ergibt sich dadurch, dass der erste Steuerraum in axialer Richtung
von dem Gehäuse
und von einer Stirnfläche
der äußeren Düsennadel
begrenzt wird, dass der erste Steuerraum in radialer Richtung von
dem Gehäuse
begrenzt wird. Als weiterer Vorteil ergibt sich dadurch weiterhin,
dass die Größe der Stirnfläche in weiten
Grenzen konstruktiv veränderbar
ist, so dass die zur Öffnung
der Düsennadel
verfügbare
hydraulische Kraft ebenso wie das Ansprechverhalten der äußeren Düsennadel
in weiten Grenzen variierbar ist.
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Eine fertigungstechnisch besonders
vorteilhafte Variante sieht vor, dass der erste Steuerraum in radialer
Richtung außen
von einer die äußere Düsennadel
dichtend umgebenden ersten Hülse
begrenzt wird und dass die erste Hülse durch eine erste Spannfeder,
welche sich einenends gegen das Gehäuse und anderenends gegen die
erste Hülse
abstützt,
dichtend gegen das Gehäuse
gepresst wird. Durch diese Maßnahme
wird es möglich,
die äußere Düsennadel
an ihrem den ersten Steuerraum begrenzenden Außendurchmesser durch mit der
sehr einfach herzustellenden ersten Hülse außerhalb des Kraftstoffeinspritzventils
zu paaren, so dass eine optimale Abdichtung des ersten Steuerraums
bei gleichzeitig sehr guter Leichtgängigkeit der äußeren Düsennadel
in der ersten Hülse
möglich
wird.
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Die gleichen Vorteile lassen sich
für den zweiten
Steuerraum dadurch realisieren, dass der zweite Steuerraum in axialer
Richtung zum einen von dem Gehäuse
und zum anderen von einer Stirnfläche der inneren Düsennadel
begrenzt wird, dass der zweite Steuerraum in radialer Richtung von
einer die innere Düsennadel
dichtend umgebenden zweiten Hülse
begrenzt wird und dass die zweite Hülse durch eine zweite Spannfeder,
welche sich einenends gegen die innere Düsennadel und anderenends gegen die
zweite Hülse
abstützt,
gegen das Gehäuse
gepresst wird.
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Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil
ist besonders bevorzugt bei Brennkraftmaschinen mit Direkteinspritzung
einsetzbar.
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Nachfolgend wird ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung im Detail erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Kraftstoffsystems einer Brennkraftmaschine
mit mehreren Kraftstoffeinspritzventilen und
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2 einen
teilweisen Schnitt durch eines der Kraftstoffeinspritzventile von 1.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 trägt ein Kraftstoffsystem
einer Brennkraftmaschine insgesamt das Bezugszeichen 10.
Es umfasst einen Kraftstoffbehälter 12,
aus dem eine elektrische Kraftstoffpumpe 14 Kraftstoff
in eine Niederdruck-Kraftstoffleitung 16 fördert. Diese
führt zu
einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18. Bei der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 handelt
es sich um eine Kolbenpumpe, welche von einer Nockenwelle (nicht
dargestellt) einer Brennkraftmaschine (im Detail ebenfalls nicht
dargestellt), zu welcher das Kraftstoffsystem 10 gehört, angetrieben
wird. Die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 18 bringt den Kraftstoff
auf einen sehr hohen Druck und fördert
ihn zu einer Kraftstoff-Sammelleitung 20. Diese wird auch
als "Common-Rail" bezeichnet. In ihr
ist der Kraftstoff unter hohem Druck gespeichert. Der Druck in der
Kraftstoff-Sammelleitung
(Common-Rail) 20 wird durch ein Drucksteuerventil 21 eingestellt.
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An die Kraftstoff-Sammelleitung 20 sind mehrere
Kraftstoffeinspritzventile 22 angeschlossen. Hierzu verfügen diese über Hochdruckanschlüsse 24.
Die Kraftstoffeinspritzventile 22 spritzen den Kraftstoff
direkt in ihnen zugeordnete Brennräume 26 der Brennkraftmaschine
ein. Die Kraftstoffeinspritzventile 22 verfügen jeweils
auch über
einen Niederdruckanschluss 28, von dem eine Rücklaufleitung 30 zurück zum Kraftstoffbehälter 12 führt.
