DE102640C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der Anwendung an sich bekannter "Wasserverschlüsse in Acetylenanlagen, zu dem Zwecke, ein Zurückströmen des Gases aus der Glocke in den Entwickler zu verhüten, wenn der Entwickler behufs Einführung frischer Carbidmengen geöffnet wird, besteht der für diese einfachste und selbstthätige Verschlufsart sehr nachtheilige Uebelstand, dafs der aufser Betrieb kommende Entwickler, der während seiner Benutzung eine nicht unbedeutende Erhitzung erfahren hat, sich nun abkühlt, dadurch ein Vacuum bildet und dafs dieses Vacuum aus dem Verschlufswasserbehälter in den Entwickler Wasser ansaugt, und zwar so stark, dafs dadurch der Wasserverschlufs der übrigen Entwickler derselben Anlage aufgehoben wird, während durch dieses Einsaugen von Wasser in den Entwickler auch noch andere Störungen entstehen. Um dieses Hindernifs für die Benutzung von Wasserverschlüssen bei Acetylenanlagen mit zwei oder mehreren Entwicklern zu beseitigen, ist folgende Einrichtung getroffen, welche in der Anordnung von Vorkammern besteht.

Es ist angenommen, dafs die Gasanlage drei Entwickler enthalte, aus denen drei Gasleitungsrohre abc das Acetylen nach der Glocke führen. In diese Leitung ist der bekannte Wasserverschlufs eingeschaltet, welcher aus einem Behälter A besteht, der bis zur Mündung des Ueberfallrohres d mit Wasser gefüllt ist. Die Gasrohre abc münden nicht direct in den Behälter A, sondern in je eine erweiterte Vorkammer a^l b^l c^l. Diese Kammern sind gasdicht geschlossen und durch je ein Rohrstück g h i bis unter den Wasserspiegel im Behälter A verlängert. Aus dem Behälter A führt ein Rohr f zur Gasglocke. Ist z. B. der Entwicker erschöpft, aus welchem das Rohr α kommt, und ein anderer in Betrieb, so wird durch die Abkühlung des aufser Betrieb getretenen Entwicklers das sich in demselben bildende Vacuum durch das Rohr α Wasser aus dem Behälter A ansaugen. Dieses tritt in die Vorkammer α¹ und füllt dieselbe zunächst an; der Raum der Kammer ist so bemessen, dafs, bevor sie ganz gefüllt ist, der Wasserspiegel in A bis zur Freilegung der Rohrmündungen g hi gesunken sein wird. Sowie nun das Rohrende g, als Fortsetzung von a, frei liegt, dringt das Gas in dasselbe ein, steigt darin auf, gelangt in den Entwickler, hebt in demselben sofort das Vacuum auf und das in der Vorkammer a¹ befindliche Wasser fliefst in den Behälter A zurück.

Auf diese Weise wird den durch die Abkühlung der ausvergasten Entwickler entstehenden Betriebsstörungen wirksam vorgebeugt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Wasserverschlufs für Acetylenapparate mit zwei oder mehreren Entwicklern, gekennzeichnet durch die Anordnung je einer Vorkammer (a^l b¹ c^l) an den Gasleitungsrohren (abc) vor deren Eintritt in den gemeinsamen Wasserbehälter, zum Zwecke, das Uebertreten von Wasser in einen sich abkühlenden Entwickler zu verhindern.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.