DE1027382B - Durchbrochener netz-, gitter- oder florartiger Gardinen- und Vorhangstoff od. dgl. - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf durchbrochene netz-, gitter- oder fiorartige Gardinen- und Vorhangstoffe od. dgl. aus Textilien, Kunststoff, Papier oder sonstigem Material. Die handelsüblichen Gardinen- und Vorhangstoffe erfüllen wohl neben ihrer Zier- und Schmuckwirkung im Wohnraum den Zweck, die Durchsicht von außen in die Räume zu verhindern; sie haben aber den Nachteil, daß sie gleichzeitig in meist unerwünschter Weise die Sicht aus dem Räume nach außen erschweren.

Dieser Nachteil wird durch die Erfindung vermieden, die im wesentlichen darin besteht, daß die Außenfläche oder Außenseite des Gardinen- oder Vorhangstoffes durch ganz oder teilweise in seine Oberfläche oder Masse hineingearbeitete als Blickfang wirkende Farben, Folien oder Körper durchsichthemmend und seine dem Innenraum zugekehrte Fläche oder Seite durch ganz oder teilweise in seine Oberfläche oder Masse hineingearbeitete, nicht als Blickfang wirkende Farben, Folien oder Körper durchsichtfördernd gestaltet ist.

Es sind Silberspiegel bekannt, die mittels einer hauchdünnen Silberschicht eine gewisse einseitige Durchsichtigkeit aus einem verdunkelten Raum heraus erzielen. Es sind ferner einseitig durchsichtige Fenster-, Tür- oder Wandscheiben aus einer schwach gefärbten Glas- oder Filmschicht mit Gitterauflage bekannt, die vorwiegend für wissenschaftliche und technische Zwecke wie auch zur Unsichtbarmachung eines Beobachters bestimmt sind. Außerdem sind \^rorhänge aus undurchsichtigem Material bekannt, die zur Abschirmung hinderlicher Sonnenstrahlen dienen und durch schmale, schlitzförmige öffnungen den Ausblick aus dem verhängten Raum ermöglichen. Überdies wurden zur Verbesserung der Sichtverhältnisse nach außen bereits dunkle Gardinen oder Vorhänge verwendet. Sie zeigten aber den Nachteil, daß z. B. bei großen Kaffeehausfensterscheiben die Einsicht in den Raum von außen beinahe ebenso gut war, wie wenn keine Gardinen vorhanden gewesen wären, da dunkle Gardinen, Vorhänge od. dgl. in der handelsüblichen durchbrochenen Form mangels einer ßlendwirkung von außen dem Auge keinen die Raumeinsicht hemmenden Blickfang bieten.

Neu ist der Gedanke der Erfindung, die Gardinen, Vorhänge od. dgl. in netz-, gitter- oder flonirtiger Form mit Seiten oder Flächen auszustatten, die verschiedene Durchsichtwirkung haben, so daß die eine Seite durchsichthemmend, die andere Seite durchsichtfördernd wirkt, ohne daß die Gardine oder der Vorhang für den jeweiligen Betrachter sinnfällig von der ihm bisher vertrauten Form abweicht und ohne daß die Wohnlichkeit des mit solchen Gardinen oder Vorhängen ausgestatteten Raumes beeinträchtigt wird.

Durchbrochener netz-, gitter- oder

florartiger Gardinen- und

Vorhangstoff od. dgl.

Anmelder:

Odo Stephan Hajek,
Straelen (Ndrh.), Marienstr. 93

Odo Stephan Hajek, Straelen (Ndrh.),
ist als Erfinder genannt worden

Da die eine Seite oder Fläche in der Regel die Sicht in den Raum erschweren soll, muß sie als Blickfang gestaltet werden.

Die andere Seite oder Fläche soll dagegen in der Regel die Sicht aus dem Räume nach außen möglichst wenig behindern.

Die Blickfangwirkung der durchsichthemmenden Seite oder Fläche wird durch helle Farbgebung oder Musterung erzielt, welche durch Blendwirkung mit verschiedenen geeigneten Mitteln, ja selbst durch Rückstrahlung gesteigert werden kann.

Die durchsichtfördernde Seite oder Fläche wirkt durch dunkle Färbung und matte, nicht blendende Oberflächengestaltung.

Zur Herstellung von Gardinen, Vorhängen od. dgl. im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jedes geeignete technische Verfahren anwendbar, das zum angestrebten Ziel, die eine Fläche oder Seite durchsichthemmend, die andere durchsichtfördernd zu machen, führt. So kann die verschiedene Seiten- oder Flächenwirkung beispielsweise durch ein entsprechendes Webverfahren im Gardinenstoff selbst, durch entsprechende Verbindung zweier in der angestrebten Wirkung aufeinander abgestimmter verschiedenfarbiger oder verschiedenartiger Gewebe oder durchbrochener Folien, ferner durch zusätzliche Einfärbung oder Versetzung der einen oder anderen Fläche mit zweckentsprechenden Substanzen, ferner durch Bedrucken, Bemalen, Anbringen von blendenden oder rückstrahlenden Farbstoffen, Mustern oder Körpern, z. B. durch eine Unterlage, in die halbverspiegelte Glaskörper eingesetzt sind, die nach der einen Seite spiegelnd blenden, nach der anderen Seite hin matt oder dunkel sind, erzielt werden.

709 958/21

Die beiden Flächen oder Seiten der Gardinen, Vorhänge od. dgl. im Sinne der vorliegenden Erfindung können einfarbig oder bunt, gleichförmig oder gemustert gestaltet werden; wesentlich bleibt der Kontrast, daß die eine Fläche oder Seite durchsichthemmend (hell), die andere durchsichtfördernd (dunkel) ist.

Zur Herstellung solcher Gardinen, Vorhänge od. dgl. können neben Textilien auch Kunststoffe, Papier, Drahtgeflecht, Metallketten, Glasketten, Perlenschnüre, Bastgeflechte und anderes geeignetes Material verwendet werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Durchbrochener netz-, gitter- oder florartiger Gardinen- und Vorhangstoff od. dgl. aus Textilien, Kunststoff, Papier oder sonstigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche oder Außenseite des Gardinen- oder Vorhangstoffes durch ganz oder teilweise in seine Oberfläche oder Masse hineingearbeitete, als Blickfang wirkende Farben, Folien oder Körper du-rchsiichthemmend und seine dem Innenraum zugekehrte Fläche oder Seite durch ganz oder teilweise in seiner Oberfläche oder Masse hineingearbeiiete, nicht als Blickfang wirkende Farben, Folien oder Körper durchsichtfördernd gestaltet ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 653 167, 665 120;
   schweizerische Patentschrift Nr. 213 023.

   © 709 558/21 3.58