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Der Betrieb der Brennkraftmaschine,
des Kraftstoffsystems 10 und insbesondere der Kraftstoffeinspritzventile 22 und
des Drucksteuerventils 21 wird von einem Steuer- und Regelgerät 32 gesteuert bzw.
geregelt. Hierzu ist dieses über
Leitungen (ohne Bezugszeichen) mit den Kraftstoffeinspritzventilen 22 verbunden.
Auch ein Drucksensor 33, der den Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung 20 erfasst,
ist mit dem Steuer- und Regelgerät 32 verbunden.
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Der Aufbau der Kraftstoffeinspritzventile 22 wird
nun unter Bezugnahme auf 2 im
Detail erläutert:
2 zeigt ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzentils 22 im
Längsschnitt.
Das Kraftstoffeinspritzventil 22 weist ein aus einem Unterteil 34 und
einem Oberteil 36 bestehendes Gehäuse auf. In dem Unterteil 34 des
Gehäuses
ist eine stufenförmige
Ausnehmung 38 vorhanden. Diese Ausnehmung 38 nimmt
eine äußere Düsennadel 40 auf.
Die äußere Düsennadel
40 wird in
einem Bereich der Ausnehmung 38 mit einem Durchmesser D1 im Unterteil 34 des Gehäuses geführt. An
den zylindrischen Abschnitt der äußeren Düsennadel 40 mit
dem Durchmesser D1 schließt sich
zum Brennraum der nicht dargestellten Brennkraftmaschine eine kegelige
Dichtfläche 42 der äußeren Düsennadel
an, die mit einem ersten Sitz 44 im Unterteil 34 des
Gehäuses
zusammenwirkt.
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In dem zylindrischen Abschnitt der äußeren Düsennadel 40 mit
dem Durchmesser D1 ist eine Ringnut 46 ausgespart,
von der mehrere im Wesentlichen in axialer Richtung verlaufende
Sacklochbohrungen 48 ausgehen. In die Sacklochbohrungen 48 mündet je
eine Einspritzöffnung 50.
Mit ihrem anderen Ende münden
die Einspritzöffnungen 50 in
den zylindrischen Teil mit dem Durchmesser D1 der äußeren Düsennadel 40.
In anderen Worten: Zwischen der Mündung der Einspritzöffnungen 50 und
dem nicht dargestellten Brennraum ist in der in 2 dargestellten Schließstellung
der äußeren Düsennadel 40 wegen
des ersten Dichtsitzes 44 und der Dichtfläche 42 keine
hydraulische Verbindung vorhanden.
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Die äußere Düsennadel 40 wird durch
eine erste Spannfeder 52, welche sich einenends gegen das
Unterteil 34 und anderenends gegen einen Absatz 54 der äußeren Düsennadel 40 abstützt, in
die Schließstellung
gepresst.
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Oberhalb des zylindrischen Bereichs
mit dem Durchmesser D1 der Ausnehmung 38 ist
zwischen der äußeren Düsennadel 40 und
der Ausnehmung 38 ein ringförmiger Zwischenraum 56 vorhanden,
welcher mit dem Hochdruckanschluss 24 des Kraftstoffeinspritzventils
in Verbindung steht. Dies bedeutet, dass in dem Zwischenraum 56 immer
der im Common-Rail 20 herrschende
Druck vorhanden ist. Über
mehrere in axialer Richtung der äußeren Düsennadel 40 verlaufende,
gleichmäßig über den Umfang
verteilte Längsnuten 58 wird eine
hydraulische Verbindung zwischen dem Zwischenraum 56 und
der Ringnut 46 in der äußeren Düsennadel 40 hergestellt,
obwohl die äußere Düsennadel 40,
wie bereits erwähnt,
in dem Abschnitt der Ausnehmung 38 mit dem Durchmesser
D1 geführt
wird.
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An dem dem Brennraum der Brennkraftmaschine
abgewandten Ende der äußeren Düsennadel 40 weist
diese eine ringförmige
Stirnfläche 60 auf, welche
zusammen mit dem Oberteil 36 des Gehäuses und einer ersten Hülse 62 einen
ersten Steuerraum 64 begrenzt. Die erste Hülse 62 weist
eine Beißkante 66 auf.
Mit ihrer Beißkante 66 wird
die erste Hülse 62 von
einer zweiten Spannfeder 68 gegen das Oberteil 36 des
Gehäuses
gepresst, so dass an dieser Stelle eine Abdichtung zwischen erster
Hülse 62 und
Oberteil 36 des Gehäuses
stattfindet. In den ersten Steuerraum 64 mündet ein
Kanal 70 mit einer ersten Drossel 72.
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Die äußere Düsennadel 40 weist
eine gestufte Innenbohrung 74 auf, in der eine innere Düsennadel 76 angeordnet
ist. In einem zylindrischen Abschnitt mit dem Durchmesser D2 der gestuften Innenbohrung 74 wird
die innere Düsennadel 76 mit
einem Führungsabschnitt 78 geführt. Der
Führungsabschnitt 78 weist über den
Umfang verteilte Abflachungen auf, so dass Kraftstoff an dem Führungsabschnitt 78 vorbei
zwischen der inneren Düsennadel 76 und der
gestuften Innenbohrung 74 strömen kann. Zwischen der gestuften
Innenbohrung 74 und der inneren Düsennadel 76 ist ein
Zwischenraum 80 vorhanden, welcher über Bohrungen 82 in
der äußeren Düsennadel 40 mit
Kraftstoff aus dem Hochdruckanschluss 24 versorgt wird.
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An ihrem dem Brennraum zugewandten Ende
weist die innere Düsennadel 76 eine
kegelige Dichtfläche
auf, die mit einem zweiten Dichtsitz 84 in der äußeren Düsennadel 40 so zusammenwirkt, dass
bei geschlossener innerer Düsennadel 76 Spritzlöcher 86 in
der äußeren Düsennadel 40 hydraulisch
vom Zwischenraum 80, der mit unter hohem Druck stehenden
Kraftstoff gefüllt
ist, getrennt sind. Der Durchmesser des zweiten Dichtsitzes 84 ist in 2 mit D3 bezeichnet.
An ihrem dem Brennraum abgewandten Ende ist die innere Düsennadel 76 zylindrisch
ausgebildet und begrenzt mit ihrer Stirnfläche 88 zusammen mit
einer zweiten Hülse 90 einen zweiten
Steuerraum 92.
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Die zweite Hülse 90 weist eine
Beißkante 94 auf
und wird von einer dritten Spannfeder 96 mit der Beißkante 94 gegen
einen zylindrischen Vorsprung 98 des Oberteils 36 dichtend
gepresst.
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Der zylindrische Vorsprung 98,
die zweite Hülse 90 und
die Stirnfläche 88 der
inneren Düsennadel 76 begrenzen,
wie bereits erwähnt,
einen zweiten Steuerraum 92. Die dritte Spannfeder 96 stützt sich
einenends gegen die zweite Hülse 90 und
anderenends gegen einen Absatz 100 der inneren Düsennadel 76 ab.
In den zweiten Steuerraum 92 mündet ein Kanal 102 mit
einer zweiten Drossel 104.
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Der Kanal 70 und der Kanal 102 sind
ebenso wie der Hochdruckanschluss 24 und der Niederdruckanschluss 28 an
ein Steuerventil 106 angeschlossen. In dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist das Steuerventil 106 als 4/4-Wege-Steuerventil ausgeführt. Das
erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil 22 arbeitet
wie folgt: In der in 2 dargestellten
ersten Schaltstellung des Steuerventils 106 ist der Hochdruckanschluss 24 mit
dem Kanal 102 und damit mit dem zweiten Steuerraum 92 hydraulisch
verbunden. Dies bedeutet, dass im zweiten Steuerraum 92,
welcher einen Durchmesser D4 aufweist, der im
Common-Rail 20 herrschende Druck herrscht. Gleiches gilt
auch für
den Zwischenraum 56 zwischen Gehäuse 34 und äußerer Düsennadel 40 sowie
den Zwischenraum 80 zwischen äußerer Düsennadel 40 und innerer
Düsennadel 76.
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Da die Stirnfläche 88 der inneren
Düsennadel 76 größer ist
als die durch die Durchmesser D4 und D3
begrenzte Ringfläche
und der Druck im Zwischenraum 80 und im zweiten Steuerraum 92 in
der gezeigten Schaltstellung des Steuerventils 106 gleich
ist, wird die innere Düsennadel 76 gegen
den zweiten Dichtsitz 84 gepresst und verschließt somit die
Spritzlöcher 86.
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In der in 2 gezeigten ersten Schaltstellung ist
der erste Steuerraum 64 über den Kanal 70 mit
dem Niederdruckanschluss 28, in dem üblicherweise Umgebungsdruck
herrscht, verbunden. Da im Zwischenraum 56 zwischen Gehäuse und äußerer Düsennadel 40 der
gleiche Druck wie im Common-Rail 20 herrscht und dieser
Druck sehr viel höher
ist als der Druck im ersten Steuerraum 64, ist die auf
die Stirnfläche 60 wirkende
hydraulische Kraft kleiner als die entgegengesetzt gerichtete Schließkraft,
welche von dem im Zwischenraum 56 unter hohem Druck stehenden
hohen Kraftstoff auf die äußere Düsennadel 40 ausgeübte Schließkraft.
Deshalb wird die äußere Düsennadel 40 in
der in 2 gezeigten ersten
Schaltstellung gegen den ersten Dichtsitz 44 im Gehäuse gepresst.
Somit sind auch die Einspritzöffnungen 50 der äußeren Düsennadel
in der gezeigten ersten Schaltstellung geschlossen.
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Wenn das Steuerventil 106 in
die zweite Schaltstellung bewegt wird, stehen sowohl der erste Steuerraum 64 als
auch der zweite Steuerraum unter hohem Druck. Dadurch wird die von
dem im ersten Steuerraum 64 befindlichen Kraftstoff auf
die Stirnfläche 60 der äußeren Düsennadel
ausgeübte hydraulische
Kraft so groß,
dass sie die entgegengesetzt gerichtete Schließkraft des Kraftstoffs im Zwischenraum 56 und
der ersten Spannfeder 52 überwindet und die äußere Düsennadel
40 vom ersten Dichtsitz 44 abhebt. Infolgedessen werden
die Einspritzöffnungen 50 freigegeben
und es wird Kraftstoff aus den Einspritzöffnungen 50 in den
Brennraum eingespritzt.
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Da sich durch die Öffnungsbewegung
der äußeren Düsennadel 40 (in 2 nach unten) das Volumen
des zweiten Steuerraums 92 vergrößert, fließt in der zweiten Schaltstellung
Kraftstoff aus dem Hochdruckanschluss 24 über den
Kanal 102 und die zweite Drossel 104 in den Steuerraum 92,
so dass im Ergebnis die innere Düsennadel 76 weiterhin
in Anlage an dem zweiten Dichtsitz 84 bleibt und somit
die Spritzlöcher 86 verschlossen
bleiben. Diese zweite Schaltstellung wird in der Regel für eine Voreinspritzung
verwendet.
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In einer dritten Schaltstellung sind
sowohl der erste Steuerraum 64 als auch der zweite Steuerraum 92 mit
dem Niederdruckanschluss 28 hydraulisch verbunden, so dass
die äußere Düsennadel 40 geschlossen
bleibt, da der Druck im ersten Steuerraum 64 klein ist.
Allerdings sinkt gegenüber
der ersten und der zweiten Schaltstellung der Druck im zweiten Steuerraum 92 stark
ab, so dass die auf die Stirnfläche 88 der
inneren Düsennadel 76 ausgeübte hydraulische
Kraft so weit abnimmt, dass die innere Düsennadel 76 vom zweiten
Dichtsitz 84 abhebt und somit Kraftstoff aus dem Zwischenraum 80 durch
die Spritzlöcher 86 in
den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt wird. Diese dritte
Schaltstellung, bei der nur die Spritzlöcher 86 geöffnet werden,
wird in der Regel beim Volllastbetrieb eingesetzt. Somit ist es
möglich,
durch ein 4/3-Wege-Steuerventil 106 die äußere Düsennadel 40 und
die innere Düsennadel 76 getrennt
voneinander anzusteuern und somit die Vorteile der nach außen öffnenden
als Vario-Düse ausgeführten äußeren Düsennadel
bei der Voreinspritzung und im Teillastbetrieb zu nutzen und die Vorteile
der nach innen öffnenden
Sitzlochdüsennadel 76 im
Volllastbetrieb zu nutzen.
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Zusätzlich können in einer vierten Schaltstellung
des Steuerventils 106, welches dann naturgemäß als 4/4-Wege-Steuerventil ausgebildet
sein muss, sowohl die äußere Düsennadel 40 als
auch die innere Düsennadel 76 geöffnet werden.
Dies geschieht dadurch, dass der erste Steuerraum 64 mit dem
Hochdruckanschluss 24 hydraulisch verbunden wird und der
zweite Steuerraum 92 mit dem Niederdruckanschluss 28 hydraulisch
verbunden wird. Dadurch kann eine noch größere Kraftstoffeinspritzrate erzielt
werden. Dies kann unter bestimmten Umständen vorteilhaft sein.